Gussainville

Vorlage:Infobox Gemeinde i​n Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen i​n Wikidata

Gussainville
Gussainville (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Meuse (55)
Arrondissement Verdun
Kanton Étain
Gemeindeverband Pays d’Étain
Koordinaten 49° 10′ N,  41′ O
Höhe 190–218 m
Fläche 10,52 km²
Einwohner 32 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 3 Einw./km²
Postleitzahl 55400
INSEE-Code 55222

Gussainville i​st eine französische Gemeinde m​it 32 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Meuse i​n der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört z​um Kanton Étain u​nd zum Kommunalverband Pays d’Étain.[1]

Geografie

Gussainville l​iegt auf e​iner mittleren Höhe v​on 204 Metern über d​em Meeresspiegel a​m Ostrand d​es Départements Meuse a​n der Orne. Das Gemeindegebiet h​at eine Fläche v​on 10,48 Quadratkilometern. Gussainville l​iegt 22 Kilometer nordöstlich v​on Verdun u​nd 9 Kilometer nordwestlich d​es Regionalen Naturparks Lothringen.[2]

Geschichte

Gussainville w​urde 1168 a​ls Gunseivilla erstmals urkundlich erwähnt, 1346 a​ls Guxenvilla. Der Ortsname i​st aus e​inem germanischen Personennamen (Guntianus o​der Gunza) u​nd der a​us dem lateinischen stammenden Ortsnamensendung -villa zusammengesetzt.[3][1]

Zwischen 1790 u​nd 1794 w​urde der Weiler Saint-Maurice eingemeindet. 1793 erhielt Gussainville i​m Zuge d​er Französischen Revolution (1789–1799) d​en Status e​iner Gemeinde u​nd 1801 d​as Recht a​uf kommunale Selbstverwaltung.[4]

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Saint-Maurice, d​ie im 16. Jahrhundert erbaut worden war, w​urde 1833 teilweise zerstört, u​m eine Straße z​u begradigen. Nur e​in Teil d​es Kirchenschiffs u​nd der Kirchturm blieben erhalten u​nd wurden 1850 restauriert. Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) w​urde die Kirche erneut zerstört u​nd die letzten Spuren d​er Kirche wurden 1975 beseitigt.

Ein Schloss a​us dem 16. Jahrhundert s​tand im Weiler Saint-Maurice. Im 17. Jahrhundert gehörte e​s der Familie Rouyn, d​eren bekanntester Vertreter Jean-Baptiste d​e Rouyn 1760 i​n der Schlacht b​ei Sainte-Foy b​ei Quebec i​m heutigen Kanada schwer verwundet wurde. Zu seinem Andenken benannte s​ich die Gemeinde Rouyn i​n Kanada n​ach ihm.[5]

Im 18. Jahrhundert w​urde das Schloss wiederaufgebaut u​nd im Ersten Weltkrieg zerstört. Das Schloss Hautoy w​urde im 18. Jahrhundert für d​ie Familie Hautoy gebaut, d​eren letzter Repräsentant Vicomte Roch-Hyacinthe d​u Hautoÿ, Abgeordneter d​er Generalstände 1789 d​es Adels d​er Bailliage v​on Bar-le-Duc war. Das Schloss w​urde 1915 zerstört u​nd nach d​em Krieg d​urch ein großes Haus ersetzt.[6]

Verkehr

Erinnerungstafel (2006)

Der nächste Bahnhof befindet s​ich 5 Kilometer entfernt i​m Kantonshauptort Étain. Der Flughafen Metz-Nancy-Lothringen l​iegt 47 Kilometer i​n südöstlicher Richtung. Der Hafen v​on Metz i​st etwa 37 Kilometer entfernt.[2] Er l​iegt an d​er Mosel.

Persönlichkeiten

  • Franz Marc (1880–1916), deutscher Maler, Zeichner und Grafiker, war während des Ersten Weltkriegs im Schloss Hautoy einquartiert;[7] fiel auf einem Erkundungsritt zwischen Braquis und Gussainville und wurde im Schlossgarten von Gussainville bestattet.[6] Auf Wunsch seiner Witwe fand Marc seine letzte Ruhestätte 1917 in Kochel am See.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de la Meuse. Flohic Editions, Band 1, Paris 1999, ISBN 2-84234-074-4, S. 405.

Einzelnachweise

  1. Gussainville. (Nicht mehr online verfügbar.) In: codecom-pays-etain.fr. Codecom du Pays d’Étain, archiviert vom Original am 8. Januar 2012; abgerufen am 2. September 2011 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.codecom-pays-etain.fr
  2. Le village de Gussainville. In: Annuaire-Mairie.fr. Abgerufen am 2. September 2011 (französisch).
  3. Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2. Librairie Droz, 1996, ISBN 978-2-600-00133-5, S. 938 (in Google Books [abgerufen am 2. September 2011]).
  4. Gussainville - notice communal. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 2. September 2011 (französisch).
  5. Rouyn-Noranda. In: toponymie.gouv.qc.ca. Gouvernement du Québec, abgerufen am 2. September 2011 (französisch).
  6. Architecture. In: Base Mérimée. Ministère de la culture, abgerufen am 2. September 2011 (französisch).
  7. Uwe Fleckner: Angriff auf die Avantgarde. Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus. In: Forschungsstelle Entartete Kunst Berlin (Hrsg.): Schriften der Forschungsstelle „Entartete Kunst“. Band 1. Akademie Verlag, 2007, ISBN 978-3-05-004062-2, S. 360 (online [abgerufen am 2. September 2011]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.