Bob Hope
Leslie Townes „Bob“ Hope (* 29. Mai 1903 in Eltham, England; † 27. Juli 2003 in Toluca Lake, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Komiker, Schauspieler und Entertainer, dessen Karriere in der Showbranche fast 80 Jahre umspannte. Er zählte über Jahrzehnte zu den beliebtesten Komikern der USA und war für seine scharfzüngigen Witze und sein komödiantisches Timing bekannt. Hope spielte Hauptrollen in mehr als 50 Kinofilmen, darunter die sieben Road to...-Filmkomödien mit Bing Crosby als seinem Partner. Als Moderator führte er durch insgesamt 19 Oscarverleihungen, was bis heute ein Rekord ist.
Biografie
Hope wurde als fünfter von sieben Söhnen von William Henry Hope und dessen Frau Avis Townes geboren. Die Familie zog 1907 nach Cleveland, Ohio. 1920 wurde Bob Hope US-amerikanischer Staatsbürger.
Bevor er Schauspieler wurde, war er unter dem Pseudonym Packey East Profiboxer. Berühmt wurde er durch mehrere Broadway-Musicals sowie mit Auftritten in Radio und Fernsehen wie auch in Filmen. Zwischen 1941 und 1991 spielte er (unter anderem mit Jack Lemaire) während der Kriege mit amerikanischer Beteiligung vor US-amerikanischen Soldaten und wurde zu einem der beliebtesten Truppenbetreuer.
Hopes bevorzugtes Hobby war Golfspielen. Er dürfte der einzige Mensch sein, der mit allen US-Präsidenten von Dwight D. Eisenhower bis George Bush eine Partie gespielt hat. 1983 wurde Hope wegen seiner Verdienste um den Golfsport sogar in die World Golf Hall of Fame aufgenommen. Er war auch Träger der Medal for Merit, eine der höchsten Auszeichnungen der USA.
Im Guinness-Buch der Rekorde wird Hope wegen seiner mehr als 1.500 Auszeichnungen als „meistgeehrter Entertainer“ aufgeführt. Darunter sind fünf Oscars, die ihm jedoch nicht aufgrund seiner schauspielerischen Leistungen, sondern allesamt ehrenhalber verliehen wurden. Auf dem Hollywood Walk of Fame ist er mit gleich vier Sternen vertreten – in den Kategorien Film, Fernsehen, Radio und Theater.
Mit seiner Frau Dolores, die ebenfalls über 100 Jahre alt wurde, war er seit dem 19. Februar 1934 bis zu seinem Tod 69 Jahre verheiratet. Mit ihr hatte er vier adoptierte Kinder (zwei Söhne und zwei Töchter). Hope starb im Alter von 100 Jahren an einer Lungenentzündung. Sein Grab befindet sich auf dem San Fernando Mission Cemetery im San Fernando Valley, Los Angeles County.[1]
Ehrungen
Seit 1998 trägt ein Frachtschiff der US-Marine zu Ehren des Entertainers seinen Namen. Von Dezember 2003 an war der Flughafen von Burbank nördlich von Los Angeles ebenfalls nach ihm benannt;[2] dies wurde allerdings im Mai 2016 rückgängig gemacht.[3]
Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels (2829) Bobhope ist nach ihm benannt.[4]
Filmografie (Auswahl)
- 1938: The Big Broadcast of 1938
- 1938: College Swing
- 1938: Give Me a Sailor
- 1938: Thanks for the Memory
- 1939: Never Say Die
- 1939: Rhythm Romance
- 1939: Some Like It Hot
- 1939: Erbschaft um Mitternacht (The Cat and the Canary)
- 1940: Der Weg nach Singapur (Road to Singapore)
- 1940: The Ghost Breakers
- 1941: Der Weg nach Sansibar (Road to Zanzibar)
- 1941: Caught in the Draft
- 1941: Nothing But the Truth
- 1941: Louisiana Purchase
- 1942: Geliebte Spionin (My Favorite Blonde)
- 1942: Der Weg nach Marokko (Road to Morocco)
- 1942: Star Spangled Rhythm
- 1943: They Got Me Covered
- 1943: Let’s Face It
- 1944: Das Korsarenschiff (The Princess and the Pirate)
- 1946: Der Weg nach Utopia (Road to Utopia)
- 1946: Mit Pinsel und Degen (Monsieur Beaucaire)
- 1947: Detektiv mit kleinen Fehlern (My Favorite Brunette)
- 1947: Where There's Life
- 1947: Der Weg nach Rio (Road to Rio)
- 1948: Sein Engel mit den zwei Pistolen (The Paleface)
- 1949: Der besiegte Geizhals (Sorrowful Jones)
- 1949: Der große Liebhaber (The Great Lover)
- 1950: Der Graf von Mexiko (Fancy Pants)
- 1951: The Lemon Drop Kid
- 1951: Spione, Liebe und die Feuerwehr (My Favorite Spy)
- 1952: Bleichgesicht Junior (Son of Paleface)
- 1952: Der Weg nach Bali (Road to Bali)
- 1953: Eintritt verboten (Off Limits)
- 1953: Starr vor Angst (Scared Stiff) Cameo
- 1953: Here Come the Girls
- 1954: Der Schürzenjäger von Venedig (Casanova’s Big Night)
- 1955: Komödiantenkinder (The Seven Little Foys)
- 1956: Ich heirate meine Frau (That Certain Feeling)
- 1956: Der eiserne Unterrock (The Iron Petticoat)
- 1957: Beau James
- 1958: Falsches Geld und echte Kurven (Paris Holiday)
- 1959: Ein Schuss und 50 Tote (Alias Jesse James)
- 1959: Fünf Pennies (The Five Pennies)
- 1960: So eine Affäre (The Facts of Life)
- 1961: Junggeselle im Paradies (Bachelor in Paradise)
- 1962: Der Weg nach Hongkong (The Road to Hongkong)
- 1963: Tu das nicht, Angelika (Critic’s Choice)
- 1963: Bob auf Safari (Call Me Bwana)
- 1964: Staatsaffären (A Global Affair)
- 1965: Schweden – Nur der Liebe wegen (I’ll Take Sweden)
- 1966: Völlig falsch verbunden (Boy, Did I Get a Wrong Number!)
- 1967: Acht gehen türmen (Eight on the Lam)
- 1968: Wo bitte gibt’s Bier an der Front? (The Private Navy of Sgt. O'Farrell)
- 1969: Missgeschick und Eheglück (How to Commit Marriage)
- 1972: Die Ferien des Mr. Bartlett (Cancel My Reservation)
- 1979: Muppet Movie (Cameo)
- 1985: Spione wie wir (Spies Like Us; Cameo)
- 1989: Golden Girls (1 Episode, Cameo)
Zitate
“As soon as the war ended, we located the one spot on earth that hadn’t been touched by the war and blew it to hell.”
„Kaum war der Krieg vorbei, suchten wir uns den einzigen Punkt der Erde, der vom Krieg unberührt geblieben war, und jagten ihn zur Hölle.“[5]
(nach den Kernwaffentests der Operation Crossroads im Bikini-Atoll 1946)
Literatur
- Ramin Rowghani: Die Authentizität der Komik: Bob Hope mit 100 Jahren gestorben. In: Menschen und Medien. Zeitschrift für Kultur- und Kommunikationspsychologie, Berlin, 2003.
Weblinks
- Bob Hope in der Internet Movie Database (englisch)
- Biografie auf bobhope.com (englisch)
Einzelnachweise
- knerger.de: Das Grab von Bob Hope
- burbankairport.com: Geschichte des Bob Hope Airport (Memento vom 3. Juli 2014 im Internet Archive) (englisch)
- Bye bye, Bob Hope: Airfield rebrands as Hollywood Burbank Airport The Burbank Leader, 3. Mai 2016 (englisch), abgerufen am 4. Januar 2017.
- Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-540-29925-7, S. 186 (englisch, 992 S., link.springer.com [ONLINE; abgerufen am 15. September 2019] Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1948 PK. Discovered 1948 Aug. 9 by E. L. Johnson at Johannesburg.”
- Bikini Atoll Reference Facts; Stand: 28. März 2010.