Lautém
Lautém (tetum Lautein) ist ein osttimoresischer Ort im Verwaltungsamt Lautém. Nach dem Ort ist die Gemeinde Lautém benannt, dessen Hauptstadt Lautém früher war. 1946 wurde der Verwaltungssitz nach Lospalos verlegt.[1]
Lautém | |||
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Koordinaten | 8° 23′ S, 126° 54′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Osttimor | ||
Lautém | |||
Verwaltungsamt | Lautém | ||
Suco | Pairara | ||
Höhe | 16 m | ||
Einwohner | 3157 (2006) | ||
Lautém |
Name
Der Ortsname leitet sich von den Fataluku-Wörtern lau (Tuch) und tein (heilig) ab, womit der Name in etwa heiliges Tuch bedeutet. Weitere übliche Schreibweisen für den Ortsnamen sind: Lautaim, Lautain und Lauten. 1936 wurde Lautém von den Portugiesen in Vila Nova de Malaca umbenannt. Doch der Name setzte sich nicht durch und einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte man zum alten Namen zurück.[2][3]
Geographie und Einwohner
Der Ort Lautém liegt im Suco Pairara an der Nordküste der gleichnamigen Gemeinde, im äußersten Osten der Insel Timor. Hier trifft die Hauptstraße, die von der im Landesinneren gelegenen Gemeindehauptstadt Lospalos kommt auf die nördliche Küstenstraße, die von Com, über die Landeshauptstadt Dili bis an die indonesische Grenze bei Batugade führt. Lautém liegt etwa 170 km östlich von Dili und 20 km nördlich von Lospalos, wobei die Straße nach Lospalos aufgrund der bergigen Landschaft deutlich länger ist. Lautém hat 3157 Einwohner (2006) und ist damit der zweitgrößte Ort in der Gemeinde nach Lospalos.
- Klimadiagramm von Lautém[4]
Geschichte
In der Nähe von Lautém wurden Höhlenzeichnungen gefunden, die einige Tausend Jahre alt sein dürften. Eine genaue Datierung ist noch nicht erfolgt.
Ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit ist eine portugiesische Residenz aus dem 18. oder 19. Jahrhundert, die von Gärten mit Brunnen umgeben ist. Daneben stehen auf dem Hügel eine ehemalige Kirche, Gebäude für die Dienerschaft und Baracken. Von hier aus kann man bis zur Bandasee blicken. Umgeben ist das Areal von einer Mauer, in der man noch die Schießscharten für die Kanonen sehen kann. Auch die japanischen Besatzer, während des Zweiten Weltkriegs, hinterließen in der Residenz ihre Spuren.
Am 7. Februar 1944 bombardierten 14 B-24 der australischen Luftwaffe die Japaner in Lautém.
Nach der Unabhängigkeitserklärung Osttimors 1975 begann Indonesien mit einer großangelegten Invasion in das Nachbarland. Bis Oktober 1976 war auch der Ort Lautém und die Verbindungsstraße Richtung Lospalos unter indonesischer Kontrolle, doch erst 1977 wurde Osttimor auch in der Fläche besetzt.[5]
Bei der indonesischen Operation Donner wurden alle öffentlichen Einrichtungen zerstört.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- Ernest Chamberlain: The Memorial at the Bebui River, S. 18, abgerufen am 24. Februar 2013
- João Soares: Novo Atlas Escolar Português, 5. aktualisierte Auflage, Lisboa 1954
- Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) abgerufen am 28. September 2014.
- Seeds of Life
- „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ (PDF; 2,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)