Selk
Selk ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Haddeby | |
Höhe: | 19 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,07 km2 | |
Einwohner: | 860 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 85 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24884 | |
Vorwahl: | 04621 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 078 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Rendsburger Straße 54c 24866 Busdorf | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Thilo Kolberg (AWGS) | |
Lage der Gemeinde Selk im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet von Selk erstreckt sich südlich des Haddebyer Noors der Schlei im Naturraum Schwansen, Dänischer Wohld (und Amt Hütten) (Haupteinheit Nr. 701).[2][3] Im Gemeindegebiet liegt das Selker Noor.[3]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Selk gliedert sich siedlungsgeografisch in mehrere Wohnplätze. Neben den namenstiftenden Dorflagen Nieder- (dänisch Ovre Selk oder Over Selk) und Oberselk (dänisch Nedre Selk oder Neder Selk) befinden sich ebenfalls (teilweise) das Dorf Altmühl, als auch die Häusergruppen Wedelspang (dänisch Vedelspang) und teilweise Hahnenkrug als weitere Ortsteile im Gemeindegebiet.[4]
Geschichte
Der Ortsname leitet sich vom dänischen Wort selje (Weide) ab. Die erste urkundliche Erwähnung war am 5. März 1412. Da forderte der damalige Schleswiger Bischof die Gemeinde Selk auf, ihre Kirchensteuern zu bezahlen.
Während Oberselk historisch zum Amt Gottorf gehörte und somit dem Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf unterstand, gehörte Niederselk ursprünglich zum St.-Johannis-Kloster vor Schleswig. Vereint wurden die Ortsteile in den 1930er Jahren. Heute gehört Selk zum Amt Haddeby.
Königshügel
Auf dem Gemeindegebiet soll im Jahr 872 eine Schlacht zwischen Wikingerkönigen stattgefunden haben. Als Folge finden sich noch heute viele Hünen- und Hügelgräber in Selk. Unter dem ca. 42 m[5] hohen Königshügel soll Sigurd begraben worden sein.
Dieser Königshügel am Ortseingang von Selk ist zudem eine Gedenkstätte an die gefallenen österreichischen Soldaten im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864. In und um Selk herum liegen zudem verstreut auf den Feldern und an den Wegen Gräber von gefallenen Soldaten aus Österreich, Preußen und Dänemark (Siehe Gefecht um den Königshügel).
Kograben
In Selk endet der Kograben (dänisch: Kovirke). Er ist Teil der Danewerk-Wallanlagen und befindet sich 1 bis 2 km südlich des Danewerks bei Schleswig. Er erstreckt sich schnurgerade von der Rheider Au bei Kurburg bis an das Selker Noor an der Schlei. Die Anlage bestand aus einem 2 m hohen und 7 m breiten Erdwall, dem ein zirka 4 m breiter und 3 m tiefer Spitzgraben vorgelagert war. Die Böschung des Erdwalles war auf der Seite zum Spitzgraben mit einer Holzpalisade versehen, die durch schräge Stützpfeiler gesichert wurde. Die Entstehungszeit des Kograbens ist schwer zu datieren. Neuere Untersuchungen deuten auf eine Bauzeit um das Jahr 800 hin. Hiernach wird der Kograben mit dem 808 von Gudfred gegen das Frankenreich Karls des Großen angelegten Göttrikswall gleichgesetzt. Die besondere Palisadentechnik ähnelt jedoch jener Technik, die bei den erst um das Jahr 980 herum gebauten dänischen Ringburgen verwendet wurde. Ob der Kograben auch oder stattdessen Teil des Schiffahrtweges zwischen Nord- und Ostsee war, ist ungeklärt. Im frühen Mittelalter nutzte die Schifffahrt die Route über Eider – Treene – Rheider Au – Schlei, um die gefährliche Umschiffung Jütlands zu vermeiden. Eine entwickelte Schleusentechnik ist für jene Zeit bzw. davor nur für den Tumilat-Kanal im fernen Ägypten belegt. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass die Schiffe vom Selker Noor bis auf die Wasserscheide (1 km Wegstrecke mit 25 m Höhendifferenz) auf dem Trockenen gezogen wurden, auf dem wesentlich längeren Abschnitt zwischen Wasserscheide und Rheider Au aber kräfteschonend auf dem Wasser des Kograbens.
Politik
Gemeindevertretung
Seit der Kommunalwahl 2013 gehören alle elf Mitglieder der Gemeindevertretung der Wählergemeinschaft AWGS an.
Wappen
Blasonierung: „Von Gold und Blau schräglinks geteilt, oben eine grüne Kopfweide, unten ein schräggestelltes unterhalbes achtspeichiges silbernes Mühlrad.“[6]
Wirtschaft und Verkehr
Die Wirtschaft in der Gemeinde ist historisch überwiegend von der Urproduktion der Landwirtschaft geprägt. Aufgrund ihrer Lage am südlichen Rand des Stadt- und Umlandbereichs des Mittelzentrums Schleswig ist heute die Wohnnutzung in den einzelnen Ortsteilen hinzu getreten.[7]
Die Gemeinde ist im motorisierten Individualverkehr auf der vom Kreis Schleswig-Flensburg unterhaltenen Kreisstraße 1 angebunden. Diese zweigt im Nachbarort Busdorf von der Bundesstraße 77 ab. Westlich der Gemeinde verläuft die Bundesautobahn 7 von Rendsburg nach Schleswig, nördlich die Bundesstraße 76 von Eckernförde nach Schleswig.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In der Liste der Kulturdenkmale in Selk stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Sport
Der TSV Selk erreichte mit seiner Tischtennisabteilung in der Saison 1978/79 die Bundesliga, musste aber sieglos sofort wieder absteigen.
Im Jahr 2009 wurde der Fußballverein FC Altmühl 09 gegründet.
Söhne und Töchter
- Andreas Grüning (* 28. September 1756 in Selker Mühle; † 1821 in Ottensen), Pädagoge und Kalligraph
Bilder
- Tafel
- Vorne
- Rechte Seite
- Linke Seite
Literatur
- Hannes Harding: Eine muntere Gemeinde. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 9: Schönberg - Tielenhemme. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-91-0, S. 92–94.
- Lutz Mohr: Der „Erik-Stein“ von Wedelspang bei Schleswig und der Schleswiger „Domstein“ – zwei runologische Sachzeugen über kriegerisches und friedliches Wikingertum. Rainer H. Schmeissner (Hrsg.): In: Steinkreuzforschung (SKF). Studien zur deutschen und internationalen Flurdenkmalforschung (Monographienreihe), Nr. 10, Regensburg 1999, S. 23–32
- Johannes von Schröder: Topographie des Herzogthums Schleswig. Leipzig 1854
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Liste:Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 12, abgerufen am 29. Januar 2022.
- Relation: Selk (1157531) bei OpenStreetMap (Version #7). Abgerufen am 29. Januar 2022.
- Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, abgerufen am 29. Januar 2022.
- Topographische Karte 1:50.000
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Zur Lage im Umlandbereich von Schleswig vgl. Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein – Fortschreibung 2021 (Hauptkarte). (PDF) Abgerufen am 29. Januar 2022.