Hermann Michel (Fußballspieler)

Hermann Michel (* 2. Dezember 1935; † 18. September 2015 i​n Mettingen) w​ar ein deutscher Fußballspieler u​nd -trainer s​owie Sportlehrer, d​er in d​en Jahren 1961 b​is 1963 für d​ie deutsche Fußballnationalmannschaft d​er Amateure z​ehn Länderspiele bestritt.

Laufbahn

Spieler, bis 1969

Hermann Michel spielte bei der Ibbenbürener Spvg im Tecklenburger Land. In der Runde 1960/61 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga Westfalen. Sein Debüt in der Amateurnationalmannschaft gab er am 1. Juni 1961 in Oberhausen beim Länderspiel gegen Holland. Beim 5:3-Erfolg bildete er zusammen mit Anton Regh das deutsche Verteidigerpaar. Am Ende der ersten Runde Verbandsliga – Ibbenbüren belegte in der Gruppe 1 den 11. Platz – wurde der Verteidiger zu zwei weiteren Länderspielen in die DFB-Mannschaft berufen. Am 7. April und 31. Mai 1962 bildete er zusammen mit Bernd Patzke die Verteidigung bei den Länderspielen gegen Italien und Frankreich. Der DFB trug in den Jahren 1961 und 1962 nur drei Amateurländerspiele aus, Michel verteidigte dabei jeweils im Dress der deutschen Amateurmannschaft. Mit der Verbandsauswahl von Westfalen gewann der Mann vom SV Ibbenbüren im Jahre 1962 in Siegen den Länderpokal der Amateure durch einen 1:0-Sieg gegen den Mittelrhein. Als beinharter Verteidiger erwarb er sich den Beinamen Hermann, der Teutone.

DFB-Trainer Helmut Schön machte Michel im Jahre 1963, beim Aufbau einer neuen Amateurnationalmannschaft, zu seinem Spielführer. Im Mai waren die DFB-Amateure in England beim Jubiläumsturnier (100 Jahre) der englischen Football Association. Dort spielten sich als Verteidiger Michel und Walter Liebich sowie die Läuferreihe mit Walter Birkhold, Wilhelm Zott und Horst Kunzmann ein. Im September 1963 fanden die zwei deutsch-deutschen Ausscheidungsspiele zu den Qualifikationsspielen der Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio statt. Die Fußballnationalmannschaft der DDR gewann am 15. September in Karl-Marx-Stadt das Hinspiel mit 3:0 Toren und konnte so die 1:2-Niederlage acht Tage später in Hannover verschmerzen. Im Oktober 1963 nahmen die DFB-Amateure am „Vorolympischen Turnier“ in Tokio teil – sie gewannen das Turnier –, Michel absolvierte am 16. Oktober beim 1:1-Remis gegen Japan A sein zehntes und letztes Länderspiel. Seine Nachfolge als rechter Verteidiger trat in den nächsten Jahren Erhard Ahmann an. Bis zur Runde 1966/67 spielte Hermann Michel mit dem SV Ibbenbüren in der Verbandsliga Westfalen und wechselte dann als Spieler-Trainer in das Emsland zum SV Meppen.

Trainer beim SV Meppen, 1967 bis 1974

Als Spieler-Trainer führte d​er Ex-Amateurnationalspieler 1967/68 d​ie Mannschaft v​om Hindenburgstadion i​n Meppen a​uf Anhieb z​ur Meisterschaft i​n Niedersachsen. In d​er Aufstiegsrunde z​ur Regionalliga Nord belegte Michel m​it seiner Mannschaft a​ber hinter TuS Celle u​nd dem SV Friedrichsort d​en dritten Rang u​nd konnte e​rst zwei Jahre später, i​n der Runde 1969/70, d​en Aufstieg bewerkstelligen. Als Trainer konnte Michel m​it dem SV Meppen i​n der Saison 1970/71 i​n der Regionalliga Nord n​icht die Klasse halten. Umgehend führte e​r die Emsländer a​ber in d​er Aufstiegsrunde 1972 g​egen die Konkurrenten Bergedorf 85, Blumenthaler SV u​nd Schleswig 06 i​n die Regionalliga zurück. In d​en Runden 1972/73 u​nd 1973/74 belegte e​r mit d​em SV Meppen d​en 10. u​nd 8. Rang. Für d​ie zweigleisige 2. Fußball-Bundesliga z​ur Runde 1974/75 w​ar Meppen n​icht qualifiziert u​nd musste m​it Trainer Michel i​n das Amateurlager zurück.

Als Sportlehrer in Meppen

Nachdem Michel a​n der Sporthochschule Köln e​ine Ausbildung z​um Diplomfußballlehrer absolviert hatte, w​urde er Anfang d​er 1970er Jahre a​m Gymnasium Marianum i​n Meppen a​ls Sportlehrer eingestellt, w​o er b​is 1991 unterrichtete. In dieser Zeit trainierte e​r nicht n​ur die Lehrerfußballmannschaft d​er Schule, sondern w​ar dort a​uch jahrelang Personalratsvorsitzender.

Literatur

  • Karl-Heinz Heimann, Karl-Heinz Jens: Kicker, Fußball-Almanach 1993. Copress-Verlag, München 1992, ISBN 3-7679-0398-9.
  • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon. Sportverlag, Berlin 2000, ISBN 3-328-00857-8.
  • Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 2: Bundesliga & Co. 1963 bis heute. 1. Liga, 2. Liga, DDR Oberliga. Zahlen, Bilder, Geschichten. AGON Sportverlag, Kassel 1997, ISBN 3-89609-113-1.
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