Universität Neapel Federico II
Die Universität Neapel Federico II ist eine staatliche Universität in Neapel. Mit gut 78.000 Studenten und 5300 Angestellten ist sie eine der größten Hochschulen in Italien.
Universität Neapel Federico II | |
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Motto | Ad Scientiarum Haustum et Seminarium Doctrinarum |
Gründung | 5. Juni 1224 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Neapel, Italien |
Rektor | Arturo De Vivo[1] |
Studierende | 78.324 (2015/16) |
Mitarbeiter | 5310 (2014) |
Website | www.unina.it |
Geschichte
Die Gründung erfolgte am 5. Juni 1224 von Friedrich II., nach dem sie seit 1987 benannt ist. Das genaue Datum ist allerdings fiktiv; die Mitteilung über die Gründung, deren Abfassung Petrus de Vinea zugeschrieben wird, enthält keine Zeitangabe und wurde wohl erst im Juli verbreitet, wie Richard von San Germano in seiner Chronik berichtet.[2] Die Existenz des studium war allerdings erst nach 1240 dauerhaft gesichert.
Um die höhere Bildung in Italien gegenüber der Universität Bologna und anderen norditalienischen Hochschulen zu dezentralisieren, setzte sich Friedrich II. – gegen den Willen der damaligen Päpste – sehr für eine aufgeklärte naturwissenschaftliche Lehre ein, weshalb die Universität Neapel europaweit die erste Universität wurde, die ohne päpstliche Bulle lehrte. Dieses Spannungsfeld während der Gründung war lange charakteristisch für das Studium an der Universität Neapel, und Thomas von Aquin war einer der bekanntesten Studenten und späteren Dozenten in Neapel[3].
Damit die neugegründete Universität sich gegenüber älteren Universitäten etablieren konnte, verbot Friedrich unter Androhung von Leibes- und Geldstrafen den Bürgern des Königreiches das Studium an ausländischen Universitäten, insbesondere in Bologna. Auch andere Bildungseinrichtungen innerhalb des Königreiches durften nicht die gleichen Disziplinen unterrichten, wie die Universität in Neapel. Deshalb erfolgte eine Reihe von Schließungen besagter Schulen.[4]
Das hochschulpolitische Ziel Friedrichs II. beschränkte sich nicht nur auf die Ausbildung geeigneter Beamten für den Staatsdienst, sondern umfasste die Bildung einer breiten, gelehrten Elite, die das Kaisertum sowohl durch juristische Elemente als auch durch kulturelle Leistungen festigen konnte.[5]
Fakultäten
Es gibt 13 Fakultäten:
- Agrarwissenschaften (Facoltà di Agraria)
- Architektur (Facoltà di Architettura)
- Biotechnologie (Facoltà di Scienze Biotecnologiche)
- Betriebswirtschaft (Facoltà di Economia)
- Ingenieurwissenschaften (Facoltà di Ingegneria)
- Rechtswissenschaften (Facoltà di Giurisprudenza)
- Literatur und Philosophie (Facoltà di Lettere e Filosofia)
- Mathematik, Physik und Naturwissenschaften (Facoltà di Scienze Matematiche, Fisiche e Naturali)
- Medizin und Chirurgie (Facoltà di Medicina e Chirurgia)
- Pharmazie (Facoltà di Farmacia)
- Politikwissenschaften (Facoltà di Scienze Politiche)
- Veterinärmedizin (Facoltà di Medicina Veterinaria)
- Soziologie (Facoltà di Sociologia)
Literatur
- Karl Ludwig Hampe: Zur Gründungsgeschichte der Universität Neapel (Mitteilungen aus der Capuaner Briefsammlung V). Heidelberg 1924.(Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Philos.-histor. Klasse. 14,10.)
- Antonino Sambataro: Federico II e lo "studium" di Napoli. il potere, la cultura e il diritto in età normanno-sveva, Catania 1994.
- Massimo Oldoni: La promozione della scienza. L'Università di Napoli. In: Intellectual Life at the Court of Frederick II Hohenstaufen, hrsg. v. William Tronzo, Washington 1994, S. 251–262
- Michele Fatica: Il fondatore dell'università di Napoli. In: Federico II di Svevia. Stupor mundi, hrsg. v. Franco Cardini, Roma 1994, S. 119–142.
- Rüegg Walter, Geschichte der Universität in Europa, Band 1 Mittelalter. C.H. Beck, München 1993. ISBN 978-3-406-36952-0
Einzelnachweise
- http://www.unina.it/ateneo/organigramma/rettore-e-delegati
- Regesta Imperii V.1 Nr. 1537; Reg.Imp: V.4 S. 193
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Van Eickels, Klaus/ Brüsch, Tania: "Kaiser Friedrich II., Leben und Persönlichkeit in Quellen des Mittelalters". Patmos, Düsseldorf 2000. ISBN 3491691346. S. 134
- Nardi, Paolo: Die Hochschulträger, in: Rüegg Walter (Hrsg.): "Geschichte der Universität in Europa, Band 1 Mittelalter". C.H. Beck, München 1993. ISBN 978-3-406-36952-0. S. 92.