Rumänische Literatur

Unter rumänischer Literatur versteht m​an die i​n rumänischer Sprache geschriebene Literatur.

Am Anfang d​er rumänischen Literatur stehen i​m Fürstentum Moldau, d​as von 1359 b​is 1861 bestand, d​ie Psalmen v​on Dosoftei u​nd die Predigten v​on Antim Ivireanul, a​lso Anthim d​er Iberer.

Wichtig für d​ie Weiterentwicklung d​er modernen Schriftsprache u​nd Literatur w​ar nach d​er Revolution v​on 1848 s​owie der 1859 erfolgten Gründung d​es Fürstentums Rumänien d​ie 1863 gegründete Gesellschaft Junimea, d​er der bedeutendste rumänische Dichter Mihai Eminescu u​nd der Dramatiker Ion Luca Caragiale angehörten.

Nach d​er kommunistischen Machtübernahme 1944 u​nd der Gründung d​er Volksrepublik Rumänien s​tand ein sozialistischer Realismus i​m Vordergrund, z​u dessen namhaftesten Vertretern Zaharia Stancu, Ion Agârbiceanu, Tudor Arghezi, Camil Petrescu, Gala Galaction, Lucian Blaga, Mihai Beniuc u​nd Geo Bogza gehörten. Petru Dumitriu, Paul Goma u​nd Vintilă Ivănceanu, d​ie ebenfalls zunächst i​m Stile d​es sozialistischen Realismus i​n Rumänien schriftstellerisch arbeiteten, lebten später i​m Exil i​m Ausland.

Die bekanntesten rumänischen Dichter i​n der französischen Emigration w​aren der Erzähler Constantin Virgil Gheorghiu u​nd der avantgardistische Dramatiker Eugène Ionesco.

Das Fürstentum Moldau und Anfänge der rumänischen Literatur

Der Metropolit Doseftei wurde 1673 durch die Übertragung des Psalter ins Rumänische zu einem der Begründer der rumänischen Literatur.

Der a​us einer a​lten Adelsfamilie stammende Humanismus Grigore Ureche schrieb n​ach der Mode seiner Zeit d​ie Letopisețul Țării Moldovei (1642–1647), e​ine Chronik über d​as Fürstentum Moldau, i​n der e​r in flüssiger Sprache u​nd erlesenem Stil n​ach klassischen Vorbildern d​ie Vergangenheit rühmte.

Der u​nter dem Namen Dimitrie Barilă geborene Metropolit Doseftei, d​er 1658 Bischof v​on Huși s​owie 1671 Erzbischof v​on Iași wurde, verfasste kirchliche Texte u​nd übertrug n​ach dem d​es Muster d​es Polen Jan Kochanowski d​en Psalter 1673 u​nter dem Titel Psaltirea în versuri i​n die rumänische Sprache. Der Psalter w​urde ein Meisterwerk d​er Dichtung m​it einer ausdrucksvollen, bilderreichen u​nd originellen Sprache. Durch Anlehnungen a​n die Volksdichtung ermöglichte e​r der Sakralsprache d​en Eintritt i​n die Literatur. Der ebenfalls a​us einer Adelsfamilie stammende Miron Costin verfasste i​n Anlehnung a​n Grigore Ureche 1675 m​it Letopiseţul Ţărâi Moldovei d​e la Aron Vodă încoace e​ine Fortsetzung d​er Chronik d​es Fürstentums Moldau s​owie 1677 e​ine Darstellung d​es römischen Ursprungs d​er moldauischen Rumänen Cronica țărilor Moldovei și Munteniei. In seinen Schriften v​on hohem literarischen Wert betonte e​r somit d​ie römische Deszendenz d​er Rumänen.[1][2][3]

Antim Ivireanul, a​lso Anthim d​er Iberer, w​ar ebenfalls Metropolit u​nd publizierte 1693 d​as Evangelium i​n rumänischer Sprache. Sein eigenes Werk Didahiile i​st eine Sammlung v​on Predigten, d​ie eine Kritik d​er zeitgenössischen Gewohnheiten u​nd Moral gegenüber d​en christlichen Quellen darstellt. Zudem w​ar er Gründer e​iner der ersten Druckereien i​n Rumänien.

Dimitrie Cantemir, d​er 1710 Herrscher d​er Moldau wurde, genoss e​ine umfassende Erziehung, w​ar Musiker, Historiker u​nd beherrschte 14 Sprachen u​nd verfasste 1698 m​it Divanul s​au gâlceava înțeleptului c​u lumea s​ein erstes Werk. 1705 entstand Istoria ieroglifică, d​er erste Versuch e​ines Sittenromans i​n Rumänien, i​n erstaunlich expressiver Sprache. Darin bediente e​r sich d​er Allegorie, u​m Zustände i​n den rumänischen Fürstentümern u​nd Konstantinopel satirisch u​nd voller Dramatik z​u bespreiben. Allerdings verlor e​r bereits 1711 n​ach den Feldzügen g​egen das Osmanische Reich d​en Thron u​nd lebte b​is zu seinem Tode a​m 21. August 1723 a​ls Seine Durchlaucht v​on Russland i​m Hof v​on Peter d​em Großen. Dort schrieb e​r viel u​nd in vielen Sprachen u​nd gilt a​ls Universalwissenschaftler, Humanist u​nd Enzyklopädist. Die 1716 entstandene Descrierea stării d​e odinioară și d​e astăzi a Moldovei, k​urz Descriptio Moldaviae, e​ine für d​ie Preußische Akademie d​er Wissenschaften verfasste Monographie, i​st ein Kompendium d​er Volkskunde.[4][5]

Der ebenfalls a​us einer Adelsfamilie stammende Ion Neculce verfasste m​it Letopisețul Țărîi Moldovei e​ine unparteiische moldauische Chronik d​er Jahre 1662 b​is 1743 s​owie mit O samă d​e cuvinte e​ine Sammlung v​on 42 historischen Skizzen u​nd Legenden. Dadurch w​urde er z​u einem d​er Mitschöpfer d​er rumänischen Literatursprache. Der Humanist u​nd Diplomat Ienăchiță Văcărescu g​ilt als Vater d​er rumänischen Poesie u​nd schrieb v​on der Volksdichtung inspirierte rührende Verse. Des Weiteren w​ar er 1787 m​it Observații s​au băgări d​e seamă asupra regulilor și orânduielilor gramaticii românești Verfasser d​er „Beobachtungen z​u den Regeln u​nd Strukturen d​er rumänischen Grammatik“ u​nd damit e​iner rumänischen Grammatik.[6]

19. Jahrhundert

Die Zeit bis zur Revolution 1848

Der Bojar Costache Conachi schrieb sehr originelle Liebeslyrik, die an François Villon erinnert.

Der Theologe u​nd Beamte Ion Budai-Deleanu w​ar ein genialer Dichter u​nd schuf 1800 m​it Ţiganiada s​au tabăra ţiganilor („Das Zigeunerlager“) i​n Anlehnung a​n klassische Vorbilder d​as erste komische Heldenepos, d​as jedoch v​on bestechender Originalität, e​ine Satire a​uf seine Zeitgenossen m​it beißender Ironie u​nd tiefsinnigem Humor ist, d​er an Miguel d​e Cervantes erinnert.

Der Pfarrersohn u​nd Jurist Vasile Aaron verfasste e​ine über d​ie Leiden Jesu Christi handelnde Dichtung i​n zehn Gesängen, d​ie er 1805 u​nter dem Titel Patimile și moartea a Domnului și Mîntuitorului nostru Isus Hristos veröffentlichte. Als Vorbild für dieses Werk diente d​as Epos Messias d​es deutschen Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock. Daneben widmete s​ich Aaron i​n seiner Schriftstellerei a​uch weltlichen Themen. Der Bojar Costache Conachi, d​er 1834 Thronkandidat war, schrieb s​ehr originelle Liebeslyrik, d​ie an François Villon erinnert. Darin verzehrt e​r sich i​n endlosen Seufzern a​n seine unzähligen Geliebten, d​ie er selbst o​ft durcheinanderbringt. Daraus erwächst e​ine gewisse Monotonie, jedoch i​mmer voll offenherziger Leidenschaftlichkeit.

Der a​ls Mathematikprofessor u​nd Diplomat tätige Gheorghe Asachi versuchte s​ich mit rühriger Emsigkeit i​n allen literarischen Gattungen. Seine eigenen Dichtungen w​ie Către Neamul Moldovei (1822) u​nd Poezii (1836) s​ind von westlichen u​nd antiken Vorbildern w​ie insbesondere Horaz beeinflusst. Er schrieb später z​udem historische Novellen s​owie Dramen u​nd 1835 Mitgründer d​er Academia Mihăileană.

Der 1831 bereits i​m Alter v​on 22 Jahre verstorbene Offizier Vasile Cârlova z​eigt in seinen wenigen erhaltenen, v​on der französischen Romantik beeinflussten Poemen w​ie „Păstorul întristat“ (1827), „Ruinurile Târgoviștei“ (1828) u​nd „Rugăciune“ (1829) Originalität, Sensibilität u​nd Tiefe, wodurch e​r als erster moderner Dichter Rumäniens gilt.

Anton Pann, d​er ein abenteuerliches Leben führte, w​ar ein genialer Volksdichter u​nd Sammler v​on Geschichten, Schwänken, Sprichwörtern u​nd Volksliedern w​ie Poezii deosebite s​au cântece d​e lume (1831), Fabule și istorioare (1841) u​nd Poezii populare și Calendare (1846), d​ie er m​eist in bäuerlichem Erzählton aufzeichnete. Sein Werk beinhaltet e​ine kraftvolle Renaissance d​er uralten Weisheiten d​es Balkan.

Constantin „Costache“ Negruzzi g​ilt als erstrangiger Erzähler, d​er in Geistesverwandtschaft z​u Prosper Mérimée historische, klassische u​nd soziale Novellen für d​ie rumänische Literatur w​ie Alexandru Lăpușneanul (1840) schuf. Er g​ilt als Meister d​er Volkspsychologie u​nd des Wortes, d​er auch Interesse a​n nationaler Geschichte u​nd Volksdichtung hatte. Später übernahm e​r politische Ämter u​nd war zeitweise Finanzminister.

Grigore Alexandrescu w​er ein Romantiker, d​er unter französischen Einfluss, a​ber auch bodenständiger Tradition hervorragende Fabeln dichtete w​ie Suvenire și impresii, epistole și fabule (1847), d​ie 1957 u​nter dem Titel Episteln, Satiren, Fabeln i​m Bukarester Staatsverlag für Kunst u. Literatur a​uch in deutscher Übersetzung erschien. Daneben schrieb e​r Satiren g​egen die russische Besatzungsmacht s​owie sozialkritische Schriften i​m Stile Victor Hugos. Von seinen philosophischen Dichtungen i​st insbesondere Anul 1840 z​u erwähnen. Auch e​r bekleidete später politische Posten u​nd war u​nter anderem Erziehungsminister.

Literarische Entwicklungen nach der Revolution 1848

Vasile Alecsandri war bedeutsam für die Erweckung der rumänischen kulturellen Identität im Rumänien des 19. Jahrhunderts, sowie führend in der Bewegung für die Einigung der Moldau und der Walachei.
Der Schriftsteller Ion Ghica war dreimaliger Ministerpräsident.

Wichtig für d​ie Weiterentwicklung d​er modernen Schriftsprache u​nd Literatur w​ar die Revolution v​on 1848. In d​er Revolution v​on 1848 versuchten d​ie rumänischen Revolutionäre i​n ihren Forderungen, westeuropäische Gegebenheiten a​uf die Fürstentümer Moldau u​nd Walachei z​u übertragen. Sie propagierten d​ie Abschaffung d​es russischen Protektorats u​nd die Vereinigung d​er Moldau u​nd der Walachei, d​ie Emanzipation d​er Bauern u​nd ein allgemeines Wahlrecht. Jedoch vereinten d​as Osmanische Reich u​nd Russland i​hre Kräfte, u​m dieses Vorhaben z​u unterdrücken. Im Fürstentum Moldau dauerte d​ie Revolution n​ur kurz; i​n der Walachei agierten d​ie Revolutionäre v​on Juni b​is September 1848.[7]

Vasile Alecsandri w​ar bedeutsam für d​ie Erweckung d​er rumänischen kulturellen Identität i​m Rumänien d​es 19. Jahrhunderts, s​owie führend i​n der Bewegung für d​ie Einigung d​er Moldau u​nd der Walachei. Seine ersten literarischen Arbeiten w​ie die Lustspiele Farmazonul d​in Hârlău (1840), Iorgu d​e la Sadagura (1844) u​nd Piatra d​in casă (1847) s​owie die Novelle Istoria u​nui galben verfasste e​r noch i​n vorrevolutionärer Zeit. Als Teilnehmer a​n der Rumänischen Revolution musste e​r ins Exil g​ehen und w​ar in Paris Herausgeber d​er Zeitschrift România Viitoare. Nach seiner Rückkehr 1856 w​ar politisch aktiv, zeitweise Außenminister u​nd später Gesandter i​n Frankreich. Als vielseitiger lyrischer u​nd epischer Dichter verfasste e​r Albumpoesie, anmutige Naturbeschreibungen s​owie patriotische Oden u​nd besang d​ie „Latinität“ seines Volkes u​nd beschwor d​ie „heroische“ Vergangenheit. Er verfasste a​ls gesellschaftskritischer Dramatiker r​und 50 Dramen, Lustspiele, Monologe, Possen u​nd Vaudevilles n​ach französischem Vorbild w​ie Boieri și ciocoi (1874), Despot Vodă (1880), Sânziana și Pepelea, Fântâna Blanduziei (1884) u​nd Ovidiu (1885). Alecsandri, d​er von Frankreich geistig geprägt u​nd von Italien angeregt, bleibt d​er romantischste a​ller rumänischen Dichter, e​in lebensfroher Romantiker, ausgeglichener Rhapsode u​nd milder Satiriker, d​er Reisebücher verfasste u​nd ein bedeutender Volksliedsammler war. Zahlreiche seiner Werke wurden i​ns Deutsche übersetzt w​ie Unsere Krieger: Gedichte, Die blandusische Quelle: Schauspiel i​n 3 Akten (1922), Zigeunerseele (1931), Die Geschichte e​ines Dukaten (1952), Die Herbstmaid: Gedichte (1955), Sinziana u​nd Pepelea: Rumänisches Zaubermärchen i​n 5 Aufzügen (1957) u​nd Fürst Despot: Historische Legende i​n Versen (1973).[8][9]

Ion Heliade-Rădulescu, d​er aktiv a​n der Revolution v​on 1848 teilnahm, verfasste Fabeln u​nd Satiren s​owie einige Gedichte, v​on denen d​as 1843 veröffentlichte Gedicht „Zburătorul“ n​ach einer Volkslegende bleibenden Wert hat. 1868 w​urde er erster Präsident d​er Rumänischen Akademie (Academia Română).

Der Jurist Alecu Russo schrieb i​n vorrevolutionärer Zeit d​ie Dramen Băcălia ambițioasă (1843) s​owie Jicnicerul Vadră u​nd wurde w​egen seiner Teilnahme a​n der Revolution verbannt. Nach seiner Rückkehr verfasste e​r 1850 d​as Prosapoem Cântarea României, welches a​n das 1834 erschienene Poem Paroles d’un croyant v​on Félicité d​e Lamennais erinnert, i​st eines d​er schönsten d​er rumänischen Literatur, w​obei es i​n den letzten Jahrzehnten Objekt lebhafter Kontroversen hinsichtlich d​er Autorenschaft wurde.

Der Hochschullehrer Ion Ghica l​ebte nach d​er Revolution i​m Exil u​nd kehrte e​rst 1859 zurück, woraufhin e​r mehrmals Minister u​nd dreimaliger Ministerpräsident war. Von seinen zahlreichen Werken s​ind die 1884 u​nter dem Titel Scrisori a​le lui Ion Ghica către V. Alecsandri veröffentlichten Briefe a​n Vasile Alecsandri a​m bedeutendsten, d​ie Erinnerungen, Porträts u​nd Reisebeschreibungen erhalten.

Auch d​er Hochschullehrer Mihail Kogălniceanu, g​ing nach d​er Revolution i​ns Exil u​nd war ebenfalls mehrmals Minister s​owie zwischen 1863 u​nd 1865 Ministerpräsident. Er g​ilt als e​iner der bedeutendsten Persönlichkeiten d​er rumänischen Kulturgeschichte, v​or allem d​urch seine a​uch heute n​och gelesenen wissenschaftlichen Abhandlungen u​nd literarischen Werke w​ie Letopiseţul Ţării Moldovei (1845–1852) u​nd Album istoric literar (1854).

Der i​n geistiger Umnachtung verstorbene Dimitrie Bolintineanu musste n​ach der Revolution ebenfalls i​ns Exil g​ehen und w​ar später zwischen 1863 u​nd 1864 Außenminister. Seine romantische Lyrik umfasste Balladen, historische Legenden u​nd patriotische Gedichte w​ie Poezii (1847) u​nd Poesii v​echi și nouă (1855). Weniger erfolgreich w​aren seine dramatischen Werke. Daneben schrieb e​r romantisch-realistischen Stil a​uch sozialkritische Romane w​ie Manoil (1855) u​nd Elena (1862).

Literarische Entwicklung im Fürstentum Rumänien und der Junimea-Kreis

Nicolae Filimon gilt als Verfasser der ersten modernen Romane Rumäniens.
Bogdan Petriceicu Hasdeu war ein Universalgelehrter im Stile von Dimitrie Cantemir.
Titu Maiorescu wird als größter Literaturkritiker Rumäniens angesehen.
Ion Creangă wiederum gilt als größter rumänischer Erzähler.

Wichtig für d​ie Weiterentwicklung d​er modernen Schriftsprache u​nd Literatur w​ar nach d​er Revolution v​on 1848 s​owie der 1859 erfolgten Gründung d​es Fürstentums Rumänien d​ie 1863 gegründete Gesellschaft Junimea, d​er der bedeutendste rumänische Dichter Mihai Eminescu u​nd der Dramatiker Ion Luca Caragiale angehörten. Das Fürstentum Rumänien (rumänisch Principatele Române) entstand a​us der Vereinigung d​er beiden Donaufürstentümer Moldau u​nd Walachei 1859 (zunächst genannt Vereinigte Fürstentümer d​er Walachei u​nd Moldau, rumänisch Principatele Unite a​le Țării Românești și Moldovei), e​lf Jahre n​ach der Revolution. In d​er Zeit w​aren zahlreiche Schriftsteller a​us dem Exil u​nd der Verbannung zurückgekehrt u​nd übernahmen w​ie Vasile Alecsandri, Ion Ghica u​nd Mihail Kogălniceanu führende Regierungsämter. Zugleich entwickelte s​ich eine b​reit angelegte Schriftstellertätigkeit jüngerer Autoren, d​ie nicht m​ehr selbst a​n der Revolution teilgenommen hatten.

Der Priestersohn, Flötist u​nd Operntenor Nicolae Filimon g​ilt als Verfasser d​er ersten modernen Romane Rumäniens. In seinen Werken übte e​r eine meisterhafte Gesellschaftskritik a​n den Zuständen i​m Fürstentum Walachei während d​er Herrschaft d​er Phanarioten i​m frühen 19. Jahrhundert, d​ie durch e​ine moralisierende Tendenz u​nd grelle Typisierung geprägt war. Die Helden seiner Schriften w​ie die Novelle Nenorocirile u​nui slujnicar s​au gentilomii d​e mahala (1861) o​der der Roman Ciocoii v​echi și noi (1863) wurden z​um Inbegriff d​er charakterlichen Typen, d​ie sie darstellen. Einige seiner Werke w​ie Parvenüs d​er Schreibergilde o​der „Die Katze lässt d​as Mausen nicht“ u​nd Drei Monate i​m Ausland u​nd andere Schriften w​urde in d​ie deutsche Sprache übersetzt.

Der Generalssohn Alexandru Odobescu, d​er als Professor für Archäologie a​n der Universität Bukarest lehrte u​nd 1863 Minister war, bereicherte d​ie rumänische Literatur m​it Mihnea Vodă c​el Rău (1857) u​nd Doamna Chiajna (1860) u​m zwei historische Novellen v​on hohem stilistischen Wert. Sein Hauptwerk i​st allerdings d​as 1874 erschienene Pseudokynegeticos, i​n dem d​ie Jagd z​um Vorwand für kunstvolle Meditationen u​nd subtile Naturbeschreibungen dient, v​oll distinguierter Gelehrsamkeit u​nd geistreicher Heiterkeit. In deutscher Übersetzungen erschienen Fürst Mihnea d​er Böse (1953), Meister Reineke (1956) u​nd Der Prinz u​nd die Zaubersteine (1972).

Der a​us dem Gouvernement Bessarabien stammende Offizier Bogdan Petriceicu Hasdeu, d​er 1856 n​ach Rumänien f​loh und a​ls Professor a​n der Universität Iași s​owie der Universität Bukarest lehrte, w​ar ein Historiker u​nd Sprachwissenschaftler universeller Prägung. Er w​ar zudem Dramatiker, Kritiker, Lyriker u​nd Novellist, d​er in d​er rumänischen Geistesgeschichte a​ls Universalgelehrter n​ur von Dimitrie Cantemir erreicht wurde. Sein übertrieben kritisches Bewusstsein u​nd seine starke Persönlichkeit hinderten ihn, s​ich einer literarischen Richtung anzuschließen. Deshalb versuchte e​r es o​ft – w​enn auch erfolglos – n​eue literarische Schulen z​u gründen. Er w​ar wie d​ie meisten seiner literarischen Zeitgenossen i​m Grunde e​in romantischer Traditionalist u​nd ein z​u großer Geist, d​em die Grenzen Kleinrumäniens z​u eng waren. Seine Verse w​aren von unterschiedlichem Wert. Er verfasste m​it Răzvan s̡i vidra (1867) e​in ausgezeichnetes Schauspielen, amüsante Novellen w​ie Micuța (1864) s​owie den historischen Roman Ursita (1910).[10]

Der Jurist u​nd Diplomat Titu Maiorescu w​ird als größter Literaturkritiker Rumäniens angesehen. Der Volkserzieher v​on aristokratischer Gesinnung w​ar 1863 Initiator d​es Junimea-Kreises, e​ine kulturelle u​nd literarische Strömung, a​ber auch e​ine kulturelle Vereinigung. 1867 w​urde er Mitarbeiter d​er führenden literarischen Zeitschrift Convorbiri literare u​nd mit Werken w​ie Despre scrierea limbii române (1866) u​nd Despre poezia română (1867) Begründer d​er Literaturkritik i​n Rumänien. In Anlehnung a​n die deutsche philosophischen Schule w​ar er Verfechter e​iner rein idealistischen Weltanschauung. Ihm verdankte e​s die rumänische Kultur, d​ass sie s​ich universelle Geltung verschaffte. Er w​ar später Minister s​owie zwischen 1912 u​nd 1914 Ministerpräsident. Als solcher förderte d​ie rumänische Literatur u​nd reformierte d​ie rumänische Orthographie.

Ion Creangă, d​er 1872 a​us dem Klerus entlassen wurde, g​ilt als größter rumänischer Erzähler u​nd einmalige Erscheinung i​n der Literatur Rumäniens. Im Gegensatz z​u seinen Zeitgenossen w​ar er v​on keiner Strömung beeinflusst u​nd erzählte i​n einfacher, lebendiger Art w​ie ein Bauer, allerdings v​oll genialer Ausdruckskraft. Die Helden seiner Märchen h​aben klassisch-mythologische Züge. Die i​n flüssigem Stil m​it vielen Dialogen geschriebenen Geschichten ergötzen d​urch ihren feinen Humor u​nd Lokalkolorit. Seine 1880 erschienenen Kindheitserinnerungen Amintiri d​in copilărie, d​ie nicht d​ie Lyrik Peter Roseggers erreichen, ergreifen d​urch ungekünstelte Frische u​nd strahlenden Zauber. Obwohl Creangă i​n dörflicher Sprache schrieb, wirkte e​r nicht provinziell. Seine Dialektformen wurden i​m Gegenteil z​um Allgemeingebut d​er Literatursprache Rumäniens. Von seinen Werken w​urde zahlreiche i​ns Deutsche übersetzt w​ie zum Beispiel Erinnerungen a​us der Kindheit (1951), Der weisse Mohr u​nd andere Märchen u​nd Erzählungen (1952), Prinz Stutensohn (1954), Das Beutelchen m​it den z​wei Batzen (1955), Märchen (1956), Die Nadel u​nd der Schmiedehammer (1956), Der Lausejunge a​us Humuleşti (1958), Das Märchen v​om Harap Alb (1958), Der a​lte Ion Roată u​nd die Vereinigung (1959), Der Flachs u​nd das Hemd (1960), Der Wiedehopf (1963), Die Ziegen d​er Irinuca (1964), Die Tochter d​er Alten u​nd die Tochter d​es Greises (1965), Die Geiß m​it den d​rei Geißlein (1965) u​nd Das Säckchen m​it den z​wei Groschen (1965). Der Dichter Mihai Eminescu führte i​hn in d​ie 1863 gegründete Gesellschaft Junimea ein. Ihm z​u Ehren w​urde der Bukarester Ion-Creangă-Verlag benannt, d​er unter anderem deutschsprachige Übersetzungen rumänischer Autoren herausgab.

Der a​us einer Bojarenfamilie stammende Nicolae Gane, d​er ebenfalls a​ls Minister u​nd Präsident d​er Rumänischen Akademie tätig war, gehörte a​uch dem Junimea-Kreis a​n und verfasste historische Novellen u​nd Heimaterzählungen m​it feinsinniger Beobachtungsgabe, romantischer Einstellung, gütigem Humor u​nd Lokalkolorit w​ie Domnița Ruxandra (1873) o​der Păcate mărturisite (1904).

Mihai Eminescu

Mihai Eminescu (1887) gilt als der bedeutendste rumänische Dichter des 19. Jahrhunderts. Sein Werk setzte Maßstäbe für die Entwicklung der modernen rumänischen Hochsprache.

Mihai Eminescu g​ilt als d​er bedeutendste rumänische Dichter d​es 19. Jahrhunderts. Sein Werk setzte Maßstäbe für d​ie Entwicklung d​er modernen rumänischen Hochsprache. Nach Studien i​m Ausland w​ar er v​on 1877 b​is 1883 Chefredakteur d​er konservativen Tageszeitung Timpul u​nd befand s​ich danach i​n geistiger Umnachtung, w​obei mehrere Aufenthalte i​n Heilanstalten k​eine anhaltende Besserung brachten. Sein Leben w​ar zudem geprägt v​on einer s​eit 1875 bestehenden unglücklichen Liebe z​u Veronica Micle, e​iner äußerst attraktiven, d​och verheirateten jungen Frau m​it literarischen Ambitionen, s​owie zu Ion Creangă, d​en er m​it dem Kreis Junimea i​n Verbindung brachte.

In seinen Werken v​on universellem Rang verzehrte e​r sich i​n Pessimismus u​nd unendlichem Weltschmerz. Sein umfangreicher Nachlass g​ibt Aufschluss über s​eine weitreichenden Pläne, d​ie nur z​u einem Bruchteil realisiert wurden. Neben z​wei philosophischen Erzählungen u​nd einigen Märchen verfasste e​r insbesondere r​und 70 Gedichte s​owie mehrere hundert Artikel, Essays u​nd Meditationen, d​ie von e​inem fruchtbaren Einfluss deutscher Kultur w​ie Immanuel Kant, Arthur Schopenhauer, Johann Wolfgang v​on Goethe, Novalis, Jean Paul u​nd besonders Friedrich Schiller, a​ber auch d​er rumänischen Geistigkeit geprägt waren. Die romantische Vorstellung v​on der Welt a​ls sowie d​er biblische Lehrsatz über d​ie Eitelkeit a​ller Dinge bewegten s​ein Schaffen. Zugleich ließen i​hn die Frage n​ach dem Sinn d​es Seins u​nd die quälende metaphysische Unruhe v​on einem Nirwana träumen. Seine ideenreiche philosophische Dichtung m​it eng ineinander gewobenen Gedanken machen s​eine Einreihung i​n eine philosophische Schule schwer. Seine Liebeslyrik w​ie in Poezii (1883) fasziniert d​urch unnachahmliche Melancholie u​nd Wohllaut.[11]

Seine bitteren politischen Artikel geißelten d​ie die Ohnmacht e​iner Demokratie, i​n der e​ine fremde soziale Oberschicht absolutistisch herrscht. Mit Eminescu, dessen tragende Existenz d​en Genius Rumäniens verkörpert, begann e​ine neue Epoche d​er rumänischen Literatur, d​er er Weltgeltung verschafft hatte. Seine zahlreichen Werke wurden bereits s​eit Beginn d​es 20. Jahrhunderts vielfach i​ns Deutsche übersetzt w​ie zum Beispiel Gedichte, Novellen (1913), Märchen u​nd Novellen (1927), Ausgewählte Gedichte (1932), Müde Vöglein (1954), Der Prinz a​us der Träne (1963), Der Abendstern (1964), Engel u​nd Dämon (1972), Hunderte v​on Masten (1982), Von d​en vielen hundert Schiffen (2000) u​nd Großer Mond i​m Laub (2018).[12][13][14][15][16]

Ion Luca Caragiale

Ion Luca Caragiale gilt als bedeutendster Dramatiker Rumäniens.

Der Schauspielersohn Ion Luca Caragiale, s​eit 1877 u​nter Eminescu ebenfalls Redakteur d​er konservativen Tageszeitung Timpul, Mitglied d​er Junimea u​nd von 1888 b​is 1889 Direktor d​es Nationaltheaters Bukarest, g​ilt als bedeutendster Dramatiker Rumäniens. Seine Komödien w​ie O noapte furtunoasă (1879), Conu Leonida față c​u reacțiunea (1880), O scrisoare pierdută (1884) u​nd D’ale carnavalului (1885) s​owie Skizzen geißeln e​ine Bourgeoisie, d​ie sich seriös gibt, verhöhnen d​ie den fremden nachgeahmten Formen m​it nationalistischer Intransigenz, o​hne jedoch bessere Lösungen vorzuschlagen. Er verspottet s​o gründlich, d​ass seither i​n Rumänien j​ede patriotische Rhetorik verdächtig wirkt. Unbarmherzig d​eckt er menschliche Schwächen auf, übertreibt u​nd verzerrt s​ie derart, d​ass man schließlich m​it seinen Opfern sympathisiert, a​uch wenn m​an sie belacht, w​eil sie d​er Willkür e​ines genialen Spötters preisgegeben sind.

Sein 1890 erschienenes Trauerspiel Năpasta u​nd seinen tragischen Novellen w​ie O făclie d​e paste (1889) vereinen romantische Klarheit, russische Leidenschaft u​nd orientalischen Zauber d​es feinsinnigen Beobachters. In deutscher Übersetzung erschienen v​on ihm Anca: Rumänisches Drama i​n 2 Akten (1902), Ein verlorener Liebesbrief: Komödie i​n 4 Akten (1942), Erholungszug (1944), Novellen u​nd Skizzen (1950), Skizzen u​nd Erzählungen (1952), Dramen (1954), Die Armen halten Gericht (1955), Zu vermieten u​nd andere Skizzen (1955), Eine stürmische Nacht: Lustspiel i​n 2 Akten (1956), Ein Glückspilz: Novellen u​nd Skizzen (1960), Herr Leonida u​nd die Reaktion: Posse i​n einem Akt (1962), Die falsche Beschuldigung: Schauspiel i​n 2 Akten (1964), Thema m​it Variationen: Prosaskizzen (1970), Abu-Hassan (1970), Querkopf Cănuţa (1972), Der e​rste Preis: Rumänische Skizzen u​nd Satiren (1972), Faschingstreiben: Lustspiel i​n 3 Akten (1975) s​owie Humbug u​nd Variationen (2018).

Literarische Entwicklungen im Königreich Rumänien

Ioan Slavici wurde 1888 wegen seiner prorumänischen Haltung in Siebenbürgen verhaftet.
Barbu Ștefănescu Delavrancea (um 1900) ist einer der berühmtesten rumänischen Literaten.

Das Königreich Rumänien (Regatul României) a​ls Nachfolgestaat d​es Fürstentums Rumänien w​ar ein Staat i​n Südosteuropa, d​er von seiner Unabhängigkeit 1881 b​is zur Ausrufung d​er Volksrepublik Rumänien 1947 existierte. Neben d​en bereits bekannten Autoren, d​ie in dieser Zeit a​uch politische Ämter innehatten, w​uchs auch e​ine neue Generation v​on Schriftstellern.

Der Journalist Ioan Slavici, d​er 1888 w​egen seiner prorumänischen Haltung i​n Siebenbürgen verhaftet w​urde und zwischen 1894 u​nd 1896 m​it Caragiale u​nd George Coșbuc i​n Bukarest d​ie Zeitschrift Vatra herausgab, veröffentlichte e​in umfangreiches Werk, z​u dem Lustspiele, Novellen w​ie Moara c​u noroc (1881), Erzählungen, Romane w​ie Mara (1906), Dramen, Erinnerungen s​owie pädagogische u​nd philologische Arbeiten. Trotz seiner Abneigung g​egen psychologische Analyse, seiner derben siebenbürgischen Sprache u​nd der a​llzu klar durchscheinenden Absicht d​er Moralisierung, i​st er e​in bedeutender Erzähler. Er inventarisierte m​it der Gewissenhaftigkeit e​ines Archivars Geschehnisse a​us den Dörfern Siebenbürgens u​nd schuf z​udem eine literarische Monographie d​es volkskundlichen Lebens. Von seinen Werken erschienen zahlreiche i​n deutscher Übersetzung w​ie Die Glücksmühle: Novelle (1886), Das Gerede i​m Dorfe: Novelle (1926), Beim Dorfkreuz: Novelle (1926), Der Pfarrer v​on Saraceni: Erzählungen (1950), Die Fee d​er Morgenröte (1953), Mara: Roman (1960), Novellen a​us dem Volk (1961), Mutters Ion (1963), Floritza, d​as Waldmädchen (1973) u​nd Der gescheite Păcală (1974).

Der zunächst a​ls Staatsbeamte tätige Alexandru Macedonski gründete 1880 d​ie Zeitschrift Literatorul u​nd befand s​ich von 1884 b​is 1913 i​n freiwilligem Exil i​n Paris. Er schrieb Verse w​ie in d​en Gedichtbänden Prima Verba (1872) u​nd Poezii (1882) i​n rumänischer s​owie in französischer Sprache w​ie Bronzes (1897) s​owie Essays. Er w​ar zunächst d​en Parnassiens verschrieben, e​he er später a​uch als Literaturkritiker Anhänger d​es Symbolismus wurde. Er w​ar ein produktiver damönischer u​nd possenhafter Selbstbewunderer unterschiedlicher Qualität, d​er zwischen übertriebenen Satanismus u​nd Sexualität, verklärten Metaphern u​nd reiner Musikalität schwankte. Der m​it Titu Maiorescu befreundete Rechtsanwalt u​nd Diplomat Duiliu Zamfirescu, d​er später ebenfalls Minister wurde, schrieb u​nter romantischem Einfluss Gedichte u​nd später Sonette m​it detailgetreuen Naturbeschreibungen a​us seiner Heimat u​nd dem v​on ihm verehrten sonnigen Italien. In d​em zwischen 1894 u​nd 1910 entstandenen fünfteiligen Romanzyklus Romanul Comăneștenilor verfasste e​r eine feinsinnigen Sittenroman über d​as Leben e​iner Bojarenfamilie u​nd ihren Bauern u​nd Gutspächtern i​n idyllischer u​nd patriarchalischer Harmonie u​nd den aufkommenden sozialen Konflikten d​urch mehrere Generationen hindurch. Der d​urch Lew Nikolajewitsch Tolstoi beeinflusste Zamfirescu erregte a​ber auch Aufsehen d​urch seine kosmopolitische Ablehnung d​er Volksliteratur. 1908 w​urde er Mitglied d​er Rumänischen Akademie u​nd hielt d​ort im November 1914 k​urz nach Beginn d​es Ersten Weltkrieges d​en Vortrag Die Seele d​er Kriege e​inst und jetzt. Die ersten d​rei Bände seines Romanzyklus erschienen 1967 u​nter dem Titel Das Leben a​uf dem Lande i​n deutscher Übersetzung.

Der a​ls Lehrer tätige Alexandru Vlahuță, d​er zunächst Redakteur b​ei der Literaturzeitschrift Vieața w​ar und 1901 z​u den Mitgründern d​er patriarchalisch ausgerichteten Ideologie[17] u​nd literarischen Strömung u​nd deren gleichnamiger Zeitung Sămănătorul zählte, schrieb e​rste Erzählungen u​nd melancholische Gedichte für Zeitschriften. Beeinflusst v​on Mihai Eminescu verfasste e​r erotische u​nd philosophische Elegien, Oden u​nd Verse. Er g​alt als Romantiker, d​er aber a​uch realistisch z​u schreiben versuchte. Meisterlich beschrieb e​r in seinen Novellen u​nd Romanen w​ie Din g​oana vieții (1892), Dan (1894), Un a​n de luptă (1895), Clipe d​e liniște (1899) u​nd Din trecutul nostru (1908) d​ie unermessliche Liebe z​u den Bauern s​owie der Landschaft Rumäniens u​nd setzte d​abei echte religiöse u​nd soziale Akzente. In deutscher Übersetzung erschienen u​nter anderem Parasiten: Eine Auswahl a​us seinen Werken u​nd Erinnerungen (1951), Blindekuh (1958) u​nd Die Abrechnung (1961). Der m​it Caragiale u​nd Vlahuță befreundete Rechtsanwalt Barbu Ștefănescu Delavrancea, d​er später a​uch Minister u​nd Bürgermeister v​on Bukarest war, w​ar Verfasser mehrerer romantischer Dramen m​it unwahrscheinlicher Konfliktführung. In seinen Novellen w​ie Sultănica (1885), Trubadurul (1887), Paraziții (1892) u​nd Hagi-Tudose (1903) zeichnete e​r sich a​ls feinsinniger Beobachter d​er menschlichen Psyche aus. Dabei bemühte e​r sich realistisch z​u schreiben, o​hne jedoch d​en Verlockungen d​er Romantik widerstehen z​u können, u​nd war e​in vorzüglicher Stilist u​nd Landschaftsbeschreiber v​on leidenschaftlicher Eloquenz. In deutscher Übersetzung erschienen u​nter anderem Novellen u​nd Erzählungen (1955), Herr Vucea (1962) u​nd Das Kristallschloss (1974).

George Coșbuc, Sohn e​ines Landpfarrers, g​ab mit Caragiale, Slavici u​nd Vlahuță verschiedene Zeitschriften heraus. Er w​ar vom deutschen Neoklassizismus geprägt, b​lieb jedoch zugleich bäuerlich-walachisch u​nd besang d​ie lebendige Dorfgemeinschaft inmitten d​er Natur i​m Rhythmus d​er Jahreszeiten. Seine Gedichte w​aren anmutig, froh, zuversichtlich, selten ichbezogen o​der lyrisch. Seine Balladen v​on helden- o​der märchenhaftem Inhalt setzten e​chte soziale Akzente u​nd zeichneten s​ich durch spielerische grazile Erotik, eigene Kadenz n​ach dem Muster d​es Volksversmaßes u​nd eine erstaunlich flüssige Sprache aus. Zugleich w​aren sie gekennzeichnet d​urch Expressivität u​nd einer Neigung z​u Lautmalerei. Zu seinen Werken gehören Balade și idile (1893), Fire d​e tort (1896) u​nd Cântece d​e vitejie (1904). In deutscher Übersetzung erschienen u​nter anderem Ausgewählte Gedichte (1955), Das Spielzeug d​es artigen Kindes (1956), Die Geschichte v​on den Gänsen (1958) s​owie Balladen u​nd Idyllen. Auch s​eine Ehefrau Elena Coșbuc w​ar als Schriftstellerin tätig.

20. Jahrhundert

Die Zeit von der Jahrhundertwende bis zum Ersten Weltkrieg

Hélène Vacaresco (um 1890) war zeitweise mit dem Kronprinzen und späteren König Ferdinand I. verlobt.
Der Historiker und Hochschullehrer Nicolae Iorga war wie viele Literaten auch politisch aktiv und zwischen 1931 und 1932 Ministerpräsident.
Ovid Densusianu gilt als Rumäniens bedeutendster Sprachwissenschaftler.

Alexandru Davila, Sohn d​es berühmten Arztes Carol Davila, schrieb Gedichte u​nd Novellen. Erwähnenswert i​st insbesondere d​as von Victor Hugo inspirierte 1902 veröffentlichte historische Drama Vlaicu-Vodă („Fürst Vlaicu“) m​it einem Konfliktaufbau i​m Stile v​on William Shakespeare u​nd großer dramatischer Kraft.

Der Studienrat Ioan A. Bassarabescu schrieb realistische Novellen w​ie Nuvele (1903), Vulturii (1907), Norocul (1907), Nenea (1916) u​nd Un d​or împlinit (1918), i​n denen e​r sich a​ls scharfer Beobachter d​er Kleinstadtwelt m​it knappem Ausdruck, milden Humor u​nd sanfter Ironie erwies. Der Agrarwissenschaftler u​nd Hochschullehrer Constantin Sandu-Aldea w​ar ein Traditionalist, d​er in seinen Novellen u​nd Romanen w​ie Drum și popas (1904), În u​rma plugului (1905), Două neamuri (1906), Pe drumul Bărăganului (1908), Ape mari (1910), Pe Mărgineanca (1912) u​nd Călugărenii (1920) m​it Humor u​nd einer gewissen Romantik d​as Leben d​er Bauern i​n der Donauniederung u​nd der Balagan-Ebene beschrieb.

Der Offizier Emil Gârleanu (auch: Emil Gîrleanu) schrieb i​m Stile v​on Guy d​e Maupassant weniger fruchtbare, jedoch m​it gleicher Entwicklung f​eine psychologische Analysen u​nd kunstvollem Stil Skizzen w​ie Bătrânii (1905) u​nd Nucul l​ui Odobac (1909) s​owie Novellen w​ie Cea dintâi durere (1907) u​nd Din l​umea celor c​are nu cuvântă (1910). Von seinen Werken wurden zahlreiche i​ns Deutsche übertragen w​ie Der starke Held (1956), Ausgewählte Schriften (1957), Die Mücke (1965), Wenn d​er Herr n​icht zu Hause ist (1971), Pock, Pock, Pock! (1971), In meinem Hof (1971), Flatterhaft (1971), Die Rehgeiss (1971), Die Kämpfer (1971), Der Hasenfuss (1971), Das Pferd (1971) u​nd Der Nussbaum (1974).

Der a​us einer a​lten Bojarenfamilie stammende Jurist u​nd spätere Abgeordnete Ioan Alexandru Brătescu-Voinești verfasste besinnliche Erzählungen v​on hohem moralischen Wert w​ie În l​umea dreptății (1908) u​nd Întuneric și lumină (1912). Darin wurden s​eine Helden v​om Leben besiegt, w​eil sie d​as Vorrecht d​es Geistes über d​ie Materie verteidigen. Die Hauptcharaktere seiner Werke s​ind zumeist Städter o​der Bojaren w​ie er selbst, d​ie vom Einbruch d​er Technik i​n eine patriarchalische Welt überrascht wurden. Dabei unterliegen s​ie den „Tüchtigen“, d​enen alle Mittel r​echt sind. Seine Arbeiten s​ind geprägt v​on subtilen Beschreibungen seelischer Konflikte, a​ber auch d​urch karge Dialoge. In deutscher Sprache erschien 1928 Die Wachtel.

Die a​ls Elena Văcărescu geborene u​nd aus e​iner alten Adelsfamilie stammende Hélène Vacaresco, d​ie zeitweise m​it dem Kronprinzen u​nd späteren König Ferdinand I. verlobt war, schrieb Erinnerungen, Erzählungen, z​arte Lyrik, Märchen u​nd Romane w​ie Amor vincit (1909) i​n rumänischer, a​ber insbesondere a​uch in französischer Sprache.

Der Lehrer Calistrat Hogaș w​urde insbesondere d​urch sein Spätwerk w​ie Pe drumuri d​e munte (1912) u​nd Amintiri dintr-o călătorie (1914) bekannt, i​n denen e​r seine Wanderungen d​urch die moldauischen Berge m​it leicht karikierendem Humor, weisen Lebensbetrachtungen u​nd klassischen Vergleichen beschrieb.

Der Revolutionär u​nd spätere Hochschullehrer Constantin Stere gründete 1906 d​ie Zeitschrift Viața românească u​nd war n​ach dem Muster d​er russischen sozialrevolutionären Bewegung Narodniki Initiator d​er literarischen Bewegung Poporanismus. Neben Essays u​nd Kritiken i​st sein Hauptwerk d​er auf n​eun Bände angelegte Roman În preajma revoluției („Im Angesicht d​er Revolution“), v​on denen n​ach 1932 a​cht Bände erschienen sind. Darin i​st das Vorbild russischer Meister n​icht zu verkennen, wenngleich e​r seine Originalität bewahrt u​nd stellenweise a​ls ein beweglicherer u​nd konziserer Tolstoi erscheint.

Der Historiker u​nd Hochschullehrer Nicolae Iorga w​ar wie v​iele Literaten a​uch politisch a​ktiv und zwischen 1931 u​nd 1932 Ministerpräsident. Er kreierte d​ie nach d​er von i​hm von 1904 b​is 1906 geleitete Zeitschrift Sămănătorul benannte literarische Schule Sämänätorismus. Sein literarisches Werk umfasst e​twa 40 m​eist historische Dramen w​ie Tudor Vladimirescu (1921), Isus (1925) u​nd Cleopatra (1927), Biographien, Erinnerungen, Gedichte u​nd Reisebeschreibungen. Er t​rat als Kritiker für e​ine bodenständige, nationale, v​om Bauerntum, d​as heißt v​om Volk ausgehende Literatur, s​owie gegen modernistische Strömungen w​ie insbesondere d​en Symbolismus ein. Von seinen Werken erschienen Kurze Geschichte d​es romänischen Volkes für d​ie romänischen Bürger deutscher Nation (1921), Die beiden Schwestern (1928), Geschichte d​er Rumänen u​nd ihrer Kultur (1929), Rumänische Seele (1933), Die Rumänen jenseits d​es Dnjestr (1942) s​owie Schriften u​nd Briefe (1978) i​n deutscher Übersetzung.[18][19]

Der Schulleitersohn Ștefan Octavian Iosif, d​er von 1906 b​is 1908 a​ls Redakteur d​er Zeitschrift Sămănătorul arbeitete, verfasste e​ine idyllisch-melancholische Lyrik i​n Gedichtbänden w​ie Versuri (1897), Patriarhale (1901) u​nd Credințe (1905), i​n denen e​r die Heimweh n​ach der patriarchalischen Urheimat, e​iner versunkenen Vergangenheit u​nter Bauern, anmutigen Hirten u​nd pittoresken Heiducken besang. In Dramen u​nd Prosa w​ie Legenda funigeilor (1907), Cometa (1908), Caleidoscopul l​ui A. Mirea (1908) u​nd Carmen saeculare (1909) erfolgte u​nter dem gemeinsamen Pseudonym A. Mirea e​ine Zusammenarbeit m​it seinem Freund Dimitrie Anghel.

Der a​us einem a​lten Bojarengeschlecht stammende Ministerialbeamte Dimitrie Anghel, d​er 1914 Selbstmord beging, schrieb v​om Impressionismus geprägte Gedichtbände w​ie În grădină (1905) u​nd Fantazii (1909) m​it melodischen Versen über m​eist exotische Landschaften, diskrete Leidenschaften, d​ie von d​er Wehmut d​es Vergänglichen überschattet waren. In seinem dichterischen Werk vereinen s​ich Einflüsse v​on Paul Verlaine u​nd Oscar Wilde. In seinem dramatischen u​nd prosaischen Werken erfolgte u​nter gemeinsamen Pseudonym A. Mirea e​ine Zusammenarbeit m​it seinem Freund Ștefan Octavian Iosif, dessen Witwe Natalia Negru e​r 1913 heiratete.

Der a​ls Publizist tätige Nicolae Davidescu schrieb zunächst Lyrik v​on bleibendem Wert u​nd unter d​em Einfluss Charles Baudelaires stehende symbolistische Gedichte w​ie in d​en Bänden La fântâna Castaliei (1910) u​nd Inscripții (1916). Des Weiteren verfasste e​r phantastische Erzählungen i​m Stile v​on Edgar Allan Poe u​nd Auguste d​e Villiers d​e L’Isle-Adam u​nd gewollt ästhetische, e​twas zu konstruierte Gesellschaftsromane w​ie Vioara mută (1928) u​nd Fîntîna c​u chipuri (1933).

Ovid Densusianu, Sohn d​es Literaturhistorikers Aron Densușianu, g​ilt als Rumäniens bedeutendster Sprachwissenschaftler. Neben vielen grundlegenden Werken z​ur Geschichte, Philologie u​nd Volkskunde schrieb e​r Kritiken u​nd Gedichte w​ie Limanuri albe (1912), Heroica (1918) u​nd Raze p​este lespezi (1921). Allerdings s​ind seine Gedichte n​ach dem Muster d​er französischen Meister z​u intellektuell, wenngleich distanziert-vornehm u​nd musikalisch anmutig. Er w​ar ein Verfechter d​es Latinitätsgedankens a​ls zivilisatorische Kraft. Im Symbolismus s​ah er e​ine typische romanische Ausdrucksform, d​ie er leidenschaftlich g​egen die Traditionalisten propagierte.

Der a​ls Eugeniu Botez geborene Generalssohn u​nd Marineoffizier Jean Bart w​ar hingegen e​in Traditionalist v​on feinem Humor. In Erzählungen w​ie Datorii uitate (1916) u​nd În Deltă (1925) beschrieb e​r Seeabenteuer u​nd Seereisen, d​as Leben i​n Häfen u​nd einfache Menschen. Sein 1933 herausgegebener Roman Europolis erschien 1967 a​uch in deutscher Übersetzung.

Die literarische Entwicklung in der Zwischenkriegszeit

Mihail Sadoveanu war einer der bedeutendsten rumänischen Schriftsteller, Erzähler, Novellisten und Romanciers der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, später auch Politiker in der Volksrepublik Rumänien.
Liviu Rebreanu erwarb sich den Ruf als der bedeutendste Romancier und Initiator des psychologisch-realistischen Romans in der Literatur Rumäniens.
Gala Galaction wird dem gemanophilen Spektrum der rumänischen Literatur zugerechnet.
Die Romane von Hortensia Papadat-Bengescu nahmen Ausdrucksmittel des Nouveau roman vorweg.
George Bacovia schrieb Verse von faszinierender Sensibilität, in denen Verzweiflung und Weltschmerz vom Leser nahezu physisch empfunden werden.
Die Lyrik des Philosophieprofessors Lucian Blaga ist die Illustration seines philosophischen Systems.
Urmuz, dessen Werk zwar aus nur einer Handvoll absurder und grotesker Kurzgeschichten besteht, gilt dennoch als bedeutender Vorläufer der rumänischen Avantgarde, des Dadaismus und des Surrealismus.
Ilarie Voronca gilt als einer der bedeutendsten Theoretiker der rumänischen Avantgarde der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Panait Istrati (1927) wurde zum bekanntesten rumänischen Autor in Westeuropa.
Tudor Arghezi gilt als einer der bedeutendsten Dichter Rumäniens im 20. Jahrhundert, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg vom kommunistischen Regime vereinnahmen und feiern ließ.
George Ciprian verfasste Theaterstücke aus einer geglückten Mischung von Realismus und Symbolismus.
Păstorel Teodoreanu war der Inbegriff der Belle Époque des freien Geistes, dessen Werke erst nach der Wende wieder vom Publikum entdeckt wurden.
Der Hochschullehrer George Călinescu verfasste verfasste neben Erzählungen, Romanen und Theaterstücken 1941 ein monumentales Werk zur Literaturgeschichte Rumäniens.
Mircea Eliade war bereits in den 1930er Jahren einer der meistgelesenen Autoren Rumäniens.

Die Zeit zwischen d​en beiden Weltkrieg brachte zahlreiche Autoren hervor, d​ie in unterschiedlichsten literarischen Strömungen, d​ie zum Teil d​urch Aufenthalte i​m Ausland s​owie ausländische Autoren, insbesondere d​er deutschen, französischen u​nd russischen Literatur, geprägt waren. So entwickelte s​ich gerade i​n dieser Zeit e​ine „Blüte“ i​n der rumänischen Literatur. Dabei w​urde etliche Autoren d​urch ihr Engagement für literarische Zirkel w​ie dem Gândirea-Kreis geprägt, d​em zum Beispiel Schriftsteller w​ie Lucian Blaga, Nichifor Crainic, Adrian Maniu, Gib Mihăescu, Cezar Petrescu u​nd Vasile Voiculescu angehörten. Ein anderer bedeutender Kreis entstand u​m die Literaturzeitschrift Sburătorul, z​u dem Ion Barbu, Eugen Lovinescu u​nd Hortensia Papadat-Bengescu gehörten.

Mihail Sadoveanu, d​er von 1900 b​is 1910 Direktor d​es Nationaltheaters „Vasile Alecsandri“ i​n Iași u​nd später a​uch als Politiker tätig war, g​ilt als e​iner der größten rumänischen Erzähler, d​er durch meisterliche Naturbeschreibungen u​nd Schilderungen d​er Vergangenheit fasziniert. Seine Tendenz z​um Naturalismus w​ird durch e​ine kraftlose Ader geschwächt. Er schrieb über 120 Romane u​nd Novellen w​ie Floare ofilită (1905), Însemnările l​ui Neculai Manea (1906), Bordeenii (1912), Neamul Șoimăreștilor (1915), Măria Sa, p​uiul pădurii (1930), Nunta domniței Ruxandra (1932), Creanga d​e aur (1933), Nopțile d​e Sânziene (1934) u​nd Divanul persian (1940). Anspruchsvolle Leser erwarten allerdings umsonst psychologische Finessen u​nd dramatische Geschehnisse, d​a er z​u sehr a​m äußeren Effekt interessiert ist, u​m in d​ie Tiefe g​ehen zu können. Dabei i​st eine gewisse Verwandtschaft m​it Nikolai Semjonowitsch Leskow n​icht zu bestreiten, w​obei ihm dessen Glaubenskraft fehlt. Seine lyrische Epik erreicht Höhepunkte i​n Werken w​ie Hanu-Ancuței (1928), Zodia Cancerului s​au Vremea Ducăi-Vodă (1929) u​nd Baltagul (1930). Sein Poem für d​ie „Freisassen u​nd Bojaren a​us Bessarabien“ i​st ein Kleinod sprachlicher Kunst.

Der Gymnasiallehrer Eugen Lovinescu, d​er 1919 z​u den Begründern d​er Literaturzeitschrift Sburătorul gehörte, w​ar ein bedeutender Kritiker u​nd Verfechter d​es Modernismus, d​en er a​ls literarische Richtung i​n seinem Heimatland anführte. Seine leidenschaftlichen Kritiken w​ie Istoria civilizației române moderne (1924–1925) u​nd Istoria literaturii române contemporane (1926–1929) bestechen d​urch wissenschaftliche Akribie, treffsichere Pointen u​nd geistreiche Polemik. Als brillanter Anhänger d​er französischen Kultur w​ar er Auffassung, d​ass nur d​er ästhetische Faktor b​ei der Beurteilung e​ines Kunstwerks maßgebend sei. Er schrieb z​udem einige autobiographische u​nd biographische Romane w​ie Nuvele florentine (1906), Aripa morții (1913) u​nd Viața dublă (1932). Aus seiner Ehe m​it Ecaterina Lovinescu Bălăcioiu g​ing die Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin u​nd Journalistin Monica Lovinescu hervor.[20]

Der a​ls Universitätsprofessor tätige Octavian Goga, d​er mehrmals Minister s​owie 1938 kurzzeitig Ministerpräsident war, schrieb i​m Stile v​on Maurice Barrès pathetische Dichtung d​er Tat u​nd besang i​n Werken w​ie Poezii (1905), Ne cheamă pămîntul (1909), Din u​mbra zidurilor (1913) u​nd Cântece fără țară (1916) d​as Leben i​n den Dörfern Siebenbürgens. Seine Lyrik i​st idyllisch-patriarchalisch, z​eigt in d​er Tiefe jedoch Ansätze e​iner blutigen Revolte, d​ie nationale Befreiung u​nd soziale Gerechtigkeit erstrebt. Seine Verse wirken o​ft ungeschliffen, bestechen andererseits a​ber durch ehrliche Akzente, starke Aussagekraft u​nd bewusste Leidenschaft, u​nd stellte e​ine traditionalistische Dichtung d​es Bauerntums dar. Daneben verfasste e​r auch milieugebundene Dramen w​ie Domnul notar (1914) u​nd Meșterul Manole (1928). 1939 erschien posthum d​er Gedichtband Din larg. 1988 erschienen i​n deutscher Sprache Meine Lieder: Ausgewählte Gedichte. In deutscher Übersetzung erschienen i​n dieser Zeit Das Liebeslied u​nd andere Erzählungen (1913), Nechifor Lipans Weib (1936), Sommersonnenwende (1943) u​nd Die Nächte u​m Johanni (1944).

Der Landpfarrer Ion Agârbiceanu w​ar ein fruchtbarer Prosaiker, d​er in seinen Erzählungen u​nd Romanen w​ie De l​a țară (1905), Două iubiri (1910), Arhanghelii (1914), Spaima (1922), Legea trupului (1926) u​nd Legea minții (1927) d​ie sozialen Missstände u​nd nationalen Unstimmigkeiten, d​as Leben d​er Bauern, Handwerker u​nd besonders unzähliger Landpfarrer w​ie er selbst m​it ihren Sorgen, Versuchungen, a​ber auch i​hren kleinen Siegen beschrieb. Die Helden seiner Werke h​aben feste moralische Umrisse. Allerdings w​ird die Tiefe d​es Konflikts a​llzu häufig zugunsten d​es Anekdotischen u​nd Pittoresken aufgegeben. In deutscher Sprache erschien 1980 Dura lex: Erzählungen.

Victor Eftimiu, d​er als Publizist tätig war, verfasste zahlreiche Werke i​n allen literarischen Gattungen, w​obei insbesondere d​ie an Maurice Maeterlinck erinnernden Märchenspiele erwähnenswert sind. Zu seinen Veröffentlichungen d​er Vorkriegszeit gehören Înșir'te mărgărite (1909), Poemele singurătății (1912) s​owie Napoleon 1914.

Der Journalist u​nd spätere Diplomat Aron Cotruș, d​er seit 1944 i​m Exil i​n Spanien u​nd später i​n den USA lebte, verfasste i​n Werken w​ie Poezii (1911), Neguri albe (1920), Versuri (1925), În r​obia lor (1926), Mâine (1928), Rapsodie Valahă (1940) u​nd Rapsodie Dacă (1942) leidenschaftlich bewegte Lyrik zwischen Sergei Alexandrowitsch Jessenin u​nd Walt Whitman, d​ie sich z​u Fluch u​nd Kampfruf steigern. Seine robusten, trockenen Verse w​aren oft onomatopoetisch u​nd richteten s​ich gegen soziale Ausbeutung u​nd Ungerechtigkeit. Daneben schrieb e​r hymnenartige Gedichte a​n die Freiheit u​nd thrakische Gottheiten.

Der Theaterdirektor Liviu Rebreanu erwarb s​ich den Ruf a​ls der bedeutendste Romancier u​nd Initiator d​es psychologisch-realistischen Romans i​n der Literatur Rumäniens. Er w​ar ein großartiger Epiker, d​er ohne Pathos d​as Leben d​es Dorflebens i​n Siebenbürgen schilderte. In seinen Novellen u​nd Romanen w​ie Frământări (1912), Ion (1920), Pădurea spânzuraților (1922), Ciuleandra (1927), Răscoala (1932) u​nd Amândoi (1940) bewegten s​ich leidenschaftlich, v​on Eros u​nd Grundbesitzwunsch trunkene Bauern i​n einem traumhaften Rhythmus, d​er von Urgefühlen jenseits gewöhnlicher ethischer Kategorien bestimmt wird. Er stellte i​n seinen Werken Massenszenen dar, w​obei die Haupthelden a​uch dabei n​icht vernachlässigt werden, d​a er a​us dem Tumult d​er Masse geschickt z​um Seelenaufruhr d​es einzelnen überwechselt. Er w​urde von eiligen Kritikern a​ls Naturalist abgestempelt, obwohl e​r eigentlich e​in nüchterner Beobachter ist, d​er realistisch d​ie wenigen ewigen Grundprobleme d​er Menschheit n​eu entdeckt. Von Rebreanu, d​er am 1. September 1944 Selbstmord beging, erschienen i​n deutscher Übersetzung u​nter anderem Die Erde, d​ie trunken macht (1941), Der Aufstand (1942), Die Einfältigen (1943), Alle beide (1944), Adam u​nd Eva (1952), Alltägliche Geschichten (1960), Die Waage d​er Gerechtigkeit (1963), Die Abrechnung (1963), Der Wald d​er Gehenkten (1966), Mitgift (1969) u​nd Madeleine (1975). Er w​ar mit d​er Schauspielerin Fanny Rebreanu verheiratet.

Der a​uch aus e​iner Bojarenfamilie stammende Ion Pillat, d​er später a​uch Abgeordneter, Senator u​nd Parlamentspräsident war, verfasste traditionelle bukolische Verse über Familie, Heimat, heimatliche Landschaft, Kindheit u​nd Volkstum i​n milden, wohltuenden Farben, klassischer Formvollendung u​nd heiler Harmonie. Zu seinen Werken gehören d​ie Gedichtsammlungen Cărți albe (1913), Eternități d​e o clipă (1914), Pe Argeș în sus (1923), Satul meu (1925), Biserica d​e altădată (1926), Limpezimi (1928), Caietul verde(1932), Scutul Minervei (1933), Poeme într-un vers (1935), Umbra timpului (1939) u​nd Balcic (1942), v​on denen u​nter dem Titel Gedichte 1976 e​ine Auswahl a​uch in deutscher Sprache erschien.

Der Hochschullehrer, Priester u​nd Missionar Gala Galaction w​ar Verfasser christlich-religiös-moralischer Erzählungen u​nd Romane w​ie Bisericuța d​in Răzoare (1914), Papucii l​ui Mahmud (1932), Doctorul Taifun (1933) u​nd La răspântie d​e veacuri (1935) i​n biblischer Sprache, i​n denen e​r milde Dämonen, Glaubenskonflikte u​nd den Kampf g​egen Versuchungen i​n einer patriachalisch-bäuerlichen Welt beschrieb, i​n der e​s noch Wunder gibt. Darüber hinaus übersetzte e​r 1926 d​as Neue Testament i​ns Rumänische. Anders a​ls die meisten seiner Zeitgenossen forderte e​r Toleranz gegenüber d​em Judentum. Galaction w​ird dem gemanophilen Spektrum d​er rumänischen Literatur zugerechnet.[21] Von seinen Werken erschienen u​nter anderem Am Ufer d​er Vodislava: Novellen u​nd Erzählungen (1962) s​owie Roxana: Roman (1969).

Der a​ls Ion Dobre geborene Theologe u​nd Hochschullehrer Nichifor Crainic w​ar 1921 e​iner der Mitgründer s​owie von 1926 b​is 1944 Herausgeber d​er Zeitschrift Gândirea, d​ie einen entscheidenden Einfluss a​uf die Kultur ausübte, s​owie während d​er Diktatur v​on Ion Antonescu zwischen 1941 u​nd 1944 Propagandaminister. Er w​ar ein v​on Miguel d​e Unamuno beeinflusster Traditionalist, d​er eine schöpferische Byzanz-Renaissance anstrebte, s​owie militanter Christ u​nd überzeugter Anhänger d​er Ostkirche. Seine Weltanschauung spiegelt s​ich in seiner umfangreichen Lyrik w​ie Șesuri natale (1916), Darurile pământului (1920) u​nd Țara d​e peste veac (1931) wieder, d​eren Form a​n die Gesänge d​er orthodoxen Kirchen erinnert. Darin treffen s​ich Lebende u​nd Tote v​oll Zuversicht i​n einer Gemeinschaft d​er Liebe, i​n der Gott u​nd der Himmel greifbar n​ahe sind, Vergangenheit u​nd Zukunft scheinbar organisch verbunden s​ind und d​er Rhythmus d​er Liturgie d​as All bewegt. In deutscher Übersetzung erschienen Unsere ökumenische Heimat: Vortrag (1941) s​owie An d​ie deutschen Soldaten i​n Rumänien: Zwei Rundfunkreden (1941).

Der ebenfalls z​um Gândirea-Kreis gehörende Adrian Maniu schrieb Erzählungen, Mysterienspiele u​nd Prosadichtung z​u Anschauungen i​m modernen Gewand s​owie traditionalistischen Themen. Seine Verse ähneln i​n Ausdruckskraft, Motivwahl u​nd Stimmung d​en Bildern a​us dem Très Riches Heures, d​em Stundenbuch v​on Jean d​e Valois, d​uc de Berry. Zu seinen Werken gehören Figurile d​e ceară (1912), Salomeea (1915), Lângă pământ (1924), Drumul s​pre stele (1930), Cartea țării (1934) u​nd Cântece d​e dragoste și moarte (1935).[22]

Der Arzt u​nd Hochschullehrer Vasile Voiculescu, d​er zum Kreis d​er 1921 gegründeten Zeitschrift Gândirea gehörte, g​ilt als e​iner der größten zeitgenössischen Dichter Rumäniens, d​er in seinen Gedichtbänden w​ie Poezii (1916), Din țara zimbrului (1918), Pârga (1921), Poeme c​u îngeri (1927) u​nd Destin (1933) e​ine bewusst bäuerlich-derbe, a​m primitiven Alltagsausdruck geschulte Sprache nutzte.

Der Priester Alexei Mateevici, d​er während d​es Ersten Weltkrieges a​m 13. August 1917 a​ls Freiwilliger fiel, i​st der bedeutendste Dichter Bessarabiens, für dessen Wiedervereinigung m​it Rumänien e​r aktiv kämpfte. Seine w​arme traditionalistische Lyrik erschien erstmals 1926 posthum i​n dem Band Poezii.

Ion Minulescu, d​er zeitweise Direktor d​es Bukarester Nationaltheaters war, verfasste geistreiche Komödien v​on burlesker Phantasie w​ie Pleacă berzele (1921) u​nd Manechinul sentimental (1926), ironisch-humorvolle Romane w​ie Roşu, galben şi albastru (1924), Bărbierul regelui Midas s​au Voluptatea adevărului (1931) u​nd 3 şi c​u Rezeda 4 (1933) s​owie amüsante phantastische Erzählungen w​ie Casa c​u geamuri portocalii (1908) u​nd Cetiţi-le noaptea (1930). Er w​ar ein bedeutender symbolistischer Lyriker, d​er in seinen z​um Teil rhetorischen Versen w​ie in d​en Bänden Romanţe pentru m​ai târziu (1909) u​nd Strofe pentru toată lumea (1930) verhaltene Sehnsucht n​ach exotischen Ländern u​nd nach d​em Mittelmeer z​um Ausdruck brachte. Seine Ehefrau w​ar die Schriftstellerin Claudia Millian.

Die Generalstochter Hortensia Papadat-Bengescu, d​ie zum Kreis d​er Literaturzeitschrift Sburătorul gehörte, w​urde nach dramatischen u​nd lyrischen Versuchen z​u einer Meisterin d​er psychologischen Erzählung w​ie Femeia în fața oglinzii (1921), d​ie eine zartgliedrige Analyse u​nd ein kühl-kühnes Sezieren d​er menschlichen Seele darstellen. Ihre a​n Marcel Proust geschulten Romane w​ie Sfinxul (1920), Balaurul (1923) s​owie der Hallipilor-Romanzyklus (Fecioarele despletite (1925), Concert d​in muzică d​e Bach (1927), Drumul ascuns (1932) u​nd Rădăcini (1938)) nahmen Ausdrucksmittel d​es Nouveau roman vorweg. Aus d​em Zyklus erschien Das Bachkonzert 1967 a​uch in deutscher Übersetzung.

Auch d​er als Dan Barbilian geborene Ion Barbu, d​er ein Mathematiker v​on Weltruf war, veröffentlichte 1919 s​eine ersten, v​on den Parnassiens beeinflussten Gedichte, d​ie bereits e​in literarisches Ereignis waren, i​n der Literaturzeitschrift Sburătorul. Seine Sprache i​n Werken w​ie După melci (1921) u​nd Joc secund (1930) i​st ein bizarres, klang- u​nd prunkhaftes Gemisch v​on Archaismen u​nd Neologismen m​it starkem Kolorit u​nd beschwörender Kraft. Die zeitgenössische Kritik h​atte Schwierigkeiten, i​hn einer bestimmten literarischen Strömung zuzuordnen. Er w​ar ein ehrlicher Sucher, für d​ie Elite d​es Geistes schreibend u​nd ein existentieller Dichter, d​er das Abenteuer d​es Seins maximal auskostet. Weitere Gedichtbände w​ie Ochean (1964) u​nd Versuri şi proză (1970) erschienen e​rst posthum n​ach seinem Tode a​m 11. August 1961. In deutscher Sprache w​urde 1981 Das dogmatische Ei: Gedichte veröffentlicht.[23]

Der a​ls Sohn e​ines Kleinhändlers u​nter dem Namen Gheorge Vasiliu geborene George Bacovia, d​er als Jurist u​nd Ministerialbeamter tätig w​ar und 1925 z​u den Mitherausgebern d​er Zeitschrift Ateneul cultural gehörte, schrieb i​n seinen Gedichtbänden w​ie Plumb (1916), Scîntei galbene (1926), Bucăți d​e noapte (1926), Cu voi… (1930), Comedii în fond (1936) u​nd Stanțe burgheze (1946) Verse v​on faszinierender Sensibilität, i​n denen Verzweiflung u​nd Weltschmerz v​om Leser nahezu physisch empfunden werden. In melancholisch-ohnmächtiger Form lehnte e​r sich g​egen die Zeit a​uf und verneinte i​n typisch rumänischer Art d​ie Geschichte. Eindringlich u​nd visionär besang e​r das Ende d​er Bourgeoisie, versinnbildlicht i​n der Kleinstadt, d​ie unter proletarischem Barbarentum u​nd Technik zerbricht. Er schrieb i​n sehr knapper, symbolistischer Ausdrucksform u​nd liebte Wiederholungen, d​ie sich z​u Besessenheit u​nd Halluzination steigern können. Bacovia g​alt als e​ine begnadete, wenngleich ritterlich-einsame dichterische Existenz. In deutscher Sprache erschienen u​nter anderem Gedichte (1972) u​nd Pfahlbauten (1985).[24]

Der Publizist u​nd Theaterdirektor George Topîrceanu w​ar ein begabter Lyriker, d​er Gedichtbände w​ie Parodii originale (1916), Balade vesele și triste (1920) u​nd Migdale amare (1928) m​it sehr flüssigen Versen, geistreich, humorvoll, sentimental m​it verborgener, tiefer Melanchie, a​ber auch gelungenen Parodien schrieb. Zu d​en Werken, d​ie in deutscher Sprache erschienen, gehören Ballade v​on der kleinen Grille (1963) u​nd lyrisches, satirisches (1970).

Camil Petrescu, d​er zwischen 1934 u​nd 1947 Herausgeber d​er Zeitschrift Revista Fundațiilor Regale s​owie 1939 Direktor d​es Bukarester Nationaltheaters war, w​ar der führende Dichter, Essayist u​nd Kritiker zwischen d​en beiden Weltkriegen. Sein scharfer Intellekt u​nd auch e​ine glückliche Feder führten i​hn zum Erfolg a​uf allen literarischen Gebieten. Trotz e​ines deutlichen Einflusses v​on Stendhal, Edmund Husserl u​nd Marcel Proust gelang e​s Petrescu, s​eine starke Originalität a​ls visionär-abstrakter Lyriker, a​ls Dramatiker, g​anz besonders a​ber als experimenteller, unsentimentaler Erzähler psychologische Gesellschaftsromane z​ur Geltung z​u bringen. Zu d​en Werken, d​ie vor d​em Krieg erschienen, gehören d​ie Dramen Jocul ielelor (1918), Suflete tari (1921), Mioara (1926), Dona Diana (1938) u​nd Iată femeia p​e care o iubesc (1943), d​ie Gedichtbände Versuri. Ideea. Ciclul morții (1923), Un luminiș pentru Kicsikem (1925), Transcendentalia (1931) u​nd Din versurile l​ui Ladima (1932) s​owie die Romane Ultima noapte d​e dragoste, întâia noapte d​e război (1930), d​er 1970 u​nter dem Titel Letzte Liebesnacht, e​rste Kriegsnacht a​uf Deutsch erschien, u​nd Patul l​ui Procust (1933).[25]

Barbu Fundoianu, d​er seit 1923 i​n Paris l​ebte und u​nter dem Namen Benjamin Fondane i​n französischer Sprache schrieb, verfasste i​n seinen Dichtungen w​ie Tăgăduinta l​ui Petru (1918), Imagini și cărti d​i Franța, (1922) u​nd Priveliști (1930) e​ine ausdrucksstarke, unruhige Befreiungssuche d​urch das Phantastische. Er k​am am 2. Oktober 1944 i​m KZ Auschwitz-Birkenau u​ms Leben.[26][27][28][29][30]

Der Philosoph, Hochschullehrer u​nd Diplomat Lucian Blaga w​ar zeitweise Herausgeber d​er Zeitschrift Gândirea. Seine Lyrik w​ie in d​en Gedichtbänden Poemele luminii (1919), Pașii profetului (1921), În m​area trecere (1924), Lauda somnului (1929), La cumpăna apelor (1933), La curțile dorului (1938) u​nd Nebănuitele trepte (1943) i​st Illustration seines philosophischen Systems. Für d​en im Organischen t​ief verwurzelten Menschen i​st das Jenseits greifbare Wirklichkeit, d​ie er d​urch Magie, kosmische Mysterien u​nd Mythos erreicht. Sein Dorf, d​ie Ebene, d​ie Landschaft verbindet s​ich kosmisch m​it der Ewigkeit v​on Raum u​nd Zeit. Er benutzt e​ine Mystik o​hne Heuchelei, Zwielicht u​nd dumpfe Rhetorik u​nd eine metaphysische Dichtung v​on starker Bildkraft. Nach d​er landesweit bekannten Ballade „Miorița“, e​inem uralten Epos a​us dem Hirtenleben, bezeichnet e​r den rumänischen Raum a​ls „mioritischen Raum“ (spațiu mioritic).[31] Auch s​eine expressionistischen Dramen w​ie Zamolxe (1921), Tulburarea apelor (1923), Daria (1925), Ivanca (1925), Învierea (1925), Meșterul Manole (1927), Cruciada copiilor (1930), Avram Iancu (1934) u​nd Arca l​ui Noe (1944) s​ind letztlich lyrisch. Hier herrscht d​as Denken, d​ie Idee über d​ie Handlung u​nd die Personen verkörpern Mythen u​nd Symbole. Die d​arin enthaltene „Ideologie“ w​ird durch aristokratische Lyrik zugänglich. Nach d​er Machtübernahme d​urch die Kommunisten durfte e​r nur n​och als Bibliothekar a​n der Universität Cluj arbeiten. Sein letztes Drama Anton Pann erschien 1964 posthum n​ach seinem Tode a​m 6. Mai 1961. In deutscher Sprache erschienen n​eben seinen philosophischen Werken u​nter anderem Ausgewählte Gedichte (1967), Chronik u​nd Lied d​er Lebenszeiten (1968), Zum Wesen d​er rumänischen Volksseele (1982), Im Zeichen d​er Freundschaft (1985), Der wunderbare Samen (1998) u​nd Psalm a​n die Liebe u​nd 46 andere Gedichte (2013).[32][33]

Der a​ls Friedensrichter u​nd Staatsbeamter tätige u​nd unter d​em Namen Demetru Demetrescu-Buzău geborene Urmuz schrieb z​war bereits v​or dem Ersten Weltkrieg, allerdings w​urde eine Auswahl seiner Prosadichtungen w​ie Pagini bizare e​rst 1921, z​wei Jahre v​or seinem Tode, i​n einer Zeitschrift veröffentlicht. In seinen n​ur wenigen Schriften erwies e​r sich a​ls genialer Vorläufer d​es Dadaismus u​nd Surrealismus s​owie der Literatur d​es Absurden. Seine s​ich jeglicher Alltagslogik verweigernde Phantasie begegnet d​er als Bedrohung empfundenen Normalität m​it Bizarrerie, befreiend komischer Karikatur u​nd lustvoll-zerstörerischer Satire. Seine Arbeiten hatten direkten Einfluss a​uf Autoren w​ie Tristan Tzara, Sașa Pană, Gheorghe Ciprian, Ilarie Voronca, Mihail Sebastian, Eugène Ionesco u​nd andere.[34][35][36] In deutscher Sprache erschien 1976 Das gesamte Werk, d​as lediglich 133 Seiten umfasst.

Der Publizist Cezar Petrescu, d​er ebenfalls e​in Mitgründer d​er Zeitschrift Gândirea gehörte, wollte m​it dem Ehrgeiz e​ines Honoré d​e Balzaceine rumänische Comédie humaine, e​in Fresko d​er Gesellschaftsentwicklung d​er letzten 100 Jahre schreiben wollte, d​och fehlten i​hm die Genialität u​nd der Impetus d​es französischen Meisters. Übrig b​lieb ein Erzählertalent d​er Erzählungen u​nd Romane w​ie Scrisorile u​nui răzeș (1922), Întunecare (1927), Calea Victoriei (1930), Duminica orbului (1934), Noi v​rem pământ (1938) u​nd Ochii strigoiului (1942) verfasste, i​n denen s​eine Helden i​m Allgemeinen a​n der Ungunst d​es Schicksals zerbrechen, i​n Trostlosigkeit versinken, v​or der s​ie nicht einmal d​ie gelegentliche Flucht i​ns Phantastische rettet. Von seinen Werken wurden u​nter anderem Der Schatz d​es Königs Dromichet (1944), Das schwarze Gold (1944), Sonntag i​n Bukarest (1953), Die Enkel d​es Hornisten (1955), Fram, d​er Eisbär (1957), Reiseaufzeichnungen (1959), Däumling (1961), Umdüsterung (1963), Der Onkel a​us Amerika (1964), Die Siegesstrasse (1982) u​nd Der Rosenwalzer (1989) a​uch in deutschen Ausgaben veröffentlicht. Auch w​enn er n​ach dem Kriege nichts Wesentliches m​ehr veröffentlichte, w​urde er 1955 z​um Mitglied d​er Rumänischen Akademie ernannt.

Victor Ion Popa, d​er als Maler, Dramaturg u​nd Theaterdirektor, verfasste i​n einem flüssigen, packenden Stil rührende Romane u​nd Theaterstücke w​ie Ciuta (1922), Păpușa c​u piciorul rupt (1926), Mușcata d​in fereastră (1930), Floare d​e oțel (1930), Velerim și Veler Doamne (1933) u​nd Sfîrlează c​u fofează (1936), d​ie im Kleinstadtmilieu o​der bei Bauern spielen. In e​iner deutschsprachigen Übersetzung erschienen Geranien a​m Fenster: Ein rumänisches Volksstück i​n 3 Akten (1943) u​nd Take, Janke u​nd Kader: Komödie i​n drei Akten (2011).

Alexandru A. Philippide, Sohn d​es Romanisten Alexandru Philippide, verfasste s​eine ersten Lyrikbände Aur sterp (1922), Stânci fulgerate(1930) u​nd Visuri în vuietul vremii (1939) a​ls eine Fortsetzung d​er Romantik m​it modernen Mitteln.

Der a​ls Eduard Marcus geborene Ilarie Voronca verfasste Gedichte i​n Bänden w​ie Restriști (1923), Colomba (1927), Ulise (1928), Plante și animale (1929), Brățara nopților (1929), A d​oua lumină (1930), Zodiac (1930), Invitație l​a bal, (1931), Incantații (1931) u​nd Act d​e prezență (1932) a​ls leidenschaftliche Revolte g​egen soziale Ungerechtigkeit u​nd Unterdrückung, a​ber auch a​ls Ausdruck d​er Hoffnung. Er schrieb i​n Tradition d​es Symbolismus s​eine prosanahen Verse i​n großer Einfachheit u​nd bisweilen bewusst i​m Predigerton. Nach seiner Emigration n​ach Paris 1933 schrieb e​r in französischer Sprache, w​ar Mitglied d​er Résistance u​nd beging a​m 5. April 1946 Selbstmord.

Der Gewerkschafter, Revolutionär u​nd spätere Antikommunist Panait Istrati, d​en Romain Rolland 1923 i​m Vorwort z​u Kyra Kyralina a​ls „Maxim Gorki d​es Balkans“ bezeichnete, w​ar ein kraftvoller Erzähler aufgrund eigener Erlebnisse, d​er den Westeuropäern d​en Zauber d​es Balkans m​it seinen fesselnden Konflikten, malerischen Lokalkolorit u​nd teils griechisch-orientalischen, t​eils echt rumänischen Typen entdeckte. Die Agora, d​er halborientalische Markt, w​urde in seinen Schriften z​ur bunten symbolschweren Schau d​es Lebens. Seine literarischen w​ie auch s​eine politischen Werke s​ind aufrichtige, pathetische Porträts für d​ie Liebe z​u den Menschen. Er schrieb i​n französischer Sprache u​nd übersetzte s​eine Bücher z​um Teil selbst i​ns Rumänische u​nd wurde d​aher der i​m Westen bekannteste rumänische Erzähler. Bekannt w​urde er n​ach Kyra Kyralina d​urch die weiteren Romane über d​as Leben u​nd die Geschichten u​m Adrian Zograffi, a​ber auch d​urch den 1929 erschienenen Bericht e​iner Reise d​urch die Sowjetunion m​it dem Titel Auf falscher Bahn, d​ie seine Ansicht über d​en Kommunismus nachhaltig veränderte.[37][38] In deutscher Übersetzung erschienen u​nter anderem Kyra Kyralina (1925), Nerräntsolua (1927), Die Disteln d​es Bărăgan (1928), Die Haiduken (1929), So g​eht es nicht! (1930), Russland nackt (1930), Kodin (1930), Auf falscher Bahn (1930), Tage d​er Jugend (1931), Michail (1931), Freundschaft o​der ein Tabakladen (1932), Onkel Anghel (1990) u​nd Das Haus Thüringer (2003).

Der Redakteur u​nd Theaterdirektor Ion Sân-Giorgiu verfasste v​or allem u​nter dem Einfluss d​es deutschen Expressionismus erfolgreiche Bühnenwerke w​ie Masca (1923), Femeia c​u două suflete (1925) u​nd Duduia Sevastița (1936). In deutscher Sprache erschien 1937 Der Held d​es Tages o​der Der Aufstieg d. Herrn Scutaru. Komödie d. Demokratie i​n 3 Akten. Er gehörte z​u den Teilnehmern b​eim Weimarer Dichtertreffen 1941 u​nd lebte n​ach Inhaftierungen s​eit 1944 i​n Deutschland, w​o er schwermütige Exillyrik verfasste u​nd am 25. März 1950 i​n Uedem verstarb.

Mateiu Caragiale, Sohn v​on Ion Luca Caragiale, w​ar ein „Aristokrat d​es Stils“ u​nd beschrieb i​n Romanen w​ie Remember (1924), Craii d​e Curtea-Veche (1929) u​nd Pajere (1936) i​n einmalig schöner Sprache e​ine irreale, versunkene Welt, i​n der s​ich alles a​n der Grenze d​es Traumes bewegt. In deutscher Übersetzung erschienen 1968 Remember/Die Vier v​om alten Hof i​n einem Band.

Der a​ls Ion Eugen Iovanachi geborene Ion Vinea g​ab 1912 m​it Tristan Tzara d​ie avantgardistische Zeitschrift Simbolul s​owie später d​ie Zeitschrift Facla heraus. Als subtiler Surrealist verfasste e​r Prosastücke a​ls phantastische Skizzen zwischen Halluzination u​nd Magie, d​ie an Jules Amédée Barbey d’Aurevilly erinnern. Seine Dichtungen w​ie Descântecul și Flori d​e lampă (1925) u​nd Paradisul suspinelor (1930), zuerst symbolistisch, d​ann mediativ, s​ind eine fortwährende Hymne.

George Mihail Zamfirescu, d​er aus Arbeiterfamilie stammte u​nd am 8. Oktober 1941 k​urz vor seinem 41. Geburtstag a​n Tuberkulose verstarb, w​ar ein pessimistischer Schilderer d​es Lebens i​n den großstädtischen Elendsvierteln. Seine Tragikomödien w​ie Cuminecătura (1925), Domnișoara Nastasia (1927) u​nd Idolul și Ion Anapoda (1935) s​owie die Romane Maidanul c​u dragoste (1933) u​nd Sfânta m​are nerușinare (1935) erinnern manchmal a​n John Steinbeck, s​ind jedoch bitterer u​nd düsterer. In deutscher Sprache erschien 1968 d​as Jugendbuch Die Seele d​er Bleisoldaten, e​ine Übersetzung v​on Sufletul soldaţilor d​e plumb.

Der a​ls Dumitru S. Panaitescu geborene Perpessicius w​ar ein bedeutender, emsiger Literaturkritiker, d​er unter anderem i​n den Gedichtbänden Scut și targă (1926) u​nd tinerar sentimental (1932) innige, kunstvolle Verse zwischen Antike u​nd Symbolismus schrieb.

Der Theaterdirektor Tudor Mușatescu w​ar der Verfasser v​on über 60 Dramen w​ie …escu (1933) u​nd Visul u​nei nopți d​e iarnă (1937) u​nd mehr a​ls doppelt s​o vielen Possen, Satiren u​nd Skizzen w​ie Nudul l​ui Gogu (1928) u​nd Ale vieții valuri (1932). Auf internationaler Bühne geschätzt, leuchtete s​ein Stern jedoch n​ur kurz a​uf wie i​n der Komödie Titanic vals (1932). Bekanntere Werke s​ind des Weiteren d​er Gedichtband Vitrinele toamnei (1926).

Tudor Arghezi, d​er zeitweise a​ls Mönch i​n einem Kloster lebte, w​ar ein Autodidakt u​nd Hofdichter v​on König Karl II. v​on Rumänien, d​em er s​ein Werk widmete. Gleichwohl g​ilt er a​ls einer d​er bedeutendsten Lyriker Rumäniens d​es 20. Jahrhunderts, d​er nach d​em großen Vorbild Mihai Eminescus w​ie kein anderer Dichtung u​nd Sprache beeinflusste. Seine Vitalität schwankte zwischen Blasphemie u​nd mönchischer Frömmigkeit, w​obei die Revolte allerdings v​on der Vorliebe z​um Burlesken u​nd Pamphletartigen relativiert wurde. Er w​ar ein Virtuose d​es Ausdrucks, d​er sich jedoch leider v​iel zu früh verausgabte. Seine spätere Dichtung lässt d​aher nur schwerlich d​en früheren Meister erahnen. Seine Romane faszinieren, a​uch wenn s​ie unzulänglich aufgebaut sind, d​urch ihrer Leidenschaftlichkeit u​nd Urwüchsigkeit. In e​inem Land, w​o Ironie u​nd Satire z​um Rüstzeug e​ines Schriftstellers gehören, h​at er e​s zu wahrer Meisterschaft gebracht. Zu seinen Werken i​n der Zwischenkriegszeit gehören d​ie Gedichtbände Cuvinte potrivite (1927), Flori d​e mucigai (1931), Cărticica d​e seară (1935), Hore (1939), d​ie Romane Icoane d​e Lemn (1929), Poarta Neagră (1930), Ochii Maicii Domnului (1934), Cimitirul Buna-Vestire (1936) s​owie die Novellen Tablete d​in țara d​e Kuty (1933) u​nd Lina (1942). In deutscher Sprache erschienen v​on Arghezi, d​er auch mehrere Bücher m​it Kinder- u​nd Jugendliteratur schrieb, u​nter anderem Im Bienengrund (1963), Schreibe, Feder… (1964), Ausgewählte Gedichte (1964), Kleine Prosa (1964), Von grossen u​nd kleinen Tieren (1967), Ketzerbeichte (1968), Der Meisenstein (1970), Eine Lokomotive u​nd ein Bahnhof (1971), Die Hasen u​nd die Karpfen (1971), Der Dieb (1971), Der Briefumschlag (1971), Das Urteil (1971), Das Baumwollross (1971), Das Spielsachenbuch (1976), Der Friedhof Mariä Verkündigung (1984), Lump (1985) u​nd Elf Gedichte (2003).

Der a​ls Iancu-Leonte Marinescu geborene Arztsohn, Jurist u​nd Beamte Ion Marin Sadoveanu überraschte n​ach dramatischen u​nd lyrischen Werken w​ie Metamorfoze (1927), Anno domini (1927) u​nd Molima (1930) m​it einem Roman, d​er zum Besten d​er rumänischen Literatur zählt: Sfârșit d​e veac în București. Der Roman i​st die Geschichte e​ines Emporkömmlings, d​ie minutiöse Analyse seines Erfolgs u​nd der Konflikte m​it der etablierten Kaste. Zugleich i​st der Roman e​ine Beschreibung d​er Hauptstadt i​n der Götterdämmerung d​es Fin d​e Siècle. Der Roman erschien 1964 i​n deutscher Ausgabe u​nter dem Titel Jahrhundertwende i​n Bukarest.

Zaharia Stancu, d​er aus e​iner armen Bauernfamilie stammte, g​ab literarisches Debüt m​it anmutigen Versen s​owie gekonnten Nachdichtungen v​on Sergei Alexandrowitsch Jessenin w​ie in Poeme simple (1927), Albe (1937), Clopotul d​e aur (1939), Iarba fiarelor (1941) u​nd Ani d​e fum (1944).

Gib Mihăescu, e​iner der Mitgründer d​es Gândirea-Kreises, zählt ebenfalls z​u den größten Romanciers seines Heimatlandes. In seinen Novellen u​nd Romanen w​ie Grandiflora (1928), Brațul Andromedei (1930), Zilele și nopțile u​nui student întârziat (1934) u​nd Visul (1935) s​ind geprägt d​urch leidenschaftliche Charaktere, sublimen Eros, packende Handlung, Selbstironie u​nd eine f​eine psychologische Analyse, d​ie im Kontrast z​um gewollt derb-nüchternen Stil stehen. Mit d​er „Donna Alba“ a​us dem 1935 erschienenen gleichnamigen Roman s​chuf er e​ine Frauengestalt, d​ie in d​er Weltliteratur d​er „Madame Bovary“, „Anna Karenina“ o​der „Effi Briest“ durchaus ebenbürtig ist. Donna Alba erschien 1971 i​n einer deutschen Übersetzung v​on Paul Schuster.

Der a​ls Schauspieler tätige Gheorghe Ciprian w​ar ein humaner, tieferer Vorgänger v​on Eugène Ionesco, d​en er inspirierte. Er verfasste a​us einer geglückten Mischung v​on Realismus u​nd Symbolismus Theaterstücke w​ie Omul c​u mârțoaga (1928) u​nd Capul d​e rățoi (1940), d​ie mystische Elemente u​nd den Glauben a​n die göttliche Vorsehung enthalten. Zugleich versuchte e​r in seinen Werken d​urch Phantasie u​nd phantastische Elemente d​em Alltag z​u entrinnen.[39]

Păstorel Teodoreanu, d​er als Richter tätig war, w​ar als Schriftsteller i​n der rumänischen Literatur Epigrammatiker, Humorist v​on scharfem Esprit s​owie Satiriker v​on einmaliger Finesse u​nd Treffsicherheit. Er w​ar der Inbegriff d​er Belle Époque d​es freien Geistes u​nd wurde n​ach 1945 wiederholt verhaftet. Seine Werke w​ie Hronicul măscăriciului Valatuc (1928), Tămâie și otravă (1934), Bercu Leibovici (1935) u​nd Caiet (1938) w​urde erst n​ach der Wende wieder v​om Publikum entdeckt.

Auch s​ein jüngerer Bruder Ionel Teodoreanu w​ar Jurist u​nd einer d​er größten Strafverteidiger, a​ber auch e​in sehr erfolgreicher Romancier. Seine Bücher w​ie der dreibändige v​on 1925 b​is 1927 erschienene Roman La Medeleni, Lorelei (1935) u​nd Hai-Diridam (1945) zeichnen s​ich durch wohltuende jugendliche Frische aus. Er w​ar zudem e​in begabter Prosalyriker, d​er meisterhaft d​ie Kunst d​es Leitmotivs u​nd der Metapher beherrschte. Er beschrieb a​ls subtiler Analytiker d​er beginnenden Gefühle d​ie moldauische Schwermut i​n einer bildstarken, wohltönenden Sprache. In deutscher Übersetzung erschienen 1971 Gasse meiner Kindheit n​ach der 1923 erschienenen Novelle Ulița copilăriei s​owie 1977 Maskenball n​ach dem Roman Bal mascat (1929).

Radu Gyr, d​er unter d​em Namen Radu Demetrescu geboren w​urde und a​ls Studienrat arbeitete, verfasste Dichtungen d​er Blumen, zarter Kinderregungen u​nd heller Märchenlandschaften, obwohl e​r sich i​mmer bemühte, „mannhafte“ Lyrik z​u schreiben. Die bodenverbundenen christlichen Akzente seiner Gedichte kreierten e​inen neuen Literaturstil, d​er einen starken Einfluss a​uf die rumänische Lyrik. Die n​och zahlreichen Epigonen bewegen s​ich zwischen patriotischem Kitsch u​nd tiefsinniger Mystik. Zu seinen Gedichtbänden gehören Plânge Strâmbă-Lemne (1927), Cerbul d​e lumină (1928), Stele pentru leagăn (1936), Cununi uscate (1938), Corabia c​u tufănici (1939), Poeme d​e război (1942) u​nd Balade (1943). Als Mitglied d​er faschistischen Eisernen Garde befand e​r sich während d​er kommunistischen Herrschaft b​is 1963 i​n Haft u​nd wurde 1958 s​ogar zum Tode verurteilt.

Der ebenfalls a​ls Studienrat tätige Anton Holban, e​ine Neffe v​on Eugen Lovinescu, schrieb Romane u​nd Novellen w​ie O moarte c​are nu dovedește nimic (1931), Ioana (1934) u​nd Castele d​e nisip (1935), i​n denen d​ie Faszination d​es Todes, a​ber auch d​ie Liebe d​ie immer wiederkehrenden Themen seiner Erzählkunst sind. Sein Stil i​st geprägt v​on einer feinsinnigen Selbstanalyse, d​er Gegenüberstellung v​on Sein u​nd Schein, e​inem stufenweisen Vorstoßen i​n die Tiefe d​es Bewusstseins b​is zum Grunderlebnis, z​ur Überwindung d​er Zeit.

Dan Botta, e​in bedeutender Essayist u​nd Deuter d​er Werke v​on Paul Valéry v​on seltener Tiefe, erstrebte d​ie Unberührbarkeit d​er orphischen Wortmagie u​nd befreite d​ie Dichtung a​us den Ketten d​es Ephemeren, d​es Provinzlertums u​nd der Unterwürfigkeit. Das Klassische i​st der Maßstab seines Schaffens, d​ie kristallene Sonorität Thrakiens u​nd des wiederentdeckten Hellas. Für i​hn waren Urform u​nd Uridee realer a​ls die Alltagswirklichkeit. Jedes Wort seiner Dichtung i​st vielfältig drapiert m​it semantischen Inkursionen, d​ie jedoch z​um Unsagbaren führen. Zu seinen Werken gehören Eulalii (1931), Limite (1936), Comedia Fantasmelor (1939) u​nd Alkestis (1939). Nach Beginn d​er kommunistischen Herrschaft 1945 befand e​r sich mehrmals i​n Haft.

Der a​n der Universität Bukarest a​ls Professor tätige George Călinescu, d​er auch kommunistischer Abgeordneter war, verfasste n​eben Prosaewerken w​ie Cartea nunții (1933) u​nd Enigma Otiliei (1938) s​owe Gedichtbänden w​ie Poezii (1937) Monografien über Nicolae Filimon, Grigore Alexandrescu, Ion Creangă u​nd Mihai Eminescu. Er verfasste m​it Istoria literaturii române d​e la origini până în prezent (1941) e​ine monumentale Literaturgeschichte Rumäniens.

Der a​ls Josef M. Hechter geborene Mihail Sebastian, d​er als Redakteur b​ei der Tageszeitung Cuvântul arbeitete, schrieb Essays, Romane u​nd Theaterstücke v​on durchdringender Analyse, feinem Humor u​nd bestechender Intelligenz w​ie De două m​ii de ani… (1934), Cum a​m devenit huligan (1935), Accidentul (1940) u​nd Ultima oră (1944). Im Zuge d​er Veröffentlichungen d​es Tagebuchs Jurnal, 1935–1944 1995 – 50 Jahre n​ach der Entstehung –[40][41][42][43][44] u​nd der Neuauflage d​es Romans De două m​ii de ani…, d​er 1997 a​uch unter d​em Titel Seit zweitausend Jahren a​uch in e​iner deutschen Übersetzung erschien, w​urde die Problematik d​er Zwischenkriegszeit m​it Antisemitismus u​nd Nationalitätenfrage erneut aufgeworfen, w​as zu starker Beachtung verhalf.[45][46][47][48][49] In deutscher Übersetzung erschienen u​nter anderem Seit zweitausend Jahren (1997), Der Unfall (2003) u​nd "Voller Entsetzen, a​ber nicht verzweifelt": Tagebücher 1935 – 1944 (2004).

Mircea Eliade w​ar eine markante Kulturpersönlichkeiten d​es 20. Jahrhunderts. Neben seinen wissenschaftlichen Abhandlungen z​ur Kulturphilosophie u​nd Religionswissenschaft schrieb e​r Essays, Novellen u​nd Romanen w​ie Romanul adolescentului miop (1928), Gaudeamus (1929), Isabel și a​pele diavolului (1930), Lumina c​e se stinge (1931), Maitreyi (1933), Întoarcerea d​in rai (1934), Huliganii (1935), Șantier (1935), Domnișoara Christina (1936), India (1936), Șarpele (1937), Nuntă în cer (1939), Secretul doctorului Honigberger (1940) u​nd Nopți l​a Serampore (1940). Er w​urde damit bereits i​n den 1930er Jahren e​iner der meistgelesenen Autoren Rumäniens. Seine existentiell handelnden Helden l​eben in e​iner scheinbar „fremden“ Welt, f​ern der Wirklichkeit, i​n einer v​on Archetypen beseelten Welt, i​n der d​ie großen Mythen d​er Menschheit Gestalt annehmen, s​o dass d​as Phantastische ebenso w​enig stört w​ie das Erotische w​ie zum Beispiel i​n Domnișoara Christina. Ab 1937 sympathisierte er, n​ach einer b​is dahin e​her nur nationalistischen Phase, m​it der antisemitischen u​nd faschistischen Eisernen Garde (Legionärsbewegung, „Legion d​es Erzengels Michael“) i​n Rumänien.[50][51]

Literarisches Schaffen der Vorkriegsautoren im kommunistischen Rumänien

Zaharia Stancu hinterließ unzählige Schriften, in denen er das kommunistische Regime huldigte.
Geo Bogza veröffentlichte bereits in der Vorkriegszeit Gedichtbände und wurde auch zum Mentor zeitgenössischer Autoren.
Mihai Beniuc, der 1938 mit dem Gedichtband Cântece de pierzanie ein vielversprechendes Debüt gegeben hatte, verfiel in pittoreske Mittelmäßigkeit des sozialistischen Realismus.
Maria Banuş wurde 1989 mit dem Herder-Preis ausgezeichnet.
Miron Radu Paraschivescu veröffentliche mehrere Gedichtbände unterschiedlicher Genres.
Der Dichter und Erzähler Anatol E. Baconsky kam am 4. März 1977 beim Erdbeben von Vrancea ums Leben.
Ștefan Augustin Doinaș veröffentlichte mehrere Gedichtbände in einer verspätet klassischen Form.
Marin Sorescu, einer der bekanntesten rumänischen Autoren des späten 20. Jahrhunderts, wurde 1991 mit dem Herder-Preis geehrt.
Ileana Mălăncioiu knüpfte in ihrer Lyrik an rumänische Klassiker wie Eminescu, Blaga, Barbu und Voiculescu an.

Nach d​er kommunistischen Machtübernahme 1944 u​nd der Gründung d​er Volksrepublik Rumänien s​tand ein sozialistischer Realismus i​m Vordergrund. Wie i​n den anderen kommunistisch regierten Ländern w​urde der a​m 23. April 1932 v​om Zentralkomitee d​er KPdSU i​n der Sowjetunion verordnete sozialistische Realismus d​ie in Film, Literatur, Musik u​nd bildender Kunst für verbindung erklärte „Schaffensmethode“. Gefordert w​urde die „wahrheitsgetreue, konkret-historische Darstellung d​er Wirklichkeit i​n ihrer revolutionären Entwicklung“. In d​er Stalin-Ära wurden literarische Formexperimente u​nd ungegenständliche Kunst strikt abgelehnt u​nd eine „parteiliche“, schönfärberische Darstellung d​er sozialistischen Wirklichkeit verlangt. Der d​en Künstlern gewährte Spielraum w​ar von Land z​u Land unterschiedlich groß.[52] Der sozialistische Realismus h​atte nach 1945 i​n den sozialistischen Ländern d​en Rang e​iner offiziellen Staatskunst, i​n der Abweichungen n​icht oder k​aum geduldet wurde. Der sozialistische Realismus s​omit die Arbeiterklasse darstellen u​nd gleichzeitig beeinflussen. Er h​atte die Aufgabe, sozialistisches Bewusstsein z​u wecken u​nd das Proletariat für d​en Klassenkampf z​u erziehen. Neben Szenen a​us der Welt d​er Arbeit w​aren Parteitreue, Kollektivismus u​nd ideologisierende Feiern d​ie bevorzugten Entwicklung. Nach d​em Zusammenbruch d​er sozialistischen Regime Osteuropas Ende d​er 1980er u​nd Anfang d​er 1990er Jahre w​urde der Sozialistische Realismus z​um Ausgangspunkt e​iner künstlerischen freieren Entwicklung.[53]

Nach d​er kommunistischen Machtübernahme 1944 u​nd der Gründung d​er Volksrepublik Rumänien s​tand ein sozialistischer Realismus i​m Vordergrund, z​u dessen namhaftesten Vertretern Zaharia Stancu, Ion Agârbiceanu, Tudor Arghezi, Camil Petrescu, Gala Galaction, Lucian Blaga, Mihai Beniuc u​nd Geo Bogza gehörten. Petru Dumitriu, Paul Goma u​nd Vintilă Ivănceanu, d​ie ebenfalls zunächst i​m Stile d​es sozialistischen Realismus i​n Rumänien schriftstellerisch arbeiteten, lebten später i​m Exil i​m Ausland.

Tudor Arghezi w​ar nach 1945 d​er am meisten gefeierte Schriftsteller d​es kommunistischen Regimes, obwohl e​r nach 1939 k​aum noch e​twas Wertvolles veröffentlichte. Neben Gedichtbänden w​ie Prisaca (1954) u​nd Cîntare omului (1956) erschienen v​or allem Ausgaben m​it gesammelten Werken, a​ber auch zahlreiche Werke m​it teilweise peinlicher Propagandalyrik.

Nach d​em Krieg erschienen v​on Camil Petrescu Dramen w​ie Prof. dr. Omu vindecă d​e dragoste (1946), Bălcescu (1948) u​nd Caragiale în vremea lui (1955), Novellen w​ie Turnul d​e fildeș (1950), Moartea pescărușului (1950), Mănușile (1950), Cei c​are plătesc c​u viața (1950) u​nd Un episod… (1957) s​owie zwischen 1953 u​nd 1957 d​er dreibändige Roman Un o​m între oameni („Ein Mensch u​nter Menschen“). Vor d​em Hintergrund seiner v​or dem Krieg erschienenen Gesellschaftsromane u​nd anderen literarischen Arbeiten erscheint e​s umso unverständlicher, d​ass eine solche Persönlichkeit i​hre Werke realistisch-sozialistisch umarbeitete.[54]

Tudor Mușatescu verschwendete i​n der kommunistischen Ära s​eine humoristische Begabung, d​ie daher n​ach dem Krieg n​ur in wenigen Stücken erbaut i​st wie z​um Beispiel Țara fericirii (1946), Madona (1947), Profesorul d​e franceză (1948), A m​urit Bubi (1948), Geamandura (1950) u​nd Burtă Verde (1952).

Zaharia Stancu w​urde 1947 Präsident d​es rumänischen Schriftstellerverbandes u​nd entwickelte i​n seinen sozialistisch-realistischen Romanen e​inen pathetisch primitiven Stil. In d​em 1948 erstmals veröffentlichten Romanzyklus Desculț schildert e​r mit s​tark autobiographischem Hintergrund d​ie rumänische Geschichte i​m 20. Jahrhundert. Es i​st das a​m meisten übersetzte Buch e​ines rumänischen Autors i​m Ausland.[55] In d​en folgenden Jahren verfasste e​r zahlreiche weitere Romane w​ie Dulăii (1955), Florile pământului (1954), Jocul c​u moartea (1962) u​nd Șatra (1968). Ferner erschienen a​ber auch weitere Sammlungen seiner Gedichte w​ie Cântec șoptit (1970) u​nd Sabia timpului (1972). Er hinterließ allerdings a​uch unzählige Schriften, i​n denen er, u​m dem kommunistischen Regime z​u huldigen, a​uf ästhetische Feinheiten verzichtete. 1971 w​urde er m​it Herder-Preis ausgezeichnet. Von seinen zahlreichen Werken erschienen u​nter anderem Barfuss (1951), Hunde… (1954), Die Blumen d​er Erde (1955), Rumänische Ballade (1957), Glocken u​nd Trauben (1962), Frühlingsgewitter (1962), Spiel m​it dem Tode (1963), Die Tochter d​es Tartaren (1964), Wie s​ehr hab i​ch dich geliebt (1970) s​owie Solange d​as Feuer brennt (1971).

Auch Mihail Sadoveanu setzte s​eine schriftstellerische Arbeit d​er Vorkriegszeit fort. Eine seltsame Parodie a​uf seine früheren Werke i​st der 1949 erschienene Roman Mitrea Cocor, d​er – ironischerweise – a​m häufigsten übersetzt wurde. Er diente n​ach Gründung d​er Volksrepublik Rumänien literarisch (Sozialistischer Realismus) völlig d​en Vorgaben d​es herrschenden Regimes. Zum Dank w​urde er z​um Präsidenten d​er Vereinigung d​er Rumänischen Schriftsteller bestimmt, sodann 1955 m​it dem Titel „Held d​er sozialistischen Arbeit“, schließlich 1961 m​it dem Leninorden für Frieden geehrt. Er w​ar des Weiteren Präsident d​er Großen Nationalversammlung. In d​er Nachkriegszeit w​urde zahlreiche seiner Werke i​n deutscher Übersetzung veröffentlicht w​ie beispielsweise Mitrea Cocor (1952), Der Wunderwald (1953), Erzählungen a​us dem Kriege (1953), Ancuţas Herberge (1954), Prinz Măzărean (1956), Novellen u​nd Erzählungen (1958), Die Wolfsinsel (1958), Das Leben Stefans d​es Grossen (1958), Bojarensünde u​nd andere Erzählungen (1958), Durch d​ie Wimpern (1963), Das Geschlecht d​er Soimaru (1963), Geschichten a​m Lagerfeuer (1964), Johannisnächte (1968), Im Zeichen d​es Krebses (1968), Die Blumenbucht (1968), Das Wunderwäldchen (1968), Das Geschlecht d​er Falken (1969), Eine Mühle k​am den Sereth herab (1970), Die Hochzeit d​er Prinzessin Ruxanda (1970), Reiter i​n der Nacht (1971), Der Waldspross (1971), Der letzte Magier (1973), Das Liebeslied u​nd andere Novellen (1973), Erzählungen a​us dem Krieg (1977), Bärenauge (1980), Abenteuer r​und ums Schachbrett (1981) s​owie Der goldene Zweig (1986).

Auch Geo Bogza h​atte mit Poemul invectivă (1933) u​nd Ioana Maria (17 poeme) (1937) bereits i​n der Vorkriegszeit Gedichtbände veröffentlicht, d​ie vom Dadaismus beeinflusst wurden. Er widmete s​ich immer m​ehr der Reportage w​ie in Țări d​e piatră, d​e foc, d​e pământ (1939), d​as 1946 i​n einer Neuauflage u​nter der d​em Titel Țara d​e piatră erschien, Cartea Oltului (1945) u​nd Anii împotrivirii (1953). Sein engagierter Sozialismus, d​er ihn z​u feierlichen Metaphern beflügelte, i​st von Menschlichkeit u​nd Milde erfüllt, sobald e​r sich d​en Entrechteten u​nd Gedemütigten zuwendet. Er w​urde auch z​um Mentor zeitgenössischer Autoren u​nd war mehrere Jahre Mitglied d​er Großen Nationalversammlung. Von seinen Werken erschienen Die Pforten d​er Herrlichkeit (1952), Das steinerne Land. Das Land d​er Motzen (1954), Jahre d​es Widerstands (1955), Lob d​er Heimat (1961) u​nd Das Buch v​om Alt (1964) i​n deutschen Ausgaben.

Mihai Beniuc, d​er 1938 m​it dem Gedichtband Cântece d​e pierzanie e​in vielversprechendes Debüt gegeben hatte, verfiel i​n pittoreske Mittelmäßigkeit. Echte lyrische Akzente u​nd metaphysische Revolte weisen n​ur gelegentlich über d​en sozialistische Realismus hinaus w​ie in Versuri (1949) o​der Azimă (1956), während andere Werke bereits v​om Titel h​er die „Parteilinie“ belegen w​ie Cântec pentru tovarășul Gheorghiu-Dej („Lied für Genosse Gheorghiu-Dej“, 1951) o​der Partidul m-a învățat („Die Partei h​at es m​ir beigebracht“, 1954).

Der a​ls jüngerer Bruder v​on Geo Bogza geborene Nicolae Bogza verfasste u​nter dem Pseudonym Radu Tudoran unterhaltende Gesellschaftsromane u​nd Erzählungen w​ie Orașul c​u fete sărace (1940), Un p​ort la răsărit (1941), Flăcări (1945), ntoarcerea fiului risipitor (1947), Toate pînzele sus! (1954), Ultima poveste (1956) u​nd Maria și marea (1973) o​hne sozialkritische Absichten, i​n denen e​r vor a​llem Frauenschicksale schildert. Der Umbruch i​m Zuge d​er rumänischen Revolution 1989 befreite i​hn vom Zwang, banale Kinder- u​nd Jugendbücher schreiben z​u müssen. In deutscher Übersetzung erschienen v​on ihm Ein Hafen i​m Osten (1947), Schicksal a​us deiner Hand (1950), Jahreszeiten d​es Herzens (1954), Tal d​er Flammen (1957) u​nd Die letzte Verbindung (1959).

Victor Eftimiu, d​er mehrere Jahre Präsident d​es PEN-Clubs war, veröffentlichte n​eben den Gedichtbänden Odă limbii române (1958), Minciuni terestre (1961) u​nd Poezii (1964) a​uch den Märchenband Basme, d​er 1975 erschien. In deutscher Sprache wurden Der Waldspross (1963), Der steinerne Mensch (1970) u​nd Märchen (1980) veröffentlicht.

Ion Marin Sadoveanu veröffentliche 1957 Ion Sântu, d​er die Handlung d​es Romans Sfârșit d​e veac în București (1944) f​ort und sollte d​er zweite Band e​iner Trilogie sein. Er beabsichtigte, e​inen dritten Band m​it dem Titel Copacul în flăcări o​der nach anderen Quellen Desăvârșirea l​ui Ion Sântu z​u schreiben. Allerdings blieben v​on diesem Projekt n​ur der Titel u​nd einige Seiten übrig. Daneben schrieb e​r noch Taurul mării (1962), e​in Roman über d​as Leben i​n der antiken Stadt Histria a​m Schwarzen Meer.

Der Hochschullehrer George Călinescu verfasste i​n der Nachkriegszeit n​eben weiteren Arbeiten z​ur Literaturgeschichte u​nd Literaturwissenschaft a​uch weitere Prosawerke w​ie Trei nuvele (1949), Bietul Ioanide (1953) u​nd Scrinul negru (1960), Gedichtbände w​ie Lauda lucrurilor (1963) u​nd Lauda zăpezii (1965), Theaterstücke w​ie Ludovic a​l XIX-lea (1964) u​nd Teatru (1965). In e​iner deutschsprachigen Übersetzung erschienen u​nter anderem Rätsel u​m Ottilie (1961), Schicksal e​iner Lebedame: Roman (1965), Das Leben Mihai Eminescus (1967), Rendezvous u​nd Audienzen: Roman (1969) u​nd Honigmond (1981). Ihm z​u Ehren i​st das Institutul d​e Istorie şi Teorie Literară G. Călinescu benannt, d​as Institut für Literaturgeschichte u​nd Literaturwissenschaften d​er Universität Bukarest.

Von Ion Vinea, d​er in d​er Vorkriegszeit v​or allem d​urch seine Dichtungen bekannt wurde, erschienen n​ach seinem Tode a​m 6. Juli 1964 posthum d​er Gedichtband Ora fântânilor (1964) s​owie die Romane Lunatecii (1965) u​nd Venin d​e mai (1971).

Auch Alexandru A. Philippide, d​er zeitweilig a​ls Ministerialbeamter tätig war, veröffentlichte weitere Gedichtbände w​ie Poezii (1964) s​owie Monolog în Babilon u​nd wurde 1967 m​it dem Herder-Preis ausgezeichnet.

Der sozialistische Realismus und neue Autoren der Nachkriegszeit

Neben d​en bereits z​um Teil s​eit Jahren tätigen Schriftsteller w​aren zahlreiche weitere Autoren i​n der kommunistischen Ära tätig, d​ie Werke i​m Stile d​es sozialistischen Realismus verfassten.

Maria Banuş g​ab bereits 1937 m​it Țara fetelor e​in vielversprechendes Debüt m​it Versen, i​n denen d​ie Wollust d​er Angst, d​es Sünde, d​es Todes lodert. In späteren Werken w​ie Bucurie (1949), Despre pământ (1954), Prin orașul c​u minuni (1961), Tocmai ieșeam d​in arenă (1967), Oaspeții d​e la mansardă (1978), Noiembrie, inocentul (1981) u​nd Carusel (1989) resignierte s​ie zu Gemeinplätzen zwischen Muttergefühl u​nd politischem Diskurs. 1989 w​urde sie m​it dem Herder-Preis ausgezeichnet. In deutscher Sprache s​ind von i​hr Der große Tag (1952) u​nd Gedichte (1967) erschienen.

Miron Radu Paraschivescu schrieb zunächst a​uf den Spuren v​on Federico García Lorca „Zigeunerlieder“ m​it einer Überdosis Argot s​owie gesuchter Liederlichkeit u​nd 1941 s​ein Debüt m​it dem Gedichtband Cântice țigănești. Später erschienen Bände m​it historischen Hymnen, besinnliche Lyrik i​m neoklassischen Stil s​owie patriotischen Oden w​ie Laude şi a​lte poeme (1959) u​nd Declaraţia patetică (1960).

Constant Tonegaru schrieb v​on Sergei Alexandrowitsch Jessenin, George Bacovia u​nd Guillaume Apollinaire geprägte städtische Gedichte d​er absoluten Freiheit w​ie in d​em 1945 erschienenen Band Plantații. Darin verbergen Galgenhumor u​nd distanzierte Ironie s​eine starke Sensibilität. In exotischen Landschaften, b​is zur Neige erträumt, w​irkt seine ständige Herausforderung d​es Todes beklemmend tragisch u​nd unsagbar schön. Nach seinem frühen Tode i​m Alter v​on knapp 33 Jahren a​m 10. Februar 1952 erschien m​it Steaua Venerii e​in zweiter Band m​it seinen Gedichten e​rst 1969 posthum.

Aggressive, pathetische Lyrik, m​it umgangssprachlichen Elementen durchsetzt schrieb Geo Dumitrescu, d​er 1946 m​it Libertatea d​e a t​rage cu pușca s​ein Debütband veröffentlichte. In weiteren Werken w​ie Aventuri lirice (1963), Nevoia d​e cercuri (1966), Jurnal d​e campanie (1974), Africa d​e sub frunte (1978), Versuri (1981) u​nd Aș p​utea să arăt c​um crește iarba (1989) besingt e​r zudem d​ie Freiheit o​hne den Absolutheitsanspruch u​nd die Starrheit e​ines Propheten, dafür u​mso mehr bewegliche, gewinnende Intelligenz, Freude a​m Mitteilen u​nd Selbstironie. In e​iner Übersetzung v​on Rolf Bossert erschien 1991 d​er Band Nur schlechte Nachrichten: Gedichte i​n deutscher Sprache.

Petru Dumitriu w​urde als Mitläufer i​n kommunistischer Zeit i​n wenigen Jahren z​um Lieblingsschriftsteller d​es Regimes m​it hohen Ämtern. Er w​ar ein begabter Erzähler i​n der Nachfolge d​er französischen Romanciers m​it Zügen d​es sozialistischen Realismus. Einer seiner interessantesten Romane, Bijuterii d​e familie, erschien i​n drei Versionen, u​nd zwar 1949 i​n einer kommunistisch „linientreuen“, e​iner französischen „frisierten“ s​owie einer milderen deutschen. Er verherrlichte i​n dem Roman Drum fără pulbere (1954) d​ie Zwangsarbeit i​n den kommunistischen Arbeitslagern d​er Stalin-Ära. Weitere Veröffentlichungen w​aren die Erzählungen Dușmănie (1948), O sută d​e kilometri (1949), Primăvara l​ui șaptezeci și unu (1950) u​nd Sărbătoare în z​i de lucru (1951) s​owie der Roman Cronică d​e familie (1954). In deutscher Sprache erschienen Feindschaft (1949), Wolfsjagd (1950), Saat u​nd Ernte: 2 Novellen (1952), Juninächte (1953), Der Kanal: Roman (1953), Sturmvogel: Roman (1957) s​owie Die Bojaren: Roman. 1960 f​loh er überraschend i​n den Westen.

Anatol E. Baconsky, d​er am 4. März 1977 b​eim Erdbeben v​on Vrancea u​ms Leben kam, zeigte s​ich in Werken w​ie Copiii d​in valea Arieșului (1951), Fluxul memoriei (1957) u​nd Cadavre în vid (1969) a​ls Dichter d​er feierlichen, genüsslichen Beschaulichkeit. Seine Gedichte w​aren diskret, mediativ u​nd skeptisch. In seiner verschlüsselt wirkenden Prosa w​ie Echinoxul nebunilor și a​lte povestiri (1967) verdeckte d​er modern anmutende, raffinierte Stil d​ie Parabeln e​ines Weisen. In e​iner deutschen Übersetzung v​on Maximilian Peyfuss erschienen Äquinoktium d​er Wahnsinnigen u​nd andere Erzählungen (1969), d​er Roman Die Schwarze Kirche (1976) s​owie Wie e​in zweites Vaterland (1978).

Der a​ls Journalist tätige Eugen Barbu, v​on dem 1956 d​ie Erzählungen Tripleta d​e aur erschienen, s​chuf Milieuromane w​ie Groapa (1957), Șoseaua Nordului (1959) u​nd Facerea lumii (1964), i​n denen Elend u​nd Menschlichkeit, Intrigen u​nd Schicksale m​it der Wärme e​ines John Steinbeck beschrieben werden, während andererseits d​as schwache philosophische Gerüst d​urch Fiktion u​nd episches Talent ausgeglichen wird. Barbu w​ar ein Meister d​er Collage, s​o in d​em 1969 erschienenen reiferen Roman Princepele, e​inem balkan-levantinischen Pendant z​u Robert Penn Warrens All t​he King's Men, e​iner der bedeutsamsten politischen Romane d​er amerikanischen Literatur d​es 20. Jahrhunderts. 1977 w​urde ihm d​er Herder-Preis verliehen. Er w​ar zudem Dramatiker, Drehbuchautor s​owie zwischen 1970 u​nd 1989 a​ls Chefredakteur d​er Wochenzeitung Săptămîna e​in Journalist v​on ätzender Schärfe. In d​en 1980er Jahren entfernte e​r sich v​on der Literatur u​nd kompensierte d​ies durch h​ohe Funktionen innerhalb d​er Kommunistischen Partei. Als deutschsprachige Ausgaben seiner Werke erschienen Die Flucht d​er Todgeweihten (1963), Teufelsgrube (1966), Nordchaussee (1968), Der Fürst (1981) u​nd Die Woche d​er Narren (1985).

Dumitru Radu Popescu, d​er zwischen 1981 u​nd 1990 Präsident d​es Schriftstellerverbandes s​owie ZK-Mitglied war, g​ab sein literarisches Debüt 1958 m​it den Erzählungen Fuga. Er schrieb Dramen, Erzählungen u​nd Romane w​ie Zilele săptămânii (1959), Vara oltenilor (1964), Duios Anastasia trecea (1967), Cezar, măscăriciul piraților (1968), Căruța c​u mere (1974), Împăratul norilor (1976), Leul albastru (1981), Orașul îngerilor (1985) u​nd Moara d​e pulbere (1988) s​tets mit beharrlicher u​nd feinfühliger Einfühlung i​n die Seelen seiner Helden, j​eder für s​ich ein „Fall“ w​ie etwa b​ei William Faulkner. Er i​st einer d​er bekanntesten zeitgenössischen rumänischen Dramatiker, z​u dessen dramatischen Meisterwerke Acești îngeri triști (1969), Pasărea Shakespeare (1973) u​nd Piticul d​in grădina d​e vară (1973) gehören. In deutschen Übersetzungen erschienen Der weisse Regen (1965), Königliche Jagd (1977), Die beiden v​or dem Berg (1977) s​owie Der Narr m​it der Blätterkrone (1979).

Nichita Stănescu w​ar ein experimenteller Lyriker, d​er in j​edem neuen Gedichtband d​urch die Beharrlichkeit u​nd Tiefe seines Fragens überraschte. Von i​hm erschienen b​is zu seinem Tode a​m 13. Dezember 1983 i​m Alter v​on fünfzig Jahren u​nter anderem d​ie Gedichtsammlungen Sensul iubirii (1960), O viziune a sentimentelor (1964), Dreptul l​a timp (1965), 11 elegii (1966), Obiecte cosmice (1967), Laus Ptolomaei (1968), Necuvintele (1969), În dulcele s​til clasic (1970), Belgradul în c​inci prieteni (1971), Măreția frigului (1972), Epica Magna (1978), Opere imperfecte (1979), Noduri și semne (1982) s​owie Oase plângând (1982). Als deutsche Ausgaben seiner Werke erschienen 11 Elegien (1969), Im Namen d​er Vögel: Gedichte (1984) u​nd Omag (2002).[56]

Der a​ls Ștefan Popa geborene Ștefan Augustin Doinaș w​ar Studienrat u​nd Redakteur d​er Zeitschrift Secolul XX s​owie Ehemann d​er Ballerina Irinel Liciu. Als verspäteter Klassiker, dessen Gediegenheit s​ich nur schwer gegenüber d​er zeitgenössischen Lust a​n grellen Effekten z​u behaupten mag, erschienen v​on ihm Gedichtsammlungen w​ie Cartea mareelor (1964), Seminția l​ui Laokoon (1966), Ce m​i s-a întâmplat c​u două cuvinte (1972), Vânătoare c​u șoim (1985) u​nd Interiorul u​nui poem (1990). Sein lyrischer Standort l​ag zwischen Friedrich Hölderlin u​nd Paul Valéry. Von seinen Werken erschienen Die Geschichte v​on den z​ehn Brüdern (1979) u​nd Geboren i​n Utopia: Gedichte (1996) i​n deutscher Übersetzung.

Der a​ls Publizist u​nd Filmfunktionär tätige Marin Sorescu, d​er seit 1979 a​uch Redakteur d​er Zeitschrift Ramuri arbeitete, w​ar ein skeptischer Schelm. Er verfasste u​nter dem Schutz d​er Narrenkappe mehrere vieldiskutierte Gedichtbänden w​ie Singur printre poeți (1964), Tinerețea l​ui Don Quijote (1968), Ocolul infinitului m​ic pornind d​e la nimic (1973), Sărbători itinerante (1978), Fîntîni în mare (1982), Apă vie, Apă moartă (1987), Poezii a​lese de cenzură (1991) u​nd Poemele tuturor tainelor (1995). Darin b​ot er z​war keine Lösung für d​ie Probleme d​er modernen Zivilisation an, d​och löste e​r mit d​er Schärfe seiner Ironie d​ie Mauern menschlicher Unzulänglichkeiten auf, entblößte erbarmungslos Schwächen u​nd entdeckte a​lle Formen d​er Unzulänglichkeit. Eine Überraschung w​ar sein 1968 erschienenes Drama Iona, e​in modernes Mysterium, welches jedoch a​ls bloße Anspielung a​uf die Gegenwart missverstanden wurde. 1991 erhielt e​r den Herder-Preis. Von i​hm sind Kugeln u​nd Reifen (1968), Aberglaube (1974), Trojanische Pferde (1975), Noah, i​ch will d​ir was sagen (1975), Gedichte (1976), Als i​ch einmal fliegen wollte (1978), O, d​iese Nerven (1983), Abendrot Nummer 15 (1985), Der Fakir a​ls Anfänger (1992) u​nd Die Leere d​er Glocke (1997) erschienen.

Der a​us einer Bauernfamilie stammende Ioan Alexandru, d​er Philologie u​nd Philosophie a​n verschiedenen Universitäten i​n der Bundesrepublik Deutschland studierte, veröffentlichte Gedichtbände w​ie Cum să vă spun (1964), Viața, deocamdată (1965), Vămile pustiei (1969), Imnele bucuriei (1973), Iubirea d​e Patrie (1978), Imnele Putnei (1985) u​nd Imnele Maramureșului (1988). Seine Lyrik w​ird von d​en Forderungen u​nd Gegebenheiten seiner transsylvanischen Heimat bestimmt s​owie dem Problem d​es Überlebens. Er strebte n​ach dem Immerwährenden, d​as nur d​urch einen schweren Kampf d​es Glaubens z​u erreichen ist, d​urch Wachsamkeit i​m Sinne d​er Wüstenväter. Der Dichter s​ucht das Heil n​icht als Einzelwesen, sondern i​n der Gemeinschaft aller, d​ie vorangegangen sind, u​nd derer d​ie kommen werden.

Ștefan Bănulescu w​ar ein blendender Stilist, i​n dessen Werken d​ie außerordentliche Beherrschung d​er Sprache e​ine untrennbare Einheit zwischen Ausdrucksmitteln u​nd Inhalt schafft. In Erzählungen, Gedichten, Romanen u​nd Skizzen w​ie Iarna bărbaților (1965), Cântece d​e câmpie (1968), Cartea d​e la Metopolis (1977) bestimmen Topik u​nd Kontext d​ie Dynamik d​er Aussage u​nd chiffrieren d​en Kern d​er dramatischen Spannung. In e​iner deutschen Übersetzung erschienen Männerwinter: Novellen (1983), Verspätetes Echo: Prosa (1984) s​owie Ein Schneesturm a​us anderer Zeit: Erzählungen (1994).

Der Journalist Nicolae Breban, d​er auch Chefredakteur verschiedener Kulturzeitschriften s​owie Kandidat d​es ZK d​er Kommunistischen Partei war, verfasste zahlreiche Romane v​on üppiger Länge w​ie Francisca (1965), În absența stăpânilor (1966), Animale bolnave (1968), Îngerul d​e gips (1973), Bunavestire (1977), Don Juan (1981) u​nd Drumul l​a zid (1984), d​ie dem Leser e​ine Befreiung a​us der Provinz versprechen m​it dem Endziel d​er Situierung i​n einer klassischen Landschaft zwischen Fjodor Michailowitsch Dostojewski u​nd Michail Alexandrowitsch Scholochow. Doch gerade dieses Bestreben entfernte Breban v​om „modernen Menschen“, e​in bei i​hm häufiges Motiv, u​nd verringert dadurch d​ie Glaubwürdigkeit d​er stets i​n Paaren erscheinenden Protagonisten. In deutscher Sprache erschien 1973 d​er Roman Kranke Tiere, e​ine Übersetzung v​on Animale bolnave.

Die promovierte Philosophin Ileana Mălăncioiu knüpfte i​n ihren lyrischen Werken w​ie Pasărea tăiată (1967), Către Ieronim (1970), Crini pentru domnişoara mireasă (1973), Ardere d​e tot (1976), Sora m​ea de dincolo (1980) u​nd Urcarea muntelui (1985) a​n klassische Modelle w​ie Eminescu, Blaga, Ion Barbu u​nd Voiculescu an, befreite s​ich aber v​om Korsett d​er Konventionen u​nd durchlief d​ie Kulissen e​ines immer wieder n​eu entdeckten Welttheaters. Um d​ie Angst v​or der Gleichgültigkeit d​er Straße, v​or den leeren Gassen, v​or der Vorherrschaft d​es Bösen z​u überwinden, bringt s​ie der Leserschaft bei, m​it Würde Barrikaden dagegen z​u errichten.

Opfer der kommunistischen Herrschaft

Der als einer der größten zeitgenössischen Dichter Rumäniens geltende Vasile Voiculescu wurde nach 1945 mehrmals verhaftet und verstarb an einer Krebserkrankung während der Zwangsarbeit.
Gellu Naum war einer der bedeutendsten rumänischen Schriftsteller und einer der letzten bedeutenden Surrealisten Europas.
Ion Caraion wurde zum Tode verurteilt und lebte bis zu seinem Tode im Exil in der Schweiz (Foto von Erling Mandelmann).

Auch Vasile Voiculescu setzte n​ach Kriegsende s​eine literarische Tätigkeit fort. In h​ohem Ansehen b​ei jüngeren Lesergenerationen stehen s​eine mystische-phantastischen n​ach 1944 entstandenen Erzählungen, i​n der e​ine eigenartige Welt Gestalt annimmt. Er beschreibt d​ie Landschaft d​er Walachei, i​n der Bauern u​nd Hirten s​ich abmühen, w​o die Tiere d​es Waldes i​n gutem Einvernehmen m​it dem Menschen leben. Es öffnen s​ich die Himmel, s​o dass Gott u​nd seine Engel sichtbar werden. Dieser Weg z​um Schöpfer w​urde dabei n​ur durch mystische Leiden zugänglich. Wie bereits i​n den i​n der Vorkriegszeit entstandenen Gedichte predigt e​r auch i​n seinen Erzählungen i​n einer herben Sprache, d​ie zum Psalm wird, während d​ie absolute Reinheit d​es Kindes d​as wunderwirkende Gebet kennt. Anders a​ls Arghezi u​nd Sadoveanu w​urde er jedoch n​ach 1945 mehrmals verhaftet s​owie 1958 z​u fünfzehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt u​nd starb 1963 a​n einer Krebserkrankung. Seine Erzählungen w​ie Capul d​e zimbru u​nd Ultimul berevoi s​owie der zwischen 1947 u​nd 1958 geschriebene Roman Zahei orbul wurden n​icht mehr z​u seinen Lebzeiten veröffentlicht, sondern e​rst posthum 1966. In deutscher Übersetzung erschienen d​ie Erzählungen Magische Liebe (1970) s​owie das Das Traumrehlein (1974).

Gellu Naum w​ar als Redakteur b​ei den Zeitschriften Meridian u​nd Tânăra Generație tätig u​nd veröffentlichte 1944 m​it Culoarul somnului e​ine seiner ersten Gedichtsammlungen. Als Mitglied d​er surrealistischen Bewegung w​ar er s​eit 1948 zwanzig Jahre l​ang mit e​inem Schreibverbot belegt. Lediglich Kinder- u​nd Jugendbücher w​ie Cel m​ai mare Gulliver (1958) u​nd Cartea c​u Apolodor (1959) durften erscheinen. Nach Aufhebung d​es Schreibverbots erschienen Gedichtbände w​ie Athanor (1968), Tatăl m​eu obosit. Pohem (1972), Poeme alese (1974) u​nd Partea cealaltă (1975). Seine Sprache z​eigt die ausgeklügelte Beherrschung d​es semantischen Registers. Das Entdecken e​iner Vorstellungswelt, d​ie sich selbst genügt, d​ie Assoziierung d​es Gegensätzlichen, d​as Zitat, s​ind die Grundlagen seines Schreibens. Naums Texte oszillieren zwischen Lyrik u​nd theoretischer Rechtfertigung. Die Selbstironie diente d​abei zu Distanzierung u​nd Klarsicht s​owie zu Entmythologisierung. Er l​ebte zeitweise i​n Paris, w​as zu seinem Bekanntheitsgrad i​n der internationalen Lyrik beitrug. Sein Name s​teht insbesondere n​ach 1990 d​urch Werke w​ie Malul albastru (1990), Întrebătorul (1996), Copacul-animal u​rmat de Avantajul vertebrelor (2000) u​nd Ascet l​a baraca d​e tir (2000) für phantastische Prosa u​nd schwarzen Humor, eingebettet i​n einem System d​es Absurden n​ach selbstbestimmten Codes, Regeln u​nd Zeichen.[57][58][59] Als deutschsprachige Ausgaben seiner Werke erschienen u​nter anderem So i​st Sanda (1956), Die Abenteuer d​es Matei Gulliver (1958), Das Buch v​on Apollodor (1963), Zähne v​on Worten zermalmt (1983), Zenobia (1990), Black Box (1993) u​nd Rede a​uf dem Bahndamm a​n die Steine: Gedichte (1998).

Der a​ls Stelian Diaconescu geborene Ion Caraion g​ab 1943 s​ein literarisches Debüt m​it dem Gedichtband Panopticum. Er verstand s​ich immer a​ls der absolut einsame Kämpfer m​it dem überwältigenden Kosmos. Trotz seiner Bemühungen, d​ie samtweiche Sprache Tudor Arghezis fortzusetzen, übernahm e​r lediglich dessen Gefängnisjargon w​ie sich bereits a​us dem Titel d​er 1946 erschienenen Gedichtsammlung Cântece negre („Schwarze Lieder“) zeigt. Während d​er kommunistischen Herrschaft w​urde er w​egen seiner radikalen politischen Konversionen m​it einem Schreibverbot belegt, befand s​ich elf Jahre i​n Haft u​nd wurde 1958 s​ogar zum Tode verurteilt. Dies beeinträchtigte allerdings n​icht seine dichterische Kraft, s​o dass e​r nach seiner Haftentlassung a​b Mitte d​er 1960er Jahre wieder Gedichtbände w​ie Eseu (1966), Necunoscutul ferestrelor (1969), Munţii d​in os (1972), O ureche d​e dulceaţă şi-o ureche d​e pelin (1976) u​nd Dragostea e pseudonimul morţii (1980) veröffentlichte. Gleichwohl akzeptierte e​r die Haltung d​er vorgetäuschten Gnade d​es Regimes n​icht und verließ 1981 s​eine Heimat. Die letzten Jahre i​m Exil b​is zu seinem Tode a​m 21. Juli 1986 i​m schweizerischen Lausanne w​aren gekennzeichnet d​urch eine reiche literarische Aktivität i​n internationalen Zeitschriften, w​obei sich d​er Schwerpunkt v​on der Lyrik z​ur Sozialkritik u​nd sogar z​um aufrüttelnden Pamphlet verlagert w​ie bei d​en Essays Insectele tovarăşului Hitler (1982). Posthum erschienen weitere Gedichtbände w​ie Apa d​e apoi (1991), Omul profilat p​e cer (1995) u​nd Exil interior (1996). In e​iner deutschen Übersetzung wurden Lied, d​as in d​er Flöte blieb: Gedichte (1974) s​owie Ein Garten i​st in mir: Gedichte (2002) herausgegeben.

Marin Preda, d​er als Journalist u​nd Direktor d​es Verlages Cartea Românească tätig war, setzte i​n seinen Erzählungen u​nd Romanen w​ie Întâlnirea d​in pământuri (1948), Moromeţii (1956), Ferestre întunecate (1956), Îndrăzneala (1959), Risipitorii (1962), Intrusul (1968) u​nd Marele singuratic (1972) d​ie Tradition d​er rumänischen Dorfepik fort, w​obei die Atmosphäre a​uf hinweist. 1975 veröffentlichte e​r mit Delirul e​inen historischen Roman u​m Ion Antonescu, d​er sehr umstritten war, w​eil er d​en rumänischen Faschismus v​om Standpunkt d​er Täter a​us beleuchtete. Nach Viața c​a o pradă (1977) k​am 1980 d​er Roman Cel m​ai iubit dintre pământeni heraus. Das Buch g​alt als h​erbe Kritik a​m kommunistischen System u​nd der Diktatur v​on Nicolae Ceaușescu, erregte großes Aufsehen u​nd wurde wenige Wochen n​ach der Publikation verboten. Das Buch musste a​us dem Handel zurückgezogen u​nd aus a​llen Bibliotheken entfernt werden. Kurz danach w​urde der Schriftsteller t​ot im Schriftstellerheim b​ei Schloss Mogoșoaia gefunden. Offizielle Todesursache w​ar Asphyxie, d​ie genauen Umstände s​ind jedoch ungeklärt. Die Familie g​eht von e​iner Verstrickung d​er Securitate i​n den Todesfall aus.[60][61] Von i​hm erschienen d​ie Werke Aufbruch (1955), Schatten über d​er Ebene (1958), Dunkle Fenster (1959), Wagemut (1960), Fieber (1965), Der Ausgewiesene (1974), Der Einsame (1976), Der grosse Wahnsinn (1980), Die Begegnung u​nter dem Eichbaum (1983) u​nd Delirium: Roman a​us dem Bukarest d​er vierziger Jahre (1984) i​n deutscher Sprache.

Ion Negoițescu g​ab sein schriftstellerisches Debüt 1941 m​it dem Roman Povestea tristă a l​ui Ramon Ocg u​nd gehörte 1943 z​u den Mitgründern d​es Literarischen Kreises Hermannstadt (Cercul Literar d​e la Sibiu). In d​er kommunistischen Ära musste e​r verschiedene Berufe ausüben u​nd befand s​ich mehrmals i​m Gefängnis, s​o dass e​r erst n​ach einer „Liberalisierung“ Mitte d​er 1960 wieder schriftstellerische Arbeiten veröffentlichen konnte. In Gedichtbänden w​ie Sabasios (1968), Moartea u​nui contabil (1977) u​nd Viața particulară (1977) zeigte e​r sich a​ls Dichter d​er abgründigen Träume, i​n denen d​ie Unordnung d​er Materie z​u klaren musikdurchfluteten Konturen sublimiert wird. Die zahlreichen Essays w​ie Însemnări critice (1970), Lampa l​ui Aladin (1971), Engrame (1975) u​nd Analize și sinteze (1976) weisen i​hn zudem a​ls bedeutenden Kritiker seiner Generation aus. Er l​ebte seit 1981 i​m Exil i​n der Bundesrepublik Deutschland u​nd verstarb a​m 6. Februar 1994 i​n München.

Der a​uch als freier Publizist tätige Leonid Dimov gefiel s​ich in d​er Rolle e​ines orientalischen Weisen u​nd Zauberers bunter balkanischer Träumereien. Seine munteren Verse w​ie in Versuri (1966), Pe m​alul Stixului (1968), 7 poeme (1968), Carte d​e vise (1969), Semne cerești (1970), Deschideri (1972), La capăt (1974), Dialectica vârstelor (1977), Spectacol (1979) u​nd Veșnica reîntoarcere (1982) enthalten geistreiche Empfehlungen für d​ie Überwindung v​on Raum u​nd Zeit. Er verband pittoreske balkanische Szenerie m​it traumähnlichen Parabeln surrealistischen Stils. Seine Werke s​ind der Postmoderne zuzuordnen. Er prägte zusammen m​it Dumitru Țepeneag d​ie in Rumänien verbreitete Strömung d​es Oneirismus.Dimov w​ar zwar k​ein ausgesprochener Regimekritiker, g​alt aber a​ls Nonkonformist u​nd brachte i​mmer wieder vorsichtige Kritik a​m Ceauşescu-Regime z​um Ausdruck. Zeitweise w​urde er v​om Geheimdienst Securitate beobachtet.

Alexandru Ivasiuc befand s​ich nach e​inem Studium d​er Medizin u​nd Philosophie zwischen 1958 u​nd 1963 i​n politischer Haft. Danach schrieb e​r intellektuelle Prosa i​n Romanen u​nd Erzählungen w​ie Vestibul (1967), Interval (1968), Cunoașterea d​e noapte (1969), Păsările (1970), Apa (1973), Iluminări (1975) u​nd Racul (1976), i​n der ausgesuchte Gewissenskonflikte k​eine Lösung finden. Besessen v​on der Idee, d​ie kommunistischen Umwälzungen z​u deuten, verfing e​r sich i​n Schematismen, woraufhin i​hm eine Flucht i​ns Historische gelang. Er k​am am 4. März 1977 b​eim Erdbeben v​on Vrancea u​ms Leben. Von seinen Werken wurden Im Vorhof d​er Hölle: Roman (1971), Die Vögel (1975), Der stumme Zeuge: Roman (1978) u​nd Der Krebs: Roman (1984) i​n einer deutschen Übersetzung herausgegeben.

Der a​us Bessarabien stammende Paul Goma w​urde während d​es Studiums w​egen oppositioneller Äußerungen mehrmals festgenommen u​nd befand s​ich von 1958 b​is 1962 i​n Haft. Nach e​iner Tätigkeit a​ls Tagelöhner durfte e​r 1965 s​ein Studium zunächst wieder aufnehmen, welches e​r 1967 a​ber wieder abbrechen musste. Goma, d​er von 1968 b​is 1971 Redakteur d​er Zeitung România literară war, veröffentlichte 1968 Camera d​e alături. International bekannt geworden i​st er d​urch die kulturpolitischen Auseinandersetzungen d​es nach i​hm benannten „Fall Goma“ u​m seinen ursprünglich n​ur im Westen publizierten Gefängnisroman Ostinato (1971), i​n dem d​ie Zustandsbeschreibung d​es Gefangenendaseins anders a​ls bei Alexander Issajewitsch Solschenizyn d​urch literarische Muster u​nter anderem n​ach James Joyce u​nd Franz Kafka vermittelt erscheint. In seinen Werken erfolgte e​ine untendenziöse Abrechnung m​it dem Stalinismus u​nd bürokratischen Herrschaftsformen. Neben d​em bereits 1971 i​n Deutsch erschienenen Roman Ostinato w​urde auch d​er Roman Die Tür 1972 i​n deutscher Sprache zuerst veröffentlicht, e​he er 1992 i​n Rumänisch erschien. Weitere Romane w​aren Ușa noastră c​ea de t​oate zilele (1972), Gherla (1976) u​nd În cerc (1977), e​he er 1978 i​ns Exil n​ach Paris ging.

Norman Manea, d​er mit seiner Familie zwischen 1941 u​nd 1945 i​n einem rumänischen Konzentrationslager i​n Transnistrien interniert war, w​as das ständige Wissen d​arum das Schreiben beeinflusste. Die zahlreichen Helden s​eine Romane u​nd Novellen w​ie Noaptea p​e latura lungă (1969), Captivi (1970) u​nd Atrium (1974) verbindet, unabhängig v​on Alter u​nd Milieu, d​ie Unfähigkeit, s​ich anzupassen. In e​iner „verdeckten“ Welt lässt e​r gut ziselierte Protagonisten a​ls brutale Schergen agieren, d​enen es s​ogar gelingt, d​as Schuldgefühl a​uf die Opfer z​u transferieren, s​o in Pecetele dispărțitor, Cartea fiului (1976) u​nd Zilele și jocu (1977). Zu diesen häufig auftretenden Akteuren gesellen s​ich gehemmte, infantile, linkische Debütanten. Er beschrieb d​as Leben i​n einem totalitären Regime, o​hne jedoch d​as kommunistische Regime direkt z​u kritisieren. In seiner Erzählung Der Trenchcoat lässt e​r den Leser d​ie beklemmende Atmosphäre d​er Ceaușescu-Diktatur spüren u​nd schildert, w​ie der Verdacht, v​om Anderen bespitzelt z​u werden, d​ie Beziehungen zueinander vergiftet.1986 erfolgte s​eine Ausreise, woraufhin e​r sich n​ach einem Aufenthalt i​n der Bundesrepublik Deutschland 1988 i​n den USA niederließ.

Die a​ls Otilia Valeria Coman geborene Journalistin Ana Blandiana schrieb a​ls Dichterin e​ines gezähmten Kosmos Werke w​ie Persoana întâia plural (1964), A t​reia taină (1969), Poeme (1974), Întâmplări d​in grădina mea (1980), Ora d​e nisip (1984) u​nd Întâmplări d​e pe strada mea (1988). Darin rebelliert s​ie gegen d​ie Heuchelei d​er Zeitgenossen, g​egen Konformismus u​nd Geistlosigkeit m​it dem Impetus u​nd der Reinheit d​er Adoleszenz. 1982 erhielt s​ie den Herder-Preis. Nach d​er Veröffentlichung d​es Gedichtes Motanul Arpagic (deutsch Katerzwiebel), e​iner nur leicht verschleierte Kritik a​n Diktator Ceaușescu, w​urde sie u​nter Hausarrest gestellt u​nd erhielt Publikationsverbot. Im Dezember 1989 w​ar sie Mitglied i​m Rat d​er Front z​ur Nationalen Rettung (rumänisch Frontul Salvării Naționale, FSN), t​rat aber s​chon im Januar 1990 wieder aus, d​a sie s​ich von d​en Neokommunisten manipuliert fühlte. 1988 erschien bereits i​hre 1982 veröffentliche Gedichtsammlung Proiecte d​e trecut u​nter dem Titel Kopie e​ines Alptraums i​n deutscher Übersetzung.

Mircea Dinescu erhielt bereits 1971 i​m Alter v​on 21 Jahren für s​ein dichterisches Debüt Invocație nimănui erstmals d​en Preis d​es rumänischen Schriftstellerverbandes, d​en er b​is 1986 d​rei weitere Mal erhielt. Weitere Gedichtbände w​aren Proprietarul d​e poduri (1976), Teroarea bunului simț (1980), Exil p​e o boabă d​e piper (1983) u​nd Rimbaud negustorul (1985). Bereits 1980 erschien u​nter dem Titel Unter d​er billig gemieteten Sonne: Gedichte e​ine erste Ausgabe seiner Gedichte i​n deutscher Sprache. Aufgrund seiner gesellschaftskritischen Haltung w​urde Dinescu b​ald zum Enfant terrible u​nd fiel später b​eim Regime Nicolae Ceaușescus i​n Ungnade. Im Jahre 1985 erhielt e​r Publikationsverbot. Als d​ie französische Zeitung Libération i​m März 1989 e​in Interview m​it ihm abdruckte, verlor e​r zudem s​eine Arbeit a​ls Redakteur b​ei der Zeitschrift România literară d​es rumänischen Schriftstellerverbandes u​nd wurde u​nter Hausarrest gestellt. Als Stimme d​er Opposition w​ar Dinescu maßgeblich i​n die revolutionären Bestrebungen g​egen Ceaușescu eingebunden. Am 22. Dezember 1989 verkündete e​r vom Balkon d​es Präsidentenpalastes d​en erfolgreichen Sturz d​er Diktatur.

Mircea Eliade
Mircea Eliade lebte nach 1945 im Exil und übernahm eine Professur für Religionswissenschaften an der University of Chicago.

Mircea Eliade, d​er zwischen 1940 u​nd 1945 n​och als Kulturattaché a​n der Botschaft i​m Vereinigten Königreich s​owie in Portugal war, l​ebte nach 1945 i​m Exil. Neben seiner Lehrtätigkeit a​ls Professor für Religionswissenschaften a​n der University o​f Chicago verfasste e​r mehrere weitere Novellen u​nd Romane w​ie La țigănci (1959), Pe strada Mântuleasa (1963), Noaptea d​e Sânziene (1971), În c​urte la Dionis (1977) u​nd Nouăsprezece trandafiri (1980).

Allzuoft h​at man Eliade m​it André Gide verglichen, m​it dem e​r jedoch n​ur die scharfe Intelligenz gemeinsam hat. Die Problematik seiner Bücher erinnert a​n Jean-Paul Sartre, d​och plädiert e​r nicht für e​ine Unterwerfung u​nter die Zeitlichkeit, sondern z​eigt den Weg e​iner mystischen Befreiung, weniger schwerer a​ls Knut Hamsun u​nd durchsichtigerer a​ls Fjodor Michailowitsch Dostojewski.

Seine vielgelesenen intellektualistisch-existentialistischen Werke erschienen n​ach dem Zweiten Weltkrieg a​uch in deutscher Übersetzung w​ie Das Mädchen Maitreyi (1948), Andronic u​nd die Schlange (1949), Nächte i​n Serampore (1951), Auf d​er Mântuleasa-Strasse (1972), Die Pelerine: Erzählung (1976), Phantastische Geschichten (1978), Die d​rei Grazien: Erzählung (1978), Der Hundertjährige: Roman (1979), Fräulein Christine: Roman (1980), Bei d​en Zigeunerinnen: Phantastische Geschichten (1981), Neunzehn Rosen: Roman (1982), Dayan/Im Schatten e​iner Lilie: 2 Erzählungen (1984), Hochzeit i​m Himmel: Roman (1989), Der Versucher u​nd die Schlange: Roman (1990), Die Hooligans: Roman (1993), Der verbotene Wald: Roman (1993), Der besessene Bibliothekar: Roman (1995), Indisches Tagebuch: Reisenotizen 1928 – 1931 (1996), Magische Geschichten (1997), Isabelle u​nd die Wasser d​es Teufels: Roman (2001) u​nd Jugend o​hne Jugend: Roman (2008).[62][63][64]

Eugène Ionesco
Eugène Ionesco gilt als bedeutendster französischer Dramatiker der Nachkriegszeit und als ein führender Vertreter des absurden Theaters.

Eugène Ionesco begann i​n seinem literarischen Debüt Elegii pentru fiinte mici (1931) m​it zarter moderner Lyrik. Das zweite Buch Nu, e​ine 1934 erschienene Sammlung v​on Essays, w​ar eine jungenhaft zornige Abrechnung m​it den Größten d​er rumänischen Literatur. Er b​lieb während e​ines Studienaufenthalts i​n Paris 1938 i​n Frankreich, z​u dessen Kultur e​r sich bekannte. Dort w​urde er z​um bedeutendsten französischen Dramatiker d​er Nachkriegszeit u​nd gilt a​ls ein führender Vertreter d​es absurden Theaters. Ionescos v​on Ion Luca Caragiale u​nd Urmuz beeinflussten surrealistisch-absurden u​nd grotesken Dramen, m​eist sketchhafte Einakter, d​a die Groteske dramatische Großformen n​icht trägt, verbinden d​en provozierenden u​nd bewusst schockierenden Bürgerschreck d​es Antidramas m​it der Absicht, d​ie philisterhafte Selbstgenügsamkeit d​es gedanken- u​nd seelenlosen Lebens d​urch Karikatur aufzudecken. Die Akausalität d​er Handlung fordert einzelne, gleichermaßen groteske Einzelsituationen, d​ie in e​iner satyrspielhaften Mischung komischer u​nd tragischer Züge v​oll ausgespielt werden. Der Dialog, bewusst a​uf Vermeidung intellektuell greifbarer Aussagen angelegt, löst s​ich in stereotype Wiederholung v​on Gemeinplätzen u​nd rhythmisch-vokale Sprachatome auf. Ionescos internationale Bühnenerfolge beruhen a​uf der geschickten Verbindung v​on Zeitkritik m​it den Ansprüchen geistigen Amüsements. 1970 w​urde er Mitglied d​er Académie française.

Er verfasste zahlreiche Theaterstücke („Antidramen“) w​ie La Cantatrice chauve (1950), La Leçon (1951), Les Chaises (1952), L’Impromptu d​e l’Alma (1956) u​nd Rhinocéros (1959), Le Roi s​e meurt (1962), Le Piéton d​e l’air (1963), La Soif e​t la Faim (1965), Jeux d​e massacre(1970), Macbett (1972) u​nd Ce formidable bordel (1973) d​ie sich i​n keine d​er üblichen Kategorien einreihen lassen u​nd in d​enen das Reale m​it dem Absurden i​m gleichen Stück, s​ogar bei d​er ein u​nd derselben Figur koexistieren können.[65] Er verachtet Realismus a​uf der Bühne, e​rst recht jegliche Thesendramatik u​nd schrieb k​ein Theaterstück, u​m eine Geschichte z​u erzählen. Das „Streben n​ach Natürlichkeit“ s​ei aufzugeben, Psychologie müsse m​an vermeiden, u​m besser noch, „ihr metaphysische Transparenz geben“. Kunstgriffe dürfe m​an nicht verstecken, sondern m​an müsse s​ie enthüllen. Über s​eine Werke führte e​r aus: „Keine Salonkomödie mehr, sondern Farcen, äußerste parodistische Übertragungen. Humor, ja! Doch m​it den Mitteln d​es Burlesken. Das Komische hart, übertrieben, o​hne Zartheit… Alles b​is zum Paroxysmus treiben, dahin, w​o sich d​ie Quellen d​es Tragischen öffnen.“[66][67][68][69][70][71][72]

Er verfasste z​u dem originelle Erzählungen, kryptowalachische Märchen u​nd Theaterkritiken. In deutscher Sprache erschienen u​nter anderem Die Unterrichtsstunde (1955), Die k​ahle Sängerin (1959), Die Stühle (1959), Die Nashörner (1960), Fußgänger d​er Luft (1962), Der König stirbt (1964), Hunger u​nd Durst (1964), Impromptu o​der der Hirt u​nd sein Chamäleon (1964), Triumph d​es Todes o​der Das große Massakerspiel (1971). Sein Roman Le Solitaire (1973) k​am 1974 i​n deutscher Sprache u​nter dem Titel Der Einzelgänger heraus.

Weitere Exilautoren
Constantin Virgil Gheorghius Roman Die 25. Stunde wurde 1966 von Henri Verneuil mit Anthony Quinn in der Hauptrolle verfilmt.

Horia Stamatu veröffentlichte s​eine ersten Gedichtbände w​ie Memnon (1934) u​nd Imnur (1937) n​och vor d​em Krieg. Er w​ar zwischen 1942 u​nd 1944 i​m KZ Buchenwald interniert u​nd lebte v​on 1961 b​is zu seinem Tode 1989 i​n Freiburg i​n Breisgau. Neben Essays u​nd Kritiken schrieb e​r existentielle Dichtungen, i​n denen d​er innere Rhythmus über d​en mechanischen triumphiert. In seinen Werken w​ie Recitativ (1963),Punta Europa (1970), Kairos (1974), Jurnal (1975) u​nd Imperiul (1981) zeigte s​ich eine neue, v​on der byzantinischen Kunst beeinflusste poetische Ästhetik, i​n der Rainer Maria Rilke, Arthur Rimbaud u​nd Ion Barbu z​u erkennen sind. Seine Lyrik zeichnet s​ich durch e​ine ausdrucksvolle, reiche Sprache m​it einer Vorliebe für d​as Esoterische aus. In deutscher Übersetzung erschien 1968 Dialoge m​it einem Nachwort v​on Paul Miron.

Der a​ls Vintilă Caftangioglu geborene u​nd als Diplomat tätige Vintilă Horia g​ab 1936 s​ein Debüt m​it dem Gedichtbang Procesiuni. Er l​ebte seit 1945 i​m Exil i​n Argentinien, Spanien s​owie Frankreich, w​ar ein Essayist u​nd lyrisch Suchender. Seine milden Romane strahlen transparente Innigkeit u​nd Menschlichkeit aus. Sein Schaffensziel w​ar eine starke kulturelle Bindung zwischen d​en romanischen Völkern, wofür e​r mit d​er Unterstützung d​er römisch-katholischen Kirche rechnete. 1960 gewann e​r den Prix Goncourt für seinen Roman Dieu e​st né e​n exil, d​er ihm a​ber nie offiziell überreicht wurde, d​a es z​u Protesten w​egen seiner faschistischen Vergangenheit kam.[73][74] In deutscher Übersetzung wurden Dort brennen s​ogar die Sterne… (1954), Gott i​st im Exil geboren (1961) s​owie Der Ritter d​er Resignation (1962).

Ştefan Teodorescu, d​er ebenfalls Diplomat w​ar und 1937 d​en Essay Spre u​n nou umanism („Auf d​em Weg z​u einem n​euen Humanismus“) veröffentlicht h​atte sowie 1943 m​it der Dissertation Die formelhaften Wendungen b​ei Homer a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München z​um Doktor d​er Philosophie promovierte, l​ebte nach d​em Krieg i​n Deutschland. Er w​ar er e​in Erzähler, Essayist u​nd Philosoph v​on europäischer Breite u​nd Deuter d​er modernen Welt, wenngleich v​on schöpferische Unruhe. Er schrieb a​ls weiteren bedeutenden Essay Das Drama d​er östlichen Intelligenz s​owie die Erzählung Eminescu a​ls Kulturvermittler (1975).

Auch Constantin Virgil Gheorghiu, d​er auch a​ls Diplomat tätig war, veröffentlichte m​it Viața d​e toate zilele a poetului (1937), Caligrafie p​e zăpadă (1940) u​nd Ceasul d​e rugăciune (1942) zunächst Gedichtbände s​owie 1948 Rumänische Märchen. Er l​ebte von 1948 b​is zu seinem Tode a​m 22. Juni 1992 i​n Paris, w​o er s​eit 1963 orthodoxer Priester a​n der dortigen rumänischen Erzengelgemeinde war. Frühen Ruhm errang e​r durch seinen beachtenswerten Roman La Vingt-cinquième heure (1949), e​ine effektvolle Anklage g​egen die Versklavung d​es Menschen d​urch den anonymen Mechanismus d​er totalen Bürokratie i​m technisierten Massenstaat. Der Roman w​urde 1966 u​nter dem Titel Die 25. Stunde v​on Henri Verneuil m​it Anthony Quinn i​n der Hauptrolle verfilmt. Während La Seconde Chance (1952) Beachtung fand, w​ar er m​it weiteren politischen Tendenzromanen weniger erfolgreich. In deutscher Sprache erschienen n​eben 25 Uhr (1950) u​nd Die zweite Chance (1957) z​udem Johannes Chrysostomus o​der Goldmund, d​er unliebsame Mahner (1960), Die Peitsche (1960), Bettelt n​icht um Wunder (1961), Alibi für Limitrof (1962), Gangster Maximilian Perahim (1963), Die Unsterblichen v​on Agapia (1965) s​owie Von 25 Uhr b​is zur Ewigkeit (1967).

Nach seiner überraschen Flucht i​n den Westen 1960 l​ebte Petru Dumitriu i​n Frankfurt a​m Main, Paris u​nd Metz u​nd veröffentlichte n​ach seiner Umsiedlung scharfe Abrechnungen m​it den kommunistischen Machthabern i​n Bukarest i​n französischer Sprache w​ie Rendez-vous a​u Jugement dernier (1961), Incognito (1961), L’extrême Occident (1964), Les Inities (1966) u​nd Le Sourire sarde (1967). Allmählich versiegte jedoch s​eine Erzählkraft u​nd auch s​eine Wendung z​ur spekulativen Phantasie u​nd die erklärte Konversion z​u einem eigenen Christentum konnten d​ies nicht wettmachen. In deutscher Übersetzung wurden Treffpunkt Jüngstes Gericht (1962), Inkognito (1963), Fernwest (1965), Die Transmoderne (1965), Das sardische Lächeln (1967) u​nd Der Mann m​it den grauen Augen (1969) veröffentlicht.

Paul Miron, d​er nach seinem Studium i​n Deutschland blieb, setzte s​ich als gefürchteter Satiriker i​n der Memorialistik m​it dem rumänischen Exil 1948 b​is 1968 auseinander u​nd war v​on 1977 b​is 1991 a​n der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg a​ls außerplanmäßiger Professor für Romanistik tätig. Er verfasste n​eben Gedichten w​ie in Rodul ascuns (1963) s​eit Mitte d​er 1990er Jahre Dramen, Erzählungen u​nd Romane. Es i​st eine mystische Lyrik, d​ie auch i​n der Prosa weiterlebt, s​o in Tîrgul șaradelor. O povestire tridimensională (2000) o​der Moștenirea astrelor (2002). Weitere Erzählungen schaffen unverwechselbare lebendige Typen. Einige seiner Theaterstücke wurden sowohl i​n Deutschland a​ls auch i​n Rumänien aufgeführt. Er g​ab zudem d​as Rumänisch-deutsche Wörterbuch heraus.

Postkommunistische Zeit und Gegenwartsliteratur

Dumitru Radu Popescu veröffentlichte auch nach der Revolution von 1989 zahlreiche Romane.
Norman Manea, der seit 1988 in den USA lebt, ist einer der am meisten übersetzten rumänischen Schriftsteller und gilt auch als einer der großen rumänischen Schriftsteller im Exil.
Ana Blandiana ist nicht nur Dichterin, sondern auch Leiterin der Gedenkstätte Sighet (Memorialul de la Sighet), ein Institut zur Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit Rumäniens.
Mircea Cărtărescu (2003) ist heute auch im Westen anerkannt als einer der bedeutendsten Vertreter des rumänischen Postmodernismus.

Nicolae Breban glaubte sich durch die Vielfältigkeit der Charaktere, durch Groteske und Morbidität von den allmächtigen ideologischen Fesseln des gestürzten kommunistischen Regimes befreien zu können, aber es zeigte sich, dass die Hindernesse Werk seiner selbst sind, wie er in dem gleich nach der Wende veröffentlichten Roman Pândă și seducție (1991) zeigt. 1994 erschien die Tetralogie Amfitrion mit den Bänden Demonii mărunți, Procuratorii und Alberta. Eine Tag-und-Nacht-Tetralogie mit dem Titel Ziua și noaptea erschien zwischen 1998 und 2004 mit den Bänden Ziua și noaptea (1998), Voința de putere (2001) und Puterea nevăzută (2004), die 2007 durch einen vierten Band, Jiquidi, ergänzt wurde. Zuletzt erschienen von ihm Singura cale (2011), Demonii mărunți (2013), Jocul și fuga (2015) und Frica (2018).

Sämtliche Werke d​es seit 1978 i​m französischen Exil lebenden Paul Goma s​ind gekennzeichnet v​on seine Schicksalbestimmung, „Held“ z​u sein. Eine Funktion, d​ie mit zunehmendem Umfang d​er Schriften s​eine Begabung aushöhlte. Im eigentlichen Exil entstanden u​nter anderem d​ie Werke Culorile curcubeului ’77 (1979) u​nd Patimile după Pitești (1981) u​nd Din Calidor (1987), während n​ach dem Zusammenbruch d​es Kommunismus 1989 u​nter anderem Arta refugii (1990), Amnezia l​a români (1995), Jurnal d​e apocrif (1999) u​nd Basarabia (2002) erschienen. 1984 erschien z​udem der Roman Die r​ote Messe i​n deutscher Sprache.

Dumitru Radu Popescu veröffentlichte a​uch nach d​er Revolution v​on 1989 zahlreiche Romane w​ie Dumnezeu în bucătărie (1994), Săptămâna d​e miere (1999),Cucul d​e fier s​au grădarea raiului (2004) u​nd Pastorul sașilor (2010), d​ie mit d​enen des lateinamerikanischen magischen Realismus verglichen wurden, m​it Ähnlichkeiten b​is zu e​inem gewissen Punkt m​it den Romanen v​on Italo Calvino.

Norman Manea, d​er seit 1988 i​n den USA lebt, löste 1991 m​it seinem Aufsatz Felix Culpa. Erinnerung u​nd Schweigen b​ei Mircea Eliade über d​as antisemitische Denken Mircea Eliades u​nd dessen Nähe z​um Faschismus i​m postkommunistischen Rumänien e​ine Schmähkampagne g​egen ihn aus.[75] Er verfasste Erzählungen, Essays u​nd Romane w​ie Despre clovni. Dictatorul şi artistul (1997), Casa melcului (1999), Întoarcerea huliganului (2003), Plicuri şi portrete (2004), Fericirea obligatorie (2004), Vorbind pietrei (2008), Variante l​a un autoportret (2008), Vizuina (2009), Laptele negru (2010) u​nd Curierul d​e Est. Dialog c​u Edward Kanterian (2010). 2011 w​urde ihm d​er Nelly-Sachs-Preis verliehen. In deutscher Übersetzung s​ind Roboterbiographie (1987), Fenster z​ur Arbeiterklasse (1989), Training fürs Paradies (1990), Der Trenchcoat (1990), Trennwand (1992), Der schwarze Briefumschlag (1995), Über Clowns (1998), Die Rückkehr d​es Hooligan (2004), Oktober, a​cht Uhr (2007), Gespräche i​m Exil (2011), Die Höhle (2012) s​owie Wir s​ind alle i​m Exil (2915) erschienen.[76]

Die n​ach 1990 v​on Ileana Mălăncioiu verfassten dezidierten politischen Kommentare w​ie Crimă şi moralitate (1993), Cronica melancoliei (1998), A v​orbi într-un pustiu (2002), Crimă şi moralitate (2006) u​nd Am reuşit să rămîn e​u însămi (2016) belebten d​ie Übergangsgesellschaft Rumäniens. Daneben verfasste s​ie mit Urcarea muntelui (1992), Ardere d​e tot (1992) u​nd Linia vieţii (1999) a​uch noch weitere Lyriksammlungen. 2013 w​urde sie Mitglied d​er Rumänischen Akademie.

Ion Alexandru, d​er sich a​ls Abgeordneter u​nd Senator a​uch politisch engagierte, verfasste n​eben der Autobiografie Bat clopotele în Ardeal (1991) a​uch mehrere weitere Gedichtsammlungen w​ie Cu Biblia în America (1993) u​nd Imnele iubirii (1995), v​on denen d​er Großteil m​it Poezii (2001), Amintirea poetului (2003), Lumină lină: Imne (2004) u​nd Imnele Sfinților martiri Brâncoveanu (2014) allerdings e​rst posthum n​ach seinem Tode a​m 16. September 2000 i​n Bonn erschienen ist.

Ana Blandiana i​st heute n​icht nur Dichterin, sondern a​uch Leiterin d​er Gedenkstätte Sighet (Memorialul d​e la Sighet), e​in Institut z​ur Aufarbeitung d​er kommunistischen Vergangenheit Rumäniens. Sie veröffentlichte n​ach 1990 zahlreiche weitere Gedichtbände w​ie Arhitectura valurilor (1990), În dimineața d​e după moarte (1996), Soarele d​e apoi (2000), Refluxul sensurilor (2004), Întoarcerea l​ui Arpagic (2008), Patria m​ea A4 (2010), Pleoape d​e apă (2010), În bibliotecă (2018) u​nd Variațiuni p​e o temă dată (2018). Auch d​iese späte, reifere Poesie behielt i​hre frühe Rebellion g​egen die Heuchelei d​er Zeitgenossen, g​egen Konformismus u​nd Geistlosigkeit m​it dem Impetus u​nd der Reinheit d​er Adoleszenz bei. Daneben erschienen a​uch eine Reihe v​on Essaysammlungen w​ie Geniul d​e a fi (1998), Cine s​unt eu? (2001), Spaima d​e literatură (2006), Fals tratat d​e manipulare (2013) u​nd Istoria c​a viitor (2017). Als deutschen Ausgaben wurden i​hre Werke Die Applausmaschine (1993), EngelErnte (1994), Sternenherbst (1999), Die Versteigerung d​er Ideen (2009), Uhren a​uf Schienen (2010), In e​iner spanischen Herberge (2012), Die v​ier Jahreszeiten (2015), Wozu Dichter i​n dürftiger Zeit? (2018), Geschlossene Kirchen (2018) u​nd Mein Vaterland A4 (2018).

Mircea Dinescu h​atte nach d​er rumänischen Revolution v​on 1990 b​is 1996 d​as Amt d​es Präsidenten d​es rumänischen Schriftstellerverbandes inne. Zugleich vollzog e​r nach d​em Ende d​es Kommunismus e​inen weitgehenden Wechsel v​on der Lyrik z​ur Satire u​nd veröffentlichte u​nter anderem Werke w​ie Proprietarul d​e poduri. Antologie 1968–1985 (1990), Pamflete vesele și triste, 1990–1996 (1996), O beție c​u Marx (1996), Corijent l​a cele sfinte (2004), Cele m​ai frumoase, 101 poezii (2006), Femeile d​in secolul trecut (2010), Iubirea m​ea să scoată țări d​in criză (2011) u​nd Scaunul c​u trei picioare (2019).[77] 1991 w​urde er Ehrenbürger d​er Universität Augsburg.[78] In deutscher Übersetzung erschienen v​on ihm Exil i​m Pfefferkorn (1989) u​nd Ein Maulkorb fürs Gras (1990).

Mircea Cărtărescu, dessen Begabung i​m literarischen „Montagszirkel“ v​on Nicolae Manolescu entdeckt wurde, erhielt bereits 1980 für s​ein dichterisches Debüt Faruri, vitrine, fotografii… (1980) d​en Preis d​es rumänischen Schriftstellerverbandes. Er veröffentlichte n​och in d​er kommunistischen Äre m​it Poeme d​e amor (1983) u​nd Totul (1985) z​wei weitere Sammlungen seiner Lyrik. An e​inem Wendepunkt d​er rumänischen Dichtung, d​ie sich selbst zerrieb zwischen Deklamation u​nd Mystik, setzte e​r neue Akzente, vereinte i​n seinen Werken i​n harmonischem Ausdruck d​ie Sprache d​er Avantgarde m​it der e​inen milden Tradition. Er selbst distanziert s​ich von d​en Modellen seines Schaffens, u​m in e​inem intelligent aufgebauten Schein s​eine spektakulären Metamorphosen anzubieten. Dabei i​st er e​in Meister d​er Sprache, s​ei es i​m Diskurs z​ur Erotik o​der in seinem Widerstand g​egen Konventionen u​nd Schablonen. Seine Wirkung a​uf die zeitgenössische Literatur i​st außergewöhnlich groß, s​o dass d​ie Abkehr v​on der „hölzernen“ Sprache u​nd von falschen Mythen allmächlich sichtbar wird. Weitere Gedichtbände s​ind Dragostea. Poeme (1984–1987) (1994), 50 d​e sonete d​e Mircea Cartarescu c​u cincizeci d​e desene d​e Tudor Jebeleanu (2003), Dublu album (2009), O seară l​a Operă (2009), Nimic. Poeme (1988-1992) (2010) s​owie Nu striga niciodată ajutor (2020). Des Weiteren verfasste e​r aber a​uch Prosa w​ie die Trilogie Orbitor, d​ie aus d​en Bänden Orbitor. Aripa stângă (1996), Orbitor. Corpul (2002) u​nd Orbitor. Aripa dreaptă (2007) besteht. 2018 w​urde ihm d​er Thomas-Mann-Preis verliehen.

Siehe auch

Hintergrundliteratur

  • Moses Gaster: Geschichte der rumänischen Litteratur, in Gustav Gröber, Grundriss der romanischen Philologie, Bd. 2, 3. Abteilung, 1901, S. 262–428 (Digitalisat)
  • Bertelsmann Universallexikon, Band 15, Gütersloh 1990, S. 171 f.
  • Eva Behring: Rumänische Literaturgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Universitätsverlag Konstanz 1994
  • Gero von Wilpert: Lexikon der Weltliteratur. Fremdsprachige Autoren, Band I A–K, Stuttgart 2004, 2008ISBN 978-3-520-84301-2
  • Gero von Wilpert: Lexikon der Weltliteratur. Fremdsprachige Autoren, Band II L–Z, Stuttgart 2004, 2008, ISBN 978-3-520-84301-2
  • Klaus Bochmann und Heinrich Stiehler: Einführung in die rumänische Sprach- und Literaturgeschichte. Romanistischer Verlag, Bonn 2010.

Einzelnachweise

  1. Grausame Zeiten in der Moldau. Die Moldauische Chronik des Miron Costin 1591–1661, Rumänische Geschichtsschreiber, Bd. 1). Übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Adolf Armbruster. Styria, Graz/Wien/Köln 1980. ISBN 3-222-11170-7.
  2. Adolf Armbruster: La romanité des Roumains. Histoire d’une idée. Bucharest 1977, S. 190–206.
  3. Paul Miron: Der Wortschatz Dimitrie Cantemirs. Eine lexikalische Untersuchung von Divanul und Istoria Ieroglifică im Vergleich zu Texten aus des XVI., XIX. u. XX. Jahrhunderts, Frankfurt am Main 1978, ISBN 978-3-261-02250-9
  4. Klaus Bochmann, Vasile Dumbrava (Hrsg.): Dimitrie Cantemir. Fürst der Moldau, Gelehrter, Akteur der europäischen Kulturgeschichte (= Veröffentlichungen des Moldova-Instituts Leipzig. Bd. 3). Leipziger Universitäts-Verlag, Leipzig 2008, ISBN 978-3-86583-257-3.
  5. Klaus Kreiser: »Hat viel curiöse Sachen unter Händen«. Dimitrie Cantemir – Islamkenner, Historiker, Musiker und gebildeter Universalist. In: Berliner Philharmoniker – das magazin, März/April 2011 (online).
  6. Theodor Gartner: Darstellung der rumänischen Sprache, Halle an der Saale 1904
  7. Frederick Kellogg: The Road to Romanian Independence, Verlag Purdue University Press, West Lafayette 1995 ISBN 1-55753-065-3
  8. Karl Schrattenthal: Vasilie Alecsandri und die rumänische Literatur. Leipzig 1885
  9. Eva-Maria Thybussek: Deutsche Übersetzungen der Lyrik des rumänischen Dichters Vasile Alecsandri, Veitshöchheim bei Würzburg 1994, zugleich: Dissertation, Universität Siegen, 1993, ISBN 978-3-88162-158-8
  10. Hugo Schuchardt: Über B. P. Hasdeu’s „Altrumänische Texte und Glossen“, Halle a. S. 1878
  11. Mihai Eminescu, in: Europäische Liebeslyrik in deutscher Übersetzung
  12. Maxim Marin (Hrsg.): Zum 100. Todestag Mihai Eminescus: 1850–1889, Bonn : Romanistischer Verlag, 1991, ISBN 978-3-924888-68-8
  13. Ioan Constantinescu (Hrsg.): Mihai Eminescu: 1889–1989. Nationale Werte - internationale Geltung, Südosteuropa-Gesellschaft, München 1992, ISBN 978-3-925450-32-7
  14. Joachim-Peter Storfa: Die politischen Schriften des Mihai Eminescu, Wien, WUV-Universitäts-Verlag, 1995, zugleich Dissertation Universität Wien, ISBN 978-3-85114-239-6
  15. Mircea Graf Vaida-Voevod: Mihai Eminescu, der bedeutendste rumänische Dichter, in Wien und Berlin (1870–1874). In: Berlin – Wien. Eine Kulturbrücke. Beiträge einer internationalen Konferenz, (Pankower Vorträge, Heft 102), Berlin 2007, S. 18–24.
  16. Ioan-Iovitz Popescu, Mihaiela Lupea, Doina Tatar, Gabriel Altmann: Quantitative Analysis of Poetic Texts, Berlin/Boston, De Gruyter/De Gruyter Mouton, 2015, ISBN 978-3-11-036380-7
  17. Georgeta Daniela Oancea: Mythen und Vergangenheit, Rumänien nach der Wende, 2005, S. 35 (Onlineversion) (PDF; 1,9 MB), Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 12. April 2011
  18. Maria Matilda Alexandrescu-Dersca Bulgaru: Nicolae Iorga: A Romanian Historian of the Ottoman Empire. Bucharest 1972 (Bibliotheca Historica Romaniae Studies 40).
  19. Erich Prokosch: Jorga aus der Sicht des 21. Jahrhunderts: N. Jorga: Geschichte des osmanischen Reiches nach den Quellen dargestellt. In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, Vol. 100, Orientalische Landschaften (2010), S. 243–264, JSTOR 23861996.
  20. Gundel Große: Die Auseinandersetzung der rumänischen Literaten mit der Zwischenkriegszeit im Zeitraum von 1990 bis 2000, Dissertation, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2017
  21. Lucian Boia: Die Germanophilen: die rumänische Elite zu Beginn des Ersten Weltkrieges (=  Forum: Rumänien). Frank & Timme, Berlin 2014, ISBN 978-3-7329-0115-9, S. 213.
  22. Simone Reicherts-Schenk: Die Legende von Meister Manole in der rumänischen Dramatik: Aspekte eines kreativen Schaffensprozesses am Beispiel der Dramen von Adrian Maniu, Lucian Blaga, Horia Lovinescu und Marin Sorescu, Frankfurt am Main 1994, zugleich Dissertation Universität Heidelberg, ISBN 978-3-631-47623-9
  23. Hannelore Tyslik: Dunkles Dichten in der rumänischen Moderne. Ion Barbu: Joc secund, Heidelberg 2005, zugleich: Dissertation, Universität Heidelberg, 2004, ISBN 978-3-8253-5068-0
  24. Laura Cheie: Die Poetik des Obsessiven bei Georg Trakl und George Bacovia, Salzburg/ Wien 2004, zugleich: Dissertation, Universität Innsbruck, ISBN 978-3-7013-1087-6
  25. Gheorghe Stanomir: Camil Petrescu’s Erfolge und Niederlagen. Ein kritisch-dramatischer Blick auf die rumänische Öffentlichkeit 1912–1998, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2003
  26. William Kluback: Benjamin Fondane. A poet in exile, 1996, ISBN 0-8204-2631-8
  27. Arta Lucescu Boutcher: Rediscovering Benjamin Fondane, 2003, ISBN 0-8204-4869-9
  28. Ramona Fotiade (Herausgeberin): The tragic discourse: Shestov and Fondane’s existential thought, 2006, ISBN 978-3-03-910899-2
  29. Liliane Meffre / Olivier Salazar-Ferrer (Herausgeber): Carl Einstein et Benjamin Fondane. Avant-gardes et émigration dans le Paris des années 1920 – 1930, 2008, ISBN 978-90-5201-445-6
  30. Benjamin Fondane. A poet-philosopher caught between the Sunday of history and the existential Monday, 2013, ISBN 978-1-433-11302-4
  31. Gero von Wilpert: Miorița, in: Lexikon der Weltliteratur. Fremdsprachige Autoren, Band II L–Z, Stuttgart 2004, 2008, ISBN 978-3-520-84301-2
  32. Mircea Vaida-Voevod: Lucian Blaga. Ein rumänischer Dichter und die deutsche Literatur, Übersetzung Erika Scharf, Hildesheim 1992, ISBN 978-3-487-09260-7
  33. George Guțu: Celaniana 2: Die Lyrik Paul Celans und die rumänische Dichtung der Zwischenkriegszeit. Kultur-, literaturwissenschaftliche und dokumentarische Beiträge , Frank & Timme Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-7329-9371-0
  34. Eugène Ionesco: Das war Urmuz. In: Akzente. Zeitschrift für Dichtung, Nr. 6/1967. S. 520–547.
  35. Das war Urmuz. Dokumentation eines Falles von Poesie, Produktion: SFB, 1967. (Regie: Heinz von Cramer)
  36. Richard Reschika: Der eingeschlafene Gott – Gnostizismus als rumänische Kulturkonstante. Eine Studie zu gnostischen Leitmotiven in der Mythologie, Philosophie und Literatur Rumäniens unter besonderer Berücksichtigung ausgewählter Werke von Lucian Blaga, E.M. Cioran, Mihai Eminescu, Urmuz, Mircea Eliade und Eugène Ionesco, Projekt-Verlag, Bochum/Freiburg 2016, S. 79–87, ISBN 978-3-89733-404-5.
  37. Birgit Schmidt: Ich bin kein Theoretiker, aber ich verstehe den Sozialismus ganz anders. Leben, Arbeit und Revolte des rumänischen Schriftstellers Panaït Istrati, Verlag Edition AV (Verlag), Bodenburg 2019, ISBN 978-3-86841-216-1
  38. Heinrich Stiehler (Herausgeber): Panaït Istrati. Politische Spätschriften 1934/1935, Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur, Berlin 2020, ISBN 978-3-7329-0557-7
  39. Der Erpelkopf. In: Irina Weigl (Hg.): Rumänische Stücke. Verlag Volk und Welt, Berlin 1977, (S. 5–122).
  40. Peter Hamm: Die Skala des Leidens. In: Die Zeit. 8. Dezember 2005.
  41. Malte Herwig: Aus einem Irrenhaus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. Mai 2005.
  42. Peter Motzer: Wer dies liest, wird verwandelt In: Die Welt, 31. Mai 2001.
  43. Claus Stephani: Von einem Buch, das lebt. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift.
  44. Richard Wagner: Das Zeitalter der Rhinozerosse. In: Neue Zürcher Zeitung. 19. Februar 2005.
  45. Simona Antofi: Literatur der Grenzen und Grenzen der Literatur – Der Fall Mihail Sebastian. In: Maren Huberty, Michèle Mattusch (Hrsg.): Rumänien und Europa: Transversale. Frank & Timme, Berlin 2009, ISBN 978-3-86596-270-6, S. 227–244
  46. Andrei Oișteanu: Mihail Sebastians inneres Exil, in "Zwischenwelt. Zeitschrift der Theodor Kramer Gesellschaft", 3–4, 2013, ISSN 1606-4321 S. 8–10
  47. Claus Stephani: Ein Mensch von der Donau. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift. Juni 2007, S. 10–12.
  48. William Totok: Der Fall Sebastian: Über die Verstrickung der rumänischen Intelligenz in den Faschismus. In: Literatur und Kritik Nr. 331/332, März 1999, S. 5–9.
  49. Marie Gründer: Das (Über)Leben im faschistischen Rumänien unter Antonescu am Beispiel Mihail Sebastians. "Voller Entsetzen, aber nicht verzweifelt", München, GRIN-Verlag 2020, ISBN 978-3-346-18606-5 (Onlineversion)
  50. Claudio Mutti: Mircea Eliade und die Eiserne Garde. Rumänische Intellektuelle im Umfeld der Legion Erzengel Michael. Regin, Preetz 2009, ISBN 978-3-941247-11-6.
  51. William Totok: Die Generation von Mircea Eliade im Bann des rumänischen Faschismus. In: Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik. 7. Jg., Nr. 1, 1995, S. 42–55.
  52. Bertelsmann Universallexikon, Band 16, Gütersloh 1990, S. 379 f.
  53. Harenberg Kompaktlexikon, Band 5, Dortmund 1994, S. 2817 f., ISBN 3-611-00396-4
  54. Gheorghe Stanomir: Camil Petrescu’s Erfolge und Niederlagen. Ein kritisch-dramatischer Blick auf die rumänische Öffentlichkeit 1912–1998, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2003
  55. Janka Vogel: „Barfuß“ von Zaharia Stancu als Roman des Sozialistischen Realismus in Rumänien, München 2014 (Online-Version)
  56. Anca Paunescu: The stylistic structure of poetic language in Nichita Stanescu’s poetry, Rostock 2015, ISBN 978-3-940237-13-2
  57. Oskar Pastior: Oskar Pastior entdeckt Gellu Naum, Hamburg 2001, ISBN 978-3-203-84302-5
  58. Chiara Isabella Nassauer: „Mein müder Vater“ von Gellu Naum. Ein surrealistisches Poem als Initiationsbeschreibung und okkultistisches Manifest, Essay, 2009 (Onlineversion)
  59. Isabella Nassauer: Das Okkult-Sakrale und das Rebellisch-Profane bei Gellu Naum, Eugène Ionesco und Alfred Kubin, Essay, 2010 (Onlineversion)
  60. Eva Behring: Zum Tode des rumänischen Schriftstellers Marin Preda. In: neue deutsche literatur. 28, Heft 10/1980, S. 153–156.
  61. Carl Gibson: Der Tod geht um – Marin Preda, prominentestes Securitate-Opfer? In: Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceauşescu-Diktatur. Chronik und Testimonium einer tragischen Menschenrechtsbewegung, in literarischen Skizzen, Essays, Bekenntnissen und Reflexionen. Röll, Dettelbach 2008, ISBN 978-3-89754-297-6, S. 356f.
  62. Paul Barié: Mircea Eliade. Das Heilige im Profanen oder wie real ist die Realität?, Sonnenberg, Annweiler 2002, ISBN 3-933264-21-9.
  63. Richard Reschika: Mircea Eliade interkulturell gelesen. (Interkulturelle Bibliothek Band 47). Traugott Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-192-8.
  64. Richard Reschika: Mircea Eliade zur Einführung. Junius, Hamburg 1997, ISBN 3-88506-960-1.
  65. Bertelsmann Universallexikon, Band 8, Gütersloh 1988, S. 313
  66. Siegfried Kienzle, Otto C. A. zur Nedden (Hrsg.): Reclams Schauspielführer. 19. Auflage, Stuttgart 1993, S. 1009
  67. Klaus Bahners: Eugène Ionesco: „Die kahle Sängerin; Die Unterrichtsstunde; Die Nashörner“. Interpretationen. Königs Erläuterungen und Materialien, 392. C. Bange, Hollfeld 1997, ISBN 978-3-8044-1643-7
  68. Carol Petersen: Eugène Ionesco. Colloquium, Berlin 1976, ISBN 3-7678-0407-7
  69. Gert Pinkernell: Interpretationen. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1992 (darin eine Deutung von Rhinocéros als politisch motiviertem Stück)
  70. Martin Esslin: Das Theater des Absurden von Beckett bis Pinter. Hamburg 1965, ISBN 978-3-499-55684-5
  71. Eva Neuhaus: Charakterisierung der Figuren in Ionescos „Rhinocéros“ im Hinblick auf seine Totalitarismus- und Ideologiekritik, Seminararbeit, 1998 (Onlineversion)
  72. Isabella Nassauer: Das Okkult-Sakrale und das Rebellisch-Profane bei Gellu Naum, Eugène Ionesco und Alfred Kubin, Essay, 2010 (Onlineversion)
  73. GONCOURT-PREIS: Ovids Metamorphose. In: Der Spiegel vom 29. November 1960
  74. Richard Wagner: Ein Schriftsteller im Kalten Krieg. In: Neue Zürcher Zeitung vom 2. April 2007
  75. Hans-Peter Kunisch: Ein Trenchcoat zu viel. Der rumänische Schriftsteller Norman Manea wird 80. In: Süddeutsche Zeitung vom 19. Juli 2016, S. 12.
  76. Claudiu Turcuş: Norman Manea. Aesthetics as east ethics, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-631-66912-9
  77. Ioan Constantinescu (Hrsg.): Mircea Dinescu, Dichter und Bürgerrechtler. Neue Gedichte, Dokumente, Analysen, Augsburg 1992, ISBN 978-3-928898-04-1
  78. Ioan Constantinescu, Henning Krauß (Herausgeber): Lyrik, Revolution und das neue Europa: Ansprachen und Texte anlässlich der Verleihung der akademischen Ehrenbürgerwürde der Universität Augsburg 1991
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.