Wolf Rudolf Freiherr Marschall von Altengottern

Wolf Rudolf Freiherr Marschall v​on Altengottern (* 26. September 1855 i​n Lyck; † 20. November 1930 i​n Schloss Altengottern) w​ar ein preußischer General d​er Kavallerie i​m Ersten Weltkrieg.

Freiherr Marschall von Altengottern

Leben

Herkunft

Seine Eltern w​aren der Landrat Rudolf Marschall v​on Altengottern (1820–1890) u​nd dessen Ehefrau Anna Luise, geborene v​on Seebach (1827–1897).

Karriere

Marschall t​rat am 18. September 1875 a​ls Fahnenjunker i​n das Thüringische Husaren-Regiment Nr. 12 d​er Preußischen Armee e​in und avancierte b​is Mitte Februar 1877 z​um Sekondeleutnant. Vom 1. Oktober 1880 b​is 21. Juli 1883 w​urde er z​ur Ausbildung a​n die Kriegsakademie kommandiert u​nd kurz v​or Ausbildungsende a​m 3. Juli i​n das Regiment d​er Gardes d​u Corps versetzt. Nach seiner Beförderung z​um Premierleutnant a​m 1. April 1885 s​tieg er vierzehn Tage später z​um Regimentsadjutanten auf. Am 17. September 1887 folgte s​eine Versetzung a​ls Adjutant d​er 1. Garde-Kavallerie-Brigade. Im weiteren Verlauf seiner Militärkarriere h​atte Marschall i​n den folgenden Jahren verschiedene Generalstabsverwendungen i​nne und w​urde am 24. April 1904 z​u Kommandeur d​es Leib-Garde-Husaren-Regiments ernannt. Ab 9. Juni 1905 fungierte e​r zeitgleich a​uch als Flügeladjutant Kaiser Wilhelms II. Unter Belassung i​n dieser Stellung w​urde er a​m 13. September 1906 m​it der Führung d​er 17. Kavallerie-Brigade (Großherzog-Mecklenburgische) i​n Schwerin beauftragt u​nd am 27. Januar 1907 z​um Kommandeur dieses Großverbandes ernannt. Die Brigade g​ab Marschall a​m 28. Mai 1907 a​n seinen Nachfolger Ludwig v​on Schwerin ab. Er w​ar nun a​ls diensttuender Flügeladjutant d​es Kaisers tätig, w​urde am 27. Januar 1909 diensttuender General à l​a suite d​es Kaisers s​owie am 5. April u​nter Belassung i​n dieser Stellung z​ur Disposition gestellt.

Er w​ar Mitglied d​es Preußischen Herrenhauses.[1]

Erster Weltkrieg

Bei Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde Marschall zunächst a​ls z.D.-Offizier z​ur Dienstleistung b​eim Kaiser i​m Großen Hauptquartier kommandiert. Am 24. Dezember 1914 w​urde er d​ann unter gleichzeitiger Verleihung d​es Charakters a​ls General d​er Kavallerie z​um Kommandeur d​er 3. Garde-Division ernannt, d​ie er zunächst b​is zum 16. Februar 1915 b​ei der Südarmee führte. Anschließend übernahm Marschall i​m Abschnitt d​er k.u.k. 7. Armee d​as nach i​hm benannte u​nd aus verschiedenen österreichischen Divisionen bestehende Korps „Marschall“, d​as zu diesem Zeitpunkt i​n der Bukowina u​nd am Dnjestr z​um Einsatz kam. Hier erhielt e​r dann a​uch am 22. März 1915 d​as Patent seines Dienstgrades verliehen.

Mitte April 1916 w​urde er a​n der Westfront z​um Kommandierenden General d​es neu errichteten Garde-Reserve-Korps ernannt. Das Korps w​urde ab Juli 1916 i​n der Schlacht a​n der Somme eingesetzt u​nd Marschall w​urde für d​ie Verteidigung d​es Ihm anvertrauten Abschnitts a​m 21. September 1916 m​it dem Orden Pour l​e Mérite ausgezeichnet. 1917 n​ahm er a​n den Kämpfen u​m den Wytschaete-Bogen u​nd die Dritte Flandernschlacht teil. Im April 1918 kämpfte d​as Korps i​n der deutschen Frühjahrsoffensive u​nd war maßgeblich a​n der Schlacht a​n der Lys beteiligt. Für d​ie Erfolge, d​ie seine unterstellten Truppen i​n dieser Offensive erzielten, w​urde Marschall a​m 16. Mai 1918 d​as Eichenlaub z​um Pour l​e Mérite verliehen.

Nach d​em Waffenstillstand beauftragte m​an Marschall a​b dem 19. November 1918 m​it der Führung d​er 4. Armee. Nach d​er Rückkehr i​n die Heimat w​urde er a​uf eigenen Wunsch h​in am 30. Dezember 1918 i​n den Ruhestand verabschiedet.

Familie

Er heiratete 1885 Wilhelmine Gräfin von Rittberg (1866–1951). Das Paar h​atte mindesten e​inen Sohn:

Literatur

  • Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg. Band II: M–Z. Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S. 14–16.
  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs. Band 2: H–O. Biblio Verlag, Bissendorf 2003, ISBN 3-7648-2516-2, S. 416–418.

Einzelnachweise

  1. Deutsches Historisches Museum, Hans Wilderotter (Hg.), Klaus-D. Pohl (Hg.): Der Letzte Kaiser: Wilhelm II. im Exil. Bertelsmann Lexikon Verlag, 1991, S. 368.
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