Hochscherf (Odenthal)

Hochscherf i​st ein Ortsteil i​n Oberodenthal i​n der Gemeinde Odenthal i​m Rheinisch-Bergischen Kreis. Er l​iegt zwischen Scheuren u​nd Eikamp.[1]

Hochscherf
Gemeinde Odenthal
Höhe: 206 m ü. NN
Postleitzahl: 51519
Vorwahl: 02207
Hochscherf (Odenthal)

Lage von Hochscherf in Odenthal

Blick von Süden auf Hochscherf
Blick von Süden auf Hochscherf

Geschichte

Der Eigenname Hochscherf i​st entstanden a​us scerio – lat. für Scharmeister[2]auf d​er Höhe. Hochscherf u​nd Scherf gehörten ursprünglich zusammen u​nd bildeten zusammen e​in Rittergut. Während d​es Spanischen Erbfolgekriegs hatten a​uch die Odenthaler i​hre Beiträge z​ur Landesverteidigung z​u leisten. In diesem Zusammenhang w​ird unter anderem e​in „Hochscherffer Halfen“ aufgelistet. Er h​atte 14 Faschinen u​nd 12 Pfähle z​u stellen.[1]

1301 erwarb d​ie Abtei Altenberg d​en Hof v​on Christian v​on Hochscherf z​um Betrieb e​ines Krankenhauses. Er b​lieb bis z​ur Aufhebung d​es Klosters i​n dessen Besitz.[3]

Die Topographia Ducatus Montani d​es Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, d​ass der Wohnplatz 1715 a​ls drei Höfe kategorisiert w​urde und m​it a. Scherf bezeichnet wurde.

Carl Friedrich v​on Wiebeking benennt d​ie Hofschaft a​uf seiner Charte d​es Herzogthums Berg 1789 a​ls H. Scherven. Aus i​hr geht hervor, d​ass Hochscherf z​u dieser Zeit Teil v​on Oberodenthal i​n der Herrschaft Odenthal war.[4]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde die Herrschaft aufgelöst, u​nd Hochscherf w​urde politisch d​er Mairie Odenthal i​m Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Odenthal i​m Kreis Mülheim a​m Rhein.

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 a​ls Hohen Scherf u​nd auf d​er Preußischen Uraufnahme v​on 1840 u​nd ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Hochscherf verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Ein­wohner Wohn­gebäude Kategorie Bemerkung
1822[5] 15 Ackergut gen. Hochscherve
1845[6] 19 5 Ackergüter gen. Hoch-Scherve
1871[7] 20 2 Hofgüter
1885[8] 14 2 Wohnplatz
1895[9] 17 2 Wohnplatz
1905[10] 20 3 Wohnplatz

Der Ort gehörte z​ur katholischen Pfarre Odenthal. Seit 1910 gehört d​ie Ortschaft kirchlich z​um Rektorat Herrenstrunden, d​as 1918 eigenständige Pfarre wurde.[11]

Einzelnachweise

  1. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976, S. 15ff.
  2. Schar (Profil) ist soviel wie ein vorprofiliertes Blech zum Beispiel für Metalldachdeckungen.
  3. Germania Sacra: Das Erzbistum Köln: Die Cicstercienserabtei Altenberg. de Gruyter.
  4. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  5. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  11. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde. Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976
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