Francisco Horta (Aktivist)
Francisco Horta (* 26. August 1906 in Figueira da Foz, Portugal; † 15. November 1970 in Portugiesisch-Timor)[1] war ein portugiesischer Marinesoldat und Aktivist.
Leben
1936 plante die portugiesische Diktatur unter António de Oliveira Salazar die Unterstützung der nationalistischen Putschisten im Spanischen Bürgerkrieg durch portugiesische Kriegs-, Transport- und Versorgungsschiffe. Dagegen rebellierte Horta als Unteroffizier der portugiesischen Marine. Zusammen mit anderen Seeleuten entmachtete er am 8. September die Offiziere des Avisos Afonso de Albuquerque und dem Zerstörer Dao und lichtete die Anker, um auf Seiten der Republik gegen Francisco Franco zu kämpfen. An der Mündung des Tejo wurden die Meuterer von portugiesischen Streitkräften vom Land aus unter Beschuss genommen und mussten aufgeben. Francisco Horta wurde nach Portugiesisch-Timor verbannt.[2]
Im Zweiten Weltkrieg besetzten japanische Streitkräfte die Kolonie des neutralen Portugal. Horta kämpfte in der Schlacht um Timor zusammen mit australischen Kommandos im Guerillakrieg gegen die Besatzer. Als er zusammen mit 600 anderen Portugiesen nach Australien evakuiert wurde, internierte man ihn und 27 andere Deportados gegen gültiges Recht auf Bobs Farm. Horta wurde für seinen Kampf gegen die Japaner nach dem Krieg rehabilitiert, blieb aber bis zu seinem Tod auf Timor.[2][3]
Familie
Franciscos Eltern waren António Luís Horta und Beatriz dos Santos Leite. Auch António war auf den Azoren, später auf Kap Verde und in Portugiesisch-Guinea im politischen Exil, bis er zuletzt ebenfalls nach Portugiesisch-Timor verbannt wurde.
Francisco Horta heiratete die Timoresin Natalina Ramos Filipe (aus Holarua, 1929–2018). Sie wurde als 13-Jährige 1943 während der japanischen Besatzung nach Australien evakuiert, nachdem die Japaner ihr Dorf nahe Same wegen Kollaboration mit den Australiern Ende 1942 massakriert hatten. Ihr Vater Arsénio Filipe, der mit den Australiern kämpfte, war schon zuvor evakuiert worden. Der Rest der Familie starb auf der Flucht vor den Japanern. Bei der Überfahrt nach Australien traf sie auf Francisco Horta.[4]
Francisco und Natalina hatten zwölf Kinder: José Ramos-Horta setzte sich für die Unabhängigkeit Osttimors ein, zuerst gegenüber der portugiesischen Kolonialmacht (wofür er zeitweise nach Mosambik verbannt wurde), dann gegen die indonesische Besatzung. 1996 erhielt Jose Ramos-Horta den Friedensnobelpreis, von 2006 bis 2007 war er Premierminister Osttimors, von 2007 bis 2012 Präsident Osttimors. Ab 2013 war er UN-Sonderbeauftragter für Guinea-Bissau. Loro Horta, der Sohn von José Ramos-Horta, war Botschafter Osttimors in Kuba. Nuno Ramos-Horta und Guilherme Ramos-Horta starben 1977 durch indonesische Sicherheitskräfte. Der Erste starb während eines Polizeiverhörs, der andere verschwand im Alter von 14 Jahren spurlos. Maria Ortencia Ramos-Horta starb bei einem indonesischen Luftangriff am 19. Dezember 1978. António Ramos-Horta starb im November 1992 aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung.[5] Francisco Horta jr. (* 13. Februar 1948; † 22. April 2013) starb eines natürlichen Todes.[6] Rosa Maria Horta ist die Witwe des osttimoresischen Politikers João Viegas Carrascalão.
Einzelnachweise
- Bild des Grabsteins von Francisco Horta, abgerufen am 24. Dezember 2021.
- John Pilger: Hidden Agendas, 2010, ISBN 1407086413, S. 299.
- John Waddingham: Forgotten men: Timorese in Special Operations during World War II, Chamberlain book online, 13. April 2010
- Paul Cleary: The Men Who Came Out of the Ground: A gripping account of Australia's first commando campaign, 2011, ISBN 0733623182
- Offizielle Biographie auf der Webseite des Präsidenten. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 26. April 2014. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- CJITL: PR Hato'o kondolensia ba falesimentus Francisco Horta, 23. April 2013, abgerufen am 24. April 2013