Bobonaro
Ort und Suco Bobonaro liegen im Verwaltungsamt Bobonaro (Gemeinde Bobonaro) in Osttimor.
Bobonaro | |||
Daten | |||
Fläche | 11,83 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 1.924 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Domingos Belo (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Lactil | 1067 | ||
Lesigatal | 361 | ||
Tuluata | 496 | ||
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Ortsname
Bobonaro (tetum Bobonaru, auch Aubá, Bubo Naro, Babonaro) leitet sich vom Tetum-Wort „Buburbnaru“ ab und bedeutet übersetzt „großer Eukalyptus“. 1936 wurde Bobonaro von den Portugiesen, nach dem Politiker Armindo Rodrigues de Sttau Monteiro, in Vila Armindo Monteiro umbenannt. Doch der Name setzte sich nicht durch und einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte man zum alten Namen zurück.[2]
Der Ort
Bobonaro ist Hauptort vom gleichnamigen Suco und vom Verwaltungsamt. Während der portugiesischen Kolonialzeit war sie zeitweise auch die Hauptstadt des damaligen Kreises Bobonaro, bevor Maliana diese Rolle übernahm.
Der Ort liegt etwa 45 km von der Küste entfernt, auf einer Meereshöhe von 715 m, im Norden des Verwaltungsamts Bobonaro, beidseitig der Grenze zwischen den Sucos Bobonaro und Malilait. Zur Landeshauptstadt Dili sind es in Luftlinie etwa 60 km nach Nordosten, zur Gemeindehauptstadt Maliana etwa 13 km nach Westen. Zur Grenze nach Indonesien sind es ebenfalls nur wenige Kilometer.
Die Stadt hat 6.110 Einwohner (2006) und zieht sich über mehrere Kilometer an der Straße entlang. Der Markt in Bobonaro hat regionale Bedeutung und gilt touristisch als sehenswert. Außerdem gibt es hier eine Grundschule, eine vorbereitende Schule für die Sekundarstufe, ein Hubschrauberlandeplatz und ein kommunales Gesundheitszentrum.[3] Die Kirche ist der Unbefleckten Empfängnis Marias geweiht.
Der Suco
Bobonaro | ||
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Orte | Position[4] | Höhe |
Bobonaro | 9° 2′ S, 125° 20′ O | 715 m |
Dena | 9° 3′ S, 125° 21′ O | 568 m |
Hok | 9° 3′ S, 125° 20′ O | 617 m |
Holital | 9° 2′ S, 125° 20′ O | 617 m |
Kulumba | 9° 2′ S, 125° 20′ O | 617 m |
Lactil | 9° 2′ S, 125° 19′ O | 773 m |
Lalebol | 9° 3′ S, 125° 21′ O | 568 m |
Lepo | 9° 3′ S, 125° 21′ O | 625 m |
Lesigatal | 9° 2′ S, 125° 19′ O | 773 m |
Maucugun | 9° 3′ S, 125° 21′ O | 568 m |
Mautaloh | 9° 2′ S, 125° 20′ O | 620 m |
Tuluapu | 9° 3′ S, 125° 20′ O | ? |
Der Suco hat 1924 Einwohner (2015), davon sind 929 Männer und 995 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 162,6 Einwohner/km². Im Suco gibt es 348 Haushalte.[1] Etwa 95 % der Einwohner geben Bunak als ihre Muttersprache an. Unter 5 % sprechen jeweils Tetum Prasa und Kemak, kleine Minderheiten Mambai oder Habun.[5]
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Bobonaro eine Fläche von 12,49 km².[6] Nun sind es 11,83 km².[1] Der Suco liegt im Zentrum des gleichnamigen Verwaltungsamts. Im Norden liegen die Sucos Malilait und Lourba, im Osten Carabau, im Südosten Lour, im Süden und Südwesten Ai-Assa und im Nordwesten Oeleo. Hier entspringt der Fluss Anaslota, der zum Flusssystem des Lóis gehört und zunächst nach Norden nach Oeleo fließt. Von Nord nach Süd durchfließt der Loumea den Suco.
Südwestlich vom Ort Bobonaro liegen die Orte Lactil (Laktil) und Lesigatal (Lesi Gatal), südöstlich die Dörfer Holital (Holtal), Mautaloh und Tuluapu (Tuluatu). Weiter östlich befinden sich die Ortschaften Kulumba und Hok (Bok) und jenseits des Loumea Dena, Lalebol, Maucugun (Maucugum) und Lepo.[7] Neben der Grundschule in Bobonaro gibt es jeweils eine in Holital, Lesigatal und Maucugun.[3]
In Bobonaro befinden sich die drei Aldeias Lactil, Lesigatal und Tuluata.[8] Die Aldeia Tas-Masac wurde 2009 abgeschafft.[9]
Geschichte
Im 20. Jahrhundert hatte die portugiesische Kavallerie in Bobonaro einen Stützpunkt. 1942 operierten in der Region alliierte Truppen in der Schlacht um Timor, im Kampf gegen die Japaner. Am 10. August 1942 bombardierten die Japaner Bobonaro, wo die Australier ein Quartier errichtet hatten. Kurz darauf kontrollierte Japan das Gebiet.[10]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Abílio de Araújo zum Chefe de Suco gewählt.[11] Bei den Wahlen 2009 gewann Esteves Barreto[12] und 2016 Domingos Belo.[13]
Söhne und Töchter
- António Verdial de Sousa (* 1963), Politiker
- Victor Ramos (Boxer) (* 1970), Boxer.[14]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Bobonaro (tetum; PDF; 8,5 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Bobonaro (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Bobonaro (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) (PDF) abgerufen am 28. September 2014.
- UNMIT Geographic Maps: Bobonaro District – August 2008 (Memento vom 8. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 535 kB)
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Bobonaro (PDF; 8,5 MB, tetum)
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 323 kB, portugiesisch)
- Diploma Ministerial 9/2004 (Memento vom 29. Mai 2010 im Internet Archive) (PDF, portugiesisch)
- COMMANDO CAMPAIGN SITES – EAST TIMOR: BOBONARO DISTRICT, MAROBO, 11. Januar 2020, abgerufen am 11. Januar 2020.
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
- Sports Reference: Victor Ramos. abgerufen am 13. September 2013.