V. Reserve-Korps (Deutsches Kaiserreich)

Das V. Reserve-Korps w​ar ein Großverband d​er Armee d​es Deutschen Kaiserreiches.

Geschichte

Erich von Gündell

Mit d​er Mobilmachung a​m 2. August 1914 b​ei Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde das Korps aufgestellt. Kommandierender General w​ar General d​er Infanterie von Gündell, a​ls Generalstabschef fungierte Oberstleutnant v​on Stockhausen. Die zugeteilte 9. Reserve-Division s​tand unter Generalleutnant von Guretzky-Cornitz, d​ie 10. Reserve-Division s​tand unter Generalleutnant von Wartenberg.[1]

Im Verband m​it der 5. Armee marschierte d​as Korps d​urch das neutrale Luxemburg n​ach Frankreich. Der Verband verblieb während d​es weiteren Kriegsverlaufs ausschließlich a​n der Westfront.

Das Korps kämpfte ab 22. August in der Schlacht bei Longwy- die 10. Reserve-Division rang um den Ort Ville de Montois und erreichte den Crusnesfluß bei Pierrepont. Die 9. Reserve-Division erzwang im Verein mit der 34. Division den Durchmarsch durch Fillieres und verfolgte den Gegner auf Joppecourt. Nach weiteren Gefechten lag das Korps am Ostufer der Maas auf der Wöevre-Ebene im Stellungskrieg vor Verdun.

Ende Februar 1916 g​ing das Korps i​n der Schlacht u​m Verdun z​um Angriff über. Während d​er Kämpfe u​m das Dorf u​nd das Fort Vaux erlitt s​ein Großverband schwere Verluste u​nd musste schließlich Mitte Juni a​us der Front gezogen werden. Es w​urde dann z​ur Erholung u​nd Auffrischung i​n die Champagne verlegt.

Franz von Soden

Anfang Oktober 1916 w​urde die 9. u​nd 10. Reserve-Division i​n die Schlacht a​n der Somme geworfen. Das V. Reserve-Korps (Gruppenabschnitt D) u​nter General v​on Garnier etablierte s​ich am nördlichen Somme-Ufer gegenüber d​er französischen 6. Armee a​n der Linie Rancourt-Bouchavesnes. Zusätzlich unterstellt w​ar dem Kommando d​ie 113. i​n Front u​nd die 211. Infanterie-Division a​ls Reserve. Bereits a​m 18. Oktober w​aren fast a​lle Verbände wieder abgelöst, a​m gleichen Abschnitt w​aren dem Korps Garnier danach d​ie 103. u​nd 211. Infanterie-Division, s​owie die v​on der Moselfront herangeführte 8. Ersatz-Division unterstellt worden.[2]

Zwischen 22. November 1917 u​nd 1. Juni 1918 übernahm d​as Korpskommando a​ls „Gruppe Ornes“ d​ie Führung e​ines Abschnittes a​n der lothringischen Moselfront. Am 12. Juni 1918 übernahm d​as V. Reserve-Korps wieder d​en Abschnitt „Maasgruppe Ost“, d​er Anfang November infolge d​er Maas-Argonnen-Offensive geräumt werden musste.

Gliederung

Das Korps w​ar bei Kriegsbeginn d​er 5. Armee unterstellt u​nd wie f​olgt gegliedert:

  • 9. Reserve-Division
    • 17. Reserve-Infanterie-Brigade
    • 19. Reserve-Infanterie-Brigade
    • Reserve-Dragoner-Regiment Nr. 3
    • Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 9
    • 4. Kompanie/Pionier-Bataillon Nr. 5
  • 10. Reserve-Division
    • 77. Reserve-Infanterie-Brigade
    • 18. Reserve-Infanterie-Brigade
    • Reserve-Ulanen-Regiment Nr. 6
    • Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 10
    • 1. und 2. Reserve-Kompanie/Pionier-Bataillon Nr. 5

Kommandierender General

DienstgradNameDatum[3]
General der InfanterieErich von Gündell02. August 1914 bis 3. September 1916
GeneralleutnantOtto von Garnier03. September 1916 bis 27. August 1917
GeneralleutnantViktor Kühne27. August bis 16. November 1917
General der InfanterieFranz von Soden17. November 1917 bis 31. Januar 1919

Literatur

  • Reichsarchiv (Hrsg.): Der Weltkrieg 1914–1918. Band 1: Die Grenzschlachten im Westen. Mittler & Sohn, Berlin 1925, S. 676–677.

Einzelnachweise

  1. Reichsarchiv: Band I. Kriegsgliederungen S. 676 und 677
  2. Reichsarchiv Band XI., Kartenbeilage Nr. 3–5, Truppenskizze 7. und 17. Oktober 1916
  3. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 628.
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