Marilyn Monroe
Marilyn Monroe [ˈmɛɹɪlɪn mənˈɹoʊ] (* 1. Juni 1926 in Los Angeles, Kalifornien, als Norma Jeane Mortenson, kirchlich registrierter Taufname Norma Jeane Baker; † 4. August 1962[1] in Brentwood, Los Angeles) war eine US-amerikanische Filmschauspielerin, Filmproduzentin und Fotomodel. Sie wurde in den 1950er Jahren zum Weltstar, ist eine Popikone und gilt als archetypisches Sexsymbol des 20. Jahrhunderts.
Nachdem sie Ende der 1940er Jahre als Fotomodel und Nachwuchsschauspielerin in Hollywood Aufsehen erregt hatte, gelang ihr 1950 der Durchbruch als Filmschauspielerin. Von der 20th Century Fox auf den Typ der naiven, lasziven Blondine festgelegt, avancierte sie mit Filmen wie Niagara, Blondinen bevorzugt, Wie angelt man sich einen Millionär? oder Das verflixte 7. Jahr Anfang der 1950er Jahre zum größten Star in Hollywood. 1954 ging sie nach New York, gründete die Marilyn Monroe Productions Inc. und studierte am Actors Studio. Für ihre Darstellung in dem Film Bus Stop wurde sie 1956 in der seriösen Presse gelobt. Sie produzierte 1957 den Film Der Prinz und die Tänzerin, in dem sie auch die Hauptrolle spielte. Mit ihrem Auftritt in dem Film Misfits – Nicht gesellschaftsfähig gelang ihr 1961 der Wechsel in das ernste Rollenfach. Ihre wohl berühmteste Rolle ist die der Ukulelespielerin Sugar Kane in der Filmkomödie Manche mögen’s heiß von 1959, für die sie mit dem Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie ausgezeichnet wurde.[2]
Marilyn Monroe war zu ihrer Zeit eine der bekanntesten und meistfotografierten Frauen der Welt. Von ihrem Image der naiven, unbedarften, attraktiven Blondine konnte sie sich nie ganz befreien.[3] Trotz ihrer international erfolgreichen Filme litt sie darunter, zwar als Darstellerin, aber nicht als vollwertige Schauspielerin anerkannt zu sein. Erst nach ihrem Tod wurde ihre Leistung als Schauspielerin von Kritikern gewürdigt.[4][5] Sie starb im Alter von 36 Jahren an einer Überdosis Barbiturate. Die genauen Umstände von Monroes Tod sind bis heute ungeklärt.[6] Bei einer Umfrage des American Film Institute aus dem Jahr 1999 wurde sie auf Platz sechs der größten amerikanischen weiblichen Filmstars gewählt.[7]
Herkunft
Marilyn Monroe wurde am 1. Juni 1926 im General Hospital (Allgemeines Krankenhaus) von Los Angeles geboren und erhielt die Vornamen Norma Jeane. Sie war das ungewollte und uneheliche Kind von Gladys Pearl Mortensen, geborene Monroe.
Gladys Pearl Monroe lebte in Los Angeles und heiratete mit 15 Jahren 1917 den Vertreter John Newton Baker. Mit ihm hatte sie die zwei Kinder Robert Jasper (1918-1933) und Berniece Inez Gladys (1919-2014). 1921 reichte Gladys wegen extremer Gewalt und seelischer Grausamkeit die Scheidung ein. Die Ehe wurde 1923 geschieden und Gladys erhielt das Sorgerecht für beide Kinder. Kurz nach der Scheidung entführte John Baker die Kinder nach Kentucky, wo er bei seiner Mutter lebte. Gladys reiste wegen der Kinder mehrmals nach Kentucky. 1924 waren die Kinder der Mutter entfremdet und Gladys beendete den Kontakt. Sie heiratete 1924 den Gebührenableser Martin Edward Mortensen. Mit Mortensen lebte Gladys nur vier Monate zusammen, da dieser in seiner freien Zeit als Prediger unterwegs war. Erst 1928 ließ sie sich von ihm scheiden.[8]
1925 arbeitete Gladys als einfache Filmcutterin im Kopierwerk der Consolidated Film Industries. Dort war Charles Stanley Gifford ihr Vorgesetzter. Gifford begann mit ihr eine kurze Affäre. Gladys wurde erneut schwanger und brachte am 1. Juni 1926 Norma Jeane zur Welt. Gifford war daher vermutlich Norma Jeanes Vater.[9][Anm. 1] Es kommen aber auch andere Männer in Frage.[10] Da Gladys zum Zeitpunkt der Geburt von Norma Jeane noch mit Edward Mortensen verheiratet war, ließ sie dessen Namen in der Geburtsurkunde eintragen. Dabei wurde das Kind aber versehentlich Norma Jeane Mortenson genannt.[Anm. 2] Am 6. Dezember 1926 ließ die Großmutter Della Mae Monroe, geb. Hogan, das Mädchen auf den Namen Norma Jeane Baker taufen. Sie gab den Nachnamen des ersten Ehemannes ihrer Tochter an, um die Unehelichkeit des Kindes zu vertuschen.[11] 1927 starb die an manisch-depressiven Psychosen leidende Großmutter im Alter von 51 Jahren an einer Herzmuskelentzündung.[12] Bereits 1909 war der Großvater Otis Elmer Monroe im Alter von 43 Jahren an den psychiatrischen Folgen der Syphilis gestorben.[13]
Kindheit und Jugend
Auf Anraten ihrer Mutter gab Gladys zwölf Tage nach der Geburt Norma Jeane für ein geringes Kostgeld nach Hawthorne zu den religiösen Pfingstlern Ida und Albert Wayne Bolender. Die Bolenders lebten in armen Verhältnissen und stockten wie viele Familien dieser Zeit ihr Einkommen als Pflegeeltern eines Kindes auf. Dafür erhielten sie 25 USD pro Monat, entweder von den leiblichen Eltern oder vom Bundesstaat Kalifornien.[14] Die ersten sieben Jahre ihres Lebens wuchs Norma Jeane behütet auf. Anfangs hielt sie die Bolenders für ihre Eltern. Zusammen mit dem gleichaltrigen Adoptivsohn Lester wurde sie fromm erzogen und ging regelmäßig in die Kirche.
1933 hatte Gladys Geld für einen Bungalow angespart und nahm ihre Tochter wieder zu sich. Wenig später, ausgelöst durch den Suizid ihres von der Weltwirtschaftskrise gezeichneten Großvaters Tilford Marion Hogan, erlitt sie einen Nervenzusammenbruch und erkrankte psychisch.[15] 1934 wurde sie mit der Diagnose Schizophrenie in das General Hospital von Los Angeles eingewiesen und später in das State Hospital in Norwalk verlegt. Fortan lebte Gladys mit wenigen Ausnahmen bis zu ihrem Tod in Einrichtungen für psychisch erkrankte Frauen. Im Alter von 81 Jahren starb sie 1984 an einem Herzinfarkt in Florida.[16]
1934 wurde Norma Jeane daher zur Sozialwaise. Die folgende Zeit verbrachte sie bei verschiedenen Pflegeeltern. Schließlich übernahm Grace McKee, die beste Freundin ihrer Mutter, die Fürsorge. Grace liebte Filme und nahm das Mädchen regelmäßig mit ins Kino. Sie weckte in Norma Jeane die Begeisterung für den Film.[17] Anfang 1935 heiratete Grace den Handelsvertreter Ervin Goddard, der seine Tochter Eleanor mit in die Ehe brachte. Grace musste Norma Jeane nun aus finanziellen Gründen für 22 Monate in das Waisenhaus von Los Angeles geben. Dort war Norma Jeane zwar versorgt, doch der Aufenthalt im Waisenhaus blieb ihr zeitlebens in traumatischer Erinnerung.[18][Anm. 3]
Im Jahr 1936 erhielt Grace die Vormundschaft über Norma Jeane und holte sie 1937 wieder zu sich. Nachdem Ervin Goddard in betrunkenem Zustand dem Mädchen gegenüber zudringlich geworden war, reichte Grace sie an eine entfernte Verwandte von Norma Jeane weiter. Kurz vor ihrem zwölften Geburtstag wurde sie von ihrem dreizehnjährigen Cousin zu sexuellen Handlungen gezwungen, was körperlich wie auch emotional schmerzhaft für sie gewesen sein muss.[19][Anm. 4] Schließlich gab Grace sie 1938 in die Obhut ihrer eigenen Tante Ana Lower, einer verhältnismäßig wohlhabenden, warmherzigen Witwe im reifen Alter. Bei ihr fand sie Halt und Vertrauen. Später sagte sie:
“Ana was the only person who let me know what love means.”
„Ana war der einzige Mensch, der mich wissen ließ, was Liebe bedeutet.“
Ab September 1939 besuchte Norma Jeane die Emerson Junior High School in Westwood Village. In den meisten Fächern waren ihre Leistungen durchschnittlich. Begabung zeigte sie im Unterricht für Journalismus. Für die Schulzeitung schrieb sie humorvolle Texte. Als junges Mädchen war sie schüchtern. Wenn sie in der Schule etwas aufsagen musste, fing sie an zu stottern. Als Ana Lower älter wurde und mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, zog Norma Jeane wieder zur Familie Goddard. In der gleichaltrigen Eleanor Goddard fand sie eine Freundin.[21] Mit ihr ging sie ab September 1941 in die Van Nuys High School.[22]
1942 beschloss Ervin Goddard aus beruflichen Gründen, mit Grace und Eleanor nach West Virginia zu ziehen. Norma Jeane hatte inzwischen den Nachbarn James Dougherty kennen gelernt. Um eine Rückkehr ins Waisenhaus zu verhindern, arrangierte Grace die Heirat mit Dougherty. Am 19. Juni 1942, zweieinhalb Wochen nach ihrem sechzehnten Geburtstag, heiratete Norma Jeane Mortenson den fünf Jahre älteren James Dougherty. Sie verließ die University High School in West Los Angeles,[23] da die gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf verheiratete Minderjährige sie dazu zwangen. Ein Schulabschluss wurde ihr dadurch verwehrt.[24] 1944 lernte Norma Jeane ihre verheiratete Halbschwester Berniece Miracle und ihre Nichte Mona Rae kennen. Die Halbschwestern wussten zuvor nichts von einander.[25]
Karriere
Fotomodel und kleine Filmrollen 1945–1949
Im Jahr 1944 arbeitete Norma Jeane Dougherty in einer Rüstungsfabrik. Im Herbst des Jahres wurde sie dort von dem Armeefotografen David Conover entdeckt. Der Fotograf war von Ronald Reagan, Offizier für Öffentlichkeitsarbeit, Sektion Westküste, beauftragt worden, Fotos von hübschen Arbeiterinnen der heimischen Rüstungsindustrie zu machen.[26] Solche Bilder hatten unter dem Titel Rosie the Riveter im Zweiten Weltkrieg Kultstatus und waren unter Soldaten beliebt. Das erste Foto mit Norma Jeane erschien am 4. November 1944 im Magazin Yank. Sie war dort in einem Artikel der Sonderausgabe Woman in Industry (Frauen in der Industrie) zu sehen.[27][Anm. 5]
David Conover erkannte ihr Talent und riet ihr, sich als Model zu bewerben. Im Juni 1945 bot ihr Emmeline Snively von der Modelagentur The Blue Book Agency in Hollywood einen Vertrag an. Dort machte sie eine Ausbildung zum Fotomodel und Mannequin. Sie besprach alle Fotos mit der Agentur und arbeitete stets daran, ihren Ausdruck zu perfektionieren.[28] Rasch etablierte sie sich als eines der beliebtesten Fotomodelle der Agentur. Am 26. April 1946 erschien ihr Foto erstmals auf der Titelseite einer überregionalen Zeitschrift. Auf Anraten der Agentur ließ sie ihre brünetten, krausen Haare blondieren und glätten. Ab 1947 war sie weltweit auf den Titelseiten zahlreicher Zeitschriften zu sehen.
Auf Betreiben ihrer ersten Agentin bekam Norma Jeane einen Vorstellungstermin bei Ben Lyon, dem Talentsucher der 20th Century Fox. Am 19. Juli 1946 machte sie die ersten Probeaufnahmen beim Film. Ben Lyon hatte dafür vier der besten Leute bei der 20th Century Fox angefordert. Mit Zustimmung von Vizepräsident und Produktionschef Darryl F. Zanuck erhielt sie kurz darauf einen Halbjahresvertrag als Nachwuchsschauspielerin. Der Arbeitsvertrag, der später bei doppelten Bezügen um sechs Monate verlängert wurde, war mit 75 Dollar pro Woche dotiert, unabhängig davon, ob sie arbeitete oder nicht. Zudem forderte der Vertrag, dass sie unverheiratet war, was Norma Jeane zu einer raschen Scheidung von ihrem Ehemann bewog. Zusammen mit Ben Lyon wählte sie einen Künstlernamen. Obwohl ihr Marilyn, nach dem Broadwaystar Marilyn Miller, anfangs nicht gefiel, ließ sie sich von Ben Lyon davon überzeugen. Als Nachnamen wählte sie den Geburtsnamen ihrer Mutter, Monroe. Sie war jeden Tag auf dem Studiocampus und besuchte Kurse zur Sprech-, Gesangs-, Tanz- und Schauspielausbildung.[29]
Ihren ersten Einsatz hatte sie 1947 als Komparsin in dem Filmmusical The Shocking Miss Pilgrim. Noch im gleichen Jahr hatte sie ihr Debüt in dem Film Scudda Hoo! Scudda Hay!, der erst 1948 in die Kinos kam. In einer Szene von wenigen Sekunden grüßt sie die Hauptdarstellerin mit „Hi, Rad!“, die daraufhin zurückgrüßt mit „Hi, Betty!“. Alle anderen Szenen, in denen sie etwa beim Kanufahren zu sehen ist, wurden herausgeschnitten. Neben weiteren Komparsenrollen in You Were Meant for Me und Green Grass of Wyoming hatte sie in Dangerous Years eine kleine Rolle als Serviererin Evie. Die Filmauftritte waren weder für Marilyn Monroe noch für das Filmstudio ein Erfolg. So wurde ihr Vertrag nach einem Jahr nicht verlängert. Im Januar 1947 hatte das Studio einige der jungen Schauspieler zur Weiterbildung in das Actors’ Laboratory geschickt. Hier arbeitete sie weiter mit, hatte Kontakt zu erfahrenen Theaterschauspielern aus New York, studierte Szenen ein, lernte soziale und politische Themen und die ernste Schauspielkunst kennen.[30]
Durch Vermittlung von Joseph Schenck, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der 20th Century Fox, unterschrieb Marilyn Monroe bei Columbia Pictures im März 1948 einen Vertrag, der sechs Monate dauern sollte. Dafür stellte Studio-Boss Harry Cohn zwei Bedingungen: Monroe sollte sich die Haare stärker blondieren lassen und ihr spitzer Haaransatz sollte entfernt werden. Diesen Veränderungen kam sie schnell nach und noch im gleichen Jahr nahm sie Schauspielunterricht bei Natascha Lytess, die Schauspiellehrerin bei Columbia Pictures war. Lytess setzte sich für sie ein und im Sommer des Jahres hatte Monroe ihre erste Hauptrolle in dem Filmmusical Ich tanze in dein Herz. In dem preiswert produzierten B-Picture bezauberte sie mit ihrer Ausstrahlung und Gesangsstimme und wurde in der für die Filmindustrie wichtigen Wirtschaftszeitung Motion Picture Herald erstmals lobend erwähnt.[31]
In der folgenden Zeit korrigierte sie kurzfristig mit einer Zahnspange ihr Gebiss. Ihr neuer Agent wurde Johnny Hyde. Er war der einflussreiche Vizepräsident der bekannten und mächtigen Agentur William Morris und veranlasste, dass ihr leichter Überbiss endogen behoben wurde. Mit dem wesentlich älteren, verheirateten, kleinwüchsigen Agenten führte sie bis zu dessen Tod eine platonische Beziehung. Einem Heiratsantrag von Johnny Hyde gab sie nicht nach, obwohl dieser ihr bei einer Ehe ein finanzielles Auskommen zugesichert hatte. Sie begründete ihre Zurückhaltung damit, dass sie ihn zwar lieb habe, ihn aber nicht liebe. Er starb im Dezember 1950 mit 55 Jahren.[32]
Johnny Hyde erreichte 1949, dass für sie eine kurze Rolle in das Drehbuch für den letzten Film der Marx Brothers geschrieben wurde. In Love Happy spielt Groucho Marx einen Detektiv und Monroe eine verführerische Klientin. Monroes Kurzauftritt beeindruckte die Produzenten so sehr, dass sie für die Werbekampagne durch die USA und zur Premiere nach New York geschickt wurde. Danach war sie zunächst arbeitslos und nahm deshalb Kontakt mit dem Fotografen Tom Kelley auf. Von ihm ließ sie sich für eine Serie von professionellen Aktfotos ablichten, die in ihrem späteren Leben noch für Aufregung sorgen sollten.
Erste Erfolge als Filmschauspielerin 1950–1952
Als Marilyn Monroes Popularität wuchs, konnte Johnny Hyde sie 1950 mit einem kleinen Auftritt als Tänzerin und Sängerin in dem Film A Ticket to Tomahawk unterbringen. Die Leiterin der Talentabteilung von MGM setzte sich bei dem Regisseur John Huston für sie ein. Daraufhin bekam sie in seinem Film noir Asphalt-Dschungel die erste größere Rolle in einer bedeutenden Filmproduktion. In drei Szenen von insgesamt fünf Minuten Dauer zeigte Monroe eine hervorragende Darstellung als naive Angela Phinlay, die Geliebte eines alten, betrügerischen Anwalts. Im selben Jahr war sie dann kurz als das Groupie Polly in dem Film Rollschuhfieber zu sehen. Weitere kleine Rollen hatte sie anschließend als halbseidenes Fotomodel Dusky Ledoux in Der einsame Champion und in dem von General Motors finanzierten Film Hometown Story als gewitzte Rezeptionistin Iris Martin. In einem kurzen Werbefilm pries sie danach das Motoröl der Firma Royal Triton an. Zudem erhielt sie durch die Bemühungen von Johnny Hyde bei der 20th Century Fox eine größere Nebenrolle in der erstklassigen Tragikomödie Alles über Eva von Joseph L. Mankiewicz. Die auffallende Figur der ambitionierten Nachwuchsschauspielerin Claudia Caswell, die mit ihren launigen Wortwitzen Aufsehen erregt, spielte sie mit bemerkenswertem Talent. Daraufhin konnte Johnny Hyde kurz vor seinem Tod mit der 20th Century Fox einen neuen Vertrag für sie aushandeln, den sie im Dezember 1950 unterschrieb. Nun verfügte sie zum ersten Mal über ein geregeltes Einkommen. Der Vertrag fesselte sie aber im Rahmen des Starsystems für sieben Jahre an das Filmstudio.[33]
1951 lernte Monroe den Schauspieler Michael Tschechow kennen. Bei ihm nahm sie zusätzlich Schauspielunterricht und lernte dabei das Schauspielkonzept von Konstantin Sergejewitsch Stanislawski kennen. Sein Schauspielsystem sollte Monroe vier Jahre später dazu bewegen, das Method Acting zu erlernen. Außerdem belegte sie 1951 Kurse in Literatur und Kunst an der Universität von Kalifornien in Los Angeles. An den neuen Vertrag bei der 20th Century Fox gebunden, spielte sie zunächst größere Nebenrollen in den Komödien As Young as You Feel, Love Nest und Let’s Make It Legal. In diesen mit geringem Budget produzierten Filmen zeigte Monroe zum ersten Mal ihre einzigartige Leinwandpräsenz. Bei der Oscarverleihung 1951 hatte sie einen Auftritt als Nachwuchsstar: Für Alles über Eva überreichte sie den Ton-Oscar.[34]
Im März 1952 provozierte Monroe einen Sexskandal, als eines der Aktfotos, die Tom Kelley 1949 von ihr gemacht hatte, in einem Wandkalender erschien, der unter dem Ladentisch an Tankstellen verkauft wurde. Das Foto zeigt Monroe nackt auf rotem Samt. Auf die Frage eines Journalisten vom Time Magazine sagte sie dazu:
“It’s not true I had nothing on. I had the radio on.”
„Es ist nicht wahr, dass ich nichts an hatte. Ich hatte das Radio an.“
Mit ihrer geistesgegenwärtigen Antwort rettete sie ihre gerade begonnene Karriere. Der Kalender wurde finanziell ein Erfolg. Sie selbst hatte 1949 ein Honorar von nur 50 Dollar für die Fotositzung erhalten. Im Dezember 1953 erschien das Foto nochmals in der ersten Ausgabe des Playboy. Bis 1956 wurden Fotos aus der Sitzung auf mehreren Kalendern veröffentlicht. Letztendlich begründeten die Fotos ihr Image als Sexsymbol und Ikone der Aktfotografie.[36]
Aufgrund ihres neuen Images stellten Journalisten ihr auch indiskrete Fragen. Einmal wurde sie gefragt, was Marilyn Monroe im Bett trägt. Daraufhin antwortete sie:
“I only wear Chanel Nº 5.”
„Ich trage nur Chanel Nº 5“
Seitdem war sie für ihre Schlagfertigkeit bekannt.[38]
Andere Filmstudios wurden auf sie aufmerksam und begannen um sie zu werben. Sie wurde schließlich von der 20th Century Fox an die RKO Pictures für Fritz Langs Milieustudie Vor dem neuen Tag ausgeliehen. Sie spielte eine junge, selbstbewusste Arbeiterin in einer Fischfabrik. Der Erfolg des Films war nicht zuletzt Marilyn Monroe zu verdanken. Trotz gemischter Kritiken waren die Zuschauer neugierig auf die provokante Darstellerin.
Wieder bei der 20th Century Fox, bekam sie ihre erste große Hauptrolle. In Versuchung auf 809 überzeugt sie in der dramatischen Rolle eines psychopathischen Kindermädchens. Weitere ernsthafte Rollenangebote blieben jedoch aus. Ihre Darstellungen beschränkten sich meist auf den Typ der naiven, lasziven Blondine. In der Komödie Wir sind gar nicht verheiratet wird sie zur Mrs. Mississippi gekürt. In der turbulenten Komödie Liebling, ich werde jünger mimte sie eine jugendliche Sekretärin. Neben ihrer Schönheit wurde ihr komödiantisches Talent gelobt. Eine Blinddarmoperation im gleichen Jahr machte Schlagzeilen und löste eine Welle von Fanbriefen aus. Zu dieser Zeit erhielt Monroe ihre ersten Auszeichnungen, darunter den Photoplay Award, der sie als größten Publikumsliebling ehrte.
Internationale Erfolge als Filmstar 1953–1954
Im Januar 1953 kam Niagara in die Kinos. Der Film wurde mit Marilyn Monroe als „achtem Weltwunder“ angekündigt. Als verführerische, gewissenlose Ehefrau, die mit ihren Mordplänen tödlich scheitert, spielte sie eine Rolle, die außerhalb ihres Klischees lag. Henry Hathaway inszenierte den Farbfilm als Thriller im Stil des Film noir. Vor der grandiosen Kulisse der Niagarafälle setzte er Monroes erotische Ausstrahlung als Femme fatale eindrucksvoll in Szene. Niagara war ein Meilenstein in ihrer Karriere und machte sie endgültig zum internationalen Star.
Die 20th Century Fox lancierte in der Presse nun zahlreiche neue Fotos, die Monroe in modernen, attraktiven Filmkostümen zeigten. Darüber echauffierte sich die im mittleren Alter stehende Schauspielerin Joan Crawford öffentlich. Daraufhin startete die 20th Century Fox eine erfolgreiche PR-Kampagne mit Fotos, auf denen Monroe einen Kartoffelsack trug. Die Fotos erschienen unter der Überschrift:
“Even in a potato sack Marilyn Monroe looks good.”
„Sogar in einem Kartoffelsack sieht Marilyn Monroe gut aus.“
Bereits 1952 hatte Monroe an ihrem Geburtstag die Rolle der diamantenliebenden und burlesken Lorelei Lee in dem Filmmusical Blondinen bevorzugt bekommen, eine Adaption des gleichnamigen, erfolgreichen Broadwaymusicals. Unter der Regie von Howard Hawks begannen die Dreharbeiten unverzüglich nach dem Abschluss von Niagara. Jane Russell wurde als größter Star angekündigt und erhielt die zehnfache Gage von Monroe.[40] Die „knallbunte“ Komödie bietet vordergründig leichte Unterhaltung, enthält jedoch einige Seitenhiebe auf den Materialismus. In einer Tanzszene singt Monroe Diamonds Are a Girl’s Best Friend, eines ihrer bekanntesten Lieder. Nach dem großen Erfolg des Films hinterließen sie und ihre Filmpartnerin im Sommer 1953 ihre Hand- und Schuhabdrücke am Grauman’s Chinese Theatre.
Eine ähnliche Rolle hatte sie 1953 unter der Regie von Jean Negulesco in der Filmkomödie Wie angelt man sich einen Millionär?, der ersten Cinemascope-Filmproduktion. In der Rolle der kurzsichtigen Pola ist sie auf der Suche nach einem reichen Mann. Mit diesem Film löste sie Betty Grable als populärstes Pin-up-Girl der US-Soldaten ab. Marilyn Monroe war auch der Garant für den Erfolg des neuen Filmverfahrens der 20th Century Fox, die ihren attraktiven Körper mit der Wirkung der anamorphotischen Linse verglich. Im selben Jahr hatte sie ihren ersten Auftritt im Fernsehen. In der Show von Jack Benny trat sie mit einem kleinen Sketch und einer Gesangseinlage auf. Dabei warb sie für den Film und das neue Kinoerlebnis Cinemascope.[41]
Im Dezember 1953 hatte Monroe auf Vermittlung von Bob Hope mit den United Service Organizations einen Vertrag über eine Konzerttournee in das kriegsverwüstete Südkorea abgeschlossen. Im Februar 1954 sang sie für die Soldaten der alliierten US-Streitkräfte. Die kurze Tournee war ein großer Erfolg. Trotz des eisigen Wetters trat sie im leichten Abendkleid auf, weshalb sie nach der Tournee an einer Lungenentzündung erkrankte.
Im Frühjahr 1954 wurde Fluß ohne Wiederkehr uraufgeführt, der einzige klassische Western, in dem Monroe eine Hauptrolle spielt. Die Regie führte Otto Preminger. Während der Dreharbeiten verletzte Monroe sich den Knöchel, was die Produktion des Films verzögerte. Es kam zu Streitigkeiten mit dem Regisseur. Er hatte in einem Interview gesagt:
“Marilyn Monroe is like Lassie. You have to shoot the same scene with her 14 times before she barks in the right place.”
„Marilyn Monroe ist wie Lassie. Mit ihr muss man 14-mal die gleiche Szene drehen, bevor sie an der richtigen Stelle bellt.“
Monroe kommentierte den Film mit den Worten:
“I think I deserve better than a third-rate cowboy movie in which acting is secondary to the scenery and the cinemascope process.”
„Ich denke, ich verdiene etwas Besseres als einen drittklassigen Cowboy-Film, in dem die Schauspielerei nach der Landschaft und dem Cinemascope-Verfahren nur zweitrangig ist.“
Der 1954 entstandene Film Rhythmus im Blut ist eine aufwendige Produktion in Farbe und eine Hommage an den Komponisten Irving Berlin. Sie spielt darin eine Garderobiere, die Karriere als Tänzerin macht. Das musikalische Familienrührstück war in den Vereinigten Staaten ein großer Erfolg.
Bereits im Februar wurde sie bei der Golden Globe Preisverleihung mit dem Henrietta Award 1954 als weltweit beliebteste Darstellerin geehrt.
1953 und 1954 wurde Monroe zum größten finanziellen Erfolg der 20th Century Fox. Ihr alter, unvorteilhafter Siebenjahresvertrag mit der Filmproduktion gab ihr 1953 die Möglichkeit, einen Vertrag mit RCA Records abzuschließen. Dieser erlaubte ihr, Gesangsaufnahmen aus den Filmen Fluss ohne Wiederkehr und Rhythmus im Blut außerhalb des üblichen Soundtracks unter eigenem Namen auf Schellackplatte, Single und EP international zu veröffentlichen. Unter dem RCA-Label wurden zwei weitere Lieder aufgenommen, die erst 1972 auf LP erschienen, da sie zum Zeitpunkt der Aufnahme als zu vulgär für eine Veröffentlichung empfunden wurden.
Bereits 1953 war es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der 20th Century Fox gekommen. Monroe bestand auf anspruchsvolleren Rollen. Mehrere Drehbücher hatte sie bereits abgelehnt. Dies führte 1954 zu einem Kompromiss. Für ihre Mitwirkung in dem Film Rhythmus im Blut wurde ihr die Hauptrolle in dem Film Das verflixte 7. Jahr unter der Regie von Billy Wilder zugesagt. Die Komödie lief bereits erfolgreich als Theaterstück am Broadway. Monroe spielt darin „Das Mädchen“, das im Hochsommer seine Unterwäsche in den Kühlschrank legt. Die Dreharbeiten begannen 1954. Der Film wurde einer ihrer größten Erfolge. Die Szene, in der ihr Kleid über einem New Yorker U-Bahn-Schacht hochgeweht wird, wurde legendär. Die dabei entstandenen Fotos gehören zu den bekanntesten Bildern des 20. Jahrhunderts. In einer weiteren Szene des Films parodierte sie eine Femme fatale bis zur Lächerlichkeit. Nach dem Ende der Dreharbeiten trennte sie sich von ihrer langjährigen Schauspiellehrerin Natascha Lytess und zog nach New York.
Method Acting und bessere Filme 1955–1957
1955 zeichnete sich für Monroe eine kreative und berufliche Wende ab. Im Dezember 1954 hatte sie zusammen mit dem Fotografen Milton Greene ihr eigenes Unternehmen, die Marilyn Monroe Productions Inc. gegründet. Monroe hielt 51 % der Anteile, Milton Greene 49 %. Zu dieser Zeit war Monroe neben Mary Pickford, Gloria Swanson und Norma Shearer die vierte, prominente, weibliche Vertragsschauspielerin Hollywoods, die eine eigene Filmproduktionsgesellschaft gegründet hatte und damit als eigenständige Geschäftsfrau und Vertragspartnerin auftrat. Dies führte in Hollywood zu einem Skandal, zumal sie die 20th Century Fox wegen Vertragsbruchs verklagt hatte. Trotz wiederholter Mahnungen Monroes hatte die 20th Century Fox die Verpflichtungen aus dem Siebenjahresvertrag von 1950 nicht erfüllt und ihre Arbeit für den Film Das verflixte 7. Jahr nicht entlohnt. Es kam zu einem Vergleich. Schließlich erhielt Marilyn Monroe nachträglich ihr Honorar, und der Siebenjahresvertrag von 1950 wurde aufgelöst. Im gegenseitigen Einvernehmen sagten beide Parteien zu, zeitnah einen neuen Vertrag auszuarbeiten.
Schon ein Weltstar, besuchte sie nun Kurse am Actors Studio und erlernte dort das Method Acting. Der Schauspiellehrer Lee Strasberg wurde zu ihrem Mentor. Seine Ehefrau Paula beriet Monroe während der Dreharbeiten zu den folgenden Filmen. In den folgenden Jahren sollte sowohl das in der Branche verhasste Method Acting als auch die Anwesenheit Paula Strasbergs zu Kontroversen bei Dreharbeiten führen.
1955 stand Monroe wieder in Hollywood vor der Kamera. Unter neuen vertraglichen Bedingungen wurde der Film Bus Stop produziert. Die Auswahl der Drehbücher und Regisseure konnte Monroe nun mitbestimmen. Das neuzeitliche Westerndrama hatte zuvor Erfolge am Broadway gefeiert. Für den Film wurde der Regisseur Joshua Logan engagiert. Er hatte ebenfalls Erfahrungen mit dem Method Acting, was Monroe überzeugte. Eigens für diese Rolle eignete sie sich einen Südstaatenakzent an. Ihre schauspielerische Leistung wurde nach der Premiere von der Kritik gefeiert. Dennoch blieb der kommerzielle Erfolg aus. Insbesondere in Europa kam die amerikanische Milieustudie beim Publikum nicht an.
Am 12. März 1956 ließ Monroe ihren Namen gesetzlich von Norma Jeane Mortenson zu Marilyn Monroe ändern. Im gleichen Jahr stand sie in England in der Romanze Der Prinz und die Tänzerin vor der Kamera. Ihr Partner war der klassische Schauspieler Laurence Olivier, der auch die Regie führte. Der Film ist das einzige Werk der Marilyn Monroe Productions. Während der Dreharbeiten kam es zu Spannungen zwischen Olivier und Monroe. Trotz guter Kritiken und einiger Auszeichnungen in Europa brachte der Film in den Vereinigten Staaten nicht den erwarteten kommerziellen Erfolg. Nach den Dreharbeiten trennte sie sich von ihrem Geschäftspartner Milton Greene. Sie zahlte diesen aus und wurde alleinige Inhaberin der Marilyn Monroe Productions.
Erfolgreichste Komödie und Charakterrolle 1958–1961
Nachdem Marilyn Monroe fast zwei Jahre in keinem Film mehr mitgewirkt hatte, stand sie ab August 1958 für Billy Wilder in dessen Filmkomödie Manche mögen’s heiß vor der Kamera. Darin spielt sie die Sängerin und Ukulelespielerin in einer Damenkapelle. In dem Film singt sie mehrere Lieder, darunter den Evergreen I Wanna Be Loved by You. Die Arbeit am Filmset gestaltete sich schwierig. Mehrfach unterbrach Monroe die Dreharbeiten, weil sie mit ihrer Arbeit nicht zufrieden war. Zu den Dreharbeiten erschien sie oft Stunden zu spät und konnte dann ihren Text nicht. Sie hatte Angst, nicht gut genug zu sein. Ohne hohen Konsum von Tranquilizern konnte sie nicht schlafen. Gleichzeitig trank sie zu viel Alkohol, was ihre Konzentration beeinträchtigte. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen Billy Wilder und Monroes Schauspiellehrerin Paula Strasberg. Monroes damaliger Ehemann Arthur Miller beklagte sich bei Billy Wilder wegen seiner schroffen Regieführung und drohte ihm mit verschiedenen Anwälten. Monroe war zu diesem Zeitpunkt schwanger, was Billy Wilder wusste. Die Dreharbeiten wurden zum Fiasko und verlängerten sich um 20 Tage. Dadurch erhöhten sich die Produktionskosten. Am Ende verlor Monroe ihr Kind durch eine Fehlgeburt.[44] Nach Beendigung der Dreharbeiten von Manche mögen’s heiß sagte Billy Wilder in der New York Herald Tribune:
“Would I do [a movie] with Marilyn again? I discussed this with my family doctor, my psychiatrist, and my accountant, and they told me I was too old and too rich to go through this again.”
„Würde ich noch einmal mit Marilyn [einen Film] drehen? Ich habe das mit meinem Hausarzt, meinem Psychiater und meinem Buchhalter diskutiert, und sie haben mir gesagt, ich sei zu alt und zu reich, um das noch einmal durchzumachen.“
Manche mögen’s heiß wurde zum größten Erfolg in der Karriere von Billy Wilder und Marilyn Monroe. Der Film war 1959 ein Kassenschlager und gilt als die beste Filmkomödie aller Zeiten.[46][47] Für ihre Rolle der Sugar Kane wurde Monroe 1960 mit dem Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie ausgezeichnet.
Zeitlich schon lange im Verzug, musste die 20th Century Fox Monroe aus vertraglichen Gründen eine Rolle anbieten. Monroe hatte der Filmgesellschaft bereits anwaltlich gedroht. Da kein männlicher Filmstar neben ihr eine Rolle annehmen wollte, spielte sie 1960 neben dem französischen Schauspieler Yves Montand in Machen wir’s in Liebe. Die Regie übernahm George Cukor. Der Film handelt von einer Broadway-Aktrice, die einen schwerreichen Konzernchef für sein eigenes Double hält. Trotz witzigen Plots und originellen Gesangseinlagen war der Film kein kommerzieller Erfolg.[48]
Monroes letzter vollendeter Film war Misfits – Nicht gesellschaftsfähig unter der Regie von John Huston. Der Film wurde im Herbst 1960 fertiggestellt. Sie spielte an der Seite von Clark Gable. Der bewunderte Schauspieler starb kurz nach Beendigung der Dreharbeiten an einem Herzinfarkt, was Monroe erschütterte. Mit diesem Film kündigte sich ihr lange ersehnter Wechsel ins Charakterfach an. Der Film stand im Zeichen der Kritik am amerikanischen Freiheitstraum. In den Vereinigten Staaten wurde der moderne Western von der Kritik als europäisch bezeichnet und war aufgrund seiner depressiven Grundstimmung ein Misserfolg. Die Rolle der Roslyn, die sich nach mehr Respekt, Menschlichkeit und einem Sinn in ihrem Leben sehnt, war Monroe von Arthur Miller auf den Leib geschrieben worden. Monroe selbst empfand die Rolle allerdings als zu nah an ihre Person angelehnt.[49]
Letzte Filmrolle und Fotositzung 1962
Anfang 1962 kaufte Marilyn Monroe ihr erstes eigenes Haus am 12305 Fifth Helena Drive in Brentwood. Im März ehrte man sie bei der Golden-Globe-Preisverleihung mit dem Henrietta Award 1962 als weltweit beliebteste Darstellerin.
Ab April 1962 wurde mit Monroe der Film Something’s Got to Give produziert. Dabei entstanden für die damalige Zeit gewagte Filmaufnahmen von ihr, welche sie fast unbekleidet zeigten. Das bedeutete für den Film vorab weltweite, erfolgreiche Werbung. Aber nachdem sie eine Einladung aus dem Weißen Haus zu der Geburtstagsfeier für US-Präsident John F. Kennedy im Madison Square Garden in New York wahrgenommen hatte, um dort Happy Birthday, Mr. President zu singen, gab es Schwierigkeiten mit der Filmproduktion. Sie war zeitgleich krankgeschrieben und ihre Reise nach New York hatte eine vorhandene Erkältung verschlimmert. So kündigte ihr die 20th Century Fox noch während der Dreharbeiten an ihrem 36. Geburtstag, dem 1. Juni, fristlos. Nach vertraglichen Neuverhandlungen zu Monroes Gunsten sollten die Dreharbeiten dann fortgesetzt werden. Der Film konnte jedoch nicht beendet werden, da Monroe zuvor starb.[50]
Marilyn Monroe war ein weltweit gefragtes Fotomodell. Sie liebte besonders die Fotokamera. Sie arbeitete mit den berühmtesten Fotografen ihrer Zeit wie Philippe Halsman, Alfred Eisenstaedt, Sam Shaw, Richard Avedon, Cecil Beaton, Eve Arnold und Elliott Erwitt. Einige Fotografien mit ihr erscheinen bis heute modern und zeitlos.[51]
Einen ihrer großen Auftritte, der in die Geschichte der Fotografie eingehen sollte, hatte Monroe im Juni 1962 in Bert Sterns The Last Sitting (Die letzte Sitzung), einer Fotoserie mit Modeaufnahmen, die er im Auftrag der Zeitschrift Vogue machte. Dabei entstanden auch Aktfotos.[52] Ihre tatsächlich letzte Fotositzung hatte Monroe am 6. Juli 1962.[53] Der Titel The Last Sitting ist daher lediglich eine Fiktion von Bert Stern.
Marilyn Monroes Ruhm war bis zum Ende ihres Lebens ungebrochen. Gegenüber der Zeitschrift Life äußerte sie sich am 3. August 1962 dezidiert zu dem Thema:
“If fame goes by, so long, I’ve had you, fame. If it goes by, I’ve always known it was fickle. So at least it’s something I experience, but that’s not where I live.”
„Wenn der Ruhm vergeht – Tschau, ich hatte dich, Ruhm. Wenn er vorbeigeht, habe ich immer gewusst, dass er unbeständig ist. So ist zumindest meine Erfahrung. Aber das ist nicht meine Welt.“
Privatleben
Marilyn Monroe litt ihr Leben lang unter ihrer Herkunft, Kindheit und Jugend. Sie fürchtete sich vor den in ihrer Familie auftretenden psychiatrischen Erkrankungen. Ab 1955 ging sie regelmäßig zum Psychiater. Dabei entdeckte sie die zu ihrer Zeit in den USA populäre Psychoanalyse. Die Psychoanalyse erlaubte ihr, das Method Acting, welches sie seit Anfang 1955 erlernte, besser zu verstehen. Im Laufe der Jahre wurde sie Freudianerin.[55]
Monroe war eine leidenschaftliche Leserin. Zu ihrer Lektüre zählten Freud, Beckett und Flaubert.[56]
Monroes erster Ehemann James Dougherty wurde schon kurz nach der Hochzeit zur Kriegsmarine eingezogen, so dass sich das Ehepaar kaum kennenlernen konnte. Noch während des Zweiten Weltkrieges begann sie 1945 als Fotomodell zu arbeiten und schloss diesbezüglich Verträge ab, welche eigentlich auch die Unterschrift des Ehemanns erfordert hätten. Am 13. September 1946 ließ sie sich von Dougherty scheiden, zumal dieser ihre Schauspielambitionen missbilligte. In einem Interview mit Associated Press sagte er 1990:
“I never knew Marilyn Monroe … I knew and loved Norma Jeane. … Fame was injurious to her. She was too gentle to be an actress. She wasn’t tough enough for Hollywood. And once someone starts getting into pills – uppers and downers, the way she was – people can go downhill. They can’t sleep, so they take more and more pills.”
„Ich habe Marilyn Monroe nie gekannt … Ich kannte und liebte Norma Jeane. … Der Ruhm war für sie schädlich. Sie war zu sanft, um eine Schauspielerin zu sein. Sie war für Hollywood nicht hart genug. Und sobald jemand anfängt, Pillen zu schlucken – zum Aufwachen und Einschlafen, so wie sie es tat – dann stürzen die Leute ab. Sie können nicht schlafen und nehmen immer mehr Pillen.“
Monroes zweite Ehe mit dem Baseballstar Joe DiMaggio wurde am 14. Januar 1954 geschlossen und dauerte neun Monate. Monroe hatte DiMaggio 1952 bei einem arrangierten Blind Date während der Dreharbeiten zu dem Film Liebling, ich werde jünger getroffen. Sie sagte später, sie habe ihn gar nicht treffen wollen; sie habe sich vorgestellt, er trüge grellbunte Krawatten und hätte Muskeln wie ein Bodybuilder. Die Ehe wurde von der Öffentlichkeit und der Klatschpresse intensiv verfolgt. DiMaggio, der sich aus dem aktiven Baseball-Sport zurückgezogen hatte, wünschte sich eine häusliche Ehefrau, während Monroe auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war. Wenn seine Frau ihm schilderte, wie sie wieder bewundert worden war, pflegte DiMaggio bitter zu antworten, dass er sich gut an dieses Gefühl erinnere. Er konnte es offenbar nicht ertragen, dass seine Karriere zu Ende war und seiner Ehefrau so viel Bewunderung zuteil wurde. DiMaggio verbrachte viel Zeit vor dem Fernseher, was Monroe wiederum langweilte.[58] Als sie während der Dreharbeiten für den Film Das verflixte 7. Jahr für eine kurze Szene über einem U-Bahn-Schacht stand, während von unten ihr Kleid immer wieder hochgeweht wurde, bekam DiMaggio vor Hunderten von Zuschauern einen Eifersuchtsanfall. Die Ehe litt an beider Gegensätzlichkeit und wurde am 31. Oktober 1954 wegen gegenseitiger seelischer Grausamkeit geschieden. Ab Frühjahr 1961 pflegten Monroe und DiMaggio jedoch wieder herzlichen Kontakt. Nach Monroes Tod ließ DiMaggio 20 Jahre lang dreimal wöchentlich rote Rosen an ihre Sargwandnische bringen.[59][60] Seine letzten Worte waren:
“I’ll finally get to see Marilyn.”
„Ich werde endlich Marilyn sehen.“
Am 29. Juni 1956 heirateten Monroe und der bekannte Dramatiker Arthur Miller. Für ihn konvertierte sie zum Judentum. Die beiden hatten sich 1951 während den Dreharbeiten zu dem Film As Young as You Feel durch Elia Kazan kennengelernt. Monroe sah in Arthur Miller einen Beschützer und Vaterersatz. Endlich hatte sie eine Familie, in der sie sich um Arthur Millers Kinder aus erster Ehe kümmern konnte. Beide waren glücklich, Arthur Millers Liebe vermittelte ihr Geborgenheit und Anerkennung. Auch wünschten sie sich gemeinsame Kinder. Monroe konnte sich vorstellen, für ihn nur noch Hausfrau zu sein.[62] Als Arthur Miller im Jahr 1957 als Sympathisant der Kommunisten diffamiert wurde, stand Monroe zu ihrem Ehemann. Die Ehe wurde jedoch von drei Fehlgeburten überschattet, hervorgerufen durch Monroes Endometriose. Arthur Miller schrieb eigens für sie das Drehbuch zu dem Film Misfits – Nicht gesellschaftsfähig. Die problematischen Dreharbeiten markierten jedoch das Ende der Ehe. Arthur Miller verzweifelte an ihrem erheblichen Tablettenkonsum. Monroe wiederum hatte sein Tagebuch gelesen, worin er sie unter anderem als unberechenbare und hilflose Kindfrau beschrieb, für die er nur Mitleid empfinde.[58] Nach zahlreichen Ehestreitigkeiten ließ sich das Ehepaar am 20. Januar 1961 ohne gegenseitige Ansprüche scheiden. Über seine Ehefrau Marilyn Monroe sagte er:
“In her presence, most men’s character traits that they already have become even more pronounced: a hypocrite becomes even more hypocritical, a confused head even more confused, a reticent retains even more. She is like a magnet that pulls the essential properties out of the male beast.”
„In ihrer Nähe treten bei den meisten Männern die Charakterzüge noch stärker hervor, die sie sowieso schon haben: Ein Heuchler wird noch heuchlerischer, ein Wirrkopf noch verwirrter, ein Zurückhaltender hält sich noch mehr zurück. Sie ist wie ein Magnet, der die wesentlichen Eigenschaften aus der männlichen Bestie herauszieht.“
“The best way to understand Marilyn is to see her with children. Children love her; her approach to life has the same simplicity and directness.”
„Man versteht Marilyn am besten, wenn man sie mit Kindern sieht. Kinder lieben sie; ihre Herangehensweise ans Leben hat die gleiche Einfachheit und Direktheit.“
Tod
Marilyn Monroe starb am Samstag, den 4. August 1962, im Alter von 36 Jahren.[65] Als Todestag wird oft der 5. August genannt, an dem sie tot aufgefunden wurde.[66][6]
Noch am Nachmittag des 4. August empfing sie ihren Psychiater Ralph R. Greenson. Greenson wurde in den frühen Morgenstunden des 5. August wieder zu Monroes Haus am 12305 Fifth Helena Drive in Brentwood gerufen, nachdem ihre Haushälterin Eunice Murray Licht unter der Tür ihres Schlafzimmers brennen gesehen und Monroe nicht auf ihr Türklopfen reagiert hatte. Nachdem Greenson gegen 3:30 Uhr das Fenster zum Schlafzimmer eingeschlagen hatte, fand er Monroe tot in ihrem Bett. Ihr Hausarzt Hyman Engelberg erklärte sie um 3:50 Uhr offiziell für tot. Um 4:15 Uhr alarmierte Greenson das Los Angeles Police Department.[67]
Laut dem Obduktionsbericht des Pathologen Thomas Noguchi war die Todesursache eine Überdosis von Barbituraten. Auf der Grundlage der polizeilichen Ermittlungen stellte Noguchi fest, dass Monroe wegen der beginnenden Totenstarre bereits am Abend des 4. August zwischen 20:30 Uhr und 22:30 Uhr gestorben war. Wegen der ungewöhnlich hohen Konzentration von Barbituraten im Blut vermerkte er in Monroes Sterbeurkunde „wahrscheinlich Suizid“ als Todesursache.[68] Aufgrund der psychiatrischen Vorgeschichte von Marilyn Monroe ging der für die Staatsanwaltschaft in Los Angeles zuständige Gerichtsmediziner Theodore Curphey am 17. August davon aus, dass Monroe Suizid verübt hatte.[69] Seitdem kursieren vielfache Mord- und Verschwörungstheorien. Darin werden meistens Monroes Ärzte, die Brüder John und Robert Kennedy oder die Mafia mit ihrem Tod in Verbindung gebracht.[6]
Monroes Bestattung war am 8. August. Anwesend war nur Monroes engster Familien- und Freundeskreis. In einem Bronzesarg wurde sie im Corridor of Memories auf dem Westwood Village Memorial Park Cemetery in Los Angeles beigesetzt.[70]
Würdigung
Marilyn Monroe war schon zu ihren Lebzeiten eine Legende: Ein Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen wird zum Sexsymbol und Hollywoodstar. Monroe änderte die Aura der Blondine. Waren vorher Hollywood-Blondinen eher männermordende oder hysterische Vamps, wurden durch sie Blondinen nahbar.[71]
Der Rolling Stone schrieb: „Mit Marilyn Monroe starb eine der größten Schauspielerinnen, die Hollywood je gesehen hat.“[72]
Filmografie
Von 1947 bis 1962 spielte Marilyn Monroe in 30 Filmen mit. Dazu kommen drei Einsätzen als Komparsin und ihr Auftritt in einem Kompilationsfilm ein Jahr nach ihrem Tod, welcher eine finanziell erfolgreiche Würdigung der 20th Century Fox war.
Marilyn Monroes reguläre deutsche Synchronstimme war Margot Leonard.[73]
- 1947: The Shocking Miss Pilgrim
- 1947: Dangerous Years
- 1948: You Were Meant for Me
- 1948: Scudda Hoo! Scudda Hay!
- 1948: Green Grass of Wyoming
- 1948: Ich tanze in dein Herz (Ladies of the Chorus)
- 1949: Love Happy
- 1950: A Ticket to Tomahawk
- 1950: Asphalt-Dschungel (The Asphalt Jungle)
- 1950: Der einsame Champion (Right Cross)
- 1950: Rollschuhfieber (The Fireball)
- 1950: Alles über Eva (All About Eve)
- 1951: Hometown Story
- 1951: As Young As You Feel
- 1951: Love Nest
- 1951: Let’s Make It Legal
- 1952: Vor dem neuen Tag (Clash by Night)
- 1952: Wir sind gar nicht verheiratet (We’re Not Married!)
- 1952: Versuchung auf 809 (Don’t Bother to Knock)
- 1952: Fünf Perlen (O. Henry’s Full House)
- 1952: Liebling, ich werde jünger (Monkey Business)
- 1953: Niagara
- 1953: Blondinen bevorzugt (Gentlemen Prefer Blondes)
- 1953: Wie angelt man sich einen Millionär? (How to Marry a Millionaire)
- 1954: Fluß ohne Wiederkehr (River of No Return)
- 1954: Rhythmus im Blut (There’s No Business Like Show Business)
- 1955: Das verflixte 7. Jahr (The Seven Year Itch)
- 1956: Bus Stop
- 1957: Der Prinz und die Tänzerin (The Prince and the Showgirl)
- 1959: Manche mögen’s heiß (Some Like it Hot)
- 1960: Machen wir’s in Liebe (Let’s Make Love)
- 1961: Misfits – Nicht gesellschaftsfähig (The Misfits)
- 1962: Something’s Got to Give (unvollendet)
- 1963: Marilyn (Kompilationsfilm mit Rock Hudson und Outtakes von Something’s Got to Give)
Fernsehauftritte
In einem Sketch trat Monroe 1953 in der Fernsehshow von Jack Benny auf. Zusammen mit Milton Greene und dessen Frau Amy war sie 1955 in der Talkshow Person to Person des Journalisten Edward R. Murrow in einem Live-Interview zu sehen. In der Fernsehsendung USO – Wherever They Go! wurde 1960 ein knapp halbminütiger Mitschnitt ihres Auftritts in Südkorea von 1954 eingespielt und von ihr kurz kommentiert. Der Mitschnitt ihres Auftritts bei der Geburtstagsfeier für John F. Kennedy von 1962 wurde erst 1966 im Fernsehen gezeigt.
- 1953: The Jack Benny Show, The Honolulu Trip, Episode No. 4.1
- 1955: Person to Person, Episode No. 2.32
- 1961: The DuPont Show of the Week, USO – Wherever They Go!, Episode 1.44
- 1962: President Kennedy’s Birthday Salute, Madison Square Garden, New York, 19. Mai 1962, Fernsehmitschnitt
Gesangsauftritte
Marilyn Monroe sang in vielen ihrer Filme. Ihre bekanntesten Lieder sind Diamonds Are a Girl’s Best Friend und I Wanna Be Loved by You. Ihre Konzerttournee für die Soldaten durch Südkorea fand überwältigende Resonanz. Ihr Auftritt bei der Geburtstagsfeier für John F. Kennedy ist berühmt. Einige ihrer Lieder nahm sie für die Schallplatte auf. Sie agierte jedoch nie als professionelle Sängerin.
Jahr | Film / Auftritt | Lieder und Anmerkungen |
---|---|---|
1947 | Ich tanze in dein Herz | The Ladies of the Chorus (Lippensynchronisation, Chor der Columbia Pictures) • Anyone Can See I Love You • Every Baby Needs a Da-Da-Daddy |
1950 | A Ticket to Tomahawk | Oh! What a Forward Young Man You Are (im Chor) |
1953 | Niagara | Kiss |
Blondinen bevorzugt | Two Little Girls from Little Rock (im Duett mit Jane Russell) • Bye Bye Baby • Diamonds Are a Girl’s Best Friend • When Love Goes Wrong (im Duett mit Jane Russell) | |
The Jack Benny Show, The Honolulu Trip, Episode No. 4.1 | Bye Bye Baby | |
1954 | Konzerttournee durch Südkorea | Kiss • Do It Again • Diamonds Are a Girl’s Best Friend • Bye Bye Baby |
Fluß ohne Wiederkehr | One Silver Dollar • I’m Gonna File My Claim • Down in the Meadow • River of No Return | |
Rhythmus im Blut | After You Get What You Want (You Don’t Want It) • Heat Wave • A Man Chases a Girl (Until She Catches Him) (im Duett mit Donald O’Connor) • Lazy (mit Donald O’Connor und Mitzi Gaynor • There’s No Business Like Show Business (Lippensynchronisation, Chor der 20th Century Fox)) | |
Schallplattenaufnahmen für RCA Records | A Fine Romance • She Acts Like a Woman Should • You’d Be Surprised | |
1955 | Das verflixte 7. Jahr | Chopsticks |
1956 | Bus Stop | That Old Black Magic |
1957 | Der Prinz und die Tänzerin | I Found a Dream |
1959 | Manche mögen’s heiß | Runnin’ Wild • I Wanna Be Loved by You (davon zweite kürzere Aufnahme für die EP) • I’m Through with Love • Some Like It Hot (Aufnahme für die EP) |
1960 | Machen wir’s in Liebe | Let’s Make Love (mit dem Chor der 20th Century Fox) • My Heart Belongs to Daddy • Specialization (im Duett mit Frankie Vaughan) • Incurably Romantic (im Duett mit Frankie Vaughan) • Incurably Romantic (im Duett mit Yves Montand) • Let’s Make Love (im Duett mit Frankie Vaughan) |
1962 | Geburtstagsfeier für John F. Kennedy | Happy Birthday, Mr. President • Thanks for the Memory |
Auszeichnungen
Bereits zu Beginn ihrer Karriere wurde Marilyn Monroe mit dem Photoplay Award für ihre Beliebtheit und Publikumswirksamkeit ausgezeichnet. Für ihre schauspielerische Leistung im Film erhielt sie ab 1956 bedeutende internationale Filmpreise oder wurde dafür nominiert. Für Manche mögen’s heiß gewann sie 1960 den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie. Im Rahmen der Golden-Globe-Preisverleihung von 1954 und 1962 wurde ihr jeweils der Henrietta Award als weltweit beliebteste Darstellerin verliehen.
Zusammen mit Jane Russell, ihrer Filmpartnerin in Blondinen bevorzugt, hinterließ sie 1953 ihre Hand- und Schuhabdrücke am Grauman’s Chinese Theatre. 1960 wurde sie mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.[74]
Jahr | Auszeichnung | Kategorie | Film | Resultat |
---|---|---|---|---|
1952 | Photoplay Award | Spezialpreis | Gewonnen | |
1953 | Photoplay Award | Populärster weiblicher Star | Gewonnen | |
1954 | Golden Globe | Henrietta Award | Gewonnen | |
1956 | British Film Academy Award | Beste ausländische Darstellerin | Das verflixte 7. Jahr | Nominiert |
1957 | Golden Globe | Beste Hauptdarstellerin in Komödie oder Musical | Bus Stop | Nominiert |
1958 | British Film Academy Award | Beste ausländische Darstellerin | Der Prinz und die Tänzerin | Nominiert |
David di Donatello – Targa d’Oro | Gewonnen | |||
Étoile de Cristal | Beste ausländische Darstellerin | Gewonnen | ||
Laurel Award | Beste Hauptdarstellerin in einer Komödie | Nominiert | ||
Laurel Award | Größter weiblicher Star | Nominiert | ||
1959 | Laurel Award | Größter weiblicher Star | Nominiert | |
1960 | Golden Globe | Beste Hauptdarstellerin in Komödie oder Musical | Manche mögen’s heiß | Gewonnen |
Laurel Award | Beste Hauptdarstellerin in einer Komödie | Nominiert | ||
Laurel Award | Größter weiblicher Star | Nominiert | ||
1961 | Laurel Award | Größter weiblicher Star | Nominiert | |
1962 | Golden Globe | Henrietta Award | Gewonnen | |
Laurel Award | Größter weiblicher Star | Nominiert |
- Monroes Hand- und Schuhabdrücke am Grauman’s Chinese Theatre
- Monroes Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
Rezeption in Kunst und Kultur
Bereits zu den Lebzeiten von Marilyn Monroes war ihr Image einzigartig. Filmstudios versuchten mit den Schauspielerinnen Sheree North, Jayne Mansfield oder Mamie van Doren, die vordergründig einen ähnlichen Typ verkörperten, Konkurrenz auf die Leinwand zu bringen. Das berühmte Foto, welches Monroe in einem weißen Kleid über dem U-Bahn-Schacht zeigt, begründete ihren Status als Sexsymbol und wurde u. a. von Anna Nicole Smith kopiert.[75]
Marilyn Monroe gilt als Popikone, Kultfigur und Legende. Neben Salvador Dalí und Willem de Kooning, die Monroes Image in ihren Gemälden verwendeten, inspirierte die Monroe beispielsweise Andy Warhol zum Marilyn Diptych oder James Gill zu Pink Marilyn.
Zahlreiche Musiker schrieben Songs über sie. Ein bekanntes Beispiel ist Elton Johns Candle in the Wind. Marilyn Manson oder die Band Norma Jean verwenden ihren Namen. Ihr Aussehen inspirierte u. a. Madonna, Kylie Minogue, Gwen Stefani oder Christina Aguilera.
Filme (Auswahl)
Über Monroes Leben wurden zahlreiche Spiel- und Fernsehfilme gedreht, meist frei nach ihrer Biografie.
- Sirene in Blond (1957), mit Jayne Mansfield. Jayne Mansfield parodiert in dem Film übertrieben die Monroe und deren Fortgang von Hollywood nach New York in 1955.
- Goodbye, Norma Jean (1976), mit Misty Rowe. Der Film handelt von dem Aufstieg Monroes zum Star.
- Insignificance – Die verflixte Nacht (1985), mit Theresa Russell. Marilyn Monroe trifft Albert Einstein.
- Goodnight, Sweet Marilyn (1989), mit Paula Lane und Misty Rowe. Es werden die letzten Jahre von Monroe gezeigt.
- Calendar Girl (1993), mit Stéphanie Anderson, Jason Priestley und Jerry O’Connell. Zwei Fans versuchen Marilyn Monroe zu treffen.
- Marilyn – Ihr Leben (1996), mit Ashley Judd als Norma Jean und Mira Sorvino als Marilyn. Marilyns Alter Ego Norma Jean gibt Ratschläge zum Lebenswandel.
- The Island (1998), mit Sally Kirkland. Der Film handelt von Monroes fragwürdiger Affäre mit John F. Kennedy.
- Blonde (2001), mit Poppy Montgomery. Für die gleichnamige Miniserie wurden Ausschnitte aus Joyce Carol Oates’ Roman Blond aus dem Jahr 2000 verfilmt.[76] Die Fernsehfassung wurde von der CBS ausgestrahlt.[77]
- My Week with Marilyn (2011), mit Michelle Williams als Marilyn Monroe. Im Rahmen einer fingierten Handlung berichtet der Film von den Dreharbeiten zu Der Prinz und die Tänzerin in England.
- Who Killed Marilyn? (2011), mit Sophie Quinton. Hommage an Marilyn Monroe, deren Leben in die Provinz verlegt und auf das Leben einer Dorfschönheit projiziert wird.
Kunst (Auswahl)
- Willem de Kooning: Marilyn Monroe (Öl auf Leinwand, 1954)
- James Gill: Marilyn Triptych (Öl auf Leinwand, 1962)
- James Rosenquist: Marilyn Monroe I (Öl und Lackspray auf Leinwand, 1962)
- Mimmo Rotella: Marilyn Monroe (handkolorierte Décollage, 1962)
- Wolf Vostell: Marilyn Monroe (Décollage, 1962)[78]
- Andy Warhol: Marilyn Diptych (Acrylsiebdruck auf Leinwand, 1962)
- Niki de Saint Phalle: Marilyn (Objekte, Farbe, Wolle auf Maschendraht, 1964)
- Richard Hamilton: My Marilyn (Fotos und Öl auf Leinwand, 1966)
- Salvador Dalí: Mao Monroe (Öl auf Perspex, 1967)
- Robert Rauschenberg: Test Stone #1 (Lithografiedruck auf Papier, 1967)
- George Segal: The Film Poster (Papierdruck, 1967)
- Richard Lindner: Marilyn was here (17 Lithografien, 1970)
- Ray Johnson: Dear Marilyn Monroe (Collage, 1972–1994) und Dear Marilyn Monroe, To Chuck Close (Collage, 1980–1994)
- Audrey Flack: Marilyn: Golden Girl (Öl auf Acryl, 1978)
- Richard Serra: Marilyn Monroe–Greta Garbo (Stahl-Skulptur und Lithografie, 1981)
- Gottfried Helnwein: In Boulevard of Broken Dreams (Mischtechnik auf Karton 1984) werden die Figuren von Edward Hoppers Gemälde Nighthawks (1942) durch Humphrey Bogart, Marilyn Monroe, Elvis Presley und James Dean ersetzt
- Peter Blake: Marilyn Monroe Over a Painting No 1 (Foto auf Gemälde, 1989–1990), Marilyn Monroe Wall No 2 (Assemblage, 1990), MM Red Yellow (Collage, 1990), M for Marilyn Monroe (Screenprint-Siebdruck, 1991) und H.O.M.A.G.E. – JJ MM RR KS (Collage, 1991)
- Douglas Gordon: As Kurt Cobain, as Andy Warhol, as Myra Hindley, as Marilyn Monroe (Selbstporträt als Farbfotografie, 1996)
- Barbara Kruger: Not Stupid Enough (beschriftete Schwarzweißfotografie, 1997)
- Mel Ramos: Peek-a-boo Marilyn (Farblithografie, 2002)
- Gina Lollobrigida: My Friend Marilyn Monroe (Bronze-Skulptur, 2003)
- Die in Mississauga, Provinz Ontario 2012 fertig gestellten Absolute World Tower werden auch Marilyn Monroe Tower genannt.
Musik (Auswahl)
- 1952 erschien der Song My Marilyn als Notenblatt. Er wurde von Ray Anthony komponiert und später mit seiner Band aufgenommen.
- 1972 erschien der Song Marilyn Monroe auf André Hellers Album Das war André Heller.
- 1973 erschien der Song Candle in the Wind auf Elton Johns Album Goodbye Yellow Brick Road als eine Huldigung an Marilyn Monroe. Das Lied wurde 1997 zur Beerdigung von Prinzessin Diana mit verändertem Text neu aufgelegt.
- 1974 veröffentlichte Hildegard Knef auf der B-Seite ihrer Single Der alte Wolf ein Lied unter dem Titel Und sie hieß Marilyn.
- 1975 schrieb Cliff Jones das Musical Hey Marilyn über das Leben von Marilyn Monroe, die Hauptrolle spielte Beverly D’Angelo.
- Eine deutsche Version von Candle in the Wind sang Udo Lindenberg 1979 auf seinem Album Der Detektiv – Rock Revue II. Titel des Liedes: Goodbye, Norma Jean.
- 1981 schrieb die Horrorpunk-Band Misfits das Lied Who Killed Marilyn? über Marilyn Monroes Tod. Der Name der Band entstand als Anlehnung an Monroes Film Misfits – Nicht gesellschaftsfähig.
- 1994 schrieb die Band Suede mit dem Lied Heroine auf ihrem Album Dog Man Star album eine Hommage an Marilyn Monroe.
- 1997 veröffentlichte die albanische Pop-Rock-Band Elita 5 ein Album namens Si Merlin Monro. Das erste Stück im Album trägt den gleichen Titel.
- 2014 sang Pharrell Williams auf seinem Album GIRL das Lied Marilyn Monroe.
- Marilyn Monroe wird in vielen Songs erwähnt, unter anderem in Madonnas Vogue, Billy Joels We Didn’t Start the Fire, in The Actor von Robbie Williams, in Dance in the Dark von Lady Gaga, in Z twarzą Marilyn Monroe von der polnischen Band Myslovitz oder in Celluloid Heroes von The Kinks.
- Der Name der Band Norma Jean richtet sich nach Marilyn Monroes eigentlichem Vornamen.
- Marilyn Mansons Band- und Künstlername ist eine Kombination aus dem Vornamen von Marilyn Monroe und dem Nachnamen von Charles Manson.
Dokumentationen (Auswahl)
- The Story of Marilyn Monroe, USA 1962. Die s/w Dokumentation wurde kurz nach dem Tod von Marilyn Monroe in den USA im Fernsehen gezeigt. In Deutschland wurde sie mit Ergänzungen des USA Korrespondenten Peter von Zahn am 2. Dezember 1962 in der ARD gezeigt.
- The Legend of Marilyn Monroe, von David L. Wolper und Terry Sanders, USA 1966. Die s/w Dokumentation wird von John Huston kommentiert. Darin wurde zum ersten Mal ihr Auftritt bei der Geburtstagsfeier für John F. Kennedy von 1962 gezeigt.
- Tatsachen über Legenden – Wer hat Marilyn Monroe umgebracht?, SDR, D 1972. In der Dokumentation berichtet der Psychiater Dr. Ralph Greenson über seine Patientin Marilyn Monroe.
- Marilyn Monroe – Eine wahre Geschichte, orig. Marilyn: The Untold Story, USA 1986. Die Zeitzeugen Celeste Holm, Joshua Logan, Robert Mitchum, Don Murray, Sheree North, Susan Strasberg und Shelley Winters berichten in der Dokumentation.
- Marilyn Monroes letzte Tage orig. Marilyn Monroe: The Final Days, USA 2001. Es wird über ihre letzten Monate berichtet incl. einer rekonstruierten 30 Min. Version von Something’s Got to Give.
- Legenden: Marilyn Monroe von Ulrike Brincker, ARD, D 5. September 2001. Zeitzeugen wie James Dougherty, Evelyn Moriarty und Jane Russel berichten in dieser Dokumentation.
- Marilyn Monroe – Ich möchte geliebt werden von Eckhart Schmidt, D 2010. Die Zeitzeugen John Gilmore, Diana Herber, Mickey Rooney, Stanley Rubin und Jane Russell berichten in dieser Dokumentation.
- Love, Marilyn, USA 2012. In der Dokumentation werfen zahlreiche Hollywoodstars einen persönlichen Blick auf die private Seite der Ikone Marilyn Monroe.
Literatur (Auswahl)
Autobiografische Publikationen
- Stanley Buchthal und Bernard Comment (Hrsg.): Marilyn Monroe: Tapfer lieben. Ihre persönlichen Aufzeichnungen, Gedichte und Briefe. Fischer, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-10-043702-0.
Sekundär
- Marilyn Monroe mit Ben Hecht: Meine Story. Fischer, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-23663-0.[Anm. 6]
Biografien
- Lois Banner: Marilyn: The Passion and the Paradox. Bloomsbury, London 2012, ISBN 978-1-4088-1410-9.
- Peter Harry Brown, Patte Barham: Marilyn. Das Ende, wie es wirklich war. Droemer Knaur, München 1992, ISBN 3-426-26567-2.
- Charles Casillo: Marilyn Monroe: the private life of a public icon. St. Martin’s Press, New York 2018, ISBN 978-1-250-09686-9.
- Sarah Churchwell: The many lives of Marilyn Monroe. Picador, New York, NY 2004, ISBN 978-0-312-42565-4.
- Ruth-Esther Geiger: Marilyn Monroe. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 3-499-50507-X.
- Barbara Leaming: Marilyn Monroe. Die Biographie jenseits des Mythos. Herbig, München 1999, ISBN 3-7766-2103-6.
- Norman Mailer: Marilyn Monroe. Eine Biographie. Droemer-Knaur, München und Zürich 1993, ISBN 3-426-75025-2.
- Matthew Smith: Warum musste Marilyn Monroe sterben?. Krüger, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-8105-1950-2.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe: Die Biographie. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06919-6.
- Anthony Summers: Marilyn Monroe. Die Wahrheit über ihr Leben und Sterben. Marion v. Schröder Verlag, Düsseldorf 1986, ISBN 3-547-78935-4.
- Adam Victor: Marilyn Monroe Enzyklopädie. Könemann, Köln 2000, ISBN 3-8290-4821-1.
- Maurice Zolotow: Marilyn Monroe mit einem Nachruf von Eva Zahn. Hans E Günther Verlag, Stuttgart 1962, Keine ISBN.
- Sidney Skolsky: The Story of Marilyn Monroe. Dell Pub. Co., New York, 1954, Keine ISBN.
Sekundär
- Jörg Bloem: Die wahren Mörder von J.F.Kennedy und Marilyn Monroe. Fischer, J K 2015, ISBN 978-3-941956-64-3.
- Truman Capote: Marilyn Monroe & Co. S. 7–44, Kein & Aber Verlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-0369-5548-3.
- Andreas Jacke: Marilyn Monroe und die Psychoanalyse. S. 7–44, Psychosozial Verlag, Gießen 2005, ISBN 978-3-89806-398-2, ISBN 3-89806-398-4.
- Luciano Mecacci: Der Fall Marilyn Monroe und andere Desaster der Psychoanalyse. Btb, München 2004, ISBN 3-442-73110-0.
- Michel Schneider: Marilyns letzte Sitzung. Btb, München 2007, ISBN 978-3-442-75192-1.
- Jacqueline Rose: Women in Dark Times. S. 100–135, Bloomsbury Publishing, London 2014, ISBN 978-1-4088-4540-0.
Filmografien und Bildbände
- Michael Conway und Mark Ricci: Marilyn Monroe und ihre Filme. Goldmann, München 1980, ISBN 3-442-10208-1.
- André de Dienes: Marilyn. Taschen, Köln 2002, ISBN 3-8228-1467-9.
- Sam Shaw und Norman Rosten: Marilyn ganz privat. Heyne, München 1988, ISBN 978-3-453-02498-4.
- Bert Stern: Marilyn Monroe. The Last Sitting. Schirmer und Mosel Verlag, München 2002, ISBN 3-88814-196-6.
- Anne Verlhac (Hrsg.): Marilyn Monroe. Bilder eines Lebens. Henschel Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-89487-582-4.
- Marie Clayton: "In memory of Marilyn Monroe", Bildband und DVD, Parragon books, ISBN 978-1-4454-8460-0
Zeitungen und Zeitschriften
- Susanne Weingarten und Martin Wolf: Die amerikanische Venus. In: Der Spiegel. Nr. 31, 2002 (online – 29. Juli 2002).
- Die Göttin: Marilyn Monroe – Die blonde Venus. In: Stern (online), 12. September 2003. Abgerufen am 20. April 2008.
- Susanne Beyer und Lothar Gorris: Die Innenansicht eines Mythos. In: Der Spiegel. Nr. 40, 2010 (online – 4. Oktober 2010).
- Simone Meier: Allein!!!! Ich bin immer allein. In: Tages-Anzeiger (online), 4. Oktober 2010. Abgerufen am 15. Mai 2014.
- Susanne Mayer: Marilyn Monroe. Ich wünschte, ich wäre tot. In: Die Zeit, Nr. 41, 8. Oktober 2010. Abgerufen am 15. Mai 2014.
Weblinks (Auswahl)
- Marilyn Monroe in der Internet Movie Database (englisch)
- Marilyn Monroe Archiv Deutschland. Private Website, Informationen und Fotos
- Der Spiegel – Marilyn Monroe Fotostrecke
- Marilyn Monroe – Hörspiel Wer hat Angst vor Norma Jeane?, 2008 von Offenbarung 23
- ZeitZeichen: 5. August 1962 – Der Todestag von Marilyn Monroe
Anmerkungen
- Marilyn Monroe war zeit ihres Lebens davon überzeugt, dass Charles Stanley Gifford ihr leiblicher Vater war. Vgl.: Find a Grave – Millionen von Friedhofsdatensätzen: Stanley Gifford (1898–1965) – Find a Grave Gedenkstätte. Abgerufen am 28. März 2021.
- Dass der zweite Ehemann von Monroes Mutter in Wirklichkeit Mortensen hieß und in der Geburtsurkunde nur aus Versehen der Name Mortenson eingetragen wurde, war Marilyn Monroe selber nicht bekannt. Vgl.: Fred Lawrence Guiles: Norma Jeane. McGraw Hill, New York 1969, S. 22–34, ISBN 978-0-491-00472-5.
- Die Zeit im Waisenhaus wurde von Marilyn Monroe rückblickend in dramatischen Bildern geschildert. So seien die Waisenkinder gezwungen worden, für wenig Geld Arbeiten zu verrichten, etwa das Geschirr zu spülen. Dem steht die Aussage der späteren Leiterin Mrs. Ingraham entgegen. Ihr zufolge war für alle Arbeiten wie Kochen, Spülen, Reinigung der Räume etc. ausreichend Personal angestellt. Den Waisenkindern hätten Spielplätze und Spielzeug zur Verfügung gestanden. Ihnen seien lediglich kleine Aufgaben übertragen worden, wie etwa eine Stunde pro Woche beim Abwaschen helfen, um ihnen das Gefühl zu geben, gebraucht zu werden. Für diese Mitarbeit hätten sie ein kleines Taschengeld von fünf Cents die Woche erhalten. Vgl.: Maurice Zolotow: Marilyn Monroe. Harcourt, Brace & Company, New York 1960, S. 17–21.
- Ihre Cousine Ida May erinnerte sich, dass sich Norma Jeane nach dem Vorfall tagelang fast zwanghaft badete. Marilyn Monroe schilderte später, sie sei „sexuell missbraucht“ worden. Sie wurde nicht vergewaltigt. Ihr erster Ehemann Jim Dougherty behauptete, sie sei bei der Hochzeit Jungfrau gewesen. Vgl.: Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1993, S. 61.
- Trotz anderslautender Behauptungen ist Monroe in keiner Ausgabe der Armeezeitschrift Yank, the Army Weekly von 1944 bis 1945 zu finden. Sie ist lediglich zusammen mit anderen Frauen auf einem kleinen Foto in der Yank-Sonderausgabe Woman in Industry vom 4. November 1944 auf Seite 16 zu sehen. Darin wird sie namentlich nicht erwähnt.
- Das Buch geht zum Teil auf ein Manuskript von Ben Hecht zurück und wurde später von dem Agenten Jacques Chambrun ergänzt. Viele Details entsprechen nicht der Wahrheit. Vgl.: Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. S. 189, 262f, Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06919-6.
Einzelnachweise
- Lois Banner: Marilyn: The Passion and the Paradox. Bloomsbury, 2012, ISBN 978-1-4088-3133-5.
- Michael Conway, Mark Ricci: Marilyn Monroe und ihre Filme. Goldmann, 1980, ISBN 3-442-10208-1.
- Marilyn Monroe Archiv Deutschland: Die Schauspielerin. marilynmonroe.de, 7. März 2013. Abgerufen am 28. März 2021.
- Marilyn Monroe, hrsg. von Stanley Buchthal und Bernard Comment: Tapfer lieben. Ihre persönlichen Aufzeichnungen, Gedichte und Briefe. Fischer, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-10-043702-0.
- Susanne Beyer, Lothar Gorris: Die Innenansicht eines Mythos. In: Spiegel Online. 4. Oktober 2010, abgerufen am 19. Februar 2015.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Wilhelm Heyne Verlag, München 1993, ISBN 3-453-06919-6.
- AFI’s 100 Years … 100 Stars. Website des American Film Institute, Los Angeles, 16. Juni 1999. Abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München
- Find a Grave – Millionen von Friedhofsdatensätzen: Stanley Gifford (1898–1965) – Find a Grave Gedenkstätte. Abgerufen am 28. März 2021.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1993, S. 21.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1993, S. 24.
- Find a Grave – Millionen von Friedhofsdatensätzen: Della Mae Hogan Monroe (1876–1927) – Find a Grave Gedenkstätte. Abgerufen am 27. März 2021.
- Find a Grave – Millionen von Friedhofsdatensätzen: Otis Elmer Monroe(1866–1909) – Find a Grave Gedenkstätte. Abgerufen am 27. März 2021.
- Vgl.: Fred Lawrence Guiles: Norma Jean. McGraw Hill, New York 1969, S. 36–37, ISBN 978-0-491-00472-5.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1993, S. 39.
- Find a Grave – Millionen von Friedhofsdatensätzen: Gladys Pearl Monroe Baker (1902–1984) – Find a Grave Gedenkstätte. Abgerufen am 29. März 2021.
- The woman behind Marilyn. In: Examiner.com. 7. August 2009, archiviert vom Original am 28. Dezember 2014; abgerufen am 2. Juni 2016.
- Maurice Zolotow: Marilyn Monroe. Harcourt, Brace & Company, New York 1960, Library of Congres Catalog Card Number 60-10934, S. 17–21.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1993, S. 61.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1993, S. 138.
- Christopher Reed: Eleanor Goddard. In: The Guardian (online), 14. März 2000. Abgerufen am 16. Dezember 2012 (englisch).
- Ehemalige der Van Nuys High School. Abgerufen am 7. Dezember 2012 (englisch).
- Ehemalige der University High School Los Angeles. Abgerufen am 7. Dezember 2012 (englisch).
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1993, S. 23–80.
- Berniece Baker Miracle: My sister Marilyn: A memoir of Marilyn Monroe. Algonquin Books, 1994, ISBN 1-56512-070-1.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1994, S. 94–95.
- Yank, the Army Magazine: Woman in Industry. San Diego November 4, 1944, Vol. 5, No. 6, S. 16.
- Maurice Zolotow: Marilyn Monroe. Harcourt, Brace & Company, New York 1960, S. 44–46.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. 1994, S. 112–119.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1994, S. 122.
- Maurice Zolotow: Marilyn Monroe. Harcourt, Brace & Company, New York 1960, S. 69.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1993, S. 133, 146.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1994, S. 163–174.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1994, S. 177–185.
- Quoteikon: Marilyn Monroe Quote. Abgerufen am 11. April 2021 (amerikanisches Englisch).
- Spiegel Online: Marilyn Monroe. Aktfotos unterm Hammer. 3. Februar 2001, abgerufen am 11. April 2021.
- Grarage: Did Coco Chanel Really Tell Us to Stay Classy and Fabulous?. 12. Februar 2019, abgerufen am 11. April 2021 (amerikanisches Englisch).
- Michael Conway, Mark Ricci: Marilyn Monroe und ihre Filme. Goldmann, 1980, ISBN 3-442-10208-1.
- John Kobal: Marilyn Monroe. Taschen Verlag, 2001, ISBN 3-442-10208-1.
- 50 things you didn’t know about Marilyn. In: The Daily Telegraph (online), 31. Juli 2012. Abgerufen am 10. April 2014 (englisch).
- The Jack Benny Program, Season 4, Episode 1: Honolulu Trip. In: tv.com. Abgerufen am 8. April 2014 (englisch).
- Otto Preminger quotes. (englisch).
- Marilyn Monroe in ‘River of No Return’. In: entertainment.howstuffworks.com. 29. August 2007, abgerufen am 19. Februar 2015 (englisch).
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- Berühmte Zitate: Zitate von Billy Wilder. Abgerufen am 27. März 2021.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1994, S. 393–394.
- AFI Announces The 100 Funniest American Movies Of All Time. Website des American Film Institute, Los Angeles, 14. Juni 2000. Abgerufen am 2. Januar 2014 (englisch).
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1994, S. 402–439.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1994, S. 443–467.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1994, S. 478–485.
- Marilyn Monroe Archiv Deutschland: Das Photomodell. marilynmonroe.de, 22. Februar 2021. Abgerufen am 4. April 2021.
- Behind the Scenes of Marilyn Monroe’s Final Photoshoot With Bert Stern. 4. Mai 2015, abgerufen am 4. April 2021 (englisch).
- Marilyn Monroe Archiv Deutschland: Das Photomodell. marilynmonroe.de, 22. Februar 2021. Abgerufen am 5. April 2021.
- AZ Quotes: Marilyn Monroe Quotes About Fame. Abgerufen am 28. März 2021 (amerikanisches Englisch).
- Andreas Jacke: Marilyn Monroe und die Psychoanalyse. Psychosozial-Verlag, Gießen 2005, ISBN 3-89806-398-4.
- Verena Lueken: Marilyn Monroes private Aufzeichnungen: Vergessene Notizen unterm Bett. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung . 5. Oktober 2010, abgerufen am 5. April 2021.
- Los Angeles Times: James Dougherty, 84; Was Married to Marilyn Monroe Before She Became a Star. 18. August 2005, abgerufen am 8. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. München 1994, ISBN 3-453-08276-1.
- Anthony Summers: Marilyn Monroe. Die Wahrheit über ihr Leben und Sterben. Marion von Schröder, Düsseldorf 1986, S. 484.
- Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. Heyne, München 1993, S. 577.
- Berühmte Zitate: Marilyn Monroe – Zitate. Abgerufen am 26. März 2021.
- Christa Maerker: Marilyn Monroe und Arthur Miller. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, ISBN 3-499-23163-8.
- Berühmte Zitate: Marilyn Monroe – Zitate. Abgerufen am 26. März 2021.
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- Lois Banner: Marilyn: The Passion and the Paradox. Bloomsbury, 2012, ISBN 978-1-4088-3133-5.
- History com Editors: Marilyn Monroe is found dead. Abgerufen am 19. Januar 2021 (englisch).
- WELT: Marilyn Monroe: Die befremdlichen Details eines mysteriösen Todes. In: DIE WELT. 5. August 2012 (welt.de [abgerufen am 19. Januar 2021]).
- Lois Banner: Marilyn: The Passion and the Paradox. Bloomsbury, 2012, ISBN 978-1-4088-3133-5.
- Lois Banner: Marilyn: The Passion and the Paradox. Bloomsbury, 2012, ISBN 978-1-4088-3133-5.
- Bericht im New York Mirror, 9. August 1963 (englisch).
- Marilyn Monroe Archiv Deutschland: Mythos und Legende. marilynmonroe.de, 22. Februar 2021. Abgerufen am 28. März 2021.
- Rolling Stone: Marilyn Monroe: Der mysteriöse Tod einer Ikone. 23. November 2020 . Abgerufen am 5. April 2021.
- Marilyn Monroe in der Deutschen Synchronkartei, abgerufen am 31. August 2018.
- Marilyn Monroe. Awards. Internet Movie Database. Abgerufen am 14. Dezember 2013 (englisch).
- Lois Banner: Marilyn: The Passion and the Paradox. Bloomsbury, 2012, ISBN 978-1-4088-3133-5.
- Joyce Carol Oates: Blonde. HarperCollins, 2001, ISBN 978-0-06-093493-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Peter M. Nichols: Inventing Marilyn, But Not From Scratch. In: The New York Times, 13. Mai 2001 (englisch).
- Schaufenster Neue Galerie: „Marilyn Monroe“ von Wolf Vostell. (Memento vom 17. August 2014 im Internet Archive) Website der Museumslandschaft Hessen Kassel. Abgerufen am 10. November 2013.