Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/Hammerwurf der Frauen

Der Hammerwurf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 28. und 30. Juli 2010 im Estadi Olímpic Lluís Companys der Stadt Barcelona ausgetragen.

20. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 20. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinHammerwurf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer22 Athletinnen aus 17 Ländern
AustragungsortSpanien Barcelona
WettkampfortEstadi Olímpic Lluís Companys
Wettkampfphase28. Juli (Qualifikation)
30. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Betty Heidler (Deutschland GER)
Tatjana Lyssenko (Russland RUS)
Anita Włodarczyk (Polen POL)

Europameisterin wurde die deutsche Weltmeisterin von 2007 und Vizeweltmeisterin von 2009 Betty Heidler. Sie gewann vor der russischen Titelverteidigerin Tatjana Lyssenko. Bronze ging an die polnische Weltmeisterin von 2009 und Weltrekordinhaberin Anita Włodarczyk.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 78,30 m Polen Anita Włodarczyk Bydgoszcz, Polen 6. Juni 2010[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 76,67 m Russland Tatjana Lyssenko EM Göteborg, Schweden 7. August 2006

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Doping

In dieser Disziplin gab es einen Dopingfall:
Die Moldawierin Zalina Marghieva, die auf den fünften Platz gekommen war, wurde nachträglich für zwei Jahre gesperrt, nachdem im Jahr 2013 ein Nachtest ihrer Dopingprobe von den Weltmeisterschaften 2009 positiv ausgefallen war. Unter anderem ihr EM-Resultat wurde gestrichen.[2]
Benachteiligt wurden dadurch zwei Athletinnen:

  • Der Spanierin Berta Castells hätten als achtplatzierte Werferin im Finale drei weitere Versuche zugestanden.
  • Die Norwegerin Mona Holm Solberg hätte über ihre Weite von 66,18 m am Finale teilnehmen können.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

22 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 69,00 m. Fünf Athletinnen übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit den sieben nächstplatzierten Sportlerinnen auf zwölf Werferinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So mussten schließlich 66,48 m für das Erreichen des Finales erbracht werden.

Gruppe A

Mit 66,18 m scheiterte Mona Holm Solberg in der Qualifikation
Kathrin Klaas erreichte mit 65,82 m nicht das Finale

28. Juli 2010, 10:10 Uhr

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)
1Anita WłodarczykPolen Polen71,1571,15
2Silvia SalisItalien Italien70,3370,33
3Nataliya ZolotuhinaUkraine Ukraine69,3163,7665,7069,31
4Marina MarghievaMoldau Republik Moldau67,84x67,4767,84
5Tracey AnderssonSchweden Schweden66,48x62,0766,48
6Mona Holm SolbergNorwegen Norwegen66,18 eigentlich für das Finale qualifiziert62,7266,1066,18
7Alexándra PapayeoryíouGriechenland Griechenland65,8865,1265,7065,88
8Kathrin KlaasDeutschland Deutschland65,8265,8265,49x
9Wolha ZanderBelarus 1995 Belarus62,69x62,69x
10Lenka LedvinováTschechien Tschechien60,74xx60,74
NMDarja PtschelnikBelarus 1995 BelarusogVxxx

Gruppe B

28. Juli 2010, 12:00 Uhr

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)
1Tatjana LyssenkoRussland Russland72,36x72,36
2Betty HeidlerDeutschland Deutschland71,8571,85
3Bianca PerieRumänien Rumänien68,6768,6168,67x
4Éva OrbánUngarn Ungarn68,5964,5568,59
5Merja KorpelaFinnland Finnland67,5866,0667,5866,45
6Berta CastellsSpanien Spanien66,6166,6165,9565,26
7Małgorzata ZaduraPolen Polen65,4562,2665,4564,78
8Stéphanie FalzonFrankreich Frankreich64,3464,30x64,34
9Kateřina ŠafránkováTschechien Tschechien62,63x62,63x
10Paraskevi TheodorouZypern Republik Zypern60,1657,5059,6860,16
DOPZalina MarghievaMoldau Republik Moldaufür das Finale zugelassen

Finale

30. Juli 2010, 20:20 Uhr

Betty Heidler aus Deutschland, die als eine der Favoritinnen in den Wettbewerb ging, gewann mit 76,38 m im fünften Wurf nach ihrem WM-Titel 2007 die zweite Goldmedaille in ihrer Laufbahn. Selbst ihr zweitbester Versuch von 75,92 m hätte zum Sieg gereicht. Die ehemalige Weltrekordlerin Tatjana Lysenko aus Russland, die zuvor zwei Jahre wegen Dopingmissbrauchs gesperrt war[3] und als Titelverteidigerin an den Start ging, errang mit 75,65 m die Silbermedaille. Die amtierende Weltmeisterin Anita Włodarczyk aus Polen – mit 78,30 m im Juni 2010 auch Weltrekordlerin – wurde mit 73,34 m Dritte.

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)4. Versuch (m)5. Versuch (m)6. Versuch (m)
1Betty HeidlerDeutschland Deutschland76,3869,6875,92x72,5876,3872,27
2Tatjana LyssenkoRussland Russland75,6574,6371,5373,1675,6574,89x
3Anita WłodarczykPolen Polen73,5673,0573,34x72,6570,5873,56
4Bianca PerieRumänien Rumänien71,6269,9271,6270,0170,01xx
5Marina MarghievaMoldau Republik Moldau70,77x67,0270,7764,82x66,93
6Silvia SalisItalien Italien68,8566,9868,85xx68,3567,51
7Merja KorpelaFinnland Finnland68,2168,2167,1566,20xx63,96
8Berta CastellsSpanien Spanien68,2068,20x66,07eigentlich zu 3 weiteren Würfen berechtigt
9Nataliya ZolotuhinaUkraine Ukraine67,5367,53x66,99nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
10Tracey AnderssonSchweden Schweden65,13x65,13x
11Éva OrbánUngarn Ungarn64,99x64,9930,58
DOPZalina MarghievaMoldau Republik Moldau

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Hammer throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 30. Januar 2022
  2. Zalina MARGHIEVA, Biography auf european-athletics.org (englisch), abgerufen am 6. Januar 2020
  3. Hammerwurf-Olympiasiegerin droht lebenslange Sperre auf spiegel.de/sport, abgerufen am 6. Januar 2020
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