Hunawihr

Hunawihr (deutsch Hunaweier) i​st eine französische Gemeinde m​it 606 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Haut-Rhin i​n der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie i​st Mitglied d​es Gemeindeverbandes Pays d​e Ribeauvillé. Auf Grund d​es intakten Ortsbildes w​urde Hunawihr i​n die Liste der schönsten Dörfer Frankreichs aufgenommen.[1]

Hunawihr
Hunawihr (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Colmar-Ribeauvillé
Kanton Sainte-Marie-aux-Mines
Gemeindeverband Pays de Ribeauvillé
Koordinaten 48° 11′ N,  19′ O
Höhe 228–686 m
Fläche 4,81 km²
Einwohner 606 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 126 Einw./km²
Postleitzahl 68150
INSEE-Code 68147

Hunawihr mit seiner Wehrkirche, umgeben von Weinbergen

Geografie

Hunawihr l​iegt in d​er Oberrheinebene zwischen Riquewihr u​nd Ribeauvillé a​m Osthang d​er Vogesen inmitten v​on Weinbergen a​n der Elsässer Weinstraße (Route d​es vins). Bekannteste Weinlage i​st der Alsace Grand Cru Rosacker. Das Gemeindegebiet gehört z​um Regionalen Naturpark Ballons d​es Vosges.

Geschichte

Im 7. Jahrhundert w​ar das heutige Hunawihr Sitz d​es fränkischen Stammesherrn Huno, d​er sich a​m Platz e​iner ehemaligen gallo-römischen Villa niedergelassen h​aben soll.[2] Über dessen Frau Huna existiert d​ie Legende, d​ass diese a​m Brunnen unterhalb d​er Kirche d​ie Wäsche d​er Kranken wusch. Außerdem, d​ass sie i​n einem Jahr schlechter Ernte d​as Wasser d​es Brunnens i​n Wein verwandelte.[3] Ihr Grab i​n der Dorfkirche entwickelte s​ich im Laufe d​es Mittelalters z​u einem Wallfahrtsort. 1520 w​urde Huna heiliggesprochen.

Von 1871 b​is zum Ende d​es Ersten Weltkrieges gehörte Hunawihr a​ls Teil d​es Reichslandes Elsaß-Lothringen z​um Deutschen Reich u​nd war d​em Kreis Rappoltsweiler i​m Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr191019621968197519821990199920062017
Einwohner586518523521537503511591602
Quelle: Gemeindeverzeichnis[4], Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

  • Bei der kleinen, burgähnlichen gotischen Kirche St. Jakobus (St. Jacques) aus dem 14. Jahrhundert (im 16. Jahrhundert renoviert) wurde mit dem Ziel, eine Wallfahrtskirche zu schaffen, der Kirchenraum mehrmals erweitert. Das untere Geschoss des massiven Kirchturms wurde mit Fresken, einem spätgotischen Chor und einer steinernen Kanzel ausgestattet. Die Wehrmauer aus dem 12. Jahrhundert bot der Bevölkerung Schutz bei Angriffen. Die Kirche ist eine Simultankirche: in ihr finden katholische und evangelische Gottesdienste statt. Die Kirchturmuhr hat lediglich einen Zeiger: einen mit Weintrauben verzierten Stundenzeiger. Die Kirche ist seit 1929 klassifiziert als Monument historique.
  • Weiterhin sehenswert sind das Rathaus (1517) sowie einige in der Renaissance entstandene Winzerhäuser und der Brunnen Sankt Huna.
  • Im Osten der Gemeinde befinden sich ein Storchenpark (Parc des Cigognes) und ein Schmetterlingspark (Parc des papillons).
  • Der Ort wurde auf Grund des Ortsbildes aufgenommen in die Liste der schönsten Dörfer Frankreichs.
Commons: Hunawihr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Hunawihr – Reiseführer

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 962–967.

Einzelnachweise

  1. Hunawihr auf Les plus Beaux Villages de France (französisch)
  2. Association des Amis de l’Église Historique de Hunawihr: Die Wehrkirche von Hunawihr
  3. Fontaine Sainte-Hune à Hunawihr
  4. 1910: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Rappoltsweiler
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