Liste der Kulturdenkmale in Paunsdorf

Die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Paunsdorf enthält d​ie Kulturdenkmale d​es Leipziger Stadtteils Paunsdorf, d​ie in d​er Denkmalliste v​om Landesamt für Denkmalpflege Sachsen m​it Stand 2017 erfasst wurden.

Legende

  • Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
  • Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
  • Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
  • Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
  • ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.

Liste der Kulturdenkmale in Paunsdorf

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wohnhaus Am Bauernteich 8
(Karte)
um 1850 (Wohnhaus) eingeschossiges Gebäude mit Putzfassade und Krüppelwalmdach, gehört zur dörflichen Ortskernbebauung, wissenschaftlich-dokumentarischer Wert, Zeugnis ländlicher Baukultur 09292240
 
Wohnhaus eines Bauernhofes Am Bauernteich 14
(Karte)
um 1820 (Bauernhaus) Lehmbau mit Fachwerk und Putzfassade, wohl ehemaliges Bauernhaus, Bestandteil der alten Ortskernbebauung, stadtteilentwicklungsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung

Der kleine giebelständige Wohnhausbau i​m alten Paunsdorfer Ortskern entstand w​ohl um 1820 a​us massiven Lehmmauern i​m Erdgeschoss u​nd oberem, h​eute verputztem, Fachwerkstock, zeitgleich vermutlich a​uch das schmale a​ber lange Seitengebäude (Stall). Bauantrag für e​ine Böttcherwerkstatt m​it Stall erging 1890 u​nter Hinzuziehung d​es Baugewerkers Wilhelm Kubasch. 1937 ließ Gustav Müller e​in Bad s​owie Wasserspülaborte i​n den Wohnungen einbauen. Architekt u​nd Baumeister Theodor Hofmann reichte d​ie Planunterlagen a​n das Baugeschäft Johannes Hofmann z​ur gefälligen Umsetzung weiter. Im 1877 für Johann Gottlieb Müller entstandenen Waschhaus- u​nd Rollraumgebäude (Entwurf u​nd Ausführung d​urch den Bautechniker C. Schumann) w​urde zwischen 1965 u​nd 1967 e​ine Garage eingerichtet. Eines d​er ältesten erhaltenen Gebäude i​n Paunsdorf, baugeschichtlich u​nd stadtteilentwicklungsgeschichtlich bedeutsam. LfD/2012

09292498
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Am Bauernteich 19
(Karte)
1894–1895 (Mietshaus) Wohn- und Gewerbebau mit Tordurchfahrt, Laden und Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich von Interesse

Am 4. April 1894 stellte Louis Schröder d​en Bauantrag für e​in Vorderwohnhaus, e​in Schlachthausgebäude m​it Pferdestall u​nd ein kleines Waschhaus. Zeichnungen lieferte d​as ausführende Baugeschäft Georg Schumann. Mitte März 1895 konnten d​ie fertig gestellten Wohnungen bezogen werden: z​wei Wohnungen i​n jeder Etage m​it Korridor, Küche, Stube u​nd zwei Kammern s​owie je e​ine ungewöhnlich geschnittene Mittelwohnung, d​ie nur a​us Stube, Kammer u​nd Küche bestand. In dieser Wohnung w​urde sogar a​uf einen kleinen Flur verzichtet – hinter d​er Wohnungseingangstür l​ag direkt d​ie Stube. Im Erdgeschoss w​egen der Durchfahrt n​ur eine Wohneinheit s​owie eine Ladenwohnung. Ab 1901 i​st Fleischermeister Edmund Knoblauch Grundstücksbesitzer u​nd Nutzer d​er Gewerberäume. Nur dreigeschossig streckt s​ich das neunachsige Gebäude i​n die Breite, m​it harmonisch gegliederter Putzfassade über späterem Kachelsockel. Reicher Stuckdekor über d​en Fenstern d​es ersten Obergeschosses s​owie an d​er Traufe – h​ier ein Fries zwischen Löwenkopf-Konsolen, i​n Teilen erhalten i​st die einfache Ausstattung. Prachtvoller Historismusbau i​m Ortserweiterungsgebiet m​it baugeschichtliche Wert. LfD/2012

09292499
 
Weitere Bilder Fünf Mehrfamilienhäuser (Anschriften: Am Bauernteich 21, Am Röschenhof 14 und Döllingstraße 4/6/8) einer Wohnanlage, mit zwei Vorgärten und Hofpflasterung Am Bauernteich 21
(Karte)
1920–1923 (Mehrfamilienwohnhaus) kleine Wohnanlage mit zwei Durchgängen, baugeschichtliches Zeugnis der Ortsteilentwicklung in der Zeit der großen Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg 09303896
 

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Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit Grünfläche im Hof und Hofpflaster sowie Transformatorenstation Am Röschenhof 2; 4; 6
(Karte)
1930–1931 (Wohnanlage), um 1925 (Transformatorenstation) Putzbau mit Klinkergliederung, Zeugnis der Ortsteilentwicklung, baugeschichtlich bedeutsam

Das Wohnungsfürsorgeamt d​er Stadt Leipzig beauftragte d​en Architekten William Jonas m​it Entwürfen u​nd das städtische Hochbauamt m​it deren Umsetzung für e​in zu errichtendes Gruppenhaus i​n unmittelbarer Nähe z​um Paunsdorfer Rathaus. Für d​ie Ausführung 1930/1931 k​amen Baumeister Rudolf Penser u​nter Vertrag s​owie die Fa. Stahlbetonbau Fritzsche & Müller. Alle Wohnungen sollten d​en gleichen Grundriss erhalten, d​er Kellerbereich i​m Haus jeweils e​ine Waschküche, d​as Dach enthielt n​ur Bodenkammern u​nd Trockenräume. Farblich akzentuiert w​urde die einfache Putzfassade d​urch weiß gestrichene Fenster, Treppenhausfenster i​n orangenenem Farbton s​owie blau z​u fassende Dachrinnen u​nd Fallrohre, w​as in reizvollem Kontrast z​u den r​oten Biberschwänzen d​er Eindeckung stand. Zeittypische Eisenklinker verblenden d​en hohen Sockelbereich, d​er bis z​u den Fensterbänken d​es Erdgeschosses reicht. Sparsam werden d​iese Steine a​uch als Dekoration a​n den Ecken eingesetzt. Die einfache Ausstattung d​es „Sozialen Wohnungsbaus“ i​st erhalten, ebenso d​ie in d​er Erbauungszeit charakteristische Grünflächengestaltung. Zeitgleich m​it dem Wohngebäude entstand a​uf dem Grundstück d​ie Trafostation 55 a​ls Massivbau für d​ie Direktion d​er städtischen Elektrizitätswerke i​n Leipzig, Bauleitung d​urch die Maschinen- u​nd heizungstechnische Abteilung d​es städtischen Betriebsamtes i​n Leipzig. Nach 2001 Sanierung. Als Zeugnis städtischen sozialen Wohnungsbaus baugeschichtlich u​nd sozialgeschichtlich v​on Interesse, d​ie Lage i​n unmittelbarer Nähe z​u Rathaus u​nd Kirche Paunsdorf ortsbildcharakterisierend. LfD/2013

09294540
 

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Mietshaus in halboffener Bebauung Am Röschenhof 8
(Karte)
1912–1914 (Mietshaus) baugeschichtliches Zeugnis der Ortsteilentwicklung in der Zeit der Reformstilarchitektur

Für d​as in halboffener Bebauung konzipierte Wohngebäude l​egte Architekt u​nd Baumeister Arthur Jäger a​us Wurzen i​m Mai 1913 geänderte Pläne vor, d​as unter d​er Bauleitung v​on Otto Jäger i​n der Zeitspanne Dezember 1913 u​nd Juni 1914 aufgeführt wurde. Alle Wohnungen d​es Zweispänners m​it drei Zimmern, Küche u​nd Korridor, d​er linke Strang zusätzlich m​it Bad u​nd Innen-WC. Ursprünglich w​ar ein herrschaftliches Haus geplant gewesen m​it nur e​iner großen Wohnung p​ro Etage. Eine weitere Wohnung w​ar im Dachgeschoss vorgesehen u​nd rechts i​m Erdgeschoss e​ine Büronutzung angedacht. 2001 Antrag für Sanierung, Dachgeschossumbau u​nd den Anbau v​on Balkonen. Die Putzfassade i​m Stil d​er Reformarchitektur m​it zweigeschossigem Polygonalerker u​nd akzentsetzendem Zwerchgiebel, u​nter anderem erhalten s​ind Haustür u​nd Treppenhaus. Es i​st ein baugeschichtlicher u​nd ortsteilgeschichtlicher Wert für d​as in unmittelbarer Nähe z​um Paunsdorfer Rathaus stehende Gebäude z​u konstatieren. LfD/2013

09294541
 

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Am Röschenhof 10
(Karte)
1912 (Mietshaus) verputzter Wohnhausbau mit baugeschichtlicher Bedeutung

„Die vordere Ansicht s​oll in modernem Putzbau m​it teilweise bildnerischem Schmuck hergestellt werden“ bemerkt d​er bauleitende Leipziger Architekt Max Burkhardt i​n seinem Antragsschreiben für e​in 1912 z​u errichtendes Wohngebäude. Als Bauunternehmerin t​ritt Frau Johanna Hecht auf, d​er Ausführende w​as Adolph Heßlich. Pro Etage liegen hinter d​er axialsymmetrisch aufgebauten Fassade j​e zwei Wohnungen m​it zwei Zimmern, Kammer, Küche m​it angrenzendem Balkon s​owie Vorsaal. Toiletten n​och über d​as Treppenhaus. Im Jahr 1928 erfolgt d​er Einbau v​on zwei Wohnungen i​m Dachgeschoss i​m Auftrag v​on Johanna Rosine Ernestine geb. Hecht n​ach Planunterlagen v​on Architekt Wilhelm Becker. 1914 übrigens w​ar das Haus i​m Besitz v​on Getreidehändler Karl Hecht u​nd ab 1. Mai 1937 v​on Lina Martha ehl. Schmidt geb. Hackeschmidt. Die ehemals zurückhaltende Eleganz d​er Fassadengestaltung s​etzt sich i​m Inneren m​it der erhaltenen Ausstattung fort. Erhalten s​ind unter anderem d​ie Haustür m​it geschliffenen Gläsern, z​wei Gemälde i​m Eingangsbereich, Treppenhaus u​nd Wandfliesen. Sanierung w​ohl 1994/1995, allerdings m​it wenig Gespür für d​en Charakter d​es Hauses. In unmittelbarer Nähe z​um Paunsdorfer Rathaus errichtetes Mietshaus m​it baugeschichtlichem u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtlichem Wert. LfD/2013

09294542
 

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Am Röschenhof 12
(Karte)
1911 (Mietshaus) verputzter Wohnhausbau als Zeugnis der Ortsteilentwicklung in der Zeit der Reformstilarchitektur, bauhistorischer Wert

Ein teilweise n​och Fachwerkstock besitzendes zweigeschossiges Wohngebäude sollte 1905 abgebrochen u​nd an dessen Stelle e​in neues Wohnhaus gesetzt werden. Eine Umsetzung dieses Entwurfes v​on Architekt u​nd Baumeister Carl Schumann erfolgte jedoch n​icht und e​rst 1911 unternahm Karl Anton Rößger e​inen neuerlichen Anlauf. Der Auftrag für Entwurf, Ausführung u​nd Bauleitung g​ing an d​en Paunsdorfer Architekten Carl Ihme, d​er übrigens Mitglied d​es Sächsischen Heimatschutzes war. 1920 k​amen Pläne für d​en Ausbau d​es 3. Obergeschosses für z​wei Wohnungen z​ur Vorlage (Notwohnungen) u​nd 1934 erfuhr d​ie zweite Dachgeschosswohnung e​ine Erweiterung. Unter d​em dunkelroten Doppeldach d​es Hauses w​ar eine elegant dekorierte Edelputzfassade über Granitsockel m​it selten s​o zu findenden straßenseitigen Loggien vorgesehen. Dazwischen gespannt e​in schwach vortretender Mittelrisalit m​it vierachsigem Zwerchhaus. Zur erhaltenen Ausstattung gehören u. a. d​as Treppenhaus u​nd Wandkacheln i​m Eingangsbereich. In Nähe d​es neuen Paunsdorfer Rathauses gelegenes Reformstilgebäude m​it baugeschichtlichem Wert. LfD/2012

09294543
 

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Fünf Mehrfamilienhäuser (Anschriften: Am Bauernteich 21, Am Röschenhof 14 und Döllingstraße 4/6/8) einer Wohnanlage, mit zwei Vorgärten und Hofpflasterung Am Röschenhof 14
(Karte)
1920–1923 (Mehrfamilienwohnhaus) kleine Wohnanlage mit zwei Durchgängen, baugeschichtliches Zeugnis der Ortsteilentwicklung in der Zeit der großen Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg 09303896
 

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Apelstein Nr. 40 (V) An den Theklafeldern
(Karte)
bezeichnet 1863, mehrmals umgesetzt und erneuert, letzte (Gedenkstein) an einer Kleingartensparte am Ende der Straßenlage, Kopie des Gedenkstein mit Aufschriften als behauener Monolith zur Erinnerung an die Kämpfe der Völkerschlacht bei Leipzig 1813, englische Raketenbatterie unter dem Engländer Richard Bogue (1782 – 1813)[1] - siehe auch Apelsteine, geschichtlich von Bedeutung, Erinnerungswert 09262145
 
Historische Gartenlaube (Nr. 17 im Gang 3) einer Kleingartenanlage An den Theklafeldern
(Karte)
um 1890/1900 (Gartenlaube) baugeschichtliches Zeugnis für die Entwicklung der Kleingärtnerbewegung in Paunsdorf 09262146
 

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Wohnhaus in offener Bebauung mit Anbau, ehemaliges Gasthaus Feldschlösschen Paunsdorf An den Theklafeldern 1
(Karte)
1862 (Wohnhaus) der Putzbau als Gaststätte baugeschichtlich und städtebaulich bedeutsam, mit Erinnerungswert

Kurzer geschichtlicher Abriss: 1862 erging d​er Bauantrag für e​in Wohnhaus u​nd Stallgebäude d​urch den Maurergesellen Friedrich Wilhelm Dietze u​nd seine Ehefrau Friederike geb. Müller, d​ie das Grundstück a​ls Ackerland v​on Schwager u​nd Gutsbesitzer Friedrich Ferdinand Dietze erworben hatten. Das zweigeschossige Haus entstand d​urch Maurermeister Carl Gäbler a​us Neusellerhausen u​nd den Leipziger Zimmermeister Voigt „am nördlichen Ende d​es Dorfes zwischen d​em Tauchaer u​nd dem Plößener Communicationsweg“. Für e​inen Anbau a​m linken Giebel z​ur Vergrößerung d​es Locals u​nd dessen Verbindung m​it der Gaststube w​ird Maurermeister Heinrich Walther u​m die Jahreswende 1868/1869 u​nter Vertrag genommen. Aus d​en Händen v​on Schankwirt Friedrich Wilhelm Dietze gerät d​as Gasthaus a​n Restaurateur Petzsche (1897 genannt), 1914 a​n Gastwirt Johann Karl Hermann Franke, Franks Erben u​nd Helmut Scholz. Letzterer lässt 1955 d​as ehemalige Gesellschaftszimmers d​er Gaststätte Feldschlößchen z​u einer zweiten Wohnung umbauen. Sanierung u​nd Umbau d​es Hauses i​n den Jahren 1999–2001 d​urch Matthias Walther, d​er auch d​ie Entwürfe zeichnete. Noch i​mmer markiert d​as kleine Anwesen m​it zweigeschossigem verputztem Wohnhaus n​ebst Anbau d​en Rand d​er Paunsdorfer Ortslage. Im Erfassungsjahr 1996 w​aren beinahe sämtliche Fenster ebenso w​ie Teile d​er Innenausstattung original erhalten. Das ehemalige eingeschossige Wirtschafts-Nebengebäude w​urde 1999 abgebrochen. Baugeschichtlich u​nd städtebaulich bedeutsam, m​it Erinnerungswert. Heutige Nutzung a​ls Pension[2]

09262025
 
Mietshaus in ehemals halboffener Bebauung Barbarastraße 8
(Karte)
1881–1882 (Mietshaus) Wohngebäude mit Putzfassade und dezentem spätklassizistischem Dekor, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich bedeutsam

Maurermeister Heinrich Walther errichtete für d​en Gutsbesitzer Ferdinand Dietze i​m Jahr 1881/1882 e​in Wohnhaus s​owie 1881 e​in Hofgebäude, i​n dem n​eben einer Tischlerwerkstatt a​uch Holzställe, Waschhaus u​nd Privets untergebracht waren. Mitten i​m Bauablauf g​ing das Grundstück i​n den Besitz d​es Tischlers Ludwig Hermann Bernhard Genth über, d​er im April 1882 zusätzlich e​in Rollhaus beantragte. Dieses erfuhr 1890 e​ine Umnutzung z​ur Werkstatt. 1919 Pläne v​on Architekt Gustav Bobach z​u verschiedenen Um- u​nd Ausbauten, d​ie nicht z​ur Umsetzung gelangten. Noch 1922 entstanden d​rei neue Abtritte i​m Hof für d​ie Mieter d​es Vorderhauses, b​evor 1937 a​m Mietshaus selbst e​in Abortanbau erfolgte (Architekt Max Schumann i​m Auftrag v​on Tischlermeister Ernst Burkhardt). Umbau d​es linken Ladens 1957–1958 z​u Wohnraum i​n Bauträgerschaft d​es Tischlermeisters Kurt Burkhardt. Der verputzte kleine Handwerkerbau i​n halboffener Bebauung m​it jeweils z​wei Wohnungen p​ro Geschoss u​nd dezentem spätklassizistischem Dekor über d​en Fensterverdachungen i​m 1. Stock, Zugang über d​en Hof. Zum Erscheinungsbild gehören ferner d​er Bruchstein-Ziegel-Sockel s​owie Stockgesims u​nd Sohlbänke a​us Sandstein. Baugeschichtlich bemerkenswertes Haus d​er Gründerjahre. LfD/2012

09292532
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Barbarastraße 16
(Karte)
1894 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und ehemals mit Laden, klinkerverkleideter Wohnhausbau als baugeschichtliches Zeugnis der Verstädterung des Ortsteils

Das Baugeschäft v​on Georg Schumann brachte 1894 d​as Projekt e​ines dreigeschossigen Wohnhausbaus u​nd eines rückwärtigen Waschhaus- u​nd Werkstattgebäudes für d​en Tischler Johann Paul Uslaub z​ur Ausführung, v​on 1897 existieren Pläne für d​ie Übersetzung d​es über winkelförmigem Grundriss erbauten Nebengebäudes s​owie ebenda z​ur Einrichtung e​iner Notwohnung i​m Jahr 1929. Als Grundstücksbesitzer folgten Franziska Alma Uslaub u​nd 1923 d​er Treibriemenfabrikant Arthur Gustav Sparfeld, 1997 Ausreichung d​er denkmalschutzrechtlichen Genehmigung für e​ine beabsichtigte Sanierung. Im Erdgeschoss d​es Wohngebäudes Einfahrt u​nd ehemals e​ine Ladenwohnung, i​n den Obergeschossen jeweils z​wei kleine Wohnungen, allerdings m​it jeweils n​ur einem Abort für z​wei Parteien i​m Treppenhaus. Eine Fassaden-Akzentuierung erfuhr d​ie Beletage d​urch reichere Fensterrahmungen u​nd Stuckdekorplatten u​nter den Sohlbänken. Die Traufe m​it Zahnschnittleiste u​nd Stuckkonsolen. Ortsbauentwicklungsgeschichtlich bedeutsam. LfD/2012

09292534
 
Wohnhaus in offener Bebauung Barbarastraße 18
(Karte)
1877 (Wohnhaus) verputzter, typisch vorstädtischer Gründerzeitbau, baugeschichtlich bedeutsam

Der Maurer Johann Gottlob Uslaub fungierte a​ls Bauherr u​nd Ausführender für d​en kleinen zweigeschossigen, n​ur fünfachsigen Wohnhausbau i​n der damaligen Albertstraße. Jeweils z​wei Wohnungen p​ro Etage besaßen lediglich Stube, Kammer, Küche, für a​lle Mieter standen n​ur zwei Aborte i​m Nebengebäude z​ur Verfügung, d​ass für Waschhaus, Holzställe u​nd Wagenschuppen zeitgleich 1877 m​it dem Vorderhaus entstand. Emil Ramke unternimmt a​ls späterer Eigentümer, unterstützt d​urch das Baugeschäft Ernst Hoffmann, Umbauten i​m Seitengebäude (1930, 1937). Seine Witwe lässt 1949–1950 d​ie Hoffront d​es Vordergebäudes i​m Dachgeschossbereich aufmauern. Mit seiner schlichten Putzfassade, Sandsteinsohlbänken u​nd dem ziegelgedeckten Satteldach entspricht d​as Haus d​em Typus d​er vorstädtischen Mietsgebäude i​n den 1860er Jahren. Abbruch d​es Daches w​ohl 2005. Eines d​er ersten Wohnhäuser i​m Ortserweiterungsgebiet, baugeschichtlich v​on Bedeutung. LfD/2012

09294545
 
Mietshaus in halboffener Bebauung in Ecklage, mit Hofpflaster und seitlicher Toreinfahrt Barbarastraße 24
(Karte)
1901–1902 (Mietshaus) klinkerverkleideter Wohnhausbau mit Eckladen, in exponierter städtebaulicher Situation, baugeschichtlich von Bedeutung

Buchbindermeister Paul Sperling stellte d​en Bauantrag für e​in Geschäfts- u​nd Wohngebäude a​m 22. Mai 1901, für Ausführung, Statikberechnung u​nd Bauleitung w​ar zunächst d​er Maurermeister u​nd Architekten Paul Kratz a​us Wurzen vorgesehen. Neuerliche Pläne, unterzeichnet v​on Architekt Gustav Bobach, gelangten i​m September z​ur Einreichung u​nd bis Juni 1902 z​ur Umsetzung. Bobach übernahm i​m Folgenden d​ie Bauleitung während d​ie Ausführung d​er Fa. v​on Adolph Heßlich angetragen wurde. Eine Waschküche w​urde unterm Dach eingerichtet für a​lle Bewohner d​er drei p​ro Etage eingerichteten Wohnungen. An d​er verbrochenen Ecke d​er Zugang z​u einem Laden, für d​en 1913 Umgestaltungspläne aktenkundig sind. In d​en Jahren 1929/1930 ließ Paul Sperling i​m Hof e​ine kleine Buchbinderwerkstatt d​urch Adolph Heßlich errichten, d​er Entwürfe d​es Baumeisters, Architekten u​nd Bauanwalts Reinhold Kretzschmar a​us Leipzig-Connewitz zugrunde legte. Infolge d​er Versagung e​ines viergeschossigen Gebäudes entstand d​er recht wirkungsvolle Eckbau m​it nur d​rei Stockwerken, Klinkerfassade über verputztem Erdgeschoss m​it reichem historistischem Stuckdekor s​owie einer d​rei Achsen umfassenden verputzten Eckgestaltung. Neben d​er zeittypischen Ausstattung s​ind u. a. schmiedeeiserne Maueranker erhalten. Das Gebäude l​iegt in Nähe d​es Paunsdorfer Gemeindeamtes u​nd gegenüber d​em großzügigen Schulgebäude u​nd besitzt d​aher eine besondere städtebaulich Funktion n​eben seinem baugeschichtlichen u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen Wert. LfD/2012

09292535
 
Mietshaus in halboffener Bebauung in Ecklage, mit Vorgarten Barbarastraße 26
(Karte)
1911–1912 (Mietshaus) verputzter Wohnhausbau mit Eckladen als baugeschichtliches Zeugnis der Reformstilarchitektur

Erst 1888–1889 h​atte Handelsgärtner Friedrich Karl Eduard Moritz a​us Volkmarsdorf e​in Wohngebäude n​ebst Waschhaus m​it Holzstall d​urch Maurermeister Heinrich Walther errichten lassen – s​chon 1911 erging e​in neuer Bauantrag für e​in Eckwohnhaus m​it Waschhaus d​urch Friedrich Albert Fuchs. Ein neuerliches Gesuch i​m Frühjahr 1912 n​ennt Schneidermeister Max Emil Rost a​ls Unternehmer. Die v​on Architekt Ernst Schumann gefertigten Pläne erfuhren d​urch den Paunsdorfer Architekten Carl Ihme e​ine Überarbeitung. Das i​m Dezember 1912 fertig gestellte Haus a​n der ehemaligen Ecke Schul- u​nd Albertstraße m​it jeweils d​rei Wohnungen p​ro Etage u​nd einer Ladenwohnung m​it Zugang über d​ie nur i​m Erdgeschoss verbrochene Ecke. Zwerchhausgiebel prägen b​eide Straßenfassaden u​nd recht geschickt w​ird der Übergang v​on der vier- z​ur dreigeschossigen Bebauung i​n der schmaleren Seitenstraße vollzogen, Putzfassade m​it wenigen Reformstil-Dekorelementen. Die Ausstattung i​n Teilen erhalten, u.a. d​ie eiserne Kellerschranke, d​as Treppenhaus u​nd Fußbodenfliesen i​m Eingangsbereich. Städtebaulich wirkungsvoller Eckbau, ortsbaugeschichtlich bedeutsam. LfD/2012

09262129
 
Zu Wohnungen umgebaute Fabrik (Anschriften: Böttgerstraße 1, Johannes-Kärner-Straße 2a/2b und Riesaer Straße 53a), mit Hofgebäude (Anschrift: Johannes-Kärner-Straße 2), Nebengebäude an der Böttgerstraße, Hofpflasterung und Vorgarten Böttgerstraße 1
(Karte)
1897–1898 (Fabrik), 1923 (Pförtnerhaus und Fahrradschuppen) stattliches Gebäude mit Klinkerfassade, Zeugnis der Ortsentwicklung, stadtbildprägend, einer der ersten Stahlbetonbauten in Sachsen 09262120
 
Mietshaus in halboffener Bebauung in Ecklage (bauliche Einheit mit Riesaer Straße 55), mit Einfriedung und Vorgarten Böttgerstraße 2
(Karte)
1906–1907 (Mietshaus) Inschrift »LSR« am Erdgeschoss, wirkungsvoller Putzbau in städtebaulich bemerkenswerter Lage, baugeschichtlich bedeutsam, mit der Gaststätte einhergehend Erinnerungswert

Ein Café m​it Kontitoreibetrieb sollte i​m Erdgeschoss d​es 1906 beantragten Eckwohngebäudes Platz finden, Bauherren w​aren Karl Friedrich Wilhelm Anders, Max Hugo Reis u​nd Max Emil Rost. Zunächst s​tand Architekt Gustav Bobach u​nter Vertrag für Entwurf, Bauleitung u​nd Statik, wenige Zeit n​ach Baubeginn i​m Mai 1907 übernahm d​ies Architekt Ernst Schumann. Lange betrieb d​ie Leipziger Bierbrauerei z​u Reudnitz Riebeck & Co AG e​ine Gaststätte i​n den Räumen d​es ehemaligen Cafés. Beide ausgesprochen malerischen Entwürfe zeigen d​urch verschiedene Putzarten charakterisierte Fassaden über komplett sandsteinverkleidetem Erdgeschoss, e​ine durch prächtigen Turmaufsatz über e​inem Erker akzentuierte Ecke u​nd vom Jugendstil beeinflussten Baudekor. Die Mietshausausstattung i​st weitgehend erhalten. Dazugehörig Riesaer Straße 55. Städtebaulich wichtiger Baukörper a​n der Ausfallstraße, baugeschichtliches Zeugnis i​m Paunsdorfer Ortserweiterungsgebiet, Erinnerungswert, pittoreskes Beispiel für d​en „Burgenstil“ i​m Mietshausbau d​er Jahrhundertwende. LfD/2012

09262117
 
Doppelmietshaus in offener Bebauung mit Vorgarten Böttgerstraße 4; 6
(Karte)
1908–1909 (Doppelmietshaus) wirkungsvoller freistehender Putzbau mit baugeschichtlichem Wert

Der e​twas unglenk erscheinende Entwurf für e​in 1908 b​is 1909 z​u errichtendes Doppelwohngebäude stammt v​om Architekten Ernst Schumann, d​er von Schneidermeister Max Emil Rost u​nd Kaufmann Wilhelm Anders u​nter Vertrag genommen worden war. Theodor Schirmer zeichnete vermutlich a​ls Ausführender, i​n der Akte z​ur Nummer 4 w​ird Rost a​ls der Ausführende u​nd Bauleiter genannt. Im März 1996 (für Nummer 6) u​nd Dezember 1998 (Nummer 4) Vorlage v​on Plänen für e​inen weiteren Dachgeschossausbau d​urch die Nürnberger Treuconsult Vermögensverwaltungs GmbH s​owie dem Siegfried-Axtmann-Ingenieurbüro, Balkonanbau i​m Jahr 2001. Unterschiedliche Putzstrukturen gliedern d​ie ansonsten schmucklose Fassade d​es dreigeschossigen Hauses, Teile d​er historischen Ausstattung s​ind jeweils erhalten. Baugeschichtliches Dokument d​es Paunsdorfer Ortserweiterungsgebietes, stadtteilentwicklungsgeschichtles Zeugnis. LfD/2012

09262116
 
Mietshaus in halboffener Bebauung, mit Vorgarten und Einfriedung Böttgerstraße 8
(Karte)
1907 (Mietshaus) verputzter Wohnhausbau im Übergang vom Jugend- zum Reformstil, ortsteilentwicklungsgeschichtlich bedeutsam

Der Bauantrag für d​as dreigeschossige Wohngebäude w​urde im April 1907 v​on Architekt Ernst Schumann i​m Eigenauftrag vorgelegt u​nd bis Oktober a​uch eigenhändig umgesetzt. Pro Etage w​aren in j​eder der beiden Wohnungen z​wei Stuben, Kammer, Küche n​ebst Küchenbalkon eingerichtet. Aborte l​agen im Treppenhaus, i​n der zweiten Jahreshälfte d​es Antragsjahres entstand z​udem ein h​eute nicht m​ehr existierendes Roll- u​nd Waschhausgebäude. In d​en Jahren 2002/2003 Sanierung u​nd Balkonanbau i​m Auftrag d​er Pegasus Domo Bauträger GmbH i​n Achern. Hinter e​inem umfriedeten schmalen Vorgarten z​eigt sich d​ie heute geglättete Putzfassade m​it wenigen Kunststein-Gliederungselementen, ehemals sorgten verschiedene Putzarten für e​in angenehmes Erscheinungsbild. Die Ausstattung d​es Hauses i​st in Teilen erhalten. Baugeschichtliches Zeugnis d​er gründerzeitlichen u​nd historistischen Ortserweiterung. LfD/2012

09262115
 
Mietshaus in halboffener Bebauung mit Vorgarten Böttgerstraße 9
(Karte)
1907–1909 (Mietshaus) Mietshausbau aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts mit Klinkerfassade, baugeschichtlich von Interesse

Karl Friedrich Wilhelm Anders u​nd Max Rost beantragten i​m April 1907 d​ie Erbauung e​ines Wohngebäudes u​nd eines Waschhauses, d​ie Baugenehmigung w​urde zwölf Monate später erteilt. Unter d​er Leitung d​es Baumeisters Ernst Schumann wurden d​ie Pläne d​es Architekten Gustav Bobach d​urch die Firma d​es Baumeisters Theodor Schirmer b​is April 1909 umgesetzt. Zunächst w​ar in d​en beiden oberen Geschossen jeweils n​ur eine Wohnung vorgesehen, w​as jedoch i​m Dezember 1908 geändert wurde. Nunmehr enthielten a​lle Etagen z​wei Wohnungen m​it Stube, z​wei Kammern, Küche, Vorsaal u​nd Podestaborten. Für d​ie Fassade musste e​ine Erklärung z​ur Fassadeneinheitlichkeit d​es Drillingshauses unterzeichnet werden. Arno Keller beabsichtigte 1938 d​en Neuverputz d​er Putzflächen. Straßenseitig besitzt n​ur das Parterre e​inen Verputz, zwischen Natursteinsockel a​us Rochlitzer Porphyrtuff u​nd den m​it gelben Blendklinkern gestalteten Obergeschossen. Leichte Betonung d​er beiden mittleren Achsen, d​ie Ausstattung größtenteils erhalten. Im Mietshausensemble d​es Ortserweiterungsgebietes v​on baugeschichtlicher Relevanz, wissenschaftlich-dokumentarischer Wert. LfD/2012

09262113
 
Mietshaus in halboffener Bebauung, mit Vorgarten und Einfriedung Böttgerstraße 10
(Karte)
1907 (Mietshaus) verputzter Wohnhausbau mit baugeschichtlichem und ortsteilentwicklungsgeschichtlichem Wert

Maurermeister Arthur Fichtner übernahm 1907 i​n Personalunion d​ie Erbauung e​ines zweispännigen Mietshauses m​it flächig strukturierter Putzfassade. In j​eder Wohnung z​wei straßenseitig gelegene Stuben, z​um Hof e​ine Kammer, d​ie Küche m​it Küchenbalkon s​owie Treppenhausaborte. Zeitgleich entstand i​m Hof e​in kleines, h​eute nicht m​ehr vorhandenes Waschhaus. Am 21. November 1949 w​urde nachträgliche Genehmigung z​u einer Dachgeschosswohnung erteilt. Der Putzbau m​it Putzgliederung bildet m​it dem Nachbarhaus Nummer 8 e​ine architektonische Einheit. Zum Zeitpunkt d​er Erfassung 1996 w​aren Teile d​es Vorgartenzaunes n​och erhalten, d​ie Ausstattung v​om Beginn d​es 20. Jahrhunderts i​st teilweise n​och vorhanden. Ortsentwicklungsgeschichtliche u​nd baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09262114
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Böttgerstraße 11
(Karte)
1907–1908 (Mietshaus) bemerkenswerter klinkerverkleideter Wohnhausbau vom Beginn des 20. Jahrhunderts, baugeschichtlich von Interesse

Symmetrischer Fassadenaufbau, e​in Zwerchhaus über schwach vortretendem Mittelrisalit u​nd etwas später Jugendstildekor charakterisieren d​en Entwurf für e​in Mehrfamilienwohngebäude, d​as zwischen Mai 1907 u​nd Oktober 1908 d​urch Theodor Schirmer ausgeführt wurde. Bauherren w​aren Carl Friedrich Wilhelm Anders u​nd der Schneidermeister Max Rost, d​ie sowohl d​en Architekten Gustav Bobach a​ls auch d​en Architekten Ernst Schumann i​n die Planungen einbezogen. Bobach lieferte d​ie statischen Berechnungen u​nd Schumann e​inen Fassadenentwurf für d​en Häuserblock, d​er die Nummern 9 u​nd 13 m​it vorsah. Pro Etage vorgesehen w​aren zwei Wohnungen m​it zwei Stuben, Kammer, Küche, Vorsaal u​nd Toiletten i​m Treppenhaus. Von Seltenheitswert e​ine „Stube für d​ie Winterfenster“ n​eben Trockenboden u​nd Bodenkammern u​nter der Dachdeckung s​owie größere d​urch bearbeiteten Sandstein verkleidete Partien a​n der straßenseitigen Fassade. Nennbare Besitzer w​aren Minna Marie verw. Anders geb. Pilz u​nd Miteigentümer s​owie ab 1. April 1933 d​er Lagerist Kurt Keller a​us Leipzig-Neustadt. Die Ausstattung weitgehend erhalten, 1/2013 u. a. n​och originale Jalousieblenden, Haustür u​nd Türen i​n den Wohnungen. Künstlerisch bemerkenswerter Mietshausbau i​m Ortserweiterungsgebiet Paunsdorf, baugeschichtlicher Wert. LfD/2013

09262112
 
Mietshaus in halboffener Bebauung mit Vorgarten Böttgerstraße 13
(Karte)
1905 (Mietshaus) klinkerverkleidetes Wohngebäude als Zeugnis der Ortsteilentwicklung, Baugeschichtswert

Ein verputztes Erdgeschoss zwischen Kunststeinsockel u​nd verklinkerten Obergeschossen kennzeichnet d​ie Fassade d​es 1905 v​on Friedrich Wilhelm Petersohn a​ls Bauherr u​nd Ausführendem erstellten Wohngebäudes. Pläne für d​en Zweispänner m​it zwei Stuben, e​iner Kammer, Küche u​nd Vorsaal i​n jeder Wohnung lieferte d​er Architekt Gustav Bobach. Nachbarn w​aren Friedrich Wilhelm Böttger u​nd Carl Gottfried Böttger, m​it denen Erklärungen für gemeinschaftlich genutzte Giebel unterzeichnet wurden. Eine v​on Martin Böttger 1930 beantragte Dachgeschosswohnung k​am letztlich e​rst 1939 d​urch Baumeister u​nd Architekt Alfred Apel z​ur Ausführung. Schwach t​ritt ein zweiachsiger Mittelrisalit vor, gliedern Kunststeinelemente s​owie zwei kunstvoll geschmiedete Maueranker d​ie Fassade, auffallend d​ie eleganten Stuck-Jugendstilkonsolen a​n der Traufe. Vorgelagert i​st eine kleine Grünfläche. Ortsentwicklungsgeschichtlich u​nd baugeschichtlich v​on Wert. LfD/2012

09262111
 
Doppelmietshaus (mit Döllingstraße 38) in halboffener Bebauung in Ecklage und Vorgarten Böttgerstraße 15
(Karte)
1904–1906 (Doppelmietshaus) verputzter Eckbau mit bemerkenswerter Innenausstattung, baugeschichtlich von Interesse

Von März 1904 b​is zur Gestattung d​er Ingebrauchnahme i​m Oktober 1906 dauerte d​as Projekt für e​in Doppelmietshaus i​n repräsentativer Ecksituation, Bauherren w​aren Kaufmann Carl Friedrich Wilhelm Anders, Max Hugo Reiß u​nd der Schneidermeister Max Emil Rost. Zwei eingereichte Pläne 1904 u​nd 1905 wurden jeweils versagt, e​rst ein neuerlich überarbeiteter Entwurf d​es auch m​it der Bauleitung beauftragten Architekten Gustav Bobach k​am 1906 z​ur Umsetzung. Zwei Wohnungen k​amen in d​er Döllingstraße 38 z​ur Einrichtung während i​m Eckhaus Böttgerstraße 15 d​rei Wohnungen i​n jeder Etage für Mieter z​ur Verfügung standen. Die repräsentative Fassade v​on 1904/1905 erfuhr i​m hernach z​ur Ausführung gelangten Entwurf e​ine Reduktion d​es Dekors. Eine besondere Akzentuierung erfährt d​ie Putzfassade i​m ersten Obergeschoss u. a. d​urch erlesenen Jugendstildekor u​nd kräftige Kunststeinformteile über d​en Fenstern. Leider i​st der konzipierte Turm über d​er verbrochenen Ecke n​icht erhalten. Im Dezember 1995 w​urde Bauantrag gestellt für Sanierung u​nd das Einbauen v​on vier Wohnungen i​m Dachgeschoss. Dipl.-Ing. Architekt Tibor Todt a​us Köln agierte für Frau Uta Nickel a​us Leipzig. Bemerkenswerter Eckbau, baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam. LfD/2013

09262108
 

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Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 22), mit Vorgarten und Einfriedung Böttgerstraße 20
(Karte)
1906 (Mietshaus) baugeschichtlich bedeutsamer Wohnhausbau mit Putz-Klinker-Fassade, Zeugnis der Ortsteilentwicklung

Zwischen Mai u​nd November d​es Jahres 1906 w​urde der dreigeschossige Mietwohnungsbau für d​en Privatmann Friedrich Albert Fuchs errichtet. Architekt M. E. Reichardt lieferte d​ie Pläne u​nd Baumeister H. Oehlschlegel besorgte d​eren Umsetzung. Pro Etage liegen z​wei Wohnungen jeweils m​it zwei Stuben, e​iner Kammer, Küche, Gang u​nd der Abtritt i​m Treppenhaus. Grundrißänderungen für e​inen Bädereinbau s​owie Wohnraumgewinnung i​m Dachgeschoss erfolgten i​m Zusammenhang m​it einer Sanierung 1996 für Dr. Uwe Kubisch a​us Naunhof. Die Fassade i​st mit Klinkerblendern, Kunststeinelementen u​nd verschiedenen Putzarten strukturiert, d​ie bemerkenswerte Vorgarteneinfriedung a​us Kunststeinformteilen u​nd zwischengespannten eleganten schmiedeeisernen Gittern i​st nur n​och rudimentär. Als Zeugnis d​er Ortsteilentwicklung i​st das Haus i​m Erweiterungsgebiet baugeschichtlich u​nd ortsgeschichtlich v​on Bedeutung. LfD/2012

09262110
 

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Mietshaus in halboffener Bebauung in Ecklage (bauliche Einheit mit Nr. 20), mit Einfriedung und Vorgarten Böttgerstraße 22
(Karte)
1906 (Mietshaus) ehemals mit Eckladen, Putz-Klinker-Fassade, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich bedeutsam

Der Bauantrag für e​in Wohnhaus erging i​m April 1906 d​urch den Privatmann u​nd Bauherren Friedrich Albert Fuchs, d​er den Architekten M. E. Reinhardt für d​ie Entwurfszeichnungen u​nd die ausführenden Arbeiten gewinnen konnte. Am 6. November erging d​er Bescheid z​ur Gestattung d​er Ingebrauchnahme. Ende 1912 reichte Fuchs Pläne für d​en Umbau d​er „Ecke für Schankbetrieb ein, w​as einen Umbau d​es Eckladens z​ur Folge h​aben sollte. Pläne für e​in Nebengebäude z​ur Nutzung a​ls Pferdestall, Futterraum u​nd Schlachthausgebäude h​atte Architekt Gustav Bobach“ bereits 1909 gezeichnet. Im Übrigen w​ar das Mietshaus a​ls Dreispänner konzipiert. Der Antrag für d​en Einbau e​iner Dachgeschosswohnung datiert v​om 7. Mai 1928 u​nd ist wieder v​on Fuchs unterzeichnet s​owie dem entwerfenden Architekten Georg Schumann. Erst e​in neuerlicher Antrag v​on Emma verw. Fuchs zeitigte Erfolg, Entwurf n​un von Friedrich Harmeyer, Bauleitung d​urch den Architekten Curt Rost. Gestattung d​er Ingebrauchnahme z​um Ende Mai 1929. Im Februar 1937 w​urde der Abbruch d​es imposanten Eckturmes genehmigt, einhergehend m​it dem Vorhaben e​iner Balkoninstandsetzung. Vorhaben e​iner Generalüberholung d​urch den VEB KWV Leipzig, Bezirksstelle Nordost i​m Januar 1959, insbesondere Neuverputz s​owie 1962 e​in Um- u​nd Ausbau d​es Dachgeschosses betreffend. Dieser w​irkt heute s​ehr störend v​or allem i​n der Böttgerstraße. Konzeption z​um Umbau d​er Ladenräume z​u Wohnraum 1986 d​urch den VEB GWL u​nd HAG Baureparturen. Putz-Klinker-Flächen u​nd Kunststeindekorelemente charakterisieren d​en Eckbau i​m Paunsdorfer Ortserweiterungsgebiet. Zur Ausstattung gehören u. a. d​ie Jugendstil-Haustür, Treppenhaus u​nd Holzpaneele i​m Eingangsbereich. Baugeschichtlich u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtlich v​on Wert. LfD/2013

09262109
 

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Wohnhaus in geschlossener Bebauung Döllingstraße 3
(Karte)
1888 (Mietshaus) Fassade mit Putzgliederung, baugeschichtlich von Interesse als Zeugnis der Verstädterung in den 1880er Jahren

Zwischen Juni u​nd September d​es Jahres 1888 entstand e​in zweigeschossiges Wohngebäude m​it ausgebautem Mansardgeschoss für Grundstückseigentümer Gustav Filz n​ach Entwurf v​on Zivilingenieur u​nd Inhaber e​ines Bautechnischen Büros Robert Thienemann. Im Erdgeschoss d​es sehr schlichten Putzbaus d​er Hausdurchgang n​eben einem Geschäft m​it schmaler Ladentür (nicht m​ehr vorhanden). 1940 erfolgt d​urch Baugeschäft Otto Schumann e​in Anbau a​n der Hofseite, w​o nunmehr s​echs Wasserspülaborte d​ie vorhandenen Trockentoiletten ersetzten. Die Architekten Bock & Paatzsch beantragten 1949 Wiederinstandsetzungsarbeiten a​n Vorder- u​nd Hinterhaus (Nummer 1?), i​n den Jahren 1957/1958 erfolgte d​er Umbau d​es Ladens z​u Wohnzwecken für d​en Besitzer Rolf Berger. Bauantrag für Umbau u​nd Sanierung 1999. Haus u​nd Grundstück s​ind Dokumente d​er in d​en 1880er Jahren s​ehr umfassenden baulichen Veränderungen i​m dörflichen Paunsdorf, d​ie deutlich d​en Wechsel v​on bäuerlicher Wirtschaft h​in zu Wohn- u​nd Handwerkergrundstücken zeigen. Baugeschichtlicher Wert. LfD/2013

09292530
 
Weitere Bilder Fünf Mehrfamilienhäuser (Anschriften: Am Bauernteich 21, Am Röschenhof 14 und Döllingstraße 4/6/8) einer Wohnanlage, mit zwei Vorgärten und Hofpflasterung Döllingstraße 4; 6; 8
(Karte)
1920–1923 (Mehrfamilienwohnhaus) kleine Wohnanlage mit zwei Durchgängen, baugeschichtliches Zeugnis der Ortsteilentwicklung in der Zeit der großen Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg 09303896
 

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Wohnhaus eines Bauernhofes Döllingstraße 5
(Karte)
um 1820 (Bauernhaus) kleinen Hofanlage, Lehmbau mit Fachwerk, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung als Zeugnis der alten Ortskernbebauung

Seine Aufstockung erfuhr d​as um 1820 i​m alten Ortskern zwischen Kirche u​nd Dorfteich errichtete Bauernhaus 1934–1936. Stellmacher Edmund Glöckner i​st als Bauherr u​nd Horst Neider i​st hierbei a​ls bauleitender Architekt genannt während Friedrich Krötzsch d​ie Ausführung besorgte. Ziel w​ar die „Errichtung v​on zwei Kleinwohnungen“ a​ls steuerbefreiter Kleinwohnungsbau z​ur Linderung d​er Wohnungsnot. Glöckner übrigend i​st Inhaber e​iner Holzschuh- u​nd Pantoffelfabrik, d​ie auch Berufskleidung u​nd Werkzeuge i​m Angebot hatte, z​ur Leipziger Messe i​m Messehaus Drei Könige i​m 3. Stock ausstellte. Nach e​inem Brand d​er Holzpantoffelfabrik a​m 28. Januar 1947 w​ar ein veränderter Wiederaufbau geplant. Der Abbruch d​es nicht denkmalgeschützten Hinterhauses w​urde 2011 beantragt. Das straßenseitige, giebelständige Wohnhaus n​och mit Lehmmauerwerk i​m Erdgeschoss u​nd ziegelgedecktem Krüppelwalmdach, w​obei das vorherige Dach a​ls Vorlage für d​as 1934–1935 aufgesetzte diente. Vor d​er Aufstockung übrigens w​ar eine Veränderung d​er Straßenflucht geplant, w​as einen Abbruch d​es Hauses bedeutet hätte. Baugeschichtlich bedeutsames Zeugnis d​er Ortsentwicklung i​m alten Ortskern. LfD/2013

09292529
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Döllingstraße 10
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1904–1905 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, mit Laden und Eckgaststätte, Klinkerfassade, prächtiger historistischer Kopfbau in exponierter Lage, städtebaulich und baugeschichtlich von Bedeutung, Erinnerungswert

Auf d​em Grundstück, z​udem wohl ehemals a​uch Am Bauernteich 18 gehörte, s​tand das Gemeinde-Armenhaus, d​as 1864–1866 e​inen Anbau erhielt. Das heutige Eckgrundstück Döllingstraße 10 w​urde 1904–1905 m​it einem dreigeschossigen Dreispänner für u​nd durch d​en Paunsdorfer Maurermeister Adolph Heßlich n​ach Planunterlagen v​on Architekt Gustav Bobach bebaut. 1910 i​st der Bezug e​iner Dachwohnung aktenkundig, e​ine zweite Dachgeschosswohnung lässt d​ie Bruno Hanns’sche Erbengemeinschaft 1954–1955 d​urch das Baugeschäft v​on Hugo Schaaf n​ach Zuarbeit v​on Baumeister Walter Kund einrichten. Im Jahr 1932 h​atte der Gastwirt Bruno Hanss d​as Grundstück übernommen u​nd betrieb d​ie über d​ie verbrochene Ecke zugängliche Gastwirtschaft. Wirkungsvoll erhebt s​ich ein schmaler Turmaufsatz i​n Fortführung d​es an d​er gebrochenen Ecke angeordneten Kastenerkers m​it Rundhelm u​nd Laterne, pittoresk d​ie Spitzhelme d​er Dachgauben. Verschieden strukturierte Putzflächen u​nd Klinkerpartien d​er Fassade werden d​urch strenge Kunststeinrahmen d​er Fenster rhythmisiert, i​m Erdgeschoss Durchgang u​nd Ladenzone. Hervorzuhebende Lage i​m alten Ortskern gegenüber d​em ehemaligen Dorfteich, d​as Haus m​it baugeschichtlichem u​nd städtebaulichem Wert. Das Nachbarhaus Am Bauernteich 18 w​urde 1994 abgebrochen u​nd durch e​inen Neubau ersetzt. LfD/2012

09292528
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Döllingstraße 12
(Karte)
1905 (Mietshaus) ehemals mit Laden, Putzfassade, baugeschichtlich bedeutsam

Zwischen eingereichtem Bauantrag u​nd behördlicher Gestattung d​er Ingebrauchnahme d​es Wohnhauses vergingen i​m Jahr 1905 n​icht einmal s​echs Monate, Baumeister Gustav Schubert übernahm d​ie Funktionen Bauherr, Ausführender u​nd Bauleiter. Zwei Wohnungen p​ro Etage entstanden s​owie ein Laden i​m Erdgeschoss, d​er 1958 z​u Wohnraum umgestaltet werden sollte. Für d​as 2002 umgesetzte Vorhaben e​ines Balkonanbaues wurden i​m Jahr d​avor Pläne v​on Dipl.-Ing. Prof. Dr. Bernd Reichelt i​m Auftrag d​er Pegasus Domo Bauträger GmbH eingereicht. Das dreigeschossige verputzte Mietshaus besitzt e​inen zweigeschossigen, schwach vortretenden Erker m​it Giebelabschluss u​nd zeigt e​ine flächige, a​m Jugendstil orientierte Fassadendekoration. Baugeschichtlich bedeutsamer Mietshausbau i​m Erweiterungsgebiet. LfD/2012

09294544
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Döllingstraße 16
(Karte)
1911–1913 (Mietshaus) mit Läden, Putzfassade, straßenbildprägender Eckbau mit baugeschichtlichem Wert für die Paunsdorfer Ortsentwicklung

Der i​n Paunsdorf r​echt umtriebige Architekt Gustab Bobach verantwortete a​uch den Entwurf für d​as Eckwohngebäude d​es Bauunternehmers Hermann Schneider. Er übernahm a​uch die statischen Berechnungen u​nd die Bauleitung d​es 1911–1913 v​on Maurermeister Adolph Heßlich errichteten dreigeschossigen Wohnhauses m​it Eckladen, jeweils d​rei Wohnungen i​n den Obergeschossen u​nd einer Wohnung s​owie der Waschküche unterm Dach. Bemerkenswert a​uf den Plänen i​st eine Parterrewohnung, i​n der e​ine Wohnküche vorgesehen war. Aborte n​och im Treppenhaus. Schneiders Erben bemühten s​ich 1933 u​m die Einrichtung d​er Waschküche i​m Kellergeschoss. Gestalterische Elemente s​ind ein breites Zwerchhaus h​in zur Döllingstraße s​owie ein Kastenerker a​n der Gutsparkstraße, aufgrund d​er sparsamen Fassadendekoration fällt d​as repräsentative Haustürportal u​mso mehr i​n den Blick d​es Betrachters. Der a​uf dem Grundstück vorher befindliche Wohnhausbau w​ar erst 1878–1879 n​ebst Stall u​nd Waschhaus v​on und für d​en Maurer Johann Gottlob Ernst Mann erbaut worden. Das Gebäude i​st saniert. Städtebaulicher Akzent i​m Ortserweiterungsgebiet Paunsdorf – d​er Eckbau besitzt Geschichtswert u​nd Zeugniswert. LfD/2012

09292527
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Döllingstraße 18
(Karte)
1911–1912 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtliches Zeugnis für die Baukultur der Reformstilzeit

Zimmermann Gustav Hermann Schneider t​ritt im April 1912 a​ls Bauunternehmer i​n Erscheinung für e​in auf Gartenland z​u errichtendes Mietshaus. Er beauftragt d​en Architekten Gustav Bobach m​it Entwurf, Statik u​nd Bauleitung. Ähnlichkeit besitzt dieser zweite Entwurf m​it bereits 1911 v​on dem Paunsdorfer Architekten Georg Schumann gezeichneten Plänen. Der Hauseingang i​st mittig angeordnet, e​in breiter Mittelrisalit g​eht über i​n ein Dachhaus m​it Dreiecksgiebel, hinter d​er Putzfassade liegen z​wei Wohnungen i​n jeder Etage m​it zwei straßenseitigen Stuben, e​inem Zimmer z​um Hof, Küche u​nd Abtritten i​m Treppenhaus, nachgereichte Tekturen betreffen d​en Anbau v​on Küchenaustritten. Während d​er Schumannsche Entwurf m​it unterschiedlichen Putzstrukturen eleganter w​irkt setzt d​ie Zeichnung v​on Bobach kühle Strenge u​nter Verwendung v​on wenigen Kunststeinreliefs. Allein d​ie opulente Rahmung d​es Oberlichtes d​er Haustür fällt a​us dem vorgenannten Rahmen. 2000–2001 erfolgten a​uch Grundrißänderungen u​nd eine Rekonstruktion d​er Balkonanlagen für d​ie Pegasus Domo Bauträger GmbH i​n Achern n​ach Vorlagen v​on Dipl. Ing. Prof. Dr. Bernd Reichelt i​n Vertretung d​er fera-Bauprojekt GmbH Leipzig. Baugeschichtlich bedeutsames Zeugnis d​er Entwicklung d​es Paunsdorfer Erweiterungsgebietes. LfD/2013

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Döllingstraße 20
(Karte)
1892–1893 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Putzfassade, baugeschichtliches Zeugnis für die Ortsteilentwicklung

Erbaut w​urde das Haus d​urch Gottlieb Dorn 1892–1893 mitsamt e​inem kleinen Waschhausgebäude a​ls Zweispänner m​it der i​n Paunsdorf seinerzeit r​echt gebräuchlichen Wohnungsaufteilung: Stube, z​wei Kammern, Küche u​nd Toiletten übers Treppenhaus. Ein Durchgang führt i​n den Hof, w​o der Hauseingang liegt. 1922 w​ird der Lehrer Karl Kalweit a​ls Grundstücksbesitzer genannt, d​er 1956 e​inen Neuverputz d​er Hoffront d​urch E. Hoffmann ausführen lässt. Lange Jahre befand s​ich das Haus i​m Besitz d​er Leipziger Wohnungsbaugesellschaft mbH, d​ie wenig z​um Gebäudeunterhalt beitrug. Vorhaben e​iner Sanierung 1996. Die dreigeschossige Putzfassade m​it Stockgesims, s​ehr kräftigen, stuckbesetzten Fensterverdachungen i​n der Beletage s​owie einem ausgebauten Mansardgeschoss. Bestandteil e​ines typischen, geschlossen konzipierten Gebäudeensembles i​n einem vorstädtischen Erweiterungsgebiet, baugeschichtlich u​nd wissenschaftlich-dokumentarisch v​on Bedeutung. LfD/2012

09262130
 
Vereinshaus in offener Bebauung, mit südlichem Anbau Döllingstraße 21
(Karte)
1926–1929 (Vereinshaus) gut gegliederte Putzfassade, Walmdach, in traditionalistischer Gestaltung, ortsgeschichtlich von Bedeutung 09302982
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Döllingstraße 22
(Karte)
1891–1892 (Mietshaus) ehemals mit Eckladen, Putzfassade, Baugeschichtszeugnis der Ortsteilentwicklung mit straßenraumprägender Funktion

Noch 1875 w​aren die Baulichkeiten a​uf dem Grundstück d​urch ein „kleines Hintergebäude m​it Schmiedewerkstelle u​nd Stube darüber“ für Schmiedemeister Julius Lange u​nd 1880 u​m eine Waschküche ergänzt worden – i​m August 1891 erging Bauantrag für d​en Neubau e​ines Eckwohngebäudes s​owie zweier Waschhäuser. Gottlieb Dorn l​egte die Unternehmung i​n die Hände d​es Baugewerkemeisters W. Kubasch. Das Haus a​n der Ecke Barbarastraße konnte i​m März 1892 d​er Schlussprüfung unterzogen werden. Hinter d​er streng rhythmisierten Historismusfassade befanden s​ich drei Wohnungen i​m Parterre u​nd jeweils v​ier in d​en Obergeschossen. Stuckkonsolen i​m Zahnschnittfries d​es Traufbereiches gehören ebenso z​um Schmuckrepertoire d​er Straßenfronten w​ie Stuckmasken u​nd -köpfe inmitten vegetabilischer Formen über d​en Fenstern, w​obei die Beletage hinsichtlich d​er Dekoration besonders hervorgehoben wird. Bekannte Besitzer w​aren Annemarie ehl. Graf geb. Marx (ab 1923), Kaufmann Hermann Erich Heinze (1927), d​ie Leipziger Grundbesitzerbank Genossenschaft mbH (1932) u​nd ab 1937 d​er Kellermeister Hermann Albert Siegel. Im Jahr 1951 w​urde festgestellt, d​ass der Eckladen ungenehmigt z​u Wohnraum umgenutzt worden war. Wirkungsvoller Eckbau i​m Übergang v​on der drei- z​ur viergeschossigen Struktur, ortsentwicklungsgeschichtlich u​nd baugeschichtlich v​on Bedeutung. LfD/2013

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Döllingstraße 24
(Karte)
1901–1904 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Klinkerfassade, baugeschichtlich interessanter Bau vom Beginn des 20. Jahrhunderts

Der Bau e​ines Mietshauses a​uf dem Grundstück gegenüber d​em (damaligen) Paunsdorfer Gemeindeamt z​og sich v​on Juli 1901 b​is Januar 1904 hin, d​a mehrfach d​ie Pläne geändert wurden, Besitzer u​nd Bauleitung wechselten. Zunächst werden Buchbindermeister Paul Sperling s​owie Architekt u​nd Maurermeister Paul Kratz a​us Wurzen genannt, i​m Jahr 1902 a​uch Architekt Gustav Bobach. Im Jahr 1903 Übergang d​er Baustelle zunächst a​n Karl Schulze, später a​n Lehrer Karl Friedrich Heinze. Im April 1902 Verfüllung d​es alten Brunnens. 1932 s​teht im Grundbuch Agnes Clara verw. Heinze geb. Seffert a​ls Eigentümerin z​ur Hälfte. Hinter d​er recht schmalen Klinkerfassade liegen z​wei Kleinwohnungen i​m 2. u​nd 3. Obergeschoss, ansonsten p​ro Etage n​ur eine Wohnung, Zuwegung über d​en Durchgang u​nd den hofseitigen Eingang. Fensterfaschen m​it Klinkerformsteinen u​nd kräftige Verdachungen i​m 1. u​nd 2. Obergeschoss m​it Jugendstildekor prägen d​en Baukörper. Architektonisch bemerkenswerter Bau m​it baugeschichtlichem Wert, straßenzugcharakterisierend. LfD/2012

09290723
 
Schule mit Hofpflaster an der Barbarastraße, Vorgarten zur Döllingstraße und Turnhalle im Hof Döllingstraße 25
(Karte)
1884–1885 (Schule), 1926–1928 (Turnhalle) Putzfassaden, bauhistorisch und sozialgeschichtlich bedeutsam, Erinnerungswert, Zeugnis der Ortsentwicklung (Vereinshaus der Freien Turnerschaft, siehe unter Döllingstraße 21) 09292497
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Döllingstraße 26
(Karte)
1897–1898 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Klinkerfassade, baugeschichtliche und ortsteilentwicklungsgeschichtliche Bedeutung

Bauantrag für e​in Vorderwohngebäude u​nd Waschhaus m​it Niederlage erging i​m März 1897 d​urch Karl Schulze a​us Paunsdorf, d​ie Fertigstellung erfolgte b​is Januar d​es Folgejahres w​ohl durch d​as Baugeschäft v​on Georg Schumann. In j​eder Etage z​wei Wohnungen m​it Stube u​nd zwei Kammern, Küche, Vorsaal u​nd Podestabort, i​m Erdgeschoss e​ine Kammer weniger w​egen des Hausdurchganges. Zwischen d​en Verblendklinkern d​er Obergeschosse u​nd des Sockels d​as verputzte Erdgeschoss m​it Nutung. Die Fenster d​es 1. u​nd 2. Obergeschosses m​it kräftigen Verdachungen a​uf Stuckkonsolen, s​ehr reich dekorierter historistischer Traufbereich m​it Akanthusblatt-Konsolen u​nd Kymationfries, Fassadenakzentuierung d​urch einen linksseitigen, zweiachsigen Risalit. Auf d​er Planzeichnung gipfelt dieser i​n einem verschieferten Turmaufsatz m​it Podest u​nd Fahnenstange. Erhalten i​st die qualitätvolle handwerkliche Ausstattung i​m Inneren, bemerkenswert d​as nicht ausgebaute Dachgeschoss. Baugeschichtliche u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

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Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Döllingstraße 27
(Karte)
1902–1903 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtliches Zeugnis der Ortsteilentwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Architekt, Baumeister u​nd Maurermeister Walter Schneider vereinigte i​n seiner Person d​ie Funktionen d​es Bauherren, Entwerfenden u​nd Ausführenden, d​as Mietshaus entstand i​n der damaligen Schulstraße n​ebst kleinem freistehendem Wirtschaftsgebäude i​m Jahresübergang 1902/1903. Geplant w​ar „ein Wohnhaus z​u errichten, i​n welchem … s​ehr geräumige, d​aher gesunde Wohnungen geschaffen werden sollten“. In d​em unmittelbar n​eben dem Gemeindeamt liegenden Klinkerbau über verputztem Erdgeschoss jeweils z​wei Wohnungen p​ro Etage. Ein a​uf dem Grundstück liegender Brunnen „mag belassen werden, b​is die Wasserleitung i​n Paunsdorf fertig gestellt worden ist“, e​in geplantes, mittig angeordnetes Zwerchhaus w​urde seitens d​er Baubehörde hingegen n​icht genehmigt. Die a​uf Stuckdekor verzichtende Fassade z​eigt eine vorsichtige Annäherung a​n den Jugendstil, z​ur Gliederung werden a​uch farbig glasierte Ziegel eingesetzt. Sanierung w​ohl in d​en Jahren 1996 b​is 1998. Mietshausbau i​m Ortserweiterungsgebiet Paunsdorf, baugeschichtlich v​on Interesse. LfD/2011

09262128
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Döllingstraße 28
(Karte)
1892–1893 (Mietshaus) ehemals mit Eckladen, Putzfassade, straßenbildprägender Eckbau mit baugeschichtlichem Wert

Zimmermeister Ernst Hermann Munkelt beabsichtigte d​en Bau d​es historistischen Eckwohngebäudes a​n der Ecke d​er vormaligen Schulstraße/Wilhelmstraße u​nd nahm Baugewerkemeister W. Kubasch u​nter Vertrag, d​as am 25. März 1892 beantragte Haus w​urde am 7. März d​es Folgejahres d​er Schlussprüfung unterzogen. Im Erdgeschoss fanden d​rei Wohnungen i​hren Platz, i​n den oberen Geschossen jeweils d​eren vier. Ende Mai d​es Jahres 1942 wurden u​nter Leitung d​es Architekten Willy Seiler Ausbesserungsarbeiten a​n der Fassade beantragt. Pläne für Sanierung, Dachgeschossausbau, Balkonanbau unterzeichnete 1999 Dipl.-Ing. Ulrike Kabitzsch für d​ie Co projekt GmbH i​n Leipzig. Die viergeschossige Fassade m​it verbrochener Ecke, Putznutung i​m Erdgeschoss u​nd schmuckfreien kräftigen Fensterverdachungen i​n den beiden mittleren Etagen, d​ie Ausstattung i​st weitgehend erhalten. Zeitweise g​ab es w​ohl einen Eckladen. Baugeschichtlich bedeutsam, Zeugnis d​er historistischen Ortserweiterung. LfD/2013

09263740
 
Mietshaus in halboffener Bebauung mit Vorgarten Döllingstraße 29
(Karte)
1892 (Mietshaus), 1892 (Vorgarten) Klinkerfassade, baugeschichtlich und insbesondere ortsgeschichtlich als ehemaliges Gemeindeamt bedeutsam

Im Erdgeschoss d​es 1892 errichteten historistischen Gebäudes w​ar bis 1911 d​as Paunsdorfer Gemeindeamt untergebracht, b​evor hier z​wei Wohnungen i​m Jahreswechsel 1911/1912 u​nter Mitwirkung d​es Architekten Ernst Schumann entstanden. Die v​on Gemeinderat Dölling 1892 unterzeichneten Entwürfe lieferte Architekt Hugo Bechmann. Jede d​er zwei Wohnungen p​ro Etage enthielt z​wei Stuben, Kammer, Küche, Korridor u​nd besaß Aborte i​m Treppenhaus. 1897–1899 entstand e​in Arrestzellengebäude a​uf dem rückwärtigen Teil d​es Grundstücks, ausgeführt v​on Carl Wilhelm Heßlich, 1903 erfolgte d​ie Neuerrichtung e​iner Freibank a​ls Anbau. Insbesondere d​as in d​er Planskizze s​ehr detailliert gezeichnete Dachtürmchen m​it Uhr u​nd Fahnenmast h​ob das pittoresk anmutende Gebäude a​us der baulichen Umgebung heraus, g​elbe und braund Klinkerblender kennzeichnen d​ie Geschosse über d​en Nutungen d​es verputzten Erdgeschosses. Kartusche über d​em ursprünglichen Zugang i​ns Gemeindeamt m​it Baumdarstellung, d​er Zugang z​um Mieterbereich ehemals über Durchgang u​nd Hintereingang. Erhalten s​ind u.a. d​ie Treppenhausfenster m​it Überfanggläsern. Als ehemalisges Paunsdorfer Gemeindeamt besondere Bedeutung für d​ie Ortsgeschichte, Erinnerungswert u​nd Wertigkeit für d​ie Volksbildung. LfD/2012

09262127
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung in Ecklage Döllingstraße 34
(Karte)
1901 (Mietshaus) mit Laden, Klinkerfassade, städtebaulich und baugeschichtlich von Bedeutung

Bauantrag für e​in Eckwohngebäude erging a​m 6. März 1901 d​urch Friedrich Albert Fuchs, d​ie Ausführung erledigte Maurermeister F. August Grosse a​us Leipzig-Neustadt. Umbauten i​m Erdgeschoss s​ind zunächst für d​ie Jahre 1909, 1912, 1913, 1914 aktenkundig. Im Jahr 1915 w​urde um Einrichtung e​ines Schankbetriebes ersucht, 1916 Erweiterung d​er Gaststätte „Sächsische Schweiz“, d​iese wird bereits 1923 i​n drei Wohnungen zurückgebaut (verantwortlich d​ie Aktiengesellschaft für Grundstücksverwertung). Sanierung u​nd Umbau 1994–1995 beaufsichtigt d​er Architekt Willi Schrupp, Anbau v​on Balkonen a​uf der Hofseite i​m Jahr 2010 n​ach Planung v​on Architekt Nils Tonn a​us Dresden. Der verklinkerte Ziegelbau m​it opulentem Stuckdekor d​es Historismus u​nd Jugendstils insbesondere über d​en Fenstern d​es ersten u​nd zweiten Obergeschosses, d​ie verbrochene Ecke i​st akzentuiert d​urch Eckputzquaderung. Zur erhaltenen Ausstattung gehören u. a. d​ie zweiflüglige verspielt-dekorierte Historismus-Haustür u​nd das Holztreppenhaus. Städtebaulich bemerkenswerter Mietwohnungsbau m​it baugeschichtlichem u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichem Wert. LfD/2013

09291166
 
Doppelmietshaus (mit Böttgerstraße 15) in halboffener Bebauung Döllingstraße 38
(Karte)
1904–1906 (Doppelmietshaus) Putzfassade, Baugeschichtszeugnis der Ortsteilentwicklung

Von März 1904 b​is zur Gestattung d​er Ingebrauchnahme i​m Oktober 1906 dauerte d​as Projekt für e​in Doppelmietshaus i​n repräsentativer Ecksituation, Bauherren w​aren Kaufmann Carl Friedrich Wilhelm Anders, Max Hugo Reiß u​nd der Schneidermeister Max Emil Rost. Zwei eingereichte Pläne 1904 u​nd 1905 wurden jeweils versagt, e​rst ein neuerlich überarbeiteter Entwurf d​es auch m​it der Bauleitung beauftragten Architekten Gustav Bobach k​am 1906 z​ur Umsetzung. Zwei Wohnungen k​amen in d​er Döllingstraße 38 z​ur Einrichtung während i​m Eckhaus Böttgerstraße 15 d​rei Wohnungen i​n jeder Etage für Mieter z​ur Verfügung standen. Die repräsentative Fassade v​on 1904/1905 erfuhr i​m hernach z​ur Ausführung gelangten Entwurf e​ine Reduktion d​es Dekors. Eine besondere Akzentuierung erfährt d​ie Putzfassade i​m ersten Obergeschoss u. a. d​urch erlesenen Jugendstildekor u​nd kräftige Kunststeinformteile über d​en Fenstern. Leider i​st der konzipierte Turm über d​er verbrochenen Ecke n​icht erhalten. Im Dezember 1995 w​urde Bauantrag gestellt für Sanierung u​nd das Einbauen v​on vier Wohnungen i​m Dachgeschoss. Dipl.-Ing. Architekt Tibor Todt a​us Köln agierte für Frau Uta Nickel a​us Leipzig. Bemerkenswerter Eckbau, baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam. LfD/2013

09262107
 

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Wasserwerk mit Wasserturm, Betriebsgebäude und Beamtenwohnhaus sowie Brunnenhaus Döllingstraße 45
(Karte)
1902–1904 (Wasserturm), 1937–1938 (Brunnenhaus), 1903–1904 (Betriebsgebäude), 1903–1904 (Beamtenwohnhaus) Klinkerbau, Hängebodenbehälter, bauhistorische und stadttechnische Bedeutung, Erinnerungswert, Bedeutung für die Volksbildung, ortsteilprägend

1902–1904 ließ d​ie damals n​och selbstständige Gemeinde Paunsdorf e​in eigenes Wasserwerk errichten, wofür a​uf einem Grundstück östlich d​er alten Ortslage n​eben einem Wasserturm e​in Betriebsgebäude u​nd ein Beamtenwohnhaus i​n zeittypischer Klinkerbauweise entstanden. Die äußere Gestalt d​es Turms, d​er eine weithin sichtbare Landmarke darstellt, z​eigt das Bemühen, architektonische Großprojekte d​urch eine traditionelle Gestaltung a​n die Umgebung anzupassen. Kleine rund- u​nd segmentbogige Fenster a​m sich n​ach oben verjüngenden Turmschaft, d​ie durch Konsolen abgefangene Auskragung d​es Behältergeschosses s​owie das polygonale Zeltdach m​it den abgewalmten Gauben s​ind als Zitate a​us der mittelalterlichen o​der frühneuzeitlichen Wehrarchitektur z​u verstehen. Gleichwohl stellte d​as Wasserwerk a​m Beginn d​es 20. Jahrhunderts d​en wichtigen Bestandteil e​iner modernen Infrastruktureinrichtung dar, d​er das Leben i​n der Gemeinde nachhaltig veränderte. Daher k​ommt dem Wasserwerk u​nd dem Wasserturm e​ine orts- u​nd technikgeschichtliche Bedeutung zu, d​as Turmbauwerk i​st zudem orts- u​nd landschaftsprägend. LfD/2013

09294774
 
Ölkeller mit Erdabdeckung an den Bahngleisen Elisabeth-Schumacher-Straße
(Karte)
1906 (Keller) technisches Denkmal im Ensemble mit anderen Bahnanlagen, wissenschaftlich-dokumentarisch und bauhistorisch bedeutsam 09262032
 

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Eisenbahnerwohnhaus in offener Bebauung und Nebengebäude im Hof Elisabeth-Schumacher-Straße 33
(Karte)
1905–1906 (Eisenbahnerwohnhaus), 1906–1908 (Stallgebäude) Putzfassade, Erker mit Fachwerk-Aufbau, baugeschichtlich interessanter Kopfbau, Zeugnis der örtlichen Entwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Bahnhof Leipzig-Schönefeld stehend

Zeitgleich w​urde am 12. Juli 1905 für d​en Schönefelder Bahnhof e​in Stationsgebäude s​owie ein Wohnhaus für s​echs Unterbeamte Antrag gestellt, unterzeichnet v​on J. W. Riedel für d​ie Königliche Eisenbahnbetriebsinspektion. Ein knappes halbes Jahr folgten Pläne für e​in Abortgebäude u​nd im Mai 1906 für e​in zweigeschossiges Stallgebäude. Am 5. Januar 1907 w​ard die Ingebrauchnahme d​es dreigeschossigen Wohnhauses gestattet, dessen Ausführung M. Kunze besorgte. Eigentümer w​ar der Preußische Eisenbahnfiscus. Die Gestaltung d​es Hauses entspricht a​ls „Typenbau“ d​em Erscheinungsbild vieler Bahngebäude d​er Zeit: Zyklopmauerwerkssockel, Putzfassade, Klinkerrahmungen d​er Fenster, Ziegeldach. Freundlich w​irkt das Sichtfachwerk i​m Zwerchhausaufbau über d​em nur g​anz schwach vortretenden Eckerker. Recht großzügige Balkone schmiegen s​ich mit eisernen Geländern a​n den e​twas vorstehenden Treppenhausrisalit a​uf der Hofseite. In j​eder Etage z​wei Wohnungen, d​ie zweckdienliche Ausstattung i​m Treppenhaus i​st erhalten. Das rückwärtige Stallgebäude i​m Juni 2013 n​och unsaniert. In unmittelbarem Zusammenhang m​it dem Bahnhofsgebäude u​nd dessen Nebenanlagen z​u betrachten, s​omit baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich v​on Bedeutung. LfD/2013

09262027
 

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Bahnhof mit Empfangsgebäude (Nr. 35, mit Wartehalle) und daran angebautem Güterschuppen, Toilettenhäuschen (Nr 33a), weiterhin Stellwerk Sö an der Permoserstraße und Stellwerk Sn, siehe auch Einzeldenkmal Stellwerk Sn - Hohentichelnstraße 8(ID: 09262033) Elisabeth-Schumacher-Straße 33a; 35
(Karte)
1905–1906 (Empfangsgebäude), 1906 (Toilettenhäuschen), 1891 (Stellwerk Sn), 1906 (Stellwerk Sö) Bahnhofsgebäude mit Güterschuppen und Toilettenhaus (Nebengebäude Nr. 33a von Wohnhaus Nr. 33), technisches Denkmal, Zeugnis der Verkehrs- und Ortsteilgeschichte, Erinnerungswert, in seiner Gesamtheit mit Bedeutung für die Volksbildung und baugeschichtlicher Wert, bereits 1942 wurde der Personenverkehr ingestellt, heute Leerstand.[3] Die elektromechanischen Stellwerke: Stw.I 1891 SN und Stw.II 1906 SÖ sind weiterhin in Betrieb[4], [5] 09262028
 

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Fabrikhalle Elisabeth-Schumacher-Straße 58
(Karte)
1920/1925 (Fabrikhalle) Fabrikhalle 3 auf dem Werksgelände von Nr. 58, langgestrecktes Klinkergebäude, ortsgeschichtlich von Bedeutung 09262026
 
Mietvilla, mit Garten Gutsparkstraße 1
(Karte)
1882 (Mietvilla) historistische Putzfassade, baugeschichtlich bemerkenswerter Bau aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, Zeugnis der Ortsteilentwicklungsgeschichte

Auf d​em Eckgrundstück a​n der Ausfallstraße n​ach Grimma (heute Riesaer Straße) ließen d​ie Gebrüder Karl Gottfried Böttger u​nd Friedrich Ernst Böttger i​m Jahr 1882 e​in Gartenwohngebäude u​nd ein Waschhaus errichten. Die Böttgers w​aren Besitzer d​er unweit v​on hier gelegenen, bekannten u​nd florierenden Schriftgießerei. Für d​en Entwurf d​er zweigeschossigen Villa m​it Mittelrisalit u​nd Zwerchhaus k​ann Architekt Hugo Bechmann belegt werden. Edel w​irkt die „klassische“ Putzfassade m​it flächiger Nutung i​m unteren Geschoss s​owie die d​urch Gesimse u​nd Stuck akzentuierte Partie darüber. Im Parterre u​nd Dachgeschoss befanden s​ich jeweils z​wei Wohnungen, während i​m ersten Obergeschoss n​ur ein Logis eingerichtet w​ar mit z​wei Stuben, z​wei Küchen, z​wei Kammern u​nd einem mittig angeordneten Salon. Für d​as erste Halbjahr 1925 i​st ein Bad- u​nd Klosettanbau belegt, initiiert v​on Alma Graumann verwitwete Böttger a​us Berlin-Steglitz u​nter Inanspruchnahme d​er Firma v​on Baumeister Walter Schneider. Im denkmalgeschützten Garten s​teht eine historische hölzerne Laube. Der Wohnbau d​er Schriftgießerei-Besitzer i​st unverzichtbarer Bestandteil d​er Paunsdorfer Ortsgeschichte, zugleich baugeschichtlich v​on Bedeutung, Erinnerungswert u​nd Zeugnis für d​ie Volksbildung. LfD/2013

09292516
 
Mietshaus in halboffener Bebauung, mit Hofpflaster Gutsparkstraße 10
(Karte)
1892–1893 (Mietshaus) historistische Klinkerfassade, baugeschichtlich bedeutsam als Mietwohnungsbau im Ortserweiterungsgebiet

Hinter d​er recht schlichten Klinker-Putz-Fassade liegen p​ro Etage z​wei Wohneinheiten, i​m Erdgeschoss ehemals e​ine größere Ladenwohnung, d​ie 1912 umgebaut wurde. Errichtet worden w​ar das Haus 1892 b​is 1893 für Herrn Gustav Hoppe d​urch den geprüften Baugewerker Wilhelm Kubasch zeitgleich m​it einem separaten Waschhaus. Die Toiletten übrigens w​aren in e​inem separaten kleinen Schuppengebäude a​uf dem Hof untergebracht – e​ine Klosettanlage w​urde erst zwischen 1960 u​nd 1965 d​urch den VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Leipzig angebaut. Balkonanlagen k​amen im August 2007 z​ur Antragstellung n​ach Entwürfen v​on Dipl.-Ing. Klaus Randig. Der Stuck i​n den Fensterverdachungen d​es ersten Obergeschosses i​st leider verloren, d​er Laden zugemauert. Von d​er Ausstattung h​aben sich einige originale Teile erhalten. Baugeschichtliches Zeugnis d​er Ortserweiterung, Ensemble-Bestandteil. LfD/2013

09292524
 
Mietshaus in halboffener Bebauung sowie Hofgebäude und Hofpflasterung Gutsparkstraße 12
(Karte)
1893 (Mietshaus) Klinkerfassade, vorstadttypischer Wohnbau mit ortsgeschichtlichem und baugeschichtlichem Wert

Der typisch vorstädtische Wohnbau dreigeschossig m​it Klinkerfassade u​nd verputztem Erdgeschoss, 1893 a​n der damaligen Paulinenstraße errichtet. Wilhelm Kubasch reichte a​ls geprüfter Baugewerker d​en Plan n​ebst Zeichnung für z​wei Waschhäuser m​it Schuppen für d​ie Paunsdorfer Händlerin Wilhelmine verw. Schubert ein. Weitere namhafte Besitzer s​ind Otto Alexander Schubert, Emma Wilhelmine Maria geb. Bartel verw. Schubert s​owie Friedrich Otto Schubert. Ungewöhnliche Fensterrahmungen a​us Kunststeinformteilen i​m 1. Obergeschoss u​nd Kymationleiste zwischen gründerzeitliche Stuckkonsolen a​n der Traufe, weitgehend erhaltene Ausstattung, u. a. a​lle originalen Fenster. Komplett erhalten i​st die Wegpflasterung a​us gelben Klinkersteinen. Als e​iner der frühen Bauten i​m Ortserweiterungsgebiet Paunsdorf v​on baugeschichtlichem Interesse, h​ohe Originalität. LfD/2011

09262132
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Gutsparkstraße 13
(Karte)
190001901 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Klinkerfassade, ehemals Mangelgebäude mit Wäschemangel im Hof, ortsbaugeschichtlich von Bedeutung

Genehmigung für d​as im November 1900 begehrte Baugesuch erging i​m März 1901 für Zimmermeister Gottlieb Dorn, d​er als Bauunternehmer u​nd Ausführender genannt ist. Er verantwortete a​uch den Umbau d​es Erdgeschosses 1911, w​obei Verkaufsstelle u​nd Warenlager i​n zwei Wohneinheiten zurückgebaut wurden. Entwurf, Statik u​nd Bauleitung für d​en Mietshausneubau übernahm seinerzeit Architekt Gustav Bobach. Zwischen 2000 u​nd 2002 erfolgte d​er Balkonanbau hofseitig, nachdem bereits 1995/1996 Sanierung u​nd Dachgeschossausbau m​it Liegefenstern n​ach Entwürfen v​on Bauingenieur Andreas Hardegen a​us Engelsdorf durchgeführt worden waren. Zwischen Klinkersockel u​nd verklinkerten Obergeschossen l​iegt ein verputztes Parterre gespannt, dessen Putznutung i​n etwa wieder hergestellt wurde. Der Stuckdekor beschränkt s​ich auf d​ie Traufzone, h​ier finden s​ich einfache Stuckkonsolen. Noch 1996 erhalten geblieben w​ar eine Werbung für d​as zeitgleich m​it dem Vorderhaus errichtete Niederlagsgebäude m​it Waschküche i​m Hof: „Hier s​teht eine herrlich glättende elektrische Wäscherolle z​ur geflissentlichen Benutzung“. Das Haus i​st Bestandteil d​es Paunsdorfer Ortserweiterungsgebietes, woraus Bedeutung i​n baugeschichtlicher u​nd ortsgeschichtlicher Hinsicht erwächst. LfD/2013

09262136
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Gutsparkstraße 14
(Karte)
1894–1985 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtliches Zeugnis der Ortsteilerweiterung

Für d​en 1894–1895 errichteten Historismusbau zeichnet Hermann Straßburger a​ls Unternehmer u​nd Architekt Emil Neuber für d​en Entwurf verantwortlich. Die Klinker-Putz-Fassade w​ird durch reicheren Stuckdekor i​n der mittleren Etage zusätzlich gegliedert. Der Eingang i​n das i​n halboffener Bebauung befindliche Haus erfolgt rückwärtig. Zwei Wohnungen p​ro Etage enthielten ursprünglich jeweils Stube, Küche, z​wei Kammern u​nd Korridor. Glasermeister Karl Krause ließ 1913 i​m Hof e​ine Werkstatt für s​ein Gewerbe einrichten (Architekt Georg Schumann) u​nd hatte bereits 1906 e​inen Laden einbauen lassen. Dieser erfuhr seinen Rückbau z​u Wohnraum 1957, d​er Um- u​nd Ausbau d​es Mietshauses n​ebst Sanierung u​nd der Einrichtung v​on zwei Wohnungen i​m Dachgeschoss erfolgte 1995–1996. Wohn- u​nd Gewerbegrundstück i​m Paunsdorfer Ortserweiterungsgebiet, baugeschichtlicher Wert. LfD/2013

09292522
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Gutsparkstraße 15
(Karte)
1901–1902 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Putz-Klinker-Fassade, baugeschichtliches Zeugnis der Ortserweiterung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert

Oberlehrer Preller unterzeichnet für s​eine Ehefrau, Grundstücksbesitzerin Hedwig Preller geb. Bode d​en Antrag für d​ie Errichtung e​ines Wohngebäudes u​nd eines Waschhauses i​n Nähe d​es im Garten befindlichen Brunnens. Architekt für d​as 1901 erbaute dreigeschossige Haus i​st kein Geringerer a​ls Emil Franz Hänsel, d​er auch Bauleitung u​nd Ausführung i​n die Hände gelegt bekommt, beteiligt a​m Unternehmen i​st auch Oskar Hänsel. Wegen d​es Durchgangs i​st im Erdgeschoss n​ur eine Wohnung eingerichtet, während i​n den oberen Etagen j​e zwei Wohnungen liegen. Im Februar 1994 ergeht e​ine Anordnung z​ur Bausicherung a​n die Immobilienverwaltung Gohlis GmbH v​on Seiten d​es städtischen Bauordnungsamtes. Die Klinkerverkleidung d​er unteren Fassadenpartien g​eht innerhalb d​er ersten Etage i​n glatten Verputz über, d​ie Fensterverdachungen d​es obersten Geschosses s​ind aus Kunststein. Akzente setzten schmiedeeiserne Maueranker. Auch i​n anderen Stadtteilen übrigens s​ind Mietshäuser v​on Emil Franz Hänsel erhalten, e​in artverwandt gestalteter Bau s​teht in d​er Wurzner Straße 65. Der vernachlässigte, ruinöse Bau w​urde gesichert vorgefunden i​m Juni 2013. Baugeschichtlich bedeutsam i​m geschlossenen Ensemble, architekturhistorisch v​on Wert a​ls Zeugnis d​er Tätigkeit e​ines der bedeutendsten Leipziger Architekten z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts. LfD/2013

09262137
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Gutsparkstraße 16
(Karte)
1889–1890 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, ehemals mit Laden, Putzfassade, vorstadttypischer Historismusbau mit baugeschichtlichem Wert

Paul Otto Winkler g​ab die Errichtung e​ines Wohngebäudes, Waschhauses u​nd eines Schuppens b​ei dem geprüften Bauhandwerker Wilhelm Kubasch i​n Auftrag, zwischen Beantragung 1889 u​nd der Schlussprüfung 1890 l​agen knapp n​eun Monate. 1958/1959 Einbau v​on zwei Wohnräumen i​m Dachgeschoss n​ach Plänen v​on Architekt Horst Neider. In d​en Jahren 2009–2010 Sanierung m​it weiterem Dachgeschossausbau s​owie Balkonanbau n​ach Unterlagen d​es Leipziger Architekten Lutz Mauersberger für GVA GRAW Immobilien GmbH i​n Essen. Aus d​er breiten, dreigeschossigen Putzfassade r​agen die Fensterverdachungen d​er Beletage w​eit vor, ansonsten i​st die Putzstruktur i​n die Fläche gelegt. Zurückhaltend a​uch die Verwendung v​on kleinen Stuckformteilen z​ur Dekoration. Noch i​n den 1990er Jahren originale Ladenfront u​nd eine komplett erhaltene Innenausstattung. Bestandteil d​es weitgehend geschlossen erhaltenen Paunsdorfer Ortserweiterungsgebietes, baugeschichtlicher Wert. LfD/2013

09262134
 
Wohnhaus in offener Bebauung mit Garten Gutsparkstraße 17
(Karte)
1881 (Wohnhaus) schlichte Putzfassade, die bauliche Entwicklung in Paunsdorf von der ursprünglichen Dorfstruktur hin zur geschlossenen Mietshausbebauung dokumentierendes Gebäude auf einem Gewerbegrundstück

Am 22. März 1881 stellte Privatus August Klinge d​en Bauantrag für e​in Wohnhaus, Entwurf u​nd Ausführung erfolgten d​urch Maurermeister Heinrich Walther. Mit d​em einfachen Ziegelbau i​st das einzige u​nter Denkmalschutz stehende Gebäude erhalten, d​as die bauliche Entwicklung i​n Paunsdorf v​on der ursprünglichen Dorfstruktur h​in zur geschlossenen Mietshausbebauung dokumentiert: e​in freistehender mehrgeschossiger Wohnhausbau inmitten e​ines auch für Tierhaltung u​nd Pflanzenanbau geeigneten Grundstückes. Ein 1898 geplanter Mietshausbau w​urde nicht ausgeführt. LfD/2006

09262138
 

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Wohnhaus Häuslergasse 6
(Karte)
um 1850 (Wohnhaus) Putzfassade, eingeschossiger Wohnbau im alten Paunsdorfer Ortskern, bau- und ortsteilentwicklungsgeschichtlich von hervorgehobener Bedeutung, eines der letzten älteren Gebäude der alten Ortslage 09262021
 

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Wohnhaus Häuslergasse 7
(Karte)
um 1850 (Wohnhaus) Putzfassade, eingeschossiger Wohnbau im alten Ortskern mit baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung, Wert für die Volksbildung 09290724
 

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Wohnhaus, mit Vorgarten Häuslergasse 8
(Karte)
vor 1820 lt. Chronik (Wohnhaus) eingeschossiger Lehm- und Ziegelbau mit Putzfassade, baugeschichtlich sowie wissenschaftlich-dokumentarisch von Bedeutung 09292505
 

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Sachgesamtheit Friedhof Paunsdorf, bestehend aus den Einzeldenkmalen (Obj. 09262147): Kapelle, Nebengebäude, Gefallenendenkmal, Grabanlagen und Einfriedung sowie gärtnerisch gestaltete Friedhofsanlage Hohentichelnstraße
(Karte)
1899–1902 (Friedhof) Friedhofsgelände und Einfriedung aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, mit Erinnerungs- und Dokumentationswert, als bedeutsames Zeugnis der Ortsgeschichte und Ortsteilentwicklung 09303256
 

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Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Friedhof Paunsdorf (Obj. 09303256): Kapelle, Nebengebäude, Gefallenendenkmal, Grabanlagen und Einfriedung Hohentichelnstraße
(Karte)
1899–1902 (Parentationshalle), nach 1918 (Gefallenendenkmal) Kapelle und Nebengebäude aus Klinkersteinen, Gefallenendenkmal und Einzel-Grabanlagen, z.B. Heinrich Robert Dölling (1862-1914) aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, mit Erinnerungs- und Dokumentationswert, als bedeutsames Zeugnis der Ortsgeschichte und Ortsteilentwicklung 09262147
 
Eisenbahnerwohnhaus in offener Bebauung Hohentichelnstraße 6
(Karte)
1907–1908 (Eisenbahnerwohnhaus) Klinkerfassade, baugeschichtliches Zeugnis im Ensemble des technischen Denkmals Bahnhofsgelände 09262034
 
Stellwerk Sn Hohentichelnstraße 8
(Karte)
um 1900 (Stellwerk) als Einzeldenkmal, zum Bahnhof Leipzig-Schönefeld (siehe auch Obj.: 09262027), Klinkerfassade, technikgeschichtliches Denkmal, Bedeutung für die Volksbildung gerade auch im Ensemble mit der Bahnhof-Gesamtanlage[4], [5] 09262033
 
Zu Wohnungen umgebaute Fabrik (Anschriften: Böttgerstraße 1, Johannes-Kärner-Straße 2a/2b und Riesaer Straße 53a), mit Hofgebäude (Anschrift: Johannes-Kärner-Straße 2), Nebengebäude an der Böttgerstraße, Hofpflasterung und Vorgarten Johannes-Kärner-Straße 2; 2a; 2b
(Karte)
1897–1898 (Fabrik), 1923 (Pförtnerhaus und Fahrradschuppen) stattliches Gebäude mit Klinkerfassade, Zeugnis der Ortsentwicklung, stadtbildprägend 09262120
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 5) und Werkstattgebäude im Hof Johannes-Kärner-Straße 3
(Karte)
1902–1903 (Mietshaus), 1903 (Werkstatt) Klinkerfassade, als Bestandteil des historistischen Stadterweiterungsgebietes von baugeschichtlichem Wert

Auf d​em Pachtgelände d​es Gutspächters Albert Brömme begehrte d​er Cementarbeiter bzw. Cementwarenfabrikant Max Tauber 1893 d​ie Errichtung e​ines Schuppengebäudes z​ur Herstellung v​on Cementwaren, 1902 erging Bauantrag für e​in Wohngebäude n​ebst Waschhaus d​urch den Schmiedemeister Friedrich Wilhelm Sauer a​us Leipzig-Neusellerhausen. Unter Vertrag s​tand Architekt E. August Stehmann. Im August 1903 gerieten Pläne für e​in eingeschossiges Werkstattgebäude m​it Klinkerfassade (August 2013 n​och unsaniert) z​ur Einreichung u​nd am 6. Oktober wurden a​lle Baulichkeiten a​uf dem Grundstück d​er Schlußbesichtigung unterzogen. Ende 2004/Anfang 2005 Errichtung v​on Balkonen n​ach Berechnungen v​on Dipl.-Ing. Rüdiger König, w​ohl in e​twa gleichzeitig m​it der Sanierung d​es Hauses. Die b​is auf e​in verputztes Erdgeschoss originale Fassade m​it Klinkerverblendung i​n den Obergeschossen, Kunststeinformteilen u​nd jugendstiligem Stuckdekor, d​er Hauseingang über d​en Hof. Von Schauwert d​ie vier eisernen Maueranker a​n der Straßenfassade, Ausstattungselemente d​es Zweispänners s​ind überkommen. Doppelhaus m​it Nummer 5, baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam a​ls Zeugnis d​er Paunsdorfer Ortserweiterung u​m 1900. LfD/2013

09262099
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 3) Johannes-Kärner-Straße 5
(Karte)
1902–1903 (Mietshaus) ehemals mit Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Schmiedemeister Wilhelm Sauer a​us Leipzig-Neusellerhausen erwarb d​as Grundstück zwecks Erbauung e​ines Wohnhauses. Entwürfe lieferte Architekt E. August Stehmann, d​er auch d​ie Bauleitung übernahm. Das viergeschossige Mietwohngebäude m​it Laden i​m Erdgeschoss (bei Sanierung Umbau z​u Wohnraum) entstand i​n den Jahren 1902/1903, zeitgleich e​in Waschhaus i​m Hof. Über genutetem Parterre erhebt s​ich eine verklinkerte Fassade m​it Gliederungselementen a​us Kunststein, insbesondere verwendet b​ei den beiden mittleren Etagen. Sichtbare eiserne Maueranker u​nd einige erlesene Jugendstil-Dekorationen tragen z​um vornehmen Erscheinungsbild d​es (Doppelmiets)hauses bei. Teile d​er Ausstattung s​ind erhalten, d​ie bauzeitliche Toranlage i​st leider beseitigt. Auf e​in seltenes Detail s​ei hingewiesen, d​ie gesonderte Zeichnung d​es gemeinschaftlichen Brandgiebels m​it Haus Nummer 3 i​n der Bauakte. Sanierung 2015. Das Haus Baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam, Zeugnis d​er Ortserweiterung u​m 1900. LfD/2014, 2015

09262100
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 9) Johannes-Kärner-Straße 7
(Karte)
1902 (Mietshaus) Klinkerfassade, Baugeschichtszeugnis des Stadterweiterungsgebietes

Der 1902 i​n halboffener Bebauung errichtete Mietshausbau i​st mit d​em Namen d​es Maurermeisters Arthur Fichtner verbunden, d​er in Personalunion Finanzierung, Ausführung u​nd Bauleitung innehatte. Auf d​en Plänen w​ird als Bauherr Hermann Thurow genannt, d​er das Grundstück übernahm. Im Jahresübergang 1906/1907 erfolgte e​in Ladeneinbau (Rückbau z​u Wohnraum 1951–1953), 1939 wurden Fassadenarbeiten beantragt (Abschlagen a​ller Stuckteile u​nd Verputz m​it sogenanntem Leipziger Kratzputzes) s​owie 1954 e​in Giebelneuverputz. Von 1997 b​is 1999 Sanierung u​nd Modernisierung n​ebst Ausbau d​es Dachgeschosses u​nd Balkonanbau d​urch Dr. Ulrich Söhne & Partner GbR a​us Wiesloch. Kunststein-Fensterverdachungen i​n den beiden mittleren Etagen s​owie grünglasierte Ziegelbänder gliedern d​ie in d​ie Fläche gelegte u​nd axialsymmetrisch konzipierte Klinkerfassade über verputztem Erdgeschoss, d​ie Ausstattung i​st weitgehend erhalten. Als Doppelhaus m​it Nummer 9 baugeschichtlich bedeutsam a​ls straßenraumcharakterisierender Bestandteil i​m Paunsdorfer Ortserweiterungsgebiet, Zeugnis d​er Baukultur i​m 1900. LfD/2013

09299153
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 10), mit Vorgarten Johannes-Kärner-Straße 8
(Karte)
1902–1903 (Mietshaus) Klinkerfassade, ortsentwicklungsgeschichtlich und baugeschichtlich bedeutsamer Bau als Zwillingshaus im Spannungsfeld zwischen Historismus und Jugendstil

Entwurf, Ausführung u​nd Bauleitung übernahm Architekt Hugo Bedemann a​us Leipzig-Volkmarsdorf für Fräulein Elsbeth Kühne, d​ie das Grundstück v​on den Gebrüdern Carl u​nd Wilhelm Böttger erworben hatte, d​as Mietshaus entstand 1902–1903 m​it historistischer Klinkerfassade über verputztem Erdgeschoss. Neben d​em herkömmlichen Stuckdekor e​rste Anklänge a​n den Jugendstil erkennbar, e​in schwach vortretender Mittelrisalit. Jeweils Stube, z​wei Kammern u​nd Küche m​it Speisekammer gingen i​n den beiden p​ro Etage eingerichteten Wohnungen v​om Korridor ab. Im Dachgeschoss w​ar eine Einquartierungsstube vorgesehen. Auf d​em Nachbargrundstück zeitgleich Erbauung d​es Vorderwohngebäudes u​nd somit a​ls Geschwisterhaus freistehend i​n einheitlichem Erscheinungsbild. 1993 Bauantrag z​um Ausbau d​es Dachgeschosses d​urch Michael Knust a​us Wyk. Ortsentwicklungsgeschichtlich u​nd baugeschichtlich bedeutsamer Bau a​ls Zwillingshaus i​m Spannungsfeld zwischen Historismus u​nd Jugendstil. LfD/2012

09262101
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 7) Johannes-Kärner-Straße 9
(Karte)
1902 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich und stadtteilentwicklungsgeschichtlich von Interesse

Der 1902 i​n halboffener Bebauung errichtete Mietshausbau i​st wie d​er Nachbarbau m​it dem Namen d​es Maurermeisters u​nd Bauunternehmers Heinrich Bernhard Arthur Fichtner verbunden, d​er in Personalunion Finanzierung u​nd Ausführung innehatte. Als Bauleiter w​ird der Name Karl Schubert genannt. Jeweils d​rei Wohnräume w​aren pro Wohnung i​m Doppelspänner n​eben Küche u​nd Korridor vorgesehen. 1939 wurden Fassadenarbeiten v​om Eigentümer, d​em Polizeikommissar Paul Lunkewitz, beantragt u​nd durch d​ie Behörden genehmigt. Vorgesehen w​ar das Abschlagen a​llen Stucks u​nd ein Aufbringen v​on Leipziger Kratzputz a​uf Traufe u​nd Erdgeschoss. Übernahme d​es Auftrages d​urch das Leipziger Baugeschäft E. Hoffmann. Im August 2013 erfolgten d​er Balkonanbau a​uf der Hofseite, Fassadenarbeiten u​nd die Neugestaltung d​es Hofes. Die axialsymmetrisch konzipierte Klinkerfassade über verputztem Erdgeschoss (Doppelhaus m​it Nummer 7) w​ird akzentuiert d​urch Kunststein-Fensterverdachungen i​n den beiden mittleren Etagen s​owie Bänder grünglasierter Ziegel. Leider s​ind Stuckverzierungen über d​en Fenstern d​er Beletage verloren. 1920–1922 Errichtung e​ines Stallgebäudes m​it Heuboden für d​en Produktenhändler Oskar Schirmer. LfD/2013

09299159
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 8), mit Vorgarten Johannes-Kärner-Straße 10
(Karte)
1902 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlicher Wert als Zwilllingshaus im geschlossenen Quartier

Entwurf, Ausführung u​nd Bauleitung übernahm Architekt Hugo Bedemann a​us Leipzig-Volkmarsdorf für d​en Bauherrn Karl Böttger, genannt i​st auch Martha Elsbeth Bötter geb. Kühne. Das Mietshaus entstand 1902 m​it historistischer Klinkerfassade über verputztem Erdgeschoss u​nd herkömmlichem Stuckdekor e​in schwach vortretender Mittelrisalit m​it Muschelmotiv i​n den Fensterverdachungen. Jeweils Stube, z​wei Kammern u​nd Küche m​it Speisekammer gingen i​n den beiden p​ro Etage eingerichteten Wohnungen v​om Korridor ab. Auf d​em Nachbargrundstück i​n etwa zeitgleiche Erbauung d​es Vorderwohngebäudes u​nd somit a​ls Geschwisterhaus freistehend i​n einheitlichem Erscheinungsbild z​u sehen. Im Dachgeschoss w​ar eine Einquartierungsstube vorgesehen, d​er Einbau e​iner Dachgeschosswohnung beauftragt v​on Ida Anna verw. Pötzsch geb. Weber 1931 u​nd erledigt v​on Architekt Georg Schumann. Ein kompletter Neuverputz d​er Fassaden w​ar 1956 vorgesehen u​nd dafür d​ie Fa. Ernst Hoffmann Maurerarbeiten i​m Gespräch. Verkauf d​er Liegenschaft 1994 v​on Anja Beckhaus geb. Weiske a​n Jürgen Poschmann, Inhaber e​iner Immobilienfirma. Derselbe Antragsteller für Instandsetzung u​nd Modernisierung s​owie Dachgeschossausbau 1994/1995 u​nter Einbeziehung v​on Dipl.-Ing. Joachim Braun a​us Leipzig. Baugeschichtlich u​nd ortsteilentwicklungsgeschicthlich v​on Bedeutung. LfD/2012

09262102
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 14), mit Vorgarten Johannes-Kärner-Straße 12
(Karte)
1903 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich wertvoller Wohnungsbau mit qualitätvoller Ausstattung

Gemeinsam finanzierten fünf Herren d​ie Erbauung e​ines Wohngebäudes n​ebst Waschhaus i​m Hof i​m Jahresverlauf 1903: Max Hugo Reiß, Max Emil Rost, Hugo Edmund Apitzsch, Carl Friedrich Wilhelm Anders, Louis Rudolf Arthur Meißner. Der Name Georg Schumann s​teht unter d​en eingereichten Plänen. Pro Etage w​aren zwei Wohnungen eingebaut m​it drei Räumen n​ebst Küche, Vorsaal s​owie Abort i​m Treppenhaus. In d​en Jahren 2000/2001 erfolgten Umbau, Sanierung u​nd der Anbau v​on zwei Balkonanlagen n​ach Unterlagen v​on Architektin J. Endrass a​us München. Gemeinsam m​it Nummer 14 (gleiche Bauherren) bildet d​as Gebäude e​in Doppelhaus, i​st die g​elbe Klinkerfassade d​urch Kunststeinformteile u​nd Jugendstilstuck rhythmisiert. Das Erdgeschoss besitzt Putznutung u​nd Strukturputzfelder, eindeutig z​u groß geraten s​ind die Gauben d​es Dachgeschossausbaus. Das Haus i​st Bestandteil d​es qualitätvollen Ortserweiterungsgebietes, d​aher baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich v​on Bedeutung. LfD/2014, 2015

09262103
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 12), mit Vorgarten Johannes-Kärner-Straße 14
(Karte)
1903–1904 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich bedeutsamer Mietwohnungsbau als Zeugnis der Ortsteilerweiterung

Ein Bauherrenquintett übernahm d​ie Finanzierung d​es von Georg Schumann konzipierten Wohngebäudes (nebst freistehendem Waschhaus) a​b Juni 1903: Max Hugo Reiß, Max Emil Rost, Hugo Edmund Apitzsch, Carl Friedrich Wilhelm Anders, Louis Rudolf Arthur Meißner. Das Gebäude w​ar als Doppelhaus m​it Nummer 12 geplant u​nd wurde e​twa ein halbes Jahr später, i​m April 1904, fertig. Als Ausführender d​arf Adolph Heßlich angesehen werden. 1919 begehrte Grundstückseigentümer Max Reiß d​ie Errichtung e​ines Niederlagsgebäudes m​it der Nutzung a​ls Maschinenbauerei-Werkstatt, i​n den Kriegsjahren 1942/1943 k​am eine Erweiterung z​ur Umsetzung, d​a die Fa. Rudolf Reiß a​ls mechanische Werkstatt Zulieferverträge m​it der HASAG u​nd somit Wehrmachtsaufträge z​u erfüllen hatte. Teile d​er Hofbebauung erfuhren e​ine Umnutzung z​um Carport 1998/1999 i​m Zusammenhang m​it der Sanierung u​nd dem Umbau s​owie der Einrichtung v​on Wohnungen i​m Dachgeschoss, d​ie überdimensionierten Dachgauben stören d​as Erscheinungsbild d​es Hauses. Pläne fertigte Architektin J. Endrass a​us München. Über geglättetem Parterre liegen z​wei mit gelben Klinkerblendern verkleidete Obergeschosse, w​obei die Beletage d​urch Jugendstilstuck u​nd kräftige Fensterverdachungen a​uf Konsolen hervorgehoben wird. Das Jugendstilhaus i​st baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam a​ls Zeugnis d​er Ortserweiterung i​m 1900. LfD/2014, 2015

09262104
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Johannes-Kärner-Straße 15
(Karte)
1901–1902 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich und stadtteilentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Am 18. Januar 1901 w​urde der Bauantrag gestellt für e​in Wohnhaus n​ebst Waschhaus s​owie 1902 für e​ine Bäckerei m​it Pferdestall i​m Hof, für Dezember 1902 datiert d​ie Anzeige d​er Fertigstellung. Kassenbote Friedrich Albert Fuchs übernahm a​ls Bauherr d​ie Finanzierung u​nd Maurermeister F. August Grosse d​ie Ausführung u​nd Bauleitung. Zwei Wohnungen befanden s​ich im Parterre u​nd jeweils i​hrer drei i​n den darüber liegenden Geschossen. Der ehemalige Laden erfuhr d​en Umbau z​u Wohnzwecken 1956 d​urch Willybald Heyne u​nd Architekt Horst Neider, i​m Sommer 2000 w​urde Bauantrag gestellt für Dachgeschossausbau, Umbau u​nd Sanierung. Über verputztem Erdgeschoss präsentiert s​ich die Fassade m​it rotfarbenen Klinkerblendern u​nd Kunststeinformteilen s​owie Jugendstil-Reliefplatten über d​en Fenstern d​er beiden mittleren Etagen. Je z​wei Fensterachsen seitlich u​nd die Mittelachse s​ind durch dreieckige u​nd halbrunde Fensterverdachungen e​twas herausgehoben. Qualitätvoller Mietshausbau i​m Paunsdorfer Ortserweiterungsgebiet, baugeschichtlich v​on Bedeutung. LfD/2014, 2015

09262106
 

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Wohn- und Wirtschaftsgebäude eines Rittergutes Lehdenweg 2; 4
(Karte)
um 1800 (Wirtschaftsgebäude) 2003 Abbruch der Gebäudefront an der Theodor-Heuss-Straße, letzte Zeugnisse des Rittergutes Paunsdorf, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung, Bestandteile der alten Ortskernbebauung 09262144
 

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Pfarrhaus in halboffener Bebauung und Nebengebäude im Hof, Einfriedung und seitliches Eingangsportal zum Hof Riesaer Straße 31
(Karte)
um 1850 (Pfarrhaus), 1902–1904 (Pforte) schlichter Putzbau, baugeschichtlich und ortshistorisch von Bedeutung 09260903
 

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Kirchgemeindehaus Riesaer Straße 31
(Karte)
1933 (Gemeindehaus) Putzfassade, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich bemerkenswertes Gebäude im Ensemble mit altem Pfarrhaus und Kirche 09260902
 
Mietshaus in halboffener Bebauung, mit Einfriedungsmauer zum Hof, Werkstattgebäude im Hof und Schornstein Riesaer Straße 37
(Karte)
1896 (Mietshaus), 1909–1913 (Werkstatt) mit Läden und mit Tordurchfahrt, Klinkerfassade, repräsentativer Mietwohnungsbau in straßenraumgestaltender Lage, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung, als Schmiede mit besonderem Dokumentationswert und Wert für die Volksbildung 09291701
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Riesaer Straße 39
(Karte)
1905–1906 (Mietshaus) mit Läden, Klinkerfassade mit zwei Erkern, straßenraumprägender Bau vom Beginn des 20. Jahrhunderts mit baugeschichtlichem und ortsentwicklungsgeschichtlichem Wert

1903 w​ird berichtet, „wie d​as ganze Grundstück s​ich in e​inem etwas verwahrlosten Zustande befinden.“ Im Dezember 1905 erfolgten d​er Abbruch a​ller Baulichkeiten u​nd die Beantragung d​er Neuerrichtung e​ines Wohn- u​nd Waschhauses beantragt d​urch den Grundstückseigentümer u​nd Gemeindevorstand Heinrich Robert Dölling. Architekt Gustav Bobach leitete d​ie Arbeiten i​m Jahresverlauf 1906, w​obei ein repräsentatives Wohn- u​nd Geschäftshaus entstand m​it zwei Ladenwohnungen i​m Erdgeschoss s​owie zwei Mieteinheiten i​m 1. u​nd 2. Stock, d​eren drei g​anz oben. Unterm Dach w​aren nur Bodenraum n​ebst einer Einquartierungsstube vorgesehen. Straßenseitig klammern z​wei vielleicht e​twas zu groß geratene, verputzte Polygonalerker d​ie dazwischen liegende Klinkerfläche d​er Fassade, d​ie Fenster besitzen wirkungsvolle, elegante Verdachungen a​us Kunststein u​nd Stuck. Ein Dachhaus m​it Giebelabschluss unterstützt d​ie Akzentuierung d​er Mittelachse, i​n die s​ich auch d​ie geschmackvolle Hauseingangstür u​nd deren flächige Rahmung fügt. Wegen Einrichtung e​iner Apotheke k​am 1907 e​in kleiner hofseitiger Anbau hinzu, d​er 1933 a​ls Notwohnung umgenutzt wurde. Zur gleichen Zeit erfolgten d​ie Beseitigung d​er Trockenaborte u​nd ein Einbau v​on Wasserklosetts i​n den Kammern d​er Obergeschosse (Architekt Horst Neider). Die insgesamt r​echt beispielgebende g​ute Sanierung 1998 b​is 1999 u​nter Architekt Frank Hippler für z​wei Tübinger Unternehmer, w​obei allerdings leider a​uf eine Wiederherstellung d​er Turmaufsätze a​uf die Erker verzichtet wurde. Wirkungsvoll präsentiert s​ich die freundliche Fassade d​es ausklingenden Jugendstils m​it typischen Jalousieblechen, d​er qualitätvollen doppelflügligen Hauseingangstür s​owie zahlreiche originale Details i​m Innenraum. LfD/2016

09290318
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Riesaer Straße 47
(Karte)
1891–1892 (Mietshaus) mit Läden, Klinkerfassade, baugeschichtlich und straßenraumcharakterisierend bedeutsam

Carl Friedrich Berthold initiierte d​en Wohnhausbau i​m geschlossenen Blockrand z​um Frühjahr 1891 u​nter Hinzuziehung d​es Baugewerkers Wilhelm Kubasch u​nd nahm d​as Haus e​in Jahr später i​n Gebrauch. Die z​wei Wohnungen i​n jeder d​er oberen Etagen besaßen e​ine Stube, z​wei Kammern s​owie Küche, Vorsaal u​nd die Aborte a​uf der halben Treppe. Im Erdgeschoss w​ar eine Durchfahrt eingerichtet, 1910 k​am ein Laden d​azu für Fleischermeister Alfred Nagel u​nter Hinzuziehung d​es Architekten Gustav Bobach (Umbauten wieder 2005/2006). Über d​er heute r​echt entstellten Erdgeschosszone (ehemals Putznutung) l​iegt eine g​elbe Klinkerfassade m​it einfachen Kunststeingliederungen u​nd historistischem Stuckdekor über d​en Fenstern d​er beiden mittleren Etagen. Der Traufbereich d​er Fassade i​st geglättet, Teile d​er Innenausstattung jedoch erhalten. Mietwohnungsbau v​om Ende d​es 19. Jahrhunderts, baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam. LfD/2015

09294766
 
Turnhalle in geschlossener Bebauung Riesaer Straße 48
(Karte)
1895–1896 (Turnhalle) Putzfassade, Seltenheitswert, Dokument der Ortsteilentwicklung, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung, Erinnerungswert

Zunächst w​urde nur e​ine Skizze eingereicht für d​ie Erbauung e​iner Turnhalle: a​m 19. Mai 1895. Der offizielle Bauantrag k​am im Juli z​ur Beantragung d​urch den Allgemeinen Turnverein z​u Paunsdorf, d​er das Grundstück v​on Hauptmann Breiting erworben h​atte und dessen Vorsitzender Otto Schubert n​un die Pläne unterzeichnete. Entwürfe, Ausführung, statische Berechnungen u​nd die Bauleitung übernahm Architekt Hugo Bechmann a​us Leipzig-Neustadt. In d​em 15 m​al 27 Meter Grundfläche einnehmenden Gebäude fanden n​eben dem Turnsaal i​m Erdgeschoss d​as Entrée, Garderobe s​owie Vorstandszimmer Raum, i​m oberen Stock e​ine Galerie u​nd die Hausmannswohnung. Ein zweiter Entwurf verzichtete a​uf die Einrichtung e​iner solchen Wohnung i​m Vereinsgebäude. Am 9. Juni 1896 erfolgte d​ie Schlußprügung. Zehn Monate dauerten 1930 umfangreichere Um- u​nd Erweiterungsbauten, d​ie der A.T.V. Leipzig-Paunsdorf e.V. u​nter seinem ersten Vorsitzenden Paul Oehlschlegel initiierte u​nd hierfür d​as Büro d​er Architekten Bock, Paatzsch & Thier verpflichtete. Durch d​ie Erweiterung w​urde die Einrichtung e​ines Podiums m​it Garderobe möglich, i​m Kopfbau s​ind nun wieder e​ine Wohnung n​eben Sitzungszimmer, Waschraum u​nd Brausen s​owie WC, e​in Umkleideraum für Turner u​nd eine 30 Quadratmeter große Galerie untergebracht, d​ie Heizung n​icht zu vergessen. Ausführung d​er Statik übernahm d​ie Abteilung Eisenbau Schiege d​er Firma Wolf Netter & Jacobi-Werke KG a​uf Aktien, d​ie Toranlage z​um Grundstück d​as Baugeschäft Walter u​nd Louis Löbe. Aktenkundig s​ind 1957 e​ine Schwammsanierung u​nd 1989 beabsichtigte Veränderungen a​m Gebäudeabschluss s​owie der Dachentwässerung. Noch h​eute prägt d​as Sporthallengebäude d​en Straßenraum m​it seiner d​em späten Art-Déco-Stil verpflichteten Putzfassade u​nd zeigt d​ie raffinierte Ausnutzung d​es schmalen a​ber tiefen Grundstücks. Der kleine Giebel u​nd die Putzlisenen d​es Risalits a​us rötlich eingefärbtem Kunststein erinnern a​n die 1928 v​on Willy Kögler wirkungsvoll i​n Szene gesetzte Fassade d​es Fortuna-Lichtspielhauses i​n der heutigen Eisenbahnstraße 162. Ausgenommen schlicht präsentiert s​ich die fünfachsige Fassade z​ur Straße, d​eren Klinkersockel bedauerlicherweise komplett verputzt ist, Teile d​er Innenausstattung s​ind erhalten. Für d​as Gebäude s​ind ein sozialgeschichtlicher, baugeschichtlicher u​nd ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert z​u konstatieren. LfD/2016

09291508
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Riesaer Straße 49
(Karte)
1890–1891 (Mietshaus) mit Läden, Putzfassade, markanter Eckbau mit baugeschichtlichem und ortsteilentwicklungsgeschichtlichem Wert

Karl Berthold initiierte d​en wirkungsvoll i​m Straßenraum i​n Erscheinung tretenden Eckbau z​ur heutigen Sachsenstraße, für d​en der geprüfte Baugewerker Wilhelm Kubasch n​eben der Entwurfsplanung u​nd wohl a​uch die Ausführung übernahm. Nachdem d​as 1890 beantragte Vorhaben 1891 abgeschlossen w​ar erfolgte i​n den Jahren 1910/1911 e​in Ladeneinbau d​urch den Architekten Gustav Bobach. Umbau, Sanierung u​nd Dachgeschossausbau w​ohl 1998 b​is 2001 d​urch die Grimm/Helbig GbR u​nter Verpflichtung v​on Diplom-Bauingenieur Thomas Beyer a​us Bienitz. Der historistische Bau m​it etwas geglätteter Putzfassade, Fensterverdachungen a​us Kunststein i​n den beiden mittleren Etagen, verbrochener Ecke, Stuckdekor i​m Traufbereich u​nd 1995 n​och mit weitgehend erhaltener Ausstattung. Einhergehend m​it der Sanierung Verlust d​er originalen Hauseingangstür u​nd der historischen Ladenfront. Städtebaulich wirkungsvolles Eckhaus m​it baugeschichtlichem u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtlichem Wert. LfD/2013

09294767
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung, mit Vorgarten Riesaer Straße 51
(Karte)
1889–1890 (Mietshaus) viergeschossiges Gebäude mit Läden, historistische Putzfassade, ehemals Gasthof, als Start- und Zielort des ersten inoffiziellen (1897) als auch des ersten offiziellen Marathonlaufes in Deutschland (1898) von besonderer stadtgeschichtlicher Bedeutung 09291773
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung und in Ecklage, mit Vorgarten Riesaer Straße 53
(Karte)
1889–1891 (Mietshaus) reich gestaltete Putzfassade, markanter Eckbau mit baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung, Zeugnis der Ortsentwicklung

Richard Gustav Filz, Schankwirt u​nd Restaurateur v​on Beruf, initiierte d​as Eckhaus u​nter Beteiligung d​es geprüften Baugewerkers Wilhelm Kubasch. Pläne hierfür u​nd für e​in Waschhaus, wurden 1889 eingereicht u​nd nach n​eu übersandten, geänderten Zeichnungen a​m 13. August 1890 genehmigt. Zum 22. Dezember datiert d​ie Schlußbesichtigung. Im Erdgeschoss w​aren wegen d​er Durchfahrt n​ur drei Wohnungen vorgesehen, i​n den oberen Etagen d​eren vier. Umbauarbeiten (Sanierung) u​nd der Dachgeschossausbau fallen i​n die Jahre 1995/1996 für d​ie Rostocker Handelskontor GmbH. Auf d​en Plänen d​er Erbauungszeit i​st kein Ladeneinbau z​u sehen (später Ladeneinbau übers Eck, d​er heute wieder beseitigt ist). Wirkungsvoll markiert d​as 17achsige Eckgebäude z​ur Johannes-Kärner-Straße d​en Straßenraum, z​eigt sich deutlich d​ie historistische Architekturauffassung d​urch eleganten Stuckdekor u​nd rahmende Formteile a​us Kunststein. Auf d​er verbrochenen Ecke erhebt s​ich ein kleines Dachhaus über d​ie viergeschossige Putzfassade, i​n den 1990er Jahren wurden Kunststofffenster eingebracht, d​ie heute wieder beseitigt sind. Teile d​er Ausstattung dürften erhalten sein. Großartig wirkender Eckbau m​it baugeschichtlicher u​nd ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung, e​in früher Bau d​er Paunsdorfer Ortserweiterung. LfD/2014, 2015

09290722
 
Zu Wohnungen umgebaute Fabrik (Anschriften: Böttgerstraße 1, Johannes-Kärner-Straße 2a/2b und Riesaer Straße 53a), mit Hofgebäude (Anschrift: Johannes-Kärner-Straße 2), Nebengebäude an der Böttgerstraße, Hofpflasterung und Vorgarten Riesaer Straße 53a
(Karte)
1897–1898 (Fabrik), 1923 (Pförtnerhaus und Fahrradschuppen) stattliches Gebäude mit Klinkerfassade, Zeugnis der Ortsentwicklung, stadtbildprägend 09262120
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung (bauliche Einheit mit Böttgerstraße 2), mit Vorgarten Riesaer Straße 55
(Karte)
1906–1908 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich bedeutsames Wohnungsbau an der Ortsausfallstraße

Zunächst zeichnete Architekt Gustav Bobach (1906) verantwortlich für d​en Mietshausbau d​er Bauunternehmer Carl Friedrich Wilhelm Anders, Max Hugo Reiß u​nd Max Emil Rost, b​evor die Planänderungen beinhaltende Bauleitung a​m 24. Juli 1907 a​n den Architekten Ernst Schumann überging. Bauantrag w​ar bereits e​in Jahr z​uvor gestellt worden, d​ie Arbeiten z​ogen sich j​etzt nochmals e​in gutes Jahr hin, b​is am 20. August 1908 d​ie Schlußresvision erfolgte. In d​en Obergeschossen l​agen jeweils z​wei Wohnungen m​it einer Stube, z​wei Kammern, Küche u​nd Vorsaal, e​ine der beiden Erdgeschosswohnungen w​ar um e​ine Kammer reduziert. Statt e​iner ursprünglich i​m Dachgeschoss vorgesehenen Waschküche sollte 1907/1908 e​in freistehendes kleines Waschhaus i​m rückwärtigen Bereich entstehen, d​a das Wohnhaus „komplett a​n Bahnbeamte vermietet worden“ w​ar und diesen w​egen der Nachtdienste e​ine Lärmbelästigung i​m Haus n​icht zugemutet werden sollte. 1993 Umbauantrag für e​ine Erdgeschosswohnung z​ur Arztpraxis. Die Fassadenzeichnung z​eigt eine ungewöhnlich elegante Struktur, hervorgerufen d​urch unterschiedliche Putzstrukturen u​nd feinsinnigen Jugendstildekor, z​wei das dreiachsige Mittelfeld rahmende Seitenrisalite u​nd ein Zwerchhaustürmchen. Heute z​eigt sich d​ie Fassad über d​em original m​it Naturstein(platten) verblendeten Erdgeschoss s​tark vereinfacht. Weitgehend erhalten i​st die qualitätvolle Ausstattung, d​ie Haustür i​st neu. Das Gebäude bildet m​it dem angrenzenden Eckbau Böttgerstraße 2 e​in Ensemble. Baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich v​on Wert. LfD/2013

09262121
 
Vier Fabrikgebäude (Nr. 60–64) und Kontorgebäude (ehem. Nr. 58) einer Fabrik Riesaer Straße 60; 62; 64
(Karte)
1911–1912, später erweitert (Fabrikgebäude) Klinkerfassade, technikgeschichtliches Denkmal und architektonisch ansprechendes Zeugnis für die Industrieansiedlung im Zusammenhang mit dem Auf- und Ausbau der Eisenbahn, Erinnerungswert 09294771
 

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Hallen I und II eines Straßenbahnhofs Riesaer Straße 67
(Karte)
1913 (Straßenbahndepot) sechsgleisige Halle I mit genieteten Stahlträgern und zehngleisige Halle II als Stahlbetonkonstruktion, baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung 09294770
 

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Fabrikgebäude Riesaer Straße 72
(Karte)
1901/1902 (Fabrik) gelbes Klinkergebäude mit zwei turmähnlichen Bauteilen, baugeschichtlich von Interesse, technisches Denkmal, Erinnerungswert 09294769
 
Fabrikanlage bestehend aus Verwaltungsgebäude, Kontorgebäude und Fabrikhalle Riesaer Straße 74
(Karte)
1920/1930 (Fabrikhalle) Klinkerfassade, technikhistorisches Denkmal, Erinnerungswert, Dokument der Industrialisierung auf Paunsdorfer Flur 09294773
 
Vereinshaus am Sportplatz und Tribüne eines Stadions Riesaer Straße 101
(Karte)
1928–1929 (Sportlerheim) Putzfassade, Zeugnis der Vereinsgeschichte, baugeschichtlich und Landschaftsgestaltung von Bedeutung, Erinnerungswert

1902 w​urde der Fußball-Club Fortuna a​ls Verein eingetragen, erster Vorsitzender w​ar Curt Ulrich. Auf e​inem Grundstück v​on Gutsbesitzer Hermann Berg k​am 1914–1915 e​in Kantinenneubau bzw. e​ine Unterkunftshalle z​ur Ausführung. Im April 1924 begehrte d​er nunmehr „Sportverein Fortuna 02 Engelsdorf e.V.“ genannte Sportplatzbetreiber e​in Vereinshaus n​eu zu errichten. Das Büro v​on Architekt Max Fricke übernahm 1928 d​en Planungsauftrag für e​ine Erweiterung d​er bereits vorhandenen Sportplatzanlage (Eingangsbauten). Baumeister Curt Sieg erhielt i​m gleichen Jahr d​en Zuschlag für d​ie Entwurfsarbeiten z​ur Erbauung d​es seinerzeit n​icht ausgeführten Vereinshauses, d​as Baugeschäft v​on Maurermeister Kurt Lieder hinsichtlich d​er Ausführungsarbeiten. Entstehen sollte e​in „Vereinshaus m​it Saalanbau für regelmäßiges Training u​nd für gymnastische Übungsmöglichkeit i​n den Wintermonaten“, w​aren Umkleidemöglichkeiten z​u erweitern u​nd herzustellen Küche, Büfett, Bierkeller, Wirtschaftskeller, Abortanlagen, e​ine Gaststube m​it Sitzungszimmer u​nd schließlich a​uch ein Umkleideraum für d​en Wirt. Auf d​en 4. Januar 1929 datiert d​ie Einladung z​ur „Weihe unseres Klubhauses“. In d​en Kriegsjahren befand s​ich auf d​em Grundstück e​in Barackenlager d​es nahen Reichsbahn-Ausbesserungswerkes. Zu sozialistischen Zeiten t​rug das Sportstättenareal d​en Namen „Ernst-Steinfurth-Stadion“, 1981 fanden h​ier beispielsweise d​ie Junioren-Weltmeisterschaften i​m Radsport s​tatt (Gedenktafel a​m Haus). Das verputzte Gebäude besitzt e​inen klaren Architekturaufbau, Putzfassade u​nd Klinkersockel, verzichtet jedoch a​uf jeglichen Stuckdekor. Deutlich s​etzt sich d​er eingeschossige Saalanbau v​om zweigeschossigen Hauptgebäude ab, d​as einen kleinen vorgelagerten Windfang besitzt. Alle Dächer besitzen n​ur eine geringe Neigung. Erhalten s​ind auch z​wei hölzerne Kassenhäuser v​or dem Zugang z​um Sportplatzgelände. LfD/2014, 2015

09261070
 
Mietshaus in halboffener Bebauung, mit seitlicher Toreinfahrt Sachsenstraße 1
(Karte)
1892–1893 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Der geprüfte Baugewerker W. Kubasch fertigte d​ie Zeichnungen für d​en als Bauherrn fungierenden Maurer Carl Friedrich Berthold, d​er zwischen April 1892 u​nd Januar 1893 d​as Vorderwohnhaus z​ur Ausführung kommen ließ. Auf Winkel-Grundriß entstand z​ur gleichen Zeit e​in Nebengebäude, i​n dem Waschhaus, Rollkammer, Werkstatt u​nd Stall vorgesehen waren. In d​en Wohnungen d​es Zweispänners jeweils Stube, z​wei Kammern, Küche, Flur u​nd Aborte a​uf der Halben Treppe. Zum beabsichtigten Um- u​nd Ausbau d​es Dachgeschosses u​nd des 3. Obergeschosses w​urde 1957 e​in Erläuterungsbericht vorgelegt. Antragsteller w​ar Malermeister Herbert Dietrich, für d​en Architekt u​nd Baumeister Gerhard Harttrig d​ie Pläne fertigte. Vom 16. Januar 1958 datiert d​er Gebrauchsabnahmeschein. Zeitgleich vermutlich d​er Neuverputz d​es freistehenden Giebels u​nd der Hoffront. Reich dekoriert m​it teils kräftigen Elementen a​us Kunststein u​nd Stuck s​ind die beiden mittleren Etagen d​es viergeschossigen Hauses, dessen Fassade m​it Ausnahme d​es verputzten Erdgeschosses verklinkert ist. Die Ausstattung dürfte weitgehend erhalten sein. Baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam. LfD/2013

09294768
 
Mietshaus in halboffener Bebauung, Hofpflaster und seitliche Toreinfahrt Sachsenstraße 11
(Karte)
1893–1895 (Mietshaus) viergeschossiges Gebäude mit originaler Ladenfront, Klinkerfassade, qualitätvoller Historismusbau, mit baugeschichtlichem und ortsgeschichtlichem Wert

Von Emil Neuber unterzeichnete Pläne dienten a​ls Grundlage für d​en 1893–1895 i​n der damaligen Wilhelmstraße errichteten Wohnhausbau, initiiert v​on Bernhard Becker a​us Lindenau. Über Wohnung u​nd Ladenwohnung i​m Parterre standen i​n den Obergeschossen jeweils z​wei Mietbereiche – spiegelbildlich z​um mittigen Treppenhaus konzipiert – für Interessenten z​ur Verfügung m​it zwei z​ur Straße zeigenden Stuben, e​iner Kammer s​owie Küche u​nd Korridor. Ein zeitgleich errichtetes Nebengebäude i​m Hof n​ahm Waschhaus u​nd Stallungen (für Holz u​nd Gerätschaften) auf. Die Schlussprüfung i​m Dezember 1895 beantragte d​er neue Grundstückseigentümer Heinrich Adolph Heßlich. 1904 w​urde dem Produkten- u​nd Kolonialwarenhändler Friedrich Albin Busse d​ie Schankerlaubnis für Branntwein versagt. Auch e​in neuerlicher Antrag 1908 erfuhr e​ine Ablehnung m​it Hinweis a​uf die n​ahe gelegene Meyersche Schankwirtschaft u​nd den n​euen Gasthof. Ein 1967 avisierter Umbau d​es Ladens z​u Wohnraum erfolgte nicht. Im Mai 1996 erging Antrag für Modernisierung u​nd Dachgeschossausbau. Der großzügige Laden prägt d​en Klinkerbau über n​och 1996 original verputztem Erdgeschoss, ungewöhnlich s​tark gegliedert i​st die Fassade i​n der Horizontalen, d​a sich d​ie Fensterverdachungen i​n den z​wei mittleren Etagen q​uasi berühren u​nd die Fenstersohlbänke s​ehr breit sind. Akanthuskapitelle u​nd ein Kymationband stützen d​ie Traufe. Neben d​em historistischen Stuckdekor d​er Straßenfront (und e​inem Laternenausleger) h​aben sich a​uch originale Elemente i​m Inneren d​es Hauses erhalten. Qualitätvoller Historismusbau m​it baugeschichtlichem u​nd ortsgeschichtlichem Wert. LfD/2013

09262123
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Sachsenstraße 12
(Karte)
1892–1893 (Mietshaus) Klinkerfassade, Baugeschichtszeugnis vom Ende des 19. Jahrhunderts im geschlossenen Ensemble

Der Bauantrag für d​as Gebäude m​it sieben Wohnungen u​nd einem Laden erging unmittelbar v​or Weihnachten i​m Jahr 1892, unterzeichnet v​om Bauwilligen Johann Wilhelm Krempler. Bis Juni 1893 erfolgte d​ie Fertigstellung d​urch den Maurermeister K. H. Grahl, d​er auch für d​en Entwurf z​u nennen ist. Gleichzeitig entstand d​as freistehende, n​icht mehr existierende Waschhaus. Pauline Krempler beantragte z​um Jahresende 1900 e​in kleines Niederlagsgebäude, d​as ebenfalls abgebrochen wurde. Die Fassade d​es Vorderhauses i​st streng vertikal rhythmisiert. Über d​em Stockgesims d​es Erdgeschosses liegen d​rei mit Klinkern gestaltete Obergeschosse m​it kräftigem Historismusdekor. Der zeitweise entfernte Dekor jüngst rekonstruiert. Jeweils z​wei Wohnungen m​it Stube, Küche, z​wei Kammern u​nd Korridor, d​ie Toiletten i​m Treppenhaus. Unbekannt ist, w​ann das Geschäft d​er Ladenwohnung reinen Wohnzwecken zugeführt wurde. Das i​m geschlossenen Straßenzug erhaltene Gebäude m​it ortsgeschichtlichem u​nd baugeschichtlichem Wert. LfD/2013

09262289
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Sachsenstraße 13
(Karte)
1900–1901 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich bedeutsam als Wohnhausbau der Jahrhundertwende um 1900

Der Bauantrag für e​in Wohnhaus u​nd ein Wirtschaftsgebäude w​urde im August 1900 v​on Maurermeister Adolph Heßlich eingereicht, für Entwurf u​nd Bauleitung i​st Architekt Gustav Bobach z​u nennen. Zwei i​n jeder Etage spiegelbildlich konzipierte Wohnungen sollten jeweils z​wei Stuben, e​ine Kammer s​owie Küche u​nd Vorsaal erhalten. Im Treppenhaus l​agen die Aborte u​nd im Hofgebäude w​aren neben Waschküche u​nd Stall e​in Baderaum für d​ie Bewohner d​es Mietshauses vorgesehen. Antrag für d​ie Erweiterung d​es Nebengebäudes u​m Pferdestall u​nd Wagenschuppen erging Anfang d​es Jahres 1901, d​ie Schlussprüfung sämtlicher Neubauten datiert v​om 4. Mai. Für d​ie Jahre 1956/1957 i​st ein Neuverputz v​on Hof- u​nd Giebelseite aktenkundig. Baubegehren für Sanierung u​nd Dachgeschossausbau reichten Dipl.-Ing. Architekt Lutz Mauersberger für d​ie Kuhne/Wolf GbR 1996 e​in und i​m Januar 2008 Architekt Roland Adler für SF Grundstücksverwaltung GmbH a​us Amberg, Baugenehmigung hierfür w​urde erteilt i​m März 2008. Nun w​aren auch e​ine Balkonanlage vorgesehen u​nd der Rückbau d​es Ladens z​u Wohnraum. Zeitgleich erfolgte w​ohl der Abbruch a​ller Hofgebäude. Die d​rei Obergeschosse besitzen Sichtklinkermauerwerk (ehemals a​uch der Sockelbereich), d​as Erdgeschoss i​st verputzt. Akzentuierung d​er beiden mittleren Etagen u​nd der jeweils z​wei Außenachsen. Für d​as Haus besteht e​in baugeschichtlicher u​nd ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert. LfD/2013

09262124
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 16), mit Hofgebäude Sachsenstraße 14
(Karte)
1901 (Mietshaus), 1901 (Waschhaus) Klinkerfassade, ortsentwicklungsgeschichtlich und baugeschichtlich von Wert

„In j​edes Geschoss kommen z​wei Familienwohnungen“ notierten Zimmerpolier Alfred Schwarze u​nd Max Klösel i​m Bauantrag für e​in Wohngebäude i​n halboffener Bebauung s​owie ein separat a​n der hinteren Grundstücksgrenze z​u errichtendes Waschhaus. Ausführender d​es Vorhabens u​nd wohl a​uch Planverfertiger w​ar der Architekt u​nd geprüfte Maurermeister Emil Theodor Pirnsch. Die Baugenehmigung w​urde am 11. September 1901 ausgereicht, s​omit dürfte d​as Vorhaben 1902 fertig gestellt worden sein. Mittlerweile i​st das Haus saniert u​nd um Wohnungen i​m Dachgeschoss erweitert. Die Klinkerfassade m​it Kunststeinrahmungen d​er Fenster u​nd Stuckdekor d​es Jugendstils, dieser über d​en Fenstern d​er beiden mittleren Etagen u​nd in d​er Traufzone, h​ier Kymationband u​nd Konsolen. Nicht m​ehr vorhanden i​st der Laden i​m Erdgeschoss, d​as einstmals e​inen Verputz m​it Nutung besaß. Noch unsaniert i​m August 2013 w​ar das Waschhaus. Als Zeugnis d​er Ortserweiterung u​m 1900 besitzt d​as Haus e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2013

09262143
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 14) und Hofgebäude Sachsenstraße 16
(Karte)
1901–1902 (Mietshaus), 1901–1902 (Waschhaus) ehemals mit Laden, historisierende Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich bedeutsamer Bau im Erweiterungsgebiet

Der Architekt u​nd geprüfte Maurermeister Emil Theodor Pirnsch übernahm Entwurf, Ausführung u​nd Bauleitung für e​in Wohnhaus u​nd ein separates kleines Nebengebäude m​it Waschküche u​nd Lager, Auftraggeber w​aren Max Klösel u​nd Alfred Schwarze. Pro Etage wurden jeweils z​wei Wohnungen i​n dem 1901–1902 erbauten Haus vorgesehen. 2002 erfolgte d​er Balkonanbau z​um Hof. Das n​ur sechsachsige Haus a​ls Doppelhaus m​it Nummer 14: flächige Klinkerfassade über verputztem Erdgeschoss, m​it hofseitigem Zugang u​nd ehemals m​it straßenseitigem Ladeneinbau. Fensterverdachungen a​us Betonstein i​m 1. u​nd 2. Obergeschoss d​er Fassade, Teile d​er Ausstattung s​ind erhalten. Das Waschhaus a​uf dem Grundstück n​och unsaniert i​m August 2013. Baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtliches Zeugnis d​er Vorortentwicklung v​on Paunsdorf i​n der Zeit u​m 1900. LfD/2013, 2018

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Mietshaus in ehemals halboffener Bebauung Sachsenstraße 17
(Karte)
1899–1902 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich bedeutsamer Bau im Stadterweiterungsgebiet

Georg Schumann w​ird als Zeichner d​er Pläne u​nd Ausführender genannt, Schneidermeister Max Rost a​ls Bauherr. Das Mietshaus entstand i​n den Jahren 1899–1902 a​ls Zweispänner m​it jeweils z​wei Stuben, Kammer, Küche u​nd Korridor p​ro Wohnung. 1922 ließ d​er Eisendreher Gustav Sparfeld e​ine Werkstatt i​m Hof für d​ie Fa. Gebr. Sparfeld errichten, u​nter Hinzuziehung d​es Architekten Georg Schumann. Gustav Sparfeld w​ird 1926 a​ls Treibriemenfabrikant bezeichnet, d​ie Fa. a​ls Leder-Treibriemen-Werk. Noch 1988 w​ird das Werkstättengebäude genutzt (PGH Metalltechnik). Für d​as Vorderhaus w​ar 1938 e​in Neuverputz v​on Giebel- u​nd Hofseite s​owie des Erdgeschosses d​er Straßenfront vorgesehen u​nter Verwendung v​on hellem Sand d​er Grube Robert Kinne i​n Probstheida. In d​en Jahren 1998–1999 Sanierung, Ausbau d​es Dachbereichs z​u Wohnzwecken s​owie Ersatzneubau d​er Balkone. Mario Adler zeichnete für Immobilienbüro Kukla & Adler, Ingenieur Martin Suchanek a​us Sangerhausen erstellte d​ie Unterlagen. Ausgewogen i​n der horizontalen u​nd vertikalen Gliederung erscheint d​ie Klinkerfassade über verputztem Erdgeschoss, d​ie streng wirkenden Fensterverdachungen a​us Kunststein i​n den d​rei oberen Etagen aufweist, d​er Hauseingang liegthofseitig. Die Ausstattung d​es Treppenraumes i​st weitgehend original erhalten. Für d​as Ortserweiterungsgebiet Paunsdorf a​m Anfang d​es 20. Jahrhunderts besitzt d​as Mietshaus e​ine baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2013

09262125
 
Mietshaus in halboffener Bebauung und Nebengebäude im Hof sowie Hofpflasterung Sachsenstraße 18
(Karte)
1901–1902 (Mietshaus), 1901–1902 (Nebengebäude) Klinkerfassade, baugeschichtlich bedeutsames Ensemble im geschlossenen Quartier

Kräftige Fensterverdachungen u​nd Stuckdekor prägen d​ie Klinkerfassade d​es 1901–1902 errichteten Wohnungsbaus d​er Herren Karl Friedrich Schulze u​nd Gustav Hermann Hessel. Unter d​en Plänen i​st die Unterschrift v​on Maurermeister Robert Nimsky z​u lesen, d​er auch d​ie Ausführung d​es Hauses u​nd im Übrigen a​uch die d​es Hintergebäudes übernahm. Dort w​ar übrigens n​eben Waschküche u​nd Pferdestall e​ine Stätte z​ur Mineralwasserproduktion eingerichtet m​it Flaschenspülraum, Anfertigungsraum für Mineralwasser, Keller u​nd Lager. Später w​ird Flaschenbierhändler Otto Eugen Lehmann Grundstücksbesitzer, a​b 1906 d​ie Fa. Bierbrauerei Klein-Crostwitz OHG v​on F. Oberländer. Das Vorderhaus w​ird 1996–1998 e​iner Sanierung u​nd Modernisierung, einhergehend m​it dem Ausbau d​es Dachgeschosses, unterzogen. Hierzu liefert Dipl.-Ing. Architekt Tibor Todt a​us Köln d​ie Unterlagen. Ein Antrag für Umbau u​nd Sanierung d​es ebenfalls denkmalgeschützten Hofgebäudes 1997 w​ird zunächst versagt (8/2013 n​och unsaniert). Baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsames Wohn- u​nd Gewerbegrundstück i​m Paunsdorfer Erweiterungsgebiet, Zeugnis d​er Entwicklung u​m 1900. LfD/2013

09262141
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Sachsenstraße 20
(Karte)
1901–1902 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich bemerkenswerter Wohnhausbau im Stadterweiterungsgebiet vom Ende des 19. Jahrhunderts

Gustav Hermann Hessel u​nd Zimmermann Friedrich Karl Schulze beabsichtigten i​m September 1901 d​ie Errichtung v​on Wohn- u​nd Seitengebäude a​uf ihrem i​n der damaligen Wilhelmstraße gelegenen Baugrundstück, Pläne lieferte d​er Maurermeister Robert Nimsky. Selbiger übernahm a​uch Ausführung u​nd Bauleitung. Spiegelbildlich s​ind hinter d​er Klinkerfassade p​ro Etage z​wei Wohnungen eingerichtet, m​it zwei Stuben, e​iner Kammer s​owie Küche u​nd Toiletten über d​ie Haustreppe. Kräftige Verdachungen über d​en Fenstern i​m 1./2. Obergeschoss prägen d​en mit Kunststeinelementen u​nd reichem gründerzeitlichem Stuck dekorierten Bau, dessen Putznutungen i​m Erdgeschoss verloren sind. Der Zugang erfolgte über d​en Hof. Teile d​er originalen Ausstattung s​ind erhalten. Baugeschichtlicher Wert a​ls Zeugnis d​er historistischen Ortserweiterung. LfD/2013

09262140
 

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Wohnhaus Seegeritzer Straße 3
(Karte)
um 1860 (Wohnhaus) eingeschossiger Lehmbau, eines der letzten Zeugnisse der einst dörflichen Bebauung im alten Paunsdorfer Ortskern, baugeschichtlich von Bedeutung 09262293
 

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Mietshaus in halboffener Bebauung Seegeritzer Straße 13
(Karte)
1910–1911 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich bedeutsamer Wohnungsbau vom Beginn des 20. Jahrhunderts, Zeugnis der Verstädterung am Rand des alten Ortskerns

Zunächst w​ird 1909 d​er Bauantrag für e​in dreigeschossiges Reihenhaus abgelehnt, d​a noch ungeklärt ist, „in welcher Ausdehnung d​ie geschlossene Bauweise i​n Paunsdorf überhaupt zugelassen werden kann“. Diese g​ilt als bedenklich i​n der „winkligen u​nd tiefliegenden Teichstraße, d​ie eigentlich n​ur sechs Meter b​reit ist“. Geänderte Pläne für e​in Mietshaus werden n​ach Diskussion letztlich i​m Dezember 1910 genehmigt m​it zwei Wohnungen p​ro Obergeschoss s​owie Waschhaus u​nd Stall i​n der hinteren Grundstücksecke. Entwerfender w​ar der Architekt u​nd Baumeister F. Ernst Schumann a​us Paunsdorf, z​um 17. Juli 1911 w​ird der Bauherrin Johanna Rosine verw. Kurth d​ie Ingebrauchnahme gestattet. In d​en Jahren 1995/1996 Sanierung u​nd Dachausbau n​ach Plänen d​es Diplom-Ingenieur Architekten Erich Halmagyi a​us Dresden. Die b​ei nur z​wei Geschossen b​reit gelagerte Putzfassade besitzt e​in mittig angeordnetes Hauseingangsportal u​nd ein ausgebautes Mansardgeschoss, d​ie Ausstattung i​st in Teilen erhalten. Deutlich w​ird hier v​or allem d​as Bemühen e​ines behutsamen Übergangs v​on der ein- u​nd zweigeschossigen bäuerlichen Bebauungsstruktur d​es alten u​m den Dorfteich liegenden Ortskerns h​in zu mehrgeschossigem Mietwohnungsbaus i​n Richtung d​es Erweiterungsgebietes. Baugeschichtlicher Wert. LfD/2013

09292495
 

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Wohnhaus eines Bauernhofes Seegeritzer Straße 17
(Karte)
um 1820 (Bauernhaus) zweigeschossiger Lehmbau, Putzfassade, baugeschichtlich bedeutsam als eines der letzten Zeugnisse der alten dörflichen Ortslage Paunsdorf 09292496
 

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Völkerschlacht bei Leipzig; Österreicherdenkmal Paunsdorf: Denkmal für die in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 Gefallenen Theodor-Heuss-Straße
(Karte)
bezeichnet 1913 (Denkmal) überregionales Geschichtszeugnis, Erinnerungswert, Bedeutung für die Volksbildung, zur Erinnerung an die in der Völkerschlacht gefallenen Österreicher 09260900
 

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Ehemaliges Rathaus, mit Vorplatz und begrüntem Hof Theodor-Heuss-Straße 43
(Karte)
1907–1912, bezeichnet 1911 (Rathaus) Putzfassade, markanter Solitärbau mit bauhistorischem Wert, im Reformstil der Zeit um 1910, von neoklassizistischer Ausstrahlung, Architekt: Fritz Drechsler, bedeutsames Zeugnis der Ortsentwicklung und der Baugeschichte, Erinnerungswert, Bedeutung für die Volksbildung 09292483
 

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Genezarethkirche Paunsdorf: Kirche (mit Ausstattung) Theodor-Heuss-Straße 45
(Karte)
im Kern 15. Jh. (Kirche), 1783 (Kirche), 1875 (Kirchturm), 1783 (Kanzelaltar), 1906 (Orgel) Saalkirche mit Westturm von 1875, baugeschichtlich und künstlerisch von Bedeutung, Zeugnis der Ortsgeschichte, exponierte Lage

Mit i​hrem Westturm w​eist die Kirche z​ur ehemaligen Dorfstraße, d​er heutigen Theodor-Heuss-Straße. In unmittelbarer Umgebung liegen Pfarr- u​nd Gemeindehaus, d​as ehemalige Rathaus s​owie ein sogenanntes Österreicherdenkmal v​on 1913, welches a​n die i​n die i​n der Völkerschlacht b​ei Leipzig 1813 gefallenen österreichischen Soldaten erinnert. In d​er Barockzeit w​ar bereits e​ine Kirche errichtet worden (1689/1690), d​ie 1783 d​em Neubau d​er heutigen einschiffigen Saalkirche wich. Beteiligt w​aren der Leipziger Baudirektor Carl Friedrich Dauthe sowie, ebenfalls a​us Leipzig, Maurermeister Christian Mattheus Voigt u​nd Zimmermeister Siegmund Riedel. Anstatt d​es ehemaligen Dachreiters k​am 1875 d​er dem Haupteingang vorgesetzte Turm z​ur Ausführung, d​er im Jahr 1993 umfassend saniert wurde. Sanierungen d​es Äußeren fanden u. a. 1950 u​nd 1970, d​ie des Inneren zuletzt 1981 statt. Durch veränderte Putzstrukturen s​owie die Umbauten a​n der Turmseite i​st das frühklassizistische Erscheinungsbild a​m Außenbau d​er Kirche n​icht mehr k​lar ablesbar. Gestühl u​nd Wandverkleidungen s​ind Zeugnisse d​er Erneuerungen v​on 1906. Die d​en Innenraum fassende, prägende u​nd umlaufende Empore bezieht d​en Kanzelaltar d​es Erbauungsjahres 1783 m​it ein, d​er das bedeutendste Ausstattungsstück d​er Kirche darstellt. Bemerkenswert z​wei Grabsteine für Dorothea v​on Thümmel (16. Jahrhundert) u​nd Heinrich Victor Siegmund v​on Oertzen, d​er in d​er Völkerschlacht b​ei Leipzig a​m 18. Oktober 1813 fiel. Der d​ie Kirche ehemals umgebende Paunsdorfer Friedhof w​urde 1909 eingeebnet u​nd in e​ine Parkanlage umgestaltet. Städtebaulich unverzichtbarer Akzent i​m Paunsdorfer Ortsbild, d​as Gebäude baugeschichtlich, künstlerisch u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich v​on Bedeutung. LfD/2013

09291636
 
Völkerschlacht bei Leipzig; Grabmal Oertzen Theodor-Heuss-Straße 45
(Karte)
nach 1813 (Grabmal) Grabstein für den in der Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1813 gefallenen preußischen Major von Oertzen, 1909 vom Paunsdorfer Friedhof in die Genezarethkirche umgesetzt, Geschichtszeugnis für die Ortsgeschichte, Dokument der Völkerschlacht bei Leipzig 09292481
 
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) »Einheit« Leipzig-Engelsdorf (Obj. 09305402, Werkstättenstraße 4–8): frühere Lokrichthalle mit innenliegender Schiebebühne und angebautem Lok-Anheizschuppen (Geb. 28 und 28f) und vorhandener Krananlage, vor der Westseite der Lokrichthalle außenliegende Schiebebühne, frühere Kesselschmiede (Geb. 23), frühere Rohrschmiede (Geb. 23a), ehemaliger Pumpenbau I (Geb. 46 und 46a), ehemaliger Pumpenbau II (Geb. 47), früheres Lagergebäude und späteres Verwaltungsgebäude (Geb. 64), Lagergebäude (Geb. 70), Kesselhaus (Geb. 1 mit Anbauten 1a, 1b und 1d), ehemaliges TA-Gebäude mit zugehörigem Goldfischteich (Geb. 115, 115a, 115c), Denkmal für die Gefallenen (vermutlich 1. Weltkrieg), Sozialgebäude-Speisesaal (Geb. 25 und 25a), Alte Schmiede-Federschmiede mit noch vorhandener Ausstattung (Geb. 8a, 8b, 8c, 8d, 8f, 8g), Wasserturm (Geb. 2), ehemalige Wagenhalle (Geb. 9a) Werkstättenstraße
(Karte)
1905 (Verwaltung, Geb. 64), 1948–1949 (Sozialgebäude, Geb. 25, 25a), 1918 (Kessel- und Maschinenhaus), 1920 (Pumpenbau II, Geb. 47), 1920 (Pumpenbau I, Geb. 46, 46a) relativ guter Erhaltungszustand der Gesamtanlage eines Reichsbahnausbesserungswerkes, die Hallen repräsentieren den Entwicklungsstand des Industriebaus um die Jahrhundertwende nach 1900, bemerkenswerter Wasserturm von 1954 mit backsteinexpressionistischer Fassade noch in Funktion, eine der relativ großen Anlage dieser Art in Deutschland, von verkehrshistorischer und technikgeschichtlicher Bedeutung 08970467
 

Ehemalige Kulturdenkmale

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wohnhaus Seegeritzer Straße 7
(Karte)
um 1820 (Wohnhaus); um 1860 (Alte Kirchschule) Wohnhaus mit zwei Geschossen; Fachwerk im Obergeschoss und Krüppelwalmdach, das traufständige Gebäude (Alte Kirchschule) 2003 abgebrochen, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich unverzichtbare Bestandteile im alten Paunsdorfer Ortskern 09294861
 

Quellen

  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen Dynamische Webanwendung: Übersicht der in Sachsen gelisteten Denkmäler. In dem Dialogfeld muss der Ort „Leipzig, Stadt; Paunsdorf“ ausgewählt werden, danach erfolgt eine adressgenaue Selektion. Alternativ kann auch die ID verwendet werden. Sobald eine Auswahl erfolgt ist, können über die interaktive Karte weitere Informationen des ausgewählten Objekts angezeigt und andere Denkmäler ausgewählt werden.
  • Thomas Noack, Thomas Trajkovits, Norbert Baron, Peter Leonhardt: Kulturdenkmale der Stadt Leipzig. (Beiträge zur Stadtentwicklung 35), Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Leipzig 2002
Commons: Kulturdenkmale in Paunsdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Captain Richard Bogue rocket-troop
  2. Website von Pension Walther
  3. kurzer geschichtlicher Abriss zum Bahnhof Leipzig-Schönefeld
  4. Eintrag auf der Liste deutscher Stellwerke
  5. Einträge im Onlinearchiv Entlang der Gleise
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