Oersberg
Oersberg (dänisch Ørsbjerg) ist eine Gemeinde in der Nähe von Kappeln im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Arrild, Kragelund, Marienfeld, Neu-Oersberg, Reuterberg (Rytterbjerg[2][3]), Schnurrum (Snurom[4]), Schrün (Skryn[5]), Schweltholm (Sveltholm), Toestorf (Tøstrupgaard oder auch Tøstrup gods[6]) und Töstrup (Tøstrup) gehören zum Gemeindegebiet.[7]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Kappeln-Land | |
Höhe: | 40 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,09 km2 | |
Einwohner: | 298 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24407 | |
Vorwahl: | 04642 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 067 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Reeperbahn 2 24376 Kappeln | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hauke Lassen (FWG) | |
Lage der Gemeinde Oersberg im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Geschichte
Der Ort Oersberg (dän. Ørsbjerg) wurde 1460 erstmals erwähnt. Der Ortsname setzt sich aus dem nordischen Rufnamen Øther oder Ør und dem Naturnamen für Berg (dän. bjerg, mndt. berch, nndt. barch) zusammen. Der Rufname Øther entspricht dem althochdeutschen Authari, was eine Zusammensetzung von germ. auða für Reichtum und -hari für Heerführer ist.[8] Der Ortsname Töstrup (Tøstrup) wurde erstmals 1231 in König Waldemars Erdbuch als Thøsthorp erwähnt. Er setzt sich aus thorp für Dorf und dem Rufnamen Tosti oder Tøsti zusammen. Letzterer ist eine Kurzform für Thorsten, der eine Zusammensetzung des Götternamen Thor mit dem altnordischen Steinn darstellt. Das heutige Toestorf wiederum wurde 1652 als Tösterup Meyerhof erstmals erwähnt. Der Meierhof geht auf das niedergelegte Dorf Töstrup zurück und wurde 1806 zum Gut erhoben. Sein Name wurde im Deutschen durch die Übernahme des deutschen -dorf bzw. -torf vom älteren Töstrup differenziert.[9] Im Dänischen findet sich der Name Tøstrupgaard. Arrild wurde erstmals 1460 erwähnt und geht auf altnordisch ari (≈Adler) zurück (vgl. Arnis)[10][11]. Der Ortsname Schweltholm (Sveltholm) ist erstmals 1804 schriftlich dokumentiert und geht auf das dänische svælte, svelte (eigentlich≈Hunger leiden) zurück, womit der geringe Bodenertrag vor Ort bezeichnet wurde[12][13]
Die St.-Johannes-Kirche, eine Feldsteinkirche mit Holzglockenständer (Glockenstapel), wurde im Jahre 1198 erbaut. Die Westwand der Kirche wurde 1792 erneuert, dabei wurde ein neues Westportal eingebaut. Töstrup war bis zum Deutsch-Dänischen Krieg Mittelpunkt des Töstruper Kirchspiels (Tøstrup Sogn), zu dem die heutigen Gemeinden Oersberg und Stoltebüll gehörten.
Im Jahre 1848 wurde die Landwirtschaftsschule gegründet. Sie ist damit die älteste im Bundesland Schleswig-Holstein.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1971 wurde die Gemeinde Toesdorf eingegliedert.[14]
Politik
Gemeindevertretung
Seit der Kommunalwahl 2013 hat die Wählergemeinschaft FWG alle neun Sitze in der Gemeindevertretung.
Wappen
Blasonierung: „Erhöht geteilt von Gold und Grün durch einen abgeflachten grünen Dreiberg. Oben drei grüne Laubblätter, unten ein aufgeschlagenes goldenes Buch überdeckt mit einer goldenen Ähre.“[15]
Historische Begründung: Die Gemeinde Oersberg liegt in der Landschaft Angeln im nördlichen Naturraum Schleswig-Holsteinisches Hügelland. Der das Wappen teilende grüne Dreiberg soll auf die bewegte Topographie des Landschaftsraumes hinweisen. Das aufgeschlagene goldene Buch mit Ähre im Schildfuß erinnert an die ehemalige Landwirtschaftsschule (1839/45–1850) in Oersberg, die nach Flottbek und Rendsburg die älteste des Landes war. Die drei Laubblätter symbolisieren die Ortsteile Arrild, Oersberg und Toestrup. Der goldene (gelbe) Hintergrund weist auf die Bedeutung der Landwirtschaft mit blühenden Rapsfeldern hin.[15]
Wirtschaft
Der Ort ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Die Landesstraße 21 von Flensburg nach Kappeln verläuft durch Oersberg.
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
Im Jahre 1943 wurde der Journalist und Medienmanager Henning Röhl in Töstrup geboren und 1965 die Landtagsabgeordnete (SPD) Birte Pauls in Oersberg.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gerret Liebing Schlaber: Administrative tilhørsforhold mellem Ejderen og Kongeåen indtil 2007, Flensburg 2007, S. 275
- Jens Peter Trap: Statistisk-topographisk beskrivelse af hertugdømmet Slesvig, Kopenhagen 1864, S. 533
- Gerret Liebing Schlaber: Administrative tilhørsforhold mellem Ejderen og Kongeåen indtil 2007, Flensburg 2007, S. 275
- Jens Lampe: Tønder seminarie-stat. Hrsg.: Historisk Samfund for Sønderjylland. 1963, S. 197.
- Hector Boeck: Sydslesvig, Kopenhagen 1953
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 7: Munkbrarup – Pohnsdorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2006, ISBN 978-3-926055-88-0, S. 216 (dnb.de [abgerufen am 22. Juli 2020]).
- Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 494
- Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 650
- Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 131
- Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland,Bd. 2, København 1867, S. 67
- Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 591
- Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Bd. 2, København 1867, S. 389
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 184.
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein