Heinkenborstel
Heinkenborstel (niederdeutsch: Heikenbossel) ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Böhmerwald und Hahnkamp liegen im Gemeindegebiet.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Rendsburg-Eckernförde | |
Amt: | Mittelholstein | |
Höhe: | 44 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,55 km2 | |
Einwohner: | 137 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24594 | |
Vorwahl: | 04873 | |
Kfz-Kennzeichen: | RD, ECK | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 58 074 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Markt 15 24594 Hohenwestedt | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Lisa Höcker (KWG) | |
Lage der Gemeinde Heinkenborstel im Kreis Rendsburg-Eckernförde | ||
Geografie und Verkehr
Heinkenborstel liegt etwa 17 km nordwestlich von Neumünster und 20 km südlich von Rendsburg im Naturpark Aukrug. Westlich verläuft die Bundesstraße 77 von Rendsburg nach Itzehoe, südlich die Bundesstraße 430 von Neumünster in Richtung Meldorf. Durch das Gemeindegebiet fließt der Himmelreichsgraben.
Politik
Von den sieben Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft KWG seit der Kommunalwahl im Mai 2018 alle Sitze.[3]
Geschichte
Eine historische Quelle für den Verwaltungsaufbau eines Gaues ist eine Urkunde, die Heinrich der Löwe am 13. September 1148[4] in Heinkenborstel ausstellen ließ. Zeuge der Beurkundung war Landesrichter Vergotus, Sohn des Daso de Ennige (Innien).[5]
Sagen und Gründungsmythen
Heinkenborstel hieß, als Heinrich der Löwe nach einem Kriegszug gegen die Dithmarscher 1148 dort lagerte, Heikenbutle. "Butle" oder "botl" ist mit "büttel" gleichbedeutend, also ein ausgebauter einzelner Hof. Diesen wird ein Mann mit Namen Heike ausgebaut haben. Heike ist ein alter Personenname. Plattdeutsch sagt man noch heute "Heikenborstel". 1455 ist es "Hinrikesborstel" genannt. Otto Ranzau zu Krummendiek verkaufte damals "den wolt tome Hinrikesborstel" an das Kapitel zu Eutin. Das niederdeutsche "borstel" bezeichnet ursprünglich den Stall einer Bur, das heißt einer Bauernschaft, namentlich für Schafe und Rinder. Es haben also die Bauern des Urdorfes dort einen umzäunten Platz (Burstall) für ihr Vieh gehabt, und so ist "butle" verschwunden und "borstel" geblieben. Heinkenborstel ist also "Wohnsitz des Heike" oder "Burstall in der Nähe des Wohnsitzes von Heike".[6]
Im Westerholz lag ein Stein, der war so groß, dass darauf ein Gespann mit zwei Pferden hätte wenden können. Der Stein wurde dort von einem Riesen hingeworfen. Der stand einmal auf dem Boxberg bei Homfeld und da sah er, dass in Nortorf eine Kirche gebaut wurde. Die wollte er kaputt werfen. Er griff nach einem großen Stein, legte ihn in seine Schleuder und schwang ihn über seinen Kopf. Da riss ihm jedoch der eine Strang und der Stein fliegt rüber zum Westerholz. Da hat er noch lange gelegen, Breitenstein wurde daher auch der Wald genannt. Auf dem Stein ist die Hand zu sehen gewesen, wo der Riese ihn angefasst hat.[7]
Wirtschaft
Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt, aber auch der Tourismus wird immer bedeutender.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 4: Groß Sarau - Holstenniendorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2004, ISBN 978-3-926055-75-0, S. 224 (dnb.de [abgerufen am 3. Mai 2020]).
- Ergebnisse der Kommunalwahlen 2018. amt-mittelholstein.de. Abgerufen am 27. Mai 2013.
- Wolfgang Dose: Die Dasoniden. Holstein im Hochmittelalter. Berlin 1999/2007, S. 19. (PDF)
- Waldemar Jury Moritz: 850 Jahre Aukrug. Gliederungsziffer I/4. In: Homepage Aukrug. http://www.aukrug.de/daso.htm (Memento vom 24. September 2008 im Internet Archive)
- Heimatbuch des Kreises Rendsburg, Nachdruck der Ausgabe von 1922, ISBN 3-921361-23-0
- Gustav-Friedrich Meyer: Amt Rendsborger Sagen, Rendsburg, Kreisausschuß, 1925.