Rolf Bauerkämper
Rolf Bauerkämper (* 24. Februar 1947) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler ist mit SC Fortuna Köln 1973 aus der Fußball-Regionalliga West in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen.
Laufbahn
Amateur und Regionalliga West, bis 1973
Der im Mittelfeld und im Sturm agierende Bauerkämper spielte sich in der Saison 1966/67 als Offensivspieler der SSVg Velbert in der Verbandsliga Niederrhein in das Notizbuch des DFB. Am 12. April 1967 debütierte der 20-Jährige beim Länderspiel in Gladbeck gegen Holland in der deutschen Fußballnationalmannschaft der Amateure. Die Mannschaft von DFB-Trainer Udo Lattek gewann das Spiel mit 4:0 Toren und das Talent aus Velbert zeichnete sich auf der Halbstürmerposition als Torschütze aus. Als der spätere Rekordnationalspieler der DFB-Amateure, Egon Schmitt, am 25. Mai 1967 seinen Einstand in der Amateurauswahl hatte, war Bauerkämper letztmals als Spieler der SSVg Velbert im Einsatz. Er wechselte zur Runde 1967/68 an den Essener Uhlenkrug und spielte zukünftig mit Schwarz-Weiß Essen in der Fußball-Regionalliga West. Im September und Oktober 1967 hatte er noch zwei weitere Amateurländerspiele bestritten, darunter das Olympia-Qualifikationsspiel in Augsburg gegen Großbritannien. Trainer Horst Witzler brachte den Neuzugang bereits am Rundenstart, den 13. August 1967, bei der 1:2-Niederlage bei Eintracht Gelsenkirchen erstmals in der zweitklassigen Regionalliga zum Einsatz. Der junge Mittelstürmer Hans Walitza erzielte 15 Saisontore und Schwarz-Weiß Essen belegte den siebten Rang. Von 1967 bis 1971 kam Bauerkämper auf insgesamt 120 Regionalligaspiele für ETB und schoss dabei 23 Tore.
Zur Runde 1971/72 nahm er das Angebot des Präsidenten Hans Löring von Fortuna Köln an und siedelte gemeinsam mit Mittelstürmer Rolf Kucharski in die Domstadt um. Im ersten Jahr belegte die Fortuna 1972 den dritten Rang in der Westliga, 1973 zog man durch die Vizemeisterschaft in die Bundesliga-Aufstiegsrunde ein. In dieser bestritt Bauerkämper alle acht Spiele gegen die Konkurrenten St. Pauli, Mainz 05, Karlsruher SC und Blau-Weiß 90 Berlin. Er erzielte für die Mannschaft von Trainer Martin Luppen an der Seite von Günter Oleknavicius, Wolfgang Glock, Noel Campbell, Friedhelm Otters, Helmut Bergfelder, Kucharski, Karl-Heinz Mödrath und Wolfgang Thier drei Tore und stieg mit den Fortunen in die Fußball-Bundesliga auf. Insgesamt kam er in Köln in zwei Runden Regionalliga auf 56 Ligaspiele und erzielte dabei 14 Tore.
Bundesliga und Zweite Liga, 1973 bis 1978
Fortuna-Präsident Löring ging mit Volker Kottmann als Trainer die Herausforderung Bundesliga an. Bauerkämper stand am 11. August 1973 im Bökelbergstadion in der Fortuna-Formation, die mit einer 1:3-Niederlage gegen die Mannschaft von Trainer Hennes Weisweiler, Borussia Mönchengladbach, die Saison eröffnete. Im Winter übernahm Löring das Training selbst, ehe er dann mit dem ehemaligen Zehnkampfolympiasieger Willi Holdorf ab dem 21. Januar 1974 den Kampf um den Klassenverbleib in der Rückrunde aufnahm. Bauerkämper kam auf 18 Bundesligaspiele und schoss ein Tor, die Fortuna stieg aber als Tabellenvorletzter aus der Bundesliga ab. In den ersten zwei Runden 2. Fußball-Bundesliga, 1974/75 und 1975/76, konnte die Rückkehr in das Fußball-Oberhaus nicht verwirklicht werden. Bauerkämper kam an der Seite von Karl-Heinz Struth, Hans-Günter Neues, Johannes Linßen und Roland Hattenberger von 1974 bis 1976 auf 46 Zweitligaeinsätze und erzielte neun Tore. Im Sommer 1976 verließ er die Kölner Südstadt und schloss sich gemeinsam mit seinem Freund Helmut Bergfelder dem Aufsteiger Eintracht Trier in der 2. Fußball-Bundesliga Süd an.
Im ersten Jahr konnte er mit dem Aufsteiger nur knapp den Klassenerhalt bewerkstelligen; er hatte in 28 Einsätzen vier Tore für das Team vom Moselstadion erzielt. In der zweiten Saison, 1976/77, erzielte Angreifer Lothar Leiendecker 15 Tore für Trier und die Eintracht belegte den 12. Rang. Nach zwei Runden mit insgesamt 50 Zweitligaspielen und sechs Toren, beendete Bauerkämper seine Lizenzspielerkarriere und kehrte 1978 zu seinem Heimatverein SSVg Velbert an den Niederrhein zurück, wo er sich dann in der Versicherungsbranche seinen Lebensunterhalt verdiente.
Stationen
- bis 1967 SSVg Velbert
- 1967–1971 Schwarz-Weiß Essen
- 1971–1976 SC Fortuna Köln
- 1976–1978 Eintracht Trier
- ab 1978/79 SSVg Velbert
Literatur
- Achim Nöllenheidt (Hrsg.): Fohlensturm am Katzenbusch. Die Geschichte der Regionalliga West 1963–1974. Band 2, Klartext, Essen 1995, ISBN 3-88474-206-X.
- Ulrich Homann (Hrsg.): Höllenglut an Himmelfahrt. Die Geschichte der Aufstiegsrunden zur Fußballbundesliga 1963–1974. Klartext, Essen 1990, ISBN 3-88474-346-5.
- Matthias Weinrich: Zweitliga-Almanach. Alle Spieler. Alle Vereine. Alle Ergebnisse. AGON Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-190-8.
- Christian Karn, Reinhard Rehberg: Spielerlexikon 1963–1994. Agon Sportverlag. Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-214-4. S. 40.