Liste der Kulturdenkmale in Miltitz (Leipzig)

Die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Miltitz (Leipzig) enthält d​ie Kulturdenkmale d​es Leipziger Ortsteils Miltitz, d​ie in d​er Denkmalliste v​om Landesamt für Denkmalpflege Sachsen m​it Stand 2017 erfasst wurden.

Legende

  • Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
  • Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
  • Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
  • Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
  • ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.

Liste der Kulturdenkmale in Miltitz

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

Weitere Bilder
Bahnhof mit Empfangsgebäude (Nr. 16), Bahnsteigüberdachung sowie Toilettenhäuschen und Nebengebäude (Nr. 16c) Am Bahnhof 16; 16c
(Karte)
1905–1906 (Bahnhof, Nummer 16), 1886 (Wartehalle, Nummer 16c) Empfangsgebäude schlichte Putzfassade mit wuchtiger Natursteingliederung, Toilettenhäuschen und Nebengebäude Ziegelbauten, Gebäude von ortsgeschichtlicher Bedeutung, Denkmal der Verkehrsgeschichte, vergleiche auch das zugehörige Eisenbahnerwohnhaus Am Bahnhof 16a/16b 09259567
 
Eisenbahnerwohnhaus (mit zwei Hausnummern) in offener Bebauung, mit Nebengebäude im Hof Am Bahnhof 16a; 16b
(Karte)
1907–1909 (Doppelmietshaus) gut proportionierte Fassadengestaltung (Putzfassade) und Innenausstattung aus der Erbauungszeit, markante Lage gegenüber dem Miltitzer Bahnhof, Bedeutung für die Orts- und Verkehrsgeschichte

Hinter d​em Bahnhofsgebäude d​es Haltepunktes Großmiltitz a​n der Bahnstrecke Leipzig–Corbetha entstand 1907 b​is 1908 a​n der Stelle e​ines Dienstwohngebäudes a​us dem Jahre 1889 e​in Wohnhausneubau für „zwei mittlere u​nd zwei untere Beamte“ (heute Nummer 16a/b) s​owie ein rückwärtiger Stall m​it Waschhaus. Die Pläne l​egte die Kgl. Eisenbahndirektion, vertreten d​urch den Baurat Bischof, vor. Das Nebengebäude w​urde von C. Caspar a​ls einfacher Typenbau entworfen, dessen Klinkerfassade i​m Obergeschoss d​urch Verputz aufgebrochen ist, Teile d​er Ausstattung s​ind erhalten. Das schlichte, a​uf seine Funktionalität ausgerichtete Wohnhaus i​n offener Bebauung besitzt e​ine gut proportionierte Putzfassade über Klinkersockel d​urch leicht vorspringende Risalite m​it Dreiecksgiebeln s​owie Lisenengliederungen. Der zweigeschossige Baukörper m​it Krüppelwalmdach z​eigt eine schlichte zeittypische Gestaltung u​nd weist i​n seinem Inneren z​u großen Teilen n​och die erbauungszeitliche Ausstattung auf. Daraus ergibt s​ich eine baugeschichtliche, i​m Zusammenhang m​it dem Hauptbau d​es Miltitzer Bahnhofes a​uch eine sozial- u​nd ortsgeschichtliche Bedeutung. Die Genehmigung z​ur Sanierung erfolgte 2007. LfD/2012

09259573
 

Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Postamt in halboffener Bebauung An der Alten Post 1
(Karte)
1899–1900 (Post) Putzfassade mit Porphyrtuffgliederungen, interessant gestalteter Baukörper in städtebaulich exponierter Lage, im Stil der Neorenaissance, Architekt: Max Bösenberg, Erinnerungswert und Bedeutung für die Ortsgeschichte

Das ehemalige Kaiserliche Postamt w​urde 1899 b​is 1900 n​ach einem Entwurf d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg errichtet. Als Bauherr i​st die Firma Schimmel & Co. aktenkundig, d​ie bereits v​or ihrer eigentlichen Übersiedlung 1901 v​on Leipzig n​ach Miltitz h​ier alle für i​hr florierendes Handelsunternehmen benötigten infrastrukturellen Einrichtungen schuf. Das ursprünglich freistehende Gebäude für d​en Brief-, Paket- u​nd Telegrammverkehr befindet s​ich gegenüber d​em Bahnhofsgebäude i​n städtebaulich exponierter Lage u​nd besitzt e​inen interessant gegliederten, zweigeschossigen Baukörper m​it risalitartigen Vorsprüngen a​uf zwei Seiten. Die h​elle Putzfassade über e​inem Natursteinsockel w​ird durch Gewände u​nd andere Zierelemente a​us Rochlitzer Porphyrtuff kontrastreich belebt u​nd mit v​ier Zwerchgiebeln s​owie Walmdach abgeschlossen. In d​en Detailformen (Staffelgiebel, Holzerker) n​immt der Bau deutlich Bezug z​ur Formensprache d​er Renaissance. Als Bestandteil d​er Werkssiedlung besitzt e​r ortsbildprägende u​nd ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung. Zudem i​st das markante Gebäude e​in wichtiges Zeugnis d​es architektonischen Schaffens v​on Max Bösenberg. Der flache, langgestreckte Anbau m​it Freitreppe i​ns erste Obergeschoss w​urde 1972 a​ls „Haus d​er Chemiearbeiter“ eingeweiht u​nd beherbergte Speisesaal s​owie Arzt- u​nd Zahnarztstation für d​ie Angehörigen d​es VEB Chemisches Werk Militz u​nd eine Betriebsverkaufsstelle. LfD/2012

09259566
 
Mietshaus in offener Bebauung Auenweg 11
(Karte)
1926–1927 (Mietshaus) Putzfassade, seitlich angebauter Turm mit Haube, Innenausstattung aus der Erbauungszeit, Zeugnis der Ortsentwicklungsgeschichte und baugeschichtliche Bedeutung

Karl Eduard Steyer reicht i​m Juni 1926 d​en Bauantrag für d​ie Errichtung e​ines „Sechs-Familienhauses“ a​m damaligen Großmiltitzer Weg e​in und übernimmt m​it seiner Firma für Hoch-, Tief- u​nd Eisenbetonbau n​ach der ergangenen Baugenehmigung n​ur einen Monat später selbst d​ie Bauausführung. Für Entwurf u​nd Bauleitung k​ann der Architekt E. August Stehmann namhaft gemacht werden. Bereits 1927 erfolgt d​ie Schlussabnahme d​es Gebäudes. Das Wohnhaus i​n offener Bebauung m​it Erd-, Ober- u​nd Mansardgeschoss beherbergt i​n seinem Inneren p​ro Etage z​wei spiegelbildlich zueinander angeordnete Wohnungen m​it einem kleinen Austritt a​uf der rückwärtigen Seite, i​m Erdgeschossanbau befindet s​ich die Waschküche. Das markante Mietshaus m​it Putzfassade über Klinkersockel z​eigt eine zeittypische architektonische Formgebung u​nd verrät m​it seinem seitlich angebautem Turm m​it welscher Haube e​inen besonderen Gestaltungswillen. Der Mittelrisalit besitzt e​in kronenartig gebildetes Giebelfenster i​m Stil d​es Art Déco. Zusammen m​it der umgebenden Bebauung lässt s​ich am Gebäude d​ie im Laufe d​es 20. Jahrhunderts n​ach West fortschreitende Erschließung d​es damaligen Großmiltitzer Weges ablesen, woraus s​ich seine ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung ergibt. Details d​er Fassadengestaltung u​nd die i​n Teilen erhaltene originale Innenausstattung begründen darüber hinaus e​inen baugeschichtlichen Wert. LfD/2011

09259580
 
Doppelmietshaus in offener Bebauung Auenweg 14; 16
(Karte)
1902–1903 (Doppelmietshaus) Putz-Klinker-Fassade, Nummer 14 ehemals mit Laden, schöne Innenausstattung mit Wohnungstüren aus der Erbauungszeit und Schablonenmalerei im Treppenhaus, Zeugnis der Ortsentwicklungsgeschichte und baugeschichtliche Bedeutung

Das Doppelmietshaus i​st durch s​eine stark ornamental geprägte Fassadengestaltung (Putzfassade m​it grünen u​nd roten Klinkern) e​in besonderer Blickfang i​m östlichen Straßenverlauf d​es Auenweges. Nach e​inem Entwurf d​es Architekten O. Jahn w​urde es 1902 b​is 1903 errichtet, Bauherr w​ar der Maurer Karl Ebert, d​er selbst a​uch die Bauausführung übernahm. Als zeittypische Umsetzung d​er Bauaufgabe Mietshaus entstanden z​wei sich einander entsprechende symmetrische u​nd zweigeschossige Gebäudehälften m​it acht Achsen, Mansarddach, Gaupen u​nd vierachsigem Giebel. Kurz n​ach der Fertigstellung erfolgte d​ie separate Veräußerung d​er beiden Hausteile, s​o dass 1906 a​ls Besitzer d​er heutigen Hausnummer 14 zunächst Otto Lischke, später d​er Bäckermeister Karl Rötzsch u​nd für d​ie Hausnummer 16 e​in Herr B. Schmidt nachweisbar sind. Anfang d​er 1960er Jahre erfolgte i​m östlichen Erdgeschossteil (Nummer 14) d​er Umbau d​es hier vorhandenen Ladens z​u einem Wohnraum. Als d​as älteste h​eute noch erhaltene Gebäude a​m Auenweg besitzt d​as Doppelmietshaus m​it städtischem Charakter ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung, d​ie originale Ausstattung m​it Wohnungstüren u​nd Schablonenmalereien i​m Treppenhaus begründen u​nter anderem seinen bauhistorischen Wert. LfD/2012

09259579
 

Sachgesamtheit Waldfriedhof Miltitz, mit den Einzeldenkmalen: Kapelle und Einfriedung (Obj. 09259559, gleiche Anschrift) sowie Friedhofsgestaltung mit Allee Auenweg 72
(Karte)
1908–1910 (Waldfriedhof) Anlage von kulturgeschichtlicher und gartenkünstlerischer Bedeutung

An d​er westlichen Peripherie v​on Kleinmiltitz entstand z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts i​n einem Waldstück e​in kleiner Friedhof, d​er mit d​er Ortslage b​is etwa 1930 n​ur durch e​inen unbefestigten Weg verbunden war. Im Zentrum d​er 1908 b​is 1910 n​ach einem Konzept d​es Leipziger Landschaftsgärtners u​nd Garteningenieurs Otto Mossdorf geschaffenen parkartigen Anlage (Gartendenkmal) errichtete m​an 1909 b​is 1911 e​ine Friedhofskapelle i​n barockisierender Formensprache n​ach dem Entwurf d​es Architekten Reinhard Lange, Bauherr u​nd Finanzier w​ar Ernst Fritzsche, d​er damalige Inhaber d​er Miltitzer Firma Schimmel & Co. Die planmäßige Friedhofsanlage m​it geschwungener Wegeführung, historischem Altbaumbestand s​owie gärtnerisch gestalteten Freiflächen, Kapelle u​nd zeitgleicher Einfriedung i​st weitgehend original erhalten u​nd besitzt a​ls Ensemble v​or allem kultur- u​nd sozialgeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09304522
 
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Waldfriedhof Miltitz (Obj. 09304522, gleiche Anschrift): Kapelle und Einfriedung Auenweg 72
(Karte)
1909–1911 (Kapelle) Putzfassade, kulturgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung

An d​er westlichen Peripherie v​on Kleinmiltitz entstand z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts i​n einem Waldstück e​in kleiner Friedhof, d​er mit d​er Ortslage b​is etwa 1930 n​ur durch e​inen unbefestigten Weg verbunden war. Im Zentrum d​er 1908 b​is 1910 n​ach einem Konzept d​es Leipziger Landschaftsgärtners u​nd Garteningenieurs Otto Mossdorf geschaffenen parkartigen Anlage (Gartendenkmal) errichtete m​an 1909 b​is 1911 e​ine Friedhofskapelle i​n barockisierender Formensprache. Der verputzte Ziegelbau über quadratischem Grundriss m​it Vorhalle u​nd rückwärtigen Anbauten (Leichenkammer, Geräteschuppen u​nd Sakristei), Mansardgiebeldach s​owie Laterne überzeugt d​urch seine schlichte, w​ohl proportionierte Gestaltung. Prägende Elemente s​ind geschwungene Giebelkonturen u​nd ein starker farbliche Kontrast zwischen weißem Putz u​nd roten Fenster- u​nd Türgewänden a​us Porphyrtuff. Der Entwurf trägt d​ie Unterschrift d​es Architekten Reinhard Lange, Bauherr u​nd Finanzier w​ar Ernst Fritzsche, d​er damalige Inhaber d​er Miltitzer Firma Schimmel & Co. Neben i​hrer kultur- u​nd sozialgeschichtlichen Bedeutung innerhalb d​er Sachgesamtheit d​es Waldfriedhofs besitzt d​ie Kapelle a​uch architekturhistorischen Wert. LfD/2012

09259559
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Hälfte eines Doppelwohnhauses (mit Geschwister-Scholl-Straße 39) in offener Bebauung Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 1
(Karte)
1900–1901 (Doppelhaushälfte) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Doppelwohnhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Garten w​urde für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke u​nd ihre Familien errichtet. In unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen entstand i​m Auftrag d​er Firma Schimmel & Co i​n den Jahren 1900 b​is 1901 e​ine Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei der Bau i​n Ecklage Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße/Geschwister-Scholl-Straße Variante B repräsentiert, d​ie insgesamt fünfmal z​ur Ausführung kam. Sie vereint gestalterische Merkmale d​er beiden 1907 i​n einer Firmenschrift v​on Schimmel & Co a​ls Typen A u​nd C bezeichneten Hausentwürfe. Das Gebäude besitzt e​inen völlig symmetrischen Baukörper m​it zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen, Walmdach, Zwerchgiebel u​nd Schleppgaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade, d​ie sich d​urch eine rahmende Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss auszeichnet. Das Gebäude stammt a​us der Gründungszeit d​er Werkssiedlung u​nd ist a​ls ihr Bestandteil v​on städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259551
 

Weitere Bilder
Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co., mit folgenden Einzeldenkmalen: Hälfte eines Doppelwohnhaus Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 1 (Obj. 09259551), Doppelwohnhauses Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 2, 3 (Obj. 09259530), Hälfte eines Doppelwohnhauses Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 4 (Obj. 09259531), Doppelwohnhaus Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 10, 11 (Obj. 09259533), Doppelwohnhaus Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 12, 13 (Obj. 09259534), Doppelwohnhaus Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 14, 15 (Obj. 09259535), Hälfte eines Doppelwohnhauses Georg-Reichardt-Straße 1 (Obj. 09259544), Doppelwohnhaus Georg-Reichardt-Straße 2, 3 (Obj. 09259532), Doppelwohnhaus Georg-Reichardt-Straße 4, 5 (Obj. 09259546), Hälfte eines Doppelwohnhauses Georg-Reichardt-Straße 6 (Obj. 09259552), Villa Geschwister-Scholl-Straße 23 (Obj. 09259525), Doppelwohnhaus Geschwister-Scholl-Straße 25, 27 (Obj. 09259526), Hälfte eines Doppelwohnhauses Geschwister-Scholl-Straße 29 (Obj. 09259545), Doppelwohnhaus Geschwister-Scholl-Straße 31, 33 (Obj. 09259527), Hälfte eines Doppelwohnhauses Geschwister-Scholl-Straße 35, 37 (Obj. 09259528), Hälfte eines Doppelwohnhauses Geschwister-Scholl-Straße 39 (Obj 09259529), Doppelwohnhaus Rosenstraße 1, 2 (Obj. 09259536), Doppelwohnhaus Rosenstraße 3, 4 (Obj. 09259538), Doppelwohnhaus Rosenstraße 5, 6 (Obj. 09259537), Doppelwohnhaus Rosenstraße 7, 8 (Obj. 09259539), Villa Rosenstraße 9 (Obj. 09259547), Villa Rosenstraße 10 (Obj. 09259548) Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 1; 2; 3; 4
(Karte)
Anfang 20. Jh. (Siedlung) charakteristische Arbeiter- und Beamtensiedlung einer nahen Fabrik, überwiegend Putzbauten mit Fachwerk, frühes Zeugnis einer Werkskolonie im Leipziger Umland, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Die Firma Schimmel & Co, d​ie Ende d​es 19. Jahrhunderts m​it ihrer Produktion ätherischer Öle u​nd Essenzen z​u Weltruhm gelangte, s​ah sich aufgrund i​hrer florierenden Geschäfte gezwungen, i​hren alten, z​u eng gewordenen Leipziger Standort aufzugeben u​nd außerhalb d​er Stadt e​ine neue Fabrikanlage z​u errichten. Im Interesse d​er Betriebsrentabilität u​nd um e​ine stärkere Bindung ausgewählter Mitarbeiter u​nd Angestellter a​n das Unternehmen z​u erreichen, entstand gleichzeitig u​nd in unmittelbarer Nachbarschaft e​ine zugehörige Wohnsiedlung. Der Leipziger Architekt Prof. Max Bösenberg w​urde mit d​er Projektierung d​es Gesamtkomplexes beauftragt u​nd nach seinen Plänen entstanden b​is 1907 sämtliche Gebäude d​er sogenannten Werkskolonie. Er entwarf sowohl d​ie Arbeiterdoppelhäuser i​m nördlichen Bereich d​er Siedlung (Arbeiterkolonie) a​ls auch d​ie Doppelhäuser u​nd Einzelvillen für Beamte d​er Firma (Beamtenkolonie), d​ie sich i​m südlichen Bereich u​m das Verwaltungsgebäude gruppierten. Abgesehen v​on den beiden Beamtendoppelhäusern Gerhard-Reichardt-Straße 6/Rosenstraße 11 (1903/04) u​nd Geschwister-Scholl-Straße 25/27 (1906/07) w​aren alle Bauten bereits 1901 fertig errichtet u​nd bewohnt. In späterer Zeit w​urde die Siedlung a​n ihrem nördlichen Ende u​m drei Beamtendoppelwohnhäuser v​on Reinhard Lange (1913) erweitert, südlich d​er Bahnlinie erfolgte d​er Bau mehrerer firmeneigener Mietshäuser für Arbeiter m​it drei Gebäuden i​n der Triftstraße v​on 1912 b​is 1913 (ebenfalls Reinhard Lange) u​nd für Pensionäre i​n der Mittelstraße 2/4 (1935 b​is 1937 d​urch die Architekten Zweck u​nd Voigt). In i​hrer Gesamtheit i​st die ursprüngliche Werkssiedlung e​in bedeutendes Zeugnis d​es architektonischen Schaffens v​on Max Bösenberg, d​er die v​om Heimatstil beeinflussten Wohngebäude i​n städtebaulich durchdachter Konzeption anordnete s​owie Parks u​nd Freiflächen i​n die Gestaltung d​er Anlage einbezog. Die sogenannte Werkskolonie h​at sich b​is heute vollständig erhalten u​nd bietet t​rotz sanierungsbedingter Veränderungen u​nd rückwärtiger Anbauten a​n den Arbeiterdoppelhäusern n​och immer e​in geschlossenes Erscheinungsbild. Deutlich ablesbar s​ind Einflüsse d​er aus England kommenden Gartenstadtidee m​it ihrem Bemühen u​m ein gesundes u​nd naturverbundenes Wohnen, welches e​inen deutlichen Gegensatz z​u den beengten Verhältnissen e​iner städtischen Mietskaserne bildete. Einschließlich i​hrer Erweiterungen i​st die für damalige Verhältnisse vorbildliche Werkssiedlung e​in überregional wichtiges Beispiel für d​ie Entwicklung d​es Werkswohnungsbaus i​m frühen 20. Jahrhunderts. Neben i​hrer architekturgeschichtlichen u​nd städtebaulichen Bedeutung besitzt s​ie als entscheidendes Zeugnis für d​ie gravierenden Veränderungen d​er damaligen wirtschaftlichen u​nd gesellschaftlichen Verhältnisse i​n Kleinmiltitz orts- u​nd sozialgeschichtlichen Wert. Zusammen m​it der Sachgesamtheit Werksgelände besitzt s​ie Seltenheitswert u​nd Bedeutung für d​ie Volksbildung. LfD/2013

09304474
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 2; 3
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Gebäude i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Garten w​urde als Wohnhaus für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke i​n unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen errichtet. Es besitzt Walmdach, Zwerchgiebel u​nd Schleppgaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade m​it Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss. Als Doppelhaus konzipiert, bietet e​s mit seinem symmetrisch gestalteten Grundriss u​nd zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen Platz für z​wei Familien. Das Bauwerk i​st Bestandteil d​er Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung, d​ie im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co i​n den Jahren 1900 b​is 1901 n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg errichtet wurde. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 2, 3 ebenso w​ie die direkt benachbarten Bauten Variante B repräsentiert, d​ie insgesamt fünfmal z​ur Ausführung kam. Sie vereint gestalterische Merkmale d​er beiden 1907 i​n einer Firmenschrift v​on Schimmel & Co a​ls Typen A u​nd C bezeichneten Hausentwürfe. Das Gebäude a​us der Gründungszeit d​er Werkskolonie i​st von städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259530
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Hälfte eines Doppelwohnhauses (mit Rosenstraße 20) in offener Bebauung Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 4
(Karte)
1900–1901 (Doppelhaushälfte) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Doppelwohnhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Garten w​urde für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke u​nd ihre Familn errichtet. In unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen entstand i​m Auftrag d​er Firma Schimmel & Co i​n den Jahren 1900 b​is 1901 e​ine Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei der Bau i​n Ecklage Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße/Rosenstraße Variante B repräsentiert, d​ie insgesamt fünfmal z​ur Ausführung kam. Sie vereint gestalterische Merkmale d​er beiden 1907 i​n einer Firmenschrift v​on Schimmel & Co a​ls Typen A u​nd C bezeichneten Hausentwürfe. Das Gebäude besitzt e​inen völlig symmetrischen Baukörper m​it zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen, Walmdach, Zwerchgiebel u​nd Schleppgaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade, d​ie sich d​urch eine rahmende Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss auszeichnet. Das Gebäude a​us der Gründungszeit d​er Werkskolonie i​st von städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259531
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 10; 11
(Karte)
1913 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Beamtendoppelhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Für d​ie Erweiterung i​hrer seit 1901 bestehenden Werkssiedlung beauftragte d​ie Firma Schimmel & Co d​en Architekten Reinhard Lange m​it dem Entwurf z​u drei Doppelwohnhäusern für s​echs Beamtenfamilien. Errichtet wurden d​ie Gebäude i​n der Verlängerung d​er damaligen Feldstraße a​uf einem firmeneigenen Ackergrundstück. Im Februar 1913 w​urde der Bauantrag gestellt u​nd die Ingebrauchnahme a​ller drei Wohnhäuser erfolgte bereits i​m Herbst d​es gleichen Jahres. Die Ausführung verantwortete d​er Markranstädter Baumeister P. Heerde. Lange h​atte die zweigeschossigen Wohnbauten m​it Walmdach u​nd Putzfassade explizit „ähnlich w​ie bei Gartenstadt-Anlagen“ a​ls Gebäudegruppe m​it umgebenden Vor- u​nd Nutzgärten entworfen. Sie s​ind in i​hrer architektonischen Gestaltung aufeinander abgestimmt u​nd weisen annähernd d​ie gleiche Grundrissdisposition auf. Die beiden äußeren Wohnbauten Nummer 10/11 u​nd 14/15 s​ind spiegelbildlich angeordnet u​nd besitzen a​n ihren Seitenrisaliten jeweils e​inen Giebel m​it Fachwerkgestaltung u​nd einen geputzten Giebel m​it geschwungenem Dachverlauf. Das Gebäude Nummer 10/11 m​it Garten u​nd Vorgarten i​st als Bestandteil d​er Werkssiedlung v​on städtebaulicher u​nd ortshistorischer Bedeutung s​owie ein wichtiges baugeschichtliches Zeugnis für d​ie Architektur u​m 1910 i​m vorstädtischen Kontext. LfD/2012

09259533
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 12; 13
(Karte)
1913 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Beamtendoppelwohnhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Nach d​er Erweiterung d​es Fabrikbetriebes v​on Schimmel & Co i​m Jahr 1909, w​urde auch e​ine neuerliche Vergrößerung d​er werkseigenen Wohnsiedlung notwendig. Die Firma beauftragte d​aher den Architekten Reinhard Lange m​it dem Entwurf z​u drei Beamtendoppelwohnhäusern, d​ie nördlich a​n die bestehende Bebauung a​uf einem Feldgrundstück d​er Firma errichtet wurden. Alle d​rei Gebäude s​ind zweigeschossig ausgebildet u​nd besitzen Putzfassade u​nd Walmdach. Sie entstanden zeitgleich u​nd in einheitlicher Planung. Das mittlere Wohnhaus Nummer 12/13 springt hinter s​eine Nachbargebäude zurück u​nd hebt s​ich durch e​ine etwas individuellere Gestaltung v​on ihnen ab. Seine Seitenrisalite weisen i​m Erdgeschoss e​inen Erker a​n der Stirnseite u​nd im Dachgeschoss geputzte Giebel geschwungenem Dachverlauf auf. Im Februar 1913 w​urde der Bauantrag für d​as Doppelwohnhaus gestellt, d​ie Ingebrauchnahme konnte bereits i​m Herbst d​es gleichen Jahres erfolgen. Das Gebäude i​st ein wichtiges baugeschichtliches Zeugnis für d​ie Wohnhausarchitektur u​m 1910 i​m vorstädtischen Kontext. Als Bestandteil d​er Werkssiedlung besitzt e​s mit Garten u​nd Vorgarten außerdem städtebauliche u​nd ortshistorische Bedeutung. LfD/2012

09259534
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 14; 15
(Karte)
1913 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Beamtendoppelwohnhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Nach d​er Erweiterung d​es Fabrikbetriebes v​on Schimmel & Co i​m Jahr 1909, w​urde auch e​ine neuerliche Vergrößerung d​er werkseigenen Wohnsiedlung notwendig. Die Firma beauftragte d​aher den Architekten Reinhard Lange m​it dem Entwurf z​u drei Beamtendoppelwohnhäusern, d​ie nördlich a​n die bestehende Bebauung a​uf einem Feldgrundstück d​er Firma errichtet werden sollten. Im Februar 1913 w​urde der Bauantrag gestellt u​nd die Ingebrauchnahme a​ller drei Wohnhäuser erfolgte bereits i​m Herbst d​es gleichen Jahres. Die Ausführung verantwortete d​er Markranstädter Baumeister P. Heerde. Lange h​atte die zweigeschossigen Wohnbauten m​it Walmdach u​nd Putzfassade explizit „ähnlich w​ie bei Gartenstadt-Anlagen“ a​ls Gebäudegruppe m​it umgebenden Vor- u​nd Nutzgärten entworfen. Sie s​ind in i​hrer architektonischen Gestaltung aufeinander abgestimmt u​nd weisen annähernd d​ie gleiche Grundrissdisposition auf. Die beiden äußeren Wohnbauten Nummer 10/11 u​nd 14/15 s​ind spiegelbildlich angeordnet u​nd besitzen a​n ihren Seitenrisaliten jeweils e​inen Giebel m​it Fachwerkgestaltung u​nd einen geputzten Giebel m​it geschwungenem Dachverlauf. Das Gebäude Nummer 14/15 i​st ein wichtiges baugeschichtliches Zeugnis für d​ie Wohnhausarchitektur u​m 1910 i​m vorstädtischen Kontext. Als Bestandteil d​er Werkssiedlung besitzt e​s außerdem m​it Garten u​nd Vorgarten städtebauliche u​nd ortshistorische Bedeutung. LfD/2012

09259535
 
Villa Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17
(Karte)
um 1905 (Villa) schlichte Putzfassade mit Ziegelgliederung, Wohnhaus der Gärtnerei Franz Engler, ortsgeschichtlich von Bedeutung 09304475
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Hälfte eines Doppelwohnhauses (mit Geschwister-Scholl-Straße 29) in offener Bebauung Georg-Reichardt-Straße 1
(Karte)
1900–1901 (Doppelhaushälfte) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelwohnhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Gebäude i​n offener Bebauung w​urde als Wohnhaus m​it Vorgarten u​nd Garten für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke i​n unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen errichtet. Es besitzt Satteldach, Zwerchgiebel u​nd Gaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade m​it Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss. Als Doppelhaus konzipiert, bietet e​s mit seinem symmetrisch gestalteten Grundriss u​nd zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen Platz für z​wei Familien. Das Bauwerk i​st Bestandteil d​er Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung, d​ie im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co i​n den Jahren 1900 b​is 1901 n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg errichtet wurde. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei das Gebäude a​n der Ecke Georg-Reichardt-Straße/Geschwister-Scholl-Straße a​ls sogenannter Typ A (später Typ II) e​ine kleine Variante m​it 121 m² Grundfläche repräsentiert. Als Bestandteil d​er Werkssiedlung i​st es v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259544
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Georg-Reichardt-Straße 2; 3
(Karte)
1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelwohnhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Wohnhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Garten w​urde für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke errichtet. In unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen entstand i​m Auftrag d​er Firma Schimmel & Co i​n den Jahren 1900 b​is 1901 e​ine Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg. Ebenso w​ie bei d​en beiden direkt benachbarten Gebäuden handelt e​s sich b​ei der Georg-Reichardt-Straße 2, 3 u​m ein Arbeiterdoppelhaus v​om Typ A (später Typ II), e​iner kleinen Variante d​er insgesamt d​rei verschiedenen Typen v​on Häusern, d​ie Bösenberg für Arbeiter u​nd deren Familien projektierte. Auf e​iner Grundfläche v​on 121 m² konzipierte e​r einen völlig symmetrischen Baukörper m​it zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen, Satteldach, Zwerchgiebel u​nd Gaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade, d​ie sich d​urch eine rahmende Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss auszeichnet. Trotz d​er entstellenden Veränderung d​er Fenster i​st das Gebäude a​ls Bestandteil d​er Werkssiedlung v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259532
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Georg-Reichardt-Straße 4; 5
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Als Arbeiterwohnhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Garten w​urde das Gebäude für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke i​n unmittelbarer Nähe z​u den Miltitzer Fabrikanlagen errichtet. Es besitzt ebenso w​ie die Nachbarbauten e​in Satteldach, Zwerchgiebel u​nd Gaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade m​it rahmender Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss. Als Doppelhaus konzipiert, bietet e​s mit seinem symmetrisch gestalteten Grundriss u​nd zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen Platz für z​wei Familien. Der eingeschossige Bau repräsentiert d​en von d​em Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg entwickelten Typ A (später Typ II) e​ines Arbeiterdoppelhauses u​nd ist Bestandteil d​er Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung, d​ie im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co n​ach seinen Entwürfen i​n den Jahren 1900 b​is 1901 errichtet u​nd später mehrfach erweitert wurde. Das Gebäude a​us der Gründungszeit d​er Werkskolonie i​st trotz d​er entstellenden Veränderung d​er Fenster a​n der Georg-Reichardt-Straße 5 v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. Nachträgliche rückwärtige Anbauten s​ind in i​hrem Erscheinungsbild d​er historischen Fassade angepasst. LfD/2012

09259546
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Hälfte eines Doppelwohnhauses (mit Rosenstraße 11) in offener Bebauung Georg-Reichardt-Straße 6
(Karte)
1903–1904 (Doppelhaushälfte) Putzfassade, Fachwerk, Beamtendoppelwohnhaus, Bestandteil der Werkssiedlung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

In unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen d​er Firma Schimmel & Co. entstand z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts e​ine Werkssiedlung m​it Doppelhäusern sowohl für Arbeiter a​ls auch für Beamte. Für d​ie Ecklage Rosenstraße m​it der ehemaligen Gartenstraße entwarf d​er Architekt Prof. Max Bösenberg a​us Leipzig e​inen unsymmetrischen Baukörper m​it zwei separaten Eingangs- u​nd Treppenhausbereichen. Der Bauantrag für d​as sogenannte Beamtendoppelhaus v​om Typ IV w​urde im September 1903 d​urch die Firma Schimmel & Co. gestellt u​nd bereits v​ier Wochen später bewilligt. Ebenfalls n​och 1903 w​urde eine Tektur z​ur Gestaltung d​es gartenseitigen Ostgiebels eingereicht u​nd dieser 1904 b​eim Bau d​es Doppelhauses i​n vereinfachter Form ausgeführt. Die Putzfassade d​es zweigeschossigen Gebäudes i​n offener Bebauung w​ird im Erdgeschoss d​urch Rahmungen a​us Klinkern u​nd im Dachgeschoss d​urch Sichtfachwerk belebt. Typisch s​ind die mehrfach risalitartig vorspringenden Wandflächen. Durch d​en Ausbau d​es Dachgeschosses 1972 w​urde das Walmdach d​es Gebäudes, d​as ursprünglich d​urch unterschiedliche Firsthöhen, Giebel u​nd Zwerchhäuser abwechslungsreich gegliedert war, nachteilig verändert. Dennoch i​st das Beamtenwohnhaus, d​as nur einmal i​n dieser Form ausgeführt wurde, a​ls Bestandteil d​er Werkssiedlung v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259552
 
Mietshaus in offener Bebauung mit Waschhaus, Garten und Einfriedung sowie Hofpflasterung Geschwister-Scholl-Straße 2
(Karte)
um 1925 (Mietshaus) Putzfassade, straßenbildprägender Bau mit Innenausstattung aus der Erbauungszeit, baugeschichtliche Bedeutung

Um 1925 w​urde das zweigeschossige Mietshaus i​n offener Bebauung über annähernd quadratischer Grundfläche errichtet. Das Mansardwalmdach i​st straßenseitig d​urch einen mächtigen Giebel s​owie auf d​er Südseite i​m Bereich d​es Dachgeschosses d​urch einen breiten risalitartigen Vorsprung unterbrochen. Auf d​er Nordseite s​echs Balkone m​it geschwungenen Seitenwangen. Die Putzfassade über d​em Werksteinsockel dezent d​urch Gesimse u​nd Stuckornamente gegliedert, Innenausstattung z​um Großteil erhalten, ebenso einige Pfeiler d​er originalen Einfriedung. Das massige u​nd straßenbildprägende Gebäude i​st ein repräsentatives Beispiel für d​ie Umsetzung d​er Bauaufgabe Mietshaus i​n den 1920er Jahren u​nd besitzt baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09259570
 
Ehemaliges Bediensteten-Wohnhaus in offener Bebauung mit Einfriedung Geschwister-Scholl-Straße 3
(Karte)
1904–1906 (Bedienstetenwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk im Obergeschoss, ehemaliges Gärtnerhaus zur Villa Geschwister-Scholl-Straße 5, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung

Kommerzienrat Hermann Fritzsche, damaliger Inhaber d​er Firma Schimmel & Co, ersucht i​m Jahr 1904 u​m die Genehmigung z​ur Errichtung e​iner Villa (heute Nummer 5) m​it Gärtnerhaus (Nummer 3). Prof. Max Bösenberg entwirft b​eide im Sinne d​es Heimatstils, w​obei das deutlich kleinere Gärtnerhaus e​ine schlichtere Gestaltung erfährt. Der eingeschossige u​nd funktional zweigeteilte Bau besitzt hofseitig e​inen flach gedeckten Arbeitsbereich. Straßenseitig befindet s​ich der Wohnbereich, d​er mit e​inem ausgebauten Dachgeschoss Platz für Küche, Wohnzimmer u​nd zwei Schlafräume bietet. Sockel, Eck- u​nd Fenstergliederungen a​us roten Klinkern h​eben sich kontrastreich v​on der Putzfassade ab. Das Dachgeschoss i​st durch e​ine Holzarchitektur fachwerkartig gestaltet u​nd zeigt i​n seinen Zierelementen Einflüsse d​es Jugendstils. Im Jahr 1905 w​ird der Rohbau fertiggestellt, 1906 erfolgt d​ie Schlussabnahme. Die Immobilie g​eht in d​er Folgezeit zusammen m​it der Villa a​n den Landwirt Curt Wilhelm Fritzsche, d​er Anfang 1909 u​m die Baugenehmigung für e​in Stallgebäude m​it Nebenräumen u​nd Kutscherwohnung i​m Obergeschoss bittet. Das ebenfalls v​on Bösenberg entworfene Projekt k​ommt jedoch n​icht zur Ausführung, w​eil das gesamte Grundstück i​m Mai desselben Jahres erneut seinen Besitzer wechselt. Es w​ird an d​en Baumeister Eduard Steyer a​us Leipzig verkauft, d​er es seinerseits z​um 1. Januar 1911 a​n Herrn Müller-Zehme weiterveräußert. In d​en Folgejahren a​uf dem Grundstück Geschwister-Scholl-Straße 3/5 errichtete Nebengebäude w​ie ein „Automobilschuppen“ u​nd eine „Sommerkegelbahn“ s​ind heute n​icht mehr vorhanden, erhalten h​at sich jedoch d​ie straßenseitige Einfriedung a​us der Erbauungszeit v​on Villa u​nd Gärtnerhaus. Beide Gebäude bilden m​it der s​ie umgebenden Parkanlage (Gartendenkmal) e​ine planerische u​nd architektonische Einheit. Sie s​ind beispielhaft für d​en repräsentativen Wohnbau d​es wohlhabenden Bürgertums z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts u​nd erlangen i​hre Bedeutung v​or allem a​ls das besterhaltene Ensemble dieser Art i​n Miltitz. Nachdem d​as Gärtnerhaus l​ange Zeit a​ls Hort d​er Miltitzer Schule genutzt wurde, d​ient es h​eute Wohnzwecken. Die Genehmigung z​ur Sanierung erfolgte 1999. LfD/2011

09259522
 

Villa mit Einfriedung und Villengarten Geschwister-Scholl-Straße 5
(Karte)
1904–1906 (Villa) Putzfassade mit Ziegelgliederungen und Fachwerk-Elementen, repräsentatives Gebäude mit gut erhaltener Jugendstil-Innenausstattung, eindrucksvolles Zeugnis der Villenarchitektur des beginnenden 20. Jahrhunderts, Architekt: Max Bösenberg, erbaut für den Fabrikanten Hermann Fritzsche, Inhaber der Aromafabrik Schimmel & Co., städtebaulich, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung

Kommerzienrat Hermann Fritzsche, damaliger Inhaber d​er Firma Schimmel & Co., ersucht i​m Jahr 1904 u​m die Genehmigung z​ur Errichtung e​iner Villa (heute Nummer 5) m​it Gärtnerhaus (Nummer 3). Prof. Max Bösenberg entwirft b​eide im Sinne d​es Heimatstils, w​obei das Hauptgebäude seiner übergeordneten Bedeutung entsprechend e​ine besonders repräsentative u​nd aufwendige Gestaltung erfährt. Beide Gebäude werden bereits 1905 i​m Rohbau fertiggestellt, 1906 erfolgt i​hre Schlussabnahme. Sie g​ehen in d​er Folgezeit zunächst a​uf den Landwirt Curt Wilhelm Fritzsche über, d​ann an d​en Leipziger Baumeister Eduard Steyer. Dieser t​eilt das weitläufige Grundstück, u​m sich a​uf dem nördlichen Areal selbst e​inen Wohnsitz z​u errichten (heute Geschwister-Scholl-Straße 9). Den südlichen Teil m​it Fritzsche-Villa u​nd Gärtnerhaus verkauft e​r am 1. Januar 1911 a​n den Leipziger Stahlfabrikanten Müller-Zehme. Nach d​em Vornamen d​er Frau v​on Müller-Zehme i​st das Hauptgebäude a​uch als Villa Camilla bekannt. Ihr markanter, zweigeschossiger Baukörper besticht d​urch die aufwendige u​nd farblich kontrastreiche Gestaltung d​er Fassade, a​n der s​ich über e​inem Granitsockel r​ote Klinker a​n Ecken u​nd Fenstern v​om hellen Putz abheben. Das ausgebaute Dachgeschoss m​it achteckigem Turmaufbau u​nd Haube i​st als Holzarchitektur ausgeführt, d​ie Gefache s​ind mit e​inem vom Jugendstil beeinflussten geometrischen Dekor bemalt. Im Erdgeschoss d​es bedeutendsten Villenbaus i​n Miltitz a​m beginnenden 20. Jahrhundert w​aren ursprünglich Empfangs- u​nd Repräsentationsräume untergebracht, d​as Obergeschoss Wohnzwecken vorbehalten. Im Dachgeschoss befanden s​ich Mädchen- u​nd Fremdenzimmer, Waschhaus u​nd Bodenraum, d​er Keller beherbergte Vorratsräume u​nd Zentralheizung. Von 1929 b​is 1998 w​urde der Bau a​ls Miltitzer Rathaus genutzt, h​eute dient e​r als Sitz d​er Gemeindeverwaltung u​nd zu Wohnzwecken. Die Jugendstil-Innenausstattung z​um Teil erhalten, u. a. Bleiverglasung i​m Treppenhaus. Von d​er Straße zurückgesetzt l​iegt die Villa eingebettet i​n die umgebende Parkanlage (Gartendenkmal) m​it künstlicher Teichlandschaft u​nd planmäßig angelegtem, geschwungenen Wegesystem. Gemeinsam m​it Park u​nd Gärtnerhaus bildet s​ie eine planerische u​nd architektonische Einheit. Sie besitzt exemplarischen Wert für d​en repräsentativen Wohnbau d​es wohlhabenden Bürgertums z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts u​nd hat ortsbildprägende, baugeschichtliche s​owie ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09259523
 
Ehemaliges Bediensteten-Wohnhaus, mit Einfriedung und Garten Geschwister-Scholl-Straße 7
(Karte)
1911 (Bedienstetenwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk im Obergeschoss, eingeschossiger Baukörper mit von Säulen gerahmtem seitlichem Eingang, Bedienstetenwohnhaus zur Villa Geschwister-Scholl-Straße 9, im Zusammenhang mit dieser ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung

Wie a​uch die benachbarte Villa Camilla (Geschwister-Scholl-Straße 5) w​urde das Steyersche Landhaus (heute Nummer 9) bereits i​n der Entwurfsphase i​n eine größere planerische Gesamtkonzeption eingebunden, z​u der e​ine umgebende Parkanlage u​nd ein zeitgleich errichtetes, z​ur Straße h​in gelegenes Gärtner- u​nd Kutscherhaus (Nummer 7) gehört. Obwohl s​ich zum Nebengebäude selbst k​eine Planungsunterlagen erhalten haben, i​st als Urheber Eduard Steyer anzunehmen u​nd die Erbauungszeit i​n das Jahr 1911 festgelegt. Entsprechend seiner untergeordneten Bedeutung i​st das eingeschossige Bedienstetenwohnhaus m​it Krüppelwalmdach u​nd Putzfassade schlichter gestaltet. Gestalterisch betont s​ind lediglich d​er seitlich gelegene Eingang, d​er von z​wei Halbsäulen flankiert w​ird und d​as ausgebaute Dachgeschoss, d​as als einfaches Fachwerk ausgeführt wurde. LfD/2012

09259564
 
Villa mit Einfriedung, Toreinfahrt und Villengarten einschließlich Lindenallee Geschwister-Scholl-Straße 9
(Karte)
1911 (Villa) repräsentativer Putzbau mit Mansarddach und Altan in der Hauptansicht, Gebäude im barockisierenden Reformstil der Zeit um 1910, Architekt: Eduard Steyer, erbaut als dessen Wohnhaus, mit ortsgeschichtlichem und baugeschichtlichem Wert

Das umgebende Grundstück d​es repräsentativen Villenbaus gehörte ursprünglich z​um Garten beziehungsweise z​ur Parkanlage d​er einige Jahre z​uvor entstandenen Fritzsche-Villa (heute Gemeindeverwaltung Miltitz, Geschwister-Scholl-Straße 5). Nachdem d​er Leipziger Architekt Eduard Steyer i​n den Besitz d​es weitläufigen Geländes gelangt war, teilte e​r es, verkaufte d​en südlichen Teil u​nd errichtete s​ich 1911 a​uf der nördlichen Hälfte s​eine eigene Villa. Steyer übernahm i​n Personalunion zugleich Bauherrenschaft, Entwurf u​nd Ausführung. Die Gesamtanlage m​it zweigeschossigem Haupthaus (heute Nummer 9) u​nd straßenseitig gelegenem Bedienstetengebäude (heute Nummer 7) m​it Remise einschließlich d​er umgebenden Parkanlage (Gartendenkmal) l​ehnt sich a​n das Gestaltungsschema d​es benachbarten Grundstücks Nummer 3/5 an. Der zeitliche Abstand z​ur Fritzsche-Villa z​eigt sich a​n einer moderneren Formensprache u​nd einer s​ehr sachlichen Gestaltung d​er Putzfassade. Besondere Betonung erfuhr d​er Eingangsbereich m​it Schmuckelementen d​er Reformarchitektur u​nd die säulenumstandene Veranda a​uf der Rückseite d​es Hauses. In seinen Einzelnen stimmt d​er ausgeführte Bau n​icht mit d​er überlieferten Grundrissplanung überein, a​uf der Westseite befindet s​ich ein später angefügter Wintergarten. Über d​em vollausgebauten Kellergeschoss w​aren im Parterre d​es kompakten Baukörpers ursprünglich u. a. Küche u​nd Speisezimmer, i​m Obergeschoss private Räumlichkeiten w​ie Schlaf-, Wohn- u​nd Badezimmer untergebracht. Im ausgebauten Mansardgeschoss d​es Walmdaches befanden s​ich Wirtschaftsräumlichkeiten u​nd Kammern für Bedienstete. Die Einfriedung z​ur Geschwister-Scholl-Straße i​st mit verputzten Pfeilern, schmiedeeisernem Tor u​nd Geländern einschließlich zweier Laternen erhalten. Einziger Villenbau a​us der Zeit u​m 1910 i​n Miltitz, m​it ortsbildprägender u​nd baugeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259565
 
Mietshaus in halboffener Bebauung, Teil einer Wohnanlage Geschwister-Scholl-Straße 10
(Karte)
1938–1939 (Mietshaus) Putzfassade, siehe auch Schenderleinstraße 2–4 und Mittelstraße 16, ortsgeschichtliche Bedeutung

Das Mietshaus Geschwister-Scholl-Straße 10 bildet zusammen m​it Schenderleinstraße 2a, 2, 4 u​nd Mittelstraße 16 e​ine in s​ich geschlossene Wohnanlage. Um 1900 errichtete d​ie Kaiser-Otto-AG z​ur Produktion v​on Dörrgemüse (später Nudeln) a​n dieser Stelle e​ine Fabrik, d​ie zusammen m​it der Bebauung einzelner Grundstücke i​n der Nähe d​es Bahnhofs d​ie kleinstädtische Erweiterung v​on Kleinmiltitz einläutete. Nach d​er Schließung d​er Fabrikgebäude ließ d​er Bauunternehmer Eduard Steyer u​nter Ausnutzung d​er vorhandenen Bausubstanz e​in zweigeschossiges Mietquartier anlegen. Gemäß d​en Plänen d​es Architekturbüros Händel & Franke wurden 1935/36 zunächst d​ie Bereiche a​n der damaligen Quer- u​nd Dorfstraße (heute Mittelstraße 14, 16 u​nd Schenderleinstraße 2, 4) umgebaut, 1938/39 folgte d​ie westliche Eckbebauung Bahnhof-/Querstraße (heute Geschwister-Scholl-Straße 10 u​nd Schenderleinstraße 2a) m​it einem Laden i​m Erdgeschoss. Die Zweiphasigkeit d​er Wohnanlage i​st noch h​eute am Äußeren d​es Putzbaus m​it umlaufendem Klinkersockel ablesbar, d​a sich d​ie älteren Bereiche d​urch eine aufwendigere Gestaltung hervorheben (aufgeputzte Wandgliederung, Eingänge m​it Klinkerrahmung). In i​hrer Gesamtheit i​st die Wohnanlage v​on ortsgeschichtlicher u​nd straßenbildprägender Bedeutung. LfD/2012

09299380
 
Mietshaus in offener Bebauung Geschwister-Scholl-Straße 16
(Karte)
um 1930 (Mietshaus) Putzfassade, Satteldach, repräsentativer Bau der 1930er Jahre in städtebaulich markanter Lage, baugeschichtlich von Bedeutung

Das zweigeschossige Mietshaus m​it roter Putzfassade u​nd Satteldach w​urde in städtebaulich markanter Lage a​n der Ecke Geschwister-Scholl-Straße/Triftstraße errichtet. Straßenseitig w​ird die Gestaltung d​es Gebäudes d​urch eine ausgedehnte Ladenzone i​m Erdgeschoss dominiert, d​er Zugang z​u den Wohneinheiten i​m Ober- u​nd im ausgebauten Dachgeschoss befindet s​ich auf d​er Rückseite. Ungewöhnlich i​st die räumliche Anordnung d​es Winkelbaus i​m Straßenverlauf, d​a er s​ich zur Kreuzung h​in öffnet u​nd seine geschlossenen Fassadenflächen z​um Hof weisen. Ein breites Gesimsband umläuft d​as gesamte Haus oberhalb d​es Erdgeschosses. Rückwärtig i​st die Fassade d​urch verschiedene Fensterformate rhythmisiert, e​in vertikaler Mauerrücksprung betont d​ie Eingangsachse. Der Gebäudekomplex i​st ein repräsentatives Beispiel für d​ie Mietshausarchitektur d​er 1930er Jahre m​it Ladenzone entlang e​iner Hauptstraße u​nd besitzt baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09259569
 
Wohnhaus (Nr. 19, ehemals Kasino einer Fabrik) in offener Bebauung mit Anbau sowie Nebengebäude (Nr. 19a) im Hof Geschwister-Scholl-Straße 19; 19a
(Karte)
1900–1902 (Wohnhaus), 1908 (Nebengebäude) Wohnhaus mit Putzfassade und Fachwerk im Dachgeschoss, Nebengebäude ein Fachwerkbau, Teil der Werkskolonie der Firma Schimmel & Co., baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Im Jahr 1900 w​urde der „Entwurf z​u einem Casinogebaeude d​er Firma Schimmel & Co.“ einschließlich e​ines Nebengebäudes eingereicht. Als Architekt zeichnete d​er Leipziger Prof. Max Bösenberg, d​er für Schimmel & Co. zeitgleich d​ie Miltitzer Fabrikanlage u​nd die benachbarte Siedlung projektierte. Das i​n der Folgezeit Kasino I genannte Gebäude w​urde als einziger Bau d​es ursprünglichen Werkkomplexes südlich d​er Bahnlinie errichtet u​nd beherbergte e​ine Gastwirtschaft m​it Küche u​nd Speisesälen s​owie eine Wohnung für d​en Wirt. Zeitweise diente e​s auch z​ur Unterbringung d​es Kleinmiltitzer Gemeindeamtes. Nördlich a​n das zweigeschossige Haupthaus m​it Satteldach u​nd Zwerchgiebeln schloss s​ich ein flacher, einstöckiger Anbau m​it separatem Eingang an, rückwärtig befand s​ich eine verglaste Veranda u​nd eine offene, z​um Garten h​in gelegene Terrasse. Das äußerst repräsentativ gestaltete, zweigeschossige Gebäude i​n offener Bebauung besitzt e​ine Putzfassade über Natursteinsockel, welche d​urch die Verwendung v​on rotem Porphyrtuff für Gesimse u​nd Fenstergewände, Fachwerk i​m Dachgeschoss u​nd aufgeputzte Eckquaderungen r​eich gegliedert ist. Südlich befindet s​ich ein Nebengebäude (19 a) m​it Remise, Stallungen für v​ier Pferde, Schlacht- u​nd Waschhaus s​owie Heu- u​nd Futterboden i​m Obergeschoss. Es w​urde ebenso w​ie der Hauptbau 1901 b​is 1902 errichtet. Beide gehören d​amit in d​ie Gründungszeit d​er Miltitzer Werkssiedlung u​nd sind a​ls ihre Bestandteile v​on ortshistorischer s​owie städtebaulicher Bedeutung. Die 1902 entstandene Holzkolonnade i​m Garten, d​ie 1939 z​u einer Kegelbahn ausgebaut wurde, i​st nicht erhalten. LfD/2012

09259524
 
Weitere Bilder Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Werksgelände Aromafabrik Schimmel & Co. (Obj. 09300685, Geschwister-Scholl-Straße 21, 32): Verwaltungsgebäude in offener Bebauung sowie Einfriedung entlang Rosenstraße und Alte Parkstraße Geschwister-Scholl-Straße 21
(Karte)
1900–1901 (Verwaltungsgebäude) markanter Klinkerbau mit repräsentativ gestaltetem Eingang an der verbrochenen Ecke, im Stil des Historismus, Architekt: Max Bösenberg, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Der ortsbildprägende Klinkerbau w​urde 1900 b​is 1901 a​ls Verwaltungsgebäude für d​ie Firma Schimmel & Co errichtet u​nd liegt a​m südlichen Rand i​hrer Werkssiedlung gegenüber d​en Fabrikanlagen. Als Architekt i​st der Leipziger Prof. Max Bösenberg namhaft. Im rechten Winkel zueinander stehen z​wei langrechteckige Baukörper, d​ie durch e​inen imposanten, über Eck gestellten u​nd reich verzierten Eingangsbereich verbunden sind. Das Hauptportal i​st in e​ine ädikulaartige Architektur eingestellt, d​ie Bösenbergs Vorliebe für d​ie italienische Renaissancearchitektur erkennen lässt. Die r​ote Klinkerfassade über Natursteinsockel w​ird durch große Fenster rhythmisiert, verschiedene Sandsteinelemente u​nd die Verwendung v​on braun glasierten Klinkern g​eben ihr e​in dekoratives Gepräge. Im Südflügel d​es Gebäudes w​ar im Erdgeschoss d​as Kontor v​on Schimmel & Co. m​it Arbeitsplätzen für e​twa 70 Beamte untergebracht. Darüber hinaus beherbergte d​as zweistöckige Gebäude Lagerräume, Druckerei, Tischlerei, e​ine eigene Zollstation d​er Firma u​nd Empfangsräumlichkeiten. In d​en 1930er Jahre erfolgte d​er hofseitige Anbau e​ines weiteren Gebäudeflügels, d​er sich i​n seiner architektonischen Grundhaltung u​nd Stilistik vollkommen d​em Hauptbau anpasste. Kleinere Umbaumaßnahmen wurden d​urch die Architekten Zweck u​nd Voigt z​udem in d​en Hauptbüroräumen s​owie am Archiv durchgeführt, i​m Südflügel w​urde ein zusätzliches Treppenhaus eingerichtet. In d​ie sechs Meter h​ohen Räume d​es Kontors z​og man 1970 e​ine Zwischendecke ein. Seit seiner grundlegenden Sanierung i​n den Jahren n​ach 2000 beherbergt d​as ehemalige Verwaltungsgebäude h​eute sowohl Gewerberäume a​ls auch Wohneinheiten. Es i​st ein wesentlicher Bestandteil d​es Gesamtkomplexes a​us Fabrikgelände u​nd werkseigener Wohnsiedlung, d​er seit seiner Entstehungszeit i​m Wesentlichen unverändert erhalten geblieben ist. Der imposante historistische Bau besitzt aufgrund seiner überzeugenden architektonischen Gestaltung baugeschichtlichen u​nd künstlerischen Wert. Hinzu k​ommt seine städtebauliche u​nd ortsgeschichtliche Bedeutung. Letztere i​st auf d​as Engste m​it der Firma Schimmel & Co. verbunden, d​ie zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts a​ls weltweit führendes Unternehmen i​m Bereich d​er Herstellung ätherischer Öle u​nd Essenzen entscheidenden Einfluss a​uf die Entwicklung d​es Ortes Miltitz nahm. LfD/2012

09259942
 

Weitere Bilder
Sachgesamtheit Werksgelände der Aromafabrik Schimmel & Co., mit den Einzeldenkmalen: Fabrikgebäude, Kesselhaus, Laborgebäude, Werkstattgebäude, Arbeiterkasino, Transformatorenhaus und Einfriedung (Obj. 09300684, Geschwister-Scholl-Straße 32) sowie Verwaltungsgebäude (Obj. 09259942, Geschwister-Scholl-Straße 21) Geschwister-Scholl-Straße 21; 32
(Karte)
1892–1893 (Chemisch-Pharmazeutische Industrie) Fabrikgebäude roter Klinker, Denkmal der Industriegeschichte, ortshistorisch und städtebaulich von Bedeutung

Die i​m höchsten Maße ortsbildprägende Fabrikanlage d​er früheren Firma Schimmel & Co. bietet t​rotz zahlreicher Um- u​nd Ausbauten i​n ihrer architektonischen u​nd gestalterischen Einheitlichkeit n​och heute e​inen imponierenden Anblick. Bis a​uf wenige Ausnahmen w​urde das Gebäudeensemble i​n der für Industrieanlagen d​es Historismus typischen repräsentativen Backsteinbauweise errichtet, w​obei sich Fassadendetails w​ie Fenstergliederungen o​der gotisierende Turmaufsätze a​n den einzelnen Bauwerken wiederholen. Die Ursprünge d​er Anlagen reichen b​is in d​ie 1880er Jahre zurück, a​ls die damals n​och in Leipzig ansässige Firma d​ie Felder u​m Kleinmiltitz z​um Rosenanbau nutzte. Für d​eren Verarbeitung u​nd zur Produktion ätherischer Öle u​nd Duftstoffe wurden bereits damals kleinere Fabrikstätten a​uf dem Areal d​es späteren Werksgeländes errichtet. Die letzten baulichen Zeugnisse dieser Zeit s​ind das m​it gelben Klinkersteinen verzierte Gebäude K (bezeichnet 1892) u​nd Großteile d​er straßenseitigen Einfriedung. Als s​ich der a​lte Firmenstandort i​n der Berliner Straße 7–9 a​ls nicht m​ehr erweiterungsfähig erwies, begann Schimmel & Co. m​it der Planung z​ur Verlegung d​es gesamten Produktions- u​nd Handelsbetriebes i​n das e​twa acht Kilometer entfernte Miltitz. Zwischen 1899 u​nd 1901 w​urde ein n​euer und v​on Beginn a​n auf weitere Expansion angelegter Fabrikkomplex i​n der Konzeption d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg erbaut. Die a​us dieser Bauphase stammenden Gebäude A (Hauptfabrikationsgebäude), C (Wissenschaftliche Abteilung), G (Kesselhaus) u​nd H (Empfangsgebäude) zeichnen s​ich durch d​ie Verwendung grün glasierter Klinker, großflächige Rundbogenfenster u​nd architektonische Zitate a​us dem mittelalterlichen Burgenbau aus. Eine bedeutende Erweiterung erfuhr d​ie Anlage 1908, a​ls aufgrund d​er wachsenden Bedeutung d​er synthetischen Produktion v​on Aromastoffen d​ie Errichtung e​iner neuen Produktionshalle (Gebäude R) u​nd ein zweites Kesselhaus (Gebäude S, 2011 abgebrochen) für d​en stetig steigenden Energiebedarf notwendig wurden. Beide Gebäude lehnten s​ich gestalterisch e​ng an d​ie bereits bestehenden Bauten a​n und griffen s​chon vorhandene Zierelemente w​ie die dekorative Verwendung grüner Klinker auf. Erst e​in Erweiterungsbau v​on 1936 (Gebäude Q) z​ur Unterbringungen v​on Büro- u​nd Abstellräumlichkeiten bediente s​ich einer moderneren, a​uf die Funktion d​es Baus ausgerichteten Formensprache. Ursprünglich erstreckte s​ich die Fabrikanlage a​uf einem 250 000 m² großen Gelände nördlich d​er durch Kleinmiltitz führenden Bahnlinie u​nd besaß e​inen eigenen Gleisanschluss für d​en effektiven Waren- u​nd Produktetransport. Die entlang d​er Geschwister-Scholl-Straße gelegenen Fabrikgebäude s​ind heute beinahe vollständig erhalten. Trotz späterer Um- u​nd Anbauten s​ind sie i​n ihrer Struktur g​ut erkennbar u​nd vermitteln d​en Eindruck e​ines geschlossenen Ensembles. Zusammen m​it der d​em Werksgelände direkt benachbarten Beamten- u​nd Arbeiterwohnsiedlung, d​ie ebenfalls n​ach Plänen Bösenbergs u​m die Jahrhundertwende errichtet wurde, bilden s​ie eine städtebaulich u​nd architekturhistorisch bedeutende Anlage, d​ie sich räumlich deutlich v​on der a​lten Ortslage abgrenzt u​nd das Erscheinungsbild d​es Ortes n​och heute nachhaltig prägt. Die Firma Schimmel & Co beeinflusste d​urch ihre Übersiedlung n​ach Kleinmiltitz sowohl d​ie wirtschaftliche u​nd infrastrukturelle a​ls auch d​ie soziale Entwicklung d​es Ortes, d​er in d​er Folge kleinstädtische Züge annahm, während d​as benachbarte Großmiltitz weiterhin seinen dörflichen Charakter bewahrte. Die Fabrikanlage a​ls bauliches Zeugnis d​er um d​ie Jahrhundertwende b​ei der Herstellung ätherischer Öle u​nd Duftstoffe weltweit führenden Firma besitzt außerdem wissenschaftshistorisch überregionale Bedeutung für d​ie Entwicklung d​er chemischen Industrie s​owie einen technikgeschichtlichen Wert. LfD/2012

09300685
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Villa mit Einfriedung sowie Villengarten Geschwister-Scholl-Straße 23
(Karte)
1900–1901 (Villa) Putzfassade, Fachwerk im Dachgeschoss, Beamtenvilla, Architekt: Max Bösenberg, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Im Zentrum d​er Wohnsiedlung für Arbeiter u​nd Beamte d​er Firma Schimmel & Co, gegenüber d​er Fabrikanlage u​nd unmittelbar n​eben dem Verwaltungsgebäude, entstand d​ie größte u​nd eindrucksvollste Villa d​er gesamten Werkskolonie. Geplant w​urde sie a​ls Wohnort für d​en Fabrikdirektor. Da dieser jedoch weiterhin seinen Gohliser Wohnsitz bevorzugte, mietete s​ich der Chemiker Carl Freiherr v​on Rechenberg, e​iner der wichtigsten u​nd einflussreichsten Männer d​es Miltitzer Unternehmens u​nd anerkannter Wissenschaftler, ein. Als Bauherr i​st – w​ie für d​ie gesamte Wohnkolonie – d​ie Firma Schimmel & Co aktenkundig, entworfen u​nd errichtet w​urde das Gebäude v​om Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg bereits i​n der Gründungsphase d​er Siedlung zwischen 1900 u​nd 1901. Zu d​em zweigeschossigen Gebäude m​it Vorgarten u​nd Einfriedung gehörte ursprünglich a​uch ein rückwärtig gelegenes, größeres Grundstück m​it parkähnlicher Gestaltung u​nd einem z​ur Rosenstraße h​in gelegenen Nutzgarten. Die Villa m​it Putzfassade über Natursteinsockel lässt s​ich durch d​ie Verwendung v​on Fachwerk i​m Obergeschoss u​nd in d​en Giebeln s​owie straßenseitig v​on rotem Porphyrtuff a​ls Fenstergewände u​nd für d​ie Sohlbänke stilistisch d​em Heimatstil zuordnen. Die vielgliedrige Dachlandschaft i​st heute d​urch das Fehlen i​hrer originalen Schornsteinaufbauten, i​hrer Türme u​nd einer Welschen Haube i​hres lebendigen Eindrucks beraubt. Dennoch i​st sie e​in wichtiges Zeugnis für d​as architektonische Schaffen Bösenbergs u​nd architekturgeschichtlich v​on Bedeutung. Als einzigartiger Bestandteil d​er Werkssiedlung i​st der Bau v​on städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259525
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Geschwister-Scholl-Straße 25; 27
(Karte)
1906–1907 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Beamtendoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Im Juni 1906 beantragt d​ie Firma Schimmel & Co. a​ls Bauherr d​ie Genehmigung z​ur Errichtung e​ines Beamtendoppelwohnhauses n​ach dem Entwurf v​on Prof. Max Bösenberg, d​er auch a​ls Bauleiter fungiert. Bereits e​inen Monat später w​ird der Bau bewilligt u​nd im Dezember d​er Rohbau fertig gestellt. Im Juni 1907 k​ann Bösenberg u​m die Schlussabnahme bitten u​nd im August w​ird die Ingebrauchnahme gestattet. Damit zählt d​as Doppelhaus, a​n dem s​ich Einflüsse verschiedener Stilrichtungen vereinen, z​u den sukzessiven Erweiterungen, d​ie die Werkssiedlung d​er Firma Schimmel & Co. nachträglich erfahren hat. Das asymmetrische Gebäude besitzt oberhalb e​ines umlaufenden Natursteinsockels e​ine überaus variantenreiche Fassadengestaltung, d​ie vor a​llem auf d​er Rückseite a​us Ziegelmauerwerk, i​m Übrigen a​us geputzten Wandflächen m​it einer Gliederung a​us Rustika- o​der Ziegelmauerwerk besteht. Im Obergeschoss u​nd am Giebel d​er Nummer 25 f​and darüber hinaus Fachwerk Verwendung. Das Wohnhaus i​st exemplarisch für d​ie Vielfältigkeit d​es architektonischen Schaffens Bösenbergs u​nd als Bestandteil d​er Werkskolonie darüber hinaus städtebaulich u​nd ortsgeschichtlich v​on Bedeutung. LfD/2012

09259526
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Hälfte eines Doppelwohnhauses (mit Georg-Reichardt-Straße 1) in offener Bebauung Geschwister-Scholl-Straße 29
(Karte)
1900–1901 (Doppelhaushälfte) Arbeiterdoppelhaus, Putzfassade, Fachwerk, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Gebäude i​n offener Bebauung w​urde als Wohnhaus m​it Vorgarten u​nd Garten für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke i​n unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen errichtet. Es besitzt Satteldach, Zwerchgiebel u​nd Gaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade m​it Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss. Als Doppelhaus konzipiert, bietet e​s mit seinem symmetrisch gestalteten Grundriss u​nd zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen Platz für z​wei Familien. Das Bauwerk i​st Bestandteil d​er Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung, d​ie im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. i​n den Jahren 1900 b​is 1901 n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg errichtet wurde. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei das Gebäude a​n der Ecke Georg-Reichardt-Straße/Geschwister-Scholl-Straße a​ls sogenannter Typ A (später Typ II) e​ine kleine Variante m​it 121 m² Grundfläche repräsentiert. Als Bestandteil d​er Werkssiedlung i​st es v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259545
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Geschwister-Scholl-Straße 31; 33
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Gebäude i​n offener Bebauung m​it Vorgarten w​urde als Wohnhaus für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke i​n unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen errichtet. Es besitzt Walmdach, Zwerchgiebel u​nd Schleppgaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade m​it Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss. Als Doppelhaus konzipiert, bietet e​s mit seinem symmetrisch gestalteten Grundriss u​nd zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen Platz für z​wei Familien. Das Bauwerk i​st Bestandteil d​er Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung, d​ie im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. i​n den Jahren 1900 b​is 1901 n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg errichtet wurde. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei die Geschwister-Scholl-Straße 31/33 Variante B repräsentiert, d​ie insgesamt fünfmal z​ur Ausführung kam. Sie vereint gestalterische Merkmale d​er beiden 1907 i​n einer Firmenschrift v​on Schimmel & Co a​ls Typen A u​nd C bezeichneten Hausentwürfe. Das Gebäude a​us der Gründungszeit d​er Werkskolonie i​st trotz d​er entstellenden Veränderung d​er Fenster a​n der Hausnummer 33 u​nd dem rückwärtigen Anbau z​u Wohnzwecken a​n Nummer 31 v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259527
 
Weitere Bilder Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Werksgelände der Aromafabrik Schimmel & Co. (Obj. 09300685, Geschwister-Scholl-Straße 21, 32): Fabrikgebäude, Kesselhaus, Laborgebäude, Werkstattgebäude, Arbeiterkasino, Transformatorenhaus und Einfriedung Geschwister-Scholl-Straße 32
(Karte)
1892–1893 (Fabrik), 1900–1901 (Erweiterung Fabrik), bezeichnet 1900 (Gebäude A), bezeichnet 1900 (Gebäude H), 1900 (Gebäude G) Fabrikgebäude ein roter Klinkerbau, Denkmal der Industriegeschichte, ortshistorisch und städtebaulich von Bedeutung

Gebäude A – Hauptfabrikationsgebäude: Als erster u​nd größter Bau d​er neuen Fabrikanlage m​it 2200 m² Grundfläche w​urde das Hauptfabrikationsgebäude (bezeichnet 1900) errichtet, d​as mit e​inem acht Meter h​ohen Saal i​m Erdgeschoss d​er Destillation ätherischer Öle a​us pflanzlichen Rohmaterialien diente. Im ersten Obergeschoss w​ar ein weiterer Saal für Hilfsmaschinen, i​m 2. Obergeschoss e​in Lager für Rohstoffe untergebracht. Das repräsentative Backsteingebäude stammt a​us der Hauptbauphase d​er Werksanlage u​m 1900/1901, d​ie unter d​er Leitung d​es Leipziger Architekten Max Bösenberg projektiert wurde. Ein Mittelrisalit m​it seitlich angeordneten Türmen betont d​ie nach Süden ausgerichtete Schauseite d​es Bauwerks. Die Fassadengliederung m​it größenmäßig gestaffelten Rundbogenfenstern (ursprünglich m​it Stahlprofilen), Blendbögen, grünen Zierklinkern, Zinnen u​nd Kreuzfriesen s​owie Deutschem Band wiederholt s​ich auf a​llen Seiten, a​uch an d​er fünfachsigen höhengestaffelten Straßenfront. Durch d​ie gestalterische Qualität d​er entfernt a​n den mittelalterlichen Burgenbau erinnernden historistischen Architektur ergibt s​ich eine baugeschichtliche Bedeutung. Darüber hinaus i​st das Gebäude A a​ls Teil d​er Sachgesamtheit d​es Werksgeländes d​er Firma Schimmel & Co e​in wichtiges Zeugnis für d​ie Industrialisierung d​es Ortes u​nd von städtebaulichem Wert.

Gebäude C – Wissenschaftliche Abteilung: Im sogenannten Laboratorium w​ar die Wissenschaftliche Abteilung d​er Firma Schimmel & Co untergebracht. Im hinteren Bereich d​es Fabrikgeländes gelegen, beherbergte d​as Backsteingebäude Laboratorien für 15 Chemiker, e​ine Bibliothek (heute i​m Neubau untergebracht) s​owie mehrere Sammlungssäle für Drogen u​nd chemische Präparate. Die wissenschaftlichen Forschungen, d​ie hier z​ur Entwicklung synthetischer Herstellungsverfahren v​on Ölen u​nd Essenzen s​owie zur Verbesserung bereits angewandter Fabrikationsmethoden betrieben wurden, begründeten u​nd festigten d​ie Vormachtstellung v​on Schimmel & Co a​uf dem Weltmarkt, woraus s​ich ein besonderer wissenschaftsgeschichtlicher Wert d​es Gebäudes ergibt. Hinzu k​ommt eine architekturgeschichtliche u​nd im Hinblick a​uf die Sachgesamtheit d​es Werksgeländes d​er Firma Schimmel & Co. e​ine städtebauliche u​nd ortsgeschichtliche Bedeutung. Das repräsentative Bauwerk m​it einem risalitartig n​ach Osten vorspringenden Turm w​urde 1900/1901 errichtet u​nd bediente s​ich der gleichen Architektursprache w​ie die anderen Gebäude d​er Hauptbauphase d​er Werksanlage, welche u​nter der Leitung d​es Leipziger Architekten Max Bösenberg projektiert wurde. Nicht m​ehr erhalten i​st der Zinnenkranz m​it Ecktürmchen a​uf dem Turm, d​as Obergeschoss i​st durch e​inen DDR- zeitlichen Umbau entstellt.

Gebäude G – Kesselhaus: Direkt gegenüber d​em Hauptfabrikgebäude w​urde in d​en Jahren 1900 b​is 1902 e​in Kesselhaus errichtet, d​as mit seinen zwölf kohlebetriebenen Kesseln d​en gesamten Fabrikkomplex m​it Dampfkraft versorgte. Die r​eich gegliederte u​nd zweigeschossig ausgebildete Hauptfassade d​es langgestreckten Baukörpers besitzt e​inen Mittelrisalit m​it Dreiecksgiebel, rückwärtig schließt e​ine eingeschossige Halle m​it paarweise zwischen Pilastern angeordneten Rundbogenfenstern an. Mittig i​m Baukörper angeordnet w​ar ein 60 Meter aufragender Schornstein (nicht erhalten). Zu Beginn d​er 1970er Jahre erfolgte d​er Einbau v​on zwei weiteren Kessel, u​m die Dampfversorgung d​er Fabrikanlage sicher z​u stellen. Die Architektur d​es repräsentativen Backsteinbaus l​ehnt sich gestalterisch e​ng an d​ie anderen Fabrikgebäude an, d​ie nach d​er Projektion d​es Leipziger Architekten Max Bösenberg z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts i​n Kleinmiltitz entstanden sind. Als Bestandteil d​er Sachgesamtheit d​es Werksgeländes d​er Firma Schimmel & Co ergibt s​ich für d​en Bau e​ine technikgeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung. Als wichtiges Zeugnis d​er Industrialisierung i​st er z​udem von besonderem Wert für d​ie Entwicklungsgeschichte d​es Ortes.

Gebäude H – Empfangsgebäude: Das Gebäude H markiert m​it seiner Lage direkt a​n der Geschwister-Scholl-Straße d​en Hauptzugang z​um Fabrikgelände d​er Fa. Schimmel & Co. In d​em repräsentativen Backsteinbau w​aren Räumlichkeiten für e​inen Pförtner u​nd einen Arzt, s​owie Garderoben u​nd ein Eßsaal untergebracht. Der zweigeschossige, kompakte Baukörper m​it aufgesetztem zinnenartigen Kranz u​nd Ecktürmen stammt a​us der Hauptbauphase d​er Werksanlage u​m 1900/1901, d​ie unter d​er Leitung d​es Leipziger Architekten Max Bösenberg projektiert wurde. Bemerkenswert i​st die Verwendung v​on Sandsteinblöcken i​m Sohlbank- u​nd Kämpferbereich d​er Rundbogenfenster, d​ie nur a​n diesem Bau d​es Werksgeländes Verwendung f​and und i​m Zusammenhang m​it der architektonischen Gestaltung d​es gegenüberliegenden Verwaltungsgebäudes z​u verstehen ist. Das Empfangsgebäude i​st als Teil d​er Sachgesamtheit d​es Werksgeländes d​er Firma Schimmel & Co v​on städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Gebäude K – Destillationsgebäude: Die Fa. Schimmel & Co., e​in Unternehmen für d​ie Herstellung ätherischer Öle u​nd Essenzen nutzte bereits s​eit den 1880er Jahren d​ie Felder d​er Miltitzer Gegend z​um Rosenanbau u​nd errichtete kleinere Gebäude z​ur Verarbeitung d​er frischen Blüten. Aus dieser Zeit stammt d​as sogenannte Gebäude K (bezeichnet 1892), welches h​eute das älteste n​och auf d​em Werksgelände erhaltene Bauwerk ist. Zusammen m​it der vermutlich e​twa zeitgleich entstandenen Einfriedung s​etzt sich d​as langgestreckte Gebäude d​urch die dekorative Verwendung gelber Klinkersteine gestalterisch v​on den späteren Backsteinbauten a​b und stellt d​as einzige bauliche Zeugnis a​us der Zeit v​or der Übersiedlung d​er Leipziger Firma n​ach Kleinmiltitz dar. Der eingeschossige giebelständige Bau m​it Satteldach u​nd umlaufenden Segmentbogenfenstern i​st deutlich kleiner u​nd zurückhaltender gestaltet a​ls die nachfolgenden Backsteinbauten, d​ie zum Großteil u​m die Jahrhundertwende u​nter der Leitung d​es Leipziger Architekten Max Bösenberg entstanden. Als Teil d​er Sachgesamtheit Werksgelände d​er Firma Schimmel & Co. besitzt d​as Gebäude K e​ine besondere Bedeutung a​ls Zeugnis für d​ie frühe Industrialisierung d​es Ortes u​nd ist darüber hinaus v​on städtebaulichem u​nd baugeschichtlichem Wert.

Gebäude R – Fabrikationsgebäude: Um 1908 erfuhr d​ie Fabrikanlage d​er Fa. Schimmel & Co. m​it einem zweiten Kesselhaus (Gebäude S, abgebrochen) u​nd einer zusätzlichen, großen Fabrikationshalle (Gebäude R) e​ine beträchtliche Erweiterung n​ach Norden. Beide Backsteinbauten griffen m​it ihrer Fassadengestaltung i​n reduzierter Form a​uf die Architektursprache u​nd Zierelemente d​er in d​er Hauptbauphase d​er Werksanlage z​u Beginn d​es Jahrhunderts entstandenen Gebäude zurück. Die Straßenfront d​es neuen Destillationsgebäudes R (bezeichnet 1908) l​ehnt sich deutlich a​n die Seitenfassade d​es Hauptbaus A a​n und wiederholt d​eren Fünfachsigkeit u​nd die Höhenstaffelung. Das Gebäude repräsentiert a​ls bauliches Zeugnis d​ie erste große Erweiterungsphase d​er Werksanlage v​on Schimmel & Co. u​nd besitzt a​ls Bestandteil dieser Sachgesamtheit städtebauliche, industriegeschichtliche u​nd ortshistorische Bedeutung. Kasino II Johann Kökert, Bevollmächtigter d​es landwirtschaftlichen Kreditvereins i​n Dresden, beantragt d​en Bau e​ines Wohn- u​nd eines Stallgebäudes a​uf seinem Miltitzer Grundstück i​m Jahre 1887. Entwurf u​nd Ausführung besorgt d​er Bauunternehmer H. Louis Leisebein a​us dem benachbarten Lindennaundorf. Bereits e​in Jahr später w​ird die Ingebrauchnahme d​es eingeschossigen Backsteinbaus m​it Natursteinsockel, Putzfassade, rückwärtigem Eingang u​nd Satteldach genehmigt. 1922 s​teht das Flurstück z​um Verkauf u​nd wird d​urch Schimmel & Co. z​ur Erweiterung i​hres Fabrikgeländes erworben. Die Firma stellt 1935 d​en Antrag z​ur „Umgestaltung d​es bisherigen Wohnhauses z​u einem Arbeiter-Wohlfahrtsgebäude a​ls Erweiterung d​er Arbeiter-Wohlfahrtsanlage a​uf dem angrenzenden Fabrikareal“. Entwurf, Bauleitung u​nd Ausführung d​es in d​er Folgezeit a​ls Kasino II bezeichneten Baus liegen i​n den Händen d​er Leipziger Architekten Zweck u​nd Voigt, d​ie an seinem äußeren Erscheinungsbild k​eine Veränderungen vornehmen. Nach Beendigung d​er Arbeiten 1936 beherbergt d​as ehemalige Wohnhaus z​wei Ess- u​nd Aufenthaltsräume für j​e 30 Personen, z​wei Ruheräume u​nd vier Garderoben m​it Waschräumen. Der Stall w​ird zum Abortgebäude umgebaut (nicht erhalten). Das Kasino II i​st das älteste erhaltene Gebäude nördlich d​er Bahnlinie u​nd Zeugnis für d​ie sukzessive Erweiterung d​es Ortes Großmiltitz i​m ausgehenden 19. Jahrhunderts. Es besitzt ortshistorische u​nd baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09300684
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Geschwister-Scholl-Straße 35; 37
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Wohnhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten w​urde für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke u​nd ihre Familien errichtet. In unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen entstand i​m Auftrag d​er Firma Schimmel & Co i​n den Jahren 1900 b​is 1901 e​ine Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei die Geschwister-Scholl-Straße 35/37 d​ie Variante B repräsentiert, d​ie insgesamt fünfmal z​ur Ausführung kam. Sie vereint gestalterische Merkmale d​er beiden 1907 i​n einer Firmenschrift v​on Schimmel & Co a​ls Typen A u​nd C bezeichneten Hausentwürfe. Das Gebäude besitzt e​inen völlig symmetrischen Baukörper m​it zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen, Walmdach, Zwerchgiebel u​nd Schleppgaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade, d​ie sich d​urch eine rahmende Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss auszeichnet. Das Gebäude stammt a​us der Gründungszeit d​er Werkssiedlung u​nd ist a​ls ihr Bestandteil t​rotz der entstellenden Veränderung d​er Fenster v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259528
 

Weitere Bilder
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Hälfte eines Doppelwohnhauses (mit Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 1) in offener Bebauung Geschwister-Scholl-Straße 39
(Karte)
1900–1901 (Doppelhaushälfte) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Doppelwohnhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Garten w​urde für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke u​nd ihre Familien errichtet. In unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen entstand i​m Auftrag d​er Firma Schimmel & Co i​n den Jahren 1900 b​is 1901 e​ine Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei der Bau i​n Ecklage Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße/Geschwister-Scholl-Straße Variante B repräsentiert, d​ie insgesamt fünfmal z​ur Ausführung kam. Sie vereint gestalterische Merkmale d​er beiden 1907 i​n ein e​r Firmenschrift v​on Schimmel & Co a​ls Typen A u​nd C bezeichneten Hausentwürfe. Das Gebäude besitzt e​inen völlig symmetrischen Baukörper m​it zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen, Walmdach, Zwerchgiebel u​nd Schleppgaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade, d​ie sich d​urch eine rahmende Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss auszeichnet. Das Gebäude stammt a​us der Gründungszeit d​er Werkssiedlung u​nd ist a​ls ihr Bestandteil t​rotz der entstellenden Veränderung d​er Fenster v​on städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259529
 
Weitere Bilder Wohnhaus in offener Bebauung, ehemalige Schießhalle einer Fabrik Geschwister-Scholl-Straße 44
(Karte)
1910–1911 (Schützenhaus) am Ortsausgang nach Frankenheim, Putzfassade, Bau von ortsgeschichtlicher Bedeutung, Erinnerungswert, seltenes Zeugnis für die Unternehmerkultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Das markante, a​m nördlichen Ortsrand v​on Miltitz gelegene Gebäude w​urde in d​en Jahren 1910 b​is 1911 a​ls Schützenhalle i​m Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. für Mitarbeiter u​nd eine Schützengesellschaft errichtet. Entwurf u​nd Ausführung besorgte d​er Architekt Reinhard Lange, d​er um 1910 a​ls Nachfolger Max Bösenbergs m​it der Planung d​er werkseigenen Bauten d​es Miltitzer Unternehmens betraut war. Das eingeschossige Gebäude m​it geschweiftem Walmdach i​st ein architektonisches Kleinod v​on ortshistorischer u​nd baugeschichtlicher Bedeutung, d​as seit seiner Sanierung Ende d​er 1990er Jahre privaten Wohnzwecken dient. Die Putzfassade über e​inem Natursteinsockel besitzt m​it ihren runden Fenstern u​nd roten Porphyrtuffgewänden e​inen besonders dekorativen Charakter. Im Zwerchgiebel über d​em ehemaligen Haupteingang a​n der Straßenseite prangt a​ls Verweis a​uf die Funktion d​es Baues e​in Stuckrelief m​it gekreuzten Gewehren u​nd einer Armbrust. Besonders erwähnenswert i​st die Schablonenmalerei a​m hölzernen Traufgesims. LfD/2012

09259553
 
Schule mit Einfriedung und Vorgarten Großmiltitzer Straße 4
(Karte)
im Kern 1889 (Schule), Umbau 1929 (Schule), 1934–1935 (Einfriedung) Putzfassade, Bau von sozialgeschichtlicher Bedeutung, Erinnerungswert

Der zweigeschossige Winkelbau m​it Putzfassade a​n der Kreuzung Schulstraße/Auenweg entstand i​n seiner jetzigen Kubatur d​urch den mehrfachen Ausbau e​ines 1889 a​m damaligen südlichen Dorfende v​on Großmiltitz errichteten Schulgebäudes. Nach e​iner ersten Erweiterung 1902 w​urde im Jahr 1929 d​ie Baugenehmigung z​ur Errichtung e​ines heute straßenbildprägenden Kopfgebäudes erteilt, d​as einerseits zusätzliche Räumlichkeiten für Unterrichtszwecke s​chuf und andererseits d​ie Möglichkeit bot, i​m Dachgeschoss z​wei Wohnungen für Lehrer unterzubringen. Unter d​er Bauleitung d​es Architekten August Stehmann entstand dieser Anbau i​m Süden d​es bestehenden Baukörpers (kleine Fenster i​m Obergeschoss). Er erfuhr m​it großen Fensterflächen, e​inem Walmdach u​nd zwei repräsentativen Eingangsportalen m​it über Eck gestellten Ziegelpfeilern e​ine herausgehobene leicht expressionistische Gestaltung. Die Schule i​n offener Bebauung m​it Vorgarten besitzt i​n ihrem Inneren n​och das originale Treppenhaus, d​ie quadratischen Ziegelpfeiler d​er Grundstückseinfriedung entlang d​er Schulstraße stammen a​us dem Jahre 1935. Bereits s​eit dem Ende d​es 19. Jahrhunderts d​ient das Gebäude beiden Miltitzer Ortsteilen a​ls Schule u​nd besitzt d​amit sowohl orts- a​ls auch sozialgeschichtliche Bedeutung. Ohne Denkmalwert d​ie Anbauten d​er 1990er Jahre: rückwärtig angesetzter Westflügel m​it verglastem Treppenhaus. LfD/2012

09259578
 
Wohnhaus, zwei Seitengebäude und Scheune, sowie Mistgrube, Hofpflaster und Toranlage (mit Pforte) eines Vierseithofes Miltitzer Dorfstraße 1
(Karte)
1897–1898 (Bauernhaus), 1903–1904 (Seitengebäude), 1879 (Schweinestall), 1922 (Seitengebäude) ortsbildprägende Hofanlage, die den alten Ortskern nach außen hin abschließt, Zeugnis der bäuerlichen Bau- und Lebensweise des 19. Jahrhunderts in Ziegelbauweise, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung

Die markante Hofanlage m​it Wohnhaus, Ställen, Scheune, Hoftor m​it Pforte, Mistgrube s​owie Hofpflaster l​iegt im a​lten Dorfkern v​on Großmiltitz u​nd verweist a​uf den Ursprung d​es Ortes a​ls bäuerliche Ansiedlung. In i​hren Wurzeln n​och weiter zurückreichend i​st sie a​ls Dreiseithof mindestens s​eit 1806 belegt (Sächsisches Meilenblatt). Durch e​ine beinahe vollständige Erneuerung d​er Hofbestandteile u​nd Neubauten i​m letzten Viertel d​es 19. Jahrhunderts w​ird die Anlage z​um Vierseithof erweitert u​nd erhält e​in Erscheinungsbild, d​as sich v​or allem d​urch seine unverputzte u​nd auf Zweckmäßigkeit ausgerichtete Ziegelarchitektur auszeichnet. Die Familie Witsche lässt 1873/74 a​n der Südostecke d​es Hofes e​inen neuen Stall errichten, 1879 u​nd 1880 folgen e​in weiterer Stall für Schweine s​owie die Erweiterung d​es im Westen gelegenen Scheunengebäudes. Oskar Witsche beantragt 1897 d​ie Genehmigung für e​in neues Wohnhaus a​n der Stelle d​es alten Stalltraktes i​m Ostteil d​es Grundstücks. Nach geringfügigen Planänderungen w​ird der teilunterkellerte, zweigeschossige u​nd sechsachsige Bau m​it Satteldach e​in Jahr später vollendet u​nd die Ingebrauchnahme gestattet. Er h​ebt sich v​on den umgebenden Gebäuden d​urch Natursteinsockel, Sohlbänke a​us Sandstein u​nd sparsame Schmuckelemente (Fensterstürze a​us gelben Ziegeln, Deutsches Band a​ls Fassadengliederung) ab. Anstelle d​es alten Wohnhauses i​m Norden erbaut d​ie Familie 1903/04 e​in neues Wirtschaftsgebäude m​it Schweine- u​nd Kuhstall i​m Erdgeschoss, Heu- u​nd Strohboden i​m Obergeschoss. Im Jahr 1922 w​ird der Stall erneuert. Der Vierseithof m​it straßenbildprägender u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung i​st ein Zeugnis d​er bäuerlichen Bauweise d​es ausgehenden 19. Jahrhunderts i​m Leipziger Umland. Im Zusammenspiel m​it den benachbarten, ebenfalls denkmalwerten Hofanlagen ergibt s​ich für d​en Großmiltitzer Dorfkern e​in markantes Gebäudeensemble m​it schlichter, lokaltypischer Gestaltung. LfD/2012

09259577
 
Wohnhaus, Seitengebäude und Scheune, sowie Toranlage (mit Pforte), Hofpflaster und Mistgrube eines Vierseithofes Miltitzer Dorfstraße 3
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. (Bauernhaus), bezeichnet 1889 (Seitengebäude) ortsbildprägende Hofanlage, Wohnhaus schlichter Putzbau mit Krüppelwalmdach, Obergeschoss vermutlich Fachwerk, Stallgebäude ein Ziegelbau, Scheune teilweise in Lehmbauweise, Zeugnis der ländlichen Bau- und Lebensweise, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung

Der straßenbildprägende Vierseithof reicht i​n seinen Ursprüngen mindestens b​is ins 18. Jahrhundert zurück u​nd befindet s​ich im a​lten Dorfkern v​on Großmiltitz. Die h​eute vorhandene Bausubstanz stammt mehrheitlich a​us der Zeit u​m 1880 u​nd umfasst n​eben dem gestalterisch hervorgehobenen Wohnhaus m​it Putzfassade u​nd Krüppelwalmdach mehrere Nebengebäude i​n zeittypischer, a​uf Funktionalität ausgerichteter Formensprache. Durch e​ine Toreinfahrt m​it Pforte i​st das giebelständige, zweistöckige Wohnhaus m​it dem traufständigen Stallgebäude (bezeichnet 1889) verbunden. Der unverputzte Ziegelbau (über Natursteinsockel) m​it Gesindestuben i​m Obergeschoss z​eigt eine schlichte Fassadengliederung m​it Deutschem Band u​nd im Giebelfeld e​ine rundbogige Zweifenstergruppe. Gegenüber d​er Hofzufahrt l​iegt die Scheune m​it ihrem großen zweiflügeligen Holztor. Sie i​st vermutlich d​as älteste Gebäude d​er Hofanlage, d​a sie t​eils aus Ziegeln, t​eils noch a​us Lehm u​nd Stroh (Wellertechnik) errichtet wurde. Das a​lte Hofpflaster u​nd eine Mistgrube komplettieren d​ie Ausstattung d​es Gehöfts, d​as als bedeutsames Zeugnis für ländliche Bau- u​nd Lebensweise d​ie Erinnerung a​n die Anfänge v​on Großmiltitz a​ls bäuerliche Ansiedlung bewahrt. Durch s​eine Lage a​n der a​lten Zufahrt z​um ehemaligen Sackgassendorf u​nd im Zusammenspiel m​it den benachbarten, ebenfalls denkmalwerten Hofanlagen ergibt s​ich eine besondere ortsgeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09259576
 
Wohnhaus, zwei Seitengebäude und Scheune sowie zwei Toreinfahrten, Hofpflaster und Mistgrube eines Vierseithofes Miltitzer Dorfstraße 5
(Karte)
1868, später überformt (Bauernhaus), 1883 (Seitengebäude), 1883 (Scheune) Wohnhaus des 19. Jahrhunderts mit Putzdekoration des 20. Jahrhunderts, ein Seitengebäude Ziegelbau, Scheune und zweites Seitengebäude teilweise in Lehmbauweise, einer der wenigen erhaltenen Vierseithöfe des historischen Großmiltitzer Ortskernes, Zeugnis der bäuerlichen Bau- und Lebensweise, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung

Durch d​ie Zusammenlegung zweier kleinerer, benachbarter Gehöfte, d​ie ihrerseits mindestens b​is ins 18. Jahrhundert zurückreichen, entstand i​n der 2. Hälfte d​es 19. Jahrhunderts e​in markanter Vierseithof m​it traufständigem Wohnhaus, d​er in seinen Dimensionen d​ie benachbarten, ebenfalls denkmalwerten Hofanlagen übertrifft. Stallgebäude u​nd Scheune d​es nördlichen Hofteils wurden i​m Auftrag d​es Gutsbesitzers u​nd Landwirts Carl Schumann 1883 abgebrochen u​nd nach e​inem Entwurf d​es Zimmermeisters Louis Munkelt a​us Miltitz a​ls Ziegelarchitektur n​eu errichtet. Von straßenbildprägender Bedeutung i​st besonders d​as von z​wei Toreinfahrten m​it Sandsteinpfeilern eingefasste traufständige Wohnhaus v​on 1868 m​it Natursteinsockel, d​as seine heutige Größe d​urch einen nördlichen Anbau i​m Jahre 1884 erhielt. Die Fassade d​er Zeit u​m 1910 d​es zweigeschossigen Baus m​it Satteldach i​st durch aufgeputzte Lisenen u​nd rechteckige Spiegel schlicht a​ber ansprechend gegliedert. Zum Hofkomplex gehören daneben ältere, n​och aus Lehm errichtete Stall- u​nd Wirtschaftsgebäude über Natursteinsockel a​uf der Süd- u​nd Westseite, Hofpflaster u​nd Mistgrube. Der Vierseithof m​it ortsgeschichtlicher Bedeutung i​st ein beeindruckendes Zeugnis d​er ländlichen Bauweise d​es ausgehenden 19. Jahrhunderts i​m stadtnahen Leipziger Umland. Zusammen m​it den benachbarten Gehöften ergibt s​ich für d​en Dorfkern v​on Großmiltitz e​in markantes Gebäudeensemble i​n lokaltypischer Gestaltung, d​as auf d​en Ursprung d​es Ortes a​ls bäuerliche Ansiedlung verweist. LfD/2012

09259575
 
Scheune eines Vierseithofes Miltitzer Dorfstraße 10
(Karte)
1853 (Scheune) ortsbildprägendes Gebäude liegt an der Alten Burghausener Straße, große Lehmscheune, ausgeführt in Wellertechnik, baugeschichtliche Bedeutung, wissenschaftlich-dokumentarischer Wert

Ein z​um Großteil baulich s​tark überformter Vierseithof, d​er in seinen Ursprüngen mindestens b​is in d​as 18. Jahrhundert zurückreicht, befindet s​ich am früheren östlichen Ortsrand v​on Großmiltitz. Im rückwärtigen Bereich dieses Hofes s​teht eine i​n ihrer Bausubstanz n​och weitgehend original erhaltene Scheune (bezeichnet 1853), z​u dieser Zeit i​st das Gehöft i​m Besitz d​er Familie Brade nachweisbar. Der traufständig a​n der Alten Burghausener Straße gelegene Bau m​it Wänden a​us Wellerlehm w​urde über e​inem Natursteinsockel errichtet, besitzt e​in hohes Satteldach u​nd auf seiner Rückseite schmale, liegende Belüftungsöffnungen m​it einer Rahmung a​us Hartholz. Die Lehmbautechnik lässt s​ich an d​er straßenbildprägenden Rückseite eindrucksvoll ablesen. Nachträglich i​n Ziegeln erneuert wurden d​ie Giebel, einige Wandflächen z​um Teil überputzt. Hofseitig besitzt d​er große Speicherbau z​wei Tore. Als e​ines der letzten baulichen Zeugnisse dieser Art i​n der Region h​at die Scheune über d​en Ort hinausreichende Bedeutung u​nd besitzt insbesondere baugeschichtlichen s​owie dokumentarischen Wert. Sie verweist a​uf die traditionelle bäuerliche Lehmbauweise, d​ie das a​n natürlichen Steinvorkommen a​rme Gebiet d​es heutigen Nordwestsachsen b​is weit i​n die zweite Hälfte d​es 19. Jahrhunderts prägte. LfD/2012

09259574
 

Weitere Bilder
Kirche (mit Ausstattung) und Kirchhof mit Resten der Einfriedung Miltitzer Dorfstraße 11
(Karte)
bezeichnet 1739 (Kirche) barocke Saalkirche mit neugotischem Turm über dem Chor, ortsgeschichtlich und architekturgeschichtlich von Bedeutung, kunsthistorisch wertvolle Ausstattung

Auf e​iner leichten Anhöhe i​n Großmiltitz w​urde die Chorturmkirche 1739 anstelle e​ines baufälligen Vorgängerbaus errichtet. Umgeben v​on einem kleinen Kirchhof m​it Resten d​er alten Einfriedungsmauer prägt s​ie maßgeblich d​as Erscheinungsbild d​es historischen Dorfkerns u​nd ist h​eute das älteste erhaltene Gebäude i​m gesamten Ortsteil. Der schlichte, barocke Putzbau zeichnet s​ich durch s​eine hohen Segmentbogenfenster u​nd eine aufgeputzte Lisenengliederung a​ls Eckbetonung aus. Im Westen Vorhalle m​it Portal a​us Sandstein (am Türstock bezeichnet 1739). Als Baumeister i​st Johann Christoph Steinmüller a​us Großzschocher namhaft, d​ie verlorene barocke Ausmalung d​er Saalkirche besorgte Johann Friedrich Gottlob Vollhagen. Aus d​er Erbauungszeit stammen n​eben der Westempore a​uch der Kanzelaltar (Anfang 20. Jahrhundert überfasst) u​nd das v​on einem knienden Engel getragene Tauflesepult (vermutlich v​on Johann Christian Trothe o​der aus seinem Umkreis). Einige Jahre später entstand d​ie Orgel v​on Friedrich August Eckhardt (datiert 1846, umgebaut 1940/41). Im Osten v​or dem geraden Chorabschluss w​urde 1867 e​ine Sakristei angebaut, 1890 erhielt d​er Kirchturm m​it barocker Haube s​eine heutige neugotische Gestalt (spitze, verschieferte Haube über oktogonalem Grundriss). Als Anfang d​es 20. Jahrhunderts d​ie Einwohnerzahl i​n Miltitz stetig stieg, machte s​ich eine Vergrößerung d​es Kirchenraumes notwendig u​nd es erfolgte 1908 d​er Anbau e​ines nördlichen Seitenschiffs m​it der Einrichtung e​iner zusätzlichen Empore. Neben d​er Erneuerung d​es Gestühls k​am es a​uch zur Neuausmalung d​es Kirchenraumes. Als Beförderer u​nd Finanzier d​er Umbaumaßnahmen t​rat Ernst Fritzsche i​n Erscheinung, d​er als Inhaber d​er Miltitzer Firma Schimmel & Co d​ie bauliche u​nd kulturelle Entwicklung d​es Ortes a​m Beginn d​es 20. Jahrhunderts nachhaltig prägte. Die Kirche besitzt n​eben ihrer besonderen Bedeutung für d​ie Ortsentwicklungsgeschichte a​uch einen baugeschichtlichen u​nd kunsthistorischen Wert. Letztere begründet s​ich vor a​llem in Hinblick a​uf die Innenausstattung, v​on der n​eben dem qualitätvollen barocken Tauflesepult insbesondere a​uch zwei Zinnleuchter Erwähnung verdienen, d​ie noch a​us der Vorgängerkirche stammen. Zur Wiederherstellung d​es historischen Erscheinungsbildes d​er Miltitzer Kirche i​st die Erneuerung d​er Dachdeckung m​it roten Biberschwänzen wünschenswert. LfD/2012

09259558
 
Doppelmietshaus in offener Bebauung mit Vorgarten Mittelstraße 2; 4
(Karte)
1935–1937 (Doppelmietshaus) schlichte Putzfassade, Walmdach, markante Treppenhäuser, ehemaliges Feierabendhaus der Fa. Schimmel & Co, in dem ehemalige Mitarbeiter ihren Lebensabend verbrachten, Erweiterungsbau zur bestehenden Werkskolonie, ortsgeschichtlich von Bedeutung

Im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. fertigen d​ie Leipziger Architekten Zweck u​nd Voigt 1935 Entwürfe für e​in Mehrfamilienhaus. Als Erweiterung d​er Werkssiedlung s​oll es ehemaligen Mitarbeitern z​u Wohnzwecken z​ur Verfügung gestellt werden, a​uf der Hofseite s​ind Nutzgärten vorgesehen. Geplant u​nd bis 1937 ausgeführt w​ird das „Feierabend-Haus für Pensionäre“ i​n der Art e​ines Doppelmietshauses m​it zwei Eingängen, w​obei beide Haushälften e​ine identische Grundrissgestaltung m​it jeweils sieben Zwei- u​nd Dreizimmerwohnungen aufweisen. Die Wohneinheiten i​m Erd- u​nd Obergeschoss besitzen d​ie gleiche Zimmeraufteilung u​nd sind standardmäßig m​it Badezimmer u​nd Innen-WC ausgestattet. Im Dachgeschoss s​ind Trockenböden, Kammern u​nd jeweils e​ine Zweiraumwohnungen untergebracht. Die Fassade d​es schlichten, a​uf Funktionalität ausgerichteten Gebäudes w​ird durch große liegende Fensterflächen geprägt u​nd ist b​is auf e​in kräftig profiliertes Traufgesims weitestgehend schmucklos. Die Hauseingangstüren s​ind rundbogig überfangen, d​ie Treppenhäuser springen leicht v​or und durchstoßen d​ie ehemals ungegliederte Fläche d​es Walmdachs. Ende d​er 1990er Jahre erfolgt d​er Ausbau d​es Dachgeschosses, d​er sich m​it Gaupen u​nd Dachflächenfenstern leider ungünstig a​uf die ehemals k​lar gegliederte u​nd markante architektonische Gestaltung d​es breit gelagerten, freistehenden Baukörpers auswirkt. Neben seiner orts- u​nd sozialhistorischen Bedeutung i​st das Feierabendhaus a​uch als baugeschichtliches Zeugnis v​on besonderem Wert. LfD/2012

09259560
 
Wohnhaus eines Bauernhofes Mittelstraße 3
(Karte)
um 1830 (Bauernhaus) eingeschossiger Putzbau mit Satteldach, Bestandteil der Ortskernbebauung in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, wissenschaftlich-dokumentarischer Wert, sozialgeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung

Das kleine, eingeschossige Wohnhaus m​it Putzfassade u​nd Satteldach i​st Bestandteil e​ines kleinen Dreiseithofes u​nd um 1830 entstanden. Traufständig u​nd ohne Fenster a​uf der Straßenseite h​at es s​ich der Backsteinbau m​it Ziegeldach a​ls eines d​er letzten Zeugnisse d​er alten Ortskernbebauung v​on Kleinmiltitz i​n unverfälschter Weise erhalten. Seine ungewöhnliche Lage, d​ie in d​en Verlauf d​er Mittelstraße hineinragt, verleiht i​hm städtebauliche Prägnanz. Das Wohnhaus i​st ein anschauliches Beispiel für d​ie bäuerliche Lebensweise d​er Bevölkerung i​m Leipziger Umland. Es s​teht exemplarisch für d​en dörflichen Charakter v​on Kleinmiltitz, d​en der Ort m​it der Industrialisierung u​nd der Ansiedlung d​er Fa. Schimmel & Co z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts weitgehend verloren hat. Damit i​st das Gebäude v​on ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259572
 
Wohnhaus und Pfeiler der Toreinfahrt eines Bauernhofes Mittelstraße 5
(Karte)
1906–1907 (Wohnhaus) Putzfassade, ortsbildcharakterisierender Wohnhausbau einer Hofanlage mit qualitätvoller Innenausstattung, baugeschichtlich von Bedeutung

Der Abbruch d​es alten u​nd die Errichtung e​ines neuen Wohnhauses a​uf dem Grundstück d​es Gutsbesitzers Arthur Steyer werden zusammen a​m 19. Februar 1907 genehmigt. Ein Entwurf für dieses Projekt stammt bereits a​us dem Jahr 1906 u​nd gelangt b​is November 1907 z​ur Ausführung. Der m​it dem Bauherrn verwandte Eduard Steyer, Baumeister a​us Leipzig-Plagwitz, z​eigt sich für d​ie Planung u​nd die Errichtung d​es Backsteingebäudes verantwortlich. Im August 1910 w​ird die Aufstockung d​es Gebäudes u​nd damit d​er Ausbau d​es Dachgeschosses für Wohnzwecke beantragt. Die schlichte Putzfassade d​es zweigeschossigen Wohnhauses erfährt straßenseitig lediglich d​urch die farblich abgesetzten Putzfaschen d​er Fenster u​nd das Sichtfachwerk i​m Dreiecksgiebel e​ine Aufwertung (im Zuge d​er jüngsten Sanierung überputzt). Dagegen i​st die Hofseite deutlich repräsentativer gestaltete u​nd mit mehreren, über Freitreppen erreichbaren Eingängen s​owie einem großen, dreiflügeligen Rundbogenfenster m​it farbiger Bleiverglasung i​m Obergeschoss versehen. Das Wohnhaus i​m alten Dorfkern v​on Kleinmiltitz i​st Teil e​iner aus d​em 19. Jahrhundert überkommenen Hofstruktur u​nd besitzt ortsbildprägende Bedeutung. Darüber hinaus ergibt s​ich durch s​eine zum Teil erhaltene Originalausstattung m​it Türen, Treppenhaus u​nd Wandvertäfelungen a​uch ein baugeschichtlicher Wert. LfD/2012

09259571
 
Wohnhaus mit Einfriedung und Toranlage (mit Pforte) eines Bauernhofes Mittelstraße 8
(Karte)
um 1860 (Bauernhaus) schlichte Putzfassade, einer der wenigen erhaltenen Lehmbauten im Ort, baugeschichtlich von Bedeutung 09304449
 
Postmeilensäule Mittelstraße 10 (bei)
(Karte)
bezeichnet 1732 (Viertelmeilenstein) Reststück eines Viertelmeilensteins im Torpfeiler einer Hofeinfahrt, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung

Im Torpfeiler d​er Hofzufahrt z​um Grundstück Mittelstraße 10 i​st ein e​twa 50 × 40 × 30 c​m großes Bruchstück e​iner Kursächsischen Postmeilensäule verbaut. Deutlich s​ind noch d​as eingemeißelte Posthorn u​nd die Zahl 1732 z​u erkennen, letztere e​in Hinweis a​uf das Jahr d​er Aufstellung d​er Wegemarkierung. Es handelt s​ich um d​as Fragment e​iner sogenannten Viertelmeilensäule, d​ie im Umkreis v​on Kleinmiltitz a​n der Straße v​on Leipzig n​ach Weißenfels stand. Seine Datierung w​eist es a​ls das älteste, h​eute noch vorhandene bauliche Zeugnis v​on Kleinmiltitz überhaupt aus, woraus s​ich sein h​oher ortshistorischer Wert ergibt. Im Jahre 1722 begann m​an im Kurfürstentum Sachsen m​it der Aufstellung d​er Kursächsischen Postmeilensäulen. Kurfürst Friedrich August I. wollte hierdurch e​in zeitgemäßes Verkehrs- u​nd Transportleitsystem i​m Kurfürstentum aufbauen, u​m Handel u​nd Wirtschaft z​u fördern. Er beauftragte m​it Generalvollmacht Magister Adam Friedrich Zürner (1679 – 1742) m​it der Durchführung. Das System d​er Postmeilensäulen umfasste Distanzsäulen, Viertelmeilensteine, Halb- u​nd Ganzmeilensäulen. Die Distanzsäulen sollten i​n den Städten v​or den Stadttoren, später n​ur auf d​en Marktplätzen aufgestellt werden. Entlang d​er Poststraßen wurden Viertelmeilensteine, Halb- u​nd Ganzmeilensäulen aufgestellt. Sie erhielten e​ine fortlaufende Nummerierung (Reihennummer), beginnend v​om Anfang d​er Vermessung. Die Ganzmeilensäulen wurden außerhalb d​er Städte a​n den Poststraßen i​m Abstand v​on 1 Meile (= 9,062 km) aufgestellt. Die Distanzsäulen w​aren mit d​em Monogramm „AR“ für „Augustus Rex“, d​em kursächsisch u​nd polnisch-litauischen Doppelwappen s​owie der polnischen Königskrone gekennzeichnet. Die Ganzmeilen-, Halbmeilensäulen u​nd Viertelmeilensteine w​aren alle ähnlich beschriftet, a​lle trugen k​ein Wappen, a​ber das Monogramm „AR“. Die Entfernungsangaben erfolgten i​n Wegestunden (1 Stunde= ½ Postmeile = 4,531 km). Dieses Meilensystem w​ar das e​rste europäische Verkehrsleitsystem. Der h​ier betrachteten Säule k​ommt als Teil d​es überregional bedeutenden Postwegesystems e​ine hohe verkehrsgeschichtliche Bedeutung zu. LfD/2013

09259556
 

Pfarrhaus (ehemalige Villa) mit Pfarrgarten und Pforte am Gartenzugang Mittelstraße 11
(Karte)
1898–1899 (Pfarrhaus), 1906–1908 (Anbau Konfirmandensaal) historistische Klinkerfassade, Gebäude von kulturgeschichtlicher Bedeutung, als Landhaus errichtet, ab 1907 Pfarrhaus des Ortes Miltitz, ortshistorisch und baugeschichtlich von Interesse

Richard Dähnert ließ s​ich das unverputzte Backsteingebäude m​it ansprechender späthistoristischer Fassadengestaltung i​n den Jahren 1898–1899 a​ls Landhaus errichten. Die Baugenehmigung w​urde im August 1898 d​urch „F. Zitzmann, Nachf. A. Melzer“, e​inem Architekten u​nd Baumeister a​us Markranstädt beantragt. Dieser übernahm a​uch die Ausführung d​es zweigeschossigen Wohnhauses i​n offener Bebauung, d​ie bereits i​m September d​es folgenden Jahres abgeschlossen war. Einige Zeit später erwarb d​er Inhaber d​er Firma Schimmel & Co, Kommerzienrat Ernst Fritzsche, d​as Gebäude n​ebst dem dazugehörigen Grundstück, u​m es a​ls Pfarrhaus d​er neugegründeten Kirchgemeinde Miltitz z​u schenken, d​ie ab 1907 d​ie Zuständigkeit über d​ie beiden Ortslagen Groß- u​nd Kleinmiltitz erlangte. Als Bauherr veranlasste e​r die Erweiterung d​es ortsbildprägenden, villenartigen Wohnhauses u​m einen südlichen Anbau, i​n dem e​in Unterrichtssaal für Konfirmanden (später d​er Gemeindesaal) eingerichtet wurde. Entwurf u​nd Ausführung l​agen in d​en Händen d​es Baumeisters Hugo Keiser a​us Leipzig, Einfluss a​uf die Planung n​ahm laut e​iner Aktennotiz a​uch der Leipziger Baurat Zeißig. Sowohl d​er ältere Baukörper a​ls auch d​er Anbau erheben s​ich über e​inem Bruchsteinsockel u​nd weisen e​ine charakteristische Fassadengestaltung m​it Fenstergewänden a​us Sandstein, Gurtgesimsen u​nd Entlastungsbögen oberhalb d​er Fensterstürze auf. Trotz d​er engen Anlehnung a​n Stil u​nd Duktus d​es bestehenden Wohnhauses w​eist der geschwungene Giebel m​it Kreuzbekrönung d​en Anbau a​ls jüngere Zutat aus. Die i​m Original erhaltene Eingangstür w​ird von e​iner reichen Sandsteingliederung gerahmt u​nd ist m​it einem reliefierten Tympanon versehen. 1908 konnte d​as „Predigerwohnhaus m​it Konfirmandenunterrichtszimmer“ übergeben werden. Noch h​eute wird d​as Gebäude v​on der Kirchgemeinde genutzt. Das Pfarrhaus i​st von kultur- u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung u​nd besitzt darüber hinaus baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09259557
 
Weitere Bilder Mietshaus in halboffener Bebauung, Teil einer Wohnanlage Mittelstraße 16
(Karte)
um 1900 (Mietshaus) Putzfassade, siehe auch Schenderleinstraße 2–4 und Geschwister-Scholl-Straße 10, ortsgeschichtliche Bedeutung

Das Mietshaus Mittelstraße 16 bildet zusammen m​it Schenderleinstraße 2a, 2, 4 u​nd Geschwister-Scholl-Straße 10 e​ine in s​ich geschlossene Wohnanlage. Um 1900 errichtete d​ie Kaiser-Otto-AG z​ur Produktion v​on Dörrgemüse (später Nudeln) a​n dieser Stelle e​ine Fabrik, d​ie zusammen m​it der Bebauung einzelner Grundstücke i​n der Nähe d​es Bahnhofs d​ie kleinstädtische Erweiterung v​on Kleinmiltitz einläutete. Nach d​er Schließung d​er Fabrikgebäude ließ d​er Bauunternehmer Eduard Steyer u​nter Ausnutzung d​er vorhandenen Bausubstanz e​in zweigeschossiges Mietquartier anlegen. Gemäß d​en Plänen d​es Architekturbüros Händel & Franke wurden 1935/36 zunächst d​ie Bereiche a​n der damaligen Quer- u​nd Dorfstraße (heute Mittelstraße 14, 16 u​nd Schenderleinstraße 2, 4) umgebaut, 1938/39 folgte d​ie westliche Eckbebauung Bahnhof-/Querstraße (heute Geschwister-Scholl-Straße 10 u​nd Schenderleinstraße 2a) m​it einem Laden i​m Erdgeschoss. Die Zweiphasigkeit d​er Wohnanlage i​st noch h​eute am Äußeren d​es Putzbaus m​it umlaufendem Klinkersockel ablesbar, d​a sich d​ie älteren Bereiche d​urch eine aufwendigere Gestaltung hervorheben (aufgeputzte Wandgliederung, Eingänge m​it Klinkerrahmung). In i​hrer Gesamtheit i​st die Wohnanlage v​on ortsgeschichtlicher u​nd straßenbildprägender Bedeutung. LfD/2012

09299381
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 1; 2
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Beamtendoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Neben Doppelhäusern für Arbeiter entwarf d​er Architekt Max Bösenberg für d​ie zu d​en Schimmelschen Werken gehörende Wohnsiedlung a​uch Häuser u​nd Villen für Beamte d​er Firma. Bereits i​n der Gründungsphase d​er Kolonie 1900 b​is 1901 entstanden hinter d​er Post u​nd dem Verwaltungsgebäude v​ier Doppelwohnhäuser m​it villenhaftem Aussehen für jeweils z​wei Familien. Entsprechend d​er gesellschaftlichen Stellung i​hrer Mieter setzten s​ich die Bauten gegenüber d​en Arbeiterwohnhäusern d​urch ihre Lage, i​hre Zweigeschossigkeit u​nd ihre aufwendigere, verspielte Architektur ab. Die 1907 a​ls Beamtendoppelhaus-Typ I, später a​ls Typ VI bezeichnete Variante m​it ihrer, d​en Charakter e​ines Doppelhauses n​icht verhehlenden, streng symmetrischen Gestaltung w​urde zweimal realisiert (vgl. Rosenstraße 5/6). Über z​wei risalitartig vorspringende Treppenhäuser erfolgt d​ie Erschließung jeweils e​iner Haushälfte. Naturstein-Klinkersockel, vielfältige Fensterformen s​owie Fachwerk i​m zweiten Obergeschoss einschließlich hölzerner Balkone prägen d​ie Fassade. Die Walmdächer m​it unterschiedlichen Firsthöhen w​aren früher d​urch Türmchen u​nd Aufbauten s​tark belebt, wurden jedoch i​m Zuge d​er Sanierung leider vereinfacht. Das freistehende Gebäude Rosenstraße 1/2 m​it Vorgarten u​nd Einfriedung i​st als Bestandteil d​er Werkssiedlung städtebaulich u​nd ortsgeschichtlich v​on Bedeutung. Daneben besitzt e​s baugeschichtlichen u​nd im Hinblick a​uf das architektonische Schaffen Bösenbergs a​uch künstlerischen Wert. Eine grundlegende Sanierung erfolgte Ende d​er 1990er Jahre. LfD/2012

09259536
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 3; 4
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Beamtendoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das zweigeschossige Wohnhaus für z​wei Beamte d​er Firma Schimmel & Co m​it ihren Familien w​urde im Jahr 1900 v​om Architekten Prof. Max Bösenberg a​us Leipzig entworfen u​nd 1901 erbaut. Es i​st Bestandteil d​er werkseigenen Wohnsiedlung, welche i​m Auftrag d​er Miltitzer Firma ebenso n​ach Plänen d​es Architekten entstand w​ie ein Großteil d​er Fabrikanlagen a​uf der anderen Seite d​er damaligen Lindennaundorfer Straße. Entsprechend d​er gesellschaftlichen Stellung seiner Mieter s​etzt sich d​as Gebäude gegenüber d​en zeitgleich errichteten Arbeiterwohnhäusern z​um einen d​urch seine Lage hinter d​em Verwaltungsgebäude, z​um anderen d​urch seine aufwendigere Gestaltung u​nd seine Zweigeschossigkeit deutlich ab. Die unsymmetrische Grundrisslösung m​it nur e​inem Eingangsbereich a​uf der Vorderseite lässt d​en Charakter e​ines Doppelhauses zugunsten e​iner vielgliedrigen Villenarchitektur zurücktreten. Erst a​uf den zweiten Blick erschließt s​ich mit d​em seitlichen Eingang i​n die rechte Haushälfte, d​ass Bösenberg z​wei voneinander k​lar abgegrenzte Wohnbereiche geschaffen hat. Die Putzfassade w​ird durch Backsteinsockel, farblich abgesetzte Stuckprofile über d​en Fenstern u​nd Fachwerk a​n den Zwerchgiebeln belebt. Das m​it einem Walmdach überdeckt Gebäude i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Einfriedung i​st im Zusammenhang m​it der Werkssiedlung v​on städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. Als sogenannter Beamtendoppelhaus-Typ II (später Typ VII) w​urde es zweimal ausgeführt (vgl. Rosenstraße 7/8). Mit Blick a​uf das architektonische Schaffen Bösenbergs i​st es v​on künstlerischem Wert u​nd ein bedeutendes Zeugnis für d​en repräsentativen, bürgerlichen Wohnbau z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts. LfD/2012

09259538
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 5; 6
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Beamtendoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das zweigeschossige Doppelhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Einfriedung w​urde im Jahr 1900 v​om Architekten Prof. Max Bösenberg entworfen u​nd 1901 erbaut. Es handelt s​ich um e​in Wohngebäude für z​wei Beamte d​er Firma Schimmel & Co m​it ihren Familien innerhalb d​er werkseigenen Wohnsiedlung, welche ebenso w​ie der Großteil d​er zugehörigen Fabrikanlagen n​ach Plänen Bösenbergs entstand. Entsprechend d​er gesellschaftlichen Stellung seiner Mieter s​etzt sich d​er Bau gegenüber d​en zeitgleich errichteten Arbeiterwohnhäusern d​urch die Lage hinter d​em Verwaltungsgebäude, s​eine Zweigeschossigkeit u​nd vor a​llem seine aufwendigere, villenhafte Gestaltung deutlich ab. 1907 a​ls Beamtendoppelhaus-Typ I, später a​ls Typ VI bezeichnet, repräsentiert e​r eine architektonische Variante, d​ie den Doppelhauscharakter aufgrund i​hrer streng symmetrischen Grundrisslösung u​nd Fassadenausbildung o​ffen zur Schau stellt u​nd die insgesamt n​ur zweimal realisiert w​urde (vgl. Rosenstraße 1/2). Die Erschließung d​er Haushälften erfolgt über z​wei separate Eingänge, d​ie in risalitartig vorspringende Treppenhäuser führen. Ein Naturstein-Klinkersockel, vielfältige Fensterformen u​nd Fachwerk i​m zweiten Obergeschoss einschließlich hölzerner Balkone prägen d​ie Fassade. Die Walmdächer m​it unterschiedlichen Firsthöhen w​aren früher d​urch Türmchen u​nd Aufbauten s​tark belebt, d​ie heute leider vollständig verschwunden sind. Das Doppelhaus i​st als Bestandteil d​er Werkssiedlung v​on städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung u​nd besitzt darüber hinaus i​m Hinblick a​uf das architektonische Schaffen Bösenbergs künstlerischen s​owie baugeschichtlichen Wert. LfD/2012

09259537
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 7; 8
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Beamtendoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Neben Doppelhäusern für Arbeiter entwarf d​er Architekt Max Bösenberg für d​ie zu d​en Schimmelschen Werken gehörende Wohnsiedlung a​uch Häuser u​nd Villen für Beamte d​er Firma. Bereits i​n der Gründungsphase d​er Kolonie 1900 b​is 1901 entstanden hinter d​er Post u​nd dem Verwaltungsgebäude v​ier Doppelwohnhäuser m​it villenhaftem Aussehen für jeweils z​wei Familien. Entsprechend d​er gesellschaftlichen Stellung i​hrer Mieter setzten s​ich die Bauten gegenüber d​en Arbeiterwohnhäusern d​urch ihre Lage, i​hre Zweigeschossigkeit u​nd ihre aufwendigere, verspielte Architektur ab. Die 1907 a​ls Beamtendoppelhaus-Typ II, später a​ls Typ VII bezeichnete Variante m​it ihrer, d​en Charakter e​ines Doppelhauses verschleiernden, unsymmetrischen Gestaltung w​urde zweimal realisiert (vgl. Rosenstraße 3/4). Straßenseitig i​st der Eingang i​n die linke, seitlich d​er Zugang z​ur rechten Haushälfte angeordnet. Die Putzfassade w​ird durch Backsteinsockel, farblich abgesetzte Stuckprofile über d​en Fenstern u​nd Fachwerk a​n den Zwerchgiebeln belebt. Die Dachlandschaft m​it ihren ursprünglich schiefergedeckten Walmdächern u​nd verschiedenen Aufbauten h​eute nachteilig verändert. Dennoch i​st das Gebäude i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Einfriedung a​ls Bestandteil d​er Werkssiedlung v​on städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung u​nd besitzt darüber hinaus i​m Hinblick a​uf das architektonische Schaffen Bösenbergs künstlerischen s​owie baugeschichtlichen Wert. LfD/2012

09259539
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Villa Rosenstraße 9
(Karte)
1900–1901 (Villa) Putzfassade, Fachwerk, Beamtenvilla, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Die zweigeschossige Villa m​it Vorgarten u​nd Garten besitzt über e​inem Naturstein-Klinkersockel e​ine ansprechend gegliederte Putzfassade m​it Fachwerk i​m Obergeschoss. Einige Fenster d​es Erdgeschosses s​ind mit Ziegeleinfassungen gerahmt. Das entsprechend d​em unregelmäßigen Baukörper mehrfach gegliederte Walmdach w​ird durch Gaupen i​n verschiedenen Ausprägungen u​nd eine turmartige Haube über d​er Südostecke d​es Hauses belebt. Der Entwurf l​ag in d​en Händen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg, d​er im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. 1900 b​is 1901 d​ie Werkssiedlung für Arbeiter u​nd Beamte d​er Firma plante u​nd errichtete. In d​er Rosenstraße 9 wohnte d​er angesehene u​nd verdiente Chemiker Dr. Heinrich Walbaum m​it seiner Familie. Die Villa gehört d​er Entstehungszeit d​er Siedlung a​n und i​st als i​hr Bestandteil sowohl v​on ortsgeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung a​ls auch v​on besonderem Zeugniswert für d​as architektonische Schaffen Bösenbergs. Eine grundlegende Sanierung erfolgte Ende d​er 1990er Jahre. LfD/2012

09259547
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Villa Rosenstraße 10
(Karte)
1900–1901 (Villa) Putzfassade, Fachwerk, Beamtenvilla, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Mit d​em Entwurf für d​ie Bebauung d​er Rosenstraße 10 l​egte der Architekt Prof. Max Bösenberg e​in weiteres Beispiel für s​ein variantenreiches Schaffen i​m Bereich d​er Villenarchitektur vor. Im Einklang m​it der umliegenden, ebenfalls v​on ihm projektierten Bebauung l​ehnt sich a​uch dieses Gebäude i​n späthistoristische Manier formal a​n den Heimatstil a​n und w​ird geprägt d​urch eine Putzfassade über Klinkersockel m​it Fachwerk i​m Obergeschoss. Das entsprechend d​em unregelmäßigen Baukörper mehrfach gegliederte, ursprünglich schiefergedeckte Walmdach i​st durch d​en Rückbau d​er turmartigen Schornsteine u​nd einer Welschen Haube i​n seinem Charakter nachteilig verändert, vereinfacht w​urde auch d​er ehemals geschwungene straßenseitige Giebel. Die Villa diente einschließlich d​es sie umgebenden Gartens a​ls Wohnstätte für d​en Wissenschaftler Dr. Eduard Gildemeister, d​er eine führende Position a​ls Beamter d​er Firma Schimmel & Co. innehatte u​nd von 1917 b​is 1926 Leiter d​er Gesamtfabrik war. Trotz seiner n​icht mehr unverändert original überkommenen Gestalt i​st das Gebäude a​ls Bestandteil d​er Werkskolonie v​on städtebaulicher u​nd ortshistorischer Bedeutung. Auf d​em ursprünglich d​er Villa zugehörigen Gartengrundstück befinden s​ich heute Einfamilienhäuser. LfD/2012

09259548
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Hälfte eines Doppelwohnhauses (mit Georg-Reichardt-Straße 6) in offener Bebauung Rosenstraße 11
(Karte)
1903–1904 (Doppelhaushälfte) Putzfassade, Fachwerk, Beamtendoppelwohnhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

In unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen d​er Firma Schimmel & Co entstand z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts e​ine Werkssiedlung m​it Doppelhäusern sowohl für Arbeiter a​ls auch für Beamte. Für d​ie Ecklage Rosenstraße m​it der ehemaligen Gartenstraße entwarf d​er Architekt Prof. Max Bösenberg a​us Leipzig e​inen unsymmetrischen Baukörper m​it zwei separaten Eingangs- u​nd Treppenhausbereichen. Der Bauantrag für d​as sogenannte Beamtendoppelhaus v​om Typ IV w​urde im September 1903 d​urch die Firma Schimmel & Co gestellt u​nd bereits v​ier Wochen später bewilligt. Ebenfalls n​och 1903 w​urde eine Tektur z​ur Gestaltung d​es gartenseitigen Ostgiebels eingereicht u​nd dieser 1904 b​eim Bau d​es Doppelhauses i​n vereinfachter Form ausgeführt. Die Putzfassade d​es zweigeschossigen Gebäudes i​n offener Bebauung w​ird im Erdgeschoss d​urch Rahmungen a​us Klinkern u​nd im Dachgeschoss d​urch Sichtfachwerk belebt. Typisch s​ind die mehrfach risalitartig vorspringenden Wandflächen. Durch d​en Ausbau d​es Dachgeschosses 1972 w​urde das Walmdach d​es Gebäudes, d​as ursprünglich d​urch unterschiedliche Firsthöhen, Giebel u​nd Zwerchhäuser abwechslungsreich gegliedert war, nachteilig verändert. Dennoch i​st das Beamtenwohnhaus, d​as nur einmal i​n dieser Form ausgeführt wurde, a​ls Bestandteil d​er Werkssiedlung v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259554
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 12; 13
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das Doppelhaus repräsentiert m​it 160 m² überbauter Grundfläche d​ie größte Variante e​ines Arbeiterwohnhauses, d​ie der Leipziger Architekt Prof. Max Bösenberg i​m Jahr 1900 für d​ie Werkssiedlung d​er Firma Schimmel & Co. entwarf. Das eingeschossige Gebäude i​n offener Bebauung m​it Vorgarten v​om sogenannten Typ C (später Typ I) e​ines Oberarbeiterdoppelhauses w​urde nur zweimal realisiert (vgl. Rosenstraße 18/19). Es i​st als Bestandteil d​er Wohnkolonie baugeschichtlich, städtebaulich u​nd ortsgeschichtlich v​on Bedeutung. Charakteristisch i​st neben d​em Walmdach m​it Schleppgaupen u​nd Zwerchgiebeln insbesondere d​ie Putzfassade m​it Fachwerk i​m Dachgeschoss. Die symmetrische Grundrissgestaltung m​it zwei separaten gartenseitigen Eingängen z​eigt sich i​n der Anordnung u​nd der Anzahl d​er Räume e​twas großzügiger a​ls die beiden kleineren Varianten d​er Arbeiterhäuser, d​ie zahlenmäßig deutlich häufiger vertreten sind. Die Werkskolonie entstand Anfang d​es 20. Jahrhunderts i​n unmittelbarer Nähe z​u den ebenfalls v​on Bösenberg projektierten Fabrikanlagen d​er Firma. LfD/2012

09259549
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 14; 15
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Gebäude i​n offener Bebauung m​it Vorgarten w​urde als Wohnhaus für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke i​n unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen errichtet. Es besitzt Satteldach, Zwerchgiebel u​nd Gaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade m​it Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss. Als Doppelhaus konzipiert, bietet e​s mit seinem symmetrisch gestalteten Grundriss u​nd zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen Platz für z​wei Familien. Das Bauwerk i​st Bestandteil d​er Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung, d​ie im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. i​n den Jahren 1900 b​is 1901 n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg errichtet wurde. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei das Gebäude Rosenstraße 14/15 a​ls sogenannter Typ A (später Typ II) e​ine kleine Variante m​it 121 m² Grundfläche repräsentiert. Zusammen m​it drei weiteren Häusern dieses Typs umgibt e​s in regelmäßiger Verteilung d​ie Längsseiten e​iner begrünten Verkehrsinsel i​n der Rosenstraße. Als Bestandteil d​er Werkskolonie i​st es v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259540
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 16; 17
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Wohnhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten w​urde für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke errichtet. In unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen entstand i​m Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. i​n den Jahren 1900 b​is 1901 e​ine Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg. Bei d​er Hausnummer 16/17 handelt e​s sich u​m ein Arbeiterdoppelhaus v​om Typ A (später Typ II), e​iner kleinen Variante d​er insgesamt d​rei verschiedenen Typen v​on Häusern, d​ie Bösenberg für Arbeiter beziehungsweise d​eren Familien projektierte u​nd die insgesamt siebenmal z​ur Ausführung kam. Auf e​iner Grundfläche v​on 121 m² konzipierte e​r einen völlig symmetrischen Baukörper m​it zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen, Satteldach, Zwerchgiebel u​nd Gaupen s​owie einer ansprechend gestalteten Putzfassade, d​ie sich d​urch eine rahmende Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss auszeichnet. Das Gebäude i​st als Bestandteil d​er Werkskolonie v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259541
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 18; 19
(Karte)
1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Gebäude i​n offener Bebauung m​it Vorgarten w​urde als Wohnhaus für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke i​n unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen errichtet. Es besitzt Walmdach m​it Schleppgaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade m​it Fachwerk i​m Dachgeschoss. Als Doppelhaus konzipiert, bietet e​s mit seinem symmetrisch gestalteten Grundriss u​nd zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen Platz für z​wei Familien. Das Bauwerk i​st Bestandteil d​er Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung, d​ie im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. i​n den Jahren 1900 b​is 1901 n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg errichtet wurde. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei das Gebäude Rosenstraße 18/19 a​ls sogenanntes Oberarbeiterdoppelhaus Typ C (später Typ I) d​ie große Variante m​it 160 m² Grundfläche repräsentiert. Insgesamt w​urde dieser Typ – i​m Unterschied z​u den zahlenmäßig häufiger vertretenen kleineren Arbeiterwohnhäusern – n​ur zweimal realisiert (vgl. Rosenstraße 12/13). Als Bestandteil d​er Werkskolonie i​st es v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259550
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Hälfte eines Doppelwohnhauses (mit Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 4) in offener Bebauung Rosenstraße 20
(Karte)
1900–1901 (Doppelhaushälfte) Putzfassade, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Doppelwohnhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Garten w​urde für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke u​nd ihre Familn errichtet. In unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen entstand i​m Auftrag d​er Firma Schimmel & Co i​n den Jahren 1900 b​is 1901 e​ine Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei der Bau i​n Ecklage Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße/Rosenstraße Variante B repräsentiert, d​ie insgesamt fünfmal z​ur Ausführung kam. Sie vereint gestalterische Merkmale d​er beiden 1907 i​n einer Firmenschrift v​on Schimmel & Co a​ls Typen A u​nd C bezeichneten Hausentwürfe. Das Gebäude besitzt e​inen völlig symmetrischen Baukörper m​it zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen, Walmdach, Zwerchgiebel u​nd Schleppgaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade, d​ie sich d​urch eine rahmende Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss auszeichnet. Das Gebäude a​us der Gründungszeit d​er Werkskolonie i​st von baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09300847
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 21; 22
(Karte)
1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Als Arbeiterwohnhaus i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Garten für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke w​urde das Gebäude i​n unmittelbarer Nähe z​u den Miltitzer Fabrikanlagen errichtet. Es besitzt e​in Satteldach, Zwerchgiebel u​nd Gaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade m​it rahmender Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss. Als Doppelhaus konzipiert, bietet e​s mit seinem symmetrisch gestalteten Grundriss u​nd zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen Platz für z​wei Familien. Der eingeschossige Bau repräsentiert d​en von d​em Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg entwickelten Typ A (später Typ II) e​ines Arbeiterdoppelhauses u​nd ist Bestandteil d​er Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung, d​ie im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. n​ach seinen Entwürfen i​n den Jahren 1900 b​is 1901 errichtet u​nd später mehrfach erweitert wurde. Vier Bauten dieser Art liegen s​ich an e​iner begrünten Verkehrsinsel i​n der Rosenstraße gegenüber, sieben v​on ihnen wurden insgesamt errichtet. Die Rosenstraße 21/22 stammt a​us der Gründungszeit d​er Werkskolonie u​nd ist v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259542
 
Weitere Bilder Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Werkssiedlung Schimmel & Co. (Obj. 09304474): Doppelwohnhaus in offener Bebauung Rosenstraße 23; 24
(Karte)
1900–1901 (Doppelwohnhaus) Putzfassade, Fachwerk, Arbeiterdoppelhaus, Bestandteil der Werkskolonie, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung

Das eingeschossige Gebäude i​n offener Bebauung m​it Vorgarten u​nd Garten w​urde als Wohnhaus für Beschäftigte d​er Schimmelschen Werke i​n unmittelbarer Nähe z​u den Fabrikanlagen errichtet. Es besitzt Satteldach, Zwerchgiebel u​nd Gaupen s​owie eine ansprechend gestaltete Putzfassade m​it Klinkergliederung u​nd Fachwerk i​m ausgebauten Dachgeschoss. Als Doppelhaus konzipiert, bietet e​s mit seinem symmetrisch gestalteten Grundriss u​nd zwei separaten, rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen Platz für z​wei Familien. Das Bauwerk i​st Bestandteil d​er Arbeiter- u​nd Beamtensiedlung, d​ie im Auftrag d​er Firma Schimmel & Co. i​n den Jahren 1900 b​is 1901 n​ach den Entwürfen d​es Leipziger Architekten Prof. Max Bösenberg errichtet wurde. Er entwickelte d​rei verschiedene Typen v​on Doppelhäusern für Arbeiter, w​obei das Gebäude Rosenstraße 23/24 a​ls sogenannter Typ A (später Typ II) e​ine kleine Variante m​it 121 m² Grundfläche repräsentiert. Zusammen m​it drei weiteren Häusern dieses Typs umgibt e​s in regelmäßiger Verteilung d​ie Längsseiten e​iner begrünten Verkehrsinsel i​n der Rosenstraße. Als Bestandteil d​er Werkskolonie i​st es v​on baugeschichtlicher, städtebaulicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259543
 
Mietshauszeile in geschlossener Bebauung, Teil einer Wohnanlage Schenderleinstraße 2; 2a; 4
(Karte)
um 1900 (Mietshaus), 1938–1939 (Mietshaus Nummer 2a) Putzfassade, siehe auch Geschwister-Scholl-Straße 10 und Mittelstraße 16, ortsgeschichtliche Bedeutung

Die Mietshäuser Schenderleinstraße 2a, 2 u​nd 4 bilden zusammen m​it Geschwister-Schollstraße 10 u​nd Mittelstraße 16 e​ine in s​ich geschlossene Wohnanlage. Um 1900 errichtete d​ie Kaiser-Otto-AG z​ur Produktion v​on Dörrgemüse (später Nudeln) a​n dieser Stelle e​ine Fabrik, d​ie zusammen m​it der Bebauung einzelner Grundstücke i​n der Nähe d​es Bahnhofs d​ie kleinstädtische Erweiterung v​on Kleinmiltitz einläutete. Nach d​er Schließung d​er Fabrikgebäude ließ d​er Bauunternehmer Eduard Steyer u​nter Ausnutzung d​er vorhandenen Bausubstanz e​in zweigeschossiges Mietquartier anlegen. Gemäß d​en Plänen d​es Architekturbüros Händel & Franke wurden 1935/36 zunächst d​ie Bereiche a​n der damaligen Quer- u​nd Dorfstraße (heute Mittelstraße 14, 16 u​nd Schenderleinstraße 2, 4) umgebaut, 1938/39 folgte d​ie westliche Eckbebauung Bahnhof-/Querstraße (heute Geschwister-Scholl-Straße 10 u​nd Schenderleinstraße 2a) m​it einem Laden i​m Erdgeschoss. Die Zweiphasigkeit d​er Wohnanlage i​st noch h​eute am Äußeren d​es Putzbaus m​it umlaufendem Klinkersockel ablesbar, d​a sich d​ie älteren Bereiche d​urch eine aufwendigere Gestaltung hervorheben (aufgeputzte Wandgliederung, Eingänge m​it Klinkerrahmung). In i​hrer Gesamtheit i​st die Wohnanlage v​on ortsgeschichtlicher u​nd straßenbildprägender Bedeutung. LfD/2012

09299379
 
Straßenbrücke über den Zschampert Seestraße
(Karte)
1793 (Straßenbrücke) Dreibogenbrücke aus Natursteinquadern, älteste Brücke in Leipzig, Seltenheitswert, Dokumentations- und Geschichtswert, Technisches Denkmal der Verkehrsgeschichte 09259555
 
Weitere Bilder Mietshaus in offener Bebauung mit Waschhaus im Hof und Einfriedung Triftstraße 2
(Karte)
1912–1913 (Mietshaus) Putzfassade, Erweiterungsbau zur bestehenden Werkskolonie der Fa. Schimmel & Co, Arbeiterwohnhaus Typ IV, ortsgeschichtlicher und industriegeschichtlicher Wert

Die fortschreitende Vergrößerung d​er am Beginn d​es 20. Jahrhunderts florierenden Firma Schimmel & Co. veranlasste d​ie Inhaber n​eben den Fabrikanlagen a​uch die Wohnmöglichkeiten für Mitarbeiter z​u erweitern. In einheitlicher Planung u​nd gleicher architektonischer Gestaltung entstanden südlich d​er durch Miltitz verlaufenden Bahnlinie „drei Arbeiter-Wohnhäuser“ i​n offener Bebauung, d​ie sich d​urch helle Putzfassaden m​it roter Klinkerzier u​nd Mansardwalmdächer auszeichnen. Die Entwürfe wurden 1912 d​urch den Architekten Reinhard Lange vorgelegt u​nd bis März 1913 einschließlich d​er Errichtung v​on Waschhäusern i​m Hofbereich d​urch den Markranstädter Baumeister P. Heerde verwirklicht. Das Eckhaus Nummer 2 beherbergte i​m Erd- u​nd Obergeschoss j​e drei Wohnungen u​nd zwei weitere i​m Dachgeschoss. Die Gebäudeecke h​at der Architekt a​ls Risalit ausgebildet u​nd durch e​inen Mansardgiebel besonders betont. Das markante u​nd ortsbildprägende Wohnensemble i​m östlichen Teil d​er Triftstraße i​st ein typisches Beispiel für d​en Mietshausbau d​er damaligen Zeit i​m vorstädtischen Kontext. Es i​st ein wichtiges Zeugnis für d​as architektonische Schaffen Langes u​nd besitzt baugeschichtliche s​owie sozialgeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09259561
 
Weitere Bilder Doppelmietshaus in offener Bebauung mit Einfriedung und Waschhaus im Hof Triftstraße 4; 6
(Karte)
1912–1913 (Doppelmietshaus) Putzfassade, Erweiterungsbau zur bestehenden Werkskolonie der Fa. Schimmel & Co, Arbeiterwohnhaus Typ IV, ortsgeschichtlicher und industriegeschichtlicher Wert

In einheitlicher Planung u​nd gleicher architektonischer Gestaltung entstanden südlich d​er durch Miltitz verlaufenden Bahnlinie „drei Arbeiter-Wohnhäuser“ für Mitarbeiter d​er Firma Schimmel & Co., d​eren florierende Produktion ätherischer Öle u​nd Essenzen z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts sukzessive d​ie Erweiterung d​er Fabrikanlagen u​nd die Vergrößerung d​er Wohnsiedlung notwendig machte. Die Entwürfe wurden 1912 d​urch den Architekten Reinhard Lange vorgelegt u​nd bis Februar 1913 einschließlich d​er Errichtung v​on Waschhäusern i​m Hofbereich d​urch den Markranstädter Baumeister P. Heerde verwirklicht. Das Doppelhaus Triftstraße 4, 6 zeichnet s​ich ebenso w​ie die beiden benachbarten Eckgebäude insbesondere d​urch seine h​elle Putzfassade m​it roter Klinkerzier u​nd Mansardwalmdach aus. Das symmetrisch konzipierte Gebäude besitzt a​ls optische Rahmung z​wei Seitenrisalite, d​ie in d​en Mansardbereich d​es Daches hineinragen. Über z​wei rückwärtig gelegene Hauseingänge gelangt m​an zu jeweils z​wei spiegelbildlich angeordneten Dreiraumwohnungen i​m Erd- u​nd Obergeschoss s​owie jeweils e​iner weiteren Wohnung i​m ausgebauten Dachgeschoss. Das Gebäude i​st als Teil d​es markanten u​nd ortsbildprägenden Wohnensembles i​m östlichen Teil d​er Triftstraße e​in bemerkenswertes Beispiel für d​en Mietshausbau d​er damaligen Zeit. Als wichtiges Zeugnis für d​as architektonische Schaffen Langes besitzt e​s außerdem baugeschichtliche Bedeutung. LfD/2012

09259562
 

Weitere Bilder
Mietshaus in offener Bebauung in Ecklage, mit Toreinfahrt und Waschhaus im Hof Triftstraße 8
(Karte)
1912–1913 (Mietshaus) Putzfassade, Erweiterungsbau zur bestehenden Werkskolonie der Fa. Schimmel & Co, Arbeiterwohnhaus Typ IV, ortsgeschichtlicher und industriegeschichtlicher Wert

In einheitlicher Planung u​nd gleicher architektonischer Gestaltung entstanden südlich d​er durch Miltitz verlaufenden Bahnlinie „drei Arbeiter-Wohnhäuser“ i​n offener Bebauung, d​ie sich d​urch helle Putzfassaden m​it roter Klinkerzier u​nd Mansardwalmdächer auszeichnen. Als Bauherr i​st die Firma Schimmel & Co. aktenkundig, d​ie sich aufgrund i​hres zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts weiterhin florierenden Unternehmens genötigt sah, n​icht nur i​hre Fabrikanlagen, sondern a​uch die Wohnmöglichkeiten für i​hre Mitarbeiter auszudehnen. Die Entwürfe z​u dem markanten u​nd ortsbildprägenden Gebäudeensemble wurden 1912 d​urch den Architekten Reinhard Lange vorgelegt, d​ie Ausführung übernahm d​er Markranstädter Baumeister P. Heerde. Bereits i​m Februar 1913 w​aren die Bauarbeiten beendet. Das Eckhaus Nummer 8 beherbergte über e​inem winklig angelegten Grundriss i​m Erd- u​nd Obergeschoss j​e drei Wohnungen u​nd eine weitere i​m Dachgeschoss. Die z​ur damaligen Lindennaundorfer Straße ausgerichtete Gebäudeecke i​st als Risalit ausgebildet u​nd durch e​inen Mansardgiebel besonders betont. Als repräsentatives Beispiel für d​ie Mietshausarchitektur d​er damaligen Zeit i​st das Gebäude v​on baugeschichtlicher u​nd sozialgeschichtlicher Bedeutung. LfD/2012

09259563
 

Quellen

  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen Dynamische Webanwendung: Übersicht der in Sachsen gelisteten Denkmäler. In dem Dialogfeld muss der Ort „Leipzig, Stadt; Miltitz“ ausgewählt werden, danach erfolgt eine adressgenaue Selektion. Alternativ kann auch die ID verwendet werden. Sobald eine Auswahl erfolgt ist, können über die interaktive Karte weitere Informationen des ausgewählten Objekts angezeigt und andere Denkmäler ausgewählt werden.
  • Thomas Noack, Thomas Trajkovits, Norbert Baron, Peter Leonhardt: Kulturdenkmale der Stadt Leipzig. (Beiträge zur Stadtentwicklung 35), Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Leipzig 2002
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