Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik – 50 km Gehen (Männer)

Olympiasieger wurde der Brite Don Thompson. Er gewann vor dem Schweden John Ljunggren und dem Italiener Abdon Pamich.

SportartLeichtathletik
Disziplin50-km-Gehen
GeschlechtMänner
Teilnehmer39 Athleten aus 21 Ländern
WettkampfortRundkurs durch Rom
Start/Ziel: Stadio Olimpico
Wettkampfphase7. September 1960
Medaillengewinner
Vereinigtes Konigreich Don Thompson (GBR)
Schweden John Ljunggren (SWE)
Italien Abdon Pamich (ITA)
1956 1964

Drei deutsche und drei Schweizer Geher nahmen teil, Österreicher waren nicht am Start. Die Deutschen Max Weber und Horst Astroth erreichten die Plätze dreizehn und sechzehn, Kurt Sakowski wurde disqualifiziert. Alle drei Schweizer erreichten das Ziel: Louis Marquis auf Platz 22, Alfred Leiser auf Platz 25 und René Charrière auf Platz 27.

Bestleistungen / Rekorde

Weltrekorde wurden damals im Gehen wegen der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten außer für den auf Bahnen in einem Stadion erzielten Zeiten nicht geführt.

Bestehende Bestleistungen / Rekorde

Weltbestleistung 4:03:53 h Anatoli Wedjakow (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 13. August 1959[1]
Olympischer Rekord 4:28:07,8 h Giuseppe Dordoni (Italien Italien) OS Helsinki, Finnland 21. Juli 1952
Die Tiberbrücke Ponte Marconi im Jahr 2012

Das 50-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde am 7. September 1960 ausgetragen. 39 Athleten nahmen teil, von denen 28 das Ziel erreichten. Start und Ziel war das Stadio Olimpico.

Rekordverbesserung

Der britische Olympiasieger Don Thompson verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Wettbewerb am 7. September um 2:37,8 min auf 4:25:30,0 h. Zur Weltbestleistung fehlten ihm 21:37 min.

Streckenführung

Gestartet wurde im Olympiastadion. Nach Verlassen des Stadions führte die Strecke über die Viale dello Stadio Olimpico zum Tiber. Die Route folgte dem Flussverlauf und überquerte den Tiber auf dem Ponte Marconi. Über die Via del Mare ging es nun in südwestlicher Richtung weiter. In Höhe des Bahnhofes Acilia befand sich der Wendepunkt, der Weg führte auf der gleichen Strecke zurück zum Stadion.[2]

Durchführung des Wettbewerbs

Es gab keine Qualifikationsrunden in dieser Disziplin. Alle gemeldeten Teilnehmer traten am 7. September zum Wettkampf an.

Wettkampfverlauf und Endergebnis

Der elftplatzierte Ladislav Moc
Josef Doleža (Nr. 21, bei einem Wettbewerb im Jahr 1956) belegte Rang siebzehn
Der Olympiasieger von 1956 Norman Read erreichte hier nicht das Ziel
Kurt Sakowski wurde disqualifiziert

Datum: 7. September 1960, 14:30 Uhr[3]

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Don ThompsonVereinigtes Konigreich Großbritannien4:25:30,0 hOR
2John LjunggrenSchweden Schweden4:25:47,0 h
3Abdon PamichItalien Italien4:27:55,4 h
4Oleksandr SchtscherbynaSowjetunion 1955 Sowjetunion4:31:44,0 h
5Tom MissonVereinigtes Konigreich Großbritannien4:33:03,0 h
6Alex OakleyKanada 1957 Kanada4:33:08,6 h
7Giuseppe DordoniItalien Italien4:33:27,2 h
8Zora SinghIndien Indien4:37:44,6 h
9Anatoli WedjakowSowjetunion 1955 Sowjetunion4:29:57,6 h
10Antonio De GaetanoItalien Italien4:41:01,6 h
11Ladislav MocTschechoslowakei Tschechoslowakei4:32:33,6 h
12George HazleSudafrika 1928 Südafrikanische Union4:43:18,8 h
13Max WeberDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland4:44:47,0 h
14Svätopluk SýkoraTschechoslowakei Tschechoslowakei4:46:14,6 h
15Ajit SinghIndien Indien4:47:28,4 h
16Horst AstrothDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland4:50:57,0 h
17Josef DoležalTschechoslowakei Tschechoslowakei4:51:18,6 h
18José RibasSpanien 1945 Spanien4:51:20,0 h
19Ron LairdVereinigte Staaten USA4:53:21,6 h
20Frank O’ReillyIrland Irland4:54:40,0 h
21Charles SowaLuxemburg Luxemburg4:57:00,4 h
22Louis MarquisSchweiz Schweiz5:00:13,0 h
23Bruce MacDonaldVereinigte Staaten USA5:00:47,6 h
24John William AllenVereinigte Staaten USA5:03:15,2 h
25Alfred LeiserSchweiz Schweiz5:06:55,0 h
26Mohamed Ben LazharTunesien Tunesien5:07:57,4 h
27René CharrièreSchweiz Schweiz5:09:00,8 h
28Jacques ArnouxFrankreich Frankreich5:10:22,0 h
DNFBéla DineszUngarn 1957 Ungarn
Norman ReadNeuseeland Neuseeland
Åke SöderlundSchweden Schweden
Erik SöderlundSchweden Schweden
Naoui ZlassiTunesien Tunesien
DSQRonald CrawfordAustralien Australien
Noel FreemanAustralien Australien
Albert JohnsonVereinigtes Konigreich Großbritannien
Grigori KlimowSowjetunion 1955 Sowjetunion
Kurt SakowskiDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland
Guillermo WellerArgentinien Argentinien
DNSStefan BadulescuRumänien 1952 Rumänien
Khalifa BahrouniTunesien Tunesien

Die indischen Brüder Zora und Ajit Singh übernahmen anfangs die Führung, der Brite Don Thompson blieb auf Tuchfühlung. Zur Wendemarke ging Thompson an die Spitze. Sein Verfolger John Ljunggren – 1948 bereits Olympiasieger auf dieser Distanz – hatte über eine Minute Rückstand, konnte diesen jedoch im Verlauf der kommenden zehn Kilometer wettmachen und löste den führenden Briten an der Spitze ab. Aber Thompson forcierte das Tempo noch einmal, zog an Ljunggren vorbei und sicherte sich den Olympiasieg mit siebzehn Sekunden Vorsprung. Ljunggren war mehr als zwei Minuten vor dem italienischen Bronzemedaillengewinner Abdon Pamich im Ziel, dessen Rückstand auf Thompson als Achter bei Hälfte des Rennens vier Minuten betragen hatte.

Dieser Wettkampf hatte einen einzigartigen Umstand. Zum ersten und bisher einzigen Male bei Olympischen Spielen waren fünf Olympiasieger in einem Wettkampf anwesend, drei frühere, der Gewinner dieses Wettkampfs und der Sieger des folgenden 50-km-Gehens in Tokio 1964. Neben Sieger Thompson waren dies im Einzelnen: John Ljunggren (Sieger 1948, diesmal Silber), Giuseppe Dordoni (Sieger 1952, diesmal Platz sieben), Norman Read (Sieger 1956, diesmal Aufgabe) und Abdon Pamich (Sieger 1964, diesmal Bronze).

Zwischenzeiten[4]
Zwischen-
zeit-
marke
ZwischenzeitFührende®5-km-
Zeit
Verfolger
5 km25:40 minA. Singh25:40 minZ. Singh 25:53 / Thompson 25:59 / Read 26:02 / Crawford, Freeman, Allen 26:14 / Oakley, Pamich 26:17
10 km51:17 minA. Singh25:37 minZ. Singh 51:24 / Thompson, Freeman 51:40 / Crawford, Ljiunggren 52:27 / Oakley 52:31 / Read, Pamich 52:36
15 km1:18:59 h00Z. Singh27:25 minThompson, A. Singh 1:19:14 / Freeman 1:19:25 / Crawford 1:19:27 / Klimow 1:19:50 / Ljiunggren 1:19:56
20 km1:43:27 h00Crawford, Klimow,
Freeman, Z. Singh
24:28 minThompson 1:43:36 / Schtscherbyna 1:43:36 / Ljiunggren 1:44:45 / Pamich, Wedjakow, Oakley 1:46:19
25 km2:10:30 h00Thompson27:03 minLjiunggren, Schtscherbyna 2:11:38 / Z. Singh 2:11:49 / Crawford 2:12:44 / Oakley 2:13:16 / Pamich 2:13:44
30 km2:37:31 h00Thompson27:01 minLjiunggren 2:38:05 / Schtscherbyna 2:38:27 / Pamich 2:40:51 / Z. Singh 2:41:18 / Oakley 2:41:21
35 km3:02:56 h00Ljiunggren24:29 minThompson 3:03:00 / Schtscherbyna 3:04:00 / Pamich 3:06:23 / Oakley 3:07:19 / Z. Singh 3:07:21
40 km3:31:40 h00Thompson28:44 minLjiunggren 3:31:46 / Pamich 3:33:40 / Schtscherbyna 3:33:46 / Oakley 3:37:23 / Misson 3:37:25
45 km3:59:56 h00Thompson28:16 minLjiunggren 3:59:57 / Pamich 4:01:14 / Schtscherbyna 4:02:24
50 km4:25:30 h00Thompson25:34 minLjunggren 4:25:47 / Pamich 4:27:55

Video

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948 bis 1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 200f

Einzelnachweise

  1. Track and Field Statistics, Men, 50 km Road Walk, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 26. August 2021
  2. Offizieller Report der Olympischen Spiele 1960, Streckenplan S. 128 (englisch) auf library.la84.org (PDF), abgerufen am 16. Oktober 2017
  3. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 127, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 26. August 2021
  4. Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 323, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 16. August 2021
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