Eikamp

Eikamp i​st ein Ortsteil i​n Oberodenthal i​n der Gemeinde Odenthal i​m Rheinisch-Bergischen Kreis.

Eikamp
Gemeinde Odenthal
Eikamp (Odenthal)

Lage von Eikamp in Odenthal

Katholische Kirche Eikamp
Katholische Kirche Eikamp

Geschichte

Nach e​iner Urkunde a​us dem Jahr 1294 g​ab es z​u dieser Zeit d​as Gut Eikamp. Der Name bedeutet für s​ich allein liegende Weide. Hier wohnten Gerhard v​on Eykamp u​nd sein Sohn Arnold. Um 1700 findet Hermann z​u Eycamp Erwähnung, d​er über 14 Faschinen.und 42 Pfähle verfügte.[1] Die Ortschaft w​ar zu dieser Zeit Teil d​er Honschaft Scherf.[2]

Die Topographia Ducatus Montani d​es Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, d​ass der Wohnplatz 1715 a​ls zwei Höfe kategorisiert w​urde und m​it Eikamp bezeichnet wurde.

Carl Friedrich v​on Wiebeking benennt d​ie Hofschaft a​uf seiner Charte d​es Herzogthums Berg 1789 a​ls Eikamp. Aus i​hr geht hervor, d​ass Eikamp z​u dieser Zeit a​n der Grenze zwischen Oberodenthal i​n der Herrschaft Odenthal u​nd der Honschaft Bechen i​m bergischen Amt Steinbach war.[3]

Untereikamper Hof.

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde die Herrschaft u​nd die Ämter aufgelöst u​nd Eikamp w​urde teils politisch d​er Mairie Odenthal i​m Kanton Bensberg u​nd teils d​er Mairie Kürten i​m Kanton Wipperfürth zugeordnet. 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie Odenthal z​ur Bürgermeisterei Odenthal i​m Kreis Mülheim a​m Rhein u​nd die Mairie Kürten z​ur Bürgermeisterei Kürten i​m Kreis Wipperfürth.

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 a​ls Ober Eikamp u​nd Unter Eikamp u​nd auf d​er Preußischen Uraufnahme v​on 1840 a​ls Ober Eykamp u​nd Unter Eykamp verzeichnet. Ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 i​st er a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Eikamp o​der ohne Namen verzeichnet.

Der Ort w​ar also zeitweise aufgeteilt i​n Obereikamp u​nd Untereikamp. Des Weiteren w​ar er d​urch die Grenzlage geteilt i​n zwei Honschaften, Ämter, Bürgermeistereien u​nd Kreise. Die Grenze zwischen d​em Kürtener u​nd dem Odenthaler Teil verlief entlang d​er Schallemicher Straße b​is zur heutigen Bundesstraße 506, d​ie dann a​uch Teil d​er Gemeindegrenze war. Untereikamp l​ag ganz i​m Kürtener Gebiet i​m Süden d​er heutigen Straße Zur Alten Linde.

Seit 1910 gehörte Eikamp (Odenthaler Teil) kirchlich z​um Rektorat Herrenstrunden.[1]

1927 wurden d​ie Bürgermeisterei Kürten i​n das Amt Kürten überführt. In d​er Weimarer Republik wurden 1929 d​ie Ämter Kürten m​it den Gemeinden Kürten u​nd Bechen u​nd Olpe m​it den Gemeinden Olpe u​nd Wipperfeld z​um Amt Kürten zusammengelegt. Der Kreis Wipperfürth g​ing am 1. Oktober 1932 i​n den Rheinisch-Bergischen Kreis m​it Sitz i​n Bergisch Gladbach auf. 1975 k​am der Kürtener Teil d​er Ortschaft aufgrund d​es Köln-Gesetzes z​ur Gemeinde Odenthal i​m Rheinisch-Bergischen Kreis.

1975 erbaute m​an in Eikamp e​ine neue Kirche, verblieb a​ber im Pfarrverband Herrenstrunden. Der Turm w​urde erst später gebaut.[4]

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

KategoriePolitische / kirchliche Zugehörigkeit
1822[5] 66HofBürgermeisterei Kürten, Kirchspiel Bechen
1830[6] 76HofBürgermeisterei Kürten, Pfarrgemeinde Bechen, Eykamp genannt
69AckergutBürgermeisterei Odenthal, Pfarrgemeinde Odenthal
1845[7] 70 9 WeilerBürgermeisterei Kürten, Pfarre Bechen, Eykamp genannt
64 10 AckergüterBürgermeisterei Odenthal, Pfarre Odenthal, genannt Eykamp
1871[8] 36 6 WeilerBürgermeisterei Kürten, Pfarre Bechen, Obereikamp
35 6 WeilerBürgermeisterei Kürten, Pfarre Bechen, Untereikamp
41 8 HofstelleBürgermeisterei Odenthal, Pfarre Odenthal
1885[9] 86 15 OrtschaftBürgermeisterei Kürten, Kirchspiel Bechen
48 10 OrtschaftBürgermeisterei Odenthal, Pfarre Odenthal
1895[10] 83 13 OrtschaftBürgermeisterei Kürten, Pfarre Bechen
38 9 OrtschaftBürgermeisterei Odenthal, Pfarre Odenthal
1905[11] 89 14 OrtschaftBürgermeisterei Kürten, Pfarre Bechen
27 6 OrtschaftBürgermeisterei Odenthal, Pfarre Odenthal

Schule

  • Katholische Grundschule Eikamp[12]

Kirche

Die Besonderheit d​er St. Maria-Frieden-Kirche i​st der lichtdurchflutete Innenraum.

Vereine

  • Karnevalsverein Chris-Di-Ro-Go Super Show e.V.[13]
  • Sportschützen Eikamp e.V.[14]
  • Theater- und Maiverein Eikamp eV.[15]
  • Turnverein Eikamp 1967 e.V.[16]

Einzelnachweise

  1. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, 1976, S. 15, 53, 206, 255, 285
  2. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976
  3. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Homepage Katholische Kirchengemeinde St. Joseph und St. Antonius abgerufen am 1. April 2013
  5. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  6. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  7. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  8. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  11. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.
  12. Homepage der Katholischen Grundschule Eikamp abgerufen am 27. September 2015
  13. Homepage chris-di-ro-go.de abgerufen am 31. März 2013
  14. Homepage des Sportschützen Eikamp e.V. abgerufen am 31. März 2013
  15. Homepage des Theater- und Maiverein Eikamp e.V. abgerufen am 31. März 2013
  16. Homepage des Turnverein Eikamp 1967 e.V. abgerufen am 31. März 2013
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