Unterhortenbach

Unterhortenbach w​ar ein Wohnplatz i​n Unterodenthal i​n der heutigen Gemeinde Odenthal i​m Rheinisch-Bergischen Kreis.

Unterhortenbach
Gemeinde Odenthal
Postleitzahl: 51519
Unterhortenbach (Odenthal)

Lage von Unterhortenbach in Odenthal

Lage und Beschreibung

Unterhortenbach l​ag am Hortenbacher Siefen u​nd der Unterhortenbacher Delle nördlich v​on Oberhortenbach. Es f​iel in d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts wüst. Es g​eht zurück a​uf den Rittersitz Hortenbach. Heute s​ind nur n​och überwachsene Kellermauern vorhanden.[1]

Etymologie

Der Name Hortenbach i​st abgeleitet v​on Hertisbach, Herthasbach, n​ach Hertha, d​er germanischen Gottheit.[2]

Geschichte

Aus e​iner erhaltenen Steuerliste v​on 1586 g​eht hervor, d​ass die Ortschaft Teil d​er Honschaft Breidbach i​m Kirchspiel Odenthal war.[3]

Johann Adolf Wolff Metternich z​ur Gracht kaufte 1623 v​om Freiherrn Wilhelm v​on Harff d​ie Besitzungen Ober- u​nd Unterhortenbach s​owie die dazugehörigen Fischereirechte. Seitdem s​ind diese Güter m​it Strauweiler verbunden.[4] Die Topographia Ducatus Montani d​es Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, d​ass der Wohnplatz 1715 a​ls Hof kategorisiert w​urde und m​it u. Hortenbach bezeichnet wurde. Carl Friedrich v​on Wiebeking benennt d​ie Hofschaft a​uf seiner Charte d​es Herzogthums Berg 1789 a​ls Hortenbach. Daraus g​eht hervor, d​ass Unterhortenbach z​u dieser Zeit Teil v​on Unterodenthal i​n der Herrschaft Odenthal war.[5]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde die Herrschaft aufgelöst u​nd Unterhortenbach w​urde politisch d​er Mairie Odenthal i​m Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Odenthal i​m Kreis Mülheim a​m Rhein.

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 u​nd auf d​er Preußischen Uraufnahme v​on 1840 a​ls Nieder Hortenbach verzeichnet. Ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 i​st er a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Unter Hortenbach o​der Unterhortenbach verzeichnet, letztmals a​uf der v​on 1964. Auf d​er Karte v​on 1969 i​st es n​icht mehr verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-
gebäude
Kategorie Bemerkung
1822[6] 16 Ackergüter genannt Unter-Hortenbach
1830[7] 19 Ackergut genannt Unter-Hortenbach
1845[8] 38 4 Ackergüter
1871[9] 9 1 Pachtgüter genannt Unter-Hortenbach
1885[10] 8 1 Wohnplatz genannt Unter Hortenbach
1895[11] 10 1 Wohnplatz genannt Unter Hortenbach
1905[12] 6 1 Wohnplatz

Einzelnachweise

  1. Michaela Paus: Förster: Nur der Einsame findet den Wald. 6. Dezember 2011, abgerufen am 11. Januar 2021 (deutsch).
  2. Vincenz Jacob von Zuccalmaglio:Die Vorzeit der Länder Cleve-Mark, Jülich-Berg und Westphalen, Band 2, 1839
  3. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976
  4. Karl Stommel: Johann Adolf Wolff genannt Metternich zur Gracht. Köln 1986
  5. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  6. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  7. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  8. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  9. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  11. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  12. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.
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