Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik – Stabhochsprung (Männer)

Der Stabhochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde am 5. und 7. September 1960 im Stadio Olimpico ausgetragen. 31 Athleten nahmen teil.

SportartLeichtathletik
DisziplinStabhochsprung
GeschlechtMänner
Teilnehmer31 Athleten aus 21 Ländern
WettkampfortStadio Olimpico
Wettkampfphase5. September 1960 (Qualifikation)
7. September 1960 (Finale)
Medaillengewinner
Don Bragg (Vereinigte Staaten USA)
Ron Morris (Vereinigte Staaten USA)
Eeles Landström (Finnland FIN)
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Don Bragg, der vor seinem Landsmann Ron Morris gewann. Die Bronzemedaille ging an den Finnen Eeles Landström.

Während Athleten aus Österreich und Liechtenstein nicht teilnahmen, gingen drei Deutsche und ein Schweizer an den Start. Der Deutsche Günter Malcher konnte sich für das Finale qualifizieren und belegte dort Rang fünf. Seine Mannschaftskollegen Peter Laufer und Manfred Preußger schieden ebenso wie der Schweizer Gérard Barras nach der Qualifikation aus.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 4,80 m Don Bragg (Vereinigte Staaten USA) Palo Alto, USA 2. Juli 1960[1]
Olympischer Rekord 4,56 m Bob Richards (Vereinigte Staaten 48 USA) Finale OS Melbourne, Australien 26. November 1956

Rekordegalisierungen / -verbesserungen

Der bestehende olympische Rekord wurde im Finale am 7. September dreimal verbessert oder egalisiert:

  • 4,60 m
  • 4,70 m
    • Don Bragg (USA), erster Versuch

Durchführung des Wettbewerbs

31 Athleten traten am 5. September zu einer Qualifikationsrunde an. Die von zehn Springern – hellblau unterlegt – bewältigte Qualifikationshöhe betrug 4,40 Meter. Da für das Finale mindestens zwölf Athleten vorgesehen waren, wurde das Finalfeld mit den nächstplatzierten Wettbewerbern aufgefüllt. Da zwei Teilnehmer gleichplatziert auf Rang zwölf lagen, kamen zu den direkt qualifizierten Sportler insgesamt drei Athleten – hellgrün unterlegt – hinzu. Für dreizehn qualifizierte Springer fand das Finale am 7. September statt.

Zeitplan

5. September, 9:00 Uhr: Qualifikation
7. September, 13:30 Uhr: Finale[2]

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
oübersprungen
xungültig

Qualifikation

Manfred Preußger scheiterte mit 4,20 m in der Qualifikation auf dem geteilten vierzehnten Platz
Roman Lešek – ausgeschieden mit 4,20 m in der Qualifikation auf dem geteilten vierzehnten Platz

Datum: 5. September 1960, 9:00 Uhr[3]

PlatzNameNation3,80 m4,00 m4,20 m4,30 m4,40 mHöhe
1Christo ChristowBulgarien 1948 Bulgarienoooo4,40 m
Matti SutinenFinnland Finnland
3Don BraggVereinigte Staaten USAoxoo4,40 m
4Eeles LandströmFinnland Finnlandooxoo4,40 m
Günter MalcherDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschlandoxooo
6Rudolf TomášekTschechoslowakei Tschechoslowakeioxoooo4,40 m
7Leon LukmanJugoslawien Jugoslawienoxxooo4,40 m
8Rolando CruzPuerto Rico Puerto Ricooooxxo4,40 m
Ihor PetrenkoSowjetunion 1955 Sowjetunion
10Jānis KrasovskisSowjetunion 1955 Sowjetunionoxoxxo4,40 m
11Ron MorrisVereinigte Staaten USAooxxx4,30 m
12Dimitar ChlebarowBulgarien 1948 Bulgarienoooxxx4,30 m
Andrzej KrzesińskiPolen 1944 Polen
14Peter LauferDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschlandooxxx4,20 m
Manfred PreußgerDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland
Roman LešekJugoslawien Jugoslawienooxxx4,20 m
Valbjörn ÞorlákssonIsland Island
18Dave ClarkVereinigte Staaten USAoooxxx4,20 m
Janusz GronowskiPolen 1944 Polen
Georgios RoumbanisKönigreich Griechenland Griechenland
Victor SillonFrankreich Frankreich
22Noriaki YasudaJapan 1870 Japanxxooxxx4,20 m
23Bjørn AndersenDanemark Dänemarkoxxx4,00 m
Gérard BarrasSchweiz Schweiz
Raymond Van DijckBelgien Belgien
26Allah DittaPakistan Pakistanxooxxx4,00 m
NMOwen OkundayeNigeria 1914 NigeriaxxxogV
Mohamed AbdullahIrak 1959–1963 Irakxxx
Orhan AltanTurkei Türkei
DNSGünther GratzerOsterreich Österreich
Wladimir BulatowSowjetunion 1955 Sowjetunion

Finale

Datum: 7. September 1960, 13:30 Uhr[4]

PlatzNameNation4,00 m4,20 m4,30 m4,40 m4,50 m4,55 m4,60 m4,70 m4,82 mEndresultatAnmerkung
1Don BraggVereinigte Staaten USAoxoooo ORo ORxxx4,70 mOR
2Ron MorrisVereinigte Staaten USAooxooxo ORexxx4,60 m
3Eeles LandströmFinnland Finnlandoxoxooxxx4,55 m
4Rolando CruzPuerto Rico Puerto Ricooooooxoxxx4,55 m
5Günter MalcherDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschlandooooxxx4,50 m
6Ihor PetrenkoSowjetunion 1955 Sowjetunionoxxooxxx4,50 m
Matti SutinenFinnland Finnland
8Rudolf TomášekTschechoslowakei Tschechoslowakeioooxxooxxx4,50 m
9Leon LukmanJugoslawien Jugoslawienooooxxx4,40 m
10Christo ChristowBulgarien 1948 Bulgarienxoooxxx4,40 m
11Dimitar ChlebarowBulgarien 1948 Bulgarienooxxx4,30 m
12Andrzej KrzesińskiPolen 1944 Polenoooxxx4,30 m
13Jānis KrasovskisSowjetunion 1955 Sowjetunionxoxxx4,30 m
Olympiasieger Don Bragg

Don Bragg, der Weltrekordhalter aus den USA, war der Topfavorit des Wettkampfes, dessen Finale über sechs Stunden dauerte. Vier Springer hatten 4,55 m überquert. Neben Bragg und dessen Landsmann Ron Morris waren auch noch der finnische Europameister von 1958 Eeles Landström und zur Überraschung der Experten der Puerto-Ricaner Rolando Cruz im Rennen. 4,60 m konnten jedoch nur die beiden US-Springer überqueren. Da Cruz bei 4,55 m einen zweiten Versuch benötigt hatte, ging die Bronzemedaille an den Finnen.

4,60 m übersprang Bragg im ersten und Morris im zweiten Versuch. Bei 4,70 m schied Morris dann aus, Bragg meisterte die Höhe wiederum im ersten Anlauf. Er ließ auf die neue Weltrekordhöhe von 4,82 m auflegen, scheiterte hier jedoch.[5]

Erstaunlich war, dass der griechische Olympiadritte von 1956 Georgios Roumbanis seinen damals so erfolgreich benutzten Glasfieberstab nicht mehr einsetzte und wie alle anderen Athleten mit einem Metallstab sprang – er scheiterte in der Qualifikation. Jetzt allerdings setzte die – nicht von allen begrüßte – Nutzung der Stäbe aus dem neuen biegsamen Material nach den Spielen von Rom intensiv ein und niemand benutzte mehr die Stäbe aus herkömmlichem Material. Zu den Gegnern der technischen Neuerung, die eine irreguläre Hilfe und Unterstützung darin sahen, gehörte auch Olympiasieger Don Bragg.[6]

Im vierzehnten olympischen Finale gewann Donald Bragg die fünfzehnte Goldmedaille für die USA – 1908 hatte es zwei Goldmedaillen gegeben.

Video

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 204 bis 206

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Pole vault – Men, sport-record.de, abgerufen am 27. August 2021
  2. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 64, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 27. August 2021
  3. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 144, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 27. August 2021
  4. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 145, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 27. August 2021
  5. Athletics at the 1960 Roma Summer Games: Men's pole vault, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 27. August 2021
  6. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 205
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