Otto Stuppacher

Otto Stuppacher (* 3. März 1947 in Wien; † 13. August 2001 ebenda) war ein österreichischer Autorennfahrer. Er trat 1976 zu drei Grand-Prix-Rennen an, jedoch gelang ihm in keinem Lauf die Qualifikation.

Otto Stuppacher
Nation: Osterreich Österreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Italien 1976
Letzter Start: Großer Preis der USA 1976
Konstrukteure
1976 ÖASC Racing Team
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
0
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Die Anfänge der Karriere

Stuppacher begann erst im Alter von 22 Jahren mit dem aktiven Motorsport. Ab 1969 bestritt er sporadisch Bergrennen und internationale Sportwagenrennen, erzielte dabei aber keine größeren Erfolge.

In der Formel 1

Ohne die nötige Fahrpraxis oder Erfahrung wurde Stuppacher, zusammen mit seinem Landsmann Karl Oppitzhauser, von dem österreichischen Rennteam ÖASC Racing für den Großen Preis von Österreich 1976 gemeldet. Opitzhauser sollte einen March 761 Cosworth fahren, Stuppacher einen Tyrrell 007-Cosworth. Der Veranstalter lehnte beide Nennungen ab, weil er die Piloten für zu unerfahren hielt. Stuppacher, der sich damit nicht abfinden wollte, versuchte in der Folge eine Unterschriftenaktion im Fahrerlager zu organisieren, um seine Teilnahme zu erwirken. Die Aktion scheiterte, da unter den Fahrern und Verantwortlichen niemand Stuppacher näher kannte.

Beim Großen Preis von Italien in Monza versuchten es ÖASC Racing und Stuppacher erneut. Diesmal wurde er von den Veranstaltern zugelassen, scheiterte jedoch an der Qualifikation. Stuppacher verlor im Training über 13 Sekunden auf die Pole-Position, und selbst zum letzten Startplatz fehlten noch fast acht Sekunden. Dennoch wäre der Österreicher beinahe zu seinem ersten Formel-1-Renneinsatz gekommen. Nach dem Training wurden den beiden McLaren-Piloten Jochen Mass und James Hunt sowie dem Penske-Fahrer John Watson wegen irregulärem Benzin die Zeiten aberkannt. Stuppacher hätte für das Rennen nachrücken können. Doch der Österreicher war bereits samstags nach dem Training in Richtung Wien abgeflogen und schaffte es nicht mehr, rechtzeitig zum Start nach Monza zurückzukehren.[1]

Trotz der bisherigen Misserfolge griffen ÖASC und Stuppacher tief in die Tasche, um bei den nächsten Läufen in Kanada und den USA anzutreten. Im kanadischen Mosport verlor Stuppacher erneut mehr als zwölf Sekunden auf die Trainingsbestzeit und konnte sich nicht qualifizieren. Einige Piloten versuchten während der Trainingsläufe erfolglos auf Stuppacher und den Veranstalter einzuwirken, freiwillig aufzugeben bzw. Stuppacher auszuschließen, da sie in ihm eine Gefahr für andere Piloten sahen.

In Watkins Glen setzte sich die Farce erwartungsgemäß fort. Diesmal verlor Stuppacher über 27 Sekunden auf die Trainingsbestzeit. Selbstverständlich reichte auch dies nicht zur Qualifikation.

Auf den Saisonabschluss in Fuji verzichtete Stuppacher dann vernünftigerweise.

Damit war Stuppacher für drei Formel-1-Grand-Prix gemeldet, nahm aber an keinem Rennen teil.

Nach der Formel 1

Nach 1976 haben sich weder das ÖASC Racing Team noch Stuppacher weiterhin aktiv an Autorennen beteiligt. Am 13. August 2001 wurde Otto Stuppacher tot in seiner Wohnung in Wien aufgefunden. Er wurde am Hernalser Friedhof bestattet.

Zitat über Otto Stuppacher

  • «Es ist schade. Stuppacher hätte Hunt für mich aufhalten können. Der Dank Österreichs wäre ihm dabei sicher gewesen.» (Niki Lauda über Stuppachers Nichtqualifikation in Mosport)

Statistik

Gesamtübersicht

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn. Runden Punkte WM-Pos.
1976 ÖASC Racing Team Tyrrell 007 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 3 NC

Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
1976
DNS DNQ DNQ
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3Platzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1972 Osterreich Bosch Racing Team Porsche 908/02 Osterreich Walter Roser Ausfall Unfall

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
1969 Otto Stuppacher
Kaimann-Team
Porsche 906
Porsche 910
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
12 21
1970 Kaimann-Team Porsche 906 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
13
1972 Kaimann-Team Porsche 908
Abarth 2000
Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
9 DNF DNF
1975 Haevens Racing Lola T294 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien PER Deutschland NÜR Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF
Commons: Otto Stuppacher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Da der für Walter Wolf Racing fahrende Arturo Merzario, der ebenfalls in die Startaufstellung gerutscht war, seine Meldung überraschend zurückzog, erhielten Mass, Hunt und Watson letztlich wieder die Startberechtigung, gingen allerdings vom Ende des Feldes aus ins Rennen. Hierzu und zu dem Gerücht, dass Merzario durch finanzielle Zuwendungen Penskes zum Rückzug seiner Meldung bewegt worden war, s. die Anmerkung bei www.f1rejects.com (Memento des Originals vom 14. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.f1rejects.com.
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