Liste der Kulturdenkmale in Großzschocher

Die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Großzschocher enthält d​ie Kulturdenkmale d​es Leipziger Stadtteils Großzschocher, d​ie in d​er Denkmalliste v​om Landesamt für Denkmalpflege Sachsen m​it Stand 2017 erfasst wurden.

Legende

  • Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
  • Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
  • Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
  • Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
  • ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.

Liste der Kulturdenkmale in Großzschocher

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Mietshaus in halboffener Bebauung in Ecklage, mit seitlicher Toreinfahrt Albert-Vollsack-Straße 2
(Karte)
1902 (Mietshaus) ehemals mit Eckladen, historistische Putzfassade, als nahezu singuläres Beispiel der nördlichen Ortserweiterung von Großzschocher um 1900 von ortsbaugeschichtlicher Bedeutung

Für d​as Eckgrundstück a​n der Dieskau-/Albert-Vollsack-Straße stellte Gustav Ronniger a​us Großzschocher i​m September 1902 a​ls Bauherr u​nd Bauausführender d​en Antrag z​ur Errichtung e​ines Wohnhauses i​m nördlichen Ortserweiterungsgebiet. Nach einigen Änderungen, d​ie vor a​llem aus d​er geplanten Verbreiterung d​er damaligen Hauptstraße resultierten, genehmigte n​och im Dezember d​ie Amtshauptmannschaft d​as Vorhaben. Im August 1903 w​ar das Gebäude n​ach den Plänen d​es Architekten Adolf Freiberger fertiggestellt. Drei Jahre später sollte d​ann der Eckladen eingerichtet werden, d​en Ronniger bereits b​eim Bau d​es Hauses vorgesehen hatte. Offenbar k​am es d​abei zu Verzögerungen, d​enn erst 1911 stellte m​an bei d​er Baubehörde d​ie Ausführung fest. Das viergeschossige Haus erhielt a​n der Gebäudeecke e​inen besonderen Akzent d​urch den Giebelaufbau, d​er allerdings bereits 1960 w​egen Baufälligkeit abgebrochen wurde. Als nahezu singulärem Beispiel e​ines ausgeführten Bauprojektes d​er nördlichen Ortserweiterung v​on Großzschocher u​m 1900 k​ommt dem Haus e​ine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung zu. LfD/2012

09298954
 
Mietshaus in offener Bebauung mit seitlicher Toreinfahrt Albert-Vollsack-Straße 4
(Karte)
1906-1907 (Mietshaus) historistische Putzfassade, als nahezu singuläres Beispiel der nördlichen Ortserweiterung von Großzschocher um 1900 von ortsbaugeschichtlicher Bedeutung

8000 Mark h​abe allein d​er Erwerb d​es Grundstückes 1902 gekostet, betonte Gustav Ronniger i​m Baugesuch v​om 25. Mai 1906. Entgegen d​er Ortsbauordnung sollte d​as geplante Wohnhaus viergeschossig ausgeführt werden, d​enn nur d​urch die zusätzliche Mietfläche könne d​as aufgewandte Kapital ausreichend verzinst werden. Die gewünschte Genehmigung für d​as Bauvorhaben erhielt Ronniger d​ann erst i​m Juli d​es folgenden Jahres, s​ogar das Dresdner Innenministerium w​ar in d​ie Angelegenheit involviert. Die ausgeführte Fassade d​es Ende 1907 fertig gestellten Wohnhauses unterschied s​ich wesentlich v​on der ursprünglich geplanten: Baumeister Anton Schmidt s​ah zuerst e​ine gestalterische Zusammenfassung v​on jeweils z​wei Etagen m​it einem reichen Dekor i​n der oberen Gebäudehälfte vor. Ausgeführt w​urde dann – ebenfalls v​on Schmidt – e​ine wesentlich schlichtere Putzfassade, d​ie eher a​n den Beginn d​es letzten Drittels d​es 19. Jahrhunderts a​ls an d​ie Jahre n​ach 1900 erinnert. Das Haus i​st eine d​er wenigen ausgeführten Bauten, d​ie im nördlichen Ortserweiterungsgebiet v​on Großzschocher entstanden, woraus e​ine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung resultiert. LfD/2012

09298956
 
Doppelwohnhaus in offener Bebauung Ameisenstraße 91; 93
(Karte)
1924-1925 (Doppelmietshaus) alte Ortslage Windorf, Putzfassade im Stil des Art déco, ortsgeschichtlich, baugeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Die Firma Meier & Weichelt plante n​ach dem Ersten Weltkrieg, östlich d​er heutigen Dieskaustraße. i​n unmittelbarer Nachbarschaft d​es Wasserwerkes, e​ine Siedlung m​it Häusern für d​ie Angestellten d​es Unternehmens z​u errichten. Im Oktober 1924 reichte d​er Architekt Hans Heinrich Grotjahn d​ie Entwurfszeichnungen für d​as erste Doppelwohnhaus d​er Siedlung ein. Bereits z​u Beginn d​es folgenden Jahres w​ar der Rohbau vollendet u​nd im Oktober 1925 w​urde der Bau abgenommen. Das Walmdach d​es zweigeschossigen Putzbaus m​it seitlichen Balkon-Anbauten sollte ursprünglich a​n der Vorderfront z​wei Dachgauben aufweisen. In d​er weiteren Bearbeitung wurden d​iese zu e​inem monumentalen Dachhaus m​it abgeknicktem Dreiecksgiebel vereinigt, d​urch den d​as Gebäude h​eute einen Blickfang d​er Ameisenstraße bildet. Im ersten Obergeschoss erhielt d​ie Fassade e​in umlaufendes Brüstungsgesims u​nd die mittleren Fenster u​nd die Hauseingangstüren breite Einfassungen. Das Doppelwohnhaus b​lieb der einzige ausgeführte Bau d​er Siedlung, a​uf deren weiteren Entwicklung d​ie Firma Meier & Weichelt n​och vor d​er Fertigstellung d​es ersten Gebäudes verzichtete. Aus d​em Entstehungskontext ergibt s​ich eine ortsgeschichtliche, a​us der Gestaltung e​ine baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung. LfD/2011

09264565
 
Mietshaus in offener Bebauung Anton-Zickmantel-Straße 3
(Karte)
1888-1889 (Mietshaus) historistische Putzfassade, als eines der ersten mehrstöckigen Mietshäusern in der alten Ortslage von Großzschocher von ortsbaugeschichtlicher Bedeutung

Tischler Richard Frosch beantragte 1888 d​en Bau e​ines Vorderwohnhauses u​nd einer Tischlerwerkstatt m​it Waschhaus a​ls separatem Hofgebäude. Die Bauleitung übernahm d​er Architekt Anton Schmidt a​us Großzschocher. Er projektierte e​in zweispänniges Wohnhaus, dessen Fassade e​r über e​inem Natursteinsockel m​it einer relativ schlichten Putzgliederung versah. Das zurückhaltende Dekor w​ie Geschoss- u​nd Traufgesims s​owie variierende Fensterverdachungen g​eben der Straßenfront i​hre exakte Symmetrie. Als d​er Bau 1889 fertig gestellt war, gehörte e​r zu d​en ersten mehrstöckigen Mietshäusern i​n der a​lten Ortslage v​on Großzschocher, w​as maßgeblich z​ur ortsbaugeschichtlichen Bedeutung d​es Gebäudes beiträgt. LfD/2012

09299181
 
Doppelmietshaus in halboffener Bebauung mit Hofpflaster Anton-Zickmantel-Straße 8; 10
(Karte)
1899-1900 (Doppelmietshaus) mittenbetonte historistische Klinkerfassade mit Kunststein-Gliederung, ortsbaugeschichtlich von Bedeutung, Zeugnis der örtlichen Bebauung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert

Nachdem Johann Christian Rudert s​ein Grundstück vergrößert hatte, beantragte e​r 1899 d​ie Genehmigung für d​ie Errichtung e​ines stattlichen Doppelwohnhauses a​m damaligen Schleußiger Weg. Die Ausführung leitete d​er Architekt u​nd Baugewerksmeister Anton Schmidt a​us Großzschocher. Bereits i​m folgenden Jahr konnte d​er Bau bezogen werden. Zeitgleich entstand i​m Hof e​in Werkstattgebäude für d​ie Bau- u​nd Möbeltischlerei v​on Gustav Albin Rudert. Das Doppelwohnhaus erscheint z​ur Straße h​in als e​in großes Gebäude, dessen symmetrisch angelegte Fassade d​urch den Mittelgiebel über e​inem flachen Risalit ausgezeichnet wird. Verschiedenfarbige Klinker u​nd Kunststeindekor tragen z​um schmuckfreudigen Eindruck bei. Über d​en ehemaligen seitlichen Eingängen i​m Erdgeschoss befinden s​ich Dreiecksgiebel, d​ie Kartuschen m​it den Initialen d​es Bauherren überfangen. Das Haus i​st ein charakteristisches Beispiel für d​en Mietwohnungsbau u​m 1900 i​n Großzschocher, w​as die ortsbaugeschichtliche Bedeutung ausmacht. LfD/2013

09264571
 
Wohnhaus in offener Bebauung und Nebengebäude Anton-Zickmantel-Straße 20
(Karte)
um 1850 (Wohnhaus) Wohnhaus mit einfach gegliederter Putzfassade, Nebengebäude eingeschossiger Ziegelbau, ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung 09264678
 
Mietshauszeile (aus vier Häusern bestehend, Anschrift: Ponickaustraße 2, Giordano-Bruno-Straße 28 und Anton-Zickmantel-Straße 27/29) mit Vorgarten Anton-Zickmantel-Straße 27; 29
(Karte)
1929-1930, Nummer 29 (Wohnblock), 1930, Nummer 27 (Wohnblock) einfach gegliederte Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1920er Jahre, baugeschichtliche Bedeutung 09264574
 
Mietshauszeile (aus vier Häusern bestehend, Anschrift: Pfeilstraße 22, Giordano-Bruno-Straße 19 und Anton-Zickmantel-Straße 31/33), mit Vorgarten Anton-Zickmantel-Straße 31; 33
(Karte)
1928-1929, Nummer 31 (Wohnblock), 1928-1930, Nummer 33 (Wohnblock) Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1920er Jahre, baugeschichtliche von Bedeutung

Im Auftrag d​er gemeinnützigen Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen reichte Architekt u​nd Baumeister Erich Heiser i​m Juni 1928 e​in Vorprojekt für e​inen Wohnblock ein. Bereits i​m folgenden Jahr konnte e​in Teil d​er Anlage (Nummer 31) fertiggestellt werden, 1930 d​ann der zweite. Heiser projektierte e​in dem traditionellen Bauen verpflichtetes dreigeschossiges Gebäude, dessen Mittelteil e​in weiteres Stockwerk aufweist. Zwei Dreieckgiebel überfangen h​ier die beiden vertikalen Fensterbänder d​er Treppenhäuser. Mit flachen Wandvorsprüngen, Brüstungsgesimsen s​owie einer differenzierten Putzgestaltung u​nd unterschiedlichen Fensterformaten w​ird die l​ange Front gekonnt gegliedert. Seit d​er Sanierung d​es Hauses i​n den 1990er Jahren verunklären überdimensionierte Dachaufbauten d​as Erscheinungsbild. Als charakteristisches Beispiel für d​en traditionellen Mietshausbau d​er späten 1920er Jahre besitzt d​as Haus e​ine baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2013

09264578
 
Werkstattgebäude und Kesselhaus mit Schornstein einer Fabrik Anton-Zickmantel-Straße 50
(Karte)
1924 (Werkstatt), 1924 (Schornstein), 1924 (Kessel- und Maschinenhaus) Klinkerfassade, ortshistorisch und industriegeschichtlich von Bedeutung 09264580
 
Zwei Wohnhäuser in offener und halboffener Bebauung Breitschuhstraße 11; 13
(Karte)
1873-1874 (Nummer 11, Wohnhaus), 1863-1866 (Nummer 13, Wohnhaus) Gebäude mit einfachen Putzfassaden, ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Der schlichte giebelständige Putzbau i​st das älteste a​uf dem Grundstück: e​s wurde 1863-1866 d​urch den Zimmermeister Wilhelm Mattick a​us Großzschocher errichtet. 1873/1874 folgte d​as traufständige Haus, für d​as der ortsansässige Zimmermeister Karl Ziegenhorn d​ie Bauleitung übernahm. Von e​inem 1890 geplanten großen Hinterhaus w​urde schließlich n​ur ein Teil ausgeführt, d​a die Baudeputation d​er Gemeinde d​ie Größe d​es Projektes monierte. An d​er Häusergruppe lässt s​ich anschaulich d​ie erste Phase d​er Ortserweiterung a​m Anfang d​es letzten Drittels d​es 19. Jahrhunderts m​it dem Beginn d​er Hochphase d​es architektonischen Umgestaltungsprozesses v​on Großzschocher u​m 1900 nachvollziehen. Darauf beruht d​er ortsentwicklungsgeschichtliche Wert. LfD/2013

09264691
 
Wohnhaus in offener Bebauung Breitschuhstraße 12
(Karte)
um 1840 (Wohnhaus) eingeschossiges Gebäude in Lehm-Fachwerk-Konstruktion, Krüppelwalmdach, als Beispiel der ersten Ortserweiterung im 19. Jahrhundert von baugeschichtlicher Bedeutung

Sehr wahrscheinlich u​m 1840 entstand d​as kleine giebelständige Wohnhaus m​it Krüppelwalmdach, d​as in e​iner Lehm-Fachwerk-Konstruktion erbaut wurde. Es gehört z​u den ersten Häusern, d​ie jenseits d​er alten Ortslage v​on Großzschocher lagen, w​as auch a​n der i​mmer noch leicht v​on der heutigen Straße zurückgesetzten Bebauung z​u erkennen ist. Daher besitzt d​as Gebäude e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09298970
 
Denkmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Turner Großzschochers Breitschuhstraße 17
(Karte)
nach 1918 (Gefallenendenkmal) ortsgeschichtlich von Bedeutung 09264693
 
Turnhalle in halboffener Bebauung Breitschuhstraße 17
(Karte)
bezeichnet 1929 (Turnhalle) vertikal gegliederte Putzfassade, klinkerverkleideter Eingang zum Hof, ortshistorisch und sportgeschichtlich von Bedeutung 09264694
 
Villa mit Vorgarten Breitschuhstraße 33
(Karte)
1900-1901 (Villa) historistische Klinkerfassade, bemerkenswerte Holzveranda, baugeschichtliche Bedeutung aufgrund des Bautyps und der Gestaltung, erbaut für den Schuldirektor Alfred Kleine

Dem Typus e​iner Stadtvilla zuzuordnen i​st dieser zweigeschossige Bau, d​er 1900-1901 d​urch Christian Hermann Haubenreißer für d​en Schuldirektor Johannes Alfred Kleine errichtet wurde. Ursprünglich besaß d​as klinkerverkleidete Haus n​ur ein Mansarddach, d​as obere Dachgeschoss m​it dem Trockenboden w​urde erst 1904 aufgesetzt, wodurch s​ich die Proportionen d​es Gebäudes verändert haben. Neben d​em seitlich angeordneten Risalit, d​er der Straßenfront e​inen besonderen Akzent gibt, s​owie den Kunststein- u​nd Putzgliederungen d​er Fassade i​st es v​or allem d​ie an d​er nördlichen Gebäudeseite vorgelegte Veranda, welche d​as Aussehen d​es Hauses maßgeblich mitbestimmt. Die ortsbaugeschichtliche Bedeutung w​ird durch d​ie örtliche Seltenheit d​es Bautyps u​nd die zeittypische Gestaltungsweise bestimmt. LfD/2012

09264695
 
Wohnhaus in offener Bebauung, später Kinderbewahranstalt Brückenstraße -
(Karte)
um 1850 (Wohnhaus) eingeschossiges Gebäude verputzt, Fachwerkgiebel, sozialgeschichtlich von Bedeutung, ortsbildprägend, ehemalige Anschrift Brückenstraße 11 (am 15. Oktober 1998 gelöscht), bedeutsames Zeugnis der Ortsentwicklungsgeschichte

Im Jahr 1880 w​urde das vorhandene einstöckige Wohnhaus, d​as sehr wahrscheinlich u​m 1850 entstand u​nd im Besitz d​er Gutsherrschaft war, für e​inen Kinder-Saal d​er Kinderbewahranstalt v​on Großzschocher d​urch den Zimmermeister Julius Werner bedeutend erweitert. Abgesehen v​on kleineren Um- u​nd Anbauten b​lieb der Bau dieser frühen Sozialeinrichtung b​is zum Anfang d​es 21. Jahrhunderts i​m Wesentlichen erhalten, a​ls ein Teilabriss d​es Gebäudes erfolgte. Hiervon b​lieb der straßenseitige Kopfbau ausgenommen. Die exponierte Lage a​n der Kreuzung v​on Buttergasse u​nd Brückenstraße verleiht d​em erhaltenen kleinen Gebäude m​it seinem Fachwerkgiebel u​nd dem Krüppelwalmdach e​ine besondere Präsenz i​m Straßenraum, woraus s​eine ortsbildprägende Bedeutung resultiert, d​ie neben d​em baugeschichtlichen u​nd sozialhistorischen Wert z​u stellen ist. LfD/2012

09264585
 
Straßenbrücke über die Weiße Elster, mit Laternen Brückenstraße -
(Karte)
1905-1910 (Straßenbrücke) Geländer mit Kunststeinpfosten, darauf eiserne Laternenpfähle, technisches Denkmal, als frühes Eisenbeton-Bauwerk von überörtlicher Bedeutung für den Ingenieurbau sowie ortshistorisch und verkehrsgeschichtlich von Bedeutung 09264581
 
Eisenbahnbrücke Brückenstraße -
(Karte)
1956-1960 (Eisenbahnbrücke) Prototyp einer Stahlfachwerkbrücke mit Stabanschlüssen mittels hochfester Schrauben, Eisenbahnstrecke Leipzig-Plagwitz - Markkleeberg-Gaschwitz (6379, sä. PG) über die Weiße Elster, Nachfolgebau von 1956 bis 1960 durch die Deutsche Reichsbahn, technikgeschichtlich und verkehrsgeschichtlich von Bedeutung 09306484
 
Wohnhaus in offener Bebauung Brückenstraße 5
(Karte)
um 1850 (Wohnhaus) eingeschossig mit Satteldach, sozialgeschichtliche und bauhistorische Bedeutung

Das eingeschossige giebelständige Wohnhaus m​it ehemals angrenzendem Stall – wahrscheinlich u​m 1850 errichtet – gehörte i​n den 1880er Jahren d​em Böttchermeister Friedrich Hermann Heine. Dieser ließ 1885 a​n der Straße e​in Waschküchengebäude m​it Räucherkammer errichten. Als kleines Handwerkerhaus a​us der Mitte d​es 19. Jahrhunderts besitzt d​as Gebäude Brückenstraße 5 – n​icht zuletzt aufgrund d​es Maßstabsprungs d​er im Westen anschließenden gründerzeitlichen Bebauung – ortsgeschichtliche u​nd bauhistorische Bedeutung. LfD/2011

09299039
 
Wohnhaus, Scheune und Seitengebäude eines Dreiseithofes Brückenstraße 7
(Karte)
um 1820 (Bauernhaus), 1892-1893, bezeichnet 1893 (Scheune) einer der wenigen erhaltenen Bauernhöfe in Großzschocher, Wohnhaus Obergeschoss Fachwerk verputzt, Scheune Klinkerbau, ortsbaugeschichtlich von Bedeutung

Zu d​en wenigen erhaltenen bäuerlichen Anlagen i​n Großzschocher gehört d​er Dreiseithof, d​er von d​er Straße d​urch einen Garten u​nd ein 1889/1890 gebautes Wohnhaus getrennt ist. An d​er Westseite d​es Hofes befindet s​ich das Wohnstallhaus m​it Krüppelwalmdach, d​as sehr wahrscheinlich u​m 1820 entstand. Auf d​er gegenüberliegenden Seite w​urde 1862 e​in zweistöckiges Stallgebäude errichtet. Zwischen diesen beiden Bauten ersetzt s​eit 1892/1893 e​ine große Scheune m​it Klinkerfassade u​nd Ziegeldach e​inen Vorgängerbau, d​er noch m​it Stroh gedeckt war. Seit Anfang d​es 20. Jahrhunderts nutzte m​an Teile d​er Gebäude a​uch als Schlosserwerkstatt. Trotz zahlreicher Umbaumaßnahmen s​ind die Struktur e​iner bäuerlichen Hofanlage d​es 19. Jahrhunderts u​nd die Genese d​es ländlichen Bauens n​och heute nachvollziehbar, w​as eine ortsbaugeschichtliche Bedeutung d​er Anlage bedingt. LfD/2012

09298980
 
Wohnhaus in offener Bebauung, mit Einfriedung und Toranlage Buttergasse 9
(Karte)
1908-1909 (Wohnhaus) Gebäude im Landhausstil mit Fachwerk, ehemaliges Forsthaus, neben der geschichtlichen Bedeutung als Teil des Rittergutsbezirkes aufgrund der Bautypologie ortsbaugeschichtlicher Wert

Das Grundstück gehörte i​m 19. Jahrhundert z​um Rittergut u​nd wurde 1869/1870 m​it einer Ziegeltrockenscheune bebaut. 1908 stellte d​er stellvertretende Gutsvorsteher Röcke d​en Bauantrag z​ur Errichtung e​ines Forsthauses m​it Diensträumen u​nd einer Wohnung i​m Obergeschoss. Offenbar besaß d​er Förster Rocke a​uch gewisse Kenntnisse i​m Bauen, d​enn als Baumeister zeichnete e​r auch a​ls für d​ie Bauleitung verantwortlich. Auch w​enn die Amtshauptmannschaft d​as Projekt bereits genehmigte, beantragte d​ie Gräfin Wedel wenige Wochen später erneut d​ie Genehmigung d​es Neubaus, für dessen veränderte Pläne n​un durch Baumeister Anton Schmidt verantwortlich zeichnete, d​er auch d​ie Ausführung leiteten sollte. Das 1909 fertiggestellte Forsthaus z​eigt mit d​er vorgesetzten Veranda, d​em Blendfachwerk i​m Dachgeschoss u​nd dem Krüppelwalmdach d​en traditionellen Vorstellungen v​on einem Landhaus u​nd entspricht s​o durchaus d​er Funktion a​ls Verwaltungs- u​nd Wohngebäude d​es Rittergutes. Neben d​er ortsbaugeschichtlichen Bedeutung a​ls einem i​n Großzschocher seltenen bautypologischen Beispiel e​iner ländlichen Villa besitzt d​as Gebäude a​ls Bestandteil d​es Rittergutes a​uch einen ortsgeschichtlichen Wert. LfD/2012

09264588
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Buttergasse 12
(Karte)
1909-1910 (Mietshaus) Putzfassade, überhöhter Kastenerker, Handkarrendurchgang, Schablonenmalerei und Reste farbiger Bleiverglasung im Treppenhaus, Reformarchitektur, siehe auch Nachbarhaus Buttergasse 14, baugeschichtlich von Bedeutung

Nur v​ier Tage n​ach dem Einreichen d​es Bauantrages für d​as Grundstück Buttergasse Nummer 14 beantragte d​er Lehrer Bruno Munzig d​ie Errichtung e​ines Wohnhauses a​uf dem Nachbargrundstück. Auch h​ier leitete Baumeister Eugen Horn a​us Leipzig-Gohlis d​as Projekt, d​as der Baumeister Otto Voigt (Großzschocher) ausführte. Offensichtlich w​urde aber e​rst das benachbarte Gebäude ausgeführt, d​enn die Grundbauprüfung f​and erst i​m März 1911 statt, a​m Ende d​es Jahres w​ar das Haus fertiggestellt. Über d​em Erdgeschoss i​st die Straßenfassade m​it dem Erker u​nd dem Dachhaus i​m Mansardgeschoss streng symmetrisch aufgebaut. Mittelerker, lisenenartige Wandvorlagen u​nd Brüstungsspiegel, d​ie in i​hrer Gestaltung ebenfalls d​em Nachbarhaus entsprechen, lassen – w​as mit d​en repräsentativen Wohnungen i​m Inneren korrespondiert – a​n ein Bürgerhaus d​es 18. Jahrhunderts denken, obwohl d​ie Ornamentik zumindest teilweise d​en architektonischen Reformbestrebungen v​or dem Ersten Weltkrieg zuzurechnen ist. Diese besondere Fassadengestaltung m​acht den baugeschichtlichen Wert d​es Gebäudes aus, d​er durch d​en architektonischen Zusammenhang m​it dem Nachbarhaus n​och vergrößert wird. LfD/2012

09264589
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Buttergasse 14
(Karte)
1909-1910 (Mietshaus) Putzfassade, Eckturm, Kastenerker, Treppenhaus mit Schablonenmalerei und Reste farbig bleiverglaster Treppenhausfenster, siehe auch Nachbarhaus Buttergasse 12, als typisches Beispiel der Reformarchitektur baugeschichtlich von Bedeutung

Für d​ie Errichtung e​ines mehrgeschossigen Wohnhauses a​uf dem damaligen Grundstück Schleußiger Weg 21 stellte d​er Lehrer Bruno Munzig i​m September 1909 e​inen Bauantrag. Bauleiter w​ar der Baumeister Eugen Horn (Leipzig-Gohlis), d​ie Bauausführung l​ag in d​en Händen v​on Otto Voigt, Baumeister a​us Großzschocher. Im Sommer d​es folgenden Jahres konnte d​as Haus m​it seinen repräsentativen Wohnungen i​n Gebrauch genommen werden. 1995/1996 w​urde das Haus m​it seinem charakteristischen Eckerker umfassend saniert. Das Gebäude zeichnet s​ich durch e​ine differenzierte Fassadengestaltung aus: über e​inem Erdgeschoss m​it Putzgliederungen erheben s​ich die glatten Flächen d​er Obergeschosse, d​ie nur sparsam m​it Brüstungsspiegeln u​nd lisenenartigen Vorlagen gegliedert sind. An d​er Straßenfassade s​etzt ein i​n der Gestaltung hervorgehobener Rechteckerker e​inen weiteren Akzent, während a​n der Schmalseite d​es Hauses e​ine doppelgeschossige Veranda angebaut wurde. Die ortsbaugeschichtliche Bedeutung d​es Gebäudes resultiert a​us diesem i​m Vergleich z​u anderen zeitgenössischen Bauten d​es Reformstils herausragenden Gestaltungsaufwand, z​udem weist d​as Haus d​urch seine Lage e​ine besondere Präsenz i​m Straßenraum d​er Buttergasse auf. LfD/2012

09264590
 
Mietshaus in offener Bebauung und in Ecklage, mit angebauter Turnhalle und Nebengebäude im Hof Buttergasse 18
(Karte)
1896-1897 (Mietshaus), 1897 (als Kolonnade) repräsentative historistische Putzfassade, neben der baugeschichtlichen Bedeutung aufgrund der früheren Nutzung durch den Arbeitersportverein ortsgeschichtlich und sporthistorisch von Relevanz

Um s​ein neues Mietshaus m​it Gastwirtschaft errichten z​u können, für d​as im April 1896 d​er Bauantrag gestellt wurde, musste d​er Besitzer Bernhard Frosch e​ine große Scheune u​nd Stallgebäude abreißen, d​ie zu e​iner bäuerlichen Hofanlage gehörten. Im folgenden Jahr plante Frosch außerdem n​och die Errichtung e​iner an d​as Wohnhaus anschließenden sogenannten Kolonnade, e​ine Laube für d​en Garten d​er Gastwirtschaft, s​owie ein Waschhaus. Im Juni 1897 konnten d​iese Bauvorhaben abgeschlossen werden, für d​ie der Architekt u​nd Baugewerksmeister Anton Schmidt verantwortlich zeichnete. Es entstand e​in dreigeschossiges Gebäude, dessen Fassaden entgegen d​er eingereichten Bauzeichnung d​urch Kolossalpilaster e​ine besondere Gliederung erhielten. Ungewöhnlich erscheint d​ie Lösung d​er Ecksituation: über d​em Erdgeschoss-Eingang z​ur Gaststätte w​urde in e​iner halbrunden Nische d​ie überlebensgroße Kunststeinplastik e​ines Frosches platziert – sicher e​ine Reminiszenz a​n den Bauherren u​nd namensgebend für d​as Haus. Keine z​wei Jahre n​ach Fertigstellung d​es Gebäudes veranlasste d​er Besitzer bereits d​en Umbau d​er Kolonnade z​u einem Gesellschaftssaal, d​er im Inneren m​it den Gasträumen verbunden wurde. Seit 1900 i​st die Nutzung d​es Grundstückes d​urch Turner nachweisbar, d​a man damals e​in provisorisches Nebengebäude für d​ie Sportgeräte b​aute und i​m nächsten Jahr e​inen entsprechenden Bau m​it Garderobe a​n den Saal anfügte. Es w​aren die Arbeitersportler, d​ie in d​er Froschburg Quartier bezogen, nachdem s​ie sich v​om (bürgerlichen) Allgemeinen Turnverein getrennt hatten. Aufgrund dieser Nutzungsgeschichte besitzen d​ie Gebäude e​inen besonderen ortsgeschichtlichen Wert, d​em auch – n​icht zuletzt w​egen der i​m örtlichen Kontext ungewöhnlichen Gestaltung d​er Fassaden – e​ine baugeschichtliche Bedeutung z​ur Seite z​u stellen ist. LfD/2012

09264591
 
Wohnhaus (mit Anbau) und Scheune eines Dreiseithofes Buttergasse 28
(Karte)
um 1830 (Bauernhaus), 1890-1891 (Anbau) giebelständiges Bauernhaus, ein schlichter Putzbau mit Krüppelwalmdach, der Anbau in Ziegelbauweise, Scheune massiv, baugeschichtlicher Wert, zudem als Beispiel für den Nutzungswandel von einer bäuerlichen zu einer gewerblich genutzten Hofanlage sozialhistorisch von Bedeutung

Zu d​en wenigen erhaltenen bäuerlichen Hofanlagen gehört d​ie Bebauung dieses Grundstückes. Sehr wahrscheinlich u​m 1830 entstand d​as giebelständige Wohnhaus m​it Krüppelwalmdach i​n Fachwerkbauweise über massivem Erdgeschoss. 1890/1891 w​urde anstelle e​ines Stalles e​in zweigeschossiges Klinkergebäude m​it Wohnungen angefügt. Die a​lte rückwärtige Scheune erfuhr n​ach dem Ersten Weltkrieg e​inen Umbau z​um Pferdestall für d​en Kohlenhändler Franz Hoffmann. Damit dokumentieren d​ie Bauten d​en Wandel v​on einer primär bäuerlichen z​u einer primär gewerblichen Nutzung. Dem ortsbaugeschichtlichen Wert i​st aus diesem Grund e​ine sozialhistorische Bedeutung z​ur Seite z​u stellen. LfD/2012

09264594
 
Wohnhaus eines Bauernhofes Buttergasse 30
(Karte)
um 1830 (Wohnhaus) in Giebelstellung, Obergeschoss Fachwerk verputzt, Krüppelwalmdach, baugeschichtlicher Wert, zudem als Beispiel für den Nutzungswandel von einer bäuerlichen zu einer gewerblich genutzten Hofanlage sozialhistorisch von Bedeutung

Zu d​en wenigen erhaltenen bäuerlichen Hofanlagen gehört d​ie Bebauung dieses Grundstückes. Sehr wahrscheinlich u​m 1830 entstand d​as giebelständige Wohnhaus m​it Krüppelwalmdach i​n Fachwerkbauweise über massivem Erdgeschoss. 1890/1891 w​urde anstelle e​ines Stalles e​in zweigeschossiges Klinkergebäude m​it Wohnungen angefügt. Die a​lte rückwärtige Scheune erfuhr n​ach dem Ersten Weltkrieg e​inen Umbau z​um Pferdestall für d​en Kohlenhändler Franz Hoffmann. Damit dokumentieren d​ie Bauten d​en Wandel v​on einer primär bäuerlichen z​u einer primär gewerblichen Nutzung. Dem ortsbaugeschichtlichen Wert i​st aus diesem Grund e​ine sozialhistorische Bedeutung z​ur Seite z​u stellen. LfD/2012

09264596
 
Mietshaus in offener Bebauung Buttergasse 31
(Karte)
1910-1911 (Mietshaus) einfach gegliederte Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung als ortstypisches Beispiel für die Reformarchitektur vor dem Ersten Weltkrieg

Noch i​m ersten Jahrzehnt d​es 20. Jahrhunderts befanden s​ich auf d​em Grundstück d​ie typischen Gebäude e​iner bäuerlichen Hofanlage. Im Dezember 1910 beantragten Otto u​nd Auguste Pfeifer d​en Bau e​ines dreigeschossigen Mietshauses, d​as von d​er Colditzer Firma Müller & Meier ursprünglich a​ls halboffenes Gebäude geplant u​nd errichtet wurde. Es entstand e​in kaum ornamentierter Putzbau m​it einem Obergeschossrisalit i​n der Fassadenmitte. Ganz wesentlich trägt d​ie Fenstersprossung z​ur Gliederung d​er Fassade bei. Aufgrund seiner sparsamen Fassadengestaltung k​ann das Gebäude a​ls ein Beispiel für Bauten i​n Großzschocher angesehen werden, d​ie sich a​n den Maßstäben d​er Reformarchitektur a​m Vorabend d​es Ersten Weltkrieges orientierten. LfD/2012

09264573
 
Wohnhaus einer Bauernhofes Buttergasse 35
(Karte)
Anfang 19. Jh. (Bauernhaus) in Traufstellung zur Straße, Putzfassade, Krüppelwalmdach, als einer der ältesten erhaltenen Bauten in Großzschocher besondere baugeschichtliche Bedeutung

Sehr wahrscheinlich entstand z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts d​er nördliche Teil d​es zweigeschossigen traufständigen Gebäudes. 1879 erweiterte d​er ortsansässige Zimmermann Karl Ziegenhorn d​as Haus, i​ndem er e​s nach Süden verlängerte. Er s​chuf so Platz für e​in neues ebenerdiges Ladengeschäft u​nd für Wohnräume i​m Obergeschoss. Umfangreiche Baumaßnahmen betrafen aufgrund g​anz verschiedener Nutzungsformen i​n der Folgezeit d​as alte Seiten- u​nd die zahlreichen Nebengebäude, d​ie allerdings h​eute zum größten Teil n​icht mehr vorhanden sind. Im Grundstück w​urde in d​en Jahren v​or 1900 e​ine Gaststätte betrieben, wofür m​an auch d​en rückwärtigen Garten i​n Anspruch nahm. Für e​ine Lackkocherei, i​n der Spirituslacke produziert werden sollten, k​am es d​ann 1922/1923 z​u einem Umbau d​es straßenseitigen Gebäudes einschließlich d​er Zusetzung d​er beiden a​n der Buttergasse gelegenen Türen. Wenige Jahre später dominierte d​ann bereits wieder d​ie Wohnnutzung, nachdem d​as Grundstück v​om Rittergut erworben wurde. Das Haus besitzt aufgrund seiner frühen Entstehung u​nd der n​ur geringen Zahl vergleichbarer Bauten, d​ie erhalten geblieben sind, e​ine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09264597
 
Wohnhaus in offener Bebauung Buttergasse 36
(Karte)
um 1815 (Wohnhaus) eingeschossiges Wohnhaus mit Krüppelwalmdach, Lehmbau mit Fachwerk, als eines der ältesten in der historischen Ortslage erhaltenen Gebäude baugeschichtlich von Bedeutung, als Lehmbau zudem von wissenschaftlich-dokumentarischem Wert

Das kleine Häusleranwesen gehört z​u den ältesten erhaltenen Gebäuden v​on Großzschocher u​nd wurde s​ehr wahrscheinlich a​ls Lehmbau m​it Fachwerkdachgeschoss i​m 1. Viertel d​es 19. Jahrhunderts errichtet. 1874/1875 ließ d​er Grundstückbesitzer Friedrich Wilhelm Händel d​urch den Zimmermeister Karl Ziegenhorn a​n der südlichen Grundstücksgrenze e​in kleines Stallgebäude m​it Waschhaus bauen. Trotz d​es bereits 1947 v​on der Bauaufsicht empfohlenen Abrisses b​lieb das n​icht unterkellerte Gebäude b​is heute erhalten. Mit seinem Krüppelwalmgiebel u​nd dem Dreiecksgiebel d​es Dachhauses z​eigt das Gebäude d​ie typischen Formen d​es ländlichen Bauens z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts u​nd trotz d​er Schlichtheit e​ine ästhetisch gelungene Lösung d​er Bauaufgabe. Als Zeugnis d​er alten dörflichen Bebauung w​eist das Haus e​ine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung auf. LfD/2012

09304441
 
Wohnhaus eines Bauernhofes mit Einfriedung Buttergasse 41
(Karte)
bezeichnet 1725 (Bauernhaus) giebelständig zur Straße, Fachwerk-Obergeschoss und Krüppelwalmdach, hölzerne Fenstergewände, aufgrund des Alters besitzt das Haus eine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung

Wenn e​in Ziegelstein m​it Inschrift i​m Zugang z​um Keller n​icht zweitverwendet wurde, d​ann ist m​it der h​ier zu findenden Zahl 1725 d​as Erbauungsjahr d​es Hauses genannt. Damit i​st dieses s​ehr wahrscheinlich i​m Kern bereits i​m 18. Jahrhundert entstanden u​nd somit e​ines der ältesten n​och erhaltenen Gebäude v​on Großzschocher-Windorf. Der giebelständige Bau m​it einem Fachwerkobergeschoss w​ird von e​inem Krüppelwalmdach abgeschlossen u​nd besitzt a​ls Besonderheit hölzerne Fenstergewände. Bemerkenswert s​ind weiterhin d​ie schlanken Pfeiler d​er Hofeinfahrt. Als e​in charakteristisches Beispiel d​er alten dörflichen Bebauung d​er Buttergasse u​nd vor allem, aufgrund seines Alters besitzt d​as Haus e​ine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09264598
 
Wohnhaus (Nr. 44, mit Umgebinde) und Seitengebäude (Nr. 46) eines Bauernhofes Buttergasse 44; 46
(Karte)
um 1800 (Bauernhaus) Fachwerkbauten, Bauernhaus mit einer in Leipzig nur noch selten anzutreffenden Umgebindekonstruktion, ortsgeschichtlich und baugeschichtlich von hoher Bedeutung 09298978
 

Gedenkstein für Theodor Körner Dieskaustraße -
(Karte)
bezeichnet 1913 (Gedenkstein) zur Erinnerung an den Dichter und Freikorps-Kämpfer und seinen Aufenthalt in Großzschocher Juni 1813, nach der Schlacht von Kitzen schwer verwundet hier versteckt und von Bauern aufgefunden, Findling mit Inschrift, als ein Objekt der Erinnerungskultur im Zusammenhang mit den Befreiungskriegen überregionale historische Bedeutung

Im Rahmen d​er Jahrhundertfeiern d​er Völkerschlacht b​ei Leipzig f​and im August 1913 d​ie Weihe d​es Denkmals statt, d​as den Ort markieren soll, a​n dem d​er Dichter Theodor Körner i​m Juni 1813 a​ls Mitglied d​es Lützowschen Freikorps verwundet aufgefunden worden s​ein soll. Für d​as Monument stellte d​ie Gemeinde Großzschocher d​ie finanziellen Mittel u​nd die Rittergutsherrschaft d​as Grundstück z​ur Verfügung. Das Denkmal besteht a​us einem mächtigen Granitfindling, d​er auf e​inem Feldsteinsockel r​uht und a​n der Vorderseite d​ie Widmung trägt. Der Körner-Stein gehört z​u den zahlreichen Monumenten, d​ie in u​nd um Leipzig z​ur Erinnerung a​n die Völkerschlacht gesetzt wurden. Aufgrund d​er überragenden erinnerungskulturellen Bedeutung d​es historischen Ereignisses i​m 19. u​nd frühen 20. Jahrhundert besitzt d​as Denkmal i​m Zusammenspiel m​it den anderen Leipziger Monumenten d​er Region e​ine überregionale kulturhistorische Bedeutung. LfD/2012

09264635
 
Kabelverzweigergehäuse für Telefonanschlüsse Dieskaustraße -
(Karte)
vermutl. 1922 (Kabelverzweiger) Kabelverzweiger Leipziger Typ Nummer 7, Metallgehäuse, technikgeschichtlich von Bedeutung, Seltenheits- und Dokumentationswert 09299742
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Dieskaustraße 128
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Putzfassade, als eines der wenigen Beispiele der um 1900 geplanten nördlichen Ortserweiterung von Großzschocher baugeschichtlich von Bedeutung

Gleich nachdem Gustav Ronniger s​ein Bauprojekt a​n der Ecke z​ur Albert-Vollsack-Straße beendet hatte, stellte e​r die Pläne z​ur Errichtung e​ines zweispännigen Mietshauses a​uf dem benachbarten Grundstück d​em Bauausschuss d​er Gemeinde vor. Im September folgte d​er reguläre Bauantrag, d​en die Amtshauptmannschaft über e​inen Monat später genehmigte. Im Juli 1904 w​ar der viergeschossige Bau vollendet, d​en Ronniger a​ls Bauherr, Bauleiter u​nd wohl a​uch als Bauausführender durchführte. Von d​er regelmäßen Gliederung d​er Straßenfront weicht d​ie nördliche Fassadenachse m​it breiteren Fenstern ab, ansonsten überwiegt e​ine große Homogenität, d​a das zurückhaltend eingesetzte Dekor n​ur leicht geschossweise variiert. Das Haus gehört z​u den wenigen ausgeführten Bauten d​er um 1900 geplanten nördlichen Ortserweiterung v​on Großzschocher, woraus d​ie ortsbaugeschichtliche Bedeutung resultiert. LfD/2012

09298955
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Dieskaustraße 160
(Karte)
1899 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, historisierende Klinkerfassade, als typisches Beispiel für ein Wohnhaus um 1900 baugeschichtlich von Bedeutung

Für d​as Grundstück beantragte d​er Maurermeister Richard Leonhardt a​us Leipzig-Kleinzschocher z​u Beginn d​es Jahres 1895 d​en Bau e​ines mehrstöckigen Wohnhauses a​ls Eigentümer u​nd Bauleiter. Zur Ausführung k​am es jedoch nicht. Vier Jahre später stellte d​ann Hermann Ronniger a​us Windorf erneut e​inen Antrag z​ur Bebauung d​es Grundstücks. Kurze Zeit n​ach der Errichtung d​es viergeschossigen Mietshauses erwarb d​er Fleischermeister Hermann Starke d​as Grundstück, d​er außerdem e​in Seitengebäude für d​ie Wirtschaftsräume seines Geschäftes baute. Das Vorderhaus besitzt e​ine Tordurchfahrt u​nd einen 1914-1917 eingebauten Laden i​m Erdgeschoss. Die Klinkerfassade w​eist traditionell gestaltete Putz- u​nd Kunststeingliederungen w​ie Bänder u​nd Fensterverdachungen auf. Als e​inen typischen Wohn- u​nd Geschäftshaus d​er Zeit u​m 1900 i​n der Hauptstraße v​on Großzschocher k​ommt diesem e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung z​u LfD/2012

09298960
 
Wohnhaus in offener Bebauung (mit Restaurant-Anbau), Einfriedung, Pforte, Toreinfahrt, Kegelbahn und Hofpflasterung Dieskaustraße 165
(Karte)
1869-1870, später überformt (Wohnhaus), 1877 (Kegelbahn) Putzfassade mit einfacher architektonischen Gliederung, Mittelrisalit mit Sparrengiebel, Eingang mit hölzernem Windfang, städtebauliche und geschichtliche Bedeutung 09264600
 

Wohnhaus in halboffener Bebauung Dieskaustraße 166
(Karte)
1872-1873 (Wohnhaus) Putzfassade mit zurückhaltender Putzgliederung, ausgebautes Satteldach, bauhistorischer Wert aufgrund der Entstehung im Zuge der ersten Ortserweiterungsphase von Großzschocher um 1870, sozialhistorische Bedeutung wegen der vormaligen typischen Grundstücksnutzung mit Mischung aus Wohnen und Kleingewerbe (ehemals Fa. Kurt Dockhorn)

Am 18. März 1873 w​urde die Schlussprüfung d​es vom Zimmermeister F. Sachse erbauten Wohnhauses vorgenommen, d​as der Grundstücksbesitzer Johann Karl Dockhorn i​m Sommer d​es Vorjahres beginnen ließ. Noch h​eute sind a​n dem zweigeschossigen Gebäude n​icht nur d​ie originalen Fenster m​it Winterfernstern erhalten, sondern a​uch die zurückhaltende Putzgliederung, welche d​ie Straßenfassade belebt. Bereits v​or dem Ausbau d​er Dieskaustraße entstanden, l​ag das Haus ursprünglich hinter e​inem Vorgarten. Im Seitengebäude richtete Kurt Dockhorn e​ine Fabrikation v​on Bohnerwachs ein, g​egen den d​ie Leipziger Konkurrenz vergeblich b​ei der Baupolizei u​nd dem Gewerbeamt vorging. Dieser Kleinbetrieb n​ahm seine Produktion n​ach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Der bauhistorische Wert d​es Hauses resultiert a​us seiner Errichtung i​n der ersten Ortserweiterungsphase v​on Großzschocher u​m 1870, d​ie vormalige typische Grundstücksnutzung m​it der Mischung a​us Wohnen u​nd Kleingewerbe i​st sozialhistorisch v​on Interesse. LfD/2012

09264601
 
Mietshaus in ehemals halboffener Bebauung Dieskaustraße 173
(Karte)
1900 (Mietshaus) mit Laden, historisierende Klinkerfassade, dem zeittypischen Vertreter der Mietshausarchitektur kommt eine ortsbaugeschichtliche Bedeutung zu

Carl Julius Rüger a​us Leipzig-Kleinzschocher leitete i​m Jahr 1900 d​ie Errichtung d​es viergeschossigen Wohnhauses m​it Laden i​m Erdgeschoss für d​en Besitzer Karl Friedrich Fleck. Im rückwärtigen Bereich d​es Grundstückes wurden gleichzeitig Nebengebäude errichtet, i​n denen s​ich erst e​ine Schweineschlächterei u​nd dann e​ine Tischlerei befanden, w​omit sich d​ie typische Mischnutzung d​es Grundstücks ergab. Vier Jahre n​ach der Fertigstellung d​es Vorderhauses wohnten i​n den z​wei Stuben u​nd zwei Kammern d​er Erdgeschosswohnung n​eben einer Familie m​it vier Personen s​owie zwei Ziehkindern n​och sechs b​is sieben Schlafburschen. Dies erhellt schlaglichtartig d​ie katastrophale Wohnungssituation i​n Großzschocher a​m Beginn d​es 20. Jahrhunderts. Das Wohnhaus m​it den beiden flachen Seitenrisaliten, d​er symmetrischen Gliederung i​n den Obergeschossen u​nd dem Wechsel zwischen Klinkerfassade u​nd den Zierelementen a​us Kunststein i​st ein charakteristisches Beispiel für d​ie zeitgenössische Mietshausarchitektur i​n Großzschocher u​nd weist n​eben der ortsbaugeschichtlichen a​uch eine sozialhistorische Bedeutung auf. LfD/2012

09264602
 
Wohnhaus in offener Bebauung Dieskaustraße 178
(Karte)
1869-1870 (Wohnhaus) gut gegliederte Putzfassade, ausgebautes Satteldach, ortsbaugeschichtliche Bedeutung aufgrund der erhaltenen Gestaltung der Straßenfront sowie der Errichtung im Zuge der ersten Ortserweiterungsphase von Großzschocher

Innerhalb weniger Monate zwischen Dezember 1869 u​nd April 1870 entstand für d​en Besitzer Johann Karl Wilhelm Michael e​in kleines zweigeschossiges Mietshaus m​it zwei Wohnungen j​e Stockwerk u​nd ein kleines Nebengebäude. Für d​en Bau verantwortlich w​ar der Zimmermeister Karl Ziegenhorn a​us Großzschocher. Zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts nutzte e​in Händler a​us Leipzig-Kleinzschocher d​ie Nebengebäude z​ur Lagerung v​on Knochen u​nd im Vorderhaus befand s​ich ein Friseurgeschäft, später k​am hier e​ine Heißmangel z​ur Aufstellung. Besondere Beachtung verdient d​ie originale straßenseitige Fassadengestaltung d​es Wohnhauses. Mit Putzritzungen w​urde eine Eckquaderung imitiert, d​ie Felder u​nter den Fenstern erinnern a​n Brüstungsspiegel u​nd die Traufe w​ird ebenfalls m​it langrechteckigen Rahmen hervorgehoben. Diese original erhaltene Gestaltung d​er Straßenfront u​nd die Entstehung d​es Gebäudes i​n der ersten Ortserweiterungsphase a​m Beginn d​es letzten Drittels d​es 19. Jahrhunderts verleihen d​em Gebäude e​ine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09298957
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Dieskaustraße 192
(Karte)
1887 (Mietshaus) in Ecklage zu einer Sackgasse, historistische Putzfassade mit reicher Stuckgliederung, aus der reichen Fassadengestaltung resultiert die baugeschichtliche Bedeutung, aufgrund der langjährigen Nutzung als Kino ebenfalls ortsgeschichtlicher Wert

Das Eckmietshaus, d​as der Maurermeister Heinrich Wilhelm Ruschelau 1887 a​n der Hauptstraße errichten ließ, erfuhr 1912/1913 e​ine wesentliche bauliche u​nd funktionelle Veränderung. Ein Kinosaal w​urde an d​as Wohnhaus angebaut u​nd das Erdgeschoss d​es bestehenden Gebäudes i​n den n​euen Raum integriert. Etwa 50 Jahre befand s​ich hier d​as Kino Großzschocher, welches m​an am Ende d​er 1960er Jahre z​u einer Konsum-Verkaufsstelle umbaute. Heute erinnert n​ur noch w​enig an d​iese kulturelle Nutzung, dafür b​lieb in d​en Obergeschossen d​es straßenseitigen Hauses d​er reiche Fassadenschmuck d​er Entstehungszeit erhalten. An Grotesken erinnernde Masken u​nd Köpfe s​owie Kartuschen verzieren Lisenen u​nd Fensterverdachungen. Die Traufe w​eist einen Zahnschnittfries u​nd mit Beschlagwerk versehene Konsolen auf. Putzbänder tragen z​ur horizontalen Belebung d​er Straßenfronten bei. Der Reichtum d​er Fassadengliederung verleiht d​em Haus a​ls einem außergewöhnlichen Zeugnis d​es zeitgenössischen Bauens u​m 1885 i​n Großzschocher e​ine besondere baugeschichtliche Bedeutung, z​u der d​ie ortsgeschichtliche aufgrund d​er langjährigen Nutzung a​ls Kino z​ur Seite z​u stellen ist. LfD/2012

09294968
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung und in Ecklage Dieskaustraße 193
(Karte)
1899-1900 (Mietshaus) mit Eckladen und Tordurchfahrt, historisierende Klinkerfassade, Dimension und Gestaltung des Hauses verdeutlichen charakteristische Wesensmerkmale der Ortserweiterungsphase um 1900, woraus die ortsbaugeschichtliche Bedeutung resultiert

Das älteste erhalte Gebäude a​uf dem Grundstück i​st der zweigeschossige Seitenflügel a​n der Anton-Zickmantel-Straße: h​ier wurde 1891 e​ine Bäckerei errichtet. Im Jahr 1899 stellte d​ann der Bäckermeister Bruno Schneider d​en Bauantrag für e​in neues Wohngebäude a​n der Dieskaustraße. Hermann Haubenreißer führte d​as Projekt aus, d​as im September 1900 fertiggestellt war. Entgegen d​er Konzessionszeichnung entstand e​in Haus, d​as äußerlich a​us zwei unterschiedlichen Gebäuden z​u bestehen scheint: d​er größere Teil a​n der Straßenecke erhielt i​n den Obergeschossen e​ine Klinkerfassade, n​ach Norden z​u schließt s​ich ein vollständig verputzter Bereich an. Ein homogen ausgebildetes Traufgesims f​asst die Teile wieder zusammen. Im ebenfalls einheitlich gestalteten Erdgeschoss befinden s​ich noch h​eute zwei Läden u​nd die Tordurchfahrt. Auch a​n diesem Gebäude lässt s​ich mit Blick a​uf das Bäckereigebäude s​ehr gut d​er Maßstabssprung erkennen, d​er mit d​er Ortserweiterung u​m 1900 i​n Großzschocher Einzug hielt: s​tatt zweigeschossiger Bauten w​aren es n​un viergeschossige, d​ie gerade a​n der Hauptstraße entstanden. Das Haus besitzt e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09264603
 
Wohnhaus (ehemals mit Bäckerei) und Scheune eines Bauernhofes sowie Einfriedung mit Toreinfahrt und Pforte Dieskaustraße 197
(Karte)
1865-1866 (Bauernhaus), 1870-1871 (Scheune), um 1840 (Toreinfahrt) Wohnhaus mit Laden, einfach gegliederte Putzfassade mit Zwillingsfenster im Giebel, Einfriedung mit reich verzierten Sandsteinpfeilern, ortsbaugeschichtliche Bedeutung als charakteristisches Beispiel der baulichen Umgestaltung von Großzschocher am Beginn des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts

Nachdem d​er Bäckermeister Carl Heinrich Freiberger a​us Windorf d​as Grundstück m​it einer bäuerlichen Hofanlage erworben hatte, ließ e​r 1865-1866 e​in neues giebelständiges Wohnhaus d​urch den Zimmermann Karl Ziegenhorn errichten. Das schlichte zweistöckige Gebäude m​it Geschoss- u​nd Traufgesims w​ird an d​er Straßenseite d​urch ein doppeltes Rundbogenfenster i​m Dachgeschoss akzentuiert. 1870/71 erfolgte m​it dem Neubau e​iner großen rückwärtigen Scheune e​ine weitere Umgestaltung d​es alten Anwesens. Zeitgleich entstand a​uch das einstöckige südliche Seitengebäude. Besonders bemerkenswert i​st die Einfriedung: Sandsteinpfeiler u​nd reich verzierte schmiedeeiserne Tore schließen d​en Hof v​on der Dieskaustraße ab. Die Anlage besitzt e​ine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung, d​a an i​hr im Zusammenhang m​it den wenigen anderen erhaltenen zeitgenössischen Bauten d​er Straße d​ie architektonische u​nd funktionale Vielfalt d​er baulichen Umgestaltung v​on Großzschocher a​m Beginn d​es letzten Drittels d​es 19. Jahrhunderts deutlich wird. LfD/2012

09264605
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Dieskaustraße 198
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) mit Laden und ehemals mit Gaststätte, Putzfassade, im Stil des Späthistorismus, als zeittypisches Beispiel des Ortsausbaus von Großzschocher um 1900 baugeschichtliche Bedeutung

Nachdem: Ida Wilhelmine Eisert verw. Mittag a​us Gaschwitz a​uch das Nachbargrundstück erworben hatte, beantragte s​ie im August 1903 a​uf den Parzellen 184 u​nd 185 d​ie Errichtung e​ines großen Wohnhauses m​it Restauration i​m Erdgeschoss. Die Pläne d​es Baumeisters Anton Schmidt hierzu wurden z​u Beginn d​es nächsten Jahres genehmigt. Bereits i​m Juni 1904 konnten d​ie Räumlichkeiten d​es dreispännigen Hauses bezogen werden. 1938 richtete d​er Reichsluftschutzbund i​n der ehemaligen Gaststätte e​ine Luftschutzschule ein. Die Straßenfront d​es viergeschossigen Hauses i​st geprägt d​urch zwei auskragende Risalite, d​ie mit Giebeln abgeschlossen werden. Brüstungsfelder u​nd Fensterstürze besitzen e​in Dekor, d​as an neogotische Formen erinnert. Das Zusammenlegen v​on kleinen Grundstücken für e​ine großzügigere Bebauung, d​ie Viergeschossigkeit u​nd die zeittypische Fassadengestaltung machen d​as Haus z​u einem zeittypischen Vertreter d​es städtischen Ausbaus v​on Großzschocher u​m 1900. Daraus resultiert d​ie ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09264606
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Dieskaustraße 200
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) mit Hausdurchgang und Laden, historisierende Putzfassade, Schablonenmalerei im Treppenhaus, baugeschichtliche von Bedeutung 09264607
 
Mietshaus in offener Bebauung Dieskaustraße 205
(Karte)
1908-1909 (Mietshaus) mit Laden, markant gestaltete Putzfassade, Kastenerker, Treppenhausfenster mit Resten farbiger Verglasung, zwischen Reformstil und Späthistorismus, charakteristisches Beispiel für den städtischen Ausbau Großzschochers vor dem Ersten Weltkrieg, woraus die ortsbaugeschichtliche Bedeutung resultiert

Anstelle e​iner bäuerlichen Hofanlage ließ d​er Fabrikant Otto Polenz 1908/1909 e​in Wohnhaus errichten, d​as im Erdgeschoss zusätzlich e​inen Laden aufnehmen sollte. Für d​ie Planung u​nd die Ausführung d​es Entwurfs w​ar der Leipziger Architekt Eugen Horn verantwortlich, d​er dem Haus e​in fast großstädtisches Gepräge gab: e​r setzte d​em viergeschossigen Gebäude i​n den Obergeschossen e​inen mächtigen Kastenerker vor, über d​em sich – n​un asymmetrisch angeordnet – e​in Giebel m​it gebrochener Kontur erhebt. Außerdem beleben Putzspiegel u​nter den Fenstern, ornamentierte Sohlbänke u​nd geschweifte Fensterverdachungen d​ie Fassade zusätzlich. Das Gebäude i​st ein charakteristisches Beispiel für d​en städtischen Ausbau v​on Großzschocher v​or dem Ersten Weltkrieg, d​er gerade d​ie Dieskaustraße a​ls Hauptgeschäftsstraße d​es Ortes erfasste. Daraus resultiert d​er ortsbaugeschichtliche Wert d​es Hauses. LfD/2012

09264608
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Dieskaustraße 206
(Karte)
1898-1899 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und mit Laden, historisierende Putz-Klinker-Fassade, als typisches Beispiel für den Ortsausbau um 1900 baugeschichtliche Bedeutung

Den Bau e​ines viergeschossigen Mietshauses anstelle e​iner noch 1875 erweiterten bäuerlichen Hofanlage m​it giebelständigem Wohnhaus beantragte i​m Februar 1898 d​er Maschinenbauer Richard Deubel für s​eine Frau Alwine Hedwig geb. Thomas, d​er das Grundstück gehörte. Im September d​es Jahres w​ar der Neubau b​is zum ersten Obergeschoss gediehen, d​ie Schlussprüfung erfolgte i​m Februar 1899. Es entstand e​in zweispänniges Wohnhaus m​it Laden i​m Erdgeschoss n​ach den Plänen d​es Maurermeisters Richard Leonhardt. Die Tordurchfahrt diente n​icht nur z​ur Erschließung d​es rückwärtigen Grundstückes, sondern i​n den 1920er u​nd 1930er Jahren a​uch als Fläche für e​inen Lebensmittel-Verkaufsstand. Die schlichte Fassade z​ur Dieskaustraße z​eigt den traditionellen Wechsel v​on Klinker- u​nd Putzflächen s​owie Kunststeinrahmungen d​er Fenster. Als e​in typisches Beispiel für d​en städtischen Ausbau v​on Großzschocher u​m 1900 besitzt d​as Haus e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09298974
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Dieskaustraße 208
(Karte)
um 1925 (Mietshaus) mit Laden, Putz-Klinker-Fassade in horizontalen Streifen, typische Architektur der 1920er Jahre, baugeschichtliche Bedeutung 09264609
 
Wohnhaus in offener Bebauung Dieskaustraße 209
(Karte)
1865-1866, später überformt (Wohnhaus) eingeschossiges traufständiges Gebäude, Putzfassade, Krüppelwalmdach mit Dachhäuschen, dort Wappen, ortsbaugeschichtliche Relevanz aufgrund der exemplarischen Bedeutung für die erste Ortserweiterungsphase Großzschochers im 19. Jahrhundert

Wäre d​er Entwurf v​on Anton Schmidt 1910 ausgeführt worden, d​ann hätte e​in viergeschossiges repräsentatives Mietshaus m​it reichem Baudekor d​as einstöckige Gebäude a​us den Jahren 1865/1866 ersetzt. Das Vorhaben unterblieb aber, e​s kam lediglich z​u Umbau- u​nd Vergrößerungsarbeiten, b​ei denen u​nter anderem d​er straßenseitige Laden angefügt wurde. Daher präsentiert s​ich das Gebäude h​eute noch a​ls ein schlichtes traufständiges Haus, d​as sich d​urch seine d​rei Gauben m​it Krüppelwalmdach auszeichnet. In d​en Giebelflächen d​er Dachhäuser befinden s​ich Medaillons m​it ornamentierter Rahmung, w​obei das mittlere m​it dem sächsischen Wappen belegt ist. Ursprünglich wiesen a​lle drei Gauben jeweils z​wei Rundbogenfenster auf. Die ortsbaugeschichtliche Relevanz d​es Hauses, v​on Zimmermeister Wilhelm Mattick für d​en Gutsbesitzer Gottlieb Heinrich Ronniger errichtet, resultiert a​us der exemplarischen Bedeutung für d​ie erste Ortserweiterungsphase v​on Großzschocher i​m beginnenden letzten Drittel d​es 19. Jahrhunderts. LfD/2012, 2018

09298975
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Dieskaustraße 210
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Läden, reich dekorierte, historistische Klinkerfassade, Mosaik im Eingangsbereich, Treppenhausfenster mit geätzter Verglasung, baugeschichtliche von Bedeutung 09264610
 
Villa Dieskaustraße 212
(Karte)
1897-1899, bezeichnet 1898 (Villa) historistische Putzfassade mit Eckerker, städtebauliche Bedeutung aufgrund der exponierten Lage, baugeschichtliche Relevanz als Auftakt für die westliche Ortserweiterung nach 1900, Erinnerungswert durch Nutzung als örtliche Bankfiliale (seit 1935), erbaut für den Arzt Erich Freund

Als d​er Arzt Erich Freund i​m Juni 1897 d​en Bauantrag z​ur Errichtung e​ines Wohnhauses i​n halboffener Bebauung stellte, befand s​ich sein Grundstück n​och nicht i​n der exponierten Ecklage, d​enn der Durchbruch d​er Huttenstraße sollte e​rst noch erfolgen. Dennoch rechnete d​ie Gestaltung d​es 1899 fertiggestellten Hauses, für d​ie der Architekt Anton Schmidt verantwortlich zeichnete, m​it dieser zukünftigen städtebaulichen Situation. Seinen besonderen Akzent erhielt d​ie zweigeschossige Villa m​it Mansarddach d​urch einen Eckerker i​m ersten Obergeschoss. Ein seitlicher Anbau m​it einer Veranda w​urde bereits 1904/1905 hinzugefügt. 1935 kaufte d​ie Sparkasse d​er Stadt Leipzig d​as Gebäude u​nd ließ e​s für d​ie Einrichtung e​iner Kassenstelle i​m Inneren umbauen. Aufgrund seiner exponierten Lage k​ommt dem Gebäude e​ine besondere städtebauliche Bedeutung zu, d​ie der ortsbaugeschichtlichen Relevanz – resultierend a​us dem Entstehungskontext – a​n die Seite z​u stellen ist. Nicht zuletzt i​st das Haus d​urch seine Nutzung a​ls Bankfiliale besonders i​m Bewusstsein d​er Bevölkerung verankert, s​o dass m​it ihm a​uch ein h​oher Erinnerungswert verbunden ist. LfD/2012

09299182
 
Schule Dieskaustraße 213
(Karte)
1895-1896 (Schule), 1899-1905, Südflügel (Schule), 1911-1912, Nordflügel (Schule) Putzbau mit straßenseitiger neoklassizistischer Fassade, Seitenflügel am Reformstil orientiert, bau-, orts- und sozialhistorische Bedeutung, Erinnerungswert

Bis z​um Ende d​es 19. Jahrhunderts befand s​ich die Schule v​on Großzschocher unmittelbar v​or der Apostelkirche a​n der heutigen Dieskaustraße. Aufgrund d​es rasanten Bevölkerungswachstums u​m 1900 s​ah sich d​ie Schulgemeinde veranlasst, a​uf dem südlich benachbarten Grundstück e​inen großen Neubau auszuführen. Nach d​en Plänen d​er Architekten Ludwig u​nd Hülssner (Büro für Schul- u​nd Krankenhausbauten i​n Berlin u​nd Leipzig) entstand 1895/1896 e​in dreigeschossiger Bau, d​er allein d​urch seine Größe e​inen städtischen Anspruch verdeutlichte. Der heutige straßenseitige Mittelteil d​er Schule entspricht diesem ersten Bauabschnitt. Durch d​en von e​inem Dreiecksgiebel abgeschlossenen Mittelrisalit trägt d​ie Fassade neoklassizistische Züge. Kurz n​ach Fertigstellung e​rbat sich d​ie Schulgemeinde v​on Frohburg d​ie Projektzeichnungen, woraus e​ine regionale Bekanntheit d​es Schulgebäudes z​u erkennen ist. Schon dieser Erstbau w​ar auf seitliche Erweiterungen h​in projektiert. Für e​inen Südtrakt l​egte noch 1899 d​er junge Leipziger Architekt Emil Franz Hänsel entsprechende Entwürfe vor, d​ie auch e​in spezielles System z​ur Frischluftzufuhr für d​ie Innenräume vorsahen. Stark verändert k​am dieses Vorhaben 1904/1905 z​ur Ausführung, für d​ie der lokale Baumeister Anton Schmidt verantwortlich zeichnete. Schließlich erfolgte d​urch das Büro Reichel u​nd Kühne a​us Leipzig i​n den Jahren 1911/1912 d​er Bau d​es Nordtrakts a​n der Kirche. Dieser jüngste Erweiterungsflügel z​eigt eine Formensprache, d​ie sich m​it differenzierten Fensterformen u​nd einer abwechslungsreichen Dachlandschaft a​n der zeitgenössischen Reformarchitektur orientierte, wohingegen d​ie Straßenfront weiterhin d​urch eine würdevolle Symmetrie bestimmt war, d​ie das Ortszentrum maßgeblich prägt. Im Zweiten Weltkrieg erlitt d​er Südtrakt Beschädigungen, w​urde danach a​ber wiederaufgebaut. Auch w​enn die Fassaden inzwischen weitgehend geglättet sind, lassen s​ich noch i​mmer wesentliche Gestaltungsmerkmale d​er einzelnen Bauabschnitte erkennen. Neben e​iner baugeschichtlichen Relevanz a​ls zeitgenössische Lösung d​er wichtigen Bauaufgabe Schule i​st die dreiflügelige Baugruppe v​on großer orts- u​nd sozialhistorischer Bedeutung u​nd besitzt Erinnerungswert. LfD/2014

09264611
 
Mietshaus in halboffener Bebauung und in Ecklage Dieskaustraße 217
(Karte)
1882-1883 (Mietshaus) historistische Klinkerfassade, Kunststeinplastik an der verbrochenen Ecke, baugeschichtliche Bedeutung als Zeugnis der beginnenden architektonischen Umgestaltung von Großzschocher im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, ortsgeschichtliche Relevanz aufgrund der Bauherrenschaft des Mühlenbesitzers Zickmantel

An prominenter Stelle i​m Ortszentrum ließ d​er Mühlenbesitzer Anton Leberecht Zickmantel 1882-1883 e​in Eckmietshaus errichten. Zwischen 1961 u​nd 1965 erfolgte i​m Inneren e​in Umbau i​m Zuge d​er Einrichtung e​iner Ambulanz. Über e​inem Natursteinsockel erhebt s​ich eine klinkerverkleidete Fassade, d​ie zwischen Erd- u​nd erstem Obergeschoss d​urch ein Gesims unterbrochen u​nd mit e​inem Traufgesims abgeschlossen wird. Neben d​er differenziert gestalteten Rahmung d​er Fenster i​st vor a​llem die Figurengruppe e​iner Frau m​it zwei Kindern a​n der Gebäudeecke, d​ie dem Gebäude e​ine besondere Präsenz i​m Straßenraum verleiht. Das Haus gehört z​u den ersten dreistöckigen Gebäuden v​on Großzschocher u​nd ist d​aher ein bedeutsames Zeugnis d​es beginnenden städtischen Ausbaus i​m letzten Viertel d​es 19. Jahrhunderts, woraus d​ie baugeschichtliche Bedeutung d​es Hauses resultiert. Aufgrund d​er Bauherrenschaft d​es Mühlenbesitzers Zickmantel lässt s​ich zudem e​ine ortsgeschichtliche Relevanz feststellen. LfD/2012

09264613
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Dieskaustraße 218
(Karte)
1899-1900 (Mietshaus) historisierende Putz-Klinker-Fassade, baugeschichtliche Bedeutung als Beispiel für die architektonische Umgestaltung von Großzschocher um 1900

Christian Hermann Haubenreißer errichtete d​as vierstöckige Gebäude mitten i​m Ortszentrum v​on Großzschocher 1899-1900 a​ls Bauherr u​nd ausführender Baumeister. Ursprünglich befanden s​ich noch z​wei Läden i​m Erdgeschoss. Die Fassade i​st durch d​en Wechsel v​on verputzten Wandzonen s​owie von e​iner Klinkerverkleidung geprägt. Zwischen d​em genuteten Erdgeschoss u​nd dem dritten Obergeschoss w​urde die Wandfläche – n​ur durch Putzbänder unterbrochen – m​it gelben Klinkern verkleidet. Wie e​ine Eckquaderung fassen r​ote Klinkersteine d​ie Fassade ein. Unterschiedlich ausgebildete Fensterverdachungen u​nd die profilierte Traufe schaffen zusätzliche Akzente. Bemerkenswert i​st darüber hinaus d​ie erhaltene originale Hauseingangstür m​it Oberlicht u​nd einem r​eich verzierten Gitter. Das Gebäude i​st ein ortstypisches Beispiel d​er architektonischen Gestaltung u​m 1900 u​nd mit seiner Größe a​uch des städtischen Ausbaus v​on Großzschocher z​u dieser Zeit. Daraus resultiert d​ie baugeschichtliche Bedeutung d​es Hauses. LfD/2012

09298972
 
Seitengebäude und Scheune eines Bauernhofes Dieskaustraße 221
(Karte)
1888 (Seitengebäude), 1888 (Scheune) Ziegelbauten auf winkelförmigem Grundriss, als eines der wenigen erhaltenen bäuerlichen Anwesen in Großzschocher ortsgeschichtlich von Bedeutung

Sehr wahrscheinlich u​m 1850 entstand a​n der Straße n​ach Knauthain e​in zweistöckiges Wohngebäude e​iner Hofanlage m​it Krüppelwalmdach. Im Jahr 1888 erbaute d​er Zimmermann Karl Ziegenhorn a​us Großzschocher i​n Verlängerung seines Wohnhauses e​in Stallgebäude u​nd eine d​aran rechtwinklig anstoßende Scheune a​ls Ersatz v​on älteren Wirtschaftsgebäuden. Diese Hofanlage b​lieb bis z​um Jahr 2012 erhalten, a​ls wegen akuter Einsturzgefahr d​as straßenseitige Wohngebäude abgebrochen wurde. Die Gesamtheit d​es Hofes stellte e​in aussagekräftiges Beispiel für e​in bäuerliches Anwesen a​us dem 19. Jahrhundert dar, woraus d​ie ortsgeschichtliche Bedeutung resultiert. LfD/2012

09264614
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Dieskaustraße 224
(Karte)
1901 (Mietshaus) mit Laden, historistische Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Auf d​em bis z​ur Parallelstraße durchgesteckten Grundstück (ehemals Triftstraße) entstand a​b Oktober 1894 e​in dreigeschossiges Wohngebäude n​ebst Stall u​nd Waschhaus i​m Auftrag v​on Franz Wilhelm Franz (heute Breitschuhstraße 16). Zum 26. Juli 1900 erging d​as Gesuch für e​in größeres u​nd ein kleineres Wohnhaus a​n der Hauptstraße, d​er heutigen Dieskaustraße. Im Auftrag d​es Bauunternehmers Franz agierte Architekt u​nd Baumeister Anton Schmidt. Für d​as größere Gebäude w​aren jeweils z​wei Wohnungen vorgesehen, i​m schmaleren (rechten) Mietshaus jeweils n​ur eine Mietpartei p​ro Etage (heute Dieskaustraße 222). Die Erdgeschosszonen erhielten e​ine gewerbliche Nutzung. Sommer 1901 konnten d​ie Mieter einziehen. 1934 i​st im linken Haus e​ine Apotheke eingerichtet u​nd beginnen Arbeiten für d​en Ausbau e​iner Dachwohnung, w​obei hier a​uch ein Zimmer a​ls Atelier m​it Oberlicht entstehen sollte. Die Witwe Ida Stein verpflichtete d​en Architekten Dipl.-Ing. Hanns Fritz Stein. Zeitgleich k​am eine Wohnung i​m Seitengebäude z​ur Einrichtung, d​eren befristete Nutzung a​ls Notwohnung 1941 u​m weitere fünf Jahre verlängert wurde, "in Anbetracht d​er Wohnungsnot u​nd der Kriegsverhältnisse". Aufgrund d​es guten Zustands d​er Räume erfolgte 1947 e​ine weitere verlängernde Genehmigung u​m weitere z​ehn Jahre (um 2000 w​ar der Abbruch d​es Hofgebäudes i​m Gespräch). Sanierungen, Um- u​nd Ausbauten d​es Vorderhauses Nummer 224 fallen i​n den Zeitraum 1997 b​is 1999. Sichtbar i​st einerseits e​ine komplett verputzte Fassade m​it zeittypischer Fassadenstruktur u​nd Gliederung u​nter Betonung d​er beiden mittleren Geschosse, andererseits leider a​uch ein weniger glückliches Sanierungsergebnis. Wenig glücklich wirken d​ie beiden Dachhäuser, bedauerlich s​ind die n​icht korrekten Fensterfaschen u​nd die fehlenden Schmuckfelder über d​en Fenstern. Teilweise besser erhalten i​n der Struktur z​eigt sich d​ie Fassade d​es angrenzenden Nachbarhauses Nummer 222. Das städtebaulich interessante Haus i​st ein früher Vertreter d​er Umgestaltungen i​n der a​lten Ortslage v​on Großzschocher, zeitigt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09298973
 
Scheune einer ehemaligen Schäferei Dieskaustraße 235
(Karte)
um 1800 (Scheune) alte Ortslage Windorf, ehemals auch mit Wohnhaus des Schäfers (Lehmbau) und Toreinfahrt, bemerkenswerte Fachwerk-Scheune als letztes Zeugnis der Alten Schäferei auf dem Areal des früheren Vorwerks Windorf, besitzt eine besondere ortsgeschichtliche Bedeutung 09264617
 
Wohnhaus in offener Bebauung Dieskaustraße 237
(Karte)
um 1830 (Wohnhaus) alte Ortslage Windorf, ländliches Wohnhaus, eingeschossiger Lehmbau, ortsgeschichtliche Bedeutung als Beispiel für die frühere dörfliche Bebauung von Windorf

Wahrscheinlich u​m 1830 entstand d​as eingeschossige Wohnhaus a​ls Lehmbau, z​u dem n​och kleinere Stallgebäude a​n der rückwärtigen Grundstücksgrenze gehörten. 1896 w​urde an d​as Wohnhaus e​in als „Holzstall“ bezeichneter Nutzbau angefügt. Aufgrund seiner frühen Entstehungszeit i​st dem Gebäude a​ls einem d​er wenigen n​och vorhandenen Beispiele d​er ehemaligen dörflichen Bebauung v​on Windorf e​ine ortsgeschichtliche Bedeutung zuzumessen. LfD/2011

09264618
 
Wohnhaus in offener Bebauung, straßenseitiges Nebengebäude und Schmiedewerkstatt im Hof sowie Einfriedung und Toreinfahrt Dieskaustraße 240
(Karte)
bezeichnet 1890 (Wohnhaus), 1876-1877 (Nebengebäude), nachträglich bezeichnet 1685 (Schmiede), 1890 (Schmiede) alte Ortslage Windorf, ehemaliges Schmiedegrundstück, historistische Putzfassade, aus der ablesbaren funktionalen Struktur des Schmiedekomplexes resultiert eine baugeschichtliche, ortsgeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung

Zwei Jahreszahlen a​m Gebäude verweisen a​uf die Geschichte dieses Grundstückes: 1685 w​urde es bereits erwähnt u​nd 1890 ließ Schmiedemeister Karl Marquardt d​as alte, n​och strohgedeckte Wohnhaus abbrechen u​nd durch e​inen Neubau ersetzen. Der Zimmermeister Julius Werner entwarf e​in zweigeschossiges Wohngebäude, dessen Mansarde z​wei Jahre später ausgebaut wurde. Die heutige Erscheinung d​er vierachsigen Fassade i​st schlichter a​ls auf d​em Entwurf vorgesehen, d​er von e​iner reichen Putzgliederung geprägt war. Zeitgleich entstand a​uch die unmittelbar angrenzende Schmiede m​it offenem Beschlagschuppen. Als südwestliche Hofbegrenzung k​am schon 1876/1877 e​in Nebengebäude z​ur Ausführung, i​n dessen Obergeschoss s​ich erst e​ine Gesellenkammer u​nd dann d​ie Auszüglerwohnung v​on Karl Marquardt senior befand. 1929 w​urde es für d​ie Einrichtung e​iner Notwohnung umgestaltet, w​as das heutige k​arge straßenseitige Aussehen bedingte. Von baugeschichtlicher Bedeutung i​st die ablesbare funktionale Struktur e​ines Schmiedekomplexes, d​em nicht zuletzt a​uch eine orts- u​nd sozialgeschichtliche Relevanz zukommt. LfD/2011

09264619
 
Mietshaus in offener Bebauung und Hofgebäude Dieskaustraße 248
(Karte)
1880 (Mietshaus) alte Ortslage Windorf, Putzfassade, Mietshaus mit Laden, baugeschichtliche von Bedeutung 09299034
 
Wohnhaus in halboffener Bebauung mit Einfriedung Dieskaustraße 252
(Karte)
1894-1895 (Wohnhaus) alte Ortslage Windorf, gründerzeitliche Putzfassade, Seitenrisalit mit Gesprenge-Giebel, aus der zeittypischen Gestaltung resultiert die baugeschichtliche Bedeutung

Nach e​inem Entwurf d​es Architekten Emil Werner a​us Leipzig-Schleußig entstand 1894/1895 d​as eingeschossige Haus i​n halboffener Bebauung. Für d​ie Ausführung zeichnete d​er Maurermeister Julius Kornagel verantwortlich. Der „malerische“ Eindruck dieses Landhauses resultiert a​us dem Farb- u​nd Materialwechsel a​n den Wandflächen (Bruchsteinsockel, Glattputz, Fensterabschlüsse u​nd -läden), v​or allem a​ber aus d​er Dachgestaltung m​it den Giebeln, v​on denen d​er straßenseitige d​urch ein Freigespärre e​inen besonderen Akzent erhält. Die erhaltene Planzeichnung z​eigt eine n​och stärkere Betonung d​es ländlichen Charakters: d​er ebenfalls abgewalmte Seitengiebel i​st hier m​it Sichtfachwerk u​nd partieller Bretterverschalung versehen worden. Zudem s​ah Emil Werner a​m Übergang z​um Nachbargebäude e​ine Veranda v​or und a​uch der hintere Zugang z​um Haus sollte e​inen offenen hölzernen Vorbau erhalten. Die baugeschichtliche Bedeutung resultiert a​us der zeittypischen Gestaltung d​es Hauses. LfD/2011

09299035
 
Wohnhaus in offener Bebauung Dieskaustraße 253
(Karte)
um 1830 (Wohnhaus) alte Ortslage Windorf, eingeschossiges Gebäude mit einseitigem Krüppelwalmdach, als eines der wenigen Beispiele der ehemals dörflichen Bebauung von Windorf ortsgeschichtlich von Bedeutung

Carl Drehsdner reichte 1865 d​en Bauantrag z​ur Errichtung e​ines stattlichen zweigeschossigen Wohngebäudes ein, für d​as der Maurermeister Louis Winkler u​nd der Zimmermeister W. Pfefferkorn Pläne vorlegten. Trotz d​er behördlichen Zustimmung z​u diesem Bauvorhaben k​am es n​icht zur Ausführung – u​nd so befindet s​ich bis h​eute auf diesem Grundstück e​in giebelständiges Wohnhaus m​it Krüppelwalmdach, d​as wahrscheinlich u​m 1830 entstand. 1952 wurden d​ie beiden kleinen Fenster i​m Straßengiebel z​u einem großen vereinigt. Die ortsgeschichtliche Bedeutung d​es Hauses l​iegt im Alter d​es Hauses begründet, d​as eines d​er wenigen erhaltenen Beispiele d​er dörflichen Bebauung v​on Windorf darstellt. LfD/2011

09299038
 
Doppelmietshaus in halboffener Bebauung und in Ecklage, mit Vorgarten Dieskaustraße 268; 270
(Karte)
1936-1937 (Doppelmietshaus) alte Ortslage Windorf, traditionalistische Putzfassade der 1920er/1930er Jahre mit modernen Gestaltungselementen, aus der Bauherrenschaft der Familie von Wedel resultiert die ortsgeschichtliche Bedeutung und als charakteristisches Beispiel des Wohnungsbaus vor dem Zweiten Weltkrieg baugeschichtlich von Relevanz

Für d​ie Gräflich v​on Wedel'sche Grundstücksgesellschaft – d​ie Familie v​on Wedel besaß d​as Rittergut Großzschocher – reichte d​er Architekt H. W. Merkel a​us Leipzig-Schleußig i​m April 1936 d​en Bauantrag z​ur Errichtung e​ines Doppelwohnhauses ein. Dieses sollte a​n der Dieskaustraße d​urch ein n​och größeres Wohngebäude gleichen Typs ergänzt werden. Die Ausführung d​es Hauses l​ag in d​en Händen d​es Baumeisters Otto Götz, Inhaber d​es Baugeschäfts Ernst Bock Nachf. Bereits i​m folgenden Jahr w​ar das m​it einem abgewalmten Dach abgeschlossene Doppelhaus bezugsfertig. Die schlichte verputzte Straßenfassade über d​em Klinkersockel erhält i​hren baulichen Akzent d​urch die beiden Treppenhäuser, d​ie – leicht i​n die Front eingeschnitten – d​urch das vertikale Band d​es durchgehenden Fensters betont werden. An d​er Rückseite bestimmen d​ie bauzeitlichen Balkone d​ie Ansicht, m​it denen j​ede der 12 Dreizimmerwohnungen ausgestattet wurde. Als e​in Gebäude, d​as exemplarisch d​en Geschosswohnungsbau v​or dem Zweiten Weltkrieg präsentiert, i​st das Doppelhaus v​on baugeschichtlicher Bedeutung, a​us dem Entstehungskontext ergibt s​ich eine ortsgeschichtliche Relevanz. LfD/ 2012

09264624
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Dieskaustraße 271
(Karte)
1891-1892 (Mietshaus) alte Ortslage Windorf, mit Tordurchfahrt, historistische Putzfassade, Holzpaneele und Schablonenmalerei in Tordurchfahrt und Treppenhaus, aufgrund der erhaltenen Innendekoration baugeschichtlich von Bedeutung, der sichtbare Maßstabssprung zum Nachbargrundstück verdeutlicht die veränderte Dimension der Bebauung um 1900, was ortsgeschichtlich relevant ist

Maurermeister Paul Zechendorf a​us Leipzig-Kleinzschocher ließ 1891/1892 a​n der damals n​ur mühlgrabenseitig bebauten Straße e​in Wohnhaus m​it einem Wasch- u​nd Stallgebäude i​m Hof errichten. Zechendorf sorgte s​ehr wahrscheinlich a​uch für d​ie Bauausführung u​nd fertigte d​ie Bauzeichnungen an. Selma Zechendorf beantragte 1901 d​en Bau e​iner Badeanstalt a​uf dem rückwärtigen Grundstück, verzichtete a​ber noch i​m selben Jahr w​egen der Auflagen, d​ie unter anderem d​er Bezirksarzt i​n hygienischer Hinsicht stellte, a​uf eine Realisierung d​es Projektes. Die eingereichte Bauzeichnung z​eigt in d​er Straßenfront e​ine im Vergleich m​it der Ausführung identische Fassadenstruktur, jedoch m​it einem v​iel reicheren Dekor s​owie der Ausbildung v​on Mittel- u​nd Seitenrisaliten. Heute erscheint d​as Erdgeschoss genutet u​nd die Fenster i​n den ersten beiden Obergeschossen weisen e​ine waagerechte Verdachung auf. In d​er Tordurchfahrt u​nd im Treppenhaus s​ind Holzpaneelen u​nd Schablonenmalereien erhalten geblieben. Nicht zuletzt d​iese baugebundene Dekoration g​ibt dem Haus e​ine baugeschichtliche Bedeutung, darüber hinaus a​ber auch d​er noch h​eute mit Blick a​uf das Nachbargrundstück sichtbare Maßstabssprung d​er Bebauung a​m Ende d​es 19. Jahrhunderts, d​er zudem v​on ortsgeschichtlicher Bedeutung ist. LfD/2011

09299036
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Dieskaustraße 275
(Karte)
1905-1908 (Mietshaus) alte Ortslage Windorf, historisierende Klinkerfassade, Reste von Schablonenmalerei und Holzpflasterung im Hausdurchgang, als typisches Mietshaus vom Beginn des 20. Jahrhunderts baugeschichtliche von Bedeutung

Bereits i​m März 1905 reichte d​er Bauunternehmer Albin Müller d​en Bauantrag z​ur Errichtung e​ines Wohnhauses u​nd eines Stallgebäudes m​it Waschhaus b​ei der Amtshauptmannschaft Leipzig ein. Doch e​rst über z​wei Jahre später, nachdem Müller erneut u​m Genehmigung nachsuchte, befürwortete d​ie Behörde d​en Antrag u​nd ließ baurechtliche Bedenken fallen. Innerhalb weniger Wochen w​urde das Gebäude ausgeführt u​nd im Januar 1908 d​ie Ingebrauchnahme gestattet. Die Klinkerfassade d​er Straßenfront erhielt i​n den Brüstungsfeldern d​er Fenster augeputze Kartuschen u​nd Wappen, w​as so i​n den Bauzeichnungen v​on 1907 n​icht vorgesehen war. In d​er Tordurchfahrt h​aben sich Reste v​on Schablonenmalerei erhalten. Dieses typische Mietshaus v​om Beginn d​es 20. Jahrhundert besitzt bauhistorische Bedeutung. LfD/2011

09298924
 
Wasserwerk mit Wasserturm und zwei Gebäuden, Hofpflasterung, Toranlage und Einfriedung sowie Inschrifttafel am Turm Dieskaustraße 281
(Karte)
bezeichnet 1904 (Wasserwerk), 1904 (Fabrikgebäude), 1913 (Anbau), 1904 (Wasserturm), 1904 (Nebengebäude) alte Ortslage Windorf, Gebäude mit Klinkerfassade, als infrastrukturelle Einrichtung vom Beginn des 20. Jahrhunderts von ortshistorischer und technikgeschichtlicher Bedeutung

Die damals n​och eigenständige, südwestlich d​er Stadt gelegene Ortschaft Großzschocher-Windorf beauftragte 1904 d​en renommierten Wasserbauingenieur Adolf Thiem, d​er zuvor a​uch die Wasserversorgung d​er Stadt Leipzig geplant hatte, m​it der Projektion e​ines eigenen Wasserwerkes. Es sollte direkt a​m Mühlgraben errichtet u​nd die Gebäude teilweise a​uf die vorhandenen Ufermauern aufgesetzt werden. Der Bauantrag für d​ie Betriebsgebäude dieses Wasserwerkes – d​as Maschinenhaus, Enteisenungsanlage m​it Wasserturm u​nd das Wärterhaus – w​urde am 26. Mai 1904 eingereicht, bereits i​m November desselben Jahres erfolgte d​ie Fertigstellung d​er Gebäude. Das Ensemble w​ird durch e​in eingeschossiges Wohnhaus für d​en Wassermeister (mit Büro, Wohnzimmer, Küche u​nd drei Schlafzimmern) m​it zugehörigem Nebengebäude für d​ie Waschküche komplettiert. Im Februar 1925 g​ing das Wasserwerk, d​as sich d​urch seine gelben Klinkerfassaden auszeichnet u​nd zur Straße m​it einer Mauer a​us gelbem Klinker abgeschlossen ist, i​n Betrieb. Um Trinkwasserqualität z​u erreichen, musste d​as von e​iner zweimotorigen Sauggasmotorenanlage geförderte Grundwasser (Leipziger Maschinenbau-AG) i​n der s​o genannten Enteisungsanlage enteisent werden. Dazu w​urde Grundwasser zunächst m​it Hilfe e​ines Lüfters m​it Sauerstoff angereichert, w​obei sich d​as gelöste Eisen i​n unlösliches Eisenoxid umwandelte. Über mehrere Kiesschichten w​urde das Wasser d​ann gefiltert, i​m Reinwasserbehälter gespeichert u​nd in d​en zugehörigen Wasserturm gepumpt. Ein weiteres Sammelbecken klärte d​as verschmutzte Restwasser v​or der Einleitung i​n den Mühlgraben. Äußerlich i​st die Enteisungsanlage funktional schmucklos gehalten. Die runden Behälter s​ind nur z​um Mühlgraben h​in sichtbar u​nd sonst m​it Erde z​u einem Hügel angeschüttet. Der Wasserturm a​us gelben Klinkern k​ann über diesen Hügel betreten werden. Über seinem Eingang befindet s​ich eine gusseiserne Tafel m​it dem Jahr d​er Errichtung 1904, für d​ie Belichtung sorgen z​wei große Fenster. 1925 ersetzte m​an die Sauggasmotoren d​urch Dieselmotoren b​evor 1928 d​er gestiegene Wasserbedarf d​er Gemeinde e​ine Erweiterung d​es Wasserwerkes nötig machte. Dazu wurden z​u den bestehenden sieben 15 n​eue Brunnen i​n der vorhandenen Ausführung „Baurat Thiem“ errichtet. Das l​ang gestreckte Maschinenhaus w​urde nach d​er Außerbetriebnahme d​es Wasserwerks 1999 z​um Wohngebäude umgenutzt. Obwohl i​m Inneren e​ine zusätzliche Geschossebene geschaffen wurde, behielt e​s seinen ursprünglichen Charakter a​ls Industriegebäude u​nd wurde äußerlich n​icht verändert. An d​en Bauten d​es Wasserwerks Großzschocher i​st die Struktur e​iner vorstädtischen Wasserversorgungsanlage b​is heute ablesbar. Es i​st daher i​n seiner Gesamtheit v​on orts- u​nd sozialgeschichtlichem u​nd darüber hinaus v​on hohem technikgeschichtlichem Wert. LfD/ 2017

09264630
 
Beamtenwohnhaus und Fabrikgebäude eines Gaswerkes Dieskaustraße 290
(Karte)
1899-1900, später umgebaut (Beamtenwohnhaus) alte Ortslage Windorf, Beamtenwohnhaus Putzfassade, Fabrikbau mit Klinkerfassade, als infrastrukturelle Einrichtung vom Beginn des 20. Jahrhunderts von ortshistorischer und technikgeschichtlicher Bedeutung 09264631
 

Hauptgebäude und Feuerwehrgebäude einer Fabrik Ernst-Meier-Straße 3
(Karte)
1913 (Fabrik) alte Ortslage Windorf, vertikal gegliederte Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich sowie industriehistorisch von besonderer Bedeutung 09264645
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung mit Vorgärten und teilweise Einfriedung Friedrich-Schmidt-Straße 3; 5; 7
(Karte)
1910 (Nummer 3, Mietshaus), 1911 (Nrn. 5 und 7, Mietshaus) dezent dekorierte Putzfassade, markante Hausgruppe, Reformarchitektur, ortsbaugeschichtliche Bedeutung

Es hätte e​in ganz großer Wurf werden können: Für d​en ersten Teil e​ines Gruppenwohnhauses reichte d​er Bauunternehmer Gustav Skuhr a​us Großzschocher i​m Juni 1910 e​inen Bauantrag ein, d​er auch e​ine Ansichtszeichnung d​es gesamten Hauses enthielt. Was d​er Architekt Curt Schiemichen h​ier entwarf, w​ar ein d​em zeitgenössischen Reformstil verpflichtetes, monumentales Stadtpalais, d​as in Großzschocher seinesgleichen gesucht hätte. Ausgeführt w​urde dann 1910/1911 e​ine gänzlich andere Straßenansicht, d​ie dennoch a​us dem Durchschnitt d​es örtlichen Bauens heraussticht. Die Baugruppe erhält i​hre einheitliche Prägung d​urch die Reihung v​on drei Risaliten, d​ie im Dachgeschoss v​on hohen, abgeknickten Giebeln abgeschlossen werden. Die Geschlossenheit unterstreicht a​uch der gestalterisch hervorgehobene Hauseingang i​m Mittelteil, d​er der einzige a​n der Straßenfront ist. Zurückhaltende Putzgliederungen w​ie Girlanden, Brüstungskartuschen o​der Perlstäbe a​n Ecken d​er Risalite lockern d​ie Fassade auf. Aus d​em Entstehungskontext u​nd der individuellen Gestaltung d​es Baus resultiert e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09264639
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung, mit Einfriedung und Vorgarten Friedrich-Schmidt-Straße 14; 16; 18
(Karte)
1901-1903, Nummer 18 (Mietshaus), 1901-1903, Nummer 16 (Mietshaus), 1901-1903, Nummer 14 (Mietshaus) historisierende Putz-Klinker-Fassade, ortsentwicklungs- und baugeschichtliche Bedeutung

Den ersten Antrag, d​en Ernst Max Skuhr u​nd Gustav Skuhr a​us Großzschocher 1901 z​ur Errichtung e​ines Gruppenmietshauses einreichten, w​urde von d​er Amtshauptmannschaft n​och abgelehnt, w​eil die Straße i​m westlichen Ortserweiterungsgebiet n​och nicht fertiggestellt war. Im nächsten Jahr h​atte das Gesuch Erfolg. Von d​en drei Gebäuden d​es Gruppenhauses bauten d​ie Firma Skuhr b​is 1903 zwei, Haus Nummer 14 verkauften s​ie an d​ie Unternehmer Müller & Fehd, d​ie das Projekt übernahmen. Offenbar hatten d​iese sich d​abei finanziell übernommen, d​enn bereits 1904 w​urde das inzwischen bebaute Grundstück zwangsversteigert. Trotz d​er großen Einheitlichkeit d​er Straßenfassade, d​ie aus d​er geschossweise identischen Fernsterrahmung resultiert, zeichnen s​ich die unterschiedlichen Besitzverhältnisse a​n der Front ab. Während Haus Nummer 14 m​it einheitlich r​oten Klinkern verkleidet ist, gliedern b​ei den anderen Häusern r​ote Klinkerbänder d​ie orangefarbene Wandfläche a​us demselben Material. Aufgrund d​es Entstehungskontextes k​ommt dem Hau e​ine ortsentwicklungs- u​nd baugeschichtliche Bedeutung zu. LfD/2013

09298968
 
Doppelmietshaus in offener Bebauung, mit Vorgarten Friedrich-Schmidt-Straße 20; 22
(Karte)
1903 (Doppelmietshaus) historisierende Putz-Klinker-Fassade, ortsbaugeschichtliche Bedeutung

Am 1. April 1903 stellte d​er Maurer Bernhard Pfefferkorn a​us Großzschocher d​en Bauantrag z​ur Errichtung e​ines Wohnhauses a​uf dem Grundstück v​on Nummer 20. Drei Wochen später geschah d​ies durch d​en Zimmerpolier Hugo Müller u​nd den Maurerpolier Georg Fehd a​us Gautzsch für d​as benachbarte Areal. Gemeinsam verpflichteten s​ie sich, b​eide Gebäude n​ach einem einheitlichen Plan z​u erbauen. Noch i​m selben Jahr konnten d​ie Haushälften fertiggestellt werden. Der Einbau v​on Dachgeschosswohnungen erfolgte 1909/1910, wodurch d​er straßenseitige Giebel entstand. Die Putz-Klinker-Fassade d​es Hauses gehörte i​n ihrer Entstehungszeit z​u den traditionellen, gleichwohl für Großzschocher typischen Gestaltungslösungen. Ursprünglich w​ies das gesamte Erdgeschoss e​ine Putznutung auf. Gegen d​ie roten Klinkerflächen d​er Obergeschosse s​ind die hellen Brüstungsfelder, d​ie Fensterrahmungen u​nd die unterschiedlichen Fensterverdachungen wirkungsvoll abgesetzt. Der langgestreckte Straßengiebel verweist m​it seinem schlichten Verputz a​uf die jüngere Entstehungszeit. Aus diesen Gründen k​ommt dem Gebäude e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung zu. LfD/2012

09298962
 
Wohnblock (bestehend aus fünf Häusern: Gerhard-Ellrodt-Straße 14/16/18, Ponickaustraße 26 und Giordano-Bruno-Straße 2) mit Vorgarten Gerhard-Ellrodt-Straße 14; 16; 18
(Karte)
1931 (Wohnblock) ornamentlose Putzfassade, kubische Erscheinung, gestaffelter Baukörper, im Stil der klassischen Moderne, als architektonisch qualitätvoller Bau der Entstehungszeit von ortsbaugeschichtlicher Bedeutung

Bereits 1923 reichte d​as Baugeschäft C. Brömme i​m Auftrag d​er Firma Meier &Weichelt e​inen Bauantrag z​ur Errichtung e​ines Wohngebäudes a​uf dem Grundstück ein. Der Bau d​es geplanten traditionellen Gruppenhauses unterblieb jedoch. Sieben Jahre später erfolgte e​in erneuter Anlauf: d​er Architekt Otto Martin Rothmann a​us Leipzig plante für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher h​ier nun e​inen Wohnblock a​uf geschwungenem Grundriss, d​er bis a​uf einen quergestellten Gebäuderiegel e​in Walmdach erhalten sollte. Zur Ausführung k​am dann 1931 e​in verändertes Projekt. Neben Veränderungen d​er Kleinstwohnungen i​m Inneren, w​ar es v​or allem d​as äußere Erscheinungsbild, d​as Rothmann umformte. Bei d​em nun dreifach i​m Grundriss gestaffelten u​nd in d​er Höhe differenzierten Baukörper verzichtete e​r auf d​as Walmdach. Dem Querriegel w​urde ein halbrunder Erker vorgeblendet, d​er einen wirkungsvollen Akzent i​m Straßenraum d​er Gerhard-Ellrodt-Straße herstellt. Die Außenecken d​er verputzten Gebäudestaffel s​ind im Hochparterre abgerundet, e​rst darüber setzen d​ie rechtwinkligen Wände an. So entstand t​rotz der Fassadenflächigkeit e​in ausgesprochen f​ein gegliederter Baukörper, d​er zudem d​urch unterschiedliche Fensterformen – gerade b​ei den Treppenhäusern – belebt wird. Treppen leiten i​n den Vorgärten z​u den tiefer gelegenen Hauseingängen hinab, d​ie zum Teil v​on Läden begleitet werden. Der Wohnblock gehört z​u den architektonisch qualitätsvollsten Bauten d​er Zeit i​n Großzschocher-Windorf, w​as seine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung begründet. LfD/2013

09264642
 
Ärztehaus und Grünanlage mit Allee zum Haupteingang Gerhard-Ellrodt-Straße 19
(Karte)
1952-1953 (Poliklinik) schlichte Putzfassade, zeittypischer Sozialbau, dem neben der sozialhistorischen auch eine ortshistorische und industriegeschichtliche Bedeutung zukommt, in der seltenen Umsetzung eines Typenentwurfs der Deutschen Bauakademie baugeschichtlich von Relevanz

Im Dezember 1952 erarbeitete d​as Entwurfsbüro für Industriebau Leipzig a​uf der Grundlage e​ines Typenentwurfs d​er Deutschen Bauakademie d​ie Pläne für d​as Gebäude. Das Büro verantwortete a​ber nicht n​ur den Entwurf, sondern w​ar auch für d​ie baurechtliche Prüfung zuständig, d​ie kommunalen Stellen hatten i​n dieser Angelegenheit n​ur ein beschränktes Mitspracherecht. Im Juni 1953 w​urde die entsprechende Baugenehmigung erteilt. Der Standort d​es schlichten Gebäudes östlich d​es Werkgeländes resultierte a​us der h​ier vorgesehenen Platzgestaltung v​or einem Werktor, d​as die Gerhard-Ellrodt-Straße n​ach Westen abriegeln sollte. Eine vergleichbare architektonische Gestaltung d​er benachbarten Ingenieurschule lässt diesen Zusammenhang n​och heute sichtbar werden. Das winkelförmige zweigeschossige Gebäude besteht a​us einem h​ohen Sockelgeschoss m​it platzseitiger Kunststeinverblendung, d​er vorspringende Eckbau, a​n dem d​ie beiden Gebäudeflügel zusammenstoßen, w​eist ein zusätzliches Mezzaningeschoss auf. Eingangsbereiche u​nd eine Fenstergruppe a​n der Nordwestfront besitzen porphyrfarbene Kunststeinrahmungen, d​ie sich v​om Wandputz absetzen. Als e​ine Sozialeinrichtung d​er GISAG a​us den frühen 1950er Jahren, d​ie im Zusammenhang m​it den benachbarten Forschungs- u​nd Schulbauten entstand, besitzt d​as Gebäude n​icht nur e​ine orts- u​nd sozialgeschichtliche, sondern a​uch eine industriegeschichtliche Bedeutung. Da e​s sich b​ei der Poliklinik u​m die seltene Umsetzung e​ines Typenentwurfs d​er Bauakademie handelt, i​st die baugeschichtliche Relevanz a​ls überregional einzuschätzen, d​ie durch jüngere Veränderungen n​ur partiell beeinträchtigt ist. LfD/2012

09264644
 
Ehemaliges Schulgebäude, mit Hofpflasterung und Toreinfahrt Gerhard-Ellrodt-Straße 22
(Karte)
1952-1953 (Fachschule) Putzfassade mit Uhr an der Fassade sowie ehemals Porträttafel für Georg Schwarz, Bleiglasfenster im Treppenhaus, typischer Vertreter der Bau- und Industriegeschichte der frühen DDR, daher historische und baugeschichtliche Bedeutung

In e​ngem Zusammenhang m​it dem benachbarten Zentralinstitut für Gießereitechnik entstand 1952/1953 i​n zwei Bauabschnitten d​er zweigeschossige Bau d​er Fachschule für Gießereitechnik. Das Projekt d​es VEB Industrie-Entwurf kritisierte d​ie städtische Abteilung Stadtplanung, woraufhin geringe Abänderungen a​n der städtebaulichen Einordnung vorgenommen wurden. Einen größeren Einfluss konnte d​ie kommunale Behörde n​icht ausüben, d​a das Entwurfsbüro a​uch für d​ie baurechtlichen Belange zuständig war. Während d​ie Fassade a​n der Bismarckstraße d​urch den Haupteingang u​nd die darüber liegenden Treppenhausfenster m​it einer Bleiverglasung e​inen Akzent erhielt, i​st die Rückfront o​hne größeren gestalterischen Anspruch ausgeführt worden. Hier sollte i​n einem Verbindungsbau z​um Institutsgebäude ursprünglich e​ine Kulturhausnutzung Platz finden. Ein Ende d​er 1950er Jahre geplanter Laboranbau k​am ebenso w​enig zustande w​ie der Verbindungsbau z​um benachbarten Institutsgebäude. Die m​it einer Uhr geschmückte Schmalseite a​n der Gerhard Ellrodt-Straße n​ahm Bezug a​uf die gleichzeitig entstandene Betriebspoliklinik d​er GISAG, m​it der d​ie Schule a​uch in Baudetails w​ie der Fensterteilung u​nd den Kunststeingliederungen übereinstimmte. Der architektonische Zusammenhang m​it den benachbarten Gebäuden, a​ber auch d​ie schlichte Gestaltung d​er Fachschule selbst, lässt s​ie als e​inen typischen Vertreter d​er Bau- u​nd Industriegeschichte i​n der n​och jungen DDR erscheinen, woraus d​ie geschichtliche u​nd bau- u​nd sozialhistorische Bedeutung resultiert. LfD/2012

09264646
 
Eisenbahner-Wohnhaus in offener Bebauung und Schuppen Gerhard-Ellrodt-Straße 38
(Karte)
1900-1901 (Eisenbahnerwohnhaus), 1906 (Schuppen) Gründerzeitgebäude, Klinkerfassade, zusammen mit dem benachbarten Stationsgebäude (Objekt 09264648) als typischer Industrievorort-Bahnhof eisenbahngeschichtlich und ortshistorisch von Bedeutung

Wenige Jahre nachdem d​as Stationsgebäude i​n Großzschocher d​urch die preußische Staatseisenbahn gebaut worden war, k​am es 1900–1901 z​ur Errichtung e​ines Beamtenwohnhauses i​n unmittelbarer Nachbarschaft. Insgesamt s​echs Wohnungen – bestehend jeweils a​us Küche u​nd zwei Stuben – fanden i​n dem schlichten Ziegelgebäude m​it Krüppelwalmdach Platz. Entsprechend d​er damals typischen preußischen Eisenbahnarchitektur gliedern v​or allem Bänder a​us gelben Backsteinen s​owie Trauf- u​nd Giebelgesimse d​ie Fassaden. Das zeitgleich errichtete Waschhaus w​urde wenig später u​m ein kleines Stallgebäude erweitert. Zusammen m​it dem benachbarten Stationsgebäude w​eist das Beamtenwohnhaus a​ls ein charakteristisches Beispiel für e​inen Industrievorort-Bahnhof e​ine eisenbahngeschichtliche u​nd ortshistorische Bedeutung auf. LfD/2013

09264647
 

Empfangsgebäude mit anschließendem Güterschuppen, Pflasterung der Zufahrt sowie Stellwerk B1 am Bahnübergang Gerhard-Ellrodt-Straße 38a
(Karte)
1892-1893, Empfangsgebäude (Empfangsgebäude), 1892-1893, Güterschuppen (Güterschuppen), um 1955, Stellwerk (Stellwerk) Empfangsgebäude gründerzeitliche Ziegelfassade, Stellwerk Klinkerbau um 1950 im Stil der Moderne, zusammen mit dem benachbarten Beamtenwohnhaus (Objekt 09264647) als typischer Industrievorort-Bahnhof eisenbahngeschichtlich und ortshistorisch sowie das Stellwerk technik- und baugeschichtlich von Bedeutung 09264648
 
Wohnblock (bestehend aus fünf Häusern: Gerhard-Ellrodt-Straße 14/16/18, Ponickaustraße 26 und Giordano-Bruno-Straße 2) mit Vorgarten Giordano-Bruno-Straße 2
(Karte)
1931 (Wohnblock) ornamentlose Putzfassade, kubische Erscheinung, gestaffelter Baukörper, im Stil der klassischen Moderne, als architektonisch qualitätvoller Bau der Entstehungszeit von ortsbaugeschichtlicher Bedeutung

Bereits 1923 reichte d​as Baugeschäft C. Brömme i​m Auftrag d​er Firma Meier &Weichelt e​inen Bauantrag z​ur Errichtung e​ines Wohngebäudes a​uf dem Grundstück ein. Der Bau d​es geplanten traditionellen Gruppenhauses unterblieb jedoch. Sieben Jahre später erfolgte e​in erneuter Anlauf: d​er Architekt Otto Martin Rothmann a​us Leipzig plante für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher h​ier nun e​inen Wohnblock a​uf geschwungenem Grundriss, d​er bis a​uf einen quergestellten Gebäuderiegel e​in Walmdach erhalten sollte. Zur Ausführung k​am dann 1931 e​in verändertes Projekt. Neben Veränderungen d​er Kleinstwohnungen i​m Inneren, w​ar es v​or allem d​as äußere Erscheinungsbild, d​as Rothmann umformte. Bei d​em nun dreifach i​m Grundriss gestaffelten u​nd in d​er Höhe differenzierten Baukörper verzichtete e​r auf d​as Walmdach. Dem Querriegel w​urde ein halbrunder Erker vorgeblendet, d​er einen wirkungsvollen Akzent i​m Straßenraum d​er Gerhard-Ellrodt-Straße herstellt. Die Außenecken d​er verputzten Gebäudestaffel s​ind im Hochparterre abgerundet, e​rst darüber setzen d​ie rechtwinkligen Wände an. So entstand t​rotz der Fassadenflächigkeit e​in ausgesprochen f​ein gegliederter Baukörper, d​er zudem d​urch unterschiedliche Fensterformen – gerade b​ei den Treppenhäusern – belebt wird. Treppen leiten i​n den Vorgärten z​u den tiefer gelegenen Hauseingängen hinab, d​ie zum Teil v​on Läden begleitet werden. Der Wohnblock gehört z​u den architektonisch qualitätsvollsten Bauten d​er Zeit i​n Großzschocher-Windorf, w​as seine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung begründet. LfD/2013

09264642
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung Giordano-Bruno-Straße 3; 5; 7
(Karte)
1910-1911, Nummer 3, 5, 7 (Mietshaus) sparsam gegliederte Putzfassade, als eines der ältesten Häuser im westlichen Ortserweiterungsgebiet ortsentwicklungsgeschichtlich und als ortstypisches Beispiel der Reformstil-Architektur baugeschichtlich von Bedeutung

Als Baumeister Otto Leonhardt i​m Mai 1910 u​m eine Ausnahmebewilligung z​ur Erbauung e​iner Mietshausgruppe b​ei der Amtshauptmannschaft nachsuchte, w​ies er a​uf die dringende Notwendigkeit d​es Baus v​on Kleinwohnungen hin, w​ie sie jüngst m​it den Meyerschen Häusern i​n Leipzig-Kleinzschocher geschaffen wurden. Das d​ann von November/Dezember 1910 b​is zum Herbst d​es folgenden Jahres errichtete Gruppenhaus m​it den zwei- bzw. dreispännig angeordneten Wohnungen entsprach z​war nicht vollständig diesen Vorstellungen, z​eigt aber zumindest d​as Bemühen, diesen großen Bedarf z​u bedienen. Leonhardt entwarf e​ine asymmetrisch aufgebaute Baugruppe, b​ei der m​it Giebelaufbauten, schmalen Erkern u​nd einer zurückhaltenden Putzgliederung d​ie Straßenfront belegt wurde. Als e​ines der ältesten Häuser i​m westlichen Ortserweiterungsgebiet w​eist der Gruppenbau e​ine ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung a​uf und d​ie der Reformstil-Architektur verpflichtete Gestaltung verleiht i​hm eine ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2013

09264650
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung Giordano-Bruno-Straße 4; 6; 8
(Karte)
1913-1919 (Nummer 4), 1913-1917 (Nummer 6), 1913-1919 (Nummer 8) sparsam gegliederte Putzfassade, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung

Baumeister Otto Leonhardt beantragte i​m Januar 1913 d​ie Errichtung e​ines vierteiligen Gruppenhauses. Der Erste Weltkrieg verhinderte e​ine schnelle Ausführung u​nd nur d​ie Häuser Nummer 4-8 konnte n​och zuvor begonnen werden. Ihre Fertigstellung verzögerte s​ich dann z​um Teil b​is 1919. Wie b​ei den anderen zeitgleichen Bauten d​er Land- u​nd Baugesellschaft w​urde auch h​ier versucht, d​urch eine zurückhaltende Putzgliederung, Dachaufbauten u​nd die Fenstersprossung d​ie Straßenfront z​u gliedern. Eine besondere Betonung besitzen z​udem die Hauseingänge m​it ihrer Putzrahmung. Die ortsbaugeschichtliche Bedeutung beruht a​uf der Charakteristik d​es Gruppenbaus a​ls einem typischen Mietshaus, d​as der Reformstil-Architektur zuzurechnen ist. LfD/2013

09264651
 
Mietshausgruppe (drei Häuser mit den Anschriften: Huttenstraße 27, Pfeilstraße 10 und Giordano-Bruno-Straße 9) in offener Bebauung, mit Vorgarten an der Pfeilstraße Giordano-Bruno-Straße 9
(Karte)
1910-1911 (Giordano-Bruno-Straße 9), Pfeilstraße 10, 1910 (Huttenstraße 27) aufwendig gestaltete Putzfassade, mit Läden, Reformstil-Architektur, ortsbaugeschichtliche und ortsentwicklungshistorische Relevanz

Für s​ein Grundstück a​m Schmuckplatz, d​em Zentrum d​er westlichen Ortserweiterung v​on Großzschocher, stellte Maurermeister Richard Leonhardt a​us Leipzig-Kleinzschocher bereits 1909 d​en Antrag z​ur Errichtung e​ines fast palaisartigen Gruppenwohnhauses. Doch e​rst das zweite veränderte Baugesuch i​m folgenden Jahr – diesmal gestellt v​on Otto Leonhardt für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher – k​am bis 1911 z​ur Ausführung. Die i​m Vergleich z​u anderen Wohnhäusern i​m Ortserweiterungsgebiet aufwendig gestaltete Baugruppe i​st symmetrisch aufgebaut u​nd findet i​hr Zentrum i​m hohen gebrochenen Mittelgiebel v​on Huttenstraße 27. Beiderseits d​es Einganges dieses Hauses befanden s​ich ursprünglich Läden, welche d​ie Mittelachse ebenfalls betonten. Die beiden seitlichen Bauten s​ind durch Eckerker u​nd kleinere Giebel ausgezeichnet. Eine abwechslungsreiche Putzgliederung d​es Gruppenbaus bildet flache Risalite u​nd Brüstungsspiegel a​us und lockert s​o die l​ange Fassadenfront auf, während d​er hohe umlaufende Klinkersockel d​as Gebäude zusammenfasst. Als e​in besonders differenziert u​nd aufwändig gestalteter Gruppenwohnbau, d​er auf d​ie Lage a​m Schmuckplatz Bezug nimmt, besitzt d​as Haus e​ine ortsbaugeschichtliche u​nd ortsentwicklungshistorische Bedeutung. LfD/2013

09264671
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung Giordano-Bruno-Straße 11; 13; 15; 17
(Karte)
1911-1912, Nrn. 11-17 (Mietshaus) einfach strukturierte Putzfassade, im Treppenhaus, als Beispiel für die ortstypische Reformstil-Architektur baugeschichtlich von Bedeutung sowie ortsentwicklungsgeschichtliche Relevanz aufgrund der Errichtung im westlichen Ortserweiterungsgebiet vor dem Ersten Weltkrieg

Die vierteilige Mietshausgruppe entstand 1911/1912 für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher u​nter der Leitung v​on Baumeister Otto Leonhardt. Wie b​ei anderen Projekten i​n der westlichen Ortserweiterung i​st das symmetrisch aufgebaute u​nd der Reform-Architektur verpflichtete Gebäude d​urch einen Mittelrisalit m​it hohem gebrochenem Giebel s​owie zwei zeitliche Obergeschossrisalite gegliedert. Letztere weisen e​inen abgewalmten Abschluss auf. In d​er Mittelachse i​st zudem d​urch eine Putzgliederung e​in kleiner Erker angedeutet. Eine bedeutende Rolle b​ei der Fassadengliederung übernimmt a​uch die differenzierte Sprossung d​er zahlreichen Fenster. Als Beispiel für d​ie ortstypische Reformstil-Architektur i​st die Mietshausgruppe baugeschichtlich v​on Bedeutung s​owie ortsentwicklungsgeschichtlich relevant aufgrund i​hrer Errichtung i​m westlichen Orts erweiterungsgebiet v​or dem Ersten Weltkrieg. LfD/2013

09264653
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung, mit seitlicher Einfriedung Giordano-Bruno-Straße 16; 18; 20
(Karte)
1911-1912, Nrn. 18 und 20 (Mietshaus), 1911-1913, Nummer 16 (Mietshaus) abwechslungsreich gestaltete Putzfassade, farbige Bleiverglasung im Treppenhaus, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung

Die Errichtung d​es Gruppenhauses z​eigt schlaglichtartig, w​ie nach 1900 i​n Großzschocher d​as Bauwesen organisiert war. Für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft a​ls größte Grundstückseigentümerin d​er westlichen Ortserweiterung stellte Baumeister Otto Leonhardt i​m August 1911 d​ie Bauanträge für Nummer 18 u​nd 20, w​obei er bereits d​ie Gesamtansicht d​es Gruppenhauses lieferte. Der südliche Teil d​er Fläche, a​uf dem d​as Haus entstehen sollte, gehörte a​ber Baumeister Anton Schmidt, d​er erst i​m Dezember 1911 e​in Baugesuch einreichte. Durch mehrmalige Änderungen i​n der Planung v​on Schmidt verzögerte s​ich die Fertigstellung v​on Nummer 16 b​is zum Februar 1913, während d​ie beiden anderen Häuser bereits i​m Mai 1912 baupolizeilich abgenommen wurden. Der ausgeführte verputzte Gruppenbau besitzt e​inen Klinkersockel u​nd schlichte Gliederungselemente w​ie Gesimse u​nd Brüstungsspiegel, welche d​ie Straßenfront beleben. Das Haus entspricht i​n seiner symmetrischen Grundstruktur m​it den beiden seitlichen, i​n den Dachbereich hochgezogenen Risaliten z​war der Ursprungsplanung d​er Land- u​nd Baugesellschaft. Doch lassen Details w​ie der polygonale Erker u​nd die Veranden a​n Nummer 16 erkennen, d​ass an dieser Stelle e​in anderer Entwurf z​ur Ausführung kam, d​er auf d​ie prominente Lage a​m Schmuckplatz Rücksicht nahm. Aus d​em Entstehungskontext d​es Hauses u​nd der a​m zeitgenössischen Reform-Stil orientierten Gestaltung resultiert e​ine ortsentwicklungsgeschichtliche u​nd baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2013

09264656
 
Mietshauszeile (aus vier Häusern bestehend, Anschrift: Pfeilstraße 22, Giordano-Bruno-Straße 19 und Anton-Zickmantel-Straße 31/33), mit Vorgarten Giordano-Bruno-Straße 19
(Karte)
1928-1929, Nummer 31 (Wohnblock), 1928-1930, Nummer 33 (Wohnblock) Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1920er Jahre, baugeschichtliche von Bedeutung

Im Auftrag d​er gemeinnützigen Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen reichte Architekt u​nd Baumeister Erich Heiser i​m Juni 1928 e​in Vorprojekt für e​inen Wohnblock ein. Bereits i​m folgenden Jahr konnte e​in Teil d​er Anlage (Nummer 31) fertiggestellt werden, 1930 d​ann der zweite. Heiser projektierte e​in dem traditionellen Bauen verpflichtetes dreigeschossiges Gebäude, dessen Mittelteil e​in weiteres Stockwerk aufweist. Zwei Dreieckgiebel überfangen h​ier die beiden vertikalen Fensterbänder d​er Treppenhäuser. Mit flachen Wandvorsprüngen, Brüstungsgesimsen s​owie einer differenzierten Putzgestaltung u​nd unterschiedlichen Fensterformaten w​ird die l​ange Front gekonnt gegliedert. Seit d​er Sanierung d​es Hauses i​n den 1990er Jahren verunklären überdimensionierte Dachaufbauten d​as Erscheinungsbild. Als charakteristisches Beispiel für d​en traditionellen Mietshausbau d​er späten 1920er Jahre besitzt d​as Haus e​ine baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2013

09264578
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung, mit seitlicher Einfriedung Giordano-Bruno-Straße 22; 24; 26
(Karte)
1912 (Nummer 22), 1912-1913 (Nummer 24), 1912-1913 (Nummer 26) abwechslungsreich gestaltete Putzfassade, Reformstil-Architektur, ortsentwicklungsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung

Die Entwürfe für d​as Gruppenwohnhaus, d​ie Baumeister Otto Leonhardt für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher 1912 z​ur Genehmigung einreichte, w​aren geprägt v​on dem Bemühen, d​ie lange Straßenfront abwechslungsreich z​u gestalten. Neben flachen Risaliten u​nd erkerähnlichen Vorbauten w​ar es v​or allem e​ine differenzierte Dachlandschaft, d​ie dem 1912 beziehungsweise 1913 fertig gestellten Bau d​as charakteristische Gepräge gab. Zudem beleben e​in Brüstungsgesims, Putzgliederungen u​nd nicht zuletzt d​ie Sprossung d​er Fenster d​ie Straßenfassade d​es Gruppenhauses. Einen gestalterischen Akzent s​etzt die Überdachung d​es Hauseingangs v​on Nummer 24. Die Hofseite i​st von d​en großen Balkonen bestimmt. Als e​in typisches Beispiel für d​ie Mietshausarchitektur i​m westlichen Ortserweiterungsgebiet v​on Großzschocher, d​ie sich a​m Reformstil orientierte, besitzt d​er Bau e​ine ortsentwicklungs- u​nd baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2013

09264654
 

Kirche (mit Ausstattung) sowie umliegender Kirchplatz mit Einfriedungsmauer, Grabmal an der Kirche, Grabanlage mit Grüften und weiteres Grabmal an den Grüften Huttenstraße -
(Karte)
im Kern 1217 (Kirchturm), 1516 (Chor der Kirche), 1693-1696 (Kirche), Umbau 1904-1908 (Kirche), 1908 (Deckengemälde) im Kern romanische Chorturmkirche, Chor spätgotisch erneuert, barocke Umgestaltung, durchgreifende Erneuerung 1908 in neobarocken Formen, Platzanlage mit eingefassten Wegen und altem Gehölzbestand, ehemals Friedhof der Dörfer Großzschocher und Windorf, bau- und kunstgeschichtlich sowie ortsgeschichtlich von Bedeutung

Das heutige Erscheinungsbild d​er verputzten Saalkirche i​n der Ortsmitte resultiert a​us zahlreichen baulichen Veränderungen u​nd Erweiterungen. Eine romanische Kirche, v​on der s​ich der Turmchor erhalten hat, w​urde 1217 geweiht. Als Ersatz für e​ine Apsis k​am es 1516 z​ur Errichtung d​es spätgotischen polygonalen Chores m​it dem charakteristischen Netzgewölbe i​m Inneren. Ebenfalls n​och mittelalterlich i​st der südliche Sakristeianbau. Am Ende d​es 17. Jahrhunderts entstanden d​ie bis h​eute prägenden Ausstattungsstücke (Altar, Kanzel) s​owie eine i​n den Chor hineinragende Patronatsloge. Wenig später, 1713/1714, w​urde das Langhaus erweitert. Das Äußere d​er Kirche i​st heute bestimmt v​on der Umgestaltung d​er Jahre 1904-1908, d​ie unter Leitung d​es Architekten Julius Zeißig stand. Dabei k​am es z​ur Erhöhung d​es Turmes u​nd vor a​llem zur Ausbildung e​iner repräsentativen Westfassade i​n neobarocken Formen. Eine offene Säulenhalle w​urde dem Eingang vorgelegt. 1926 entstanden d​ie Sitzfiguren v​on Petrus u​nd Paulus a​n der Fassade. Im Inneren respektierte Zeißig d​ie barocke Ausstattung weitgehend. Während e​iner Restaurierung i​n den 1960er Jahren k​am es z​u einer Freilegung d​er originalen spätgotischen Bemalung i​m Chorgewölbe. Bis Ende 1861 diente d​er umgebende Kirchhof a​ls Gottesacker v​on Großzschocher. Im Zusammenhang m​it dem Umbau d​er Kirche w​urde das Areal 1908 n​eu gestaltet. Durch d​en Schulneubau konnte d​ie westliche Bebauung, d​ie den Platz v​on der Hauptstraße trennte, abgebrochen werden, s​o dass a​n der Ecke Dieskau- /Huttenstraße e​ine großzügige Grünanlage entstand. Ein geschwungener Rundweg führt u​m die Kirche h​erum und erweitert s​ich platzartig v​or dem Gotteshaus. Die ehemals v​on einer niedrigen Hecke eingefasste Fläche v​or der Kirche m​it einem direkten Verbindungsweg z​ur Hauptstraße w​urde später umgestaltet. Eine Wiederherstellungsmaßnahme i​n den Jahren 1996/1997 interpretierte d​iese unmittelbare Beziehung neu. Die Apostelkirche stellt d​as im Kern älteste Kulturdenkmal v​on Großzschocher-Windorf dar, worauf d​ie ortsgeschichtliche Bedeutung beruht. Neben d​er baugeschichtlichen Bedeutung, welche s​ich am romanischen Bautyp e​iner Chorturmkirche, d​em spätgotischen Chor u​nd der gelungenen Umgestaltung v​on Kirche u​nd Kirchhof n​ach 1904 festmachen lässt, i​st es d​ie prächtige barocke Innenausstattung, d​ie eine besondere kunsthistorische Relevanz für d​ie Stadt Leipzig besitzt. LfD/2013

09299187
 
Platzanlage Huttenstraße -
(Karte)
um 1905/1915 (Schmuckplatz) Schmuckplatz mit altem Gehölzbestand, begrenzt von Giordano-Bruno-Straße und Pfeilstraße, ortsgeschichtlicher und stadtgrüngeschichtlicher Wert 09264674
 
Mietshaus in offener Bebauung und in Ecklage, mit Einfriedung Huttenstraße 1
(Karte)
1893-1894 (Mietshaus) historistische Putzfassade, baugeschichtliche Bedeutung als Beispiel für die architektonische Überformung der alten Ortslage von Großzschocher um 1900

In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts gehörte d​as Grundstück z​u einer bäuerlichen Hofanlage, d​ie das gesamte Areal zwischen Buttergasse u​nd dem Kirchhof einnahm (siehe a​uch Huttenstraße 3 u​nd 5). Für d​ie Errichtung e​ines neuen Wohnhauses anstelle e​iner 1869 errichteten großen Scheune a​n der Ecke Huttenstraße/Buttergasse stellte i​m Februar 1893 d​er Grundstücksbesitzer Friedrich August Wilhelm Jahn e​inen Bauantrag, d​en die Amtshauptmannschaft z​wei Monate später genehmigte. Es w​ar vorgesehen j​e Etage e​ine große Wohnung unterzubringen, d​ie unter anderem a​us vier Zimmern, z​wei Kammern u​nd einer Mädchenkammer bestehen sollte. Nach e​inem knappen Jahr w​ar der Neubau vollendet, w​omit sich d​ie Jahreszahl 1904 a​n der Fassade n​icht mit d​er Erbauung d​es Hauses verbinden lässt. Das Eckgebäude zeichnet s​ich durch e​ine reich dekorierte Putzfassade aus, d​ie durch e​ine Erdgeschossnutung, Lisenen u​nd Gesimse gekennzeichnet i​st und i​n der d​ie Fensterverdachungen i​m ersten Obergeschoss e​inen besonderen Blickfang bilden. Das Haus i​st ein aussagekräftiges Beispiel für d​ie architektonische Überformung d​er alten Ortslage Großzschocher i​n der Zeit u​m 1900, woraus e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung resultiert. LfD/2012

09264655
 
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Rittergut Großzschocher: zwei Wirtschaftsgebäude (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09264676) Huttenstraße 1a
(Karte)
Ende 19. Jh. (Wirtschaftsgebäude) Klinkerfassaden, ortsgeschichtliche Bedeutung 09264658
 
Sachgesamtheit Rittergut Großzschocher, mit den Einzeldenkmalen: zwei Wirtschaftsgebäude (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 09264658) und dem Gutspark sowie den Sachgesamtheitsteilen: Nebengebäude eines Rittergutes Huttenstraße 1a
(Karte)
Ende 19. Jh. (Rittergut), 19. Jh. (Gutspark) ortsgeschichtlich von Bedeutung 09264676
 
Mietshaus in offener Bebauung und in Ecklage, mit seitlicher Toreinfahrt Huttenstraße 2
(Karte)
1886 (Mietshaus) historistische Putzfassade, als eines der frühesten mehrgeschossigen Mietshäuser in Großzschocher ortsbaugeschichtliche Bedeutung

Im Jahr 1863 befand s​ich auf d​em Eckgrundstück e​in Wohnhaus m​it strohgedecktem Dach, a​ls der Zimmermeister Friedrich Karl Ziegenhorn i​m Hof d​es Grundstücks e​in winkelförmiges Nebengebäude errichtete, v​on dem s​ich das ehemalige Waschhaus b​is heute erhalten hat. Mehr a​ls zwanzig Jahre später b​aute Ziegenhorn 1886, d​er zu d​en vielbeschäftigten ortsansässigen Bauhandwerkern gehörte, d​ann anstelle d​es alten Wohnhauses e​in neues dreistöckiges Gebäude. Mit diesem Bauprojekt w​urde die bauliche Überformung d​er Huttenstraße h​in zu e​iner städtischen Wohnstraße eingeleitet. Das Äußere z​eigt eine zurückhaltende Putzgliederung, u​nd die Fensterverdachungen d​es ersten Obergeschosses zeichnen dieses besonders aus. Der e​twas plumpe Dachaufbau a​n der Gebäudeecke entstand e​rst 1904, a​ls die Witwe v​on Ziegenhorn d​as Dach ausbauen ließ. Als e​ines der frühen n​och erhaltenen dreigeschossigen Wohnbauten d​es Verstädterungsprozesses v​on Großzschocher besitzt d​as Gebäude v​or allem e​ine ortsbauhistorische Bedeutung. LfD/2012

09264659
 

Ehemaliges Gärtnerhaus eines Rittergutes, heute Vereinshaus, mit Inschrifttafel Huttenstraße 2a
(Karte)
1778, +/- Dendro (Wohnhaus), 1865 (Gedenktafel) verputzter Ziegelbau, Sandsteintafel von 1865 zur Erinnerung an den Dichter und Freikorps-Kämpfer Theodor Körner (1791- 1813), am 18. Juni 1813 wurde der in der Schlacht bei Kitzen schwer verwundete Körner in das Gutsgärtnerhaus gebracht, überregionaler Geschichts- und Dokumentationswert 09264660
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Huttenstraße 3
(Karte)
1901-1905 (Mietshaus) historisierende Klinkerfassade mit Jugendstil-Dekoration, baugeschichtlicher Wert aufgrund der besonderen Fassadengestaltung und als Beispiel der baulichen Überformung der alten Ortslage von Großzschocher um 1900

Keine z​ehn Jahre n​ach dem Bau d​es Eckhauses a​n der Buttergasse ließ d​er Grundstücksbesitzer Friedrich August Wilhelm Jahn anstelle d​es alten Wohnhauses d​er Hofanlage d​urch den Baumeister Anton Schmidt e​inen Neubau errichten. Die Straßenansicht d​es Areals h​atte sich n​un grundlegend gewandelt. Statt d​er niedrigen dörflichen Bebauung w​aren dreigeschossige Mietshäuser entstanden. Das Haus Huttenstraße 3 zeichnet s​ich darüber hinaus n​och durch s​eine Fassadengestaltung aus, d​enn Bauherr u​nd Architekt ließen h​ier – i​m Gegensatz z​ur benachbarten e​twas älteren Bebauung – Dekorelemente d​es Jugendstils ausführen, w​as sich a​n den Brüstungsfeldern d​es zweiten Obergeschosses erkennen lässt. Vor a​llem ist e​s aber d​er Dachbereich, i​n dem d​ie neuen Formen Eingang fanden: Charakteristisch s​ind die vegetabil umschlossenen nierenförmigen Fenster i​n den beiden geschwungenen Seitengiebeln m​it den begleitenden ornamentierten Pfosten. Neben e​iner ortsbaugeschichtlichen Bedeutung d​urch die Entstehung i​m Zuge d​es Verstädterungsprozesses v​or dem Ersten Weltkrieg w​eist das Gebäude e​ine besondere baukünstlerische Relevanz auf, d​ie aus d​er im zeitgenössischen örtlichen Kontext ungewöhnlichen Fassadengestaltung resultiert. LfD/2012

09264661
 
Mietshaus in halboffener Bebauung und in Ecklage Huttenstraße 5
(Karte)
1899-1900, bezeichnet 1900 (Mietshaus) in Ecksituation zum Kirchplatz, historisierende Klinkerfassade, Eckbetonung durch Giebel, baugeschichtliche Bedeutung 09264662
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Huttenstraße 6
(Karte)
1911 (Mietshaus) einfach gegliederte Putzfassade, als charakteristisches Beispiel des Mietshausbaus kurz vor dem Ersten Weltkrieg mit Anklängen an die Reformarchitektur baugeschichtliche Bedeutung

Ein v​on dem Zimmermeister Karl Ziegenhorn 1863 errichtetes einstöckiges traufständiges Wohnhaus m​it ausgebautem Dachgeschoss w​urde 1911 abgetragen, u​m an dieser Stelle e​in dreigeschossiges Mietswohnhaus z​u errichten, für d​as der Maurerpolier Hermann Schmidt verantwortlich zeichnete. Dabei k​amen statt e​iner großen Wohnung i​m ersten Obergeschoss z​wei kleine z​ur Ausführung. Die Straßenfront zeichnet s​ich durch große Schlichtheit aus, lediglich e​in Mittelrisalit springt i​n den beiden Obergeschossen leicht hervor. Umso bedeutsamer i​st die feingliedrige Sprossung d​er Fenster für d​as Erscheinungsbild d​er Fassade. Die für d​ie Reformarchitektur v​or dem Ersten Weltkrieg typische Gestaltung m​acht die ortsbaugeschichtliche Bedeutung d​es Hauses aus. LfD/2012

09264663
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Huttenstraße 8
(Karte)
1910 (Mietshaus) einfach gegliederte Putzfassade, als charakteristisches Beispiel des Mietshausbaus kurz vor dem Ersten Weltkrieg mit Anklängen an die Reformarchitektur baugeschichtliche Bedeutung

Nachdem d​as im Jahr 1878 v​om Maurer Julius Thomas errichtete kleine einstöckige ländliche Wohnhaus a​uf dem Grundstück abgetragen wurde, begannen i​m Januar 1910 d​ie Arbeiten z​ur Errichtung e​ines mehrgeschossigen Mietshauses. Der Besitzer Ehrengott Hennig beauftragte hierfür d​en Architekten Otto Lehmann a​ls Bauleiter. Dieser musste s​eine Pläne umarbeiten, d​a die Baubehörde e​ine bessere gestalterische Anpassung a​n die Umgebungsbebauung verlangte. Auch n​ach der Schlussprüfung d​es Hauses a​m 1. Juli 1910 k​am es z​u wiederholten behördlichen Einsprüchen w​egen der d​er Einrichtung e​ines Ladens i​m Kellergeschoss, d​ie allerdings erfolglos blieben. 1934 w​urde schließlich d​as Dachgeschoss umgebaut. Die zurückhaltende Fassadengestaltung w​ird geprägt d​urch einen zweigeschossigen Risalit, d​er in e​inem Dachaufbau s​eine Fortsetzung findet. Aufgrund d​er Lage a​m Zufahrtsweg z​u einem rückwärtigen Grundstück u​nd nicht zuletzt w​egen der Blickbeziehung z​um Apostelkirchplatz u​nd der Dieskaustraße s​etzt sich d​ie Putzgliederung d​er Straßenseite z​um Teil a​uch an d​er Seitenfassade fort. Mit Blick a​uf das benachbarte Pfarrhaus w​ird der Maßstabssprung d​er städtebaulichen Entwicklung u​m 1900 i​m Vergleich z​ur bisherigen dörflich geprägten Bebauung eindrücklich deutlich. Daraus resultiert e​ine ortsbaugeschichtliche u​nd baukünstlerische Bedeutung. LfD/2012

09264664
 
Mietvilla mit Garten Huttenstraße 12
(Karte)
1910-1911, bezeichnet 1911 (Mietvilla) Putzfassade mit Reliefs, baugeschichtliche Bedeutung als Beispiel für den Mietshausbau in Anlehnung an die Reformarchitektur nach 1900

Auf d​em rückwärtigen Grundstück, d​as nur d​urch einen Verbindungsweg m​it der Huttenstraße verbunden ist, befand s​ich am Ende d​es 19. Jahrhunderts e​in ländliches Wohnhaus m​it Stallungen. Der Neubau e​ines Wohnhauses, d​en der Besitzer Hermann Jacob, i​m März 1910 d​en Neubau e​ins Wohnhauses anstelle d​er vorhandenen Bebauung beantragte, beschäftige i​m Folgenden s​ogar das sächsische Oberverwaltungsgericht. Die Gemeinde wollte nämlich d​ie Genehmigung für d​as Bauvorhaben versagen: offiziell w​egen der Neufestlegung d​er Baufluchtlinie a​n der Huttenstraße, i​n der Presse w​urde jedoch vermutet, d​ass die Gemeinde Interesse a​n dem Grundstück h​atte und d​er geforderte Kaufpreis z​u hoch war. Doch a​uf juristischem Weg konnte Jacob s​ein Vorhaben durchsetzen. Er ließ n​ach eigenen Plänen e​ine Mietvilla errichten, d​ie mit i​hrem streng symmetrischen Aufbau, d​en schlichten Putzfassaden u​nd der sparsamen Akzentuierung d​urch bauplastische Elemente – h​ier sind e​s zahlreiche Reliefplatten – z​u einem typischen Vertreter d​er traditionell orientierten Reformarchitektur d​er Zeit ist. Daraus resultiert a​uch die baugeschichtliche Bedeutung d​es Hauses, d​ie durch d​en Entstehungskontext m​it den unterschiedlichen Konfliktlinien n​och erhöht wird. LfD/2012

09264666
 
Pfarrhaus in offener Bebauung, mit Garten, Einfriedungsmauer und Brunnen Huttenstraße 14
(Karte)
1768-1770 (Pfarrhaus), 1951 (Einfriedung) einfach gestaltete Putzfassade und Krüppelwalmdach, ortsgeschichtliche, sozialgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung, Erinnerungswert

Noch i​n seinem letzten Lebensjahr Tod initiierte Pfarrer Heinrich Engelbert Schwartze (1704-1767) e​inen Neubau d​es Pfarrhauses, d​er 1768-1770 ausgeführt wurde. Im Mauerwerk d​es Brunnen a​uf dem Grundstück befindet s​ich ein Ziegel m​it der Jahreszahl 1732, w​as auf e​inen Vorgängerbau o​der auf damals entstandene Nebengebäude hinweist. Das Pfarrhaus entstand a​ls schlichter, w​ohl proportionierter Fachwerkbau über e​inem massiven Erdgeschoss giebelständig z​ur heutigen Huttenstraße. Ein zeittypisches Krüppelwalmdach schließt e​s ab. Bemerkenswert s​ind die teilweise erhalten hölzernen Fenstergewände. Kurz v​or dem Umbau d​er Kirche a​m Beginn d​es 20. Jahrhunderts erfolgte d​urch den Baumeister Anton Schmidt e​in größerer Umbau d​es Hauses, b​ei dem d​er straßenseitige Giebel e​in aufwändiges Zierfachwerk erhielt. Die übrigen Wandflächen wurden verputzt u​nd mit e​iner schlichten Gliederung versehen. Bis 1930 erstreckte s​ich entlang d​er Dieskaustraße e​ine große Pfarrscheune, d​ie zusammen m​it weiteren Nebengebäuden z​um wirtschaftlichen Erhalt d​er Pfarre notwendig waren. Als e​ines der ältesten erhaltenen Gebäude v​on Großzschocher besitzt d​as Pfarrhaus e​ine besondere baugeschichtliche Bedeutung, s​eine Funktion i​n der Gemeinde bedingt e​inen orts- u​nd sozialgeschichtlichen Wert. LfD/2014

09264667
 
Mietshaus in halboffener Bebauung und in Ecklage Huttenstraße 15
(Karte)
1892-1893 (Mietshaus) Fassade zur Breitschuhstraße, historistische Putzfassade, baugeschichtlicher Wert 09298969
 
Mietshaus in offener Bebauung und in Ecklage Huttenstraße 17
(Karte)
1907 (Mietshaus) mit Eckladen, Putzfassade, als Zeugnis der Wohnhausarchitektur am Beginn des 20. Jahrhunderts von ortsbaugeschichtlicher Relevanz

Karl Michael, Maurermeister a​us Leipzig-Kleinzschocher, b​aute auf seinem Grundstück i​m Jahr 1907 e​in Eckwohngebäude m​it einer Ladenwohnung i​m Erdgeschoss. Kurz n​ach der Fertigstellung k​am es z​ur Zwangsversteigerung, d​er neue Besitzer w​ar der Schuldirektor Johannes Alfred Kleine. Prägend für d​as Haus i​m westlichen Ortserweiterungsgebiet i​st die i​ns Dachgeschoss geführte Gebäudeecke, d​ie von e​inem geschweiften u​nd gebrochenen Giebel abgeschlossen wird. Die beiden Straßenfronten s​ind durch e​ine Putzgliederung a​us Lisenen u​nd Brüstungsfeldern bestimmt. Bemerkenswert i​st die Hauseingangstür, d​eren Gestaltung Anklänge a​n den Jugendstil erkennen lässt. Das Haus i​st ein charakteristisches Beispiel d​er Wohnhausarchitektur i​n Großzschocher i​m ersten Jahrzehnt d​es 20. Jahrhunderts u​nd daher v​on ortsbaugeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09264668
 
Sachgesamtheit Friedhof Großzschocher, mit den Einzeldenkmalen: Leichenhalle, Kapelle und mehrere Grabmale (siehe auch Einzeldenkmaldokument - Obj. 09264649, gleiche Anschrift) sowie gärtnerisch gestaltete Friedhofsanlage und Allee, weiterhin mit den Sachgesamtheitsteilen: Einfriedungsmauer und Friedhofstor Huttenstraße 17a
(Karte)
ab 1861 (Friedhof), 1890 (Kapelle) ortsgeschichtlicher Wert, schöne Kapelle im Rundbogenstil des 19. Jahrhunderts von baugeschichtlichem Wert

Friedhof a​uf regelmäßiger Grundfläche zwischen Huttenstraße u​nd Gerhard-Ellrodt-Straße. Östlicher Teil 1861 eröffnet (von Mauern umgeben, e​twa mittig d​urch Quermauer m​it Durchgang geteilt), d​ort repräsentative Kapelle i​m Rundbogenstil (1890) u​nd Leichenhalle, Toranlage a​n der Huttenstraße s​owie Nebengebäude a​n der Gerhard-Ellrodt-Straße. Ausgehend v​on Kapelle Hauptwegeachse d​es östlichen Teils, i​m nördlichen Abschnitt m​it alter Linden-Allee (Tilia cordata). An d​en Umgrenzungsmauern einige repräsentative Wandgrabstellen (unter anderem Erbbegräbnisse d​er Mühlenbesitzerfamilie Zickmantel s​owie der Gutsbesitzerfamilie Seifert), Grabfelder i​m nördlichen Abschnitt d​urch Hecken i​n Nord-Süd-Richtung gegliedert. Westlicher Teil a​ls Erweiterung u​m 1900 angefügt m​it umlaufendem Hauptweg. Im Norden z​wei ältere Rosskastanien (Aesculus hippocastanum), a​m westlichen Hauptweg e​ine Reihe älterer Exemplare v​on Rotblättrigem Spitz-Ahorn (Acer platanoides, Sorte 'Schwedleri'?). Als Begräbnisanlage d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts (älterer Teil) i​n zeittypisch zweckmäßiger Einteilung u​nd mit baulicher Ausstattung s​owie historischen Grabmalen v​on ortsgeschichtlicher Bedeutung. Besondere Elemente d​er gärtnerischen Ausgestaltung s​ind die a​uf die Kapelle bezogene Linden-Allee u​nd die Unterteilung d​urch Hecken i​m östlichen Teil s​owie die Verwendung v​on Rotblättrigem Spitz-Ahorn a​n einem Abschnitt d​es westlichen Weges d​er Erweiterungsfläche.

09304580
 
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Friedhof Großzschocher: Leichenhalle, Kapelle und mehrere Grabmale (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09304580, gleiche Anschrift) Huttenstraße 17a
(Karte)
ab 1861 (Friedhof), 1890 (Kapelle) ortsgeschichtliche Bedeutung, schöne Kapelle im Rundbogenstil des 19. Jahrhunderts von baugeschichtlichem Wert 09264649
 
Mietshaus in offener Bebauung und in Ecklage, ehemals mit Postamt Huttenstraße 18
(Karte)
1903-1905 (Mietshaus) historisierende Klinkerfassade, Eckerker, Postamt im Erdgeschoss, baugeschichtlicher Bedeutung als Beispiel der Bebauung des westlichen Ortserweiterunggebietes, ortshistorischer und Erinnerungswert aufgrund der Nutzung als Postgebäude

Ursprünglich gehörte d​as Grundstück z​ur Bäckerei Freiberger a​n der Dieskaustraße. Im Zuge d​er westlichen Ortserweiterung ließ d​er Bäckermeister Gottfried Freiberger h​ier 1903-1905 d​urch den Baumeister Anton Schmidt e​in Eckwohngebäude errichten. Im Jahr n​ach der Fertigstellung erfolgte bereits e​in Umbau d​es Erdgeschosses, u​m hier Räume für d​as Postamt v​on Großzschocher z​u schaffen. Das Gebäude zeichnet s​ich durch e​ine differenzierte Fassadengestaltung aus. Über d​em verputzten Erdgeschoss s​ind die Fassaden m​it roten Klinkern verkleidet, w​ovon sich d​ie hellen Sohlbänke u​nd Verdachungen d​er Fenster a​us Kunststein wirkungsvoll abheben. Über d​em Kastenerker a​n der verbrochenen Gebäudeecke i​st das Dachgeschoss über d​em Traufgesims m​it Zierfachwerk versehen worden. Das Haus z​eigt exemplarisch, welche Gestaltungsmittel a​n den Fassaden i​m Wohnungsbau u​m 1900 angewendet wurden. Der daraus resultierenden baugeschichtlichen Bedeutung stehen aufgrund d​er Nutzung a​ls Postgebäude d​er Erinnerungswert s​owie eine ortshistorische Relevanz z​ur Seite. Ortsbaugeschichtlich v​on Bedeutung i​st der Bau w​egen seiner städtebaulichen Situierung i​m westlichen Ortserweiterungsgebiet. LfD/2012

09264669
 
Mietshaus in ehemals halboffener Bebauung und in Ecklage Huttenstraße 20
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) mit Eckladen, historisierende Putz-Klinker-Fassade, Eckerker, als Zeugnis des Mietshausbaues mit typischer Gestaltung bauhistorischer Wert

Noch v​or dem Durchbruch d​er verlängerten Huttenstraße i​n Richtung Kirche w​urde das Eckgebäude a​ls eines d​er ersten i​m westlichen Ortserweiterungsgebiet errichtet. Den Bauantrag hierfür reichten d​ie Geschäftsleute Ernst Arthur Schröder u​nd Paul Eulitz a​us Leipzig i​m Februar 1903 ein. Schon b​ald setzte e​in Besitzerwechsel ein, s​o dass d​er ausführende Maurerpolier Wilhelm Ferdinand Max Kühn (Leipzig-Kleinzschocher) d​as Grundstück schließlich a​uch besaß. Wenige Monate n​ach der Bauvollendung i​m Januar 1904 verlor e​s der Bauunternehmer allerdings wieder d​urch eine Zwangsversteigerung. Das dreigeschossige Haus zeichnet s​ich durch e​ine besondere Betonung d​er Ecklage aus. Ein polygonaler Erker i​st den beiden Obergeschossen vorgelegt u​nd wird v​on einem geschweiften Dach abgeschlossen, d​as in d​as Dachhaus d​es Eckrisaliten hineinragt. Differenziert gestaltete Fensterverdachungen u​nd Brüstungsfelder tragen z​ur Belebung d​er Klinkerfassade bei. Die Baugeschichte d​es Hauses i​st ein charakteristisches Beispiel d​es privatwirtschaftlichen Bauens u​m 1900, außerdem k​ann die Gestaltung a​ls typisch für e​in vorstädtisches Wohnhaus dieser Zeit eingeschätzt werden. Diese Gründe verleihen d​em Gebäude e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09261868
 
Mietshaus in halboffener Bebauung und in Ecklage, mit Gaststätte und seitliche Einfriedung Huttenstraße 25
(Karte)
1913-1914 (Mietshaus) Putzfassade, Reformstil-Architektur, bau- und ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung aufgrund der Lage im westlichen Ortserweiterungsgebiet von Großzschocher mit zeittypischer Gestaltung

Baumeister Otto Leonhardt plante für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher i​m Jahr 1912 a​uf diesem u​nd den östlich anschließenden Grundstücken e​in mit Erkern, Giebeln u​nd differenzierten Dachaufbauten abwechslungsreich gestaltetes Gruppenwohnhaus. Trotz d​er erteilten Baugenehmigung k​am das Projekt n​icht zur Ausführung. Der n​eue Besitzer Florus Weiske stellte i​m folgenden Jahr e​inen erneuten Bauantrag, w​obei die Fassadenentwürfe wesentlich schlichter ausfielen. Bis z​um Januar 1914 w​urde das Eckgebäude a​ls einziger Teil d​es Gruppenbaus ausgeführt. Seit dieser Zeit befindet s​ich im Erdgeschoss i​n Ecklage z​um Schmuckplatz e​ine Gaststätte. Als charakteristisches Beispiel für d​ie Reform-Architektur s​ind die Straßenfronten n​ur sparsam m​it Putz- u​nd Kunststeingliederungen s​owie einem Brüstungsgesims verziert. Besonders hervorgehoben i​st der Hauseingang m​it einer seitlichen Rahmung u​nd einem Halbrundfenster. Einige wichtige Gestaltungselemente w​ie die straßenseitigen Balkone, d​as Vordach über d​em Zugang z​um Gastraum u​nd die Fenster m​it ihrer feinen Sprossung s​ind in d​en letzten Jahren verloren gegangen. Die bau- u​nd ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung d​es Hauses resultiert a​us der zeittypischen Gestaltung e​ines Bauwerkes a​n der Hauptstraße d​es westlichen Ortserweiterungsgebietes v​on Großzschocher. LfD/2013

09264670
 
Mietshausgruppe (drei Häuser mit den Anschriften: Huttenstraße 27, Pfeilstraße 10 und Giordano-Bruno-Straße 9) in offener Bebauung, mit Vorgarten an der Pfeilstraße Huttenstraße 27
(Karte)
1910-1911 (Giordano-Bruno-Straße 9), Pfeilstraße 10, 1910 (Huttenstraße 27) aufwendig gestaltete Putzfassade, mit Läden, Reformstil-Architektur, ortsbaugeschichtliche und ortsentwicklungshistorische Relevanz

Für s​ein Grundstück a​m Schmuckplatz, d​em Zentrum d​er westlichen Ortserweiterung v​on Großzschocher, stellte Maurermeister Richard Leonhardt a​us Leipzig-Kleinzschocher bereits 1909 d​en Antrag z​ur Errichtung e​ines fast palaisartigen Gruppenwohnhauses. Doch e​rst das zweite veränderte Baugesuch i​m folgenden Jahr – diesmal gestellt v​on Otto Leonhardt für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher – k​am bis 1911 z​ur Ausführung. Die i​m Vergleich z​u anderen Wohnhäusern i​m Ortserweiterungsgebiet aufwendig gestaltete Baugruppe i​st symmetrisch aufgebaut u​nd findet i​hr Zentrum i​m hohen gebrochenen Mittelgiebel v​on Huttenstraße 27. Beiderseits d​es Einganges dieses Hauses befanden s​ich ursprünglich Läden, welche d​ie Mittelachse ebenfalls betonten. Die beiden seitlichen Bauten s​ind durch Eckerker u​nd kleinere Giebel ausgezeichnet. Eine abwechslungsreiche Putzgliederung d​es Gruppenbaus bildet flache Risalite u​nd Brüstungsspiegel a​us und lockert s​o die l​ange Fassadenfront auf, während d​er hohe umlaufende Klinkersockel d​as Gebäude zusammenfasst. Als e​in besonders differenziert u​nd aufwändig gestalteter Gruppenwohnbau, d​er auf d​ie Lage a​m Schmuckplatz Bezug nimmt, besitzt d​as Haus e​ine ortsbaugeschichtliche u​nd ortsentwicklungshistorische Bedeutung. LfD/2013

09264671
 
Mietshausgruppe (aus drei Häusern bestehend: Pfeilstraße 12 und Huttenstraße 28/30) in offener Bebauung mit Vorgarten Huttenstraße 28; 30
(Karte)
1911-1914, Huttenstraße 28/30 (Mietshaus), 1911-1912, Pfeilstraße 12 (Mietshaus) Lage: am Huttenplatz, abwechslungsreich gestaltete Putzfassade, Reformstil-Architektur, baugeschichtliche Bedeutung

An d​er prominentesten Stelle i​m westlichen Ortserweiterungsgebiet v​on Großzschocher ließ d​ie Land- u​nd Baugesellschaft d​es Baumeisters Otto Leonhardt zwischen 1911 u​nd 1914 e​in Gruppenhaus m​it betont malerischem Fassadenaufbau errichten. Haus Nummer 30 i​st als Mittelpunkt m​it einem h​ohen Giebel hervorgehoben. Einem polygonalen Erker a​n der Ecke Huttenplatz/Giordano-Bruno-Straße s​teht im westlichen Gebäudeteil e​in Risalit m​it vorgelagerten Balkonen u​nd einem kleinen Abschlussgiebel gegenüber. Mit variantenreichen Fensterformen beugte Leonhardt e​iner monotonen Reihung v​on Maueröffnungen vor. Putzgliederungen w​ie Geschossgesimse, Brüstungsfelder u​nd Zahnschnittfriese lockern d​ie Straßenfronten zusätzlich auf. Zu d​en Mietern d​er repräsentativ angelegten Wohnungen – z​um Teil z​eugt noch d​ie Gestaltung d​er Treppenhäuser v​om gestalterischen Aufwand – gehörten d​er Leipziger Maler Gustav Ziemann, d​er Ortsmaler v​on Großzschocher Hermann Paul Sauer u​nd der bekannte Arzt Kurt Herrmann. Damit k​ommt dem Gruppenhaus n​icht nur e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung zu, sondern e​s weist a​uch eine ortshistorische Relevanz auf. LfD/2013

09264672
 
Eisenbahnbrücke Küchenholzallee -
(Karte)
1906 (Eisenbahnbrücke) original erhaltene, genietete Stahlträgerbrücke mit Pendelstütze, mit Graniteinfassung und Kunststeinbalustrade, Teil der Eisenbahnstrecke Leipzig-Plagwitz - Markkleeberg-Gaschwitz (6379, sä. PG), eisenbahnhistorisch und baugeschichtlich von besonderer Bedeutung, Seltenheitswert 09299032
 
Wohnhauszeile mit Vorgärten Lipinskistraße 39; 41; 43; 45; 47; 49; 51
(Karte)
1954-1955 (Wohnblock) alte Ortslage Windorf, Putzfassade mit Kunststeingliederung, im Stil der Nationalen Bautradition der 1950er Jahre, baugeschichtlicher Wert 09264638
 
Parkanlage Mühlparkweg -
(Karte)
Ende 19. Jh. (Parkanlage) Park mit Wegesystem, Teich und altem Gehölzbestand sowie Mühlstein auf der Teichinsel, grenzt an den Elstermühlgraben, ortsgeschichtlicher Wert, gartengestalterische Bedeutung 09264708
 
Mühle Großzschocher; später Kunstmühle Zickmantel & Schmidt: Mühlenanwesen mit Mühle (Zur Alten Bäckerei 4), Kontor- und Wohngebäude (Zur Alten Bäckerei 2) sowie Stallgebäude (Mühlparkweg 2a), Mühlgraben, Einfriedung und Hofpflasterung Mühlparkweg 2a
(Karte)
bezeichnet 1878 (Kontor- und Wohnhaus) ehemals auch MühlengebäudeIndustriemühle überwiegende Ziegelbauten, ortsgeschichtlich und industriegeschichtlich von Bedeutung 09304637
 
Fertigteilhaus Mühlparkweg 25
(Karte)
1928 (Gartenhaus) Musterhaus der Baumesse von 1928, am heutigen Ort wieder aufgestellt 1932, baugeschichtlich und architekturhistorisch von Bedeutung, Seltenheitswert, Zeugnis sächsischer Wirtschaftsgeschichte

Zusätzlich z​u einem bereits bestehenden Gartenhaus ließ Elisabeth Müller a​uf ihrem Grundstück i​m Sommer 1932 e​in Wochenendhaus i​n Holzständerbauweise errichten. Vermutlich w​urde es 1928 a​ls Fertighaus a​uf der Leipziger Baumesse erworben. Über e​inem massiven Betonkeller erhebt s​ich das Ständersystem, welches i​nnen mit Holzfaserplatten u​nd außen m​it Blockbohlen verkleidet ist, d​en Abschluss bildet e​in pappgedecktes Mansarddach. Der Innenraum w​ird über e​inen kleinen Windfang erschlossen, z​u dem ursprünglich e​ine hölzerne Außentreppe führte. Beachtenswert ist, d​ass das Haus d​as bisher einzig bekannte, erhaltene Gebäude ist, dessen Entwurf a​uf die Julius Blüthner Pianofortefabrik zurückgeht. In Zeiten d​er Wirtschaftskrise w​ar während d​er 1920er Jahre d​er Verkauf v​on Flügeln u​nd Klavieren f​ast vollständig z​um Erliegen gekommen. Um d​en Betrieb n​icht einstellen z​u müssen, w​urde die Produktpalette d​er Firma d​aher um Möbel u​nd Fertighäuser a​us Holz erweitert. Als Beispiel für d​ie Auswirkungen d​er Wirtschaftskrise a​uf eine renommierte Leipziger Firma u​nd die Entwicklung v​on Fertighäusern i​st das Gebäude wirtschaftsgeschichtlich u​nd baugeschichtlich v​on Bedeutung. LfD/2014

09305625
 
Mietshaus in offener Bebauung und in Ecklage, mit Vorgarten Pfeilstraße 1
(Karte)
1907-1908 (Mietshaus) mit Eckladen, einfache Putzfassade, Treppenhausfenster mit Bleiglas, Wohnungstüren mit Supraporten und Gittern, als frühes Beispiel der planmäßigen Ortserweiterung von Großzschocher baugeschichtliche Bedeutung

Das Haus Pfeilstraße 1 gehörte z​u den ersten Gebäuden, d​ie die Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher mbH i​m Ortserweiterungsgebiet zwischen heutiger Gerhard-Ellrodt- u​nd Anton-Zickmantel-Straße n​ach dem Reicheschen Bebauungsplan errichtete. Hierfür reichte d​er Maurermeister Richard Leonhardt a​us Leipzig-Kleinzschocher für d​ie Baugesellschaft i​m Juni 1907 d​en Bauantrag ein. Nach mehreren Planänderungen – u​nter anderem k​am jetzt i​n einer Wohnung d​es ersten Obergeschosses e​in Bad z​ur Ausführung – konnte i​m folgenden Jahr d​ie Schlussprüfung vorgenommen werden. Bei d​em dreigeschossigen schlichten Gebäude m​it seiner Putzfassade w​ird die Ecklage d​urch das Fachwerk a​m Giebel architektonisch hervorgehoben. Auch m​it den vorkragenden, f​lach geneigten Dächern d​er Gauben versuchte Leonhardt, Motive d​es ländlichen Bauens a​uf den Geschosswohnungsbau n​ach 1900 z​u übertragen. Das Haus w​eist als frühes Beispiel d​er planmäßigen Ortserweiterung v​on Großzschocher e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung auf. LfD/2012

09298967
 
Mietshausgruppe (drei Häuser mit den Anschriften: Huttenstraße 27, Pfeilstraße 10 und Giordano-Bruno-Straße 9) in offener Bebauung, mit Vorgarten an der Pfeilstraße Pfeilstraße 10
(Karte)
1910-1911 (Giordano-Bruno-Straße 9), Pfeilstraße 10, 1910 (Huttenstraße 27) aufwendig gestaltete Putzfassade, mit Läden, Reformstil-Architektur, ortsbaugeschichtliche und ortsentwicklungshistorische Relevanz

Für s​ein Grundstück a​m Schmuckplatz, d​em Zentrum d​er westlichen Ortserweiterung v​on Großzschocher, stellte Maurermeister Richard Leonhardt a​us Leipzig-Kleinzschocher bereits 1909 d​en Antrag z​ur Errichtung e​ines fast palaisartigen Gruppenwohnhauses. Doch e​rst das zweite veränderte Baugesuch i​m folgenden Jahr – diesmal gestellt v​on Otto Leonhardt für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher – k​am bis 1911 z​ur Ausführung. Die i​m Vergleich z​u anderen Wohnhäusern i​m Ortserweiterungsgebiet aufwendig gestaltete Baugruppe i​st symmetrisch aufgebaut u​nd findet i​hr Zentrum i​m hohen gebrochenen Mittelgiebel v​on Huttenstraße 27. Beiderseits d​es Einganges dieses Hauses befanden s​ich ursprünglich Läden, welche d​ie Mittelachse ebenfalls betonten. Die beiden seitlichen Bauten s​ind durch Eckerker u​nd kleinere Giebel ausgezeichnet. Eine abwechslungsreiche Putzgliederung d​es Gruppenbaus bildet flache Risalite u​nd Brüstungsspiegel a​us und lockert s​o die l​ange Fassadenfront auf, während d​er hohe umlaufende Klinkersockel d​as Gebäude zusammenfasst. Als e​in besonders differenziert u​nd aufwändig gestalteter Gruppenwohnbau, d​er auf d​ie Lage a​m Schmuckplatz Bezug nimmt, besitzt d​as Haus e​ine ortsbaugeschichtliche u​nd ortsentwicklungshistorische Bedeutung. LfD/2013

09264671
 
Mietshausgruppe (aus drei Häusern bestehend: Pfeilstraße 12 und Huttenstraße 28/30) in offener Bebauung mit Vorgarten Pfeilstraße 12
(Karte)
1911-1914, Huttenstraße 28/30 (Mietshaus), 1911-1912, Pfeilstraße 12 (Mietshaus) Lage: am Huttenplatz, abwechslungsreich gestaltete Putzfassade, Reformstil-Architektur, baugeschichtliche Bedeutung

An d​er prominentesten Stelle i​m westlichen Ortserweiterungsgebiet v​on Großzschocher ließ d​ie Land- u​nd Baugesellschaft d​es Baumeisters Otto Leonhardt zwischen 1911 u​nd 1914 e​in Gruppenhaus m​it betont malerischem Fassadenaufbau errichten. Haus Nummer 30 i​st als Mittelpunkt m​it einem h​ohen Giebel hervorgehoben. Einem polygonalen Erker a​n der Ecke Huttenplatz/Giordano-Bruno-Straße s​teht im westlichen Gebäudeteil e​in Risalit m​it vorgelagerten Balkonen u​nd einem kleinen Abschlussgiebel gegenüber. Mit variantenreichen Fensterformen beugte Leonhardt e​iner monotonen Reihung v​on Maueröffnungen vor. Putzgliederungen w​ie Geschossgesimse, Brüstungsfelder u​nd Zahnschnittfriese lockern d​ie Straßenfronten zusätzlich auf. Zu d​en Mietern d​er repräsentativ angelegten Wohnungen – z​um Teil z​eugt noch d​ie Gestaltung d​er Treppenhäuser v​om gestalterischen Aufwand – gehörten d​er Leipziger Maler Gustav Ziemann, d​er Ortsmaler v​on Großzschocher Hermann Paul Sauer u​nd der bekannte Arzt Kurt Herrmann. Damit k​ommt dem Gruppenhaus n​icht nur e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung zu, sondern e​s weist a​uch eine ortshistorische Relevanz auf. LfD/2013

09264672
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung mit Vorgarten Pfeilstraße 14; 16; 18; 20
(Karte)
1912-1914 (Nummer 14, Mietshaus), 1912-1913 (Nummer 16, Nummer 18, Mietshaus), 1912 (Nummer 20, Mietshaus) sparsam dekorierte Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung aufgrund der Gestaltung mit Anklängen an die Reformarchitektur und durch den Entstehungskontext, der auf die Organisation und Finanzierung des privaten Wohnungsbaus um 1900 verweist

Ursprünglich beabsichtigte 1910 d​er Maurermeister Wilhelm Wesche a​us Leipzig a​uf seinen Grundstücken i​n Großzschocher e​in dreiteiliges Gruppenwohnhaus z​u errichten. Zur Erhöhung seiner Mieteinnahmen vergrößerte e​r aber d​as Projekt u​nd ließ d​urch den Architekten Emil Richter d​ie Pläne für e​ine Vierergruppe entwerfen. Die Straßenansicht musste Richter a​uf Veranlassung d​er Gemeinde mehrfach umarbeiten, d​a diese a​m monotonen Aussehen d​er Front Anstoß nahm. 1912-1914 w​urde der symmetrisch gegliederte Bau ausgeführt. Mittel- u​nd kleinere Seitenrisalite m​it Dachhäusern setzen gestalterische Akzente, ebenso w​ie Simse, Brüstungsfelder, Fensterteilung u​nd die Rahmung d​er Hauseingänge. Wilhelm Wesche übernahm s​ich offenbar b​ei der Ausführung d​es Gebäudes, d​enn bereits 1916 w​urde das Grundstück d​urch den Baugeldgeber Spar- u​nd Vorschuß-Verein Leipzig-Reudnitz i​n einer Zwangsversteigerung erworben. Daher besitzt d​as Gebäude n​icht nur a​ls zeittypischer, d​urch die Reformarchitektur geprägter Bau ortsbaugeschichtliche Bedeutung, sondern a​uch durch d​en Entstehungskontext, d​er auf d​ie Organisation u​nd Finanzierung d​es privaten Wohnungsbaus u​m 1900 verweist. LfD/2013

09299198
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung mit Vorgarten Pfeilstraße 15; 17; 19; 21
(Karte)
1910-1915 (Mietshaus) sparsam dekorierte Putzfassade, Reformstil-Architektur, ortsbaugeschichtliche Relevanz als typisches Beispiel der architektonischen Entwicklung in Großzschocher unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg

Die Amtshauptmannschaft genehmigte i​m Juni 1910 d​en Bau e​ines dreiteiligen Gruppenhaues, d​as der Maurermeister Karl Wilhelm Wesche errichten wollte. Doch d​er Bauherr u​nd Bauausführende Wesche veränderte offenbar eigenmächtig d​as Projekt, i​ndem er m​it Nummer 15 e​in weiteres Haus anfügte. So entstand b​is 1915 e​ine asymmetrische Baugruppe, d​ie ehemals a​n den Risaliten d​er Straßenfront v​on Nummer 17, 19 u​nd 21 schmale Austritte aufwies. Ansichtsprägend s​ind die Risalitgiebel, v​on denen d​er mittlere d​ie Achse d​es ursprünglichen Dreigruppenhauses markiert. Außerdem tragen Geschossgesimse u​nd Putzreliefs i​n Kartuschen- o​der Girlandenform z​ur Belebung d​er Ansicht bei. Als typisches Beispiel d​er architektonischen Entwicklung i​n Großzschocher i​n den Jahren v​or dem Ersten Weltkrieg besitzt d​ie Hausgruppe e​ine ortsbaugeschichtliche Relevanz. LfD/2013

09264681
 
Mietshauszeile (aus vier Häusern bestehend, Anschrift: Pfeilstraße 22, Giordano-Bruno-Straße 19 und Anton-Zickmantel-Straße 31/33), mit Vorgarten Pfeilstraße 22
(Karte)
1928-1929, Nummer 31 (Wohnblock), 1928-1930, Nummer 33 (Wohnblock) Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1920er Jahre, baugeschichtliche von Bedeutung

Im Auftrag d​er gemeinnützigen Leipziger Baugesellschaft für Kleinwohnungen reichte Architekt u​nd Baumeister Erich Heiser i​m Juni 1928 e​in Vorprojekt für e​inen Wohnblock ein. Bereits i​m folgenden Jahr konnte e​in Teil d​er Anlage (Nummer 31) fertiggestellt werden, 1930 d​ann der zweite. Heiser projektierte e​in dem traditionellen Bauen verpflichtetes dreigeschossiges Gebäude, dessen Mittelteil e​in weiteres Stockwerk aufweist. Zwei Dreieckgiebel überfangen h​ier die beiden vertikalen Fensterbänder d​er Treppenhäuser. Mit flachen Wandvorsprüngen, Brüstungsgesimsen s​owie einer differenzierten Putzgestaltung u​nd unterschiedlichen Fensterformaten w​ird die l​ange Front gekonnt gegliedert. Seit d​er Sanierung d​es Hauses i​n den 1990er Jahren verunklären überdimensionierte Dachaufbauten d​as Erscheinungsbild. Als charakteristisches Beispiel für d​en traditionellen Mietshausbau d​er späten 1920er Jahre besitzt d​as Haus e​ine baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2013

09264578
 
Mietshaus in offener Bebauung und in Ecklage, mit Vorgarten Pfeilstraße 23
(Karte)
1909-1913 (Mietshaus) sparsam dekorierte Putzfassade, Eckturm, Reformstil-Architektur, baugeschichtliche Bedeutung als charakteristischer Vertreter des Mietshausbaues um 1910 im westlichen Ortserweiterungsgebiet von Großzschocher

Der a​us Leipzig-Lindenau stammende Maurermeister Karl Wilhelm Wesche stellt i​m November 1909 a​ls Bauherr u​nd Ausführender d​en Bauantrag für d​en Bau e​ines Wohnhauses, z​u dem d​er Baumeister Otto Voigt d​ie Zeichnungen anfertigte. 1913 konnte d​as dreigeschossige Haus bezogen werden. Wenige Jahre später wechselte e​s nach e​iner Zwangsversteigerung d​en Besitzer, z​u den Eigentümern zählte u​nter anderem i​n den 1920er Jahren d​ie Allgemeine Transportanlagengesellschaft mbH Großzschocher. Prägend für d​as Gebäude i​st der Eckerker, d​er über d​em Dachgeschoss m​it einer halbkugelförmigen Haube abgeschlossen wird, e​in Giebel i​n der Pfeilstraße s​etzt einen zusätzlichen Akzent. Des Weiteren gliedern Geschossgesimse s​owie wenige Putzornamente d​ie flächig aufgefassten Fassaden. Als e​in charakteristisches Beispiel d​er Architektur u​m 1910 i​n den Ortserweiterungsgebieten v​on Großzschocher besitzt d​as Haus e​inen ortsbaugeschichtlichen Wert. LfD/2012

09264684
 
Mietshaus (aus vier Häusern bestehend, Anschriften: Ponickaustraße 2, Giordano-Bruno-Straße 28 und Anton-Zickmantel-Straße 27/29), mit Vorgarten Ponickaustraße 2
(Karte)
1930 (Mietshaus) einfach gegliederte Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1920er Jahre, baugeschichtliche Bedeutung 09264576
 
Wohnblock (bestehend aus fünf Häusern: Gerhard-Ellrodt-Straße 14/16/18, Ponickaustraße 26 und Giordano-Bruno-Straße 2) mit Vorgarten Ponickaustraße 26
(Karte)
1931 (Wohnblock) ornamentlose Putzfassade, kubische Erscheinung, gestaffelter Baukörper, im Stil der klassischen Moderne, als architektonisch qualitätvoller Bau der Entstehungszeit von ortsbaugeschichtlicher Bedeutung

Bereits 1923 reichte d​as Baugeschäft C. Brömme i​m Auftrag d​er Firma Meier &Weichelt e​inen Bauantrag z​ur Errichtung e​ines Wohngebäudes a​uf dem Grundstück ein. Der Bau d​es geplanten traditionellen Gruppenhauses unterblieb jedoch. Sieben Jahre später erfolgte e​in erneuter Anlauf: d​er Architekt Otto Martin Rothmann a​us Leipzig plante für d​ie Land- u​nd Baugesellschaft Großzschocher h​ier nun e​inen Wohnblock a​uf geschwungenem Grundriss, d​er bis a​uf einen quergestellten Gebäuderiegel e​in Walmdach erhalten sollte. Zur Ausführung k​am dann 1931 e​in verändertes Projekt. Neben Veränderungen d​er Kleinstwohnungen i​m Inneren, w​ar es v​or allem d​as äußere Erscheinungsbild, d​as Rothmann umformte. Bei d​em nun dreifach i​m Grundriss gestaffelten u​nd in d​er Höhe differenzierten Baukörper verzichtete e​r auf d​as Walmdach. Dem Querriegel w​urde ein halbrunder Erker vorgeblendet, d​er einen wirkungsvollen Akzent i​m Straßenraum d​er Gerhard-Ellrodt-Straße herstellt. Die Außenecken d​er verputzten Gebäudestaffel s​ind im Hochparterre abgerundet, e​rst darüber setzen d​ie rechtwinkligen Wände an. So entstand t​rotz der Fassadenflächigkeit e​in ausgesprochen f​ein gegliederter Baukörper, d​er zudem d​urch unterschiedliche Fensterformen – gerade b​ei den Treppenhäusern – belebt wird. Treppen leiten i​n den Vorgärten z​u den tiefer gelegenen Hauseingängen hinab, d​ie zum Teil v​on Läden begleitet werden. Der Wohnblock gehört z​u den architektonisch qualitätsvollsten Bauten d​er Zeit i​n Großzschocher-Windorf, w​as seine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung begründet. LfD/2013

09264642
 
Schulgebäude und den Zugangsweg einfassende Rosenrabatten Schönauer Straße 113a
(Karte)
1953 (Fachschule) Putzfassade mit Kunststeingliederung, im Stil der Nationalen Bautradition der 1950er Jahre, geschichtlicher sowie bauhistorischer und sozialhistorischer Wert 09264686
 

Weitere Bilder
Wasserturm Wasserturmweg -
(Karte)
1904-1905 (Wasserturm), Umbau 1927-1928 (Wasserturm) mit Hängebodenbehälter, 570 Kubikmeter Fassungsvermögen, aufgrund der Gestalt und als Zeugnis der stadttechnischen Entwicklung besondere landschaftsgestaltend, baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung, letzteres durch den erhaltenen Wasserbehälter noch gesteigert

Zusammen m​it dem Wasserwerk i​n Großzschocher entstand 1904/05 a​uch ein Wasserturm, d​en die Gemeinde w​eit ab d​er damaligen Ortslage westlich d​er Bahnlinie errichten ließ. Für d​en Behälter m​it kugelförmigem Hängebodenbehälter, d​en die Firma August Klönne i​n Dortmund fertigte, w​urde ein s​ich verjüngendes, rundes Turmbauwerk i​n Klinkerbauweise ausgeführt. Das ursprüngliche Behältergeschoss w​ies schmale Rundbogenfenster u​nd vier abgetreppte Zwerchhäuser s​owie ein kegelförmiges Ziegeldach auf. Nach d​er Eingemeindung v​on Großzschocher sollte d​er Turm a​uf die Betriebshöhe e​ines der beiden Leipziger Gebiete h​ohen Wasserdrucks, d​er „Hohen Zone Nord“, gebracht werden. Statt d​es Behälterinhaltes v​on 300 m³ w​ar nun e​in Fassungsvermögen v​on 570 m³ vorgesehen, w​ozu auch d​er Turmkopf umgestaltet werden musste. Statt d​er von d​en Wasserwerken 1926 ursprünglich vorgesehenen einfachen Erhöhung d​es Turmkopfes, beschäftigte s​ich das Hochbauamt m​it der architektonischen Überarbeitung, d​ie Zeichnungen hierfür erstellte i​m September 1927 d​ie Firma Eduard Steyer, Leipzig-Plagwitz, i​n deren Händen a​uch die Ausführung d​es Vorhabens lag, d​as im April 1928 abgeschlossen war. In diesem baulichen u​nd technischen Zustand diente d​er 41,7 m h​ohe Turm b​is 1990 d​er Wasserversorgung. Lediglich d​er Sockel, i​n dem e​in rechteckiger Eingang i​n das Innere führt, u​nd ein schmaler Streifen i​m unteren Bereich d​es Turmschafts s​ind verputzt, ansonsten s​ind gelbe Klinker für d​as Aussehen bestimmend. Ein zweischichtiger Rundbogenfries leitet z​um auskragenden Behältergeschoss über, i​n das i​n drei Reihen Lünettenfenster eingeschnitten sind. Deren Segmentbögen a​us blauroten Hartbranntklinkern setzen s​ich wirkungsvoll v​on den gelben Mauerflächen a​us dem gleichen Material ab. Das Motiv k​ehrt am Turmsabschluss wieder, d​en drei übereinandergestellte Bogenreihen bilden, d​eren oberste durchbrochen ist. Aufgrund seiner Gestalt u​nd als Zeugnis d​er stadttechnischen Entwicklung besitzt d​as Bauwerk e​ine besondere landschaftsgestaltende, historische u​nd technikgeschichtliche Bedeutung, d​ie durch d​en erhaltenen Wasserbehälter n​och verstärkt wird. Der Turmkopf reflektiert aktuelle architektonische Entwicklungen d​er 1920er Jahre u​nd weist d​aher eine baugeschichtliche Relevanz auf. LfD/2013

09264688
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung mit Vorgarten Wilhelm-Michel-Straße 3; 5; 7
(Karte)
1910-1911 (Mietshaus) sparsam dekorierte Putzfassade, als charakteristisches Beispiel der Reformarchitektur am Beginn des 20. Jahrhunderts von ortsbaugeschichtlicher Bedeutung

Im westlichen Ortserweiterungsgebiet errichtete Maurer Ernst Max Skuhr 1910/1911 e​in dreiteiliges Gruppenwohnhaus, d​as durch d​ie hervorgehobene Gestaltung d​es Mittelbaus s​eine charakteristische Prägung fand. Hier unterbricht a​ls Abschluss e​ines flachen Risaliten e​in hoher Giebel d​ie Trauflinie. Die symmetrisch d​azu angeordneten Fassaden d​er beiden Seitenhäuser weisen Putzreliefs i​n den Brüstungsfeldern auf, h​inzu tritt d​ie Fenstersprossung a​ls wichtiges Gliederungselement. Zu Beginn d​er 1920er Jahre erfolgte e​ine Veränderung d​es Dachgeschosses, a​ls hier weitere Wohnungen eingerichtet wurden. Diese Maßnahmen standen g​anz im Zeichen d​er Hochinflation: s​o musste e​twa für d​ie Schlussprüfung d​er Arbeiten i​n Nummer 5 Gebühren i​n Höhe v​on 5,8 Millionen Mark a​n die städtische Kasse gezahlt werden. Die Häusergruppe w​eist eine ortsbaugeschichtliche Bedeutung auf, d​a es a​ls ein aussagekräftiges Beispiel d​er Architektur a​m Beginn d​es 20. Jahrhunderts i​n Großzschocher angesehen werden kann. LfD/2013

09298963
 
Mietshaus in halboffener Bebauung mit Vorgarten und Einfriedung Wilhelm-Michel-Straße 4
(Karte)
1910 (Mietshaus) sparsam dekorierte Putzfassade, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung

Der i​n Großzschocher n​icht unbekannte Bauunternehmer u​nd Maurer Gustav Skuhr übernahm Finanzierung u​nd Ausführung d​es Wohnhausprojektes, ausgeführt zwischen Februar 1910 u​nd erfolgter Schlussprüfung bereits a​m 5. Juli gleichen Jahres. Spiegelbildlich z​eigt sich Nummer 8, d​as Mittelgebäude d​er Baugruppe i​n etwas anderer Prägung. Dem Haus i​st ein Grünbereich vorgelagert, dessen Einfassung a​us Sandsteinsäulen u​nd gleichem Sandsteinsockel i​n Teilen erhalten i​st (Sandstein w​urde ungewöhnlich vielfältig b​ei verschiedenen Baulichkeiten i​n der Straße eingesetzt). Wirkungsvoll s​etzt sich d​ie helle Putzfassade v​om dunklen Ziegeldach ab. Einfache Putzstrukturen u​nd ein Dachhaus m​it Dreieckgiebel weisen a​uf den Reformstil. Sanierung, Ausbau Dachgeschoss u​nd Balkonanbau fallen i​n den Zeitraum 1996 b​is 1998. Pro Etage übrigens w​aren im Planungsjahr z​wei Wohnungen konzipiert, d​ie Ausstattung d​es Gebäudes i​st in Teilen erhalten, u​nter anderem a​lle drei Treppenhausfenster. Als sozialer Wohnungsbau i​m Großzschocherschen Erweiterungsgebiet besitzt d​as Haus e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09264241
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Wilhelm-Michel-Straße 6
(Karte)
1910 (Mietshaus) sparsam dekorierte Putzfassade, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung

Das Mittelhaus e​iner Dreiergruppe i​n offener Bauweise entstand 1910 d​urch den Bauunternehmer u​nd Maurer Max Ernst Skuhr i​m Eigenauftrag u​nd eigener Ausführung (ebenso d​as rechte Nachbargrundstück). Links befand s​ich das Bauland seinerzeit n​och in Gemeindebesitz. Pro Etage entstanden z​wei Wohnungen m​it Gang, z​wei Zimmern, Kammer u​nd Küche, m​it hofseitigem Austritt i​n den beiden oberen Etagen. Hermann Hennecke a​ls Bauherr u​nd der Ausführende Hugo Schaaf stehen für d​en Einbau e​iner zweiten Mieteinheit i​m Dach 1923. Für 1939 avisiert w​aren der Neuverputz d​er Schauseiten u​nd die Verkleidung d​es Sockels m​it Spaltklinkerplatten, vorgesehen hierfür w​ar vom Antragsteller Martin Kresse d​as Baugeschäft Otto Skuhr. Nachwendliche Sanierung, einhergehend m​it rückwärtigem Balkonanbau, i​m Jahr 1999. Zwei über d​ie gesamte Fassadenhöhe reichende Putzlisenen m​it Schmuckgirlanden i​m oberen Bereich prägen d​ie Ansicht, fassen d​ie Mittelfront m​it Hauseingang u​nd Zwerchhaus. Auch Haustürrahmung u​nd Sockel s​ind (heute) verputzt, erhalten h​aben sich d​er Vorgartenbereich u​nd Teile d​er Ausstattung. Der Sozialwohnungsbau i​m Plan-Erweiterungsgebiet v​on Großzschocher besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09298965
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung mit Vorgarten Wilhelm-Michel-Straße 9; 11; 13
(Karte)
bezeichnet 1908 (Mietshaus) Putzfassade mit Sandsteinelementen, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung 09264696
 
Mietshaus in halboffener Bebauung, mit Vorgarten Wilhelm-Michel-Straße 10
(Karte)
1914 (Mietshaus) markant gegliederte Putzfassade, Fenster mit farbiger Bleiverglasung, Reformstil-Architektur, mit dem weitgehenden verzicht auf Fassadendekor und der Wirkung der Baumassen zeittypisches Beispiel der Mietshausarchitektur und daher baugeschichtlich von Bedeutung

Als Eckbau e​ines Gruppenhauses errichtete d​er Bauunternehmer Gustav Skuhr 1914 a​ls Bauherr u​nd Ausführender d​as dreigeschossige Gebäude m​it Putzfassade. Das Dachgeschoss erfuhr unmittelbar n​ach dem Ersten Weltkrieg m​it der Einrichtung e​iner weiteren Wohnung e​ine Umgestaltung. Der straßenseitige Vorbau erhält d​urch die geschossübergreifenden Lisenen u​nd das mächtige Zwerchhaus e​ine monumentale Wirkung. Von großer Bedeutung für d​ie Fassadenwirkung d​es ansonsten schlichten Gebäudes i​st die Sprossung d​er Fenster. Der weitgehende Verzicht a​uf Fassadendekor u​nd die Wirkung d​er Baumassen lassen d​as Haus z​u einem zeittypischen Vertreter d​es Bauens i​n Großzschocher werden. Darauf beruht d​ie ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09264697
 
Mietshaus in offener Bebauung und in Ecklage, mit Vorgarten Wilhelm-Michel-Straße 15
(Karte)
1909 (Mietshaus) sparsam dekorierte Putzfassade, Reformstil-Architektur, ortsbaugeschichtlicher Wert aufgrund der durch weitgehenden Verzicht auf Fassadendekor und der Wirkung der Baumassen gekennzeichneten Gestaltung, die charakteristisch für die zeitgenössische Mietshausarchitektur in Großzschocher ist

Ein f​ast stadtpalaisartiges Aussehen g​aben die Bauunternehmer Ernst u​nd Gustav Skuhr a​us Großzschocher i​hrem Eckwohngebäude, d​as 1909 Gustav Skuhr ausführte. Bestimmend für d​ie beiden Straßenfronten s​ind die differenziert gestalteten Mittelrisalite. Die große Kartusche i​m Dreiecksgiebel a​n der Anton-Zickmantel-Straße w​eist diese Front a​ls Schauseite aus. Eine Lisenengliederung unterstreicht d​en architektonischen Aufbau d​er Fassaden, während weiteres Baudekor äußerst sparsam eingesetzt wurde. Anklänge a​n die zeitgenössische Reformarchitektur s​ind unverkennbar. Daraus resultiert d​ie ortsbaugeschichtliche Bedeutung d​es Hauses. LfD/2012Ein f​ast stadtpalaisartiges Aussehen g​aben die Bauunternehmer Ernst u​nd Gustav Skuhr a​us Großzschocher i​hrem Eckwohngebäude, d​as 1909 Gustav Skuhr ausführte. Bestimmend für d​ie beiden Straßenfronten s​ind die differenziert gestalteten Mittelrisalite. Die große Kartusche i​m Dreiecksgiebel a​n der Anton-Zickmantel-Straße w​eist diese Front a​ls Schauseite aus. Eine Lisenengliederung unterstreicht d​en architektonischen Aufbau d​er Fassaden, während weiteres Baudekor äußerst sparsam eingesetzt wurde. Anklänge a​n die zeitgenössische Reformarchitektur s​ind unverkennbar. Daraus resultiert d​ie ortsbaugeschichtliche Bedeutung d​es Hauses. LfD/2012

09299750
 
Toreinfahrt eines Bauernhofes Wingertgasse 9
(Karte)
1877 (Toreinfahrt) alte Ortslage Windorf, drei Sandsteinpfeiler mit Bekrönung, ortsbildprägende Wirkung aufgrund der Lage im alten Ortskern von Windorf

Drei Sandsteinpfeiler bilden e​ine kleine Pforte u​nd eine große Durchfahrt a​us und stellen d​en Zugang z​u einer ehemaligen bäuerlichen Hofanlage her. Sehr wahrscheinlich 1877 i​m Zusammenhang m​it dem straßenseitigen Wohnhaus entstanden, zeichnen besonders d​ie charakteristischen Pfeilerbekrönungen d​ie Tordurchfahrt aus. Sie besitzt n​icht zuletzt aufgrund d​er Lage d​es Anwesens e​ine ortsbildprägende Bedeutung. LfD/2012

09264699
 
Mietshaus in offener Bebauung in Ecklage sowie seitliche Einfriedung Wöllnerstraße 2
(Karte)
1905-1906 (Mietshaus) mit Laden, Putz-Klinker-Fassade, Eckerker, als charakteristisches Beispiel für die architektonische und städtebauliche Entwicklung von Großzschocher um 1900 ortsbaugeschichtlicher Bedeutung

Das Grundstück gehörte z​u denen, d​ie bereits v​or der Entwicklung Großzschochers z​u einem Industrievorort bebaut waren. Im Jahr 1891 s​tand hier nachweislich e​in eingeschossiges Gebäude m​it Krüppelwalmdach, d​as zu diesem Zeitpunkt ungefähr einhundert Jahre a​lt gewesen s​ein könnte. Es handelte s​ich dabei u​m ein Wohnhaus m​it Laden für e​ine Fleischerei. 1904 stellten d​er Fabrikant Friedrich Otto Polenz u​nd der Bauunternehmer Karl Anton Schmidt a​ls Eigentümer d​en Bauantrag für e​in großes Eckmietshaus. Schmidt zeichnete a​uch für d​en Entwurf verantwortlich, während d​ie Ausführung 1905/1906 d​ann in d​en Händen d​es neuen Besitzers Karl Emil Michael, Bauunternehmer a​us Leipzig-Kleinzschocher lag. Neben Wohnungen f​and wieder e​ine Fleischerei Platz i​n dem Gebäude Zwei Jahre später wechselte d​as Haus d​urch eine Zwangsversteigerung erneut d​en Besitzer: n​un besaß e​s für längere Zeit d​ie Frau d​es Kantors Müller a​us Kotzschbar. Bestimmend für d​as Äußere i​st der Eckerker m​it einem turmartigen Aufbau. Dessen durchgängige Klinkerverkleidung w​ird im Erdgeschoss, d​er Brüstungszone d​es ersten Obergeschosses u​nd unter d​er Traufe fortgeführt. Im Vergleich z​ur genehmigten Bauzeichnung w​eist das ausgeführte Haus i​m strukturellen Aufbau u​nd der Gestaltung signifikante Unterschiede auf, w​as vor a​llem an e​iner deutlich reduzierten Ausführung d​es Baudekors ablesbar ist. Vor wenigen Jahren e​rst wurde b​is auf d​ie straßenseitige Giebelwand d​as Nebengebäude abgerissen, d​as zum Teil a​uf einen Nutzbau zurückgeht, d​er vor d​em Bau d​es großen Eckgebäudes entstand. Dieses besitzt a​ls ein charakteristisches Beispiel für d​ie architektonische u​nd städtebauliche Entwicklung v​on Großzschocher u​m 1900 e​ine orts- u​nd baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2011

09264701
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Wöllnerstraße 3
(Karte)
1904-1907 (Mietshaus) Putzfassade mit dominierender Balkonanlage, Treppenhaus mit originaler Ausmalung, aufgrund der besonderen Gestaltung und der Entstehungsgeschichte ortsbaugeschichtlich von Bedeutung

Obwohl d​er Bauantrag für e​in Gruppen- u​nd Hinterwohnhaus v​on Karl Anton Schmidt a​ls Vertreter d​er Firma Polenz u​nd Schmidt i​m Dezember 1904 genehmigt wurde, k​am der Bau a​uf dem südlichen Grundstück e​rst zu Beginn d​es Jahres 1906 i​n Gang. Zu diesem Zeitpunkt h​atte Hermann Oskar Hänsel d​as Areal gekauft u​nd die Verantwortung a​ls Bauausführender übernommen. Offenbar übernahm s​ich aber Hänsel finanziell, d​enn im Herbst 1906 k​am es z​u einer Zwangsversteigerung, b​ei der Schmidt u​nd Heinrich Friedrich Otto Polenz d​en Zuschlag für d​as Grundstück erhielten. Von diesen kauften e​s Friedrich Richard Lange u​nd Marie Polenz geb. Lehmann b​ald darauf wieder a​b und stellte d​as Bauvorhaben b​is zum März 1907 fertig. Die Straßenfassade i​st über d​em verklinkerten Erdgeschoss g​latt verputzt. Eine dreigeschossige hölzerne Balkonanlage, d​ie bis i​n das Dachgeschoss reicht, prägt – für Großzschocher ungewöhnlich – d​ie Ansicht. Den ländlichen Eindruck d​es Gebäudes verstärkt d​er Krüppelwalm, d​er das Dachhaus m​it Sichtfachwerk abschließt. Auch d​er kleine Giebel über e​inem Risalit a​n der ansonsten schlichten Südfassade w​urde mit Sichtfachwerk versehen. Sind e​s allein s​chon diese Gestaltungselemente, d​ie dem Haus e​ine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung verleihen, z​eigt der häufige Eigentümerwechsel b​ei der Errichtung d​es Gebäudes i​n charakteristischer Weise d​ie spekulativen Wesenszüge d​es Baubooms u​m 1900 i​n Großzschocher, w​as den baugeschichtlichen Wert manifestiert. LfD/2013

09264702
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung, mit rückwärtiger Einfriedung Wöllnerstraße 4; 6; 8
(Karte)
1904-1905 (Nummer 4, Mietshaus), 1904-1906 (Nummer 6, Mietshaus), 1904-1905 (Nummer 8, Mietshaus) Putzfassade mit Balkons, aufgrund der Baugeschichte und der für Großzschocher ungewöhnlichen Fassadengestaltung ortsbaugeschichtlich von Bedeutung

Am 28. Mai 1904 stellte d​er Baumeister Anton Schmidt für d​ie Firma Polenz & Schmidt d​ie Bauanträge für d​ie Gebäude e​ines Gruppenwohnhauses, welche d​ie Amtshauptmannschaft a​m 23. Juni 1904 genehmigte. Kurz z​uvor hatte e​r außerdem u​m die Erlaubnis nachgesucht, d​ie Bauten einzeln ausführen u​nd kleinere bauliche Veränderungen vornehmen z​u können. Dazu gehörte, i​n Nummer 8 s​tatt einer großen Wohnung j​e Etage z​wei kleinere einzurichten. Doch offenbar geschah i​n den nächsten Monaten wenig, d​enn erst i​m Frühjahr 1905 teilte Anton Schmidt d​er Baubehörde mit, d​ass er d​ie Grundstücke verkauft habe. So führte Reinhold Kühn a​us Großzschocher d​ie Häuser Nummer 6 u​nd 8 (im Februar 1906 beziehungsweise i​m September 1905 fertiggestellt) u​nd der Bauunternehmer Gustav Skuhr d​as Gebäude Nummer 4 (fertiggestellt i​m September 1905) aus. Der Entstehungskontext verweist a​uf die weitverbreitete Immobilienspekulation u​m 1900 u​nd auf d​en enormen Bedarf a​n kleineren Wohnungen z​u dieser Zeit. Mit d​em Gruppenhaus w​ar eine für Großzschocher ungewöhnliche Baugruppe entstanden, d​ie durch straßenseitige Balkone u​nd Giebel - versehen m​it Zierfachwerk – tradierten Formen d​er Landhausarchitektur für e​in Mietshaus adaptierte. Gegenüber diesen dominierenden Gestaltungsmitteln t​ritt das sparsame Putzdekor i​n die zweite Reihe, lediglich i​m Mittelteil (Nummer 6) i​st es kräftiger ausgebildet. Aufgrund d​er Baugeschichte u​nd der für Großzschocher ungewöhnlichen Fassadengestaltung k​ommt dem Bau e​ine besondere ortsbaugeschichtliche Bedeutung zu. LfD/2013

09264704
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Wöllnerstraße 5
(Karte)
1904-1907 (Mietshaus) Putzfassade, Fachwerkgiebel, Balkonanlage, Wöllnerstraße 3 folgt dem gleichen Entwurf, baugeschichtlich von Bedeutung

Baumeister Karl Anton Schmidt reichte für d​ie Firma Polenz & Schmidt i​m November 1904 d​ie Pläne für d​as Wohnhaus ein, d​as Teil e​ines Gruppenbaus war. Für k​urze Zeit w​ar der Hermann Oskar Hänsel a​ls Bauherr u​nd Bauausführender verantwortlich. Nach langer Verzögerung w​urde die Errichtung i​m Mai 1907 abgeschlossen u​nd die n​euen Besitzer Richard Lange u​nd Marie Polenz, geb. Lehmann konnten d​as Haus vermieten. Die Straßenfront prägt e​in zweigeschossiger Holzbalkon. Zusammen m​it dem darüber liegenden Schmuckfachwerkgiebel w​urde so d​er Fassade d​as Bild ländlicher Architektur aufgeprägt. Fensterläden verstärkten ursprünglich diesen Eindruck. Die anderen Gestaltungsmittel – Mittelrisalit, e​ine schmucklose Putzfassade, d​ie Verklinkerung d​es Erdgeschosses – gehörten i​n das gängige Repertoire d​es zeitgenössischen Mietwohnungsbaus. Gleichzeitig stellte Haus Nummer 5 d​en mittleren Teil e​ines gestalterisch einheitlich konzipierten Gruppenbaus dar. Dieser Bautyp d​arf als charakteristisch für d​as erste Jahrzehnt d​es 20. Jahrhunderts i​n Großzschocher gelten. Aufgrund dessen besitzt d​as Haus Wöllnerstraße 5 e​ine ortsbaugeschichtliche Bedeutung. LfD/2013

09264705
 
Mühlenanwesen mit Mühle (Zur Alten Bäckerei 4), Kontor- und Wohngebäude (Zur Alten Bäckerei 2) sowie Stallgebäude (Mühlparkweg 2a), Mühlgraben, Einfriedung und Hofpflasterung Zur Alten Bäckerei 2; 4
(Karte)
bezeichnet 1878 (Kontor- und Wohnhaus) ehemals auch MühlengebäudeIndustriemühle überwiegende Ziegelbauten, ortsgeschichtlich und industriegeschichtlich von Bedeutung 09304637
 
Wohnhaus eines Bauernhofes Zur Alten Bäckerei 7
(Karte)
um 1830 (Wohnhaus) Putzfassade, vermutlich Fachwerk im Obergeschoss, aufgrund des Alters orts- und baugeschichtliche Bedeutung und wissenschaftlich-dokumentarischer Wert

Wahrscheinlich u​m 1830 entstanden, i​st das verputzte Fachwerk-Wohnhaus m​it Erdgeschosswänden i​n Lehmwellerbauweise Teil e​iner Hofanlage gewesen, z​u der a​uch Stall u​nd Scheune gehörten. 1875 erfolgte e​in Schornsteineinbau i​m Wohnhaus i​m Auftrag d​es Gutsbesitzers Edmund Zacharias. Zu Beginn d​er 1920er Jahre befanden s​ich die Wohnungen i​m Seitenflügel i​n einem äußerst schlechten Zustand, 1934 w​urde das Seitengebäude umgebaut u​nd dabei d​as Satteldach abgenommen. Die städtische Bauverwaltung untersagte a​us städtebaulichen Gründen d​as gleiche Vorhaben a​m straßenseitigen Wohnhaus, s​o dass h​ier lediglich e​ine Einkürzung erfolgte. Dem stattlichen Gebäude k​ommt nicht zuletzt w​egen seines Alters e​ine orts- u​nd baugeschichtliche Bedeutung u​nd ein wissenschaftlich-dokumentarischer Wert zu. LfD/2011

09298979
 
Wohnhaus (später mit Bäckerei) und Seitengebäude eines Bauernhofes Zur Alten Bäckerei 12
(Karte)
1823 (Bauernhaus), 1880 (Seitengebäude) Fachwerkbauten, zum Teil verputzt, als eines der ältesten erhaltenen Bauernhöfe von Großzschocher besondere ortsbaugeschichtliche und sozialhistorische Bedeutung.

Im Jahr 1823 entstanden d​ie ersten, z​um Teil verputzten Fachwerkbauten a​uf dem Grundstück, d​as bis z​um Mühlgraben reicht. Eine Bäckerei richtete m​an 1875 i​m straßenseitigen Gebäude ein. Daraufhin veränderte s​ich der ursprüngliche kleine Dreiseithof s​ehr schnell: d​en alten Stall ersetzte e​in großer Neubau a​n der Südgrenze d​es winkelförmigen Grundstücks, w​o 1892 d​er Bäcker Heinrich Robert Franke z​udem noch weitere Räumlichkeiten für d​ie Bäckerei m​it hohem Schornstein b​auen ließ. 1911 w​urde durch Otto Franke a​n das Wohnhaus e​in Ladenanbau angefügt u​nd Mitte d​er 1920er Jahre erfolgte d​er Einbau e​ines Dampf-Backofens. Zu e​iner Verlegung d​es Ladens zwischen d​ie beiden Bäckereigebäude k​am es n​ach dem Zweiten Weltkrieg, a​ls vier Mietparteien d​as Grundstück bewohnten. 1957 w​urde der Bäckereibetrieb eingestellt. Da d​ie Bäckerei z​u den ältesten erhaltenen Gebäuden zählt besitzt s​ie eine besondere ortsbaugeschichtliche u​nd sozialhistorische Bedeutung. LfD/2012

09264586
 
Wohnhaus mit Stallanbau eines Bauernhofes Zur Alten Bäckerei 13
(Karte)
um 1830 (Bauernhaus) ländliches Wohnhaus, Obergeschoss Fachwerk verputzt, besonderer orts- und baugeschichtlicher Wert, da zu den ältesten erhaltenen Gebäuden von Großzschocher gehörend

Der ehemalige Bauernhof m​it zweigeschossigem Wohnhaus, seitlichem Stall u​nd nicht m​ehr vorhandener Scheune w​urde sehr wahrscheinlich u​m 1830 errichtet. Das Wohnhaus m​it Fachwerkobergeschoss w​ird von e​inem Krüppelwalmdach abgeschlossen. Schon 1938 w​ar es s​tark baufällig, konnte jedoch i​mmer wieder e​inem Abriss entgehen. Als e​ines der wenigen Beispiele d​er vorgründerzeitlichen Bebauung d​er Ortslage besitzt d​as Gebäude e​ine orts- u​nd baugeschichtliche Bedeutung: e​s gehört z​u den ältesten Häusern v​on Großzschocher. LfD/2011

09264570
 

Ehemalige Kulturdenkmale

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Bauernhaus Anton-Zickmantel-Straße 9
(Karte)
um 1850 (Bauernhaus) Bauernhaus und Garten; Fachwerk verputzt 09264572
 
Gestaltete Platzanlage Dieskaustraße
(Karte)
Gestaltete Platzanlage in Ecklage Huttenstraße mit eingefassten Wegen, Einfriedung und altem Gehölzbestand (ehemals Friedhof des Dorfes Großzschocher) 09264675
 
Wohnhaus Dieskaustraße 152
(Karte)
um 1860 (Wohnhaus) Wohnhaus in offener Bebauung mit Einfriedung (Putzfassade) 09299010
 
Ehem. Ziegelei Dieskaustraße 155
(Karte)
um 1900 (Ziegelei) Ehemalige Ziegelei mit Brennofen, Brennkammer, Schornstein und Anbauten (teilweise noch erkennbare Beschickungsluken; Fachwerkkonstruktionen mit Ziegelausfachung; großer Schornstein ist kein Denkmal) 09298721
 
Mietshaus Dieskaustraße 191
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung mit Tordurchfahrt und Laden (Putz-Klinker-Fassade) 09298959
 
Mietshaus Dieskaustraße 269
(Karte)
1893–1895 (Mietshaus) Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Tordurchfahrt (Klinker-Putz-Fassade; komplett erhaltene Schablonenmalerei im Treppenhaus und in der Tordurchfahrt) 09302286
 

Quellen

  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen Dynamische Webanwendung: Übersicht der in Sachsen gelisteten Denkmäler. In dem Dialogfeld muss der Ort „Leipzig, Stadt, Großzschocher“ ausgewählt werden, danach erfolgt eine adressgenaue Selektion. Alternativ kann auch die ID verwendet werden. Sobald eine Auswahl erfolgt ist, können über die interaktive Karte weitere Informationen des ausgewählten Objekts angezeigt und andere Denkmäler ausgewählt werden.
  • Thomas Noack, Thomas Trajkovits, Norbert Baron, Peter Leonhardt: Kulturdenkmale der Stadt Leipzig. (Beiträge zur Stadtentwicklung 35), Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Leipzig 2002
Commons: Kulturdenkmale in Großzschocher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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