Nieby
Nieby (dänisch Nyby) ist eine Gemeinde an der Ostsee im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein mit den Ortsteilen[2] Nieby, Falshöft (Fovlshoved oder auch Falshoved), Beveroe (Bæverø) und Niebywesterfeld sowie fast dem gesamten Naturschutzgebiet Geltinger Birk.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Geltinger Bucht | |
Höhe: | 9 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,07 km2 | |
Einwohner: | 127 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24395 | |
Vorwahl: | 04643 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 147 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Holmlück 2 24972 Steinbergkirche | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Volker Lippert (KWG) | |
Lage der Gemeinde Nieby im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Geographie
Nieby liegt etwa fünf Kilometer entfernt von Gelting direkt an der freien Ostsee auf einer Halbinsel am Ausgang der Flensburger Förde im nördlichen Teil des Angelner Landes.
Nördlich des Orts liegt das Vogelschutzgebiet Geltinger Birk mit seinen Schilfsümpfen, Dünen und Seegraswiesen, in dem über 200 Vogelarten beobachtet werden können. Es ist das größte Naturschutzgebiet im Kreis. Große Teile der anschließenden Flächen sind als Natura 2000-Gebiete Schutzflächen mit gesamteuropäischer Bedeutung.
Geschichte
Aus der Jungsteinzeit stammt das Großsteingrab Nieby.
Der Ort Nieby wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt. Wahrscheinlich entstand das neue Dorf (so der Name) seinerzeit als Nachfolger des bei der großen Pest entvölkerten Dorfes Solby. Im 15. Jahrhundert wurde das Gebiet Teil des Gutes Düttebüll, kleinere Besitzungen gehörten zeitweise zu den Gütern Rundhof und Gelting.
Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte der Ort zum Herzogtum Schleswig. Seit 1867/71 ist Nieby eine eigenständige Landgemeinde, die 1928 um den dort gelegenen Teil des Gutsbezirks Gelting vergrößert wurde.
In den 1970er Jahren wurde Nieby in einer unabhängigen Untersuchung des TÜV Hannover zum Favoriten für ein Atommüll-Endlager erklärt. Diese Pläne wurden jedoch "zugunsten" von Gorleben aufgegeben.[3]
Politik
Von den neun Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft KWG seit der Kommunalwahl 2013 fünf Sitze und die Wählergemeinschaft FWN vier.
Wirtschaft
Der Ort, in dem sich eine Lotsenstation für die Flensburger Förde befand (jetzt Integrierte Station)[4], ist von Landwirtschaft, Fischerei, Gewerbe und Tourismus geprägt.
Bis 1995 befand sich in Nieby eine Kaserne der deutschen Marine.[5] Seit deren Schließung lag das Gelände brach, lediglich der Fernmeldeturm blieb in Betrieb. 2014 wurde es von einem Investor erworben,[6] der auf ihm den Bau eines „Feriendorfes“ plant.[7]
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Nieby stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Wappen
Blasonierung: „In Blau über goldenem Winkelschildfuß, darin ein mittenausgebrochenes blaues Schragenkreuz, vorn übereinander vier stilisierte silberne Möwen im Flug, hinten eine silberne hersehende Eule.“[8]
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 7: Munkbrarup - Pohnsdorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2006, ISBN 978-3-926055-88-0, S. 106 (dnb.de [abgerufen am 21. Juli 2020]).
- Sigrid Totz: 12.000 Seiten Gorleben-Dokumente ausgewertet – Greenpeace findet geheime Unterlagen über riesiges Laugenreservoir am geplanten Endlagerstandort. greenpeace.de, 13. April 2010, archiviert vom Original am 1. Mai 2010; abgerufen am 13. September 2017.
- Gemeinde Nieby. Auf amt-geltingerbucht.de, abgerufen am 13. September 2017
- Bagger machen Weg frei für Feriendorf. Am 5. März 2016 auf shz.de, abgerufen am 13. September 2017
- Tourismus. Auf norbert-essing.de, abgerufen am 13. September 2017
- Reetdorf an der Birk nimmt Gestalt an. Am 5. April 2017 auf shz.de, abgerufen am 13. September 2017
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein