Marcel Proust
Valentin Louis Georges Eugène Marcel Proust (* 10. Juli 1871 in Paris; † 18. November 1922 ebenda) war ein französischer Schriftsteller und Sozialkritiker. Sein Hauptwerk ist der siebenbändige Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.
Leben
Marcel Prousts Eltern, der Arzt Adrien Proust und Jeanne Weil (1849–1905),[1] heirateten am 3. September 1870 in einem Zivilakt. Prousts Vater stammte aus Illiers (Département Eure-et-Loir) und war katholisch, die Mutter stammte aus der jüdischen Bankiersfamilie Weil, die aus dem Elsass und aus der Nähe von Metz kam.[2]
Am 10. Juli 1871 kam Marcel Proust in der Rue La Fontaine im noblen Stadtviertel Auteuil in der Nähe des Bois de Boulogne zur Welt. Die politische Situation war durch das Ende des Deutsch-Französischen Krieges und den Pariser Kommune-Aufstand bestimmt. Im August wurde Marcel katholisch getauft.
Jeanne Proust brachte am 24. Mai 1873 ihren zweiten Sohn, Robert, zur Welt, der später ein bekannter Arzt wurde und der literarische Nachlassverwalter von Proust war. Die Familie Proust zog im August von 8, Rue Roy nach 9, Boulevard Malesherbes um; beide Wohnungen lagen im 8. Arrondissement von Paris.
Seine Ferien verbrachte Proust mit seiner Familie in Auteuil oder Illiers bei Chartres (die zu Combray in seinen Romanen wurden) oder in Seebädern in der Normandie mit seiner Großmutter mütterlicherseits.[3] Nach dem von Illiers stammenden Vater wurde dort die Rue du Docteur Proust benannt. Als Hommage an Marcel Proust wurde der Ort 1971 in Illiers-Combray umbenannt.
Im Alter von neun Jahren erlitt Marcel seinen ersten Asthmaanfall.[4] Im Oktober 1882 trat er ins Lycée Condorcet ein; auf dieser Schule lernte er u. a. Jacques Bizet, Daniel Halévy und Alfred Dreyfus kennen. In seiner Zeit am Gymnasium verliebte er sich in ein Mädchen namens Marie de Benardaky und fand durch Freunde Zugang zu Salons der oberen Gesellschaft wie die von Geneviève Halévy und Madame Arman de Caillavet. In das Jahr 1887 fallen erste schriftstellerische Versuche für Schulzeitschriften mit blumigen Namen wie La Revue Verte oder La Revue Lilas (nach der Farbe ihres Papiers benannt). 1888 unterrichtete ihn der Philosophielehrer Alphonse Darlu, der einen großen Einfluss auf ihn ausübte.
Nach dem Lycée meldete sich Marcel Proust im November 1889 freiwillig für ein Jahr zum Militärdienst, um der Einziehung für vier Jahre zuvorzukommen; er diente im 76e régiment d’infanterie, das in Orléans stationiert war. Dort lernte er Robert de Billy kennen. Ein Jahr später beendete Proust seinen Militärdienst und schrieb sich an der juristischen Fakultät ein. Im selben Jahr besuchte er Vorlesungen von Henri Bergson, mit dem er weitläufig verwandt war und dessen wahrnehmungsorientiertes Konzept von Zeit auf Proust einen gewissen Einfluss gehabt haben dürfte. Im September 1891 fuhr Proust erstmals nach Cabourg. Zuvor war er mit seinen Eltern schon mehrfach an die Kanalküste gereist, so nach Dieppe, Trouville-sur-Mer und Le Tréport.
1893 machte Proust die Bekanntschaft Robert de Montesquious, einer der schillerndsten (und selbstverliebtesten) Gestalten des Pariser Lebens. Im selben Jahr nahm der Dreyfus-Skandal seinen Anfang, der die französische Öffentlichkeit 13 Jahre lang beschäftigte. Dieser Skandal wurde in seinem Werk Basis der Rahmenbedingungen für gesellschaftlichen Erfolg oder Misserfolg, je nach politischer Strömung. 1894 lernte Proust den Komponisten Reynaldo Hahn kennen, der Prousts Gedichte „Porträts von Malern“ vertonte und mit dem ihn für zwei Jahre eine leidenschaftliche Liebesbeziehung verband, bis sich Proust 1896 Lucien Daudet zuwandte. Hahn und Proust blieben bis zu Prousts Tod in Freundschaft verbunden, wie ein lebhafter Briefwechsel, von dem fast ausschließlich Prousts Teil erhalten geblieben ist, belegt.[5]
Seine regelmäßigen Besuche der exklusiven Salons von Madame Straus, Arman de Caillavet, Aubernon und Madeleine Lemaire während seiner Studienzeit machten Proust zu einem scharfsinnigen Beobachter der Großbourgeoisie, deren Bild er in Artikeln für die Tageszeitung Le Figaro zeichnete, was ihm den Ruf eines „Hofberichterstatters“ eintrug – Prousts Bewunderung der Haute volée hat zwar teils ironische, teils aber auch schon komische Züge (die man wohl erst nach Bekanntschaft mit der Welt der Guermantes zu genießen vermag).[6]
1895 nahm Proust eine unbezahlte Stelle als Bibliothekar in der Bibliothèque Mazarine an; allerdings war er dort mehr ab- als anwesend. Zuvor hatte Proust sein juristisches Studium ohne Examen beendet, aber in einem geisteswissenschaftlichen Studiengang seine Licence en Lettres erhalten. Im selben Jahr nahm er seine Arbeit am Jean Santeuil auf, ein Romanprojekt, das unvollendet blieb, von dem dann aber später erhebliche Teile in die Suche nach der verlorenen Zeit einflossen.
Im Juni 1896 erschien Prousts erstes Buch, Les plaisirs et les jours. Aufmachung und Preis waren mehr als luxuriös. Im Februar 1897 duellierte sich Proust mit dem Kritiker Jean Lorrain, der eine zweideutige Bemerkung über Prousts Freundschaft mit Lucien Daudet gemacht hatte (une amitié spéciale). Prousts Sekundanten waren der ihm freundschaftlich verbundene Maler Jean Béraud und der Berufsfechter Gustave de Borda („Säbel-Borda“).
Das Jahr 1898 stand im Zeichen der Forderungen einer Revision des Dreyfus-Prozesses; im selben Jahr arbeitete Proust an einer Übersetzung von John Ruskins The Bible of Amiens, bei der ihm Reynaldo Hahns Cousine, die Kunsthistorikerin Marie Nordlinger, zur Seite stand. Proust wurde vom Kunst-Enthusiasmus Ruskins fasziniert. Im Januar 1900 starb Ruskin; Proust veröffentlichte im Mercure einen Nachruf. Seine Ruskin-Übersetzung erschien erst 1904, eine andere (Sesam und Lilien) 1906; diesmal waren ihm die ausgezeichneten Englischkenntnisse seiner Mutter von Nutzen. Im Sommer 1900 unternahm Proust Reisen allein und mit seiner Mutter nach Venedig sowie mit dem von ihm bewunderten Bertrand de Fénelon nach Flandern und Holland.
Im November 1903 starb Prousts Vater, knapp zwei Jahre später Prousts Mutter. Proust fiel daraufhin in eine tiefe Depression. Er nahm sich ein Zimmer in Versailles und verließ es fünf Monate lang nicht. Da er von der Mutter ein kleines Vermögen geerbt hatte, war er finanziell weitgehend unabhängig.
Am 6. Dezember 1905 begab sich Proust auf Empfehlung seines Arztes Édouard Brissaud für sechs Wochen zur Behandlung seiner Neurasthenie in das Sanatorium von Boulogne-Billancourt. Dort wurde er von dem Charcot-Schüler Paul Sollier mit Isolation und der Induzierung „unwillkürlicher Erinnerungen“ therapiert. Sollier hatte das Phänomen der „unwillkürlichen Erinnerung“ vor allem in seinem Buch Le Problème de la Mémoire analysiert und zu einem Therapieansatz ausgearbeitet.[7]
Ab 27. Dezember 1906 wohnte Proust in 102, Boulevard Haussmann. Es folgten Sommeraufenthalte in Cabourg und Trouville-sur-Mer, die ihm halfen, sich von seinem Kummer zu lösen. 1907 engagierte er Alfred Agostinelli als Chauffeur. Im Juli 1909 zog Proust sich von der Welt zurück und begann mit der Arbeit an seinem Hauptwerk À la recherche du temps perdu (Auf der Suche nach der verlorenen Zeit). 1912 wurde Agostinelli Prousts Sekretär, und ihre Beziehung zueinander wurde vertrauter.
Am 13. November 1913 erschien Du côté de chez Swann als erster Band des Romanwerks A la recherche du temps perdu bei Grasset auf Prousts eigene Kosten, nachdem der Roman von den Verlegern, u. a. von André Gide, dem damaligen Lektor im Verlag Gallimard, abgelehnt worden war. Später sollte Gide dies als den größten Fehler seines Lebens bereuen. In dieser Ausgabe lag Combray noch in der Beauce; in den Ausgaben ab 1919 bei Gallimard wurde der Schauplatz in die Champagne verlegt, um Combray in das Geschehen des Ersten Weltkrieges einbeziehen zu können. Prousts Verleger Grasset hatte dafür gesorgt, dass der erste Band der SvZ umfangreich und positiv besprochen wurde; nebenher bezahlte Proust auch in einigen Fällen für den Abdruck positiver „Echos“ zu diesen Kritiken, die er dann auch gleich selbst schrieb – wohlgemerkt, diese "Echos" waren Hinweise auf Kritiken, nicht die Kritiken selbst, ähnlich wie auch heute Verlage zur Anpreisung eines Buches gern aus Kritiken zitieren; diese Werbepraxis war damals gang und gäbe.[8]
Im Mai 1914 kam Agostinelli bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, woraufhin Proust erneut in eine tiefe Depression stürzte. Die Haushälterin Céleste Albaret trat 1914 ihre Stellung bei Proust an. Sie half ihm nicht nur beim Haushalt, sondern wurde auch seine engste Vertraute und Mitarbeiterin, die ihm seine Manuskripte ordnete.
1916 gelang es dem Verleger Gallimard, Proust dem Verleger Grasset abspenstig zu machen und für seine Literaturzeitschrift La Nouvelle Revue Française (N.R.F.) zu gewinnen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erschienen dort der zweite Band der Recherche im November 1918 À l’ombre des jeunes filles en fleurs und 1919 eine Neuauflage von Du côté de chez Swann.
1919 zog Proust ein letztes Mal um: Der Wohnsitz bis zu seinem Tod wurde 44, Rue de l'Amiral Hamelin. Im selben Jahr erschien Pastiches et mélanges. Im Dezember erhielt Proust für den zweiten Band seiner Recherche den Prix Goncourt, die höchste französische Auszeichnung für Literatur. Ein Jahr später wurde ihm eine weitere außerordentliche Auszeichnung zuteil: Er wurde zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.
Von 1920 bis 1922 erschienen vier weitere Teilbände der Recherche, nämlich Du côté des Guermantes I und II sowie Sodome et Gomorrhe I und II.
Im Mai 1921 besuchte Proust eine Ausstellung niederländischer Malerei im Jeu de Paume. Als er die Ansicht von Delft von Jan Vermeer betrachten wollte, erlitt er einen Schwächeanfall ähnlich wie die Romanfigur Bergotte in Band V der SvZ.
Im März 1922 begann Proust einen Briefwechsel mit Ernst Robert Curtius, einem deutschen Romanisten, der als einer der ersten in Deutschland auf Prousts herausragende Stellung in der modernen Literatur hinwies.
Am 18. November 1922 starb Marcel Proust, und am 22. November wurde er, als Ritter der Ehrenlegion, mit militärischen Ehren auf dem Friedhof Père-Lachaise neben seinen Eltern beigesetzt. Postum erschienen die letzten Bände der Recherche: La Prisonnière, La Fugitive und Le temps retrouvé. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Romanfragmente Jean Santeuil und Contre Sainte-Beuve ediert.
Prousts Homosexualität zeigt sich nachvollziehbar erstmals in seinen Briefen an seine Mitschüler Jacques Bizet und Daniel Halévy, die an Offenherzigkeit nichts zu wünschen übrig lassen, aber auch zeigen, dass Proust schon in jungen Jahren kein großes Problem mit seiner Veranlagung zu haben schien – dies wird dann auch deutlich in Prousts späterer Auseinandersetzung mit Homosexualität in Sodom und Gomorrha I, die zwar von einer Einfühlsamkeit geprägt ist, die ein Nichtbetroffener schwerlich aufbringen könnte, sich aber durch einen neutralen Beobachterstandpunkt wohltuend von „Verteidigungsschriften“ wie etwa André Gides zeitgleichem Corydon unterscheidet. Dass Prousts Freundschaft zu den beiden Briefempfängern nicht unter seiner stürmischen Werbung litt, zeigt zudem einen erstaunlich gelassenen Umgang seines sozialen Umfeldes mit Homosexualität. Seine erste Liebeserfahrung scheint Proust mit Willy Heath gemacht zu haben, den er im Frühjahr 1893 kennenlernte und der ein halbes Jahr später an Typhus starb. Ihm widmete Proust seinen Erstling Les Plaisirs et les jours (dt. Freuden und Tage). 1894 lernte Proust im Salon von Madeleine Lemaire den Komponisten Reynaldo Hahn kennen, der allgemein als Prousts erste große Liebesbeziehung angesehen wird, wenn auch die Beleglage äußerst dünn ist – Proust bestürmte zwar Hahn in seinen Briefen, aber über dessen Haltung ist nichts bekannt. (Hahn war eng mit dem Pianisten Eugène Risler befreundet, aber die Korrespondenz wurde bislang nicht veröffentlicht.) Die Affäre mit Hahn ging 1896 zu Ende, als Proust sich dem 17-jährigen Sohn Lucien des Dichters Alphonse Daudet zuwandte, der allerdings schon bald zu Jean Cocteau überlief.
1906 unternahm Proust zusammen mit dem von ihm verehrten Freund Bertrand de Fénelon eine Reise durch Holland und Belgien, von der er sich offenbar mehr versprochen hatte, als Bertrand zu geben bereit war, und nach der es mit der Freundschaft vorbei war. Bertrands Tod bereits in den ersten Tages des Ersten Weltkrieges stürzte Proust in eine tiefe Depression; er setzte Bertrand im vierten Band der SvZ ein namentliches Denkmal: „das klügste, beste und tapferste Wesen“. Bis zum Tod seiner Eltern hielt Proust sich, was sein Liebesleben anbetraf, bedeckt, begann dann aber, in Le Cuziats Männerbordell „Hôtel Marigny“ in der Rue de l'Arcade zu verkehren, das sein literarisches Abbild in Jupiens Bordell im VII. Band der SvZ findet.
1913 tauchte der Chauffeur Alfred Agostinelli wieder bei Proust auf und zog zusammen mit seiner Verlobten bei ihm ein. Trotz oder gerade wegen der Aussichtslosigkeit verliebte sich Proust in Agostinelli, wie aus den Briefen Prousts deutlich wird, die dieser schrieb, nachdem Agostinelli im Frühjahr 1914 nach Nizza zu seiner Familie „geflohen“ war und kurz darauf bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Die Agostinelli-Affäre prägte zu weiten Teilen die Bände Die Gefangene und Die Entflohene der SvZ.
Die wohl erste weibliche Jugendliebe Prousts war Marie de Bénardaky, eine Tochter russischer Eltern, die einen musischen Salon in der Rue de Chaillot führten. Sie gehörte neben ihrer Schwester Hélène (gen. Nelly) und den beiden Schwestern Antoinette und Lucie Faure zu dem Kreis von Barlauf-Spielern in den Champs-Élysées, dem sich der junge Proust im Sommer 1886 anschloss. In einem Brief an die Prinzessin Soutzo von 1918 bezeichnete er sie als „den Rausch und die Verzweiflung meiner jungen Jahre“.[9] Offenbar hat sie in weiten Teilen als Modell für die erste Liebe des Protagonisten der SvZ gedient, Gilberte Swann.
Auch zu Frauen hatte Proust Beziehungen. Vor allem hatte er eine überschäumende Bewunderung des allzu Weiblichen, der er sich besonders hingab, wenn die Frau schon verlobt oder verheiratet war, wie Laure de Chévigné geb. de Sade, der er bei ihren Morgenspaziergängen auflauerte, Jeanne Pouquet, die mit seinem Freund Gaston Arman de Caillavet verlobt war, oder Louisa de Mornand, Schauspielerin und Geliebte von Prousts Freund Marquis d’Albufera und auch von Proust selbst. In einem Interview von 1928 mit der Wochenzeitschrift Candide behauptete diese jedenfalls eine erotische Beziehung zu Proust.
Literaturgeschichtliche Einordnung
Prousts Hauptwerk ist Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À la recherche du temps perdu) in sieben Bänden. Dieser monumentale Roman ist eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts.
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit ist eine fiktive Autobiographie mit raffinierter Struktur: Ein weitgehend anonymes „Ich“, das aber möglicherweise „Marcel“ heißt, erzählt von seinen zum Teil vergeblichen Versuchen, sich an seine Kindheit und Jugend zu erinnern.
Was ihm willentlich nicht gelingt, ermöglichen ihm schließlich eine Reihe „unwillkürlicher Erinnerungen“ – Sinnesassoziationen, die Erlebnisse der Vergangenheit auf intensive Weise vergegenwärtigen und damit erinnerbar machen; das berühmteste Beispiel ist der Geschmack einer in Tee getauchten Madeleine, der den Ort seiner Kindheit, Combray, in ganzer Fülle wiederauferstehen lässt. Am Ende des Romans entschließt sich das „Ich“, die auf diese Weise wiedererlebte und damit „wiedergefundene“ Zeit nun in einem Roman festzuhalten.
Während die historisch zuerst entstandenen Anfangs- und Schlussteile des Romans hauptsächlich die Erinnerung und das Erinnern thematisieren, wird im Mittelteil, etwa ab Mädchenblüte, das schon gleich zu Anfang in Aussicht gestellte „ungeheure Bauwerk der Erinnerung“ durch präzise, perspektivisch wechselnde, teilweise ironisierende Beschreibungen der mondän-dekadenten Gesellschaft der Jahrhundertwende und des Innenlebens ihres Betrachters (des Erzählers) aus kleinsten Beobachtungsatomen mosaikartig aufgebaut. Prousts Technik, auch noch den winzigsten Details allein schon durch ihre ausufernde Beschreibung Funktion zuzuweisen, hat später der Nouveau Roman weiter vervollkommnet.
Literaturhistorisch bedeutend ist Prousts Roman vor allem deshalb, weil er mit einer bis dahin ungekannten Konsequenz die Subjektivität der menschlichen Wahrnehmung inszeniert, mit all ihren Nachteilen und Möglichkeiten: So zeigt er einerseits, dass kein Mensch die Wirklichkeit oder Wahrheit als solche erkennen kann, sondern allenfalls eine subjektive Wahrheitsvorstellung besitzt. Andererseits entfaltet jeder Mensch in seiner subjektiven Wahrheit eine einzigartige Welt, jeder Mensch ist ein eigener Kosmos.
Das Erzählen und damit die Literatur werden von Proust als eine Möglichkeit entdeckt, anderen Menschen zumindest Teile dieser einzigartigen, subjektiven Welt eines „Ich“ zugänglich zu machen.
Das Motiv der versagenden Erinnerung, mit der ein „Ich“ sich quält und an der es die prinzipielle Unzugänglichkeit der Wirklichkeit erfährt, wird in der französischen Literatur vor allem von Claude Simon aufgegriffen und neu bearbeitet, nun mit Bezug auf die Kriege des 20. Jahrhunderts.
Aus jüdischer Perspektive befasste sich erstmals Hermann Grab 1933 mit dem Werk, das zuvor noch nicht unter Berücksichtigung dieses Aspekts betrachtet worden war. Grab konzentrierte sich dabei vor allem auf die Figuren des Charles Swann und des Albert Bloch, in denen er gegensätzliche Strategien des Umgangs mit gesellschaftlicher Exklusion erkannte. An Grabs Interpretation zeigt sich dabei beispielhaft die Suche nach Bewältigungsmöglichkeiten eigener Verfolgungserfahrungen in der Literatur.[10]
Madeleine-Effekt bzw. Proust-Phänomen
Der gelegentlich auftretende Effekt, dass ein Geschmacks- oder Geruchserlebnis plötzlich ganz bestimmte Erinnerungen hervorruft, wird nach der berühmten Madeleine-Szene in Auf der Suche nach der verlorenen Zeit als Madeleine-Effekt, Proust-Effekt oder Proust-Phänomen bezeichnet.[11][12]
Werke in deutscher Übersetzung
- Jean Santeuil. Band I und II. Übersetzung von Eva Rechel-Mertens. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1965.
- Der Weg zu Swann. Aus: Auf den Spuren der verlorenen Zeit. 1. Roman. – 2 Bände. Übers. Rudolf Schottländer. Reihe: Die Romane des 20. Jahrhunderts. Die Schmiede, Berlin 1926.[13]
- Im Schatten der jungen Mädchen. Aus: Auf den Spuren der verlorenen Zeit. 2. Roman. – Übers. Walter Benjamin und Franz Hessel. Reihe: Die Romane des 20. Jahrhunderts. Die Schmiede, Berlin o. J. (683 S.) Erstveröffentlichung: 1927. Weitere Veröffentlichung: Walter Benjamin, Gesammelte Schriften (unter Mitwirkung von Theodor W. Adorno und Gershom Scholem herausgegeben von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser), Übersetzungen, Supplement II (Hrsg. Helle Tiedemann-Bartels). Frankfurt am Main 1987 (S. 535)
- Marcel Proust. Guermantes. Aus: Walter Benjamin, Gesammelte Schriften (Unter Mitwirkung von Theodor W. Adorno und Gershom Scholem herausgegeben von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser), Übersetzungen, Supplement III (Hrsg. Helle Tiedemann-Bartels), Übersetzt von Walter Benjamin und Franz Hessel. Frankfurt am Main 1987, online – Internet Archive.
- Frankfurter Ausgabe, verschiedene Übersetzer, Suhrkamp Verlag, Hrsg. Luzius Keller
- Band 1/1: Freuden und Tage und andere Erzählungen und Skizzen aus den Jahren 1892–1896. Übersetzung von Luzius Keller und Elisabeth Borchers. ISBN 3-518-02193-1.[14]
- Band 1/2: Nachgeahmtes und Vermischtes. ISBN 3-518-02194-X.
- Band 1/3: Essays, Chroniken und andere Schriften. ISBN 3-518-02197-4.
- Band 2 = Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Übersetzung von Eva Rechel-Mertens.
- Band 2/1: Unterwegs zu Swann. ISBN 3-518-02778-6.
- Band 2/2: Im Schatten junger Mädchenblüte. ISBN 3-518-02780-8.
- Band 2/3: Guermantes. ISBN 3-518-02783-2.
- Band 2/4: Sodom und Gomorrha. ISBN 3-518-41088-1.
- Band 2/5: Die Gefangene. ISBN 3-518-41192-6.
- Band 2/6: Die Flüchtige. ISBN 3-518-41292-2.
- Band 2/7: Die wiedergefundene Zeit. ISBN 3-518-41376-7.
- Band 3/1–2: Jean Santeuil. ISBN 3-518-02774-3; Übersetzung von Eva Rechel-Mertens.
- Band 3/3: Gegen Sainte-Beuve. ISBN 3-518-40929-8.
- Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Neuübers. Michael Kleeberg. Liebeskind Verlag
- Combray. ISBN 3-935890-06-0.
- Eine Liebe Swanns. ISBN 3-935890-22-2.
- Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Kommentierte Neuübersetzung von Bernd-Jürgen Fischer. Reclam Bibliothek, Stuttgart 2017, ISBN 3-15-030056-8. Auch als EPub erhältlich.
- Auf dem Weg zu Swann. ISBN 978-3-15-010900-7.
- Im Schatten junger Mädchenblüte. ISBN 978-3-15-010901-4.
- Der Weg nach Guermantes. ISBN 978-3-15-010902-1.
- Sodom und Gomorrha. ISBN 978-3-15-010903-8.
- Die Gefangene. ISBN 978-3-15-010904-5.
- Die Entflohene. ISBN 978-3-15-010905-2.
- Die wiedergefundene Zeit. ISBN 978-3-15-010906-9.
- Der gewendete Tag. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit in den Vorabdrucken. Herausgegeben und aus dem Französischen übersetzt von Christina Viragh und Hanno Helbling. Manesse, Zürich 2004, ISBN 3-7175-2045-8.
- Das Flimmern des Herzens. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Aus dem franz. Druckbogen, mit einem Anhang u. einem Vorwort vers. von Stefan Zweifel. Die andere Bibliothek, Berlin 2017, ISBN 978-3-8477-0395-2.
- Der geheimnisvolle Briefschreiber. Frühe Erzählungen. Herausgegeben von Luc Fraisse. Aus dem Französischen von Bernd Schwibs. Suhrkamp, Berlin 2021, ISBN 978-3-518-42972-3.
- Zweisprachige Ausgaben
- Der Gleichgültige / L’Indifférent. Übers. Elisabeth Borchers. Suhrkamp, Frankfurt am Main, ISBN 3-518-37504-0.
- Les Poèmes / Die Gedichte. Übers. Bernd-Jürgen Fischer. Reclam, Stuttgart ISBN 978-3-15-011158-1
Bislang nicht übersetzt
- Les Soixante-Quinze Feuillets et autres manuscrits inédits, hrsg. von Nathalie Mauriac Dyer mit einem Vorwort von Jean-Yves Tadié, Gallimard, 2021 ISBN 9782072950667[15]
Briefe (Auswahl)
Marcel Proust hat seit Jugendjahren täglich Briefe an unterschiedliche Korrespondenten geschrieben, die ab 1926 publiziert wurden und inzwischen viele Bände umfassen.
- Robert de Billy, Marcel Proust. Lettres et conversations. Éditions des Portiques, Paris 1930.
- Correspondance générale (1930–1936). 6 Bände.
- Eine erste Ausgabe eines Briefwechsels mit unterschiedlichen Korrespondenten, alphabetisch geordnet, die von Robert Proust und Paul Brach herausgegeben wurde.
- Correspondance. 21 Bände. Plon, Paris 1971–1993.
- Diese chronologisch geordnete Ausgabe, hrsg. von Philip Kolb, enthält auch die Briefe der fünfbändigen Ausgabe von 1930, sowie einen umfangreichen Anhang mit Anmerkungen.
- Marcel Proust. Lettres. Plon, Paris 2004.
- Eine Auswahl von Briefen aus der 21-bändigen Ausgabe von 1971–1993, ergänzt um unveröffentlichte Briefe durchgesehen u. hrsg. von Françoise Leriche.
- Marcel Proust: Briefwechsel mit der Mutter. Herausgegeben u. übersetzt von Helga Rieger. 4. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-01239-8.
- Briefe zum Werk. Hrsg. Walter Boehlich. Übers. Wolfgang A. Peters. 2 Bände. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1964.
- Briefe 1879–1922. Hrsg. von Jürgen Ritte. Aus d. Franz. von Jürgen Ritte, Achim Risser u. Bernd Schwibs. 2 Bände. Suhrkamp, Berlin 2016, ISBN 978-3-518-42540-4. (Übers. von Marcel Proust. Lettres. Plon, Paris 2004.)
- Marcel Proust - Reynaldo Hahn / Der Briefwechsel. Hrsg. und übersetzt von Bernd-Jürgen Fischer. Reclam, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-15-011170-3.
Übersetzungen
- La Bible d’Amiens. Übersetzung von John Ruskins The Bible of Amiens. 1896. (Volltext)
- Sésame et les lys: des trésors, des jardins des reines. Übersetzung von John Ruskins Sesame and Lilies. 1906. (Volltext)
Literatur
- Nachschlagewerke
- Luzius Keller (Hrsg.): Marcel Proust Enzyklopädie. Handbuch zu Leben, Werk, Wirkung und Deutung. Hoffmann und Campe, Hamburg 2009, ISBN 978-3-455-09561-6.
- Bernd-Jürgen Fischer: Handbuch zu Marcel Prousts „Suche nach der verlorenen Zeit“. Reclam, Ditzingen 2017, ISBN 978-3-15-010982-3.
- Ulrike Sprenger: Das Proust-ABC. Mit einem Vorwort von Alexander Kluge. Reclam, Ditzingen 2021, ISBN 978-3-15-011327-1.
- Monographien
(Alphabetisch nach Autoren)
- Samuel Beckett: Proust. Sammlung Luchterhand, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-630-61820-0.
- Gustav Bychowski: Marcel Proust als Dicher der psychologischen Analyse. In: Adolf Josef Storfer (Hrsg.): Die psychoanalytische Bewegung. IV, 1932, Heft 4, S. 323–344, online – Internet Archive.
- William C. Carter: Marcel Proust. A Life. Yale Univ. Press, New Haven and London, 2000.
- Jean-François Chevrier: Proust et la photographie. L’Étoile, Paris 1982; L’Arachnéen, 2009.
- Marcus Coelen: Die Tyrannei des Partikularen. Lektüren Prousts. Fink, München 2007.
- Ernst Robert Curtius: Marcel Proust. Bibliothek Suhrkamp, Frankfurt am Main 1955.
- Gilles Deleuze: Proust und die Zeichen. Merve, Berlin 1993, ISBN 3-88396-099-3.
- Jean Firges: Marcel Proust. Die verlorene Zeit. Die wiedergefundene Zeit. Sonnenberg, Annweiler 2009, ISBN 978-3-933264-57-2.
- Lorenza Foschini: Prousts Mantel – Die Geschichte einer Leidenschaft. Nagel & Kimche im Carl Hanser Verlag, München 2011, ISBN 978-3-312-00482-9.
- Léon Guichard: Introduction à la lecture de Proust. Nizet, Paris 1956.
- Ursula Hennigfeld, Fernand Hörner, Ursula Link-Heer (Hrsg.): Literarische Gendertheorie. Eros und Gesellschaft bei Proust und Colette. Transcript, Bielefeld 2006, ISBN 978-3-89942-557-4.
- Ursula Hennigfeld, Matei Chihaia (Hrsg.): Marcel Proust - Gattungsgrenzen und Epochenschwelle. Fink, Paderborn 2014, ISBN 978-3-7705-5750-9.
- Hans Robert Jauß: Zeit und Erinnerung in Marcel Prousts „A la recherche du temps perdu“. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1966, ISBN 3-518-28187-9.
- Luzius Keller: Proust lesen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-38339-6.
- Olof Lagercrantz: Marcel Proust oder Vom Glück des Lesens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-22249-X.
- Stephan Leopold: Zusammenbruch und Erinnerung. Prousts Recherche, Brill l Fink, Paderborn 2022, ISBN 978-3-8467-6700-9.
- Nathalie Mälzer: Proust oder ähnlich. ProustÜbersetzen in Deutschland. Arsenal, Berlin 1996, ISBN 3-921810-22-1.
- Claude Mauriac: Proust. Rowohlt, Hamburg 1958, ISBN 3-499-50015-9.
- Ralf Nestmeyer: Französische Dichter und ihre Häuser. Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-458-34793-3.
- George D. Painter: Marcel Proust - A Biography; London 1959 (Chatto&Windus). Übersetzung ins Deutsche von Christian Enzensberger: Marcel Proust. Eine Biographie. 2 Bände [1959, 1965]. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1962, 1968.
- Georges Poulet: Marcel Proust. Zeit und Raum. Bibliothek Suhrkamp, Frankfurt am Main 1966.
- Horst Dieter Rauh: Nächtliche Muse. Über die Träume bei Proust. Mathes & Seitz, Berlin 2010, ISBN 978-3-88221-695-0.
- Jean-François Revel: Sur Proust. Remarques sur A la Recherche du Temps Perdu. Denoel, Paris 1970.
- Jürgen Ritte, Reiner Speck: Cher ami...Votre Marcel Proust. Marcel Proust im Spiegel seiner Korrespondenz. Snoeck Verlagsgesellschaft, Köln 2009, ISBN 978-3-940953-04-9.
- Jochen Schmidt: Schmidt liest Proust. Voland & Quist, Dresden 2008, ISBN 978-3-938424-31-5.
- Gregor Schuhen: Erotische Maskeraden. Sexualität und Geschlecht bei Marcel Proust. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8253-5318-6.
- Roger Shattuck: Marcel Proust. DTV, 1975, ISBN 3-423-01095-9.
- Fabian Stech: Prousts Ästhetik und ihr Verhältnis zur Fotografie. In: EIKON. Nr. 33, Herbst 2000, S. 45–50.
- Jean-Yves Tadié: Marcel Proust. Biographies Gallimard, Paris 1996, ISBN 2-07-073240-1. Übersetzung ins Deutsche von Max Looser: Marcel Proust. Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-41952-6.[16]
- J. S. Tomas: Mit Proust auf der Suche nach dem verlorenen Sinn. Betrachtungen zu einer Existenzphilosophie im Werk von Marcel Proust. tredition, Hamburg 2018, ISBN 978-3-7469-3954-4.
- Rainer Warning: Proust-Studien. Fink, München 2000, ISBN 3-7705-3491-3.
- Winfried Wehle: In der Arche Noah der Kunst – Prousts Roman als Recherche. In: R. Speck, R. Moritz, M. Magner (Hrsg.): Proustiana. Band XXIII. Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2005, ISBN 3-458-17257-2, S. 9–43. (PDF)
- Winfried Wehle: Renaissance und con-naissance. Über Prousts schöpferische Unterwerfung der Tradition. In: Patricia Oster, Karlheinz Stierle (Hrsg.): Marcel Proust – Die Legende der Zeiten im Kunstwerk der Erinnerung. (= 13. Publikation der Marcel Proust Gesellschaft). Insel Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-458-17307-6. (PDF)
- Winfried Wehle: Literatur als Bewegungsraum : Prousts kinästhetischer Ausgang aus der Krise des modernen Subjekts. In: Matei Chihaia, Katharina Münchberg (Hrsg.): Marcel Proust: Bewegendes und Bewegtes. Fink, Paderborn 2013, S. 37–59. (PDF)
- Michael Maar: Proust Pharao. Berenberg Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-937834-34-4.
Siehe auch:
- Proustiana. Mitteilungen der Marcel Proust Gesellschaft. Insel Verlag. Überblick
- Bernd-Jürgen Fischer (Hrsg.): Auf der Suche nach Marcel Proust. Ein Album in Bildern und Texten. Reclam, Ditzingen 2020, ISBN 978-3-15-011309-7.
Filme
- Céleste. Fernseh-Spielfilm, BR Deutschland, 1981, 107 Min., Regie: Percy Adlon, Produktion: pelemele Film, BR, Erstsendung: 23. April 1982, u. a. mit Eva Mattes als Céleste Albaret und Jürgen Arndt als Marcel Proust, Inhaltsangabe von Percy Adlon.
- Eine Liebe von Swann (Un amour de Swann). Spielfilm, Frankreich, BRD, 1984, 110 Min., Regie: Volker Schlöndorff, Produktion: Eberhard Junkersdorf, Margaret Ménégoz, Martin Wiebel.
- Marcel Proust: Ein Schriftstellerleben. Dokumentation und Doku-Drama, 1992, 59 Min., Regie: Sarah Mondale, Produktion: Arte France. (Inhaltsangabe (Memento vom 18. April 2013 im Webarchiv archive.today) von arte)
- Die wiedergefundene Zeit. (OT: Le temps retrouvé.) Spielfilm, Frankreich, 1999, 162 Min., Drehbuch: Raúl Ruiz, Gilles Taurand, Regie: Raúl Ruiz, u. a. mit Catherine Deneuve als Odette de Crécy, Emmanuelle Béart als Gilberte, John Malkovich als Baron de Charlus.
- Die Gefangene. (OT: La captive.) Spielfilm nach Motiven von Marcel Proust, Frankreich, 2000, BRD, 2002, 118 Min., Regie: Chantal Akerman, Produktion: Paulo Branco, französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln beim Suhrkamp Verlag als DVD: suhrkamp.de.
- How Proust Can Change Your Life, TV-Miniserie, United Kingdom, 2000. Regie Peter Bevan, mit Ralph Fiennes als Marcel Proust.
Radio
- Die Welt des Marcel Proust. Einblicke in ein Pandämonium. Von Ingeborg Bachmann. Abrufbar als SWR2 Radioessay 2018.
- Sodom und Gomorrha, Hörspielproduktion des SWR2 auf der Grundlage der Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer, 2018; auf 5 CDs, Dhv Der Hörverlag 2018.
- Die Gefangene, Hörspielproduktion des SWR2 auf der Grundlage der Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer; 2020.
Weblinks
- Literatur von und über Marcel Proust im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Marcel Proust in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Werke von Marcel Proust im Projekt Gutenberg-DE
- Marcel Proust in der Internet Movie Database (englisch)
- Online-Konkordanz zu „A la recherche du temps perdu“: www-ct.informatik.uni-tuebingen.de CoMOn (Corpus Matching online)
- Université McGill: Le roman selon Marcel Proust (in Französisch); Bestandsaufnahme und Analyse der nichtfiktionalen Schriften von Marcel Proust, insbes. zur Romantheorie
- Zusammenfassung sowie Link zum Volltext als PDF. Katerine Gosselin: "Claude Simon et Marcel Proust: Lecture d’une «recherche du temps perdu» simonienne." Diss. phil. McGill University, Montreal 2011. In frz. Sprache; Abstract in Engl. (Im ganzen verfügt dieses System 2011/12 über 500 Online-Dokumente mit Bezug auf Proust, darunter auch deutschsprachige)
- Annette Weber: Zur Funktion und Gestaltung des imaginaire social in Marcel Prousts Werk. Diss. phil. FU Berlin 2011
Proust-Gesellschaften
- Deutschland: Marcel Proust Gesellschaft
- Frankreich: Société des Amis de Marcel Proust et des Amis de Combray
- Niederlande: Marcel Proust Vereniging Nederland
Quellen
- FemBio von Jeanne Proust
- Madame Proust: A Biography. In: Literary Review, Internet Archive
- George D. Painter: Marcel Proust. In: Encyclopædia Britannica.
- William C. Carter: Marcel Proust: A Life. 2000, S. 33.
- Marcel Proust - Der Briefwechsel mit Reynaldo Hahn. Übersetzt und herausgegeben von Bernd-Jürgen Fischer. Reclam, 2018
- Als Einstieg ins Thema „Proust und das Komische“ siehe z. B. Pierre Quint: Comique & Mystere chez Proust. Ed. Kra, 1928, oder aus neuerer Zeit Hippolyte Wouters: L’humour du côté de chez Proust. Poche, 2016.
- Julien Bogousslavsky, Olivier Walusinski: Marcel Proust and Paul Sollier. The Involuntary Memory Connection. In: Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie. Band 160, Nr. 4, 2009, S. 130–136. (baillement.com PDF, 540,9 kB)
- Marcel Proust zahlte für positive Kritiken in Zeitungen. Webseite des ORF.
- (Corr. XVII, S. 175).
- Literarischer Ausweg | Mimeo. Abgerufen am 1. Dezember 2021.
- Proust-Effekt. Online-Lexikon für Psychologie und Pädagogik von W. Stangl, abgerufen am 3. November 2021
- Simon Chu, John Joseph Downes: Long live Proust: the odour-cued autobiographical memory bump. In: Cognition, 15. Mai 2000,(engl., Abstract + Similar articles)
- Die Übersetzung war umstritten, sie wurde heftig kritisiert, u. a. von Ernst Robert Curtius. Darauf wechselte der Verlag die Übersetzer, siehe folgendes. Die Unterschiede der Ausgaben, auch in der Aufmachung, immer im Buchdesign von Georg Salter, bilden bis heute ein weites Arbeitsfeld für Antiquare.
- Die Titelgeschichte wird auch als Tage der Freuden verlegt, z. B. Ullstein 1960 und copyright-freie Nachdrucke
- Informationen beim Verlag Gallimard
- Besprechung von Tadiés Proust-Biografie: Gerrit Bartels: Das Innere der Außenwelt. In: Tagesspiegel. 29. Dezember 2008.