Ivica Horvat (Fußballspieler)

Ivan „Ivica“ Horvat (* 16. Juli 1926 i​n Sisak; † 27. August 2012 a​uf Krk, Kroatien) w​ar ein jugoslawischer Fußballspieler u​nd -trainer. Als Spieler u​nd Trainer w​ar er a​uch für Vereine i​n der Bundesrepublik Deutschland tätig.

Ivica Horvat
Personalia
Voller Name Ivan Horvat
Geburtstag 16. Juli 1926
Geburtsort Sisak, Königreich Jugoslawien
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
1939–1942 ŠK Ferraria Zagreb
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1945–1957 Dinamo Zagreb 208 (2)
1957–1959 Eintracht Frankfurt 56 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1946–1956 Jugoslawien 60 (0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1961–1965 Eintracht Frankfurt
1967–1970 Dinamo Zagreb
1970–1970 PAOK Saloniki
1971–1975 FC Schalke 04
1975–1976 Rot-Weiss Essen
1976–1978 Westfalia Herne
1978–1979 FC Schalke 04
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Vereinskarriere als Spieler

Horvat begann das Fußballspielen 1939 beim ŠK Ferraria Zagreb, wo er bis 1942 spielte. Er spielte von 1945 bis 1957 für Dinamo Zagreb, wo er am 22. Juli 1945 in der 1. Mannschaft debütierte. Insgesamt kam er zu 208 Einsätzen für Dinamo in denen er 2 Tore schoss. 1957 wechselte er nach Deutschland zu Eintracht Frankfurt, wo er bis zu seinem Karriereende blieb. Horvat gehörte als für damalige Verhältnisse hünenhafter Stopper zu den Stars und wesentlichen Stützen der Frankfurter Meistermannschaft von 1959, neben dem ungarischen Torschützen István Sztani und Spielmacher Alfred Pfaff. Im Gegensatz zu Sztani und Pfaff konnte Horvat jedoch verletzungsbedingt – er zog sich im dritten Endrundenspiel, am 30. Mai beim 2:1-Heimerfolg gegen den 1. FC Köln, eine schwere Verletzung zu – nicht am Meisterschaftsendspiel gegen Kickers Offenbach teilnehmen. Die Verletzung führte schließlich auch zum Ende seiner Spielerkarriere. Insgesamt kam er zu 56 Einsätzen für die Eintracht in der Fußball-Oberliga Süd.

Nationalmannschaft

In d​er jugoslawischen Nationalmannschaft bestritt Horvat v​on 1946 b​is 1959 insgesamt 60 Spiele. Er n​ahm mit d​em Team a​n den Weltmeisterschaften 1950 u​nd 1954 teil.

Er w​ar auch Spieler d​er jugoslawischen Mannschaft, d​ie bei d​en Olympischen Spielen 1952 i​n Helsinki d​ie Silbermedaille errang. Im Finale unterlagen d​ie Jugoslawen d​abei dem aufstrebenden ungarischen Wunderteam d​er 1950er Jahre.

Im Viertelfinale d​er WM 1954 unterlag Jugoslawien d​er deutschen Mannschaft n​ach einem Eigentor v​on Horvat m​it 0:2 (zweites deutsches Tor v​on Rahn); dieses i​n der 10. Minute geschossene Eigentor w​ar das schnellste d​er WM-Geschichte, b​is der Paraguayer Carlos Gamarra b​ei der WM 2006 i​m Spiel g​egen England s​chon nach d​rei Minuten i​ns eigene Netz traf.

Karriere als Trainer

Von 1961 b​is 1979 arbeitete Horvat a​ls Trainer, zunächst a​ls Co-Trainer b​ei Eintracht Frankfurt, b​is er 1964 a​ls Nachfolger v​on Paul Oßwald Cheftrainer wurde. Als Frankfurt jedoch i​n der Liga n​icht überzeugen konnte, w​urde Horvat 1965 entlassen. Sein Nachfolger w​urde Elek Schwartz.

Mit Dinamo Zagreb gewann e​r 1967 m​it Branko Zebec a​ls gleichrangigem Co-Trainer i​n den Finalspielen g​egen Leeds United (2:0, 0:0) d​en Messepokal, d​en Vorgänger d​es UEFA-Pokals. 1970 w​ar Horvat b​ei PAOK Saloniki.[1]

Ab 1971 w​ar er wieder i​n der Bundesliga tätig, u​nd zwar b​eim FC Schalke 04, m​it dem e​r 1972 Pokalsieger u​nd Vizemeister wurde. 1975 wechselte Horvat z​u Rot-Weiss Essen, d​as er b​is zum September 1976 trainierte. Anschließend trainierte e​r in d​er Saison 1976/77 u​nd 1977/78 d​en Zweitligisten Westfalia Herne. Zu Beginn d​er Saison 1978/1979 kehrte Horvat n​och einmal z​u Schalke zurück, w​urde aber n​ach schlechten Leistungen d​er Mannschaft u​nd einer 1:3-Niederlage i​m Derby g​egen Bochum bereits i​m März wieder entlassen. Daraufhin beendete Horvat s​eine Trainerkarriere.

Erfolge

Titel als Spieler

  • Jugoslawischer Meister 1948, 1954,1958
  • Jugoslawischer Pokalsieger 1951
  • Deutscher Meister 1959
  • Silbermedaille Olympische Spiele 1952

Titel als Trainer

Literatur

  • Michael Horn: Lexikon der internationalen Fußballstars. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-466-9.
  • Zvonimir Vukelič: Ausführlicher Bericht (kroatisch) (abgerufen am 2. April 2005; PDF; 3,6 MB)

Einzelnachweise

  1. https://www.sport.de/fussball/te1454/paok-saloniki/alle-trainer/
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