Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/5000 m der Frauen
Der 5000-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 1. August 2010 im Estadi Olímpic Lluís Companys der Stadt Barcelona ausgetragen.
20. Leichtathletik-Europameisterschaften | |||||||||
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Disziplin | 5000-Meter-Lauf | ||||||||
Geschlecht | Frauen | ||||||||
Teilnehmer | 19 Athletinnen aus 12 Ländern | ||||||||
Austragungsort | Barcelona | ||||||||
Wettkampfort | Estadi Olímpic Lluís Companys | ||||||||
Wettkampfphase | 1. August | ||||||||
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In diesem Wettbewerb errangen die Langstreckenläuferinnen aus Portugal mit Silber und Bronze zwei Medaillen. Europameisterin wurde die türkische EM-Dritte von 2006 Elvan Abeylegesse, die nach dem 10.000-Meter-Lauf auch die zweite Bahn-Langstrecke für sich entschied. Silber ging an Sara Moreira. Die Vizeeuropameisterin über 10.000 Meter Jéssica Augusto errang die Bronzemedaille.
Rekorde
Bestehende Rekorde
Weltrekord | 14:11,15 min | Tirunesh Dibaba | Oslo, Norwegen | 6. Juni 2008[1] |
Europarekord | 14:23,75 min | Lilija Schobuchowa | Kasan, Russland | 19. Juli 2008[2] |
EM-Rekord | 14:56,18 min | Marta Domínguez | EM Göteborg, Schweden | 12. August 2006 |
Rekordverbesserung
Europameisterin Elvan Abeylegesse verbesserte den bestehenden EM-Rekord am 1. August um 1,74 Sekunden auf 14:54,44 min.
Doping
In diesem Wettbewerb kam es zu insgesamt vier dopingbedingten nachträglichen Disqualifikationen. Betroffen waren zwei türkische und zwei russische Läuferinnen:
- Die aus Äthiopien stammende und für die Türkei startende Alemitu Bekele, zunächst Erste, wurde im Jahr 2013 wegen Dopingmissbrauchs gesperrt und nachträglich disqualifiziert.[3]
- Die Russin Marija Konowalowa, ursprüngliche Fünfte, wurde aufgrund von Unregelmäßigkeiten ihres Biologischen Passes für zwei Jahre suspendiert. Außerdem wurden ihr zahlreiche Resultate, darunter ihre Platzierung bei den Europameisterschaften 2010 aberkannt.[4]
- Die zunächst siebtplatzierte Türkin Meryem Erdoğan, wurde 2012 wegen Abweichungen in ihrem Blutpass für zwei Jahre gesperrt. Unter anderem auch ihre Resultate der Europameisterschaften von 2010 über 5000 und 10.000 Meter wurden annulliert.[5]
- Die Russin Jelisaweta Gretschischnikowa war zunächst auf Rang neun eingelaufen. Aufgrund von Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass wurden alle ihre Ergebnisse von 2009 bis 2013 annulliert.[6]
Da keine Vorläufe angesetzt waren, gab es hier keine Athletinnen, die durch die Dopingbetrügerinnen an einer berechtigten Finalteilnahme gehindert wurden. Leidtragende waren vor allem
- Elvan Abeylegesse, Türkei – sie erhielt ihre Goldmedaille erst mit Verspätung, wurde allerdings später für andere Veranstaltungen selber des Dopingmissbrauchs überführt.[7]
- Jéssica Augusto, Portugal – sie konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen und erhielt ihre Medaille erst verspätet.
Durchführung
Bei nur neunzehn Teilnehmerinnen entfielen die Vorläufe, alle Läuferinnen bestritten gemeinsam das Finale.
Finale
1. August 2010, 20:40 Uhr
Auf der letzten Runde setzten sich die beiden aus Äthiopien stammenden Türkinnen Alemitu Bekele und Elvan Abeylegesse von den beiden Portugiesinnen Sara Moreira und Jéssica Augusto ab. Bekele lief zwar als Erste ins Ziel, wurde später jedoch disqualifiziert – siehe oben. So gewann Abeylegesse neben dem 10.000 nun auch den 5000-Meter-Lauf. Außerdem erhielt auch Jéssica Augusto mit Bronze ihre verdiente Medaille. Sara Moreira rückte auf den Silberrang vor.
Platz | Name | Nation | Zeit (min) |
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1 | Elvan Abeylegesse | Türkei | 14:54,44 CR |
2 | Sara Moreira | Portugal | 14:54,71 |
3 | Jéssica Augusto | Portugal | 14:58,47 |
4 | Elena Romagnolo | Italien | 15:14,40 |
5 | Sabine Fischer | Schweiz | 15:19,80 |
6 | Anikó Kálovics | Ungarn | 15:29,44 |
7 | Olga Golowkina | Russland | 15:31,11 |
8 | Judith Plá | Spanien | 15:35,01 |
9 | Karoline Bjerkeli Grøvdal | Norwegen | 15:41,42 |
10 | Krisztina Papp | Ungarn | 15:52,83 |
11 | Ragnhild Kvarberg | Norwegen | 15:59,80 |
12 | Gema Barrachina | Spanien | 16:00,51 |
13 | Roxana Bârcă | Rumänien | 16:06,10 |
DNF | Lidia Chojecka | Polen | |
Volha Krautsova | Belarus | ||
DOP | Alemitu Bekele | Türkei | |
Marija Konowalowa | Russland | ||
Meryem Erdoğan | Türkei | ||
Jelisaweta Gretschischnikowa | Russland |
- Bronzemedaillengewinnerin Jéssica Augusto
- Elena Romagnolo kam auf den vierten Platz
- Anikó Kálovics belegte Rang sechs
- Olga Golowkina (links als Siegerin bei den Europameisterschaften 2012) wurde Siebte in diesem Rennen
- Karoline Bjerkeli Grøvdal erreichte Platz neun
- Krisztina Papp – Rang zehn
- Roxana Bârcă – Rang dreizehn
- Lidia Chojecka – Rennen nicht beendet
- Hier jubelt Alemitu Bekele noch über ihren 5000-Metert-Sieg, später musste sie ihre Goldmedaille als Dopingbetrügerin abgeben
- Jelisaweta Gretschischnikowa – wegen Dopingmissbrauchs nachträglich disqualifiziert
Weblinks
- European Athletics Championships – Barcelona 2010 auf european-athletics.org, abgerufen am 31. Dezember 2019
- Women 5000m European Championship 2010 Barcelona auf todor66.com, abgerufen am 31. Dezember 2019
- Track and Field Statistics, EM 2010 auf trackfield.brinkster.net, abgerufen am 31. Dezember 2019
- European Athletics Championships Zürich 2014 – Statistics Handbook, Women 5000m European Championship 2010 Barcelona, S. 506 (PDF, 13.363 kB), englisch auf european-athletics.org, abgerufen am 31. Dezember 2019
- Ergebnisse aller Leichtathletik-EM – 2010, 5000 m Frauen auf sportschau.de, abgerufen am 31. Dezember 2019
- 20. Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 in Barcelona, Spanien auf ifosta.de, abgerufen am 31. Dezember 2019
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Athletics - Progression of outdoor world records, 5000 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 13. Januar 2022
- Progression of the European Outdoor Records, 5000 m Women, spanisch/englisch, S. 54 (PDF, 271 kB), abgerufen am 31. Dezember 2019
- 2013: Gay, Powell und Campbell-Brown – Die positive Sprint-Elite (Memento vom 16. September 2016 im Internet Archive) auf sportschau.de, 7. August 2014; abgerufen am 31. Dezember 2019
- Fünf neue Dopingfälle in Russland auf leichtathletik.de, 5. November 2015, abgerufen am 31. Dezember 2019
- Doping: Neun Athleten gesperrt, Der Tagesspiegel, 26. Juli 2012, abgerufen am 31. Dezember 2019
- Doping Irregularities at the Olympics auf sports-reference.com, abgerufen am 31. Dezember 2019
- Olympiazweite wegen Dopings gesperrt auf sport1.de, 31. März 2016, abgerufen am 31. Dezember 2019