Klein Rheide
Klein Rheide (niederdeutsch: Lütt Rei, dänisch: Lille Rejde) ist eine Gemeinde westlich des Ochsenwegs im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Brütje, Ausbau 7 und Mielberg liegen im Gemeindegebiet.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Kropp-Stapelholm | |
Höhe: | 17 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,82 km2 | |
Einwohner: | 333 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24848 | |
Vorwahl: | 04624 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 051 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Markt 10 24848 Kropp | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Werner Kramer (KWG) | |
Lage der Gemeinde Klein Rheide im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Geografie und Verkehr
Klein Rheide liegt etwa 18 km südwestlich von Schleswig in ländlicher Umgebung. Östlich der Gemeinde verlaufen die Bundesstraße 77 und die Bundesautobahn 7 von Schleswig nach Rendsburg. Ein Teil des Fliegerhorstes Schleswig liegt im Gemeindegebiet.
Klein Rheide besitzt eine Bushaltestelle, welche von der DB-Regio-Tochter Autokraft betrieben wird.
Im Osten der Gemeinde befindet sich inmitten einer Ackerfläche ein Hünengrab.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahre 1337 erstmals als „paruo Reyde“[3] erwähnt, was sich möglicherweise auf den ursprünglichen Namen der Rheider Au bezieht oder von einer Anlegestelle auf dem Weg von Hollingstedt an der Treene nach Haithabu an der Schlei herrührt. Der Ursprung des Ortsnamens ist jedoch nicht belegt.
Im Ortsteil Friedrichsheide befand sich eine Kolonistensiedlung. An ihrer Stelle wurde der militärisch genutzte Flugplatz Jagel angelegt.
Ortsnamen
Jahr | Ortsname |
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1462 | Lutkenreide, Lutke Reide |
1509/1512 | Lutken Reyde, Lutkenreide |
1542 | Lutke Reidde |
1619 | Lütke Reide |
1652 | Lutke Reide |
1854 | Klein Rheide |
Im Erdbuch von 1876 heißt es "Klein-Rheide". In dem Protokollbuch der Gemeindevertretung (1916) wird es bereits wie heute, also ohne Bindestrich geschrieben. Dennoch ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrfach die Schreibweise "Kleinrheide" vorhanden. Durchgesetzt hat sich dann jedoch die Schreibweise "Klein Rheide" sowie die Sprechweise im Niederdeutschen "Lütt Rei".[4][5]
Politik
Gemeindevertretung
Von den neun Sitzen in der Gemeindevertretung hatte die Wählergemeinschaft KWG seit der Kommunalwahl 2008 alle Sitze. Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai 2013 betrug die Wahlbeteiligung 57,2 Prozent. Die Sitzverteilung veränderte sich nicht.
Bürgermeister
Für die Wahlperiode 2013–2018 wurde Werner Kramer (KWG) zum Bürgermeister gewählt. Er trat die Nachfolge von Johann-Heinrich Köpke an. Kramer wurde erneut für die Wahlperiode 2018–2023 gewählt.
Wappen
Blasonierung: „In Grün über einem gesenkten goldenen Wellenbalken ein silberner, schwarz gezeichneter Kiebitz; im linken Obereck eine sechsährige goldene Garbe.“[6]
Im Zentrum des Wappens steht ein Kiebitz, der auf die zahlreichen Feuchtbiotope im Gemeindegebiet hinweist. Die Garbe daneben weist auf die agrarwirtschaftliche Prägung des Ortes hin. Der Wellenstreifen steht für die Rheider Au.
Bundes- und Landespolitik
Klein Rheide gehört zum Bundestagswahlkreis Flensburg – Schleswig und zum Landtagswahlkreis Dittmarschen-Schleswig, die beide bei den Wahlen im Jahr 2009 von der CDU direkt gewonnen wurden.
Wahlen
Zur Bundestagswahl 2017 haben sich 72,2 % der 270 Wahlberechtigten an der Wahl beteiligt.
Zur Europawahl 2019 haben sich 56,3 der 272 Wahlberechtigten an der Wahl beteiligt.[7]
Ortsentwicklung
Für die Gemeinde wurde vom Amt Kropp-Stapelholm nach einer Ausschreibung die Firma M+T Markt und Trend GmbH aus Neumünster mit der Entwicklung eines Ortsentwicklungskonzeptes beauftragt.[8][9]
Wirtschaft
Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Sie verfügt über zwei Milchviehbetriebe. Außerdem ist in der Gemeinde ein Tiefbauunternehmen ansässig.
Soziales
In der Gemeinde gibt es eine sozialtherapeutische Einrichtung für Menschen mit psychischen oder psychosozialen Problemen.
Tourismus
In der Gemeinde gibt es drei Ferienhäuser.
Persönlichkeiten
Im Jahre 1766 wurde der spätere Lehrer und Entdecker der Kuhpockenimpfung Peter Plett in Klein Rheide geboren.
Literatur
- Karl-Heinz Klinger: Dorfbuch Klein Rheide
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 5: Holt - Krokau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2005, ISBN 978-3-926055-79-8, S. 263 (dnb.de [abgerufen am 20. Juli 2020]).
- Karl-Heinz Klinger: Dorfbuch Klein Rheide. Hrsg.: Karl-Heinz Klinger. S. 14.
- Karl-Heinz Klinger: Dorfbuch Klein Rheide. Hrsg.: Karl-Heinz Klinger. S. 16.
- Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage. Jark Wachholt Verlag, ISBN 978-3-529-02726-0.
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Statistikamt Nord: Meine Region – Datenanzeige für Klein Rheide. Abgerufen am 1. Februar 2020.
- Ortskernentwicklungskonzept, eingesehen am 22. Juli 2021
- Auswertung der Fragebögen, eingesehen am 22. Juli 2021