Heinz Wittmann (Fußballspieler)

Heinz Wittmann (* 12. September 1943 i​n Zwiesel) i​st ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, d​er im Jahre 1971 m​it Borussia Mönchengladbach i​n der Fußball-Bundesliga d​ie deutsche Fußballmeisterschaft gewann.

Heinz Wittmann
Personalia
Geburtstag 12. September 1943
Geburtsort Zwiesel, Deutschland
Größe 175 cm
Position Abwehr
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
–1965 SC Zwiesel
1965–1972 Borussia Mönchengladbach 123 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Laufbahn

Amateur, bis 1965

Beim SC Zwiesel, i​m niederbayerischen Landkreis Regen, spielte Heinz Wittmann b​is zur Saison 1964/65 i​n der Landesliga Fußball. Durch s​eine Spiele i​n der Bayerischen Verbandsauswahl, m​it der e​r 1965 d​en Länderpokal d​er Amateure m​it 3:2 Toren g​egen Westfalen gewann, h​atte er s​ich für d​ie deutsche Fußballnationalmannschaft d​er Amateure empfohlen. Im Mai u​nd Juni 1965 k​am er i​n drei Länderspielen d​er DFB-Amateure z​um Einsatz. Er bildete jeweils m​it Erhard Ahmann i​n den Spielen g​egen Italien (0:1), Thailand (4:2) u​nd Holland (4:2) d​as Verteidigerpaar d​er von Spielführer Gerhard Neuser angeführten Mannschaft. Als e​r vom Bundesligaaufsteiger Borussia Mönchengladbach e​in Vertragsangebot z​ur Runde 1965/66 bekam, wechselte e​r vom Bayerischen Wald a​n den Niederrhein.

Borussia Mönchengladbach, 1965 bis 1972

Trainer Hennes Weisweiler hatte die Neuzugänge Gerhard Elfert (Arminia Hannover), Berti Vogts (VfR Büttgen) und Heinz Wittmann (SC Zwiesel) für das Premierenjahr in der Bundesliga nach Mönchengladbach geholt. Am Starttag der Runde 1965/66, Samstag, den 14. August 1965, absolvierte die Borussia das erste Bundesligaspiel im Saarland gegen Borussia Neunkirchen. Die drei Neulinge standen im Ellenfeld auf dem Platz, Vogts als linker Verteidiger, Wittmann als Mittelläufer und „Amigo“ Elfert auf dem linken Flügel. Vogts (34 Spiele) und Wittmann (31 Spiele) gehörten in der gesamten Runde der Stammbesetzung an. Der Aufsteiger belegte den 13. Platz. Der Mann aus Zwiesel legte in der zweiten Saison noch einen Spieltag dazu und die Mannschaft von Trainer Weisweiler schob sich in das Mittelfeld auf den achten Platz vor. Persönlich erfuhr Wittmann mit den Berufungen in die Juniorennationalmannschaft U 23 durch den DFB die Bestätigung seiner ausgezeichneten Arbeit in der Defensive der Gladbacher. Am 12. Oktober und 16. November 1966 verteidigte er zusammen mit seinem Mannschaftskamerad Berti Vogts in den Länderspielen gegen die Türkei und Rumänien in der DFB-Auswahl. Seinen dritten Einsatz erfuhr er am 3. Mai 1967 beim 3:1-Erfolg gegen die Tschechoslowakei. Im dritten Jahr in der Bundesliga trug der Verteidiger in der Saison 1967/68 durch 33 Einsätze dazu bei, dass Mönchengladbach auf dem dritten Platz einkam. Die bisherige positive Einbahnstraße des persönlichen und mannschaftlichen Erfolgsweges änderte sich für Heinz Wittmann krass am sechsten Spieltag der Saison 1968/69. Er erlitt am 14. September 1968 in der 26. Spielminute bei Hannover 96 einen Beinbruch und musste deshalb nach sechs Spieltagen die erste längere Pause seiner Karriere in Mönchengladbach erdulden. Spätestens im Frühjahr 1969 wollte er wieder in der Bundesliga um die Punkte kämpfen. Immer wieder erneut auftretende Komplikationen ließen dann überhaupt keinen Einsatz in der Runde 1968/69 mehr für Wittmann zu. Damit war aber noch nicht genug des Unheils für den ehrgeizigen Sportler gekommen: Das gesamte Spieljahr 1969/70 musste er auch noch verletzt ohne Spieleinsatz verstreichen lassen. Bei der ersten deutschen Meisterschaft im Jahr 1970 hatte Heinz Wittmann keine Minute in der Bundesliga für die Borussia auf dem Platz gestanden. Am 22. August 1970, es war der zweite Spieltage der Runde 1970/71, wechselte Hennes Weisweiler in der 69. Spielminute, nach fast zweijähriger Verletzungspause, den Verteidiger für Hartwig Bleidick beim Auswärtsspiel beim Hamburger SV erstmals wieder in der Bundesliga ein. Bis zum 21. Spieltag kam Wittmann auf 20 Einsätze, dann traten erneute Nachwirkungen seines Beinbruches auf und die Runde war für ihn beendet. Mit seinen 20 Einsätzen gehörte er aber der Meistermannschaft des Jahres 1971 an und hatte auch im Europacup der Landesmeister die vier Spiele gegen EPA Larnax und den FC Everton für die „Fohlen“ vom Bökelberg bestritten. In der Saison 1971/72 wechselte ihn Trainer Weisweiler zum Abschied beim 4:0-Auswärtssieg am 23. Juni 1972 bei Rot-Weiß Oberhausen in der 83. Spielminute ein. Mit diesem Kurzeinsatz war die Bundesligakarriere von Heinz Wittmann nach 123 Einsätzen beendet.

Literatur

  • Matthias Weinrich: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 3: 35 Jahre Bundesliga. Teil 1. Die Gründerjahre 1963–1975. Geschichten, Bilder, Aufstellungen, Tabellen. AGON Sportverlag, Kassel 1998, ISBN 3-89784-132-0.
  • Ulrich Merk, André Schulin: Bundesliga-Chronik 1965/66. Band 3: Aufsteiger machen Furore. AGON Sportverlag, Kassel 2005, ISBN 3-89784-085-5.
  • Karl-Heinz Heimann, Karl-Heinz Jens: KICKER Fußball-Almanach 1993, Copress-Verlag. München 1992. ISBN 3-7679-0398-9.
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