Steinbergkirche
Steinbergkirche (dänisch: Stenbjergkirke) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Geltinger Bucht.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Geltinger Bucht | |
Höhe: | 43 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,72 km2 | |
Einwohner: | 2712 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24972 | |
Vorwahl: | 04632 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 186 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Holmlück 2 24972 Steinbergkirche | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Johannes Erichsen (WSQ) | |
Lage der Gemeinde Steinbergkirche im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Geographie
Steinbergkirche liegt in der Region Angeln. Rund vier Kilometer nordöstlich von Steinbergkirche liegt die Geltinger Bucht, die dem Amt Geltinger Bucht ihren Namen gibt, deren Amtssitz Steinbergkirche ist.[2]
Eingegliederte Ortschaften
Alphabetische Aufzählung der Ortsteile nach letzter Eingliederung:
Elkier (dän.: Ellekær), Friedrichstal (Frederiksdal), Fuchsgraben (Rævegrav[3]), Gintoft (Gingtoft), Gräfsholz (Grøftsholt), Groß-Quern (Store Kværn), Hattlund (Hatlund), Hattlundmoor (Hatlundmose), Kalleby, Kleinquern (Lille Kværn), Mühlendamm (Mølledam), Neukirchen (Nykirke), Nübel (Nybøl), Nübelfeld (Nybølmark), Nübelmoor, Philipsthal (Filipsdal[4] oder auch Philipsdal[5]), Quern (Kværn), Dingholz (Tingskov), Rodeheck (Rødeled), Roikier (Røjkær), Scheersberg (Skærsbjerg), Schiol (Skjold), Tiefengruft (Dybgrav[6]), Westerholm (Vesterholm), Wolfsbrück (Ulvsbro[7]) und Wolsroi (Volsrød).
Geschichte
Die Ansiedlung Bredegatt geht auf die bereits im 12. Jahrhundert erwähnte Kirche zurück. Die Gemeinde hieß ursprünglich auch Bredegatt (Bredegade) und wurde 1963 in Steinbergkirche umbenannt. Im Jahre 1970 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Gintoft, Hattlund und Westerholm eingegliedert und am 1. März 2013 die Gemeinde Quern (inklusive des Ortes Neukirchen). Im Jahre 2017 wurde der Gintofter Wald abgeholzt. Bürgerproteste für den Erhalt des Waldes konnten sich nicht durchsetzen.
Politik
Gemeindevertretung
Von der Fusion mit Quern bis zur Konstituierung der bei der Kommunalwahl 2013 gewählten Gemeindevertretung nahm ein von der Kommunalaufsicht berufener Beauftragter die Aufgaben der Gemeindevertretung und des Bürgermeisters wahr. Nach der Kommunalwahl 2013 gehörten der Gemeindevertretung 17 Gemeindevertreter an, davon zehn der Wählergemeinschaft WSQ, fünf der SPD und zwei des SSW.
Nach der Kommunalwahl am 6. Mai 2018 ergab sich folgende Sitzverteilung:[8]
- CDU – 6
- SPD – 3
- SSW – 2
- WSQ – 6
Wappen
Blasonierung: „Von Blau und Gold im Zinnenschnitt geteilt. Oben ein goldener Siebenstern, unten über blau-silbernen Wellen ein flacher grüner Fünfberg.“[9]
Altes Wappen und Amtschild
Seit 1981 führte die Gemeinde Steinbergkirche bis 28. Februar 2013 ein Wappen mit folgender Blasonierung: „In Blau ein gesenkter silberner Schragen. Darüber ein abnehmender goldener Mond und ein goldener Stern nebeneinander.“[10]
Zentrale Figur dieses Wappen ist das Andreaskreuz, das vorrangig die Kreuzung der Landstraße 248 und der Bundesstraße 199 im Ortsteil Bredegatt bezeichnet. Zusätzlich weist das Kreuz auf die Kirche hin. Mond und Stern sind die Siegel der historischen Nieharde, zu der Steinbergkirche gehört. Die Farben Gold und Blau sind diejenigen des Herzogtums Schleswig.
Partnerschaft
Klink in Mecklenburg-Vorpommern ist die Partnergemeinde von Steinbergkirche.
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaftsstruktur
Im Ortsteil Steinbergkirche befinden sich mehrere Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe. Mit dem Einzelhandelskomplex stellt Steinbergkirche einen ländlichen Zentralort[11] dar.
Im Übrigen ist die Wirtschaftsstruktur von Steinbergkirche mit den zugehörigen Ortsteilen einerseits touristisch und andererseits landwirtschaftlich geprägt. Erwähnenswert ist zudem ein Angebot von Dienstleistungen für den Pferdesport, der landwirtschaftlichen Betrieben der Region eine Ergänzung brachte.
Verkehr
Die frühere Eisenbahnanbindung mit der Flensburger Kreisbahn ist dem Ausbau des Straßenverkehrsnetzes gewichen. Der Ort bildet in der Nord-Süd-Anbindung an die B 199 (Flensburg – Kappeln) und westlich über die L 22 und die L 292 zur Bundesautobahn 7 einen regionalen Verkehrsknoten.
Der öffentliche Personennahverkehr ist über Omnibusanbindungen geregelt.
Infrastruktur
Schulen und Kindergärten
In Steinbergkirche gibt es die Grundschule Steinbergkirche und Kindergärten. Zusätzliche Schulen existieren im Bereich des Amtes Geltinger Bucht, ergänzt durch mehrere weiterführende Schulen in Flensburg und Kappeln.
Im Ortsteil Hattlund besteht für Angehörige der dänischen Minderheit zudem ein dänischer Kindergarten sowie eine dänische Grundschule (Hatlund-Langballe Danske Skole).[12]
Polizei
An der Nordstraße/Kreuzung Ginthofter Straße in Steinbergkirche befindet sich die örtliche Polizeiwache.
Seit der Strukturreform für die Polizei in Schleswig-Holstein im Jahre 2013 und der Zusammenführung der Aufgaben der Polizeidirektionen Husum und Flensburg zu einer Polizeidirektion mit Sitz in Flensburg[13] wurde die Polizeidienststelle in Steinbergkirche aufgewertet und personell stärker besetzt.
Feuerwehr
Die Gemeindewehr der Gemeinde Steinbergkirche untersteht der Amtswehrführung Geltinger Bucht. Zur Gemeindewehr Steinbergkirche gehören als Ortswehr die Freiwillige Feuerwehr Steinbergkirche und die weiteren Ortswehren aus Gintoft, Groß Quern, Hattlund-Kalleby, Neukirchen-Habernis und Roikier-Friedrichstal. Im Zentrum der Gemeinde befindet sich die Freiwillige Feuerwehr zusammen mit dem Rettungsdienst in der Gintofter Straße.[14] Die Gemeindewehr Steinbergkirche verfügt auch über eine Jugendfeuerwehr.
Rettungs- und Gesundheitswesen
Die regionale Rettungswache ist durch das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Schleswig-Flensburg e. V. besetzt und mit einem Rettungsfahrzeug ausgestattet. Die Rettungswache befindet sich zusammen mit der Feuerwehr in Steinbergkirche in einem modernen Einsatzzentrum in der Gintofter Straße.
Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung wird neben dem überregionalen Notarztdienst abgerundet durch verschiedene örtliche Arzt- und Zahnarztpraxen, sowie die örtliche Apotheke.
Es besteht eine Diakonie-Sozialstation, die auch zusammen mit Pflegedientfirmen den ambulanten Krankenpflegedienst sichert.
Sehenswürdigkeiten
Im Eigentlichen Ort die Kirche von Steinbergkirche sowie eine 500-jährige Linde auf dem Kirchhof zu Steinbergkirche, gepflanzt zur Reformationszeit. In den weitern Ortsteilen sind folgende Sehenswürdigkeiten insbesondere zu nennen:
- Bismarckturm aus dem Jahr 1903 auf dem Scheersberg bei Groß-Quern
- Burg Nübel, ehemaliges Burgareal, das heute als Bauernhof dient
- Windmühle „Hoffnung“ in Nübelfeld
- Alter Bahnhof in Steinbergkirche
→ Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Steinbergkirche mit den in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmalen.
Religion
Durch die Reformation gab es einen Wandel vom katholischen Glauben hin zur damals neuen evangelisch-lutherischen Kirche. So gehört die örtliche Feldstein-Kirche St. Martin zur evang.-luth. Kirchengemeinde Steinberg. Auch die beiden anderen Kirchen im Gemeindegebiet der Kirchengemeinde Quern-Neukirchen (beispielsweise die Kirche Neukirchen) sind evangelisch-lutherisch.
Vereinigungen
Ortsansässig sind Sportvereine, insbesondere auch Wassersportvereine und die DLRG, Naturschutz- und Heimatvereine, sowie diverse kulturell ausgerichtete Vereinigungen.
Persönlichkeiten
- Thomas Atzersen (16. Jahrh.), Pfarrer in Steinbergkirche zur Reformation
- Friedrich Christian Schmidt (1776–1862), Richter
- Ursula Röper (1944–2007), Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein
- Peter Heinrich Brix (* 1955), Schauspieler
Bilder
- Der Alte Bahnhof an der Nordstraße/B 199
- Luftbild Steinbergkirche
- Ev.-luth. Kirche St. Martin Steinbergkirche
- Die denkmalgeschützte 500-jährige Linde aus der Reformationszeit (Westseite)
- Die winterlich unbelaubte 500-jährige Linde, hier mit besser erkennbarer Baum-Substanz (Ostseite)
- St.-Nikolai-Kirche zu Groß-Quern
- Internat. Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg sowie Bismarckturm; ehemals Ortsteil von Quern
- Windmühle „Hoffnung“ (Erdholländermühle) in Steinbergkirche-Nübelfeld
- Bismarckturm (1903) Scheersberg/Groß-Quern
- Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege
- Gedenkstein des Kirchspiels Steinberg zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1848 bis 1851
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Amt Geltinger Bucht, abgerufen am: 22. Februar 2020
- Kaart over den sydlige del af Slesvig, Kopenhagen 1864
- Zitiert nach Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, København 1867, Seite 305
- Zitiert nach M. Mørk Hansen: Kirkelig Statistik over Slesvig Stift: Med historiske og topografiske bemærkninger, Kjøbenhavn 1864, Seite 266
- Kaart over den sydlige del af Slesvig, Kopenhagen 1864
- M. Mørk Hansen, C. L. Nielsen: Kirkelig Statistik over Slesvig Stift: Med historiske og topographiske Bemarkninger, Band 2, Kjøbenhavn 1864, S. 265
- Ergebnisseder Gemeindewahl 2018 – Steinbergkirche, abgerufen am 31. Mai 2018
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Raumordnungsbericht 2014
- Hatlund-Langballe Danske Skole
- Strukturreform der Polizei SH
- Struktur der Freiw. Feuerwehren der Gde. Steinbergkirche in der Amswehr Geltinger Bucht lt. Gemeindewebseite Steinbergkirche. Abgerufen 29. Juli 2019