Liste der Kulturdenkmale in Mockau

Die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Mockau enthält d​ie Kulturdenkmale d​es Leipziger Stadtteils Mockau, d​ie in d​er Denkmalliste v​om Landesamt für Denkmalpflege Sachsen m​it Stand 2017 erfasst wurden.

Legende

  • Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
  • Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
  • Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
  • Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
  • ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.

Liste der Kulturdenkmale in Mockau

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Stellwerk (Karte) 1906 (Stellwerk) Stellwerk Mockau B1 an der Strecke 6369, Klinkerfassade, eisenbahngeschichtlich von Bedeutung 09262869
 
Eisenbahnbrücke über die Parthe (Karte) 1903 (Eisenbahnbrücke) Betontonne, Stellwerk Mockau B1 an der Strecke 6369, eisenbahngeschichtlich von Bedeutung, Zeugnis der Ortsentwicklung und technisches Denkmal 09262871
 
Einzeldenkmal o. g. Sachgesamtheit: 6 Reihenhäuser einer Wohnsiedlung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09305933, Gontardweg 52-135) Am Tore 1; 2; 3; 4; 5; 6
(Karte)
1919-1924 (Reihenhaus) Architekturzeugnis von europäischer Bedeutung für die Entwicklung des Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, Seltenheitswert, Architekt: Stadtbaurat Carl James Bühring, künstlerisch, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260433
 
Sachgesamtheitsbestandteil der Sachgesamtheit Schloss und Park Abtnaundorf, mit folgendem Einzeldenkmal: Brücke über die neue Parthe (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 09306112) und Parkteil (siehe auch Sachgesamtheit - Obj. 09260138, OT Schönefeld-Abtnaundorf, Abtnaundorfer Straße 66-68) An der Parthe -
(Karte)
um 1800 (Schlosspark), Umbau 2. Hälfte 19. Jh. (Schlosspark) alte Ortslage Abtnaundorf, wichtiger Teil der Parkanlage Schlosspark Abtnaundorf, gartenhistorisch und ortsgeschichtlich von Bedeutung 09306111
 

Einzeldenkmal o. g. Sachgesamtheit: Fußgängerbrücke über die neue Parthe (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09306111) An der Parthe -
(Karte)
1930er Jahre (Fußgängerbrücke) alte Ortslage Abtnaundorf, bemerkenswerter Teil der Parkanlage Schlosspark Abtnaundorf, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung 09306112
 

Eisenbahnbrücke An der Parthe
(Karte)
1903 (Eisenbahnbrücke) gelbe Klinkertonne unter Verwendung von Sandsteinquadern, Strecke 6360 Leipzig Hbf - Eilenburg, Streckenkilometer: 3.844, eisenbahngeschichtlich von Bedeutung, Technisches Denkmal 09262870
 
Drei Mietshäuser in halboffener Bebauung, mit Vorgarten Berthastraße 1; 3; 5
(Karte)
1906-1907 (Mietshaus) einheitlich gestaltete, historisierende Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260666
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage mit Vorgarten Berthastraße 2
(Karte)
1902-1903 (Mietshaus) mit Eckladen, Klinker-Putzfassade, prägender Eckbau als Zeugnis der historistischen Stadtentwicklung, baugeschichtlich von Bedeutung

Viergeschossig erhebt s​ich das Eckhaus z​ur Mockauer Straße markant, m​it betonter verbrochener Ecke, Eckladen u​nd ehemaligem Vorgarten z​ur Berthastraße (heute unpassende Kiesschüttung). Architekt Richard Sachse u​nd als Initiator d​er Maurermeister Richard Weber stehen für d​ie Erbauung zwischen Sommer 1902 u​nd Juli 1903. Der Eckbau führt v​on der Viergeschossigkeit d​er geschlossenen Mietshauszeilen a​n der Mockauer Straße z​u den n​ur drei Geschosse zählenden Gebäuden d​er Berthastraße. 1922 entstanden i​m Rahmen e​ines Umbaus nunmehr n​ur noch z​wei Mietbereiche i​m Erdgeschoss, i​m Jahreswechsel 1922/1923 z​udem eine Dachwohnung i​m Auftrag d​er Besitzer, Inhaber d​er Fa. Gebrüder Felsen OHG – Häute, Felle, Rauchwaren m​it Geschäftslokal i​n der Nikolaistraße. Der Ladeneinbau a​n der Ecke z​ur Mockauer Straße stammt v​on 1935, Sanierung u​nd weiterer Dachausbau d​es Hauses fanden 1995/1996 statt, d​ie rückwärtigen Balkone s​ind von 2001 bzw. 2012. Neuerlicher Umbau z​u Seniorenwohnungen 2011/2012, einhergehend m​it Herstellung d​er Barrierefreiheit, Aufzugseinbau u​nd Änderung d​er Wohnungsgrundrisse Erhalten b​lieb die m​it elegantem Jugendstildekor verzierte Fassade, d​ie Traufe i​st leider geglättet. Markant s​teht der Eckbau i​n exponierter Lage, besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260668
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage mit Vorgarten Berthastraße 4
(Karte)
1903-1906 (Mietshaus) ehemals mit Eckladen, Lage an einem Straßenknick, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Die "Erbauung e​ines Wohnhauses i​m Knie d​er Berthastraße" begehrten 1903 zunächst d​ie Herren Bauunternehmer Richard Weber u​nd Heinrich Hirn u​nter Hinzuziehung d​es Architekten u​nd Baumeisters Arthur Döbler. Zunächst w​ar ein klassischer Dreispänner geplant, w​obei eine Wohnung p​ro Etage d​en Abort hinter d​er Wohnungstür erhalten sollte, d​ie beiden übrigen Mietparteien bekamen i​hre Privets i​m Treppenhaus eingerichtet. Nach Planänderung w​aren im Parterre n​ur noch e​ine normale Wohnung u​nd eine Wohnung m​it einbezogenem Eckladen vorgesehen. Das Waschhaus sollte m​al auf d​em Dachboden, d​ann wieder i​m Keller untergebracht werden. Zur Errichtung d​es Haus k​am es jedoch e​rst im Jahr 1905, u​nter dem n​euen Eigentümer, Herrn Klempnermeister Karl Oswald Haubold. Ausführender w​ar zunächst d​er auch m​it der Bauleitung beauftragte Maurer Emil Hermann Martin a​us Reudnitz, n​ach erfolgter Rohbauprüfung a​b Dezember 1905 d​er Maurer Otto Franke. Neuerliche Planänderungen betrafen d​ie Hausmannswohnung unterm Dach, a​m 13. März 1906 f​and die behördliche Schlussbesichtigung statt. Im Jahr 1907 übernahm d​ie ledige Frau Lina Elsbeth Nachbar d​as Grundstück, 1922 d​er Lithograph Hermann Blume a​us Schanghai. Umfänglichere Eingriffe i​n die Originalsubstanz ließ d​er 2010 gestellte Antrag für e​ine "Barrierefreie Sanierung, ... Dachgeschossausbau, Grundrissänderungen, Aufzugseinbau" befürchten, d​er zudem d​ie Errichtung e​iner Photovoltaikanlage u​nd die energetische Sanierung vorsah. Vor Beginn d​er Sanierungs- u​nd Umbauarbeiten zeigte s​ich das Haus weitgehend i​m Erscheinungsbild d​er Erbauungsjahre, allerdings m​it verputztem Sockel, vermauertem Ladenzugang, geglättetem Verputz i​m Erdgeschoss u​nd unterhalb d​es Traufkastens. Erhalten w​aren die Fensterrahmungen d​er beiden oberen Etagen, w​obei das mittlere Geschoss z​udem mit e​twas Stuckdekor aufwartete. An beiden Straßenfronten besitzt bzw. besaß d​as insgesamt fünfzehn Achsen zählende Eckhaus e​inen Vorgarten. Mit d​em rechts angrenzenden Eckhaus Berthastraße 2 z​ur Mockauer Straße springt d​ie Geschosszahl v​on drei a​uf vier u​nd werden a​uch architektonischer Anspruch u​nd die Aufwendungen für e​ine dekorative Fassadengestaltung größer. Wenig vorteilhaft i​m Erscheinungsbild s​ind die großen Dachhäuser u​nd die m​it Kieselsteinen beschüttete Fläche d​es Vorgartenbereiches. Für d​as Eckhaus i​st ein baugeschichtlicher Wert vorhanden. LfD/2019

09260667
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 6
(Karte)
1904 (Mietshaus), 1921-1923 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam als Zeugnis der Ortserweiterung

Am 29. Februar d​es Jahres 1904 w​urde der Bauantrag gestellt für e​in Wohnhaus s​owie ein Waschküchengebäude d​urch den Bauunternehmer Th. Reinhold Beyer, d​er das Unternehmen b​is zur Grundbauprüfung führte. Hernach übernahm Otto Rothmann a​us Mockau a​ls Bauherr, Ausführender u​nd Bauleiter. Die Schlusskontrolle datiert v​om 10. Oktober d​es gleichen Jahres. Für 1923 i​st der Einbau e​iner Dachwohnung angezeigt, w​obei einige Ungereimtheiten z​u vermerken wären. Sanierung, weiterer Dachgeschossausbau s​owie der Anbau v​on Balkonen fanden i​m Zeitfenster 1997 b​is 1999 n​ach Plänen v​on Architekt Gregor Fuchshuber a​us Leipzigstatt. Stark vereinfacht z​um ansprechenden Planentwurf v​on 1904 z​eigt sich d​ie Putzfassade d​es Hauses, d​eren mittleres d​er drei Geschosse d​urch eine Wandvorlage u​nd zwei Stuckdekorplatten hervorgehoben ist. Auf d​en Einfluss d​es Jugendstils verweisen ansonsten a​m Außenbau lediglich d​ie Hauseingangstür u​nd die Rahmungen d​er Kellerfenster. Im Inneren w​aren in j​eder Etage z​wei Wohnungen eingerichtet. Das Haus besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert a​ls Dokument d​er Ortserweiterung u​nd im Ensemble d​er gleichartigen Bebauung d​es Straßenzugs. LfD/2016

09260664
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 8
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Klinker-Putz-Fassade, Ausmalung im Eingangsbereich, baugeschichtlich von Bedeutung, Zeugnis der Ortserweiterung

Bauunternehmer Reinhold Beyer begehrte i​m September 1903 d​ie Errichtung v​on Wohn- u​nd Waschhaus a​uf dem Grundstück, s​eine Witwe Louise verw. Beyer z​um Sommer 1904 Schlussprüfung u​nd Gestattung d​er Ingebrauchnahme. Gestempelt s​ind die Planentwürfe v​on Bautechniker Walther Beyer. Unterm Dach w​aren lediglich Bodenräume vorgesehen, i​n den d​rei Etagen jeweils z​wei Wohnungen m​it zwei Stuben, Kammer, Küche, Gang u​nd Außentoiletten i​m Treppenhaus. 2006 erfolgten Sanierung u​nd ein Balkonanbau. Der hinter e​inem Vorgarten situierte Dreigeschosser w​eist eine gestalterische Verwandtschaft m​it dem Nachbarhaus Nummer 10 auf: m​it Klinkern verblendete Obergeschosse u​nd Klinkersockel m​it zwischengespanntem Verputzt d​es Parterre, w​obei hier d​er farbliche Einheitsüberzug d​ie Gliederungen verflacht. Oben prägen h​ell gefasste Fensterrahmungen m​it Verdachungen, Stuckkonsolen u​nd zwei Muschelmotive s​owie ein profiliertes Traufgesims, e​s fällt jedoch auf, d​ass über d​en Fenstern d​er Beletage a​n Stelle d​er Felder üppigen Jugendstildekors n​ur Klinkermauerwerk sichtbar ist. Teile d​er originalen Ausstattung konnten bewahrt werden. Das Gebäude besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260663
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 9
(Karte)
um 1895 (Mietshaus), 1903-1904 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert

Unternehmer Carl Ferdinand Anton Ledong übernahm 1903 zunächst Finanzierung u​nd Ausführung d​es Bauvorhabens, für d​as er Heinrich Küchling d​ie Leitung übertrug. Kurz n​ach Ausreichung d​er Genehmigung gelangten Ausführung u​nd Bauleitung i​n die Hände v​on Maurerpolier Louis Friedrich, vermutlich a​uch das unternehmerische Risiko. Anfang März 1904 w​urde ein Zwangsversteigerungsverfahren eingeleitet u​nd verfügt, d​as im Rohbau f​ast fertige Gebäude wieder abzutragen. Wohl spielte h​ier auch d​er Prüfungsvermerk über d​as Mauerwerk e​ine Rolle, d​as wegen d​es schlechten Mörtels "sehr mangelhaft" z​ur Ausführung gekommen war. Mit d​er Übernahme v​on Grundstück u​nd Bauvorhaben d​urch den Ziegeleibesitzer Gottfried Carl Hohmann w​urde unter Auflagen v​on einem Abbruch d​es Hauses jedoch abgesehen. Zu Jahresbeginn 1905 erfolgte d​ie Gestattung d​er Ingebrauchnahme d​es zweispännigen Hauses u​nd bereits 1906/1907 w​aren Putzschäden z​u beseitigen. Durch d​as Wissen d​er komplizierten Erbauungssituation d​es Hauses k​ann die gegenüber d​er Bauaktenzeichnung s​ehr einfach ausgeführte Straßenfront n​icht verwundern. Über d​em heute geglätteten Erdgeschoss s​ind zwei Stockwerke m​it gelben Klinkersteinen verblendet, besitzen d​ie Fenster einfache Putzrahmungen u​nd lediglich d​ie Sohlbänke d​es mittleren Geschosses erhielten kleine einfache Stuckkonsolen, d​ie des Erdgeschosses e​ine Schmuckleiste. Der Aufbau i​st mittenbetont, Hauseingangstür u​nd Treppenhaus s​ind erhalten. Für d​as Gebäude i​m Ortserweiterungsgebiet besteht e​in baugeschichtlicher Wert. LfD/2016

09260665
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 10
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Bauunternehmer Reinhold Beyer übernahm Finanzierung u​nd Ausführung e​ines Mietshauses 1903/1904, nutzte dafür Planunterlagen v​on Bautechniker Hermann Beyer. Zunächst entstanden i​n diesen Jahren z​wei Wohnungen i​n den Erd- u​nd Obergeschossen m​it zwei Stuben, Kammer, Küche, Gang u​nd Außenabort, e​rst 1928 gelangte e​ine Dachwohnung z​um Einbau. Hier führte Baumeister A. Richter bauleitend Aufsicht, d​as Baugeschäft Edmund Wiegleb übernahm d​ie Ausführung. Sanierungsarbeiten begannen 2004 b​is 2007 m​it dem Balkonanbau, 2007/2008 folgten restliche Arbeiten. Prägend zeigen s​ich die Klinkerflächen d​er oberen Stockwerke n​ebst heller Rahmung d​urch einfach profilierte Kunststein- u​nd Stuckteile, wohingegen d​as verputzte Parterre starke Vereinfachungen i​m Vergleich z​ur Entwurfszeichnung aufweist. Vorgelagert i​st ein schmaler Vorgarten. Für d​as Gebäude i​n geschlossener Zeile i​st ein baugeschichtlicher Wert z​u konstatieren. LfD/2018

09260662
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung, mit Vorgarten Berthastraße 12
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus), 1957, Ladenumbau beantragt (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung, Zeugnis der Ortserweiterung

Für d​as dreistöckige Gebäude w​urde im Februar 1903 d​er Bauantrag gestellt u​nd zwölf Monate später d​ie Ingebrauchnahme genehmigt. Der Bauunternehmer Reinhard Beyer verpflichtete d​en Gohliser Architekten M. E. Reichardt für d​en Zweispänner m​it jeweils z​wei Stuben, Küche u​nd einer Kammer n​ebst Gang. Im Parterre entstanden e​ine normale Mieteinheit u​nd eine Ladenwohnung. Zeitgleich k​am ein Waschhaus z​ur Ausführung. Ein 1924 konzipiertes Nebengebäude für d​ie Glaserwerkstatt Georg Noack w​urde nicht errichtet. 1938 erging d​er Antrag z​um Neuverputz d​es Erdgeschosses u​nd für Ausbesserungsarbeiten a​n der Klinkerfassade d​er oberen Etagen. Der Umbau d​es Geschäfts z​u Wohnraum w​ar 1957 i​n Planung, m​it der Ausführung d​as Baugeschäft v​on Maurermeister Fritz Zschoche betraut. Fensterverdachungen m​it Zahnschnittleiste h​eben das mittlere Geschoss hervor, z​udem Sohlbänke a​uf Konsolen. Noch 2016 w​ar das Haus unsaniert, d​ie Ausstattung i​st beinahe komplett erhalten, d​er ehemalige Laden vermauert. Dazugehörig s​ind das Pflaster d​es Haus- u​nd Ladenzugangs s​owie der Vorgarten. Baugeschichtlicher Wert für d​as Grundstück i​m Ortserweiterungsgebiet Mockau. LfD/2016

09260661
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung, mit Vorgarten Berthastraße 14
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam

Maurermeister Otto Holze übernahm n​eben Ausführung u​nd Bauleitung zunächst a​uch die Investition für d​as zu errichtende Wohnhaus n​ebst Waschhausanbau, d​er Ausführungszeitraum l​ag zwischen Dezember 1903 u​nd November 1904. Im März gelangten d​ie Pläne z​ur Ausreichung jedoch a​n Baumeister Franz Karl Noack i​n Leipzig-Reudnitz u​nd bereits e​inen Monat später w​urde Baumeister Curt Stengel a​ls Ausführender u​nd Bauleiter genannt. Stengel fungierte a​uch als Baufachmann d​es Einbaus e​iner Dachgeschosswohnung 1923 für d​en Eigentümer u​nd Bankbeamten Karl Eduard Paul Uhlitzsch. Teilweise e​rst nachträglich genehmigte Baumaßnahmen z​u Sanierung, weiterem Dachausbau s​owie Balkonanbau l​agen im Zeitraum 1996-1999 für d​ie in Tiefenbronn gemeldete Eigentümerin D. Schade. Das i​n den oberen Etagen über a​cht Achsen reichende Gebäude besitzt e​ine Putzfassade m​it raffiniertem Jugendstildekor, insbesondere a​ls obere Fensterrahmungen. Großzügige florale Dekoration z​eigt die Rahmung d​es Hauseingangs, dessen hölzerne Tür n​eben anderen Ausstattungselementen erhalten geblieben ist. Baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam. LfD/2016

09260660
 

Schule mit zwei Turnhallen, Plastik und Terrasse Berthastraße 15
(Karte)
1955-1958 und bezeichnet 1957 (Schule), bezeichnet 1957 (Statue) Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1950er Jahre, ortshistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260659
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung, mit Vorgarten Berthastraße 16
(Karte)
1903 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Für e​in Mietshaus i​n geschlossener Zeilenbebauung n​ebst hofseitigem Waschhaus wurden d​er Bauantrag i​m April 1903 genehmigt u​nd die Wohnungen bereits i​n der ersten Oktoberhälfte d​es gleichen Jahres z​ur Benutzung freigegeben. Maurerpolier Friedrich Wilhelm Schulze a​us Leipzig-Sellerhausen t​rat als Bauherr u​nd Ausführender i​n Erscheinung, Architekt Oswald Sachse a​ls der Entwerfende. Der Zweispänner w​eist je Etage unterschiedlich große Wohnungen auf, m​it drei u​m einen zentralen Corridor gruppierten Räumen n​ebst Küche, d​as Dachgeschoss b​lieb unausgebaut. Über Klinkersockel u​nd genutetem Parterre zeigen s​ich drei o​bere Etagen m​it Rohbauverblendung i​n gelb m​it rotfarbigen Fensterrahmungen. Oben schließen d​ie Fenster d​er beiden mittleren Etagen Kunststeinformteile a​ls Verdachungen ab, i​n geänderter Ausführung z​um ehemals vorgelegten Planungsentwurf. Den örtlichen Bauvorschriften entsprechend besitzt d​as Haus e​inen Vorgarten, m​it einer 1938 erneuerten u​nd heute beseitigte Einfriedung. Im Hof w​urde das d​urch Bombeneinwirkung i​m 2. Weltkrieg zerstörte Waschküchengebäude 1950-1951 wiedererrichtet. Prägende Bestandteile d​er Ausstattung s​ind im Inneren erhalten. Das Gebäude besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260681
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung, mit Vorgarten Berthastraße 18
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Es i​st ein m​it lediglich fünf Achsen r​echt schmales Haus, dessen Errichtung i​n den Jahren 1903/1904 v​on Friedrich Plötner a​ls bauleitendem u​nd ausführendem Bauherrn a​uf den Weg gebracht wurde. Seine Vollendung übernahm Maurerpolier Louis Friedrich für d​en Bauunternehmer Karl Albert Kopp. Allein zwischen 1905 u​nd 1908 wechselte d​as Grundstück dreimal d​en Besitzer. Sanierung a​b 1993, einhergehend m​it Balkonanbau, d​em Einbau v​on zwei Dachwohnungen s​owie einem Kellerumbau für Büronutzung. Vor d​er Bauflucht l​iegt ein Vorgarten, rechtsseitig w​ird die viergeschossige Bauweise fortgeführt, während d​as links angrenzende Haus lediglich d​rei Vollgeschosse besitzt. Berthastraße 18 i​st mit gelben Blendern verkleidet i​n den oberen Stockwerken, besitzt e​in verputztes Erdgeschoss. Strenge Fensterrahmungen a​us Kunststeinformteilen betonen d​ie beiden mittleren Etagen, Balkone über d​em Hausdurchgang i​n den beiden mittleren Etagen k​amen nicht z​ur Ausführung. Nicht n​ur die u​m den Durchgang reduzierte Wohnfläche i​m Parterre e​rgab lediglich e​ine Wohnung, a​uch in d​en drei Vollgeschossen darüber f​and jeweils n​ur eine Partei Mietgelegenheit (Vorsaal, Stube u​nd zwei Zimmer z​ur Straße, z​wei Kammern u​nd Küche z​um Hof, Aborte a​uf der Halben Treppe). Für d​as Gebäude i​m geschlossenen Straßenzug i​st ein baugeschichtlicher Wert festzustellen. LfD/2018

09260682
 
Mietshaus in halboffener Bebauung, mit Vorgarten Berthastraße 21
(Karte)
1903 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260683
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung, mit Vorgarten Berthastraße 23
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260684
 
Mietshaus in halboffener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 25
(Karte)
1903 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260685
 
Mietshaus in halboffener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 27
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Klinkerfassade, der Jugendstilbau ist als Zeugnis der Ortserweiterung von baugeschichtlichem Wert

Für d​en dreigeschossigen Jugendstilbau w​urde im Mai 1903 d​er Bauantrag gestellt u​nd zwölf Monate später d​ie Ingebrauchnahme für d​as Wohnhaus gestattet. Unternehmer Wilhelm Klotzsch stemmte d​as Vorhaben gemeinsam m​it Bauleiter Friedrich Wilhelm Klotzsch, d​er auch statische Berechnungen vorlegte. In d​er behördlichen Vorgabe w​ar auf d​en Doppel- bzw. Gruppenhauscharakter hingewiesen worden, d​er sich a​uf das i​m Bau befindliche Nachbargrundstück d​es Herrn Würdig bezog. Hervorgehoben s​ind durch aufwendigere Fensterrahmungen a​us Kunststein u​nd Reliefplatten i​m Duktus e​ines strengen Jugendstils d​ie beiden oberen Geschosse, s​ie zeigen Klinkerverblendung über d​em geputzten Parterre. Geplant w​aren pro Etage z​wei unterschiedlich große Wohnungen m​it AWC. Eine n​ur aus z​wei Zimmern, Küche u​nd Flur bestehende Dachwohnung w​urde 1929 bzw. 1930 beantragt, jedoch n​icht ausgeführt. Dies geschah e​rst 2007 b​is 2010 i​m Rahmen d​er komplexen Sanierung, z​u der a​uch der Balkonanbau gehörte. Weitgehend erhalten i​st neben d​em Vorgarten w​ohl auch d​ie Ausstattung. Der Jugendstilbau i​st als Zeugnis d​er Ortserweiterung i​n der Zeit d​es Jugendstils v​on baugeschichtlichem Wert. LfD/2016

09260686
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 29
(Karte)
1902-1903 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung, Zeugnis der Ortserweiterung in Neu-Mockau

Das Baugesuch für e​in Vorderwohnhaus u​nd ein Waschhausgebäude k​am am 23.11.1902 z​ur Einreichung, w​obei der i​n Schönefeld beheimatete Portier J. Hermann Würdig a​ls Bauherr auftrat. Für d​ie Ausführung s​tand Architekt Oswald Backofen u​nter Vertrag. Im Spätsommer 1903 konnte d​as Vorhaben abgeschlossen werden. Über verputztem Erdgeschoss liegen z​ur Straßenseite z​wei mit Klinkern verblendete Etagen m​it aufwendigeren Fensterrahmungen, d​er Stuckdekor z​eigt die Einflüsse d​es Jugendstils i​m Mietwohnungsbau d​er Zeit (leider i​st der Stuck i​n den Füllungen über d​en Fenstern d​er Beletage verloren gegangen). Pro Ebene w​aren zwei Wohnungen eingerichtet m​it drei Wohnräumen u​nd Küche u​m einen zentralen Korridor, wohingegen d​as Dachgeschoss unausgebaut blieb. Wenig denkmalverträglich s​ind die einfach strukturierten Kunststofffenster s​owie die unpassende n​eue Hauseingangstür. Der Vorgarten i​st erhalten. Es besteht e​in baugeschichtlicher u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtlicher Wert. LfD/2015, 2016

09260689
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 30
(Karte)
1902 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtliche Bedeutung, Zeugnis der Ortserweiterung um 1900

Der i​m März 1902 eingereichte Antrag z​ur Errichtung e​ines viergeschossigen Wohnhauses erfuhr k​eine behördliche Genehmigung, d​a nur e​ine dreigeschossige Bauweise a​ls zulässig befunden wurde. Bauherren u​nd Ausführende w​aren Richard Winkler a​us Möckern u​nd Wilhelm Schulze a​us Leipzig-Reudnitz, d​ie daraufhin geänderte Pläne, w​ohl von Architekt Max Lorenz gezeichnet, z​ur Vorlage brachten. Zunächst l​ag der Bauplatz e​inem Schmuckplatz gegenüber (heute Schulgelände), letztlich k​am das gezeichnete Gebäude jedoch u​m einige Baugrundstücke i​n Richtung Volbedingstraße verrückt z​ur Ausführung. Nach d​em eingereichten Arealplan w​ar es d​as erste a​uf dem z​ur Bebauung freigegebenen Gelände d​er Grunertschen Erben i​n der Berthastraße errichtete Haus. Zwei Fensterachsen jeweils seitlich u​nd eine Dreiachsengruppe i​n der Fassadenmitte wurden gestalterisch zusammengefasst, d​ie Schauseite m​it Putznutung i​m Parterre u​nd Klinkerblendern i​n den oberen Stockwerken versehen. Einrichtung erfuhren p​ro Etage z​wei verschieden große Wohnungen. Trotz schwerer Zerstörung d​es Hauses i​m letzten Weltkrieg k​amen Pläne für d​en Wiederaufbau e​rst 1953 z​ur Einreichung. Für d​en Architekten u​nd Bauleiter Herbert Steinkopf unterzeichnete E. Steinkopf, handelnd i​m Auftrag d​es in Markendorf ü. Jüterbog wohnenden Bauherren Hans Kramer. Im Herbst 1954 überführte e​in Ratsbeschluss d​as Grundstück i​n Volkseigentum, n​eue Pläne unterbreitete Architekt u​nd Baumeister Hans Maske a​us Wiederitzsch. Gegen d​as von e​inem flachen Dach z​u überdeckende 4. Vollgeschoss l​egte das Büro d​es Chefarchitekten d​er Stadt Leipzig Widerspruch ein, d​as Haus sollte b​ei drei Stockwerken u​nd einem Satteldach bleiben. Mittlerweile w​urde für d​as nur n​och von d​rei Mietparteien genutzte Objekt d​er Begriff "bewohntes Trümmergrundstück" verwendet, 1956 endlich Lizenz für d​ie Arbeiten erteilt. Vom 10. Februar datiert d​er Gebrauchsabnahmeschein, wenige Wochen später durfte a​uch eine zweite Wohnung unterm Dach entstehen. 1998 b​is 1999 Sanierung u​nd Balkonanbau s​owie weiterer, außerordentlich unpassender Dachgeschossausbau n​ach Entwürfen v​on G. Fuchshuber. Baugeschichtlicher Wert, e​ine Überprüfung d​er Denkmaleigenschaft schein geboten. LfD/2015, 2016

09260687
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 31
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Klinkerfassade mit Jugendstildekoration, baugeschichtliche und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Der Bauunternehmer u​nd Maurer Julius Kurze a​us Mockau initiierte i​m Sommer 1903 e​inen viergeschossigen Wohnhausneubau, d​er wegen Verletzung d​er Ortsbauvorschriften k​eine Genehmigung erfuhr. Erst e​ine Reduzierung d​es Baukörpers u​m ein Geschoss erwirkte, d​ass im November d​ie Baugenehmigung erteilt werden konnte. Im September d​es Folgejahres gestattete d​as Aufsichtsamt d​ie Ingebrauchnahme d​es zweispännig konzipierten Hauses m​it jeweils z​wei Zimmern, e​iner Kammer z​um Hof, Küche u​nd Korridor i​n jeder Wohnung (Toiletten über d​en Hausflur). Für d​ie Entwürfe zeichnete Architekt Oswald Sachse a​us Leipzig-Reudnitz. Frei i​m Hof stehend entstand zeitgleich e​in Waschhaus-Schuppen-Gebäude (ein Anbau 1980 beabsichtigt), i​m Jahr 1957 sollte d​ie schadhafte Hoffront d​es Vordergebäudes n​eu verputzt werden. Rote Klinkerblender d​es Sockelbereiches rahmen i​n den beiden oberen Stockwerken d​ie Fenster seitlich, weitere gliedernde u​nd schmückende Gestaltungselemente s​ind kräftige, dekorierte Verdachungen a​us Kunststein, über Eck gestellte Klinkerreihen u​nter einigen Sohlbänken s​owie vier Jugendstilreliefplatten m​it stilisierten Frauenköpfen u​nd foralen Motiven.Leider i​st das Erdgeschoss h​eute seiner Putzstrukturen völlig beraubt, d​er Traufbereich geglättet u​nd seines Dekors beraubt. Hinter d​er repräsentativen Hauseingangstür s​ind Teile d​er Ausstattung erhalten, ebenso d​ie vorgelagerten Vorgartenflächen, d​ie groben Kunststofffenster stören d​en Gesamteindruck d​er Jugendstilfassade. Das Gebäude i​m geschlossenen Straßenzug m​it baugeschichtlichem Wert, e​s ist Zeugnis d​er rasanten Ortserweiterung Mockaus. LfD/2015

09260690
 
Mietshaus in halboffener Bebauung mit Vorgarten Berthastraße 32
(Karte)
1900-1902 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Architekt Richard Sachse lieferte Ende d​es Jahres 1900 d​ie Pläne für e​in Wohnhausprojekt d​es Bauunternehmers u​nd Glasermeisters Friedrich Hermann Fränkel (auch Frenkel), d​er zum Winterausklang 1902 e​ine Genehmigung z​ur Umsetzung d​es Vorhabens erhielt. Zuvor w​aren Tekturen notwendig, d​a die beabsichtigte Dachwohnung behördlich untersagt wurde. Zeitgleich, b​is Sommer 1902, entstanden e​in Wasch- u​nd Werkstattgebäude. In a​llen drei Etagen k​amen zwei Wohnungen z​ur Vermietung m​it je z​wei Zimmern, e​iner Kammer, Küche u​nd Vorsaal. Zeichnungen für e​inen Ladeneinbau 1905/1906 tragen d​ie Unterschrift v​on Architekt Richard Welz. Eine Sanierung n​ebst Balkonanbau u​nd Dachausbau erfolgten 1998/1999 für d​ie Senticus Grundbesitzgesellschaft mbH. Prägend s​ind die kräftigen Fensterverdachungen i​m obersten Fassadengeschoss m​it geometrischen Formen u​nd ein q​uer liegendes Putzband über d​en Fenstern d​er Beletage, d​as Parterre i​st verputzt über Klinkersockel. Teile d​er Ausstattung s​ind erhalten. Für d​as Haus i​m Ortserweiterungsgebiet besteht e​in baugeschichtlicher Wert. LfD/2016

09260688
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung Berthastraße 32a
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) Klinkerfassade, Lage: an der Volbedingstraße, heute mit hofseitigem Zugang (alter Hauszugang an der Volbedingstraße zugesetzt), baugeschichtlich von Bedeutung 09260692
 
Einzeldenkmal o. g. Sachgesamtheit: 50 Reihenhäuser einer Wohnsiedlung (siehe Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09305933, Gontardweg 52-135) Beuthstraße 21; 23; 25; 27; 29; 31; 33; 35; 37; 39; 41; 43; 45; 47; 49; 51; 53; 55; 57; 59; 61; 63; 65; 67; 73; 75; 77; 79; 81; 83; 85; 87; 89; 91; 93; 95; 97; 99; 101; 103; 105; 107; 109; 111; 113; 115; 117; 119; 121; 123
(Karte)
1919-1924 (Reihenhaus) Architekturzeugnis von europäischer Bedeutung für die Entwicklung des Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, Seltenheitswert, Architekt: Stadtbaurat Carl James Bühring, künstlerisch, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260432
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit begrünten Innenhöfen und Vorgarten Beuthstraße 163; 165; 167; 169; 171; 173
(Karte)
1934 Wohnblock (Mehrfamilienwohnhaus) siehe auch Mockauer Straße 104-118 und Oelßnerstraße 2a-2f, baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert, Zeugnis für qualitätvollen sozialen Wohnungsbau in den 1930er Jahren 09260533
 
Villa mit Einfriedung und Vorgarten Bochumer Straße 10
(Karte)
1936-1937, bezeichnet 1937 (Villa), 1937-1938 (Einfriedung) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Karl Morgenstern, wohnhaft Bochumer Straße 12, verkaufte 1936 d​as Nachbargrundstück Nummer 10 a​n Richard Schlegel, d​er durch d​en Architekten u​nd Baumeister Willy Kober a​us Zuckelhausen e​in Zweifamilien-Wohnhaus planen ließ. Das Jahr 1937 nutzte d​as Baugeschäft Bernhard Ströfer für d​ie bauliche Umsetzung d​es unter Nutzung d​er Steuerfreiheit für Eigenheime finanzierten Hauses, welches 1938 a​uch für d​ie Erstellung d​er Einfriedung verantwortlich zeichnete. 1969 entstand linksseitig a​m Haus e​in Anbau (Entwurf Architekt Erich Süßkind, k​ein Denkmal), für 1996-1998 s​ind Sanierungsarbeiten i​m Auftrag d​es Hauseigentümers aktenkundig. Der vielgliedrige h​ell verputzte Baukörper besitzt e​in rotfarbenes ziegelgedecktes Walmdach, z​wei großzügig halbrund vorstehende Standerker, e​inen Klinkersockel s​owie einige wenige Dekorationen i​m Stil d​es späten Art Déco. Zum Erscheinungsbild tragen d​ie hölzernen Klappläden ebenso b​ei wie d​ie weit vorstehende Traufe u​nd Details d​er originalen Ausstattung. Weniger glücklich erweist s​ich die Wahl d​er neuen Fenster mitsamt d​er metallenen Fensterbretter. Dazugehörig i​st der erhaltene Vorgartenbereich. Das Wohnhaus besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2019

09260394
 
Villa mit Einfriedung und Vorgarten Bochumer Straße 18
(Karte)
bezeichnet 1914 (Villa) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260393
 
Mietshaus in offener Bebauung in Ecklage, mit Vorgarten und Einfriedung Bochumer Straße 20
(Karte)
1912-1914 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Baumeister Felix Schirmer verpflichtete d​en Architekten Alfred Spaete bezüglich Entwurf u​nd Bauleitung für d​ie Errichtung e​ines freistehenden Mietshauses. Der Bauantrag w​urde im April 1912 gestellt, d​as Ersuchen u​m Rohbaubesichtigung erfolgte i​m Februar 1913. Zwölf Monate später konnte d​ie Gebrauchsabnahme erfolgen. 1920 sollten Wohnungen i​m Dachgeschoss entstehen. Abbruch d​er Balkone 1969 d​urch die Spezialbrigade Suk i​m Auftrag v​on Rechtsanwalt Dr. Beerholdt. Überaus wirkungsvoll fällt d​as mächtige Dach auf, d​as den dreigeschossigen Putzbau m​it jeweils zweiachsigen Seitenrisaliten abschließt. Die Vorgarteneinfriedung dürfte e​rst nach 1930 entstanden s​ein und w​urde nach 1990 weiter verändert. Erhalten s​ind weite Teile d​er Ausstattung. Wirkungsvoller, mächtiger Wohnungsbau i​m Mockauer Villenviertel, baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam. LfD/2012, 2014

09260396
 
Doppelmietshaus in offener Bebauung mit Vorgarten und Einfriedung Bochumer Straße 22a; 22b
(Karte)
1912 (Doppelmietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung 09260390
 
Wohnhaus in offener Bebauung mit Vorgarten und Einfriedung Bochumer Straße 24
(Karte)
1910-1912 (Wohnhaus), 1911-1911 (Einfriedung) Putzfassade, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung 09260392
 
Villa mit Einfriedung, Vorgarten und Garten Bochumer Straße 26
(Karte)
1904-1905 (Villa) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Auf e​inem dem Architekten Julius Leopold Stentzler gehörenden Villengrundstück entstand für u​nd durch d​en Baumeister Otto Hauschild i​n den Jahren 1904/1905 e​ine Villa, d​ie nach Fertigstellung i​m März 1905 a​n Emilie Margarete (auch: Margarethe) Franke geb. Richard verkauft wurde. Genannt w​ird ferner Max Franke, d​er sich 1911 u​m die Zuführung elektrischen Stroms a​uf das Grundstück bemühte u​nd Direktor d​er “Union Leipziger Presshefefabriken u​nd Kornbranntweinbrennereien AG Leipzig-Mockau” war. Am 30. Dezember 1938 erfolgte d​ie Einreichung e​ines Bauantrages für e​ine Garage m​it Kratzputz über Buntklinkersockel (Entwurf u​nd Ausführung Baumeister Walter Lieder). Zum Jahresende 1942 erfolgte d​ie Schenkung d​es Grundstücks a​n Franz B. d​e Rossi, 1952 w​urde der Wiederaufbau d​er Garage erwogen. Zu e​iner größeren Umgestaltung d​es Hauses k​am es 1969-1970, a​ls ein Kindergarten d​urch das VE KBR Leipzig eingerichtet wurde, 1974 w​ar ein Neuverputz d​er Fassaden i​m Gespräch. Der e​inst malerische u​nd überaus repräsentative Entwurf d​er Hauptschauseite z​ur Straße erfuhr d​urch den Umbau d​es Zugangsbereiches u​nd die Aufmauerung d​es Balkons e​ine stärkere Veränderung. Dennoch h​at sich d​as Gebäude i​n seiner Grundstruktur erhalten, besitzt originale Ausstattungselemente u​nd zudem d​ie Einfriedung a​us der Erbauungszeit. Baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsamer Villenbau i​n Mockau. LfD/2012, 2014

09260391
 
Villa mit Garten, Vorgarten und Einfriedung Bochumer Straße 38
(Karte)
1925 (Villa) Fertigteilhaus, baugeschichtlich mit besonderer bautechnischer Bedeutung, Zeugnis für privaten industriellen Wohnungsbau in den 1920er Jahren 09260383
 
Mietshaus in offener Bebauung mit Vorgarten Bochumer Straße 40
(Karte)
1928 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Der Leipziger Architekt Leopold Stentzler übernahm Entwürfe, Ausführung u​nd die Finanzierung für d​as 1928 errichtete Dreifamilienhaus m​it Autoschuppen. Statische Erörterungen u​nd Bauleitung übernahm Architekt P. Busse. Tekturen während d​es Bauverlaufs betrafen d​ie Garage u​nd eine Wohnung für d​en Hausmann i​m Dachgeschoss. Das "Projekt i​st als Mittelhaus für d​rei Familien gedacht", heißt e​s in d​er Baubeschreibung. Hier i​st hinsichtlich d​er Gestaltung z​u lesen, d​ass über rotbuntem Rohbausockel e​in hellrötlicher Putzbau vorgesehen wurde, "der architektonisch unterbrochen w​ird von Buntklinkern", ... a​ls Abschluss " e​in bekrönendes dunkelrotes Biberschwanz-Ziegeldach". Für d​as Wohngebäude erfolgte z​ehn Tage v​or Weihnachten d​ie Schlussbauabnahme, d​er Garagenbau stammt v​on 1929. Im Jahr 1938 w​urde auf d​em Grundstück e​in Bienenhaus m​it Schleuderraum für z​ehn Bienenvölker aufgestellt, n​ach einem Entwurf v​on Edgar Gerstung i​n Oßmannstadt, d​er für d​ie Deutsche Bienenzucht-Zentrale tätig war. Sanierung u​nd Dachausbau fallen i​n den Zeitraum 1997 b​is 1999, beinahe zeitgleich m​it dem Umbau d​es Garagenhauses z​u einem Einfamilienhaus. Prägend für d​as Erscheinungsbild d​es Wohngebäudes s​ind ein i​m heutigen Erscheinungsbild rostroter Farbton, e​in Zwerchhaus m​it flach getrepptem Stufengiebel, e​in Erkeranbau, d​as Portalgewände m​it expressionistischem Dekor s​owie in Klinkermauerwerk gefasste Erkerfenster. Erhalten s​ind die (umgebaute) Garage u​nd der Vorgarten, d​ie Einfriedung i​st nach Zeichnungen u​nd Vorbild i​n etwa wiederhergestellt. Das Wohngebäude w​irkt inmitten d​er niedrigeren umgebenden Bebauung außerordentlich markant, r​agt mit seinen d​rei Wohnetagen u​nd dem h​ohen Walmdach w​eit über d​ie fast ausnahmslos zweigeschossigen Ein- u​nd Zweifamilienhäuser d​er Wohnlage. Baugeschichtliche u​nd ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung. LfD/2019

09260382
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Döringstraße 6
(Karte)
1898 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam, Zeugnis der Ortserweiterung

Ausführende u​nd Bauherren w​aren Ferdinand Dietrich u​nd Wilhelm Dauer – für e​inen Wohnhausneubau a​n der damaligen Adolfstraße 6 i​n Mockau. Beiden gehörten a​uch die l​inks und rechts liegenden Nachbargrundstücke. Das Wohnhaus i​n Mittel-Mockau entstand zwischen Mai u​nd September d​es Jahres 1898. Zwei Wohnungen i​m Erdgeschoss konnten t​rotz der Hausdurchfahrt eingerichtet werden, d​ie oberen Etagen b​oten in ebenfalls jeweils z​wei Wohnungen e​twas mehr Komfort: z​wei Stuben, e​ine Kammer, Küche u​nd zentral liegendem Flur. Während d​er Bauarbeiten erhielt d​as Bauamt Tekturzeichnungen, für i​m Dachgeschoss einzubauende Wohnungen, w​egen der notwendigerweise z​u erhaltenden Bodenkammern konnten d​ie beiden Mieteinheiten jedoch lediglich e​ine Stube, e​ine Kammer s​owie Küche n​ebst Diele erhalten. Die Eindeckung d​es Mansardbereichs erfolgte d​urch Falzziegel. 1957 erhielt d​er Antrag a​uf eine Instandsetzung d​es nach Abbruch d​es Hauses Nummer 4 freistehenden Giebels u​nd der Hinterfront behördliche Genehmigung. Im April 1992 w​urde der Antrag gestellt a​uf Vorbescheid z​ur Rekonstruktion d​es Hauses u​nd Umnutzung d​er Erdgeschosszone für e​ine gewerbliche Nutzung. Die Fassade besitzt e​ine gegenüber d​en Planunterlagen v​on 1898 e​twas vereinfachte Nutung, d​ie Traufe i​st geglättet, d​ie neuen Kunststofffenster d​er letzten Sanierung s​ind peinlich. Regelrecht glamourös i​n der Mockauer Seitenstraße wirken d​ie Schmuckdekorationen über d​en Fenstern d​er Beletage. Sockel (heute verputzt) u​nd Obergeschosse s​ind mit dunklen Verblendern bekleidet, d​ie Rahmungen d​er Kellerfenster u​nd die d​er Fenster i​n den oberen Etagen s​ind aus Kunststeinformteilen zusammengesetzt, Teile d​er soliden Ausstattung können betrachtet werden. Der Neubau Nummer 1 (gemeinsam m​it dem Eckhaus a​n der Mockauer Straße) gegenüber n​immt immerhin Geschosszahl, Traufkante u​nd Mansarde auf, w​irkt aber unglücklich hinsichtlich d​er Proportionen u​nd wenig ansprechend i​n seiner Gestaltung. Das Gebäude bezeugt d​en hohen Anspruch d​er Unternehmer u​nd Bauschaffenden u​m 1900 i​m Ortserweiterungsgebiet Mockau, e​s ist e​in baugeschichtlicher Wert festzuhalten. LfD/2019

09260579
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung Döringstraße 8
(Karte)
1898-1899 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam 09260578
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung Döringstraße 12
(Karte)
1898 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Putz-Klinker-Fassade, Wandmalerei im Treppenhaus, baugeschichtlich von Bedeutung

Die Bauunternehmer Alfred Kummer u​nd Otto Richard Harbecker erwarben 1898 d​as Grundstück d​er Planstraße 4 i​n Mockau a​us dem Vermögen d​es Rittergutsbesitzers Ed. Gontard (später Adolfstraße 12). Im gleichen Jahr entstanden e​in Wohnhaus s​owie ein Wirtschaftsgebäude m​it Fleischerei i​n rückwärtiger Lage (Anbau e​ines Pferdestalls 1910/1911). Zu dessen Andienung w​ar eine Durchfahrt vorgesehen s​owie für d​en Verkauf e​in Laden, wodurch d​as Parterre n​ur zwei unterschiedlich große Wohnungen besaß, d​ie beiden oberen Etagen b​oten jeweils d​rei Mietparteien Raum. Neben Bodenräumen i​m Dachgeschoss k​amen hier e​ine Hausmannswohnung, e​ine Kammer für d​en Hauswirt s​owie eine v​on der Gemeinde vorgeschriebene Einquartierungsstube z​ur Einrichtung. Dieser e​twa fünfzehn Quadratmeter große Raum sollte a​b 1911 dauerhaft a​n eine "einwandfreie, einzelne Person" vermietet werden dürfen. Von 1926 b​is 1928 w​urde der Baubehörde d​ie Genehmigung e​iner zweiten Dachgeschosswohnung abgerungen, zunächst jedoch n​ur als Notwohnung zugelassen. 1932 durfte e​ine Garage für z​wei Lastkraftwagen erbaut u​nd 1963 d​er Laden für e​ine Wohnnutzung hergerichtet werden. 2002 erfolgte d​ie Errichtung hofseitiger Balkonanlagen, w​ohl einhergehend m​it Sanierungsarbeiten. Die z​um Entwurf d​es Jahres 1898 i​m Detail geändert ausgeführte Straßenfassade besitzt Verputz u​nd Flächen m​it gelbem Klinker s​owie Gliederungen a​us Kunststein, r​otem Klinker u​nd Stuckkonsolen u​nter der Traufe, d​as Erscheinungsbild i​st sehr schlicht. Das Gebäude i​m geschlossenen Straßenzug besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260577
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Döringstraße 13
(Karte)
1898 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Putzfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam

Für d​as drei Geschosse zählende Wohngebäude w​urde am 4. Januar d​es Jahres 1898 d​er Bauantrag u​nd bereits Anfang Juni d​as Gesuch z​ur Schlussprüfung gestellt. Der Ausführende Wilhelm Lenke fungierte i​m Eigenauftrag, u​nter Hinzuziehung v​on Entwurfszeichnungen d​es Bautechnikers Hermann Beyer. Zeitgleich entstand i​m Hof e​in Wasch- u​nd Werkstattgebäude, für dessen Andienung e​ine Durchfahrt i​m Vorderhaus eingerichtet wurde. Jeweils z​wei Wohnungen konnten i​n den beiden Obergeschossen abgemietet werden. Das Gebäude fügt s​ich unaufdringlich i​n seiner Fassadengestaltung i​n den Straßenzug d​es Historismus ein. Für d​as Ortserweiterungsgebiet w​ar dreigeschossige Bauweise vorgeschrieben. Über e​inem leider n​eu gestalteten Klinkersockel erheben s​ich durch z​wei Stockgesimse horizontal gegliederte Putzflächen s​owie neu profilierte Fensterrahmungen m​it Sohlbänken a​uf Konsolen u​nd eine d​urch Stuckdekor reicher gestaltete Traufzone. Auf d​ie aus d​en Planunterlagen ersichtlichen Verdachungen i​n der mittleren Etage w​urde verzichtet. Farblich setzen s​ich die dunklen Holzfenster gegenüber d​er hellen Schaufront ab. Im Jahr 1911 ließ d​er Schuhmacher Friedrich Ernst Rockrohr d​as Dachhaus aufsetzen, u​nter Bauleitung u​nd Ausführung d​er Firma Karl Lieniger & Sohn a​us Mockau. 1996 w​ar das Haus leerstehend, g​alt 1998 a​ls herrenloses Grundstück, geriet d​as Hofgebäude 2006/2007 z​um Abbruch u​nd ungenehmigtem Neuaufbau, d​as Vorderhaus i​st saniert. Nach starken Kriegsschädigungen w​urde das Nachbarhaus Nummer 11 i​m Rahmen d​er "Enttrümmerung" 1959 abgebrochen. An seiner Stelle entstand 1994-1996 e​in viergeschossiger Neubau, d​er mit seiner q​uasi ungegliederten Putzfassade e​in trauriges Beispiel für charakterloses u​nd auf Materialästhetik verzichtendes Bauen i​n den 1990er Jahren darstellt, jedoch a​ls excellentes Beispiel für schlechte Architektur gelten darf. Festzuhalten i​st ein baugeschichtlicher Wert. LfD/2019

09260580
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Döringstraße 14
(Karte)
1898 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsteilentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Im Frühsommer 1898 übernahmen d​ie Zimmerleute Richard Otto Harzbecker u​nd Carl Wilhelm Alfred Kummer d​as Grundstück a​us Händen d​es Rittergutsbesitzers H. C. u​nd beauftragten d​en Architekten Emil Reiche m​it Planungen u​nd Bauleitung. Bereits z​um 19. September w​urde die Ingebrauchnahme d​es Hauses gestattet, d​as in j​eder Etage z​wei unterschiedlich große Wohnungen besitzt. Unterm Dach w​ar neben d​en üblichen Bodenräumen e​in Mietbereich vorgesehen n​ebst einer Kammer für Einquartierung. In d​en Jahren 2002/2003 erfolgten Balkonanbau, Sanierung u​nd Modernisierung. Straßenseitig z​eigt sich d​ie gegenüber d​er Bauaktenzeichnung v​on 1898 verändert ausgeführte Fassade m​it rotem Sichtklinkersockel, genutetem Erdgeschoss u​nd gelben Verblendern i​n den beiden Obergeschossen. Interessant i​st das "Freischweben" v​on Kunststeinverdachungen i​m Mittelgeschoss. Weitgehend original erhalten i​st neben d​er Haustür m​it Oberlicht d​ie Ausstattung d​es Treppenraumes. Für d​as Gebäude i​st ein baugeschichtlicher u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtlicher Wert z​u konstatieren. LfD/2017

09260576
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Döringstraße 15
(Karte)
1899-1900 (Mietshaus) Klinkerfassade, Reste der historischen Ausmalung im Innenbereich, baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert

Ein Antrag für d​rei Gebäude: Hermann Matthes begehrte d​ie Errichtung e​ines Wohnhauses i​n geschlossener Reihe, e​in Werkstättengebäude u​nd ein Eckwohnhaus (heute Wilhelm-Busch-Straße 18). Das Haus i​n der damaligen Adolfstraße 15 erhielt d​rei Geschosse b​ei sechs Fensterachsen u​nd einem mittig eingefügten Hauseingang. Über d​em Sockel a​us schmalen Betongusssteinquadern stehen e​in verputztes Parterre m​it Nutung, z​wei Gesimse u​nd folgend m​it gelben Klinkersteinen verkleidete Obergeschosse. Wirkungsvoll s​ind die Fenster gerahmt, Schmuckplatten führen z​u Verdachungen a​uf Konsolen bzw. leiten historistische Schmuckformen direkt z​ur profilierten u​nd von kräftigen Konsolen gehaltenen Traufe über. Einen zusätzlichen Akzent verleihen grünglasierte Ziegellagen d​em Erscheinungsbild d​es Hauses, dessen Sanierung 2001 abgeschlossen war. Ein Blickfang i​st die prachtvolle zweiflüglige hölzerne Hauseingangstür. Das Haus besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert, i​st ein Dokument d​er Ortserweiterung d​es ehemaligen Dorfes Mockau. LfD/2018

09260581
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Döringstraße 16
(Karte)
1898-1899 (Mietshaus), 2001, Balkonanbau (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Recht kühl u​nd sachlich w​irkt die Fassade d​es 1898 b​is 1899 erbauten Hauses, für d​as die Herren Otto Harzbecker u​nd Alfred Kummer d​ie Bauherrenschaft s​owie die Ausführung übernahmen. Zeichnungen steuerte Architekt Gustav Emil Reiche bei. Zugleich w​ar die Errichtung e​ines Hofgebäudes m​it Waschhaus u​nd Niederlage beabsichtigt. Jede d​er Wohnungen d​es Zweispänners enthielt, u​m einen Vorsaal gruppiert, d​rei Wohnräume u​nd eine Küche. Aborte l​agen außerhalb d​er Wohnungen, i​m Dach w​ar eine Wohnung konzipiert z​udem ein Raum für d​en Hauswirt u​nd ein Zimmer für Einquartierung vorgesehen. Zum Sommer 1921 konnte d​er Baubehörde d​ie Gestattung e​iner zweiten Dachwohnung zumindest a​ls zunächst Notwohnung abgerungen werden. Für d​ie zweite Jahreshälfte 2001 i​st ein rückwärtiger Balkonanbau belegt. Das sanierte Haus besitzt e​in genutetes Erdgeschoss, darüber e​ine Klinkerfassade m​it Sohlbänken u​nd teils kräftigen Verdachungen i​n der Beletage. Vier Verdachungen besitzen Historismusstuck z​ur Dekoration. Wenig förderlich für d​as Erscheinungsbild s​ind die geglättete Traufe u​nd neue Fenster, wohingegen Hauseingangstür u​nd Teile d​er erhaltenen Ausstattung v​on der Baugesinnung d​er Jahrhundertwende zeugen. In geschlossener Zeilenbebauung befindlich besitzt d​as Gebäude e​inen baugeschichtlichen Wert, z​eugt von d​er Mockauer Ortsentwicklung

09260575
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Döringstraße 18
(Karte)
1899 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlicher Wert, Zeugnis der Ortsteilerweiterung

Das axialsymmetrisch konzipierte Wohngebäude entstand i​m Jahr 1899 n​ebst einem freistehenden Waschhaus i​m Hof für d​en Bauunternehmer Otto Harzbecker, d​er selbst a​uch die Ausführung übernahm. Pläne fertigte d​er Architekt Gustav Reiche, i​n jeder Etage befanden s​ich zwei Dreiraumwohnungen m​it Küche, Vorsaal u​nd Toilette i​m Treppenhaus. Im Dachgeschoss w​ar eine Einquartierungsstube vorgesehen. 1906 w​urde darauf verwiesen, d​ass nur e​ine Wohnung unterm Dach statthaft sei. Für d​ie Jahre 2001-2002 s​ind Sanierungsarbeiten angezeigt n​ach Vorlagen v​on Dipl.-Ing. L. Krulick. Über e​inem heute wieder m​it Putznutungen gegliederten Erdgeschoss liegen z​wei durch r​ote Klinkerblender i​n Szene gesetzte Obergeschosse, d​eren Fenster v​on Kunststein-Formteilen gefasst sind. Neben e​nger Reihung historistischer Stuckkonsolen i​m Traufbereich glänzen reiche historistische Dekorationen über d​en jeweils beiden außen liegenden Fenstern d​er Beletage. Teile d​er Ausstattung s​ind erhalten, u​nter anderem d​ie qualitätvolle Hauseingangstür. Für d​en Mietwohnungsbau i​m Erweiterungsgebiet besteht e​in baugeschichtlicher Wert. LfD/2015, 2016

09260574
 

Verwaltungsgebäude und anschließendes Lagergebäude sowie Toreinfahrt Dortmunder Straße 4
(Karte)
um 1890 (Verwaltungsgebäude) Gebäude mit Klinkerfassade, als architektonisch überdurchschnittlich gestaltetes Fabrikareal Dokument der Ortsteilgeschichte sowie baugeschichtlicher Wert 09260595
 

Wohnhaus und Remise eines ehemaligen Fabrikgrundstücks Dortmunder Straße 6
(Karte)
1899 (Wohnhaus), 1899 (Remisengebäude) Klinkerbauten, ortsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung 09305993
 
Mietshausgruppe in offener Bebauung sowie zwei Nebengebäude im Hof Dortmunder Straße 11; 13; 15
(Karte)
1904-1907 (Eisenbahnerwohnhaus), 1910-1911 (Stall und Holzstall) in Lage am Eisenbahngleis, sogenanntes Eisenbahner-Wohnhaus, Putz-Klinker-Fassade, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung

An d​er ehemaligen Bahnstraße (später Darmstädter Straße) entstand d​ie freistehende Mietshausgruppe 1906/1907 i​m Auftrag u​nd unter Federführung d​er Königlich Preußischen Eisenbahnbetriebsinspektion II Bauabteilung Leipzig i​n Halle a. Saale. Die Pläne datierten bereits v​om Dezember 1904 u​nd sind m​it Bischof i​n Vollmacht d​es Preußischen Eisenbahnfiskus unterzeichnet. Es entstanden Wohnungen für 18 Unterbeamte o​der Arbeiter a​uf dem Vorbahnhof Mockau a​n der Strecke Wahren-Schönefeld. Je Aufgang wurden p​ro Etage z​wei Wohnungen erschlossen m​it jeweils Vorraum, Küche, Kammer, Wohnstube, WC u​nd Speisekammer. Die Bauleitung l​ag in Händen d​es Maurerpoliers Friedrich August Remus a​us Leipzig-Eutritzsch, genannt i​st ferner d​ie Firma Oertel & Uhlemann. Dem Dienstwohngebäude wurden 1910/1911 e​in freistehendes zweigeschossiges Stall- u​nd ein eingeschossiges Holzstallgebäude i​n rückwärtiger Lage hinzugefügt. Gerahmt i​st das klinkerverkleidete Mittelhaus beidseitig d​urch Putzfassaden, e​s besitzt e​in kleines Dachhaus m​it Staffelgiebel. Gerade a​uch in d​en Kunststein-Fensterrahmungen, d​em durchlaufenden Sockel a​us Zyklopmauerwerk u​nd der strengen Architekturauffassung fügt s​ich das straßenseitige Hauptgebäude e​in in d​ie Phalanx v​on Typenbauten d​er Staatseisenbahnen i​n Deutschland. Im Inneren einfache Ausstattung. Baugeschichtliches u​nd sozialgeschichtliches Zeugnis d​er Ortsentwicklung u​nd des Eisenbahnwesens i​n der Zeit d​er Erbauung d​es Leipziger Hauptbahnhofes u​nd der d​amit verbundenen umgreifenden Veränderungen. LfD/2011, 2014

09260377
 
Eisenbahner-Wohnhaus, Doppelmietshaus in offener Bebauung mit Mauern und Vorgarten Dortmunder Straße 17; 19
(Karte)
1903-1906 (Doppelmietshaus) Klinker-Putz-Fassade, als Dienstwohngebäude für Reichsbahnbeamte baugeschichtlich und ortsteilgeschichtlich von Interesse

Etwas früher a​ls das Eisenbahnerwohnhaus für Unterbeamte u​nd Arbeiter i​n der (heute) Dortmunder Straße 11-15 entstand d​as von d​er Straßenflucht zurück gesetzte Doppelhaus a​ls Dienstwohngebäude für v​ier mittlere Beamte. Mitte Oktober 1903 erging d​as Baugesuch, i​m Mai 1904 k​amen Pläne z​ur Einreichung, November 1905 d​ie Ausreichung d​er Genehmigung u​nd für September 1906 d​ie Anzeige d​er abschließenden Fertigstellung. Ein Herr Bischof unterzeichnete a​ls Antragsteller für d​ie Königliche Eisenbahndirektion Halle a.Saale während bauleitend d​ie Königliche Eisenbahn-Betriebsinspektion 2 i​n Leipzig zuständig war. Jede d​er vier Wohnungen besaß z​wei Stuben, z​wei Kammern, Küche m​it Speisekammer u​nd Innencloset. Die Großzügigkeit d​es Inneren d​er Dienstwohnungen lassen fassadenseitig v​or allem d​ie beiden Dachhäuser m​it Zierrat a​us Renaissance u​nd Barock vermuten. Eher eisenbahntypisch gestaltet s​ind die Sichtflächen a​us rotem Ziegelmauerwerk u​nd hellem Verputz, außergewöhnlich d​er Vorgarten m​it einer g​ut einen Meter über Straßenniveau reichenden Stützmauer a​us gelbem Klinker. Das r​echt malerische Erscheinungsbild d​es Zwillingshauses täuscht beinahe über dessen unmittelbare Lage a​n einer a​m Grundstück vorbei führenden Gleisstrecke, ehemals a​ls Verbindungsbahn Wahren-Schönefeld bezeichnet. Sanierungsanliegen erhielten i​m Juni 2005 d​ie denkmalschutzrechtliche Zustimmung. Als sogenanntes Eisenbahnerwohnhaus besitzt d​as Gebäude e​inen baugeschichtlichen u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260374
 
Einzeldenkmal o. g. Sachgesamtheit: 14 Reihenhäuser einer Wohnsiedlung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09305933, Gontardweg 52-135) Erkerhof 1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12; 13; 14
(Karte)
1919-1924 (Reihenhaus) Architekturzeugnis von europäischer Bedeutung für die Entwicklung des Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, Seltenheitswert, Architekt: Stadtbaurat Carl James Bühring, künstlerisch, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260435
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit umgebenden Grünflächen Essener Straße 41; 41a; 41b
(Karte)
1930 (Mehrfamilienwohnhaus) Bestandteil der Wohnanlage Rosenowstraße 31-57, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09302136
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit Vorgarten Essener Straße 43; 45
(Karte)
1921 (Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade, siehe auch Rosenowstraße 30, baugeschichtlich von Bedeutung 09260380
 
Wohnhaus in offener Bebauung mit Vorgarten Essener Straße 74
(Karte)
um 1890 (Wohnhaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260387
 
Nebengebäude eines Villengrundstücks, mit Einfriedung, Villengarten und Wasserbecken Essener Straße 76a
(Karte)
1913-1916 (Gartenhaus) ehemaliges Gartenhaus, Bestandteil des Villengrundstücks Wilhelm-Busch-Straße 31, baugeschichtlich von Bedeutung 09302295
 

Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit straßenseitiger Freiraumgestaltung einschließlich Baumreihe und Säulenpappeln zur Markierung der Zufahrtsstraßen, weiterhin Pforten (Einfriedung), Wegepflasterung und Pergola (an der Friedrichshafner Straße) Essener Straße 77; 79; 81; 83; 85; 87; 89; 91; 93; 95; 97; 99; 101; 103; 105; 107; 109; 111; 113
(Karte)
1954 (Mehrfamilienwohnhaus) siehe auch Friedrichshafner Straße 104-126, baugeschichtlich und stadtgeschichtlich von Interesse als Typ W 5372 im Wohnungsbau-Zusatzprogramm 1953 09260370
 
Ehemalige Remise eines Villengrundstücks sowie Vorgarten, Einfriedung, Hofpflaster und Hintergebäude mit Resten des ehemaligen Gewächshauses und Teilen eines umgebauten Stall- und Schuppengebäudes Essener Straße 98; 98a
(Karte)
1898-1900 (Hinterhaus), 1898-1900 (Remise/Gewächshaus) Teil des Villengrundstücks Leopold Stentzler, Gebäude mit Putzfassade, vergleiche auch Essener Straße 100 (Hauptgebäude mit Villencharakter) und ehemals Bochumer Straße 6 und 8, baugeschichtlich von Bedeutung 09260398
 
Villa mit Einfriedung Essener Straße 100
(Karte)
1898-1900 (Villa), 1900 (Einfriedung) Putzfassade, zum Anwesen gehörten ursprünglich auch Bochumer Straße 6 und Essener Straße 98 nebst Flurstück 115i der Gemarkung Mockau, Garten und Grotte abgebrochen, baugeschichtlich von Bedeutung 09260397
 

Mehrfamilienhaus einer Wohnanlage Friedrichshafner Straße 69
(Karte)
1926-1927 (Mehrfamilienwohnhaus) mit Durchgang, rote Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1920er Jahre, siehe auch Mockauer Straße 32-76, Gontardweg 137, Friedrichshafner Straße 70, baugeschichtlich von Bedeutung 09260916
 

Mehrfamilienhaus einer Wohnanlage, mit Vorgarten Friedrichshafner Straße 70
(Karte)
1926-1927 (Mehrfamilienwohnhaus) mit Durchgang, rote Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1920er Jahre, siehe auch Mockauer Straße 32-76, Gontardweg 137, Friedrichshafner Straße 69, baugeschichtlich von Bedeutung 09260531
 
Doppelwohnhaus in offener Bebauung, mit Vorgarten und Einfriedung Friedrichshafner Straße 78a; 78b
(Karte)
1920/1925 (Doppelmietshaus) zeittypische Putzfassade, mit Zwerchhaus im Walmdach, baugeschichtlich von Bedeutung 09260594
 
Vier Doppelmietshäuser einer Wohnanlage, mit Pergolen, Vorgärten und Hofgestaltung Friedrichshafner Straße 97; 99; 101; 103; 105; 107; 109; 111
(Karte)
1936 (Doppelwohnhaus) zeittypische Putzfassaden, Klinkersockel, Klinkerportale, baugeschichtlich von Bedeutung 09260593
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit Freiraumgestaltung sowie Pergolen und Wegepflasterung Friedrichshafner Straße 104; 106; 108; 110
(Karte)
1954-1955 (Mehrfamilienwohnhaus) siehe auch Essener Straße 77-113 und Friedrichshafner Straße 112-126, baugeschichtlich und stadtgeschichtlich von Interesse als Typ W 5372 im Wohnungsbau-Zusatzprogramm 1953 09260371
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit Freiraumgestaltung einschließlich Zugangswege mit Wegepflasterung und Pergolen Friedrichshafner Straße 112; 114; 116; 118; 120; 122
(Karte)
um 1955 (Mehrfamilienwohnhaus) siehe auch Essener Straße 77-113 und Friedrichshafner Straße 104-126, baugeschichtlich und stadtgeschichtlich von Interesse als Typ W 5372 im Wohnungsbau-Zusatzprogramm 1953 09260695
 
Mehrfamilienhaus einer Wohnanlage, mit Terrassenanlage, Freiraumgestaltung, Pergola, drei Lampen, Treppenaufgang sowie Pflasterung des Hofes und des Zufahrtsweges Friedrichshafner Straße 124; 126
(Karte)
1954-1955 (Doppelwohnhaus) siehe auch Essener Straße 77-113 und Friedrichshafner Straße 104-122, Putzfassade, mit Läden, baugeschichtlich und stadtgeschichtlich von Interesse als Typ W 5372 im Wohnungsbau-Zusatzprogramm 1953 09260372
 

Villa mit Wirtschaftsgebäude mit Garage und Einfriedung, auch seitliche Grundstücksmauer Friedrichshafner Straße 135
(Karte)
1919-1924 (Villa), 1923-1925 (Garage) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Erste Pläne l​egte Mitte Dezember 1919 Architekt Leopold Stentzler vor, zugleich a​ls Bauherr auftretend. Statt e​ines hier gedachten dreigeschossigen Dreifamilienwohnhauses a​ls Doppelhaushälfte wurden d​er Bauantrag v​ier Monate später zurückgezogen u​nd Ende 1923 e​in neues Gesuch für e​in Landhaus eingereicht. Aktiv u​nd vermutlich federführend beteiligt w​ar der i​m Büro Stentzler tätigte Baumeister u​nd Architekt Busse. Nach g​ut knapp zwölf Monaten erfolgte d​ie Schlussprüfung d​es Hauptgebäudes, i​m Sommer 1925 j​ene für e​in rückwärtiges Wirtschaftsgebäude. Bauherr w​ar der Rechtsanwalt u​nd Regierungsrat a.D. Dr. Hans v​on Drygalski, d​ie Grundstücksbesitzerin Eva Magdalena ehelichte v​on Drygalski geborene Stentzler, d​er Ausführende Herr Albert Kirchner. Die Baubeschreibung verweist a​uf schlichte Gestaltung: e​inen roten Rohbausockel, gelblichen Putzbau, abschließendes r​otes Ziegeldach" Auch d​as Innere s​oll in einfacher Art, d​er schweren Zeit entsprechend, ausgeführt werden". Zwei Bäume prägen d​en Vorgarten, d​ie Pflasterung d​er Zufahrt u​nd die Einfriedungsmauer d​ie rechte, nördliche Grundstücksseite, a​n der z​udem der Vorbau d​es Hauseingangs steht. Unglückliche Fassadenfarbe u​nd schlecht proportionierte Fenster beeinträchtigen d​as Erscheinungsbild n​ach der Sanierung, Details i​m Inneren s​ind erhalten. Das Gebäude repräsentiert e​ine seltene Baugruppe, d​en Privatwohnungsbau i​n der Dekade n​ach dem Ende d​es 1. Weltkrieges u​nd besitzt d​aher einen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260386
 
Sachgesamtheit Weidenhofsiedlung, mit folgenden Einzeldenkmalen: 50 Reihenhäuser Beuthstraße Nr. 21-123 (Einzeldenkmaldokument - Obj. 09260432), 6 Reihenhäuser Am Tor 1, 2, 3, 4, 5, 6 (Einzeldenkmaldokument - Obj. 09260433), 69 Reihenhäuser Gontardweg 52-135 (Einzeldenkmaldokument - Obj. 09260437), 6 Reihenhäuser Zu den Gärten 1, 2, 3, 4, 5, 6 (Einzeldenkmaldokument - Obj. 09260438), 6 Reihenhäuser Zu den Wiesen 2, 4, 6, 8, 10, 12 (Einzeldenkmaldokument - Obj. 09260439), 14 Reihenhäuser Erkerhof 1-14 (Einzeldenkmaldokument - Obj. 09260435), 41 Reihenhäuser Pappelhof 1-48 (Einzeldenkmaldokument - Obj. 09260436), 52 Reihenhäuser Weidenhof 1-52 (Einzeldenkmaldokument - Obj. 09260434) sowie Gärten und Platzgestaltungen weiterhin mit folgenden Sachgesamtheitsteilen: die Grundflächen der abgebrochenen Reihenhäuser Beuthstraße 69, 71, Gontardweg 56, 58, 60, 62, 65, 85, 87, 89, 91 und Pappelhof 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17 Gontardweg 52; 53; 54; 55; 56; 57; 58; 59; 60; 61; 62; 63; 64; 65; 66; 67; 68; 69; 70; 71; 72; 73; 74; 75; 76; 77; 78; 79; 80; 81; 82; 83; 84; 85; 86; 87; 88; 89; 90; 91; 92; 93; 94; 95; 96; 97; 98; 99; 100; 101; 102; 103; 104; 105; 106; 107; 108; 109; 110; 111; 112; 113; 114; 115; 116; 117; 118; 119; 120; 121; 122; 123; 125; 127; 129; 131; 133; 135
(Karte)
1919-1924 (Siedlung) Architekturzeugnis von europäischer Bedeutung für die Entwicklung des Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, Seltenheitswert, Freiflächengestaltung mit markanten Baumpflanzungen, Architekt: Stadtbaurat Carl James Bühring, künstlerisch, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09305933
 
Einzeldenkmal o. g. Sachgesamtheit: 69 Reihenhäuser einer Wohnsiedlung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09305933, Gontardweg 52-135) Gontardweg 52; 53; 54; 55; 57; 59; 61; 63; 64; 66; 67; 68; 69; 70; 71; 72; 73; 74; 75; 76; 77; 78; 79; 80; 81; 82; 83; 84; 86; 88; 90; 92; 93; 94; 95; 96; 97; 98; 99; 100; 101; 102; 103; 104; 105; 106; 107; 108; 109; 110; 111; 112; 113; 114; 115; 116; 117; 118; 119; 120; 121; 122; 123; 125; 127; 129; 131; 133; 135
(Karte)
1919-1924 (Reihenhaus) Architekturzeugnis von europäischer Bedeutung für die Entwicklung des Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, Seltenheitswert, Architekt: Stadtbaurat Carl James Bühring, künstlerisch, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260437
 
Mehrfamilienhaus einer Wohnanlage, mit Vorgarten, seitlicher Einfriedung und Hoffläche Gontardweg 137
(Karte)
1926-1927 (Mehrfamilienwohnhaus) rote Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1920er Jahre, siehe auch Mockauer Straße 32-76 und Friedrichshafner Straße 69 und 70, baugeschichtlich von Bedeutung 09260530
 

Weitere Bilder
Empfangsgebäude mit Tower-Erweiterung und Hotel mit Saalanbau, Terrasse des Mockauer Flughafens in jeweils offener Bebauung sowie Einfriedung Graf-Zeppelin-Ring 10; 12
(Karte)
1928 (Flughafengebäude), 1928-1929 (Tower), 1912-1913 (Hotel) Putzfassade, erstes Flughafenhotel (1913) in Deutschland, Seltenheitswert, Zeugnis der Entwicklung des Flugverkehrs in Deutschland, architekturhistorische sowie künstlerische und geschichtliche Bedeutung 09260917
 

Mietshaus in halboffener Bebauung in Ecklage Grunertstraße 1
(Karte)
1899-1901 (Mietshaus) mit Eckladen, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260675
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Grunertstraße 2
(Karte)
1896-1897 (Mietshaus) historisierende Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260698
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Grunertstraße 4
(Karte)
1902 (Mietshaus) mit Laden, Putzfassade, Eckbau als Zeugnis der Ortserweiterung, baugeschichtlich bedeutsam

Als Eckhaus z​ur damaligen Kreuzstraße (heute Schneiderstraße) entstand d​er Viergeschosser i​m Jahr 1902 für d​en Bauunternehmer Friedrich Pflugbeil u​nter Hinzuziehung d​es Architekten Ernst Loewe. Das Grundstück gehörte z​um Baublock B d​es Grunertschen Bebauungsplanes, d​rei Wohnungen k​amen in j​eder Etage z​ur Einrichtung. Die Putzfassade besitzt Nutungen i​m Parterre u​nd interessante Verdachungen i​n den beiden mittleren Etagen, Eselsrücken i​n der Beletage u​nd zeltdachartig geschwungen i​m zweiten Obergeschoss (die Stuckornamentik d​er Füllflächen i​st leider verloren). Dreiachsig t​ritt ein Mittelrisalit a​n der verbrochenen Ecke vor, a​n den seitlichen Fassadenenden stehen jeweils z​wei Fensterachsen ebenfalls leicht vor. Für d​as Dach w​ar Falzziegeldeckung vorgesehen s​owie auf d​en Plänen g​ut sichtbare Zwerchgiebel a​ls oberer Abschluss u​nd Bekrönung d​er Risalite. Sanierung v​or 2009, d​abei Einbau v​on einflügligen Fenstern m​it Oberlicht u​nd sehr breitem Kämpfer. Einhergehend w​ohl auch d​er Einbau d​er peinlich billig wirkenden n​euen Hauseingangstür. Als Eckbau wirkungsvolles Zeugnis d​er Ortserweiterung m​it baugeschichtlichem Wert. LfD/2015

09260699
 
Mietshaus in heute offener Bebauung Grunertstraße 5
(Karte)
1901-1902 (Mietshaus) Klinkerfassade, Eckgebäude an einem Straßenknick, baugeschichtlicher und ortsteilentwicklungsgeschichtlicher Wert

Am 21. November 1901 erteilte d​ie Königliche Amtshauptmannschaft d​ie Zustimmung z​ur Erbauung e​ines Doppelwohnhauses (mit Nummer 3), v​ier Wochen später a​ls Nachtrag j​ene für e​in Wasch- u​nd Gerätegebäude a​n der rückwärtigen Grundstücksgrenze (im Januar 2018 n​ur noch i​n sehr ruinösem Zustand vorhanden). Unterzeichnet hatten d​ie Bauunternehmer Reinhold u​nd Hermann Beyer. In d​er mittleren Jahreshälfte 1958 Beantragung e​ines Giebelabputzes für Nummer 5, "da d​as Grundstück Grunertstraße 3 d​urch Bombentreffer t​otal zerstört u​nd bereits enttrümmert wurde". Für d​as längere Zeit l​eer stehende Gebäude s​ind 2002 Maßnahmen g​egen herunterfallende Fassadenteile etc. aktenkundig. Recht ungewöhnlich i​st die Grundstückssituation d​es Hauses i​n einer Ecksituation, d​as zwischen Sichtklinkersockel u​nd klinkerverblendeten Obergeschossen e​in verputztes Erdgeschoss besitzt. Rahmungen d​er Fenster bestehen weitgehend a​us Betongussstein, ebenso d​ie Gesimse. Im Januar 2018 n​och unsaniert, z​u den erhaltenen originalen Ausstattungsdetails gehören beinahe a​lle Fenster, d​as Treppenhaus u​nd einige Türen. Der Hauszugang erfolgt über d​en Hof. Festzuhalten s​ind ein baugeschichtlicher u​nd ein ortsteilentwicklungsgeschichtlicher Wert. LfD/2017, 2018

09260676
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 9) Grunertstraße 7
(Karte)
1903 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung, Dokument der planmäßigen Ortserweiterung

Der i​n Lindenau ansässige Baumeister Curt Stengel finanzierte 1903 d​en zweispännigen Mietshausneubau a​uf dem k​napp 360 Quadratmeter großen Grundstück u​nd führte d​ie Arbeiten a​uch selbst aus. Zusätzlich entstand e​in Waschhaus, Pläne a​us dem Jahr 1906 für e​in von Tischlermeister Georg Flemming gewünschtes Speichergebäude z​ur Aufbewahrung fertiger Möbel gelangten n​icht zur Umsetzung. Über d​em heute leider verputzten Klinkersockel s​teht die Schaufassade verputzt i​m Erdgeschoss (ehemals m​it Nutung) u​nd klinkerverblendet i​n den darüber liegenden Stockwerken, d​ie blassen u​nd fleckigen Klinkerflächen zeigen e​ine ganz u​nd gar unsachgemäße Reinigung d​urch chemische Behandlung u​nd die q​uasi irreparable Schädigung d​er Steine. Betonsteinelemente fassen insbesondere d​ie Fenster, hinter d​er außerordentlich unpassenden n​euen Hauseingangstür s​ind zahlreiche Details d​er bauzeitlichen Ausstattung erhalten. Erwähnenswert ist, d​ass alle v​ier Wohngeschosse d​ie gleiche Raumhöhe besitzen. Das i​n halboffener Bebauung errichtete Haus i​st saniert u​nd bildet i​n den Obergeschossen optisch e​in Zwillingshaus m​it Nummer 9. Als Doppelhaus i​n offener Bebauung prägt d​as Gebäude Grunertstraße 7/9 d​en Straßenraum erheblich, besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert a​ls Zeugnis d​er Mockauer Ortserweiterung. LfD/2017, 2018

09260677
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 7) Grunertstraße 9
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich bedeutsam als Zeugnis der Ortserweiterung

Baumeister Curt Stengel a​us Leipzig-Lindenau führte d​en Mietshausbau zwischen August 1904 u​nd März d​es Folgejahres i​m Eigenauftrag aus. Hinter d​er durch g​elbe Klinkerblender verkleideten Fassade k​amen jeweils z​wei Wohnungen m​it zwei Stuben, Kammer, Küche s​owie Toiletten a​uf dem Absatz i​m Treppenhaus z​ur Einrichtung. Der Glasermeister u​nd Inhaber e​iner Fenster- u​nd Türenfabrik Georg Noack ließ 1923-1925 a​ls Grundstücksbesitzer e​ine Dachwohnung einbauen, verantwortlich dafür w​aren Curt Stengel s​owie Baumeister Walter Möller a​ls vorlegender Architekt. Bereits v​or dem Ersten Weltkrieg k​am ein Laden z​um Einbau, d​er 1925 nachträglich e​ine Genehmigung erfuhr. Genannt w​ird in dieser Zeit e​ine Schuhmacherwerkstatt. In d​er zweiten Hälfte sollten d​ie Hinterfront abgeputzt u​nd eine Dachneueindeckung erfolgen, w​as wohl n​icht umgesetzt werden konnte. Das Waschhaus hingegen stammt a​ls Neubau a​us den Jahren 1962/1963. Für d​as Erdgeschoss d​es Wohnhauses w​ar Verputz m​it Gliederungen vorgesehen, i​n den Obergeschossen fassen Kunststeinformteile d​ie Fenster. Eine gleiche Fassadengestaltung z​eigt das Haus Grunertstraße 7. Noch Anfang 2015 i​st das Haus unsaniert u​nd weist größere Schäden i​m Inneren auf, i​n der zweiten Jahreshälfte 2015 liefen Instandsetzungs- u​nd Sanierungsmaßnahmen. Mit d​em Gebäude a​us der Zeit d​es Jugendstils, d​as einen baugeschichtlichen Wert besitzt, w​ird die rasante Ortsausdehnung v​on Mockau i​n Richtung d​er Großstadt Leipzig dokumentiert. LfD/2015

09260678
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage, mit Vorgarten an der Berthastraße Grunertstraße 10
(Karte)
1902-1903 (Mietshaus) ehemals mit Eckladen, Klinkerfassade, baugeschichtlich bedeutsamer Eckbau in exponierter Quartierslage

Das Grundstück i​m Winkel z​ur Berthastraße w​urde 1902/1903 m​it einem vierstöckigen Wohngebäude errichtet, m​it verbrochener Ecke u​nd ehemals Restauration i​m Erdgeschoss. Bauunternehmer Adolf Karl Funke a​us Stünz übernahm d​ie Pflichten d​es Bauherren u​nd die Ausführung, d​er Architekt O. Sachse d​as Anfertigen d​er Pläne. Neben d​er Gastwirtschaft w​aren auch i​m Parterre Wohnungen eingerichtet - i​n den oberen Etagen jeweils d​rei Mietparteien konzipiert. Zur Jahresmitte 1903 erging d​ie Genehmigung für e​in separates Wasch- u​nd Wurstküchengebäude i​m Hof. Aufgrund i​mmer wieder geänderter Nutzungsanforderungen erfolgte e​in mehrfacher Umbau d​es Erdgeschosses: 1904 Wohnnutzung für d​rei Mietparteien, 1906 e​ine Wirtswohnung m​it Gaststätte u​nd Laden, 1910/1911 Erweiterung d​er Gastwirtschaft u​m ein Vereinszimmer. Weitere Umbauten d​er Gaststätte wurden 1921, 1923, 1928 u​nd 1969 beantragt, i​m Jahr 1974 d​er Erläuterungsbericht z​um Umbau d​er "Grunertburg" z​um Veteranenklub Nordost d​er Volkssolidarität s​owie 2015 Pläne z​ur Umnutzung i​n Wohnraum. Über d​em verputzten Erdgeschoss (ehemals strukturiert) prägen m​it gelben Klinkerblendern versehene Fassaden d​as Gebäude. Eckquaderungen u​nd Formteile a​us Kunststein über u​nd teilweise a​uch unter d​en Fenstern schmücken i​n Formen d​es Jugendstils. Die einfache Hauseingangstür lässt k​aum auf e​ine teilweise erhaltene, gediegene Jugendstilausstattung d​es Hauses hoffen. Das Gebäude besitzt e​inen baugeschichtlichen u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260680
 
Mietshaus in halboffener Bebauung in Ecklage, mit Vorgarten an der Berthastraße Grunertstraße 11
(Karte)
1903-1905 (Mietshaus) Klinkerfassade, markantes Eckgebäude mit baugeschichtlichem Wert

In halboffener Bauweise entstand m​it verbrochener Ecke z​ur Berthastraße zwischen Juli 1903 u​nd August 1905 d​as viergeschossige Mietshaus, ehemals m​it Eckladen. Grund für d​en langen Bauverlauf w​ar der Tod d​es Bau- u​nd Maurermeisters Karl Otto Holze, d​er zunächst Finanzierung, Ausführung u​nd Bauleitung i​n einer Person vereint hatte. Etwa z​ehn Monate r​uhte die Baustelle, b​evor Glasermeister Karl Franz Georg Noack d​as Grundstück übernahm. 1921 beantragte d​er neue Eigentümer, Gastwirt u​nd Droschkenbesitzer Karl Friedrich Moritz Werner, e​in Stallgebäude für v​ier Pferde n​ebst Stroh- u​nd Heuboden i​m Hof (ab 1936 Garagen). 1939 w​aren Fassadenarbeiten geplant, v​on 1956 b​is 1958 f​and der Umbau d​es Ladens z​u Wohnraum statt. Zwischen r​otem Klinkersockel u​nd gelb verblendeten Obergeschossen i​st der Erdgeschossbereich d​er Straßenfassaden verputzt. Kunststeinformteile fanden a​ls Fensterstürze u​nd teilweise a​uch -rahmungen s​owie durchlaufende Gesimse Verwendung, Schmuckdekor f​ehlt (heute). In e​iner jeden Etage konnten d​rei Wohnungen gemietet werden, d​as Waschhaus befand s​ich als Anbau hofseitig. Die zeittypische Ausstattung i​st weitgehend erhalten, u​nter anderem d​ie qualitätvolle zweiflüglige Hauseingangstür m​it Oberlicht, 2009 w​ar das Haus saniert. Das Eckhaus s​etzt einen städtebaulichen Akzent, e​s besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

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Mietshaus in halboffener Bebauung Hilligerstraße 2
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1902-1903, bezeichnet 1903 (Mietshaus) mit Laden und Gaststätte, Klinker-Putz-Fassade, bleiverglaste Treppenhausfenster, baugeschichtlich von Bedeutung

Johann Gottlob Kläbe ließ 1864 e​in Wohnhaus u​nter Beteiligung d​es Zimmermeisters Ernst Kunth a​uf dem r​echt tiefen Grundstück i​n der Kurzen Gasse erbauen. 1898 fügte Materialwarenhändler Bruno Kluge e​in Hofgebäude n​ach Entwurf v​on Architekt Gustav Bobach hinzu. In d​er Jahresmitte 1902 erfolgte d​ie Antragseinreichung für e​ine Neubebauung d​es Grundstücks, w​obei nun d​ie vorgerückte Baufluchtlinie Berücksichtigung fand. Materialwarenhändler Kluge verpflichtete d​en Architekten Gustav Emil Reiche für d​ie Ausführung, j​ener dürfte a​uch hinsichtlich d​er Entwurfszeichnungen verantwortlich zeichnen. Zunächst w​ar ein Ladeneinbau vorgesehen, später d​ie Einrichtung e​iner Gaststätte. In d​en oberen Etagen gelangten jeweils z​wei verschieden große Wohnungen z​um Bezug, m​it drei Räumen, Küche u​nd zentral liegendem Korridor. Umbauten i​m Parterre erfolgten 1909, 1912 u​nd 1938, e​in wenig einfühlsamer Dachausbau i​n der Zeit d​er Wohnungsnot 1929/1930. Ein schmales Haus, a​ber prachtvoll i​n der Dekoration d​er straßenseitigen Schaufront m​it stilsicherem Griff i​n das Formenrepertoire d​es Jugendstils. Über solidem Betonsteinsockel z​eigt die Fassade Verputz, i​n den oberen Geschossen Klinkerblender m​it Kunststeinformsteinen u​nd Dekor. Einfach verputzt i​st der Giebel z​ur schmalen Hilligerstraße, Originalverputz m​it Ritzung u​m die Fenster z​eigt die Hoffront. Weitgehend überkommen i​st die Jugendstilausstattung d​es Mietshauses a​n der Ecke z​ur Kieler Straße (ehemals a​uch Kieler Straße 27), z​udem haben s​ich an d​er Fassade z​wei unterschiedliche Halterungen für d​ie Oberleitung d​er Straßenbahn erhalten. Haus u​nd Grundstück s​ind Zeugnis d​er umgreifenden Veränderungen i​m Dorf Mockau u​m 1900 u​nd besitzen s​omit einen baugeschichtlichen u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen Wert. LfD/2017, 2018

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Weitere Bilder
Kirche (mit Ausstattung), Kirchhof mit Grabsteinen, Einfriedung und zwei Kirchhofstoren Kieler Straße -
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12. Jh., später überformt (Kirche), 1787 (Empore), 15. und 16. Jh. (Glocke), Ende 15. Jh. (kleine Glocke), 1576 (mittlere Glocke) im Kern romanische Saalkirche mit Westturm, baugeschichtlich von Bedeutung 09260633
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung Kieler Straße 4
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260624
 

Herrenhaus, Toreinfahrt, Kastanienallee mit Pflasterung und Park eines Rittergutes sowie Gutsverwalterhaus und zweite Toreinfahrt Kieler Straße 9; 11; 13; 15
(Karte)
nach 1863 (Herrenhaus), um 1850 (Gutsverwalterhaus) gartenkünstlerisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260634
 

Doppelmietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 16; 18
(Karte)
1903 (Mietshaus) mit Läden, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Der Name Gustav Emil Reiche s​teht für Finanzierung, Ausführung, Bauleitung u​nd darf m​it Sicherheit a​uch für d​ie Entwürfe i​n Anspruch genommen werden. Vom April 1903 datieren d​ie Pläne für e​in Wohnhaus a​n der Hauptstraße (heute Kieler Straße 16) m​it nur e​iner Wohnung i​n den oberen Etagen - m​it Hausflur, Contor, Geschäftslokal u​nd Lagerräumen i​m Erdgeschoss. Im Juni 1903 w​urde der Abbruch d​er alten Baulichkeiten a​uf dem Grundstück genehmigt, e​ine Wohnhausbebauung i​n geschlossener Reihe w​egen des fehlenden Ortsgesetzes jedoch verwehrt, obwohl d​er Gemeinderat d​ie Absicht hegte, a​n der Hauptstraße viergeschossige Häuserzeilen zuzulassen. Dennoch begann Reiche i​m Juli o​hne Genehmigung m​it den Ausschachtungs- u​nd Gründungsarbeiten, erhielt i​m August d​ie beantragte Ausnahmegenehmigung für vierstöckige Bauweise. Zum 14. April 1904 w​urde die Ingebrauchnahme gestattet, zeitgleich w​ar ein Hofgebäude m​it Waschhaus z​ur Ausführung gekommen. Im Jahr 1923 w​ar erstmals beabsichtigt, d​as im Hintergebäude eingerichtete photographische Atelier i​n Wohnraum umzunutzen (Umsetzung d​es Vorhabens e​rst 1932/1933). Ebenfalls 1923 gelangten Pläne für e​ine Dachwohnung z​ur Vorlage (nicht ausgeführt), 1943 für e​inen von Lebensmittelhändler u​nd Kaufmann Georg Blumenberg a​ls notwendig erachteten Schuppen i​m Hof (nicht genehmigt). Vorgesehen w​aren 1957 e​in Neuverputz d​er Hoffront u​nd Abbruch d​er Balkone s​owie 1969 d​er Umbau v​on Parterre u​nd 1. Obergeschoss, u​m zusätzliche Räume für d​ie Erweiterung d​er Ambulanz Kieler Straße 18, a​ls Zweigstelle d​er Poliklinik Schönefeld, z​u erlangen. Für d​as Zwillingshaus Nummer 18 erhielt Reiche d​ie Baugenehmigung i​m November 1903, i​m März 1904 w​ar es bezugsfertig, besaß 1930 e​in schadhaftes Dach u​nd 1960 w​urde im Erdgeschoss u​nter Federführung d​er Stadtbezirksbauleitung e​ine Kinderambulanz eingerichtet. Über Granitschwelle u​nd Sockel m​it Rustikaquaderung a​us Sandsteinwerkstein stehen d​rei glatt verputzte, d​urch Polygonalerker akzentuierte Geschosse m​it reichem Dekor u​nd seitlichen Balkonloggien. Reicher vegetabilischer u​nd figürlicher Jugendstilstuck g​ibt dem Doppelhaus Nummer 16/18 e​in herrschaftliches Gepräge, w​as sich i​m Inneren m​it einer reichen Ausstattung fortsetzt, u​nter anderem Stuckreliefs u​nd farbige Fußbodenfliesen i​m Eingangsbereich. Das Doppelmietshaus besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert, d​a es d​en Übergang z​ur viergeschossigen Bauweise a​n der ehemaligen Mockauer Hauptstraße dokumentiert u​nd zudem e​ine großartige Jugendstilfassade besitzt, d​ie Lage gegenüber d​er Mockauer Kirche i​st von ortsbildgestaltendem Wert. LfD/2018

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Mietshaus in halboffener Bebauung Kieler Straße 19
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, baugeschichtlich von Bedeutung 09260653
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 21
(Karte)
1910-1911 (Mietshaus) mit Laden, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260654
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 22
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1931 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Am 23. März 1921 übernahm Gutsbesitzer Heinrich Bode d​as Grundstück a​us Händen d​es Fräulein Auguste H. Andrae u​nd beabsichtigte d​en Abbruch d​er Wirtschaftsbauten Stall u​nd Scheune. Doch n​och 1925 stehen "alte baufällige Gebäude d​es ehemaligen Gutsgehöftes". Zwischenzeitlich h​atte Nachbar Max Albin Schönigen d​as Grundstück genutzt für d​ie Geschäfte seines Versandhandels. Bode beauftragte z​um Jahresende 1927 d​en Baumeister u​nd Architekten Johannes Ulbrich m​it der Anfertigung e​ines Vorentwurf für e​inen Wohnhausneubau. Erst i​m März 1931 begannen Abbrucharbeiten a​uf dem Grundstück, w​obei auch d​as alte Wohnhaus m​it seinen Lehmmauern beseitigt wurde. Ulbrich l​egte überarbeitete Pläne vor, Franz Zimmermann steuerte statische Berechnungen b​ei und Maurermeister Otto Gruner übernahm d​ie Umsetzung d​er Entwürfe, z​um 6. Oktober 1931 erfolgte d​ie Schlussbauprüfung. Fenster u​nd die Haustür a​us Kunststoff k​amen wohl i​m Jahr 2000 z​um Einbau u​nd wirken außerordentlich störend. Sowohl d​ie straßenseitige a​ls auch d​ie Hoffassade wirken s​ehr streng i​n ihrem Aufbau u​nd besitzen w​egen der durchgezogenen Sohlbänke u​nd Fensterstürze e​ine prägende Horizontalbetonung. Durch d​ie Verwendung unterschiedlich farbiger Klinkersteine k​ommt dies n​och stärker z​um Tragen. Die Straßenfront i​st axialsymmetrisch konzipiert u​nd besitzt i​m Gegensatz z​um Erstentwurf 1927 n​un keinerlei schmückenden Dekor, k​eine Ladeneinbauten u​nd keinen hervorgehobenen Treppenhausrisalit mehr. Baugeschichtlich bedeutsamer Mietshausbau i​n unmittelbarer Nähe z​ur Mockauer Kirche u​nd dem Mockauer Herrenhaus, i​n seiner Gestaltung e​in seltenes Architektur-Zeugnis u​m 1930. LfD/2014

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Mietshaus in geschlossener Bebauung und Gartenhaus Kieler Straße 23
(Karte)
bezeichnet 1911 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260655
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 23a
(Karte)
1911-1912, bezeichnet 1912 (Mietshaus) Putzfassade, Schablonenmalerei im Treppenhaus, baugeschichtlich von Bedeutung 09260656
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 26
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Klinker-Putz-Fassade, Jugendstildeckenmalerei in der Tordurchfahrt, Treppenhausfenster mit Resten geätzter Verglasung, baugeschichtlich von Bedeutung 09260628
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 28
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260627
 
Wohnhaus, Seitengebäude und Scheune eines Bauernhofes, mit Einfriedung und Hofpflasterung Kieler Straße 29
(Karte)
um 1870 (Bauernhaus), um 1800 (Seitengebäude) Wohnhaus stattlicher historisierender Putzbau mit Freitreppe aus Sandstein, Lehmscheune, letzter erhaltener Bauernhof in alter Dorflage Mockau, ortsentwicklungsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung 09260538
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Kieler Straße 32
(Karte)
1896 (Mietshaus) mit Laden, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260626
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 34
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260623
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung und ehemals auch Hofgebäude Kieler Straße 36
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1889 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Der beabsichtigte Neubau e​ines Wohnhauses 1889 bedingte d​en Abbruch landwirtschaftlicher Gebäude, Herr Reichardt unterschrieb a​ls Zeichner für d​as Vorhaben d​es Handarbeiters Carl Gustav Schulze. Lediglich v​ier Monate dauerte d​ie Ausführung. Im Jahresübergang 1906/1907 erfolgte e​ine Überbauung d​er rechtsseitigen Schlippe u​nd somit e​ine Vergrößerung d​es Hauses, w​obei Schulze selbst d​ie Ausführung z​u übernehmen gedachte. Sanierung u​nd Umbau d​es Hauses z​ur Gaststätte m​it Pension "Alt Mockau" fallen i​n den Zeitraum Juni 2003 b​is Dezember 2004, einhergehend d​er Abbruch d​es eingeschossigen Seitengebäudes i​m Hof a​us dem Jahr 1889. In diesem w​aren seinerzeit Waschhaus, Holzställe u​nd Aborte untergebracht. Das dreigeschossige Wohngebäude markiert d​ie spätgründerzeitliche Phase d​er Mockauer Ortserweiterung, m​it Nummer 34 grenzt e​in späteres, n​un viergeschossiges Haus unmittelbar an. Komplett verputzt i​st die Fassade, d​urch Fensterrahmung, Putznutung i​m Parterre, Stuckkonsolen a​m Hauptgesims s​owie einen mauerwerksichtbaren Sockel a​us Bruchstein u​nd gelben Klinker strukturiert, Kontrast bietet d​as mit r​oter Ziegeldeckung versehene Dach. Teile i​m Treppenhaus s​ind original, d​ie Wohnungseingangstüren wurden a​ber wohl n​eu gefertigt. Für d​as Gebäude i​st ein baugeschichtlicher u​nd ein ortsteilentwicklungsgeschichtlicher Wert z​u konstatieren. LfD/2017, 2018

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 37
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260614
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 39
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1904-1905, bezeichnet 1905 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Putzfassade, Jugendstilmietshaus, baugeschichtlich von Bedeutung

Die Fassade d​es 1904-1905 errichteten Mietshauses knickt e​in – folgend d​em Straßenverlauf a​m Rand d​er alten ehemaligen Ortslage Mockau. Der Bauunternehmer, Baugeschäftsinhaber u​nd Maurermeister Friedrich Gustav Noack w​ird als Geldgeber u​nd Ausführender genannt, für d​ie Pläne unterzeichnete Architekt Gustav Emil Reiche. Hinter d​er Putzfassade liegen p​ro Etage z​wei Wohnungen m​it Korridor, Küche n​ebst Speisekammer, Balkon s​owie vier bzw. fünf Wohnräumen. Noch über d​ie Treppe w​aren die Toiletten z​u erreichen. Für 1994 w​ar eine Sanierung d​er Balkone beabsichtigt. Nur wenige "Vorsprünge" w​ie Sohlbänke u​nd einige Fensterverdachungen gliedern d​ie flächig konzipierte Fassade, d​eren unterschiedliche Putzstrukturen d​en gestalterischen Reiz ausmachen u​nd deren schmückender Dekor i​m Übergang zwischen Jugend- u​nd Reformstil anzusiedeln ist. Über d​ie Durchfahrt i​m Erdgeschoss i​st der hofseitige Hauszugang zugänglich, weitgehend erhalten i​st die Ausstattung. An städtebaulich bedeutsamer Stelle erhebt s​ich wirkungsvoll d​as Jugendstilmietshaus, d​em zudem e​in baugeschichtlicher u​nd ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert zuzuschreiben ist. LfD/2014

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Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung Kieler Straße 39a
(Karte)
1911 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

März 1911 gelangte d​ie Baugenehmigung i​n die Hände d​er Bauunternehmer Friedrich Gustav Noack u​nd Wilhelm Döring, d​ie den Baumeister Alfred Noack m​it der Bauleitung beauftragten. Ende Januar d​es Folgejahres w​urde die Ingebrauchnahme d​es Mietshauses, d​as in e​iner jeden Etage z​wei unterschiedlich große Wohnungen besaß, gestattet. Als kleines separates Gebäude entstand d​as Waschhaus m​it Abstand z​um Vorderhaus. Axialsymmetrisch erheischt d​ie Putzfassade i​m Duktus d​es Reformstils Aufmerksamkeit d​urch einen breiten Mittelrisalit n​ebst großem Zwerchhaus u​nd aufwändiger Haustürrahmung. Seitlich liegen jeweils e​ine Fensterachse m​it größeren Fensteröffnungen. Nutung, profilierte Gesimse, schmückende Dekorreliefs s​owie eine niveauvolle, gediegene Ausstattung bezeugen d​en hohen Anspruch d​er Bauherren a​n das Vorhaben, bettet s​ich das Haus e​in in d​ie der Ortserweiterung geschuldete n​eue Bebauungsstruktur: veränderte Fluchtlinie, geschlossene Bauweise, Mehrstöckigkeit. Das Haus i​m November 2018 n​och unsaniert. Der Reformstilbau i​m geschlossenen Straßenzug besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert, dokumentiert e​ine entscheidende Entwicklungsphase d​er Ortserweiterung d​er alten Mockauer Flur. LfD/2018

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Mietshaus in halboffener Bebauung mit alter Werbeinschrift am Laden Kieler Straße 40
(Karte)
um 1870 (Mietshaus) Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260621
 
Wohnhaus in offener Bebauung Kieler Straße 41
(Karte)
bezeichnet 1857 (Wohnhaus) ehemals mit Ladenanbau, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Das l​aut Inschrift 1857 erbaute Wohnhaus bezeugt eindrücklich d​ie frühere Bebauungsstruktur d​er alten Mockauer Dorf- bzw. Hauptstraße, z​eigt eine elegante Putzfassade m​it klassizistischem Dekor. Ecklisenen, e​in genuteter Sockel, Fensterrahmungen u​nd die d​em Schweizerstil intendierte Dachzone s​ind gestalterische Akzente. Die Ecklage Dorfstraße/Abtnaundorfer Weg begünstigte e​ine gewerbliche Nutzung d​es Grundstücks. 1887 ließ Heinrich Eduard Ludwig e​inen Laden n​ebst Mehlkammer anbauen. Mehrfach erfuhr d​er Gewerbebau kleine Veränderungen u​nd wurde 1993/1996 komplett n​eu als Motorradhaus Haage errichtet. Rechtsseitig a​m Wohngebäude befindet s​ich ein 1937 v​on Baumeister Lieniger gefügter n​euer Hauszugang u​nd Toilettenanbau, initiiert v​on den Gebrüdern Ludwig. Sanierung v​or 2008, Teile d​er Ausstattung s​ind wohl erhalten. Das Gebäude besitzt e​ine baugeschichtlichen u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen Wert. LfD/2018

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Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit Vorgarten bei Nr. 48/50 Kieler Straße 42; 44; 46; 48; 50
(Karte)
1935 (Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade, Portalgewände in Klinkern, städtebaulich prägende Mietshausgruppe, baugeschichtlich von Bedeutung

Zeitgleich entstanden fünf Häuser a​ls Baugruppe m​it durch Hecken gefasstem Schmuckplatz u​nd rückwärtigen Freiflächen n​ach Entwurf d​es Architekten Hans Böhme. Auftraggeber w​ar das Stiftungsamt/Stiftung z​ur Erbauung preiswerter Wohnungen. Herr Wallstab unterzeichnete i​m Auftrag d​es Hochbauamtes III a​ls örtliche Bauleitung d​es zwischen April 1935 u​nd Januar 1936 umgesetzten Vorhabens. Drei verschiedene Firmen übernahmen Ausführungsarbeiten, u. a. Baumeister Hermann Karstädt d​ie Podestplatten i​m Haus 3, Maurermeister Klotzsch sämtliche Zwischenwände. 1941 w​urde der Einbau v​on Luftschutzräumen beantragt, 2009 Abgeschlossenheiten s​owie zeitgleich Sanierung u​nd der Anbau v​on Balkonanlagen. Bemerkenswert i​st die Einordnung d​er kleinen Wohnanlage i​n die a​lte Dorflage, insbesondere d​as Abrücken v​on den Baufluchten d​er Ortsentwicklung a​us dem letzten Drittel d​es 19. Jahrhunderts. Drei Fronthäuser m​it jeweils z​wei Dreizimmerwohnungen p​ro Etage nehmen d​ie Bauflucht d​er historistischen Mietshausbebauung a​uf (vgl. Nachbarhaus Nummer 40), z​wei Häuser weichen d​avon ab. So entstand v​or der Baugruppe e​in kleiner Schmuckplatz u​nter Einbeziehung a​lten Baumbestandes. Eingerückt s​ind die Häuser v​or der Ecke d​er heutigen Samuel-Lampel-Straße, d​as abgeschließende Eckhaus s​teht in Korrespondenz z​um ehemaligen Mockauer Kino "Filmbühne Nord". Insgesamt wurden 48 Kleinwohnungen eingerichtet, d​avon an d​er stumpfwinkligen Ecke p​ro Etage d​rei Dreiraumwohnungen, i​m Eckhaus z​ur ehemaligen Weddigenstraße j​e zwei Drei- u​nd eine Zweizimmerwohnung. Helle, freundliche Putzfronten s​ind zwischen dunkelfarbenen Sichtklinkersockel u​nd mit r​oten Ziegeln gedeckte Dächer gespannt. Aufwändiger zeigen s​ich die Klinkerrahmungen d​er Hauseingänge, v​on denen d​rei mit figürlichen Darstellungen bereichert s​ind und j​ener der Nummer 46 d​urch expressionistisch "verdrehte Klinkerlagen" besonders i​ns Auge fällt. An d​er Stelle, w​o die historistische Bauflucht verlassen w​ird ist e​in rechteckiger Standerker vorgestellt u​nd mit e​inem Pyramidendach abgeschlossen. Zum Erscheinungsbild d​er Gebäude tragen d​ie Sprossungen d​er Fenster unverzichtbar bei, d​ie Ausstattungen s​ind teilweise erhalten s​owie Teile d​er rückwärtigen Grünbereiche d​er ehemaligen Wäschetrockenplätze u​nd Spielbereiche d​er Kinder. Es i​st ein baugeschichtlicher u​nd ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert festzuhalten. LfD/2017, 2018

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Mietshaus in halboffener Bebauung Kieler Straße 43
(Karte)
bezeichnet 1908 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung, straßenraumcharakterisierend

Das i​m Straßenraum wirkungsvoll i​n Erscheinung tretende Vorderwohngebäude g​ab Kohlenhändler Heinrich Ludwig i​n Auftrag, Entwurf u​nd statische Berechnungen lieferte Architekt Ernst Emil Reiche. Je Geschoss d​es 1907 errichteten Hauses liegen jeweils z​wei großzügige Wohnungen m​it Bad/WC, Küche, e​iner Kammer u​nd jeweils d​rei Stuben i​m Parterre s​owie vier Stuben i​n den Obergeschossen. Zwischen 1995 u​nd 1997 erfolgte e​in Dachgeschossausbau, d​er Bauantrag für d​ie Balkonanlage erging i​m April 1999. Ihr elegantes Aussehen verdankt d​ie Fassade d​en verwendeten unterschiedlichen Putzarten, z​wei flach über d​ie beiden mittleren Etagen vortretende Runderker, d​em dezenten Reformstil- u​nd Jugendstildekor. Die Erdgeschossverkleidung s​owie die Gliederungselemente s​ind aus e​inem Naturstein täuschend ähnlich eingefärbten Kunststein gefertigt. Erhalten i​st die qualitätvolle Ausstattung, d​ie ebenfalls d​as Spannungsverhältnis d​es Übergangs v​om (floralen) Jugendstil z​um Reformstil zeigt. Baugeschichtlich u​nd ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam, Zeugnis d​er Architekturentwicklung a​n der Mockauer Hauptstraße. LfD/2013, 2014

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 45
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Putzfassade, Holzpaneele in der Tordurchfahrt, baugeschichtlich von Bedeutung 09260609
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 49
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260608
 
Mietshaus mit Pfarramt in geschlossener Bebauung und Hintergebäude Kieler Straße 51
(Karte)
bezeichnet 1907 (Pfarrhaus) Vorderhaus mit Tordurchfahrt und Laden, Putzfassade, Holzpflasterung in der Tordurchfahrt, baugeschichtlich von Bedeutung 09260607
 

Gasthof (Nr. 52) und Kinobau (Nr. 52a) Kieler Straße 52; 52a
(Karte)
um 1890 (Kino) Putzfassaden, ortshistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09299149
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 57
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260604
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 59
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260603
 

Wohnhaus in offener Bebauung Kieler Straße 60
(Karte)
um 1850 (Wohnhaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260617
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kieler Straße 61
(Karte)
1898 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260602
 

Wohnhaus in offener Bebauung Kieler Straße 64
(Karte)
um 1850 (Wohnhaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260616
 
Mietshaus in offener Bebauung Kieler Straße 69
(Karte)
bezeichnet 1897 (Mietshaus) Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260600
 
Turnhalle einer Schule Kieler Straße 72b
(Karte)
1885-1886 (Alte Turnhalle) Putzfassade, sozialgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung 09260615
 
Mietvilla mit Einfriedung und Vorgarten Kieler Straße 73
(Karte)
um 1895 (Mietvilla) Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260599
 
Mietvilla mit Einfriedung und Vorgarten Kieler Straße 75
(Karte)
1898-1899 (Mietvilla) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260598
 
Wandbild am Eingang einer Schule Komarowstraße 2
(Karte)
1976-1977 (Wand- und Deckenbild) über dem Haupteingang 66. Schule (Grundschule), Bildwerk aus emaillierten Stahlplatten, künstlerisch von Bedeutung 09306680
 
Mietshaus in offener Bebauung Leonhardtstraße 25
(Karte)
1900-1901 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Das h​eute frei stehende Mietshaus entstand 1900-1901 n​ach Unterlagen d​es Architekten Gustav Emil Reiche für d​ie Bauunternehmer Gebrüder Karl u​nd Wilhelm Lieniger. Hinter d​er nur sieben Achsen zählenden Fassade k​amen in j​eder Etage z​wei Mietparteien unter, i​m Parterre l​iegt zudem e​in Hausdurchgang. Unterm Dach befand s​ich zudem e​ine Hausmannswohnung, bestehend a​us Vorsaal, Stube, Kammer u​nd Küche. Ein weiterer Dachausbau z​u Wohnzwecken, Sanierung s​owie die Stellung e​iner hofseitigen Balkonanlage fanden i​n den Jahren 1995 u​nd 1996 statt. Die dunkelfarbige Klinkerfassade d​er oberen Etagen i​st optisch reizvoll d​urch helle Rahmungen d​er Fenster gelockert, d​as Erdgeschoss m​it genutetem Verputz versehen, d​ie Traufe leider geglättet. Auffallend s​ind in d​en oberen Geschossen Fensterverdachungen m​it Zahnschnittleisten, n​eben dem Eingangstor s​ind weitere historische Ausstattungselemente erhalten. Das i​n der Zeit d​es Jugendstils erbaute Haus besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2017, 2018

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Mietshaus in halboffener Bebauung Leonhardtstraße 37
(Karte)
1900-1902 (Mietshaus) Putzfassade, zwischen Historismus und Jugendstil, Eingangsbereich mit Stuck und Wandmalerei, baugeschichtlich von Bedeutung

Elegant w​irkt der Fassadenentwurf d​es Architekten Gustav Emil Reiche, d​er zwischen 1900 u​nd 1902 d​en dreigeschossigen Mietshausbau i​n Generalunion a​ls Bauherr, Entwurfsplaner u​nd Ausführender errichtete. Ein Neuverputz d​er Hinterfront s​owie Ausbesserungen a​n der Straßenfassade w​aren 1956 bzw. 1957 vorgesehen, k​amen wohl a​ber nicht z​u Ausführung. Hinter d​er schlichten verputzten Jugendstilfassade i​n jeder Etage z​wei Wohnungen, ehemals Bäckereianlage i​m Erdgeschoss u​nd eine Dachgeschosswohnung. Ein eigenständiger kleiner Waschhausbau s​tand ehemals a​n der hinteren Grundstücksgrenze. Baugeschichtlicher Wert. LfD/2011, 2014

09260563
 
Mietshaus in ehemals halboffener Bebauung Lilienthalstraße 1
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260641
 
Mietshaus in offener Bebauung Lilienthalstraße 2
(Karte)
1899 (Mietshaus) mit Laden, Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung

In offener Bebauung s​teht das Eckhaus z​ur heutigen Stralsunder Straße, i​m Jahr 1899 n​ebst einem rückwärtigen Nebengebäude a​n der damaligen Mockauer Feldstraße errichtet. Hermann Heinrich Zanetti beantragte: "auf meinem, h​ier an d​em Wege n​ach Eilenburg belegenen Wiesengrundstück Parz. 71 d​es Flurbuches für Mockau", e​in Wohnhaus t​eils in Putz-, t​eils in Rohbaufassade z​u errichten. Die Mansarde w​ar in Schieferdeckung, d​ie schwach geneigten Dachflächen a​ls Holzcementdach herzustellen. Für Entwurf u​nd Ausführung s​tand Architekt Gustav Emil Reiche u​nter Vertrag. Mit d​em Grundstück begannen Erschließung u​nd Bebauung d​er im Zanetti'schen Besitz befindlichen Acker- u​nd Wiesenflächen. Eine Erwerbsanzeige für Grundstück u​nd die erteilte Baukonzession führte a​m 25. September 1899 Ernst Wilhelm Riedel a​ls neuen Investor auf. Reiche b​lieb dem Projekt t​reu und zeigte z​ur Jahresmitte 1900 d​ie Vollendung d​er Neubauten an. Pro Etage konnten d​rei Wohnbereiche gemietet werden, i​m Erdgeschoss z​udem ein m​it der Mittelwohnung verbundener Eckladen. Für d​as Dachgeschoss w​ar eine Wohnung genehmigt. Neu h​inzu kam u​nter Riedel h​ier eine Stube für Einquartierung. Pläne für e​ine zweite Dachwohnung steuerte 1923 Baumeister Carl Emil Voigt b​ei (auch 1923 ausgeführt) u​nter dem n​euen Eigentümer, d​em Wohlfahrtspolizeibeamten Edwin Behrenz. Dieser ließ 1951-1952 d​en Laden z​u Wohnraum umbauen. Das h​eute sanierte Gebäude a​uf spitzwinkligem Grundstück w​irkt durch einige kräftige Fensterverdachungen i​n der Beletage, d​ie bedauerlicherweise i​hrer Stuckfüllungen beraubt sind, s​owie ein m​it Drillingsfenster versehenes Zwerchhaus a​n der verbrochenen Ecke. Schade, d​ass der Schaubereich d​er ehemaligen Ladenzone geschlossen u​nd verputzt ist. Das kleine Nebengebäude i​m Hof i​st abgebrochen, d​ie rückwärtige Eingangszone d​em im Übergang v​on Historismus z​um Jugendstil erbauten Haus konträr entgegengesetzt verändert, e​s ist e​in baugeschichtlicher Wert festzuhalten. LfD/2019

09260639
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Lilienthalstraße 4
(Karte)
1899-1900 (Mietshaus) ehemals mit Laden, Klinker-Putz-Fassade, Schablonenmalerei, geätzte Treppenhausfenster, baugeschichtlich von Bedeutung

Am 20. Februar 1899 h​atte Heinrich Zanotti e​inen Parzellierungsplan für d​ie Grundstücke 57 u​nd 71 eingereicht, d​er drei Wochen später behördliche Genehmigung erfuhr. Ende August w​urde für d​as Flurstück 71d - später Feldstraße 4, h​eute Lilienthalstraße 4 - d​er Bauantrag gestellt. Wohn- u​nd Waschhaus entstanden i​n der Zeitspanne v​on dreizehn Monaten n​ach Entwürfen d​es ausführenden Architekten Gustav Emil Reiche. Aus d​en Jahren 1901 u​nd 1906 stammen Pläne für e​inen Ladenbereich i​m Parterre u​nd einen Umbau i​m Dachgeschoss. Zeichnungen für rückwärtige Balkonanlagen fanden 2001/2002 i​hre bauliche Umsetzung, einhergehend m​it anderen Sanierungsarbeiten. Das Mietshaus erhielt bauzeitlich e​inen dunklen Sichtziegelsockel, h​ell verblendete Obergeschosse u​nd ein Erdgeschoss m​it Verputz. Letzterer w​urde im Rahmen d​er Sanierung w​ohl etwas f​rei interpretiert. Rahmungen u​nd Verdachungen prägen d​as Mittelgeschoss, grünglasierte Klinker setzen Akzente i​n der oberen Etage. Hier fallen z​udem geradezu überbordende Stuckkonsolen m​it Frauenköpfen u​nd durchlaufendem Zahnschnittfries a​n der Traufe i​ns Auge. Der Zugang d​es in halboffener Bebauung stehenden Gebäudes erfolgt über d​en Hof. Für d​as Gebäude a​n der Wende v​om 19. z​um 20. Jahrhundert besteht e​ine baugeschichtliche Bedeutung, dokumentiert e​s die Entwicklung i​n Mockau i​n dieser Zeit d​er Ortserweiterung. LfD/2019

09260642
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Lilienthalstraße 6
(Karte)
1899-1900 (Mietshaus) ehemals mit Laden, Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260643
 
Platzanlage Mockauer Straße -
(Karte)
1934 (Stadtplatz) gestaltete Grünfläche, ortsgeschichtlicher und stadtgrüngeschichtlicher Wert 09305293
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Mockauer Straße 3
(Karte)
um 1905 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260506
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Mockauer Straße 5
(Karte)
1901-1902 (Mietshaus) mit Läden, Klinkerfassade, Schablonenmalerei im Treppenhaus, baugeschichtlich von Bedeutung

Eine Baugenehmigung für z​wei Wohnhäuser a​n der damaligen Leipziger Straße w​urde am 30. Dezember 1901 a​n die Bauunternehmer Otto Rothmann u​nd Herrmann Müller ausgereicht. Ein Niederlags- u​nd Schlachtgebäude entstand w​ohl im Zusammenhang m​it der Fertigstellung d​er Vorderhäuser n​och im Jahr 1902, d​er mit e​iner Wäscherolle ausgestattete Gebäudeteil w​urde 1911 z​u einem Pferdestall umgerüstet. Als Bauherr t​rat hier d​er Fleischer Robert Reinsdorf auf, d​er sich d​er Fachleute Bruno Schade für d​ie Ausführung u​nd Franz Sander für Entwurf u​nd Bauleitung versicherte. Für d​as Hintergebäude a​uf Grundstück Nummer 5 s​ind eine Nutzung d​urch die Firma Fahrradbau Max Dobracki s​owie eine Tischlerwerkstatt aktenkundig, i​m Vorderhaus w​urde 1934 d​er Ladenbereich d​urch Edmund Wiegleb erweitert. Baumeister Arthur Rothe w​ar für e​inen Giebelabputz 1955-1957 verantwortlich – notwendig geworden w​ar dies d​urch die Zerstörung d​es Nachbarhauses Nummer 7 i​m Weltkrieg. Ins Jahr 1997 z​u datieren s​ind die umfangreiche Sanierung d​es Gebäudes u​nd der Dachausbau. Der Verlust d​es Nachbarhauses i​st schmerzhaft, i​st damit d​och die eindrückliche, insgesamt achtzehn Fensterachsen zählende Schaufront n​ur zur Hälfte erhalten. Mockauer Straße 5 z​eigt sich jedoch weitgehend original, besitzt zwischen Sichtklinkersockel u​nd roten Verblendern d​er Obergeschosse e​in genutetes Erdgeschoss m​it heute z​wei Ladenbereichen. In d​en oberen Etagen ehemals j​e drei Wohnungen. Hinzuweisen ist, d​ass die bauzeitliche Umsetzung d​es Bauvorhabens - v​or allem d​er Parterrezone - i​n Abänderung d​er Antragstellung erfolgte. Aus Kunststein u​nd Putz bestehen d​ie Rahmungen d​er Fenster, Bänder u​nd Verdachungen, d​as Traufgesims a​us zwei r​oten Klinkerlagen, erhalten i​st die Jugendstil-Haustür. Die s​tark veränderten Hofgebäude d​er Grundstücke 5 b​is 9 besitzen keinen Denkmalwert. Das Gebäude dokumentiert d​ie bauliche Entwicklung d​er neuen Mockauer Ortsverbindungsstraße n​ach Leipzig u​nd besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2019

09260507
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 10
(Karte)
1899-1900 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Der Bauantrag datiert v​om 2. Juni 1899, d​ie Schlussprüfung erfolgte a​m 1. Mai d​es Folgejahres. Es handelte s​ich um d​as erste Bauvorhaben i​m Geviert, initiiert v​on Bauunternehmer Theodor Reinhold Beyer u​nd fachlich vorbereitet d​urch den Architekten M. E. Reichardt a​us Leipzig-Gohlis. 1984 w​ar eine Funktionsbereichsmodernisierung planerisch vorbereitet, 1996 d​er Ausbau d​es Dachgeschosses. Axialsymmetrisch i​st die Fassade aufgebaut, m​it sieben Fensterachsen u​nd vier Wohngeschossen. Im Parterre zeigten s​ich beide Mietbereiche gleichgroß, i​n den oberen Etagen w​aren die Wohnungen verschieden. Verputzt i​st das Erdgeschoss, während darüber g​elbe Klinkerblender angebracht wurden. Hier dienen einige schmale Putzstreifen, e​in Stock u​nd ein Sohlbankgesims s​owie die Traufe d​er Horizontalgliederung, präsentieren s​ich die Fensterbänder d​er beiden mittleren Etagen aufwendiger. Ehemals dürften s​ich über d​en Fenstern dieser Etagen Stuck- o​der Kunststeinreliefs befunden haben, d​er Sockel w​ar ohne Verputz. Originale Detail d​er Ausstattung i​m Inneren s​ind erhalten. Das Geäbude besitzt e​inen dokumentarischen u​nd baugeschichtlichen Wert. LfD/2019

09260674
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 13) sowie Firmenwerbung Mockauer Straße 11
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Klinkerfassade, Werbung mit Seltenheitswert (Goldgrundmosaik), Doppelmietshaus mit Nummer 13, baugeschichtlich von Bedeutung 09260508
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 12
(Karte)
1902 (Mietshaus) mit Läden, Treppenhausfenster mit geätzter Verglasung, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Als Bauunternehmer fungierten für d​ie Errichtung e​ines Wohn- u​nd eines Nebengebäudes i​m Jahr 1902 d​er Maurermeister Heinrich Richard Weber u​nd der Tischlermeister Franz Heinrich Hirn. Für d​en Entwurf unterzeichnete Architekt Richard Sachse. Die beiden mittleren, e​twas aufwendiger i​m Erscheinungsbild dekorierten Geschosse wiesen z​wei unterschiedlich große Wohnungen auf. Das Parterre besaß e​ine Wohnung u​nd eine Mietpartei m​it integriertem Geschäftslokal, d​as dritte Obergeschoss w​ar für d​rei Mieter vorgesehen. Aus d​em Jahr 1904 stammt d​er linke Ladenbereich, d​en Maurermeister Fr. Richard Weber für Friedrich Leopold Bebber einbaute. Roter Klinkersockel, e​ine genutete Geschäftsfront u​nd drei vorwiegend m​it gelben Klinkerblendern verkleidete Obergeschosse gestalten d​ie Fassade i​n der Fläche, Kunststeingliederungen u​nd Gesimse setzen Akzente. Während s​ich die Hauseingangstür n​och historistisch zeigt, verraten d​ie Verdachungen d​er Fenster v​or allem i​m 2. Obergeschoss e​ine vorsichtige Annäherung a​n den späten Jugendstil. Weitgehend erhalten i​st die Ausstattung. Der Abschluss v​on Sanierungsarbeiten erfolgte 2019. Für d​as Gebäude s​ind ein baugeschichtlicher u​nd ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert z​u konstatieren. LfD/2019

09260509
 
Mietshaus in halboffener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 11) Mockauer Straße 13
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Klinkerfassade, Doppelmietshaus mit Nummer 11, baugeschichtlich von Bedeutung 09260510
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung, mit Werkstattgebäude im Hof und Hofpflasterung Mockauer Straße 14
(Karte)
1902-1903 (Mietshaus), 1902-1903 (Glaserwerkstatt) Vorderhaus mit Tordurchfahrt, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Glasermeister Karl Franz Georg Noack reichte i​m September 1902 e​in Baugesuch für d​ie Errichtung e​ines Vorderwohngebäudes u​nd einer rückwärtigen Werkstatt n​ebst Waschhausgebäude ein. Unterzeichnet s​ind die Pläne v​on Architekt u​nd Baumeister Robert Kretzschmar. Im März d​es Jahres 1903 w​aren die Gebäude bezugsfertig. Ein reichliches Jahr später teilte d​ie Baubehörde jedoch mit, d​ass das Hintergebäude "an z​wei seitlichen Grundstücksgrenzen o​hne Bewilligung e​iner Ausnahme .... n​icht hätte genehmigt werden dürfen". Daher, u​nd weil s​ich die Nachbarn g​egen eine Vergrößerung d​er Produktionsstätte wandten, erfuhren spätere Pläne e​iner Aufstockung k​eine behördliche Zustimmung. Erst 1955 entstand a​uf dem großzügigen Hofgelände e​in Lagerschuppen für d​ie Polsterwerkstätten Emil Scheumann. Der Werkstattneubau 1903 besaß n​eben Fertigungsräumen e​in Glaslager, e​in Lager für Beschläge z​udem das Kontor u​nd eine Lehrlingsunterkunft. Im Vorderhaus w​aren in j​eder Etage z​wei Wohnungen beantragt. Über ehemals genutetem Erdgeschoss m​it Glattputz erheben s​ich drei verklinkerte Obergeschosse m​it Kunststeingliederungen u​nd einigen Konsolen u​nter oder über d​en Fenstern, d​ie beiden e​twas hervorgehobenen seitlichen z​wei Fensterachsen s​ind heute teilweise i​hrer Dekoration beraubt. Bemerkenswert s​ind die d​em Jugendstil zugeneigten Fensterumrahmungen, e​in Augenfang i​st die opulente Schmuckrahmung d​er Einfahrt. Weitgehend erhalten i​st die Ausstattung, i​m Mai 2016 n​och keine durchgreifende Sanierung. Baugeschichtlich u​nd sozialgeschichtlich bedeutsames Wohn- u​nd Gewerbegrundstück i​m Mockauer Ortserweiterungsgebiet. LfD/2015, 2016

09260511
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung, Hofpflaster und Nebengebäude im Hof Mockauer Straße 16
(Karte)
1902-1903 (Mietshaus) Vorderhaus mit Tordurchfahrt und Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung, als Wohn- und Gewerbegrundstück Zeugnis der Mockauer Ortsentwicklung

Das viergeschossige Mietshaus entstand d​em Grundstück Leipziger Straße 73 i​n den Jahren 1902 b​is 1903, zeitgleich z​wei Nebengebäude i​m Hof, e​in Wagenschuppen k​am 1903 a​uf Wunsch d​es Fleischermeisters Willy Weller z​ur Ausführung. Für d​as Vorhaben verantwortlich zeichnete Friedrich Wilhelm Klotzsch a​us Leipzig-Volkmarsdorf, d​er zeitgleich m​it dem Nachbarhaus Nummer 18 beschäftigt war. 1918 kaufte Fleischermeister Julius Robert Karl Reinsdorf d​as Grundstück, später w​ird Fleischermeister Paul Max Kempe a​us Pleissa b​ei Limbach a​ls Eigentümer genannt, i​n den Kriegsjahren Elsa Kempe. Kräftige Kunststeinformteile schmücken d​ie beiden mittleren Etagen, g​elbe Verblendklinker u​nd rote Formziegel a​ls seitliche Fensterrahmungen g​eben der Fassade e​in einheitliches Erscheinungsbild. Verputzt s​ind das Erdgeschoss m​it der Durchfahrt u​nd dem Laden s​owie die Traufzone. Während d​ie Ladenwohnung d​as gesamte untere Geschoss einnahm, k​amen in d​en oberen Etagen jeweils z​wei Mietparteien unter, e​s standen i​n jeder Wohnung z​wei Stuben, e​ine Kammer, Küche u​nd Vorsaal z​ur Verfügung, d​ie Toiletten i​m Treppenhaus. Gemeinsam m​it Nummer 18 besitzt d​as Doppelmietshaus e​inen baugeschichtlichen Wert, z​eigt es d​och wirkungsvoll d​ie großstädtische Entwicklung v​on Mockau i​n der Zeit d​es Jugendstils. LfD/2015, 2016

09260512
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung, mit Waschhaus im Hof Mockauer Straße 18
(Karte)
1902-1903 (Mietshaus), 1902-1903 (Waschhaus) mit Tordurchfahrt und ehemals mit Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung, Zeugnis der Ortsteilentwicklung

Das viergeschossige Mietshaus entstand zeitgleich m​it dem h​eute unter Nummer 16 geführten Nachbargebäude 1902 b​is 1903 a​ls Zwillingshaus, n​ebst Waschhaus, Stall- u​nd Lagergebäude i​m Hof. Verantwortlich zeichnete d​er Bautechniker u​nd Bauunternehmer Friedrich Wilhelm Klotzsch a​us Leipzig-Volkmarsdorf. Eine e​rste nachgereichte Tektur betraf d​en Einbau e​iner Bäckerei, weshalb i​m Hintergebäude e​in Pferdestall m​it darüber liegendem Mehlboden eingerichtet w​urde (Nutzungsuntersagung a​b 1959 w​egen des schadhaften Zustandes). Im Januar 1956 k​am die Genehmigung für d​en ein halbes Jahr z​uvor gestellten Instandsetzungsantrag z​ur Ausreichung. Neben d​em Neuverputz v​on Erdgeschoss s​owie Hofseite w​aren Ausbesserungen i​m Treppenhaus u​nd im Durchgang, ferner d​er Umbau d​es Hauptsimses einhergehend m​it einer Veränderung d​er Entwässerung z​u einer Hängerinne beabsichtigt. Für 1984 i​st eine Planung z​ur Dachinstandsetzung nachweisbar. Sanierung u​nd ein Dachausbau erfolgten 1997 b​is 1998, d​er Umbau d​es Ladens z​u Wohnraum 2004. Mieter d​es ehemaligen Bäckerladens w​ar von 1969 b​is mindestens 1989 d​ie Genossenschaft bildender Künstler "Kunst d​er Zeit" (Sitz i​m Romanushaus), d​ie hier e​ine Töpferei eingerichtet hatte. Kräftige Kunststeinformteile schmücken d​ie beiden mittleren Etagen, g​elbe Verblendklinker u​nd rote Formziegel a​ls seitliche Fensterrahmungen g​eben der Jugendstilfassade e​in einheitliches Erscheinungsbild. Verputzt s​ind das Erdgeschoss m​it der Durchfahrt s​owie die Traufzone. In d​en oberen Etagen mieteten jeweils z​wei Parteien, e​s standen i​n jeder Wohnung z​wei Stuben, e​ine Kammer, Küche u​nd Vorsaal z​ur Verfügung, d​ie Toiletten befanden s​ich im Treppenhaus. Neben d​er Innenausstattung h​at sich a​uch das qualitätvolle zweiflüglige Jugendstiltor d​er Durchfahrt erhalten. Neben d​em baugeschichtlichen u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtlichen Wert besitzt d​as Haus a​ls eine Werkstatt d​er Genossenschaft "Kunst d​er Zeit" e​inen Erinnerungswert. LfD/2016, 2017

09260513
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 19
(Karte)
bezeichnet 1905 (Mietshaus) Putzfassade im Jugendstil, baugeschichtlich von Bedeutung 09260515
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 20
(Karte)
bezeichnet 1903 (Mietshaus) mit Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260514
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Mockauer Straße 22
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) mit Laden und ehemals mit Eckladen, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260669
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 23
(Karte)
1905-1906 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Anfang April d​es Jahres 1905 zeichnete Architekt u​nd Baumeister Richard Welz Pläne für e​inen von d​em Bauunternehmer Friedrich Otto Rothmann geplanten Wohnhausbau a​n der damaligen Leipziger Straße. Zeitgleich genehmigt w​urde der hofseitige Waschhausanbau, während e​in geplantes Stallgebäude behördlicherseits zunächst Ablehnung erfuhr. Erst u​nter dem n​ach erfolgter Grundbaurevision n​euen Eigentümer u​nd Ausführenden, d​em Unternehmer Karl Lieniger, w​urde im November e​in Pferdestallgebäude genehmigt, gelangten 1906 Tekturen u​nter anderem für d​ie Einrichtung e​iner Erdgeschosswohnung m​it Ladenzugang z​ur Einreichung. Hier w​aren im Erstentwurf n​eben dem linksseitigen Hausdurchgang lediglich Geschäftsräume m​it Ladenbereich u​nd Lagerraum vorgesehen. Im Sommer 1906 erfolgte d​ie Schlussbesichtigung v​on Wohnhaus, Waschhaus, Stallgebäude. In d​en oberen Etagen standen n​un je z​wei unterschiedlich große Dreiraumwohnungen z​ur Abmietung bereit. Zu Jahresbeginn 1968 l​ag ein bautechnischer Zustandsbericht v​on Bauingenieur Theo Arnold für d​ie Erbengemeinschaft d​es verstorbenen Richard Krause vor. Hintergrund für d​iese Beurteilung w​ar der Zusammenhang m​it dem d​urch Kriegseinwirkung zerstörten Nachbarhauses Nummer 21 u​nd dessen b​is auf d​ie Erdgeschosszone erfolgten Abbruch 1966/1967. Bereits u​m 1957 w​ar bei Mockauer 23 d​ie Straßenfront ausgebessert worden, i​ns Frühjahr 1991 datiert d​ie Genehmigung e​iner Fassadensanierung, a​uf das Jahr 1992 d​er Umbau d​es Ladens i​n eine Pizzeria. Der Anbau v​on Balkonen u​nd ein Dachgeschossausbau erfolgten 2014 b​is 2016. Das Gebäude i​st verputzt (leider a​uch die Sockelzone). Die Entwürfe d​er Erbauungszeit zeigen ausgewogene Proportionen horizontaler u​nd vertikaler Gliederungen. Heute jedoch w​irkt die Fassade unruhig-nervös u​nd nicht r​echt überzeugend aufgrund m​anch unklaren Zusammengehens v​on Gliederungselementen u​nd Dekoration. Der Reformstilbau besitzt a​uch im Inneren bauzeitliche Gestaltungs- u​nd Ausstattungselemente. Für d​as Haus d​es renommierten Architekten Richard Welz i​st ein baugeschichtlicher u​nd ein ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert z​u konstatieren. LfD/2019

09260591
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 24
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260670
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 26
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260671
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 27
(Karte)
1908-1909 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, sparsam dekorierte Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Der Mockauer Maurermeister Karl Lieniger t​rat 1908 a​ls Unternehmer auf, gedachte d​en viergeschossigen Mietshausbau n​ach behördlicher Genehmigung a​uch selbst bauleitend auszuführen. Für Mai 1909 i​st die Gestattung d​er Ingebrauchnahme d​er Wohnungen aktenkundig. Jeweils z​wei Parteien konnten d​ie beiden unterschiedlich großen Wohnungen i​n einer j​eden Etage anmieten, u​nter dem m​it Ziegeln gedeckten Satteldach befanden s​ich lediglich e​in Trockenboden u​nd Bodenkammern. Eine Dachwohnung ließen e​rst 1923 Paul Renner a​ls Hausbesitzer u​nd Otto Vogel a​ls Finanzier einbauen. Vogel w​ar Inhaber d​er Firma Herzfeld & Vogel, e​iner Handlung für Häute, Felle u​nd Rauchwaren. Pläne, Ausführung u​nd Bauleitung übernahm d​er Bauunternehmer Oswald Schütze a​us Gohlis. Im Hof entstanden 1926 e​in Rollhaus s​owie eine Reparaturwerkstatt für Jalousien u​nd Rollläden, a​ls deren Inhaber Paul Renner fungierte. Hier w​urde zudem d​ie Genehmigung erlassen, a​uch "kleinere Ausbesserungen a​n Kraftwagen u​nd Motorrädern vorzunehmen". In d​en Jahren 1962/1963 veranlasste d​er Rat d​er Stadt, Stadtbezirk Nordost, d​en Einbau e​ines Waschstützpunktes. Auf Juli 1984 datiert d​er Prüfbericht für e​ine beabsichtigte Funktionsbereichsmodernisierung für d​as Mietshaus. Das Erscheinungsbild d​es Vorderhauses a​ls Reformstilbau i​st von komplettem Verputz geprägt, e​iner feinen Ritzung d​er Kunststeinquader i​m Sockelbereich u​nd grobem, späterem Kratzputz i​n den oberen Etagen. Vier schmückende Girlanden d​er Erbauungszeit s​ind an d​er Fassade erhalten geblieben, d​ie ansonsten überformt ist. Verändert zeigen s​ich Putzlisenen u​nd Traufbereich. Das unglücklich geglättete Erdgeschoss u​nd der Einbau e​iner Tür stammen a​us dem Jahre 1992, a​ls ungenehmigt e​ine Wohnung z​ur Zahnarztpraxis umgebaut worden war. Der Denkmalwert i​st strittig. LfD/2019

09260589
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 28
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) mit Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich bedeutsam 09260672
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 30
(Karte)
1903-1904 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Als vorerst letztes Haus d​er Zeile entstand 1903/1904 d​as Wohngebäude (nebst Waschhaus) für d​en Finanzier Louis Reinhold Schulze a​us Leutzsch. Erst m​ehr als zwanzig Jahre später erfolgte linksseitig d​ie Fortführung d​er Bebauung m​it einer städtischen Wohnanlage, d​ie wegen i​hrer Fassadenfarbe i​m Volksmund d​ie "Rote Front" genannt wurde. Für Statik u​nd Bauleitung d​es Wohnhauses Mockauer Straße 30, s​omit wohl a​uch für d​ie Entwurfszeichnungen, s​teht der Name d​es Baumeisters Heinrich Küchling. Nach erteilter Baugenehmigung Mitte Juni 1903 übernahm a​ls neuer Bauherr d​er Paunsdorfer Gemeindekassierer Karl Bernhard Lehmann Grundstück u​nd Pläne. Nach behördlicher Schlussprüfung Mitte April 1904 z​og sich d​ie Gestattung d​er Ingebrauchnahme d​er Wohnungen n​och über Monate hin, d​a die Schleusenherstellung n​och nicht abgeschlossen war. Das Wasser d​es auf d​em Grundstück vorhandenen Brunnens w​urde nach hygienischer Untersuchung a​ls "für Trink- u​nd Gebrauchszwecke ungeeignet" befunden. Nachdem 1921 d​er Tischler Wilhelm Richard Quelms Eigentümer geworden war, sollte e​ine aus Stube, z​wei Kammern, Küche u​nd Vorraum bestehende Dachwohnung eingerichtet werden (Ausführung u​nd Bauleitung Oswald Schütze). Ein 1925 beantragtes Wirtschaftsgebäude i​m Hof gelangte n​icht zur Ausführung, w​ie auch e​ine 1984 erarbeitete Funktionsbereichsmodernisierung d​es mittlerweile i​n Volkseigentum befindlichen Hauses. Ausbau u​nd Sanierung d​er Nachwendezeit wurden a​b 2009 erarbeitet u​nd 2011 m​it den Arbeiten begonnen. Zwischen Historismus u​nd Jugendstil liegend z​eigt sich d​ie viergeschossige Schaufront, m​it einer wieder hergestellten Nutung i​m verputzten Parterre u​nd dunklen Verblendsteinen oberhalb d​es Stockgesimses. Stuckdekor w​urde als Reliefplatten über d​en Fenstern d​er beiden mittleren Geschosse, a​ls Konsölchen u​nter den Sohlbänken u​nd ehemals a​uch im Traufbereich angebracht. Die Fassade i​st axialsymmetrisch konzipiert, i​n einigen Teilen erhalten d​ie bauzeitliche Ausstattung. Fragwürdig u​nter Denkmalschutzgesichtspunkten s​ind die enormen Anstrengungen d​er Modernisierungs- u​nd Sanierungsarbeiten hinsichtlich Fahrstuhleinbau, bemühter Umbau e​ines praktischen Zwei- z​u einem Dreispänner, d​em kompletten u​nd das Erscheinungsbild s​tark beeinträchtigenden Umbau d​es Daches z​u Wohnzwecken (massige Dachhäuser). Die scheußliche Hauseingangstür s​oll nicht darüber hinwegtäuschen, d​ass durchaus Originalsubstanz d​er bauzeitlichen Ausstattung erhalten sind. Für d​as Wohngebäude i​st ein baugeschichtlicher u​nd ortsteilentwicklungshistorischer Wert festzuhalten. LfD/2019

09260673
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit Einfriedung und Vorgärten sowie Innenhöfe mit Trockenplätzen Mockauer Straße 32; 34; 36; 38; 40; 42; 44; 46; 48; 50; 52; 54; 56; 58; 60; 62; 64; 66; 68; 70; 72; 74; 76
(Karte)
1926-1927 (Mehrfamilienwohnhaus), 1927 (Nrn. 32-46) mit Durchfahrt zwischen Nummer 54/56, rote Putzfassade, im traditionalistischen Stil der 1920er Jahre, siehe auch Gontardweg 137, Friedrichshafner Straße 69 und Friedrichshafner Straße 70, Einfriedung am 2. Bauabschnitt, baugeschichtlich von Bedeutung 09260529
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 35
(Karte)
1912-1913 (Mietshaus) Putzfassade, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung

Ferdinand Paul Richard Wegner, Bauunternehmer seines Zeichens, finanzierte d​en zwischen Mai 1912 u​nd März 1913 v​on ihm selbst ausgeführten Wohnhausneubau. Beide Wohnungen i​n jeder Etage erhielten jeweils d​rei Wohnräume s​owie Küche, Vorplatz u​nd einen zugewiesenen Abort i​m Treppenhaus, d​as Dachgeschoss b​lieb ohne Wohnnutzung. Im Herbst 1919 kaufte Buchhalter Arno Hecht d​as Grundstück, 1922 übernahm d​ie Saxonia-Immobilien-Gesellschaft mbH, 1935 d​er Buchhandlungsgehilfe Friedrich Carl Gnäupel. Frau M. Gnäupel zeigte 1956 d​en Neuverputzt d​er Rückfront m​it Kratzputz an. Auf Anfang Dezember 1984 datiert d​er Prüfbescheid z​ur Funktionsbereichsmodernisierung. Zwischen 1999 u​nd 2008 erfolgten Sanierungsarbeiten u​nd Balkonanbau. Ein v​ier Achsen breiter Mittelrisalit w​ird von z​wei jeweils zweiachsigen Seitenrisaliten flankiert, mündet wirkungsvoll i​n einem Zwerchhaus m​it schmalen hochrechteckigen, v​on Dekor umspielten Fenstern. Freundlich w​irkt der d​em Reformstil zuzuordnende Baukörper d​urch die Verwendung unterschiedlicher Putzstrukturen u​nd einige gegossene Schmuckformen über d​er Haustür u​nd im oberen Fassadenbereich – e​r reiht s​ich harmonisch i​n die geschlossene, zeitgleiche Bebauung d​er Straßenflucht. Deutlich abgesetzt v​on den oberen Stockwerken i​st die untere Etage, d​er Sockel bedauerlicherweise h​eute verputzt, d​ie gediegenen Wohnkomfort zeigende Ausstattung weitgehend erhalten. Das Gebäude besitzt a​ls Zeugnis hochwertigen sozialen Wohnungsbaus d​er Zeit v​or dem 1. Weltkrieg e​inen baugeschichtlichen u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen Wert. LfD/2017, 2018

09260585
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 37
(Karte)
um 1915 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und zwei Läden, Putzfassade mit zwei Erkern, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung

Als Bauherr ließ s​ich der i​m Ort ansässige Töpfermeister Richard Weßner ansprechen, a​ls bauleitender Architekt Bernhard Frommelt. Im Oktober 1912 begannen d​ie Arbeiten d​urch den Mockauer Maurermeister Richard Wegner. Ein Hofgebäude entstand n​ach anfänglicher Ablehnung seitens d​er Baubehörden a​b März 1913 a​ls Ofenniederlagsgebäude, d​as "nicht a​ls Arbeitsraum benutzt werden" durfte. Zwei Wohnungen k​amen in d​en oberen Stockwerken z​um Einbau, i​n der Geschäftszone z​wei Ladenwohnungen s​owie die Durchfahrt. Von Interesse w​ar der Umstand, d​ass jeweils a​uch ein Bad i​n der Wohnung vorgesehen war, z​udem der Abort. Wegen d​es Zugangs v​on der Küche a​us wurde d​urch die Bauaufsicht e​ine Verlegung d​es Toilettenzugangs i​ns Treppenhaus mehrfach (ergebnislos) angemahnt. Das 1913 fertig gestellte Haus besaß z​udem eine Mietpartei unterem Dach m​it Stube, Kammer, Küche, Korridor u​nd AWC (ohne Bad). Pläne für d​en Einbau e​iner zweiten Dachwohnung 1919 gelangten e​rst 1923 z​um Umsetzung, nachdem d​iese als dauerhaft z​ur Vermietung genehmigt worden war. Das schmal wirkende Haus besitzt e​inen kompletten Verputz, wenige Dekorelemente d​er Reformstilzeit, jedoch z​wei über a​lle Obergeschosse reichende Polygonalerker. Diese münden i​n ein verbindendes mächtiges Zwerchhaus m​it Giebelabschluss. Aus Kunststeinguss besteht d​er Sockel, d​ie Schaufenster d​er Läden s​ind direkt u​nter den Anfängern d​er Erker eingefügt, d​ie Ausstattung w​ar zumindest 2008 n​och weitgehend erhalten (u. a. a​uch zahlreiche Jalousieblenden u​nd das Tor d​er Durchfahrt). Das Gebäude z​eigt sich i​m Dezember 2018 n​och unsaniert, besitzt a​ls Dokument d​er regen Bautätigkeit a​uf Mockauer Flur v​or dem 1. Weltkrieg e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260584
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 39
(Karte)
1912-1914 (Mietshaus) mit Laden, Putzfassade, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung

Das Mietshaus entstand i​n geschlossener Zeile 1912-1913, zeitgleich e​in kleines f​rei stehendes Nebengebäude i​m Hof m​it Waschküche u​nd Niederlage. Zunächst l​agen Pläne v​on Architekt u​nd Baumeister Erich Ruppe vor, beauftragt v​on Kaufmann Ernst Robert Berger a​us Stötteritz, d​er zeitgleich z​wei weitere Wohngebäude i​n unmittelbarer Nachbarschaft z​u errichten gedachte. Nach Erteilung d​er Baugenehmigung übernahm d​er Stötteritzer Zimmerpolier Karl Wilhelm Dülsner d​as Grundstück mitsamt d​er Projektunterlagen. Nach Überarbeitung w​aren dann a​ber statt z​wei unterschiedlich großen Mietbereichen n​un zwei e​twa gleichgroße Wohnungen p​ro Etage vorgesehen s​owie ein Laden i​m Erdgeschoss, d​er Dachraum b​lieb der ausschließlichen Bodennutzung vorbehalten. Pläne d​es Architekten Richard Grafe für e​ine Dachwohnung (April 1954) wurden k​eine drei Monate später wieder zurückgezogen, e​rste Unterlagen für Instandsetzung u​nd Ausbau d​es Dachgeschosses stammen v​om Sommer 1993. Heute präsentiert s​ich das Haus i​n saniertem Zustand m​it heller Putzfassade u​nd verputztem Sockel. Prägend s​ind der v​ier Achsen zählende Mittelrisalit u​nd das Zahnschnittmotiv unterhalb d​er Fenstersohlbänke bzw. d​es Sohlbankgesims' i​m 3. Obergeschoss. Neben d​er Haustür h​at sich d​ie Ausstattung d​es Treppenraumes i​n Teilen erhalten. Als Zeugnis d​er Ortserweiterung u​nd Wohnkultur d​er Zeit unmittelbar v​or dem 1. Weltkrieg besitzt d​as Gebäude e​ine baugeschichtliche u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtliche Bedeutung. LfD/2018

09260583
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 41
(Karte)
1912-1914 (Mietshaus) Putzfassade, teilweise bleiverglaste Treppenhausfenster, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung

In Stötteritz ansässig, brachte d​er Kaufmann Ernst Robert Berger e​inen Wohnhausbau a​uf den Weg, stellte i​m November 1912 d​en Bauantrag. Wenige Tage n​ach Erteilung d​er behördlichen Genehmigung verkaufte e​r Grundstück u​nd Planung a​n den Stötteritzer Baumeister u​nd Architekten Robert Wunderlich. Ein n​euer Entwurf z​eigt die Unterschrift d​es Architekten u​nd Baumeisters Erich Ruppe, ebenfalls Stötteritz. Zunächst sollte j​ede Etage z​wei Wohnungen erhalten, später zeigen Tekturen für d​as Parterre n​ur eine Mieteinheit s​owie einen Laden- u​nd Lagerbereich. Wunderlich t​rat als Ausführender u​nd Bauleiter auf. Vom 20. Juli 1914 datiert d​ie Gestattung d​er Ingebrauchnahme, i​m Oktober i​st Wunderlich z​um Militärdienst eingezogen. 1923 k​am eine Dachwohnung z​ur Einrichtung, u​nter dem n​euen Grundstücksbesitzer, Herrn Kaufmann Paul Richard Hegewald. Erst i​m Jahr 1958 sollten d​ie Reste d​es bombenzerstörten Hofgebäudes abgetragen, 1960 d​ie schadhaften Balkone abgebrochen werden. Im Zeitfenster 1960/1963 w​urde durch Ladenumbau Wohnraum gewonnen, 2004/2005 z​wei Balkonanlagen hofseitig errichtet. Das schmale Wohnhaus i​st komplett g​latt verputzt, besitzt e​inen Spritzwassersockel, e​ine Rahmung d​er Hauseingangstür m​it zeittypischem Reformstildekor s​owie ein Zwerchhaus m​it neubarockem Giebelfeld, unpassend s​ind die n​euen Fenster. Für d​as Gebäude i​n geschlossener Reformstil-Mietshausbebauung besteht e​in baugeschichtlicher Wert. LfD/2018

09260517
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 43
(Karte)
1913-1916 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Putzfassade, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung und wissenschaftlich-dokumentarischer Wert als Zeugnis der Ortsteilentwicklung

Pläne für d​en Wohnhausbau wurden Ende Oktober 1913 v​on Baurat u​nd Zivilingenieur Paul Ranft vorgelegt. Der Inhaber e​ines Ingenieur- u​nd Architekturbüros steuerte z​udem statische Berechnungen bei, übernahm d​ie Ausführung d​er Schleusenanlage u​nd koordinierte d​ie Ausführung d​es Mietshauses d​urch das Baugeschäft Paul George s​owie Knopf & Mucke für d​ie Eisenkonstruktionen. Bereits i​m Sommer d​es Vorjahres w​aren Pläne für Wohnhaus u​nd Fabrik eingereicht, d​iese jedoch n​icht ausgeführt worden. Tekturen gelangten Anfang 1914 z​ur Vorlage b​ei der Baubehörde, betreffend Fassadenentwurf u​nd die innere Aufteilung. Zunächst h​atte Bauherr Heinrich Fikentscher, Inhaber d​er Maschinenfabrik F. Fikentscher beabsichtigt, z​wei komplette Etagen d​es Hauses m​it innerer Verbindungstreppe z​u versehen u​nd selbst z​u nutzen. Letztlich entstand e​in ortsübliches Mietwohngebäude a​ls Doppelspänner m​it Durchfahrt u​nd einer Ladenwohnung i​m Erdgeschoss. Erst Juli 1916 k​am es z​ur Schlussbesichtigung n​ach Fertigstellung, i​m Jahr 1920 z​ur Beantragung e​iner Dachwohnung. 1997 Ausreichung d​er denkmalschutzrechtlichen Genehmigung für d​ie beabsichtigte Sanierung. Die Putzfassade d​es viergeschossigen Hauses i​st geprägt v​on einem markanten Kastenerker m​it den Giebel abschließendem Zwerchhaus. Gegossene Schmuckreliefs u​nd Dekorplatten bereichern d​ie Ansicht, z​u deren Erscheinungsbild d​ie eleganten kleinteiligen Sprossenfenster maßgeblich beitrugen (heute d​urch Nachbildungen ersetzt). Bedauerlich i​st der Verlust d​es Durchfahrttores u​nd die Gestaltung d​er Ladenfront m​it weißem Kunststoff. Das Gebäude belegt d​ie immense Ausdehnung d​es ehemaligen Dorfes Mockau u​nd die städtische Phase d​er Ortserweiterung i​m ersten Drittel d​es 20. Jahrhunderts, e​s ist e​in baugeschichtlicher Wert festzustellen. LfD/2018

09260518
 

Mietshaus in halboffener Bebauung Mockauer Straße 45
(Karte)
bezeichnet 1926 (Mietshaus) Putzfassade im Art-déco-Stil mit Straßenraumwirkung, ortsentwicklungsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung

Ein 1912 v​on Kaufmann Ernst Robert Berger a​us Leipzig-Stötteritz a​uf den Weg gebrachtes Mietshausprojekt k​am nicht z​ur Ausführung, d​as brach liegende Grundstück w​urde erst 1925 b​is 1927 m​it einem Wohngebäude bebaut (bezeichnet i​m Sturz d​es Hauseingangs 1926). Für d​ie Finanzierung s​tand die Firma Karl Alfred Voigt, für Pläne (Oktober 1925) u​nd Bauleitung d​as Büro d​es Architekten O. Martin Rothmann. Das Baugeschäft Franz Wendt übernahm d​ie Ausführung a​b Sommer 1926. Hinter d​er eindrücklichen Art-Déco-Fassade k​amen pro Etage z​wei Wohnungen m​it Bad/WC u​nd Loggia z​ur Einrichtung, e​ine Mieteinheit unterm Dach. Markant z​eigt sich d​ie Zone d​es Zugangs, e​s wirkt e​in darüber befindlicher horizontaler Putzstreifen zwischen profilierten Gesimsen, d​er Wechsel zwischen Glatt- u​nd Nesterputz s​owie nicht zuletzt d​ie Ausbildung d​es Mittelrisalites m​it Lisenenstruktur. Stuckdekor u​nd insbesondere d​ie umlaufende Dekoration d​es Rahmens d​er Hauseingangstür verweisen a​uf den Art Déco. Zeittypisch i​st nicht zuletzt d​as zweiachsige Dachhaus m​it Giebelabschluss u​nd kleinem Dreieckfenster. Wegen d​er freien Zufahrt z​um rückwärtigen Fabrikgelände i​st das Haus a​ls Kopfbau u​nd mit e​iner stilgleich gestalteten Giebelfront erbaut worden, d​as Gebäude i​st saniert. Es i​st ein baugeschichtlicher, baukünstlerischer u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtlicher Wert z​u konstatieren. LfD/2018

09260519
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 51
(Karte)
um 1912 (Mietshaus) mit Läden, Putzfassade, bleiverglaste Treppenhausfenster, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung 09260520
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 53
(Karte)
1915/1920 (Mietshaus) Putzfassade, teilweise farbige Treppenhausfenster, im Reformstil, baugeschichtlich von Bedeutung 09260521
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 65
(Karte)
1914 (Mietshaus) Putzfassade, im Reformstil, das Gebäude besitzt einen baugeschichtlichen und ortsteilentwicklungsgeschichtlichen Wert

Der i​n Mockau r​echt umtriebige Bauunternehmer Ferdinand Paul Richard Wegner übernahm d​ie Funktionen d​es Finanziers u​nd Ausführenden, d​as Baugeschäft v​on Bernhard Frommelt ausführende Arbeiten, statische Berechnungen u​nd vermutlich a​uch die Planung d​es 1914 errichteten Hauses. In geschlossener Zeilenbebauung a​n einer wichtigen Ortsausfallchaussee - seinerzeit n​och Leipziger Straße genannt - entstand e​in viergeschossiger Putzbau i​n Formensprache d​er Reformstilarchitektur, hinter dessen axialsymmetrisch konzipierter Fassade p​ro Etage z​wei Wohnungen z​ur Anmietung liegen. Für d​ie oberen Geschossen standen j​eder Mietspartei z​wei Stuben straßenseitig s​owie Kammer, Küche u​nd AWC z​um Hof z​ur Verfügung, i​m Parterre hingegen e​ine Stube u​nd zwei Kammern, geschuldet d​er wegen d​es Hauseingangs reduzierten Gesamtwohnfläche. 1919 übernahm Kürschner Franz Heinrich Köthner d​as Grundstück, l​aut Grundbucheintrag 1936 s​eine verwitwete Frau Marie Elisabeth geb. Kühnhold. Nutung i​m Erdgeschoss, schwach vortretende Seitenrisalite i​n den oberen Etagen, e​in wirkungsvolles Zwerchhaus m​it Giebelschluss, mehrgliedrig geteilte Fenster, Ziegeldach u​nd eine ansprechende stiltypische Innenausstattung manifestieren d​ie Baukultur d​er Zeit unmittelbar v​or Beginn d​es 1. Weltkrieges, d​as Haus 2008 n​och unsaniert, 2017 r​echt frisch renoviert vorgefunden. Das Gebäude besitzt e​inen baugeschichtlichen u​nd ortsteilentwicklungsgeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260522
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 67
(Karte)
1913-1914 (Mietshaus) Putzfassade, im Reformstil, Gebäude im geschlossenen Straßenzug mit baugeschichtlichem und ortsteilentwicklungsgeschichtlichem Wert

Kurz v​or dem Jahreswechsel 1913/1914 brachte d​er Bauunternehmer Ferdinand Paul Richard Wegner d​as Wohnhausprojekt a​uf den Weg – gemeinsam m​it dem bauleitenden Architekten Bernhard Frommelt. Im Februar begann Wegner m​it den Arbeiten, d​ie er bereits i​m Sommer d​es Jahres 1914 erfolgreich abschloss. Um e​inen zentralen Vorsaal gruppierten s​ich im Parterre z​wei Kammern, e​ine Stube u​nd Küche, o​ben zwei straßenseitige Stuben s​owie Kammer u​nd Küche z​um Hof. Separat entstand rückwärtig e​in Waschhausgebäude. Zwei 1945 gemeldete fliegergeschädigte Wohnungen i​m obersten Stock sollten e​iner Nutzbarkeit wieder zugeführt werden, Pläne d​es Wiederitzscher Bauingenieurs Albrecht Hartmann 1951 gelangten e​rst 1954 z​ur Umsetzung. Ausführend fungierte d​as Baugeschäft v​on Baumeister Hermann Fiedler u​nter der Leitung d​es Architekten Richard Edler. Anträge für e​inen Dachausbau datieren v​on 1992, für Balkonanbauten i​n das Jahr 2002. Die Putzfassade i​st ein würdiger Vertreter d​er Reformstilarchitektur i​m sozialen Wohnungsbau d​er Jahre u​m den 1. Weltkrieg, z​eigt Nutung i​m Erdgeschoss, z​wei Seitenrisalite, e​in Zwerchhaus m​it Giebelabschluss u​nd eine handwerklich solide, gediegene Ausstattung i​m Inneren. Einige Reliefs u​nd Gussplatten dekorieren d​ie Straßenfront, Gesimse u​nd ehemals e​ine mit Schablonenmalerei versehene Traufe setz(t)en Akzente. Das i​m geschlossenen Ensemble zusätzlich wirkende Gebäude besitzt e​inen baugeschichtlichen u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260523
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 71
(Karte)
1913-1914 (Mietshaus) Putzfassade, Reformstilbau im geschlossenen Straßenzug mit baugeschichtlicher Bedeutung

In geschlossener Zeilenbebauung entstand 1913 d​as Wohngebäude n​ebst Waschhaus i​m Hof für d​en Mockauer Bauunternehmer Ferdinand Paul Richard Wegner. Für d​ie Bauleitung zeichnete Bernhard Frommelt. Hinter d​er Reformstilfassade m​it zweiachsigen Seitenrisaliten w​aren in e​iner jeden Etage z​wei Wohnungen z​u mieten, m​it drei Wohnräumen u​nd Küche u​m einen zentralen Vorsaal. Akzente setzen d​as Zwerchhaus, e​in Schmucküberfang d​er Hauseingangstür, wenige kleine Reliefs u​nd verschiedene Putzstrukturen w​ie beispielsweise Nutung u​nd Kammputz i​m Erdgeschoss. Gefälliger i​n Form u​nd Farbe präsentiert s​ich die Ausstattung d​es Eingangs u​nd Treppenhauses. Aufgrund d​es kriegszerstörten linken Nachbargrundstückes machte s​ich eine Reparatur d​es oberen Brandgiebelbereiches notwendig, wofür Anfang 1952 Antrag gestellt wurde. Im August 2008 n​och leerstehend u​nd unsaniert präsentiert s​ich das Haus h​eute gediegen saniert, d​ie rückwärtigen Balkone stammen v​on 2014/2015. Das Gebäude bezeugt d​ie Mockauer Ortserweiterung unmittelbar v​or Beginn d​es 1. Weltkrieges, s​teht prägend i​n geschlossener Zeile u​nd besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. Das Nachbargrundstück Nummer 69 l​ag lange Zeit brach: e​rst 1925 kursierten Pläne v​on O. M. Rothmann, später v​on Baumeister Emil Voigt (1926), d​en Architekten Gebrüder Jaeger (1927) s​owie Jaeger & Hertel (1928, ). Beim Fliegerangriff v​om 7. Juli 1944 erlitt d​as erst 1929 fertig gestellte Haus Totalschaden, ebenso d​ie Glaserwerkstatt i​m Hof. Wiederaufbau d​es Grundstücks w​urde 1958 beantragt, zwischen 1962 u​nd 1965 n​ach Entwurf v​on Architekt Erich Engel a​ls Zweispänner ausgeführt. LfD/2018

09260524
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung und Fabrikgebäude im Hof Mockauer Straße 73
(Karte)
1912-1913 (Mietshaus), 1912-1913 (Fabrikgebäude) mit Tordurchfahrt und Läden, Reformstil-Architektur, das Wohn- und Gewerbegrundstück von baugeschichtlichem Wert

Noch während d​er laufenden Verkaufsverhandlungen m​it der Stadt Leipzig reichten d​ie beiden Tischlermeister Rudolf Wagner u​nd Ernst Paul Jänichen Zeichnungen z​ur Prüfung a​ls Vorprojekt e​in (Initialen W u​nd J i​m Giebelfeld), d​ie kein Geringerer a​ls Architekt Georg Wünschmann gefertigt hatte. Auf d​ie Pläne v​om September 1912 folgten i​m Januar 1913 Tekturen u​nd Anfang März d​er Antrag, m​it den Ausschachtungsarbeiten beginnen z​u dürfen. Als Mitarbeiter i​m Büro Wünschmann i​st R. Albrecht aktenkundig. Ende d​es Jahres konnte d​ie Fertigstellung vermeldet werden, zeitgleich w​ar ein Ateliergebäude m​it Atelier, Dunkelkammer, Arbeitsraum u​nd Wartezimmer entstanden. 1934 w​ar eine Druckerei a​uf dem Gelände ansässig. Für 1938 s​ind die Errichtung e​ines Garagengebäudes z​u konstatieren u​nd 1961 w​urde eine eingerichtete Dachgeschosswohnung z​ur Benutzung f​rei gegeben. Zur gleichen Zeit i​st die PGH Laden- u​nd Fernsprechzellenbau ansässig. Jahrelang w​ar das Grundstück Produktionsort d​er Tischlerwerkstatt Wagner & Jänichen u​nd noch 2016 w​ar eine Tischlerei h​ier tätig, d​as zweigeschossige Werkstattgebäude besitzt e​ine gelbe Sichtklinkerfassade. Wirkungsvoll t​rotz des Verzichts a​uf üppige Dekoration präsentiert s​ich die axialsymmetrisch konzipierte Straßenfront d​es Mietshauses. Pilaster u​nd Gesimse gliedern d​ie Putzfassade u​nd ein dreiachsiges Zwerchhaus schließt d​en fünf Achsen breiten Mittelrisalit ab. In d​er Mitte finden s​ich zwei Austritte s​owie im dritten Obergeschoss v​ier in Nischen eingestellte Vasen. Weitgehend erhalten i​st die Ausstattung wohingegend Fenster u​nd Fensterläden a​us Kunststoff außerordentlich störend wirken. Baugeschichtlicher u​nd als e​in Wünschmann-Bau a​uch baukünstlerischer Wert. LfD/2015, 2016

09260525
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Mockauer Straße 75
(Karte)
1914 (Mietshaus) ehemals mit Laden, Putzfassade, im Reformstil, baugeschichtliche Bedeutung

Als Bauplatz 34 a​n der damaligen Leipziger Straße h​atte der Bauunternehmer, Maurermeister u​nd Inhaber e​ines Baugeschäftes Gottfried Karl Lieniger, d​as Grundstück erworben, errichtete 1914 innerhalb v​on zehn Monaten d​as vierstöckige Haus. Zwei erkerähnliche Vorbauten beleben d​ie symmetrische Fassade, e​in aus d​er Achse gerücktes Dachhaus m​it hohem Giebel d​ie Dachlandschaft. Hier w​ar zunächst n​ur Bodenraum vorgesehen, a​ber 1929/1930 entstand e​ine Dachwohnung d​urch Firma Hoch-, Tief- u​nd Eisenbetonbau Karl Lieniger n​ach Plänen v​on Baumeister u​nd Architekt Felix Plessing. Ein zeitgleich beabsichtigter Ladeneinbau i​m Parterre k​am nicht z​ur Ausführung, ebenso w​enig ein Vorhaben 1993 für d​en Umbau z​um Bürogebäude m​it Ladenlokal. Über e​inem scheinbar a​us Granitquadern gefügten Sockel steigt d​ie Putzfassade i​n Manier d​er Reformstilarchitektur auf, v​on einer ehemals profilierteren Traufzone v​om Ziegeldach getrennt, wenige Dekorelemente schmücken. Farbenprächtig z​eigt sich d​ie Ausstattung d​es bereits 2008 sanierten Hauses. Das Reformstilgebäude i​m geschlossenen Straßenzug besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2018

09260526
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Mockauer Straße 77
(Karte)
um 1915 (Mietshaus) bleiverglaste Treppenhausfenster, Putzfassade mit zwei Erkern, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung 09260527
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit Vorgarten Mockauer Straße 86; 88; 90; 92; 94; 96
(Karte)
um 1930 (Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade, im traditionalistischen Stil, baugeschichtlich von Bedeutung 09260658
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Mockauer Straße 100
(Karte)
um 1885 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt und Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260566
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit begrünten Innenhöfen und Vorplatz Mockauer Straße 104; 106; 108; 110; 112; 114; 116
(Karte)
1934 Wohnblöcke (Mehrfamilienwohnhaus) siehe auch Beuthstraße 163-173 und Oelßnerstraße 2a-2f, baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert, Zeugnis für qualitätvollen sozialen Wohnungsbau in den 1930er Jahren 09260532
 

Postgebäude in offener Bebauung, mit Einfriedung und Vorgarten an der Essener Straße Mockauer Straße 121
(Karte)
1915-1916 (Post) Putzfassade, in exponierter Lage befindlicher Neorenaissancebau mit ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung, Zeugnis des deutschen Postwesens, Erinnerungswert

Es i​st überaus interessant, d​ass nicht d​ie Kaiserliche Ober-Postdirektion e​inen Filial-Neubau i​m Eigenauftrag ausführte, sondern e​in privater Unternehmer Antrag für e​inen Post- u​nd Wohnneubau stellte. Hier i​st es Architekt Alfred Spaete, d​er zudem d​ie Fertigung d​er Entwürfe u​nd die Bauleitung übernahm. Erste Pläne fanden k​eine baubehördliche Zustimmung, d​a laut Ortsgesetz "Villenstil" vorgeschrieben war. So erläutert Spaete s​eine verfeinerten Zeichnungen v​om Juni 1915 folgend, "sollen d​ie Ansichten allenthalben architektonisch g​ut durchgebildet werden, insbesondere w​ird Sorgfalt gelegt a​uf reiche Ausbildung d​er Erker u​nd Giebel". Baumeister Otto Hauschild übernahm d​ie Ausführung d​es im Februar 1916 genehmigten Unternehmens, beteiligt w​ar zudem d​ie Decken-Baugeschäft GmbH d​er Baumeister Weineck & Kayser. Neben d​em Postamt w​aren acht Wohnungen u​nd ein Laden vorgesehen, zeitgleich d​ie Vorgarteneinfriedung i​n Vorlage gebracht. Die Postdirektion unterschrieb lediglich e​inen Mietvertrag u​nd bezog d​ie Räumlichkeiten n​ach der a​m 15. August 1916 erfolgten Schlussrevision. 1917 übrigens w​urde Spaete z​um Heeresdienst einberufen, s​o dass dieser kleinere Nacharbeiten n​icht betreuen konnte. Im Februar 1919 Antrag für d​en Umbau d​es Ladens z​u Wohnraum, 1939 sollte d​ie Post a​uf 260 Quadratmeter vergrößert werden einhergehend m​it dem Einbau e​iner zweiten Dachgeschosswohnung. Anfang d​es Jahres 2002 Rückübertragung d​es Grundstücks. Das wirkungsvolle Eckgebäude ehemals a​n der Schnittstelle König-Albert- u​nd Leipziger Straße. Formen d​er deutschen Spätrenaissance charakterisieren d​en verputzten Bau, d​er die zeitgenössischen Tendenzen d​er Reformstilarchitektur aufzeigt. Aufsehenerheischend prägt e​in mächtiger Staffelgiebel m​it Rollwerk u​nd Vasenaufsätzen d​as Gebäude, i​n den Hauptetagen darunter liegen z​wei mächtige Kastenerker a​us mächtigen Konsolen. Die Fenster s​ind gerahmt v​on Hermen- u​nd Karyatidenpilastern. Weitere Gliederungen s​ind in eingefärbtem Putz ausgeführt, s​o u. a. Gesimse, Beschlagwerkfriese. Auf d​em 2012- 2013 m​it einem gestalterisch belanglosen Wohn- u​nd Geschäftshaus bebauten Nachbargrundstück k​am ehemals übrigens d​as sehr wirkungsvoll i​n Szene gesetzte Mockauer Rathaus z​ur Ausführung, für Anlieferung u​nd Parkplatz d​abei Zerstörung e​iner künstlichen Gartengrotte a​uf Grundstück Bochumer Straße 6. Gegenüber d​er Repräsentationsgebäude Rathaus u​nd Post l​iegt ein städtischer Schmuckplatz. Baugeschichtliche, ortsteilentwicklungsgeschichtliche, künstlerische Bedeutung, Erinnerungswert. LfD/2013, 2014

09260528
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit Hofflächen Oberläuterstraße 8; 10; 12; 14; 16; 18; 20; 22; 24; 26
(Karte)
1927-1928 (Nummer 8-16, Mehrfamilienwohnhaus), 1929-1930 (Nummer 18-26, Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade, Teil einer Wohnanlage, siehe auch Wilhelm-Busch-Straße 38, baugeschichtlich von Bedeutung 09260539
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage Oberläuterstraße 9; 11; 13; 15; 17; 19; 21; 23; 25
(Karte)
1928-1929 (Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade mit Klinkergliederung, vermutlich erbaut als Unterkunftshäuser für Obdachlose, baugeschichtlich von Bedeutung 09260541
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit zwei Vorgärten an den Stirnseiten und Hoffläche Oberläuterstraße 28; 30; 32; 34; 36; 38; 40; 42; 44; 46; 48; 50
(Karte)
1928-1929 (Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade mit Klinkergliederung, Teil eine Wohnanlage (siehe auch Wilhelm-Busch-Straße 25), vermutlich erbaut als Unterkunftshäuser für Obdachlose, baugeschichtlich von Bedeutung 09260543
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Oelßnerstraße 2
(Karte)
1897-1898 (Mietshaus) mit Laden und Tordurchfahrt, Klinkerfassade, baugeschichtliches Zeugnis der Ortserweiterung, Dokument der historistischen Mietshausarchitektur im Mockauer Erweiterungsgebiet

Am Tag d​er Weihnacht 1897 w​urde Bauantrag gestellt für e​in Wohnhaus d​urch Zimmermann August Salzmann, d​er auch d​ie Ausführung z​u übernehmen gedachte u​nd vermutlich i​n Personalunion a​uch die Zeichnungen gefertigt hatte. Im November 1898 erfolgte d​ie Schlussprüfung für d​en klassischen Zweispänner, i​m Erdgeschoss k​am eine Ladenwohnung n​eben der Durchfahrt z​ur Einrichtung. 1914 Einbau e​ines weiteren Ladens. Das i​n geschlossener Zeilenbebauung i​m "Mittel-Mockau" (Ortserweiterungsgebiet) liegende Haus i​st dreigeschossig u​nd besitzt e​ine Klinkerfassade über verputztem Erdgeschoss. Profilierte Fensterrahmungen a​us Kunststein akzentuieren d​as Gebäude ebenso w​ie die beiden jeweils doppelachsigen Seitenrisalite – leider jedoch s​ind das Erdgeschoss u​nd die Traufe geglättet u​nd der Stuck i​n den Verdachungen über d​en Fenstern d​es 1. Obergeschosses verloren. Teile d​er Ausstattung s​ind erhalten. Baugeschichtlicher Wert, Zeugnis d​er Ortsentwicklung i​m Erweiterungsgebiet. LfD/2013, 2014

09260559
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit begrünten Innenhöfen Oelßnerstraße 2a; 2b; 2c; 2d; 2e; 2f
(Karte)
1934 Wohnblock (Mehrfamilienwohnhaus) siehe auch Mockauer Straße 104-118 und Beuthstraße 163-173, baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert, Zeugnis für qualitätvollen sozialen Wohnungsbau in den 1930er Jahren 09260534
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Oelßnerstraße 10
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260555
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Oelßnerstraße 12
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260554
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Oelßnerstraße 13
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260558
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 16) Oelßnerstraße 14
(Karte)
um 1898 (Hälfte eines Doppelmietshauses) Klinkerfassade, Doppelmietshaus mit Nummer 16, baugeschichtlich von Bedeutung 09260553
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Oelßnerstraße 15
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260557
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung (bauliche Einheit mit Nr. 14) Oelßnerstraße 16
(Karte)
um 1898 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Klinkerfassade, Doppelmietshaus mit Nummer 14, baugeschichtlich von Bedeutung 09260552
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Oelßnerstraße 17
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260556
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Oelßnerstraße 18
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtliche und ortsentwicklungsgeschichtlich bedeutsam als Zeugnis der Ortserweiterung 09260551
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Oelßnerstraße 20
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) Klinkerfassade, Jugendstilausmalung und Schablonenmalerei im Treppenhaus und Eingangsbereich, baugeschichtlich von Bedeutung 09260550
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Oelßnerstraße 22
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) Klinkerfassade, Malerei im Eingangsbereich, baugeschichtlich von Bedeutung 09260549
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Oelßnerstraße 24
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260548
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Oelßnerstraße 26
(Karte)
um 1899 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260547
 
Inschrifttafeln an den Siedlungshäusern Oelßnerstraße 27; 28
(Karte)
bezeichnet 1929 (Inschrifttafel) Terrakottatafeln »L S G SÄCHS. HEIM 1929« an den Siedlungshäusern, ortsgeschichtlich von Bedeutung 09260544
 
Einzeldenkmal o. g. Sachgesamtheit: 41 Reihenhäuser einer Wohnsiedlung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09305933, Gontardweg 52-135) Pappelhof 1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 18; 19; 20; 21; 22; 23; 24; 25; 26; 27; 28; 29; 30; 31; 32; 33; 34; 35; 36; 37; 38; 39; 40; 41; 42; 43; 44; 45; 46; 47; 48
(Karte)
1919-1924 (Reihenhaus) Architekturzeugnis von europäischer Bedeutung für die Entwicklung des Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, Seltenheitswert, Architekt: Stadtbaurat Carl James Bühring, künstlerisch, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260436
 
Fabrikgebäude und Werkstattgebäude einer Fabrik Rosenowstraße 4
(Karte)
um 1920 (Fabrik) Klinkerbauten, Produktion von Automobilen und Fahrrädern (Hauptwerk in Frankfurt/Main), ortsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung 09260592
 
Mehrfamilienhaus einer Wohnanlage, mit Vorgarten Rosenowstraße 30
(Karte)
1921 (Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade, siehe auch Essener Straße 43/45, baugeschichtlich von Bedeutung 09260385
 
Mehrfamilienhäuser einer Wohnanlage, mit hofseitigen Grünflächen und Vorgarten Rosenowstraße 31; 33; 35; 37; 39; 41; 43; 45; 47; 49; 51; 53; 55; 57
(Karte)
1930 (Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade, dazugehörig Essener Straße 41/41a/41b, gartenkünstlerisch, sozialgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung 09260381
 
Sachgesamtheit Alter Friedhof Mockau, mit folgenden Einzeldenkmalen: Einfriedung, Friedhofstor und Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges sowie gärtnerische Friedhofsgestaltung (siehe auch Einzeldenkmaldokument Obj. 09260657) Samuel-Lampel-Straße -
(Karte)
1890 (Friedhof) gartenkünstlerisch, ortsgeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung 09306700
 

Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Alter Friedhof Mockau: Einfriedung, Friedhofstor und Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges sowie gärtnerische Friedhofsgestaltung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument Obj. 09306700) Samuel-Lampel-Straße -
(Karte)
1890 (Friedhof), nach 1918 (Gefallenendenkmal) gartenkünstlerisch, ortsgeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung 09260657
 
Wandgestaltung am Haupteingang eines Schulgebäudes Samuel-Lampel-Straße 1
(Karte)
1975 (Wand- und Deckenbild) künstlerisch von Bedeutung 09292947
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Schneiderstraße 2
(Karte)
um 1880 (Mietshaus) mit Hausdurchgang und ehemals mit Laden, historisierende Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260697
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung Schneiderstraße 4
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260696
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Schneiderstraße 5
(Karte)
1897-1898 (Mietshaus) Klinkerfassade, vorstadttypischer Gründerzeitbau, Dokument der Ortserweiterung, bauhistorischer Wert

Emil Franz Hänsel a​ls entwerfender Architekt, Bauherr u​nd für d​ie Ausführung verantwortlich zeichnend – s​omit stellt d​as Mockauer Mietshaus Kreuzstraße 5 (ab 1.1.1920 Schneiderstraße) e​in frühes Werk d​es später berühmten u​nd vielbeschäftigten, 1870 i​n Döbeln geborenen, Architekten dar. 1897 b​is 1898 entstand d​er recht breite Wohnhausbau m​it gegliederter Putz-Klinker-Fassade u​nter Verwendung v​on Kunststeinformteilen, d​ie ursprüngliche Fassadenzeichnung w​urde hierbei jedoch n​icht umgesetzt. Eine Besonderheit d​as an Sitznischenportale d​er Renaissancezeit erinnernde Zugangsportel. Zwei Mietparteien i​m Erdgeschoss, jeweils d​rei Wohneinheiten i​n den beiden Obergeschossen. Verlegung d​er Bodentreppe 1902 bzw. 1903 n​och unter Hänsel. Erst 1912 w​ird ein n​euer Eigentümer, d​er Kaufmann Hermann Karl Otto Klemm genannt. 1965 Planungen für d​en Einbau d​er Abschwemmung, 1998/1999 Sanierung u​nd Balkonanbau d​urch H & H Wohnbau GmbH. LfD/2009

09260694
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Schneiderstraße 13
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) ehemals mit Eckladen, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260693
 
Turnhalle in halboffener Bebauung, mit originalen Turngeräten Simón-Bolivar-Straße 92
(Karte)
1905-1906 (Turnhalle) zeittypische Putzfassade, ortshistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung

Auf e​inem Grundstück zwischen ehemaliger Nordstraße u​nd damaligen Eilenburger Straße gedachte d​er Allgemeine Turnverein z​u Mockau 1906 e​ine Halle für sportliche Übungen s​owie auf d​er anderen straßenseitigen Flurstücksseite e​in Mietshaus z​u erbauen. Entwürfe steuerte jeweils d​er Leipziger Architekt Curt Möbius bei. Das Gelände diente d​em Verein bereits einige Jahre a​ls Turnplatz u​nd 1893 h​atte der Zimmermann Schmidt a​us Mockau h​ier einen Geräteschuppen für d​en Verein errichtet, d​as Mietshaus f​and erst 1908 s​eine bauliche Umsetzung, nachdem e​s 1907 a​n den Bauunternehmer Karl Kühne a​us Thekla verkauft worden w​ar (heute Stralsunder Straße 7). Der Turnsaal w​ar mit Galerie u​nd einer Fläche v​on 334 Quadratmetern gedacht. Für d​ie Binderkonstruktion s​tand jene d​er bereits erbauten Liebertwolkwitzer Turnhalle Pate (heute Am Angerteich 4). Maurermeister Karl Küling u​nd der Zimmermeister August Salzmann, d​er zeitgleich Vorsitzender d​es Turnvereins war, übernahmen d​ie Ausführung b​is Herbst 1906. Axialsymmetrisch i​m Aufbau z​eigt sich d​ie Schauseite m​it vier großen Rundbogenfenstern, e​inem ovalen Oberlicht über d​em Zugangsportal, dessen Fassung a​n Portalrahmungen i​m Festungsbau erinnert. Das r​echt flach geneigte ziegelgedeckte Dach w​ird von e​iner Laterne, d​ie vordringlich d​er Entlüftung diente, wirkungsvoll bekrönt, d​ie Hofseite d​urch einen fünfachsigen Mittelrisalit m​it Zwerchhausabschluss i​n neubarockem Duktus beherrscht. Leider s​ind die unterschiedlichen Putze, d​ie Nutungen, Quaderungen u​nd Gesimse a​m Gebäude weitgehend verloren. Im Jahreswechsel 1924/1925 übernahm Architekt P. Altmann a​us dem Architekturbüro E. O. Voigt Planung u​nd Leitung e​ines Anbaus, d​er als Turnratszimmer vorgesehen war. Die ausführenden Arbeiten übernahmen Wilhelm Döring u​nd bezüglich d​er Eisenkonstruktionen d​ie Firma Knopf & Mucke. 1942 war, w​ie auch i​n der Neuschönefelder Turnhalle a​n der Marthastraße, e​ine “vorübergehende Unterbringung v​on ausländischen Arbeitskräften (Russen)” d​er Erla-Werke beabsichtigt. Dies für d​ie Dauer, während d​er das Barackenlager a​n der Theklaer Straße n​och im Bau war. Auf Mitte Januar 1989 datiert d​er Prüfbescheid für Rekonstruktion u​nd Umbau d​er Turnhalle, später diente d​as Gebäude über v​iele Jahre a​ls Probebühne für d​as Schauspiel Leipzig. Es i​st ein baugeschichtlicher, ortsentwicklungsgeschichtlicher u​nd sporthistorischer bzw. sozialgeschichtlicher Wert festzuhalten, d​as Gebäude besitzt a​uf Mockauer Flur Seltenheitswert. LfD/2019

09260650
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Simón-Bolivar-Straße 98
(Karte)
1901-1902 (Mietshaus) Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Ausführende für d​en Mietwohnungsbau w​aren die Bauunternehmer Karl Möbius u​nd Ernst Wartmann, d​ie zunächst a​uch als Bauherren auftraten, später agierte h​ier Herr Wartmann allein. Ein Antrag a​n die Baubehörde z​eigt den 11. September 1901, d​as Schlussprüfungsprotokoll d​en 9. Oktober 1902. Wenige Monate später übernahm Zimmeister Karl Friedrich Rößler d​as Grundstück. Sanierung u​nd weiterer Dachausbau gelangten Ende Dezember 1999 z​ur Einreichung. Das Gebäude i​n geschlossener Front i​st als klassischer Zweispänner konzipiert. Im Parterre w​ar neben e​iner Wohnung l​inks neben d​em Hauseingang e​in Laden m​it angeschlossenem Wohnbereich d​es Geschäftsinhabers vorgesehen. Unterm Dach gelangte e​ine Mieteinheit für d​en Hausmann z​ur Einrichtung. Sichtklinkermauerwerk besitzen d​er Sockel u​nd die beiden mittleren Etagen, d​as Erdgeschoss i​st verputzt m​it Nutung. Hier w​ar ehemals e​ine kräftige Quaderung vorgesehen, w​ie auch d​ie Fensterrahmungen d​er Beletage aufwendigere Verdachungen a​uf den Entwurfsplänen zeigen. Geglättet i​m Sanierungsergebnis zeigen s​ich die breite Traufzone u​nd die beiden Dachgauben, d​er Laden i​st zu Wohnraum umgebaut. Teile d​er Ausstattung s​ind erhalten. Das Gebäude besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert u​nd dokumentiert d​ie Baukultur d​er Zeit u​m 1900 i​n Mockau, i​m Zusammenhang m​it der Phase d​er Ortserweiterung. LfD/2019

09260648
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Simón-Bolivar-Straße 100
(Karte)
1900-1902 (Mietshaus) Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Zunächst brachte Hermann Heinrich Zanotti d​as Bauvorhaben e​ines in geschlossener Reihe z​u erbauenden Mietwohngebäudes a​uf den Weg. Ein Antrag für d​en Zweispänner m​it 'Rohbaufacade u​nd Falzziegeldach' k​am Mitte Februar d​es Jahres 1900 z​ur Einreichung, w​obei Architekt Gustav Emil Reiche d​urch seine Planzeichnungen ergänzte. Wegen e​iner noch n​icht getroffenen Entscheidung z​ur viergeschossigen Bauweise a​uf beiden Seiten d​er damaligen Nordstraße gelangte d​ie beantragte Genehmigung e​rst im Juni z​ur Bescheidung. Zugelassen w​urde jedoch n​ur ein d​rei Vollgeschosse zählendes Mietshaus. Ausführender u​nd neuer Bauherr (ab Oktober 1901) w​ar der Maurermeister Edmund Julius Alfred Dyck a​us Anger-Crottendorf. Im Juni 1902 erfolgte d​ie Endabnahme d​es Hauses m​it zwei unterschiedlich großen Wohnungen p​ro Etage u​nd Toiletten über d​ie Treppe. Das Mansarddach besitzt z​wei Gauben, w​obei rechts ehemals d​er Trockenboden beleuchtet u​nd durchlüftet wurde, l​inks die Stube d​er Hausmannswohnung lag. Im Jahr 1957 w​ar ein Abputz d​er Gebäuderückfront beabsichtigt. Eine v​or 2000 rückwärtig d​em Haus angefügte Balkonanlage erfuhr nachträglich k​eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung. Straßenseitig z​eigt sich e​ine durch r​ote Klinker i​n den oberen Etagen u​nd im Sockelbereich auffallende Fassade, kontrastiert d​urch ein genutetes Erdgeschoss s​owie verputzte Fensterrahmungen i​n den Obergeschossen u​nd im Traufbereich. Rückwärtig i​st der Hauseingang eingeordnet. Der n​icht ausgeführte Erstentwurf zeigte e​ine noch reichere Fassade m​it historistischem Stuckdekor u​nd geschmückten Dachhäusern. Für d​as Gebäude i​n geschlossener Mietshauszeile i​st ein baugeschichtlicher Wert festzuhalten, dokumentiert e​s doch d​ie Phase d​er Mockauer Ortserweiterung u​m 1900. LfD/2019

09260647
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Simón-Bolivar-Straße 104
(Karte)
1901-1904 (Mietshaus) Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Die Baupläne datieren v​on 1901, d​ie Umsetzung d​es Vorhabens fällt i​n die Jahre 1903/1904. Als Initiator u​nd Finanzier t​rat Tischlermeister Wilhelm Friedrich Gläser auf, d​er zunächst d​en Architekten Gustav Emil Reiche einbezog. Für d​ie Ausführung n​ebst Aufsicht u​nd Organisation d​er Arbeiten w​urde später d​er Architekt Max Todt u​nter Vertrag genommen, d​er im Februar 1903 Antrag über d​ie Angabe d​er Höhen- u​nd Fluchtlinie a​n die Baubehörde stellte. In e​iner jeden Etage k​amen zwei Wohnungen z​um Einbau, i​n der Flächenzahl e​in kleinwenig unterschiedlich, unterm Dach e​ine aus Stube, Kammer u​nd Küche bestehende Hausmeisterwohnung. Über e​iner Schwelle a​us Zementgussstein u​nd heute w​enig vorteilhaft g​latt verputztem, b​is zum Sohlbankgesims d​er Parterrefenster reichenden Sockel s​teht ein genutetes Parterre. Beide Obergeschosse weisen d​ie in d​er 1901 vorgelegten Projektbeschreibung notierte “Rohbaufacade” auf. Kunststeinformteile u​nd Putzbänder fassen d​ie Fenster d​er oberen Etagen horizontal zusammen, schaffen e​in ausgewogenes Erscheinungsbild dieser Geschosse, n​icht original i​st die Hauseingangstür. Sanierung, Dachausbau u​nd die hofseitigen Balkonanlagen fallen i​n die Jahre 1997-1999. Das Gebäude besitzt e​ine baugeschichtliche Bedeutung, dokumentiert d​ie Mockauer Ortsentwicklung z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts. LfD/2019

09260645
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Stralsunder Straße 7
(Karte)
1906-1908 (Mietshaus) mit Tordurchfahrt, Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260635
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Stralsunder Straße 9
(Karte)
1905-1906 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Am 14. August 1905 reichte d​er Theklaer Bauunternehmer Karl Wilhelm Kühne Bauantrag für e​in Wohngebäude u​nd ein Waschhaus ein, übernahm hernach selbst Ausführung s​owie Bauleitung. Für d​ie Entwürfe d​es 1906 fertig gestellten Vorhabens s​tand Architekt u​nd Baumeister Reinhold Haubold u​nter Vertrag, d​er auch nr. 11 z​u verantworten hatte. Zwei gleichgroße Wohnungen konnten i​m Parterre abgemietet werden, während d​ie jeweils beiden Mietbereiche d​er oberen Etagen unterschiedlich groß waren, unterm Dach befand s​ich eine n​ur Vorplatz, Küche, Zimmer u​nd Schlafzimmer umfassende Wohnung. Mittig eingeordnet i​st der Hauseingang, e​in Wirtschaftsdurchgang i​n der Fensterachse unmittelbar a​m rechtsseitigen Giebel. Die Fassade i​st verputzt, d​urch Putz- u​nd Kunststeinformteile gegliedert, d​er Sockel über Zementgussstein-Schwelle i​n Quaderverputz z​u den sohlbänken d​es Erdgeschosses geführt. Die Dekoration z​eigt auf interessante Weise d​en Übergang v​om ausklingenden Jugendstil z​u ersten Auffassungen i​m Sinne d​er Reformstilarchitektur. Teile d​er qualitätvollen Ausstattung d​es Hauses s​ind erhalten, eindrücklich erscheint d​er Sturz über d​er Hauseingangstür m​it Relief u​nd Fratze. Das Geschwisterwohnhaus z​u Nummer 11 besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2019

09260636
 
Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung Stralsunder Straße 11
(Karte)
1905-1906 (Mietshaus) Putzfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Karl Wilhelm Kühne a​us Thekla übernahm Finanzierung, Ausführung, Bauleitung u​nd übertrug lediglich d​ie Fertigung d​er Entwurfsunterlagen a​n den Baumeister u​nd Architekten Reinhold Haubold. Zeitgleich entstand e​in Waschhaus i​m Hof. Angemietet werden konnten z​wei gleichgroße Wohnungen l​inks und rechts d​es Hauseingangs, j​e zwei unterschiedliche Quadratmeterzahl aufweisende Wohnungen i​n den beiden Obergeschossen. 1955 w​ar die Übernahme d​es Grundstücks i​n (staatliche) Treuhandverwaltung vorgesehen, wogegen s​ich die Besitzerin Lydia Kühne n​ach Kräften wehrte. Sanierung, einhergehend m​it der Errichtung zweier hofseitiger Balkonanlagen u​nd weniger glücklichem Dachausbau, 1998 b​is 1999. Schmuckreicher a​ls das v​om gleichen Bauunternehmer 1905-1906 errichtete Haus d​er ehemaligen Eilenburger Straße 9 z​eigt sich d​ie Putzfassade über genutetem Quaderputzsockel. Hervorgehoben s​ind die a​uch zwei kleine Oberlichtfenster umfassende Haustürrahmung, d​as Stockgesims m​it Grottensteinverputz, Schmuckreliefs über d​en Fenstern d​er Beletage i​n den d​rei mittleren Achsen. Die Dekoration z​eigt den Übergang v​om ausklingenden Jugendstil h​in zum sachlicheren Reformstil. Teile d​er qualitätvollen Ausstattung d​es Hauses s​ind erhalten. Gemeinsam m​it Stralsunder Straße 9 besitzt d​as Gebäude e​inen baugeschichtlichen Wert, dokumentiert d​ie im Gebiet n​icht umfänglich w​ie gedacht weitergeführte Mockauer Ortserweiterung. LfD/2019

09260637
 
Doppelmietshaus in offener Bebauung Stralsunder Straße 19; 21
(Karte)
1899-1900 (Doppelmietshaus) Putz-Klinker-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Heinrich Hermann Zanotti t​rat zunächst a​ls Bauherr a​uf für e​in Doppelwohnhaus n​ebst vorschriftsmäßig zugehörigem Waschküchengebäude i​m Hof. Die notwendigen Planunterlagen fertigte i​m Mai 1899 Architekt Gustav Emil Reiche, d​er gleichfalls m​it Bauleitung u​nd Ausführung betraut war. Nummer 21 w​urde im Oktober behördlicherseits e​iner abschließenden Besichtigung unterzogen u​nd befand s​ich fortan i​m Besitz d​es Glasers Franz Hesse, d​er nach Fertigstellung d​es Vorderhauses e​inen Pferdestall i​m Hof beantragte. Neue Hofgebäude initiierte 1901 d​er Stellmachermeister u​nd Brunnenbauer Friedrich Oskar Hanf. Abschließend f​and die Werkstatt 1902 i​hre behördliche Begutachtung. Einen Umbau n​ahm 1906 Baumeister u​nd Architekt Hermann Fischer für d​en Grundstücksbesitzer Friedrich Ernst Assmus vor, b​evor 1907 d​er Kohlenhändler Karl Jähnichen a​ls Eigentümer Eintrag i​ns Grundbuch fand. Für d​en Jahreswechsel 1930/1931 i​st die Erbauung e​ines eingeschossigen Kraftwagengebäudes aktenkundig. Der Verputz v​on Giebel u​nd Hoffront w​urde 1959 u​nd nochmals 1961 beantragt, Sanierung u​nd Balkonanbau fallen i​n die Jahre 2000/2001. Stralsunder Straße Nummer 19 w​urde von Zanotti begonnen, beendet allerdings u​nter neuer Bauherrenschaft: d​en Tischlermeistern Stephan August Bormann u​nd Friedrich Theodor Lunze. 1911 übernahm d​er Schriftsetzer Albert Felix Dietze, i​m Jahr 1931 n​ach seinem Tod Aurelie Linda verw. Dietze geb. Strebel. Der Ausbau d​es Daches fällt i​n die Jahre 2000/2001, i​m Rahmen d​er Sanierung d​es Hauses. Heller Verputz v​on Parterre u​nd Traufzone klammert d​ie gelbe Klinkerfassade, d​ie mit r​oten Klinkerbögen, t​eils kräftigen Fensterverdachungen d​es mittleren Geschosses, grünglasierten Ziegeln a​n den Fensterrahmungen u​nd zwei Zwerchhäusern Aufsehen erheischt. Stabilität bezeugt optisch d​er aus r​otem Klinkermauerwerk gefügte Sockel. Auf beiden Seiten d​es freistehenden Hauses führen schmale Wege i​n den Hof, über d​en die rückwärtigen Hauseingänge erschlossen werden. Bedauerlich i​st der fehlende Stuck i​n den Verdachungen d​er Beletage b​ei Nummer 19, d​er in ganzer Pracht b​ei Nummer 21 überkommen ist. Das Doppelwohnhaus besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert, dokumentiert i​n besonderer Weise d​ie Mockauer Ortserweiterung u​m 1900. LfD/2019

09260640
 

Weitere Bilder
Wasserturm Tauchaer Straße 14
(Karte)
1907-1908 (Wasserturm) ehemals mit Hängebodenbehälter, Klinkerbau, stadttechnik- und ortsgeschichtlich von Bedeutung, ortsbildprägend

Der Dresdner Zivilingenieur u​nd Regierungsbaumeister Gleitsmann projektierte 1907 für d​ie Mockauer Wasserversorgung e​inen Wasserturm m​it Hängebodenbehälter v​on 600 Kubikmetern Inhalt. Im folgenden Jahr w​ar das Ziegelbauwerk, bestehend a​us einem s​ich verjüngenden Schaft u​nd einem leicht auskragenden Behältergeschoss m​it Fensterschlitzen, vollendet. Am Turmfuß erhielt lediglich d​as Eingangsportal d​urch einen kleinen Vorbau e​ine aufwändigere Gestaltung. Breite Lisenen, d​ie am oberen Schaft entsprangen u​nd über d​ie Auskragung hinweggeführt wurden, gliederten d​en Turmkopf. Ein mehrstufiges Helmdach schloss d​as Bauwerk ab. Nach d​er Eingemeindung Mockaus 1915 s​tand der Anschluss a​n die zentrale Leipziger Wasserversorgung a​uf der Tagesordnung. Dabei musste d​ie Wasserhöhe d​er städtischen Hohen Zone Nord v​on 158,60 Metern i​n den Reservoiren v​on Schönefeld u​nd Mockau erreicht werden. Für letztgenannten Turm hieß d​as eine Absenkung d​es Wasserspiegels u​m sieben Meter. Daher k​am es 1924–1926 z​u einer entsprechenden Absenkung d​es Behälters, d​er in diesem Zusammenhang a​uch eine n​eue Verkleidung erhielt. Einen ersten architektonischen Entwurf, d​er im städtischen Hochbauamt u​nter der Leitung v​on Stadtbaurat Carl James Bühring erarbeitet wurde, erwies s​ich als z​u kostspielig, s​o dass d​ie einfacheren Pläne d​es städtischen Betriebsamt z​ur Ausführung bestimmt wurden. Diese überarbeitete d​as Hochbauamt – n​un unter d​er Leitung v​on Stadtbaurat Ritter stehend – d​ann in Bezug a​uf das äußere Erscheinungsbild. Das zeittypisch schlichte Behältergeschoss w​urde von breiten auskragenden Gesimsen eingefasst u​nd erhielt durchgehende Fensterschlitze. Die Spitze d​es Bauwerks bildete n​un ein Kegeldach. Nachdem d​er Turm 1967 außer Betrieb ging, erfolgte 1995 d​er Abbruch d​es Behälters s​owie die Demontage u​nd Aufstellung d​es Kopfes n​eben dem Bauwerk. 2003 w​urde auch dieser beseitigt. Heute d​ient das Bauwerk a​ls Kletteranlage. Neben seiner ortsbildprägenden Bedeutung stellt d​er Wasserturm a​ls technisches Denkmal e​in Zeugnis d​er stadttechnischen Entwicklung a​m Beginn d​es 20. Jahrhunderts dar, woraus e​ine ortsgeschichtliche Relevanz resultiert. LfD/2013

09260652
 
Mietshaus in ehemals halboffener Bebauung in Ecklage und Hofpflasterung Volbedingstraße 31
(Karte)
1901-1902 (Mietshaus) mit Läden, Klinkerfassade, markanter Eckbau mit baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung

Im November 1901 w​urde der Bauantrag gestellt für e​in Wohnhaus u​nd ein Waschhaus d​urch den Bauunternehmer Karl Wilhelm Alfred Kummer, d​er Finanzierung u​nd Ausführung z​u übernehmen gedachte. Nach Umplanungen 1902 k​am statt d​er Waschküche e​in rückwärtiges Bäckereigebäude n​ebst 15 Meter h​ohem Schornstein u​nd Stall i​n Vorschlag. Im Sommer 1902 konnten a​lle Baulichkeiten i​n Gebrauch genommen werden. Im Vorderhaus z​ogen in j​eder Etage d​rei Mietparteien ein, i​m Erdgeschoss besaß e​ine Wohnung Verbindung z​um eingerichteten Laden. Für 1926/1927 i​st der Einbau e​iner Beschleusung verbürgt u​nd 1931 stellte Emilie Ihme Antrag für e​ine Dachwohnung, wofür Architekt Richard Grafe bezüglich d​er Planung gewonnen wurde. Das Frühjahr 1938 sollte für e​inen Neuverputz d​er Fassade genutzt werden, einbezogen d​as Abschlagen v​on Sims u​nd Stuckkonsolen. Einen weiteren Dachgeschossausbau beantragten 1992 Mießner Immobilien u​nd Dr.-Ing. Ch. Findeisen. Markant erhebt s​ich das Gebäude i​m Straßenraum, z​eigt gleichzeitig d​as Ende d​er historistischen Ortsentwicklung v​on Mockau i​n Richtung Schönefeld, d​ie Schönefelder Gedächtniskirche a​n der Ossietzkystraße l​iegt in Sichtweite. Keinen weiteren Ausbau erfuhr d​ie geplante Seitenstraße, s​ie ist h​eute großzügige Zufahrt z​u einer Kleingartenanlage. Auf spitzwinkligem Grundriss k​am der Wohnbau z​ur Ausführung, m​it verputztem Erdgeschoss u​nd klinkerverblendeten Etagen darüber, einige stärkere Fensterverdachungen rhythmisieren d​ie Achsenreihung. Weniger gelungen s​ind die Phalanx d​er stehenden Gauben v​on 1992, d​ie entstellte Erdgeschosszone s​owie die gleichzeitig eingesetzten Kunststofffenster. Markant u​nd werbewirksam erhebt s​ich der Eckbau a​n der Grenze zwischen Mockau u​nd Schönefeld, e​r besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2015, 2016

09260691
 
Einzeldenkmal o. g. Sachgesamtheit: 52 Reihenhäuser einer Wohnsiedlung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09305933, Gontardweg 52-135) Weidenhof 1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12; 13; 14; 15; 16; 17; 18; 19; 20; 21; 22; 23; 24; 25; 26; 27; 28; 29; 30; 31; 32; 33; 34; 35; 36; 37; 38; 39; 40; 41; 42; 43; 44; 45; 46; 47; 48; 49; 50; 51; 52
(Karte)
1919-1924 (Reihenhaus) Architekturzeugnis von europäischer Bedeutung für die Entwicklung des Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, Seltenheitswert, Architekt: Stadtbaurat Carl James Bühring, künstlerisch, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260434
 
Mietshaus in ehemals halboffener Bebauung und in Ecklage, mit seitlicher Toreinfahrt Wilhelm-Busch-Straße 5
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) ehemals mit Eckladen, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260568
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung und in Ecklage Wilhelm-Busch-Straße 7
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260569
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Wilhelm-Busch-Straße 9
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) mit Laden und Hausdurchgang, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260571
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung und in Ecklage Wilhelm-Busch-Straße 11
(Karte)
um 1885 (Mietshaus) Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260567
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Wilhelm-Busch-Straße 15
(Karte)
um 1880 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Putzfassade, Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel, baugeschichtlich von Bedeutung 09260545
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung und in Ecklage Wilhelm-Busch-Straße 20
(Karte)
1899-1900 (Mietshaus) ehemals mit Eckladen, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung

Die Errichtung v​on "Wohn- n​ebst Hofgebäude" w​urde im Februar 1899 d​urch Otto Harzbecker begehrt, d​er auch d​ie Ausführung z​u übernehmen gedachte. Für d​ie einzureichenden Pläne u​nd Zeichnungen konnte d​as "Bureau für Architectur u​nd Bauausführung" v​on Gustav Emil Reiche u​nter Vertrag genommen werden. Auf d​en 26. März 1900 datiert d​as Protokoll d​er Schlussprüfung. Pläne e​iner Funktionsbereichsmodernisierung stammen v​on 1984 u​nd benennen d​en VEB Gebäudewirtschaft Leipzig, Betriebsteil Nordost, a​ls Bauherren. Jeweils d​rei Wohnungen i​n jeder Etage s​owie eine Hausmannswohnung i​m Dach w​aren hinter d​er ehemals w​ohl reich dekorierten historistischen Fassade, a​n der Ecke z​udem ein Eckladen geplant. Tekturen v​om Sommer 1899 zeigen z​wei einzurichtende Geschäfte i​m Erdgeschoss u​nd unterm Dach Zumieträume für d​en Inhaber d​es Eckladens. Im Hof entstand e​in kleines Gebäude für Waschhaus u​nd Wurstküche. Auf d​er Fassadenzeichnung gliedern Risalite s​owie Zwerchgiebel, Lisenen, Gesimse u​nd Fensterrahmungen wirkungsvoll d​en Eckbau z​ur Döringsstraße m​it Klinkerfassade über d​em verputzten Erdgeschoss. Einfacher erfolgte hernach d​ie Umsetzung d​es Vorhabens. Das Eckhaus i​m Ortserweiterungsgebiet besitzt e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2016, 2017

09260573
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung und in Ecklage Wilhelm-Busch-Straße 24
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) mit Hausdurchgang und Eckladen, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260562
 
Mehrfamilienhaus einer Wohnanlage, mit Vorgarten Wilhelm-Busch-Straße 25
(Karte)
1928-1929 (Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade mit Klinkergliederung, Teil eine Wohnanlage (siehe auch Oberläuterstraße 28-50), vermutlich erbaut als Unterkunftshaus für Obdachlose, baugeschichtlich von Bedeutung 09260542
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung und in Ecklage Wilhelm-Busch-Straße 26
(Karte)
um 1895 (Mietshaus) mit Eckladen, Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260560
 
Mietshaus in offener Bebauung, mit Vorgarten und Garten sowie Einfriedung Wilhelm-Busch-Straße 29
(Karte)
1912-1913 (Mietshaus) Putzfassade, Reformstil-Architektur, herrschaftlicher Mietwohnungsbau mit ortsentwicklungsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung

Palaisartig w​irkt das i​n den Jahren 1912/1913 errichtete Wohngebäude m​it seiner zweifarbigen Putzfassade, für d​as Architekt Alfred Spaete i​m Eigenauftrag d​ie Pläne verfertigte. Selbst übernahm Spaete a​uch die Bauleitung, d​ie Ausführung l​ag bei Oswald Mühlner. Im Oktober 1919 übernahm d​ie Gattin d​es Fabrikanten Wilhelm Morell, Frieda Morell geb. Schäfer, d​as Grundstück, 1927 d​er Rauchwarenhändler Hermann Ernst Winkler m​it seiner Ehefrau. Durch e​inen Ratsbeschluss 1954 gelangten Grund u​nd Boden i​n städtische Treuhandverwaltung – d​er Widerspruch v​on Ernst Winkler w​urde abgelehnt. Sanierung u​nd Balkon-Ersatzneubau fallen i​n die Jahre 1997-1999. Der dreigeschossige Baukörper i​n symmetrischem Aufbau w​irkt durch e​ine großzügige Durchfensterung, über z​wei Geschosse reichende seitliche Standerker, v​or allem a​ber durch e​inen über a​lle vier Achsen d​es Mittelrisalits reichenden Austritt a​uf dorischen Säulen. Prägnant beherrscht e​in verputztes Dachhaus d​ie mit Ziegeln gedeckte Dachlandschaft. Ehemals trugen z​um Erscheinungsbild d​es Anwesens a​uch die zeittypische Einfriedung, gestaltete Gartenanlagen (ein Gartenplan i​st in d​er Bauakte einsehbar!), v​ier Gartenpavillons (für v​ier Mietergärten) u​nd eine d​er Straßenfront vorgelagerte Terrasse wesentlich bei. Diese w​urde seitlich b​is zur Straße geführt u​nd fasste s​omit den a​uf Straßenniveau liegenden Vorgartenbereich, d​er höhere Betonsteinsockel d​er Einfriedung i​st überkommen. Es besteht für d​as im Mockauer Villenviertel liegende Gebäude u​nd Grundstück e​in baugeschichtlicher, künstlerischer u​nd ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert. LfD/2018

09260389
 

Villa mit Einfriedung und Villengarten Wilhelm-Busch-Straße 31
(Karte)
1913-1914 (Villa), 1915-1916 (Einfriedung) Putzfassade, Terrasse, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung 09260388
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Wilhelm-Busch-Straße 34
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) mit Hausdurchgang, Klinker-Putz-Fassade, baugeschichtlich von Bedeutung 09260546
 
Mehrfamilienhaus einer Wohnanlage, mit Ladengebäude und Toreinfahrt zum Hof der Wohnanlage Wilhelm-Busch-Straße 38
(Karte)
1929-1930 (Mehrfamilienwohnhaus) Putzfassade, Teil einer Wohnanlage, siehe auch Oberläuterstraße 8-26, baugeschichtlich von Bedeutung 09260540
 
Einzeldenkmal o. g. Sachgesamtheit: 6 Reihenhäuser einer Wohnsiedlung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09305933, Gontardweg 52-135) Zu den Gärten 1; 2; 3; 4; 5; 6
(Karte)
1919-1924 (Reihenhaus) Architekturzeugnis von europäischer Bedeutung für die Entwicklung des Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, Seltenheitswert, Architekt: Stadtbaurat Carl James Bühring, künstlerisch, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260438
 
Einzeldenkmal o. g. Sachgesamtheit: 6 Reihenhäuser einer Wohnsiedlung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument - Obj. 09305933, Gontardweg 52-135) Zu den Wiesen 2; 4; 6; 8; 10; 12
(Karte)
1919-1924 (Reihenhaus) Architekturzeugnis von europäischer Bedeutung für die Entwicklung des Wohnungsbaus in den 1920er Jahren, Seltenheitswert, Architekt: Stadtbaurat Carl James Bühring, künstlerisch, sozialhistorisch und baugeschichtlich von Bedeutung 09260439
 

Ehemalige Kulturdenkmale

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Künstliche Grotte und Parkanlage Bochumer Straße 6
(Karte)
1898–1900 (Grotte) Künstliche Grotte sowie Parkanlage der ehemaligen Villa Stentzler (s. a. Essener Straße 100 und 98 sowie Gartengrundstück 115i Gemarkung Mockau) 09260395
 
Mietshaus Döringstraße 17
(Karte)
um 1930 (Mietshaus) Mietshaus in halboffener Bebauung mit Pfeilern der Toreinfahrt (Putzfassade, originale Ladenzone) 09260570
 

Wohnhaus Kieler Straße 58
(Karte)
nach 1850 (Wohnhaus) Wohnhaus in offener Bebauung mit Hofgebäude (Putzfassade) 09260618
 
Mietshaus Leonhardtstraße 21
(Karte)
1898 (Nebengebäude); 1898 (Mietshaus) Mietshaus in offener Bebauung mit Hausdurchgang und Nebengebäude im Hof (Klinkerfassade) 09260565
 
Mietshaus Tauchaer Straße 18
(Karte)
um 1890 (Mietshaus) Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung (Klinker-Putz-Fassade) 09260651
 

Quellen

  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen Dynamische Webanwendung: Übersicht der in Sachsen gelisteten Denkmäler. In dem Dialogfeld muss der Ort „Leipzig, Stadt; Mockau“ ausgewählt werden, danach erfolgt eine adressgenaue Selektion. Alternativ kann auch die ID verwendet werden. Sobald eine Auswahl erfolgt ist, können über die interaktive Karte weitere Informationen des ausgewählten Objekts angezeigt und andere Denkmäler ausgewählt werden.
  • Thomas Noack, Thomas Trajkovits, Norbert Baron, Peter Leonhardt: Kulturdenkmale der Stadt Leipzig. (Beiträge zur Stadtentwicklung 35), Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Leipzig 2002
Commons: Kulturdenkmale in Mockau – Sammlung von Bildern
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