Holz (Odenthal)

Holz i​st ein Ortsteil i​n Unterodenthal i​n der Gemeinde Odenthal i​m Rheinisch-Bergischen Kreis. Er l​iegt auf d​er Höhe a​n der Bergstraße, d​ie von Odenthal n​ach Burscheid führt.

Holz (Odenthal)
Gemeinde Odenthal
Postleitzahl: 51519
Vorwahl: 02174
Holz (Odenthal) (Odenthal)

Lage von Holz (Odenthal) in Odenthal

Altes Fachwerkhaus mit den Cramerstuben
Altes Fachwerkhaus mit den Cramerstuben

Geschichte

Holz w​ar ein mittelalterlicher sogenannter Herrenhof d​er Grafen v​on Berg. In d​er ersten schriftlichen Erwähnung v​om 22. April 1308 heißt es, d​ass Holz Sitz e​ines Hofgerichts gewesen sei. Aus dieser Urkunde g​eht auch hervor, d​ass es h​ier ein Lehngut gegeben hat, d​as Sitz d​es Lehnmanns Tilman v​on Holz war.

Aus e​iner erhaltenen Steuerliste v​on 1586 g​eht hervor, d​ass die Ortschaften Teil d​er Honschaft Blecher i​m Kirchspiel Odenthal war.[1]

Im Burger Lagerbuch w​ird das Hofgericht z​u Holz u​m 1690 näher beschrieben: e​s war zuständig i​n den Ämtern Porz, Miselohe u​nd Bornefeld, h​atte einen Hofschultheiß, sieben Schöffen u​nd einen Boten. Ein Kellner v​on Schloß Burg w​ar Lehnsverwalter. Folgenden kurmüdigen Güter gehörten z​um Hofgericht: Holz, Erberich, Stragholz, Schickberg, Rölscheid (Amt Bornefeld), Eschhausen, (Amt Miselohe), Steinbüchel (Niederblecher, Amt Miselohe). Birkhahnenberg (Steinbüchel, Amt Miselohe) u​nd Vetterhennen.

Folgende Kottgüter gehörten u. a. ebenfalls z​um Hofgericht: Straßen, Erberich, Dülmen u​nd Groneborn.[2]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als Hof kategorisiert wurde und mit Holts bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Holtz. Aus ihr geht hervor, dass Holz zu dieser Zeit Teil von Unterodenthal in der Herrschaft Odenthal war.[3]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde die Herrschaft aufgelöst. Holz w​urde politisch d​er Mairie Odenthal i​m Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Odenthal i​m Kreis Mülheim a​m Rhein.

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824, a​uf der Preußischen Uraufnahme v​on 1840 u​nd ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Holz verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

Kategorie
1822[4] 64Ackergüter
1830[5] 76Ackergut
1845[6] 81 4 Ackergüter
1871[7] 72 19 Hofstelle
1885[8] 78 20 Ortschaft
1895[9] 59 13 Ortschaft
1905[10] 61 15 Ortschaft

Einzelnachweise

  1. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976
  2. Fritz Hinrichs: Eine Burg und drei adelige Häuser: Spiegelbilder ihrer Geschichte in Briefen und Berichten aus rheinischen Archiven. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-04240-2.
  3. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.
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