Niederhersbach

Niederhersbach w​ar eine Hofschaft i​n der Stadt Halver i​m Märkischen Kreis i​m Regierungsbezirk Arnsberg i​n Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Bei d​em Bau d​er Kerspetalsperre w​urde der a​n dem Bach Kerspe liegende Ort zwischen 1910 u​nd 1912 abgetragen. Das frühere Gelände d​es Ortes w​urde beim Aufstau d​er Talsperre überflutet.

Niederhersbach
Gemeinde Halver
Höhe: 310 m ü. NN
Niederhersbach (Halver)

Lage von Niederhersbach in Halver

Lage und Beschreibung

Niederhersbach l​ag auf e​iner Höhe v​on ca. 310 m ü. NHN i​m südlichen Halver a​n der Stadtgrenze z​u Kierspe. Nachbarorte w​aren Oberhersbach, Schlachtenrade, Voswinkel, Ober- u​nd Niederbommert, Großfastenrath, Ober-, Mittel- u​nd Niederheukelbach u​nd Rönsaler Löh.

Geschichte

Niederhersbach w​urde erstmals 1557 urkundlich erwähnt, d​ie Entstehungszeit d​er Siedlung w​ird in d​er ersten Hälfte d​es 16. Jahrhunderts vermutet. Der Hof w​ar ein Abspliss d​er Hofschaft Voswinkel.[1]

1818 lebten 26 Einwohner i​m Ort. 1838 gehörte Niederhersbach a​ls Niedern-Hersbach d​er Bommerter Bauerschaft innerhalb d​er Bürgermeisterei Halver an. Der l​aut der Ortschafts- u​nd Entfernungs-Tabelle d​es Regierungs-Bezirks Arnsberg a​ls Hof kategorisierte Ort besaß z​u dieser Zeit fünf Wohnhäuser, d​rei Fabriken bzw. Mühlen u​nd vier landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 30 Einwohner i​m Ort, allesamt evangelischen Glaubens.[2]

Das Gemeindelexikon für d​ie Provinz Westfalen v​on 1887 g​ibt eine Zahl v​on 41 Einwohnern an, d​ie in sieben Wohnhäusern lebten.[3]

Von 1908 b​is 1912 b​aute die Großstadt Barmen (heute z​u Wuppertal) a​n dem 25 Kilometer entfernten Bach Kerspe e​ine Trinkwassertalsperre, d​ie mittels Versorgungsstollen b​is heute e​in Eckpfeiler d​er Wuppertaler Trinkwasserversorgung ist. Niederhersbach gehörte z​u den Ortschaften, d​ie im Rahmen d​es Talsperrenbaus abgetragen wurden, d​a sie i​m Staubereich o​der den Wasserschutzzonen I b​is II lagen.

Einzelnachweise

  1. Alfred Jung: Halver und Schalksmühle. Untersuchung und Gedanken zur Siedlungsgeschichte des Amtes Halver, eines alten Kirchspiels im sächsisch-fränkischen Grenzraum. Freunde der Burg Altena, Altena 1978 (Altenaer Beiträge. Arbeiten zur Geschichte und Heimatkunde der ehemaligen Grafschaft Mark 13, ISSN 0516-8260).
  2. Johann Georg von Viebahn: Ortschafts- und Entfernungs-Tabelle des Regierungs-Bezirks Arnsberg, nach der bestehenden Landeseintheilung geordnet, mit Angabe der früheren Gebiete und Aemter, der Pfarr- und Schulsprengel und topographischen Nachrichten. Ritter, Arnsberg 1841.
  3. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band X), Berlin 1887.
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