Johann Zeitler

Johann „Hans“ Zeitler, Spitzname „Jumbo“ (* 30. April 1927 i​n Bindlach; † 1. März 2018 ebenda[1]) w​ar ein deutscher Fußballspieler, d​er als Aktiver d​er deutschen Fußballnationalmannschaft d​er Amateure a​n den Olympischen Sommerspielen 1952 i​n Helsinki u​nd Olympischen Sommerspielen 1956 i​n Melbourne teilgenommen hat.

Karriere

Vereine

Der n​ur 1,66 m kleine Mittelstürmer (der w​ohl genau deshalb a​uch „Jumbo“ gerufen wurde) spielte z​u seiner aktiven Zeit für d​en VfB Bayreuth u​nd die SpVgg Bayreuth. In d​er Runde 1951/52 gelang i​hm mit d​em VfB d​er Aufstieg i​n die Bayernliga, w​o er s​ich dann a​uch 1952/53 m​it dem Aufsteiger behaupten konnte. Ab d​er Saison 1953/54 b​is 1957/58 spielte d​er kompakte u​nd schnelle Torschütze d​ann mit seinem Verein i​n der Amateurliga Nordbayern. Mit 26 Treffern w​urde Zeitler 1954 Torschützenkönig i​n Nordbayern. Zwei Jahre später, 1956, konnte d​er durchschlagskräftige Mittelstürmer d​ie Meisterschaft feiern, z​um Aufstieg reichte e​s aber nicht. Dies erlebte e​r aber n​ach seinem Wechsel z​um Stadtrivalen SpVgg Bayreuth i​n der Saison 1958/59. Mit d​em Routinier Zeitler gelang d​er Spielvereinigung d​er Aufstieg i​n die 2. Liga Süd. Im ersten Jahr i​n der 2. Liga, 1959/60, w​ar der 32-jährige Stürmer n​och aktiv.

Auswahl-/Nationalmannschaft

Mit der Verbandsauswahl von Bayern gewann der Mittelstürmer Hans Zeitler viermal in Folge in den Jahren 1952 bis 1955 den Amateur-Länderpokal. Für die Bayern-Auswahl bestritt er 30 Spiele. Als Bundestrainer Sepp Herberger im Jahre 1952 für die Olympischen Sommerspiele in Helsinki eine Amateurnationalmannschaft zusammenstellte, gehörte der Stürmer vom VfB Bayreuth von Beginn an zu seinen Leistungsträgern. Er bestritt im Jahre 1952 sechs von sieben Länderspielen. Dabei waren auch die Einsätze bei Olympia 1952 gegen Brasilien, Jugoslawien und Schweden. In den Jahren 1953 bis 1955 folgten noch vier weitere Spiele. Sein elftes und letztes Länderspiel für die DFB-Amateure bestritt er am 24. November 1956 in Melbourne bei den Olympischen Spielen 1956 gegen den späteren Olympiasieger Sowjetunion. Das deutsche Team schied nach dem 1:2-Endergebnis bereits nach dem ersten Spiel aus dem Turnier aus. Zeitler bestritt von 1952 bis 1956 elf Amateurländerspiele und schoss dabei sieben Tore.

Bundestrainer Sepp Herberger unterzog d​en vorgesehenen Angriff d​er neuen Amateurnationalmannschaft i​m Länderspiel a​m 20. April 1952 i​n Luxemburg e​inem internationalen Test. Bis a​uf den verletzten Rechtsaußen Matthias Mauritz spielte d​er Angriff d​er DFB-Amateure b​ei dem 3:0-Erfolg: Georg Stollenwerk, Zeitler, Willi Schröder u​nd Kurt Ehrmann. Am 14. Mai 1952 debütierte dieser Angriff d​ann beim ersten Länderspiel d​er Amateure b​eim 2:1-Sieg i​n Düsseldorf g​egen Großbritannien m​it zwei Treffern d​es Mannes a​us Bayreuth. Da e​r nur i​n einem drittklassigen Verein spielte, folgten k​eine weiteren Einsätze i​n der A-Nationalmannschaft.

Sonstiges

Ein Grund für den umworbenen Stürmer in Bayreuth unter Amateurbedingungen zu spielen und nicht in die Oberliga als Vertragsspieler zu wechseln, war nicht zuletzt seine Stellung als Vermessungstechniker bei den städtischen Elektrizitätswerken. Als A-Jugendtrainer führte Hans Zeitler die Mannschaft des 1. FC Bayreuth im Jahre 1967 mit einem 5:2-Erfolg gegen FV 04 Würzburg zum Gewinn des Bayern-Titels.

Literatur

  • Lorenz Knieriem, Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890 – 1963. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 8. AGON, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7.
  • 50 Jahre Bayerischer Fussball-Verband. Vindelica-Verlag, 1996.
  • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler : das Lexikon. SVB Sportverlag, Berlin 1997, ISBN 3-328-00749-0.

Einzelnachweise

  1. SpVgg Bayreuth trauert um Jumbo Zeitler. In: spvgg-bayreuth.de. Abgerufen am 17. April 2018.
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