Ashley Judd
Ashley Judd (* 19. April 1968 in Granada Hills, Los Angeles als Ashley Tyler Ciminella) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Filmregisseurin und Filmproduzentin. Sie ist die Tochter von Naomi Judd, die zusammen mit ihrer anderen Tochter Wynonna unter dem Namen The Judds als Country-Musikerin Karriere machte.
Leben und Karriere
Als Judd 1990 die Universität von Kentucky verlassen hatte (ihren Abschluss in Französisch machte sie erst 2007), ging sie nach Hollywood. Dort hatte sie einen Kurzauftritt und eine große Nebenrolle in zwei Folgen der Serie Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert und war einige Male in der Serie Ein Strauß Töchter zu sehen. Nachdem sie 1994 für Ruby in Paradise den Independent Spirit Award in der Kategorie „Beste Darstellerin“ gewonnen hatte, besetzte Oliver Stone sie für Natural Born Killers, schnitt Judd jedoch für die Endfassung des Films wieder heraus. Über Nebenrollen in Smoke und Heat kam sie an die Rolle der „Norma Jean“ in dem Fernsehfilm Norma Jean & Marilyn. Der Film, in dem Mira Sorvino die „Marilyn“ gab, verhalf beiden zum Durchbruch. Nun konnte Judd in Filmen wie der John-Grisham-Verfilmung Die Jury auftreten.
Ihr Erfolg brachte Judd Hauptrollen in Actionfilmen und Thrillern wie … denn zum Küssen sind sie da, Doppelmord, High Crimes – Im Netz der Lügen und Twisted – Der erste Verdacht. Der Versuch, sich mit Männerzirkus im romantischen Fach zu etablieren, sollte jedoch scheitern.
Daneben stand Judd in Literaturverfilmungen wie Simon Birch, Wo dein Herz schlägt und Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern vor der Kamera.
Frida und De-Lovely – Die Cole Porter Story waren Biopics über Frida Kahlo und Cole Porter.
Judd war elf Jahre mit dem schottischen Rennfahrer Dario Franchitti verheiratet, die Ehe wurde 2013 geschieden.[1]
Parallel zu ihrer Schauspielkarriere schloss Judd ein Diplomstudium in Verwaltungslehre ab und begann 2016 einen Promotionsstudiengang in Berkeley.[2]
Im Dezember 2017 äußerte Herr-der-Ringe-Regisseur Peter Jackson in einem Interview mit dem Online-Portal „Stuff“, dass er in den 1990er Jahren Judd wie auch Mira Sorvino als Schauspielerinnen für seine Hobbit- und Herr-der-Ringe-Projekte in Betracht gezogen habe, sie jedoch wegen Warnungen der Weinstein-Brüder vor einer Zusammenarbeit mit ihnen nicht berücksichtigt habe. Mit Bekanntwerden der Anschuldigungen gegen Harvey Weinstein wegen sexueller Ausbeutung von Frauen im Oktober 2017 (Weinstein-Skandal) halte er dessen Warnungen rückblickend für den Teil einer „Schmutzkampagne in vollem Gange“ gegen Schauspielerinnen. Judd und Sorvino bedankten sich bei Jackson für dessen Offenlegung. Weinsteins Sprecher dementierte die Vorwürfe.[3] Judd reichte 2018 Schadensersatzklage gegen Weinstein ein.[4]
Judd ist Botschafterin von „YouthAIDS“, einem Bildungs- und Präventionsprogramm, das sich um die Behandlung und Prävention von HIV-/AIDS kümmert.[5]
Filmografie (Auswahl)
- Als Schauspielerin
- 1991: Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert (Star Trek: The Next Generation, Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1991–1996: Ein Strauß Töchter (Sisters, Fernsehserie, 32 Folgen)
- 1992: Kuffs – Ein Kerl zum Schießen (Kuffs)
- 1993: Ruby in Paradise
- 1995: Die Passion des Darkly Noon (The Passion of Darkly Noon)
- 1995: Heat
- 1995: Smoke
- 1996: Die Jury (A Time to Kill)
- 1996: Marilyn – Ihr Leben (Norma Jean & Marilyn, Fernsehfilm)
- 1996: Normal Life
- 1997: Kansas Nights (The Locusts)
- 1998: … denn zum Küssen sind sie da (Kiss the Girls)
- 1998: Simon Birch
- 1999: Doppelmord (Double Jeopardy)
- 1999: Das Auge (Eye of the Beholder)
- 2000: Wo dein Herz schlägt (Where the Heart Is)
- 2001: Männerzirkus (Someone Like You…)
- 2002: Frida
- 2002: Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern (Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood)
- 2002: High Crimes – Im Netz der Lügen (High Crimes)
- 2004: De-Lovely – Die Cole Porter Story (De-Lovely)
- 2004: Twisted – Der erste Verdacht (Twisted)
- 2006: Bug
- 2006: Come Early Morning – Der Weg zu mir (Come Early Morning)
- 2009: Crossing Over
- 2009: Helen
- 2010: Zahnfee auf Bewährung (Tooth Fairy)
- 2011: Flypaper – Wer überfällt hier wen? (Flypaper)
- 2011: Mein Freund, der Delfin (Dolphin Tale)
- 2012: Missing (Fernsehserie, 10 Folgen)
- 2013: Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr (Olympus Has Fallen)
- 2014: Die Bestimmung – Divergent (Divergent)
- 2014: Mein Freund, der Delfin 2 (Dolphin Tale 2)
- 2015: Die Bestimmung – Insurgent (The Divergent Series: Insurgent)
- 2016: Good Kids – Apfelkuchen war gestern (Good Kids)
- 2017: Twin Peaks (Fernsehserie, 4 Folgen)
- 2017: Trafficked
- seit 2017: Berlin Station (Fernsehserie)
- 2019: Die unglaublichen Abenteuer von Bella (A Dog’s Way Home)
- Als Regisseurin
- 2013: Nennt mich verrückt! (Call Me Crazy: A Five Film, Fernsehfilm)
Auszeichnungen
- 1994: Independent Spirit Award als beste Schauspielerin für Ruby in Paradise
- 1996: Emmy-Nominierung als „Beste Hauptdarstellerin in einem Fernsehfilm“ für Norma Jean & Marilyn
- Golden Globe:
- 1996: Nominierung als „Beste Hauptdarstellerin in einem Fernsehfilm“ für Norma Jean & Marilyn
- 2005: Nominierung als „Beste Hauptdarstellerin in einer Komödie oder einem Musical“ für De-Lovely
Soziales Engagement
Judd unterstützt die folgenden gemeinnützigen Organisationen:[6]
- Children’s Medical Research Institute
- Creative Coalition
- Defenders of Wildlife
- Eracism Foundation
- Five & Alive
- Jeans for Genes
- International Center for Research on Women (ICRW)
- Listen Campaign
- Malaria No More
- Population Services International
- SixDegrees.org
- YouthAIDS
- Women for Women International
- Equality Now
- San Francisco Child Abuse Prevention Center
Weblinks
- Ashley Judd in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Karen Diehn: Ashley Judd: Ehe-Aus nach elf Jahren. Gala.de, 30. Januar 2013, abgerufen am 17. Dezember 2017 (englisch).
Dave Calabro: At home with Dario Franchitti. WTHR, 7. Mai 2014, abgerufen am 17. Dezember 2017 (Interview; englisch). - Stefan Schmitt: Gesellschaftskritik: Über Promipromotionen. Zeitmagazin, 37/2016, 5. September 2016, abgerufen am 17. Dezember 2017.
- Peter Jackson bestätigt: Wie Weinstein die Karrieren dieser Schauspielerinnen zerstörte. FAZ, 16. Dezember 2017, abgerufen am 19. Dezember 2017.
- Christiane Heil: Ashley Judd klagt auf Schadenersatz. In: faz.net. 1. Mai 2018, abgerufen am 3. Mai 2018.
- https://www.gala.de/stars/starportraets/ashley-judd-20493296.html
- Ashley Judd: Charity Work, Events and Causes. Look To The Stars, abgerufen am 17. Dezember 2017 (englisch).