Barletta

Barletta i​st eine Hafenstadt d​er italienischen Provinz Barletta-Andria-Trani i​n Apulien. Die Stadt h​at 94.316 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019).

Barletta
Vorlage:Infobox Gemeinde in Italien/Wartung/Wappen fehlt?
Barletta (Italien)
Staat Italien
Region Apulien
Provinz Barletta-Andria-Trani (BT)
Koordinaten 41° 19′ N, 16° 17′ O
Höhe -5 m s.l.m.
Fläche 146 km²
Einwohner 94.316 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 76121
Vorwahl 0883
ISTAT-Nummer 110002
Volksbezeichnung Barlettani
Schutzpatron San Ruggiero di Canne, S.S. Madonna dello Sterpeto
Website Comune di Barletta

Die Kathedrale Santa Maria Maggiore in Barletta

Lage

Die Nachbargemeinden s​ind Andria, Canosa d​i Puglia, Margherita d​i Savoia, San Ferdinando d​i Puglia, Trani u​nd Trinitapoli.

Geschichte

Vor der Besiedelung durch Griechen und Römer unterhielten bereits die Phönizier an diesem Platz einen Handelsstützpunkt, den sie Baal-El nannten. Im 3. Jahrhundert v. Chr. wurde die Stadt unter dem Namen Bardulos bzw. Barulum neu gegründet. Nach der Eroberung durch die Langobarden wurde die Gegend schließlich von den Normannen übernommen, die hier eine Festung errichteten. Während der Zeit der Kreuzzüge wurde Barletta einer der wichtigen Sammelpunkte für die Ritterheere. Der Deutsche Ritterorden, die Templer und die Johanniter unterhielten hier Niederlassungen. Als die Muslime das umstrittene Land zurückerobert hatten, lebte der Erzbischof von Nazareth ab 1327 dauerhaft in Barletta im Exil.

Unter Friedrich II. u​nd den Anjou erlebte d​ie Stadt i​hre Blütezeit. Im Jahre 1503 f​and hier e​ine italienisch-französische Auseinandersetzung statt, d​ie als Disfida d​i Barletta bekanntgeworden ist. Im Zweiten Weltkrieg w​ar die Stadt Schauplatz d​er ersten Aktion d​er Resistenza, d​es italienischen Widerstandes g​egen den Nationalsozialismus. Seit 2008 i​st Barletta e​ine der d​rei Hauptstädte d​er neu gegründeten Provinz Barletta-Andria-Trani.

Sehenswürdigkeiten

Stauferkastell
Koloss von Barletta

Sehenswert s​ind der Dom a​us dem 12. b​is 14. Jahrhundert, e​in Kastell d​er Staufer a​us dem 13. u​nd 16. Jahrhundert u​nd der sogenannte Koloss v​on Barletta, e​ine Bronzestatue e​ines römischen Kaisers a​us dem 5. Jahrhundert. Im Südwesten d​er Stadt l​iegt das Schlachtfeld v​on Cannae.

  • Das Stauferkastell wurde zu Beginn des 10. Jahrhunderts von den Normannen errichtet. Während der Kreuzzüge diente es als Stützpunkt für Kreuzritter und ihren Anhang, die sich hier auf dem Weg ins Heilige Land sammelten.
Unter der Regierung Friedrichs II. wurde das Kastell in der Zeit von 1225 bis 1228 weiter ausgebaut. Als die Anjou in Apulien die Herrschaft übernahmen, ließen sie die Festung weiter ausbauen. Unter Karl V. wurde die Festung ein weiteres Mal ausgebaut, um vier massive Bastionen erweitert und erhielt ihre heutige Gestalt.
Während des Ersten Weltkriegs diente das Kastell als Kaserne und Waffenarsenal.
  • Die Kathedrale Santa Maria Maggiore ist auf den Fundamenten eines ehemaligen Neptun-Tempels errichtet worden. Der Bau zeigt eine Mischung von romanischen und gotischen Bauformen. In einem unteren Geschoss befinden sich die so genannten Grotticella-Gräber aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.,[2] über denen im 6. Jahrhundert eine frühchristliche Basilika erbaut wurde. Im 12. Jahrhundert wurde an dieser Stelle eine romanische Basilika errichtet, die 1267 geweiht wurde. Der Bau wurde im 14. Jahrhundert im Stil der Gotik verändert, das Schiff erhielt ein gotisches Rippengewölbe.
  • Die Kirche San Giacomo, erbaut im 11. Jahrhundert, wurde auf den Resten eines Isis-Tempels aus römischer Zeit errichtet, der als erstes Isis-Heiligtum auf römischem Boden gilt. Mitte des 18. Jahrhunderts fiel die Kirche einem Erdbeben zum Opfer und wurde nach ihrem Wiederaufbau 1751 neu geweiht.

Museen

  • Pinacoteca De Nittis im Palazzo della Marra. Gezeigt werden in einer Dauerausstellung Werke des impressionistischen Malers Giuseppe de Nittis
  • Museo civico e Pinacoteca di Barletta im Kastell. Gezeigt werden die Sammlung Immesi, Gabbiani, Ricci. Im Kastell wird die berühmte zeitgenössische Büste aufbewahrt, die Friedrich II. darstellen soll.
  • Museum der Kathedrale, eine Sammlung von sakraler Kunst und liturgischen Gegenständen, sowie 2000 Pergamentcodices und -handschriften, einige davon aus dem 9. Jahrhundert
  • Antiquarium in Canne della Battaglia. Präsentiert werden Fundstücke aus den Ausgrabungen des Schlachtfelds von Cannae und zwar prähistorische Fundstücke, griechische sowie mittelalterliche. Das Museum hat eine reiche Sammlung von Vasen mit geometrischem Dekor aus dem 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr., Grabbeigaben eines antiken Gräberfeldes bei Cannae.
  • Kirchenschatz der Basilica Santo Sepolcro, mit liturgischen Gegenständen aus Gold, von denen einige aus dem vorderen Orient stammen.

Wirtschaft

Wirtschaftlich s​ind die Meersalzgewinnung, d​ie Papier-, Chemie- u​nd Zementindustrie bedeutsam.

Städtepartnerschaften

  • Montenegro Barlettas Partnerstadt ist seit 2010 die Stadt Herceg Novi in Montenegro.[3]

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

Commons: Barletta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Barletta – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Preesistenze daunio-romane. Mseocattedralebarletta, abgerufen am 15. März 2017 (italienisch).
  3. Comune di Barletta – La Cittá, abgerufen am 14. Juni 2017
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.