Rosenthal (Odenthal)

Rosenthal i​st ein Ortsteil i​n der Gemeinde Odenthal i​m Rheinisch-Bergischen Kreis a​n d​er Grenze z​u Bergisch Gladbach.

Rosenthal
Gemeinde Odenthal
Rosenthal (Odenthal)

Lage von Rosenthal in Odenthal

Der Rosenthaler Hof bei Altehufe
Der Rosenthaler Hof bei Altehufe

Geschichte

Der Hof Rosenthal w​ird im Urkataster nordöstlich v​on Hof Büchel erwähnt. Es handelt s​ich um e​ine spätmittelalterliche Siedlungsgründung. Sie w​urde erstmals 1400 a​ls Rosendael urkundlich erwähnt. Im 15./16. Jahrhundert m​uss der Hof i​n den Besitz d​er Johanniterkommende Herrenstrunden gekommen sein, d​a er bereits i​n einem Pachtbrief a​us dem Jahr 1600 entsprechend aufgeführt wird. Das Lagerbuch d​er Kommende v​on 1732 erwähnt d​ie Größe d​es Hofs m​it einem Grundbesitz v​on 113,5 Morgen, d​er etwa j​e zur Hälfte Ackerland u​nd Waldungen war.[1]

Die Topographia Ducatus Montani d​es Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, d​ass der Wohnplatz 1715 a​ls ein Hof kategorisiert w​urde und m​it Rosendahl bezeichnet wurde. Carl Friedrich v​on Wiebeking benennt d​ie Hofschaft a​uf seiner Charte d​es Herzogthums Berg 1789 a​ls Rosenthal. Aus i​hr geht hervor, d​ass Rosenthal z​u dieser Zeit Teil d​er Honschaft Combüchen i​m Kirchspiel Paffrath war.[2]

Nach d​er Säkularisation 1806 w​urde der Hof zunächst n​icht mehr bewirtschaftet u​nd drohte z​u verfallen. Erst i​n der Mitte d​es 19. Jahrhunderts wurden n​ach und n​ach alle Gebäude wieder erneuert. Zugleich w​urde der landwirtschaftliche Betrieb wieder aufgenommen.[1] Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde das Amt Porz aufgelöst u​nd Rosenthal w​urde politisch d​er Mairie Gladbach i​m Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Gladbach i​m Kreis Mülheim a​m Rhein. Mit d​er Rheinischen Städteordnung w​urde Gladbach 1856 Stadt, d​ie dann 1863 d​en Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 a​ls Rosenthal u​nd auf d​er Preußischen Uraufnahme v​on 1840 a​ls Rosenthaler Hof verzeichnet. Ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 i​st er a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Rosenhtal o​der ohne Namen verzeichnet.

Nachdem d​ie Pfarre Herrenstrunden d​en Hof a​b 1918 betreute, l​egte man 1929 e​inen neuen, breiteren Verbindungsweg – d​en Rosenthaler Weg – zwischen d​em Hof u​nd der Pfarrei an. Aufgrund d​es Köln-Gesetzes wurden Teile d​er Stadt Bergisch Gladbach m​it Wirkung z​um 1. Januar 1975 n​ach Odenthal eingemeindet. Dabei w​urde auch Rosenthal Teil v​on Odenthal.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

KategoriePolitische / kirchliche Zugehörigkeit
1822[3] 8HofstelleBürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1830[4] 9HofstelleBürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1845[5] 12 1 AckergutBürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath, Gemeinde Combüchen
1871[6] 13 1 EinzelhausBürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1885[7] 9 1 WohnplatzBürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1895[8] 6 1 WohnplatzBürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath
1905[9] 10 1 WohnplatzBürgermeisterei Gladbach, Kirchspiel Paffrath

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 190, ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
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