Hégenheim
Hégenheim (deutsch ursprünglich Hegenheim, elsässisch Hageme oder Hägeme) ist eine französische Gemeinde mit 3369 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Arrondissement Mulhouse und zum Kanton Saint-Louis.
Hégenheim | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Mulhouse | |
Kanton | Saint-Louis | |
Gemeindeverband | Saint-Louis Agglomération | |
Koordinaten | 47° 34′ N, 7° 32′ O | |
Höhe | 254–347 m | |
Fläche | 7,01 km² | |
Einwohner | 3.369 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 481 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68220 | |
INSEE-Code | 68126 | |
Website | https://www.ville-hegenheim.fr/ | |
Rathaus (Hôtel de ville) |
Geografie
Die Gemeinde Hégenheim liegt am Südostrand des Sundgau, an der Grenze zur Schweiz, etwa vier Kilometer westlich des Basler Stadtzentrums. Durch die Gemeinde fließt der Lertzbach (auf Schweizer Gebiet Lörzbach genannt).
Nachbargemeinden von Hégenheim sind Hésingue im Norden, Saint-Louis im Nordosten, Allschwil (Schweiz) sowie Basel im Südosten, Hagenthal-le-Bas im Südwesten sowie Buschwiller im Westen.
Klima
Seit 2016 werden in der Gemeinde täglich Klimamessungen durchgeführt, und die Klimatabelle wird jedes Jahr aktualisiert.
Hégenheim ist eine regnerischere Stadt als die Umgebung (zB Basel oder Saint-Louis) und liegt in der kühl-gemäßigten Zone. Nach der Köppen-Klassifikation hat Hégenheim ein maritimes Klima mit kühlen Wintern und warmen, stürmischen Sommern.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Hégenheim
Quelle: de.weatherspark.com[1] |
Geschichte
Am 23. April 1848 kam es zu einem Streit, weil Hagenthaler Bauern antijüdische Lieder gesungen hatten. In einem Handgemenge wurde einem Nichtjuden ein Finger abgetrennt. Daraufhin wurde die jüdische Nationalgarde von einer Menge entwaffnet und die Juden wurden attackiert und mehrere jüdische Häuser gestürmt und vollständig verwüstet. Ein Kind kam ums Leben. Erst der Einsatz von Truppen konnte die Unruhen am 25. April beenden.[2]
Jüdischer Friedhof und Synagoge
Der Jüdische Friedhof Hégenheim wurde 1673 errichtet und diente den Juden des Bistums Basel als Begräbnisstätte. Bis August 1903, als der Jüdische Friedhof Basel eröffnet wurde, wurden die Mitglieder der Israelitischen Gemeinde Basel in Hégenheim bestattet.
Die Hégenheimer Synagoge wurde 1821 errichtet. Sie diente ab 1874 als jüdisches Altersheim. 1925 wurde sie profaniert. 1961 erwarb der Steinbildhauer Walter Gürtler das Gebäude und bewohnte es bis 2012. Das baufällig gewordene Haus wird demnächst renoviert und zu einem Kulturzentrum ausgebaut.
Siehe auch: Rabbinat Hégenheim
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
Einwohner | 2007 | 2059 | 2226 | 2162 | 2310 | 2576 | 3005 | 3420 |
- Kirche Saint-Rémi
- Grundschule
- ehemalige Synagoge
- Kapelle Saint-Remi
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 614–615.
Siehe auch
Weblinks
- Gemeindepräsentation (französisch)
Einzelnachweise
- https://de.weatherspark.com/y/56166/Durchschnittswetter-in-Hégenheim-Frankreich-das-ganze-Jahr-über
- Werner Bergmann: Tumulte – Excesse – Pogrome: Kollektive Gewalt gegen Juden in Europa 1789-1900. Wallstein 2020, ISBN 978-3-8353-3645-2, S. 277.