Leichtathletik-Europameisterschaften 1994/Dreisprung der Frauen

Der Dreisprung der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1994 wurde am 7. und 8. August 1994 im Olympiastadion der finnischen Hauptstadt Helsinki ausgetragen.

16. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinDreisprung
GeschlechtFrauen
Teilnehmer25 Athletinnen aus 14 Ländern
AustragungsortFinnland Helsinki
WettkampfortOlympiastadion
Wettkampfphase7. August (Qualifikation)
8. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Anna Birjukowa (Russland RUS)
Inna Lassowskaja (Russland RUS)
Inessa Krawez (Ukraine UKR)

Dieser Wettbewerb stand als Frauendisziplin bei einer Europameisterschaft erstmals auf dem Programm. Seine Premiere bei einer großen internationalen Meisterschaft hatte es für den Frauendreisprung bei den Weltmeisterschaften 1993 gegeben.

Die russischen Dreispringerinnen errangen hier einen Doppelsieg. Europameisterin wurde die amtierende Weltmeisterin und Weltrekordinhaberin Anna Birjukowa. Sie gewann vor Inna Lassowskaja. Bronze ging an die Ukrainerin Inessa Krawez, die vier Tage später den zweiten Platz im Weitsprung erreichte.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 15,09 m Russland Anna Birjukowa WM Stuttgart, BR Deutschland 21. August 1993[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord Wettbewerb erstmals im EM-Programm

Folgende EM-Rekorde wurden aufgestellt:

Doping

In diesem Wettbewerb musste eine Athletin wegen Dopingmissbrauchs disqualifiziert werden. Die zunächst viertplatzierte Bulgarin Sofia Boschanowa wurde positiv getestet auf das Amphetamin Mesocarb. Die auf den Rängen ab fünf liegenden Dreispringerinnen rückten in der Ergebnisliste anschließend um jeweils einen Rang nach vorne.[2]

Auswirkungen hatte Boschanowas Dopingbetrug vor allem auf zwei Teilnehmerinnen:

  • Die in der Qualifikation ausgeschiedene Italienerin Barbara Lah hätte im Finale dabei sein können.
  • Der zunächst neuntplatzierten Deutschen Helga Radtke hätten im Finale drei weitere Versuche zugestanden.

Windbedingungen

In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den jeweils besten Sprüngen benannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten.

Qualifikation

7. August 1994

25 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 13,85 m. Acht Athletinnen übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit den vier nächstplatzierten Sportlerinnen auf zwölf Springerinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So mussten schließlich 13,64 m für die Finalteilnahme erbracht werden.

Gruppe A

PlatzNameNationWeite (m)Wind (m/s)
1Inna LassowskajaRussland Russland14,33 CR+1,7
2Inessa KrawezUkraine Ukraine14,08−0,7
3Anna BirjukowaRussland Russland13,94−1,7
4Concepción ParedesSpanien Spanien13,78−0,2
5Rachel KirbyVereinigtes Konigreich Großbritannien13,64+1,1
6Michelle GriffithVereinigtes Konigreich Großbritannien13,64−0,1
7Betty LiseFrankreich Frankreich13,35−0,9
8Petra LauxDeutschland Deutschland13,18−1,3
9Yelena StakhovaBelarus 1991 Belarus13,14+0,2
10Marika SalminenFinnland Finnland12,97+0,2
11Anni PaananenFinnland Finnland12,95+0,1
NMIwa PrandschewaBulgarien Bulgarien
DNSOlympia MenelaouZypern 1960 Zypern

Gruppe B

PlatzNameNationWeite (m)Wind (m/s)
1Iolanda TschenRussland Russland14,15+0,1
2Ramona MolzanDeutschland Deutschland13,96+0,6
3Rodica PetrescuRumänien Rumänien13,89−0,9
4Šárka KašpárkováTschechien Tschechien13,87+1,3
5Helga RadtkeDeutschland Deutschland13,84−1,7
6Barbara LahItalien Italien13,59+0,3 eigentlich für das Finale qualifiziert
7Valérie GuiyouleFrankreich Frankreich13,55−0,2
8Ashia HansenVereinigtes Konigreich Großbritannien13,45+0,8
9Natallja KlimovezBelarus 1991 Belarus13,37+1,7
10Carina KjellmanFinnland Finnland13,34+0,5
11Virge NaerisEstland Estland13,16−0,7
12Jeļena BlaževičaLettland Lettland13,02−1,4
DOPSofia BoschanowaBulgarien Bulgarienfür das Finale zugelassen

Finale

8. August 1994

PlatzNameNationWeite (m)Wind (m/s)Versuchsserie der Medaillengewinnerinnen
1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. Versuch
1Anna BirjukowaRussland Russland14,89 CR+1,114,89x14,8414,49x14,24
2Inna LassowskajaRussland Russland14,85+3,1x13,6114,2714,2414,7314,85
3Inessa KrawezUkraine Ukraine14,67+2,114,28xx14,6713,7514,42
4Iolanda TschenRussland Russland14,48+2,2
5Rodica PetrescuRumänien Rumänien14,42+0,8
6Šárka KašpárkováTschechien Tschechien13,98+1,6
7Ramona MolzanDeutschland Deutschland13,82+1,6
8Helga RadtkeDeutschland Deutschland13,77+0,7eigentlich zu 3 weiteren Sprüngen berechtigt
9Concepción ParedesSpanien Spanien13,68−0,2
10Michelle GriffithVereinigtes Konigreich Großbritannien13,60+0,9
11Rachel KirbyVereinigtes Konigreich Großbritannien13,45+0,7
DOPSofia BoschanowaBulgarien Bulgarien

Video

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Triple Jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 29. Januar 2022
  2. Dreisprung-Vierte war gedopt, Berliner Zeitung 12. August 1994, abgerufen am 5. Oktober 2019
  3. Kravets' appeal thwarted, BBC News 26. November 2001, abgerufen am 5. Oktober 2019
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