Hirtzfelden
Hirtzfelden (deutsch: Hirzfelden) ist eine französische Gemeinde mit 1302 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé, zum Kanton Ensisheim und zum 2000 gegründeten Kommunalverband Essor du Rhin.
Hirtzfelden | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Colmar-Ribeauvillé | |
Kanton | Ensisheim | |
Gemeindeverband | Pays Rhin-Brisach | |
Koordinaten | 47° 55′ N, 7° 27′ O | |
Höhe | 206–217 m | |
Fläche | 22,10 km² | |
Einwohner | 1.302 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 59 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68740 | |
INSEE-Code | 68140 | |
Mairie Hirtzfelden |
Geografie
Das Dorf liegt in der Oberrheinebene zwischen Rhein und Ill, etwa auf halbem Weg zwischen Breisach am Rhein und Mülhausen. Das 22,1 km² große Gemeindegebiet wird hauptsächlich durch Ackerflächen geprägt (Fluren Rufacker Weg, Schlittweg, Rustenharter Bann, Colmarer Pfad, Ensisheimer Strasse, Gemeindeackerweg, Mittelfeld, Mittelzug, Allmend, Kurzerzug, Fessenheimer Strasse, Baseler Weg, Munchhauser Weg, Battenheimer Weg, Krummer Schlittweg, Fahnackerweg, Diebsweg und Neugesetz).
Knapp 30 % des Gemeindegebietes sind bewaldet. Der Gemeindeforst (Forêt communale d’Hirtzfelden) besteht aus zwei Teilen: Le Niederwald im Nordosten und ein Teil des Bois de Rothleible im Westen.
Durch den Osten des Gemeindeareals führt der Rhein-Rhône-Kanal, der heute nur noch von Sportbooten befahren wird. Zur Zeit der Indienststellung in den 1830er Jahren entstand ein kleiner Hafen zwei Kilometer östlich des Ortskerns, der einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte.
Nachbargemeinden sind Rustenhart im Norden, Balgau im Nordosten, Fessenheim im Osten, Roggenhouse im Südosten, Munchhouse im Süden, Réguisheim und Meyenheim im Westen sowie Oberentzen und Niederentzen im Nordwesten.
Geschichte
Eine erste Erwähnung des Dorfes unter dem Namen Hiruzfeld als Geschenk an die Abtei Murbach stammt aus dem 8. Jahrhundert. Der Name leitet sich vom Wort Hirsch ab, was im Wappen der Gemeinde zum Ausdruck kommt. Im Waldgebiet Bois de Rothleible wurden in Grabhügeln Artefakte aus römischer Zeit gefunden. Man nimmt an, dass sich hier eine Kreuzung der Römerstraßen Burgundische Pforte-Breisach und Egisheim-Basel befand. Hitzfelden gehörte den Habsburgern, später regionalen Herrschaften aus Landser und Ottmarsheim. 1446 war Hirtzfelden im Besitz Basels, im 18. Jahrhundert abhängig von der Vogtei Ensisheim.
Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Hirtzfelden als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Gebweiler im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.
1920 wurden die Überreste eines Friedhofs aus der Zeit der Merowinger gefunden.
Bevölkerungsentwicklung
1910 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
669[1] | 544 | 559 | 561 | 741 | 848 | 981 | 1099 | 1261 |
Um den alten Dorfkern an der Straße Ensisheim–Rustenhart entstanden seit Ende der 1970er Jahre sternförmig zahlreiche neue Häuserzeilen. Die Bevölkerung Hirtzfeldens verdoppelte sich in den letzten 45 Jahren.
Zweckverband
Hirtzfelden ist Mitglied im Grenzüberschreitenden örtlichen Zweckverband Mittelhardt-Oberrhein, der auf Basis des Karlsruher Übereinkommens die grenzüberschreitende kommunale Zusammenarbeit von Gemeinden im Elsass und Baden fördert.[2]
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
- François-Antoine Jecker (1765–1834), französischer Instrumentenbauer
- Laurenz Jecker (1769–1834), französischer Nadelfabrikant in Aachen
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 359–360.
Einzelnachweise
Weblinks
- Hirtzfelden auf cc-essordurhin.fr (französisch)