Geschichte Madagaskars
Die Geschichte Madagaskars umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Madagaskar von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Die geschichtlichen Aufzeichnungen über Madagaskar beginnen mit dem 7. Jahrhundert, damals errichteten die Araber erste Handelsstützpunkte an der Nordwestküste. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die ersten madagassischen Siedler aus Südostasien kamen, was die ethnischen Eigenschaften, eine Mischung austronesischer Asiaten und afrikanischer, sowie später hinzugekommener arabischer, indischer und europäischer Einflüsse erklärt. Britische und französische Imperialisten lieferten sich vom 17. bis 20. Jahrhundert einen Wettlauf um Madagaskar, bis die Insel 1890 französische Kolonie wurde. Madagaskar errang 1960 seine Unabhängigkeit von Frankreich.
Frühgeschichte
Nach der madegassischen Mythologie wurde die afrikanische Insel zuerst durch ein hellhäutiges „Zwergenvolk“, die Vazimba, bewohnt. Einige Madegassen glauben, dass diese Ureinwohner noch im tiefen Wald leben. Auf der Insel, deren Einwohner den Ahnenkult praktizieren, werden die Vazimba als die ältesten Ahnen verehrt. Die Könige einiger madegassischer Fokos behaupten, in direkter Verwandtschaft mit den Vazimba zu stehen.
Gelegentlich finden sich Hinweise darauf, dass Menschen Madagaskar bereits zu Beginn des Holozäns betreten haben, wie dies eine Studie aus dem Jahr 2018 aufzeigt. So verweisen einzelne Schnittspuren an Knochen von Elefantenvögeln, deren Alter bei rund 10.500 Jahren vor heute liegt, auf menschliche Manipulation. Gefunden wurden sie an der Lokalität Ilaka, welche sich am Fluss Ihazofotsy im Isalo-Gebirge des süd-zentralen Madagaskars befindet.[1] Konservative Schätzungen von Archäologen gehen aber von einer systematischen Besiedlung der Insel erst zwischen 300 vor und 500 nach Christus aus.[2][3] Demnach waren die ersten Einwohner Madagaskars Seefahrer aus Südostasien, vermutlich Borneo oder Süd-Celebes in ihren Auslegerkanus. Diese ursprünglichen Madegassen besiedelten die Insel im Zuge der großen austronesischen Expansion, die zur Besiedlung des malaiischen Archipels, Neuseelands, Polynesiens und Mikronesiens führte. Ein Beleg für die Ankunft von Indonesiern, die die Ostküste Afrikas kolonisierten, ist nicht gefunden worden. Es scheint, dass die ersten Einwohner von Madagaskar direkt über den Indischen Ozean aus Indonesien kamen: eine Reise von 5000 km, indem sie sich dem Wind und dem äquatorialen Ost-Weststrom anvertrauten. Zusammen mit Neuseeland bildete Madagaskar eine der letzten von Menschen besiedelte größere Landfläche. Der Ethnologe Jared Diamond beschreibt die austronesische Expansion nach Madagaskar:
„Diese Austronesier mit ihrer austronesischen Sprache und modifizierten austronesischen Kultur lebten bereits auf Madagaskar, als die Insel 1500 von den Europäern besucht wurde. Dies erscheint mir als die erstaunlichste Tatsache der Humangeographie der Welt. Es ist, als ob Columbus bei der Landung auf Kuba die Insel mit blonden blauäugigen schwedisch sprechenden Skandinaviern vorgefunden hätte, obwohl der nahe nordamerikanische Kontinent von indianischsprachigen Indianern bewohnt ist. Wie ist es möglich, dass Menschen der prähistorischen Kultur Borneos auf Booten ohne Karte und Kompass Madagaskar erreichen konnten?“
In Technologie und Landwirtschaft weisen die Madegassen viele gemeinsame Merkmale mit den Indonesiern auf. Die Methoden der Reisbearbeitung gleichen einander. Wie die Indonesier benutzen die Madegassen Auslegerkanus (Katamarane). Beide Kulturen praktizieren den Ahnenkult und glauben, dass Tote einen Einfluss auf die Lebenden haben. Anders als ihre Nachbarn auf dem afrikanischen Kontinent, die Rundhütten bevorzugen, leben die Madegassen in viereckigen Wohngebäuden. Sie verwendeten zum Eisenschmieden Zweiklappenbälge, eine malaysische Erfindung. Sie kleideten sich in aus Pflanzenfasern oder Raffiabast gesponnenes Tuch, nicht in Leder, Fell oder Wolle wie Afrikaner oder Europäer. Angehörige der Merina, des größten Foko in Madagaskar, gleichen den Indonesiern im Aussehen sehr stark.
Die Einwanderung der Bantu und Araber
Ob die mittelalterlichen arabischen Seefahrer und Geografen Madagaskar kannten, war lange Zeit umstritten. Durch die Ausgrabungen in Mahilaka konnte aber eine Handelsstadt mit Moscheen und Steingebäuden belegt werden, die vom zehnten bis zum 14. Jahrhundert blühte. Die der Südküste Ophirs (Afrika) gegenüber liegende Insel war als Phebol, Cernea, Menuthias, Medruthis, Sherbezat, Camarcada oder Mondinsel bekannt.
Der Name Madagaskar stammt von Marco Polo, dem italienischen Forscher, der eine afrikanische Insel mit unaussprechlichem Reichtum als Madeigascar beschrieb. Marco Polo hatte über die Existenz der Insel indirekt aus Erzählungen während seiner Reisen in Asien Kenntnis bekommen. Die meisten Gelehrten nehmen an, dass er wohl Mogadischu, den Hafen des heutigen Somalia beschrieben habe. Dennoch verwendeten die italienischen Kartographen der Renaissance den Namen Madagaskar für die Insel.
Die Bantu-Siedler überquerten vermutlich die Straße von Mosambik nach Madagaskar, etwa während oder kurz nach der Ankunft der Indonesier. Obgleich die Mehrheit der Wörter in der madegassischen Sprache malaiisch-polynesischen Ursprungs sind, entstammen einige dem Bantu wie omby (Rind), ondry (Schaf) und andere. Einige Ethnologen sehen darin den Beweis, dass sich indonesische und Bantu-Siedler bald in der Inselgeschichte miteinander vermischten.
Die Bantu brachten den Kürbisresonator-Musikbogen jejolava und mehrere Bechertrommeln mit, darunter die große Ritualtrommel bekiviro. Die mehrsaitige Bambusröhrenzither valiha, die für die madegassische Musik charakteristisch ist, stammt jedoch von den Malaiischen Inseln. Die Bantu führten auch ein für Ostafrika einmaliges Kulturmerkmal ein: den Viehbesitz. Besonders in den südlichen Savannen Madagaskars, in dem die afrikanischen Einflüsse am stärksten sind, werden Reichtum und sozialer Status am Besitz von Vieh gemessen; die Zahl der Zebus übersteigt die der Einwohner um das zwei- bis dreifache.
Anfang des 10. oder 11. Jahrhunderts verkehrten entlang der afrikanischen Ostküste in ihren Dhaus arabische und sansibarische Sklavenhändler und ließen sich an der Westküste Madagaskars nieder. Ihre heutigen Nachkommen bilden den Foko Antaimoro an der Südostküste nahe Manakara. Die arabischen Einwanderer bildeten verglichen mit den Indonesiern und den Bantu eine Minderheit, übten aber einen umso nachhaltigeren Einfluss aus: Die madegassischen Namen für Jahreszeiten, Monate, Tage und Münzen sind arabischer Herkunft, ebenso die Beschneidung, der gemeinsame Getreidevorrat und verschiedene Grußformen. Arabische Medizinmänner, Ombiasy genannt, etablierten sich als Richter bei zahlreichen madegassischen Königtümern. Arabische Einwanderer führten ein patriarchales Familien- und Clansystem in Madagaskar ein. Zuvor hatten die Madegassen das polynesische matriarchale System praktiziert, bei dem Rechte, Privilegien und Besitz den Männern und Frauen in je gleicher Weise zugeteilt waren.
Die Europäische Kolonialisierung
Bis zum 15. Jahrhundert hatten die Europäer den Muslimen den Gewürzhandel abgerungen. Davor verlief er über den Nahen Osten direkt von Indien zum Mittelmeer. Nachdem ihre Frachtschiffe das Kap der guten Hoffnung umrundet hatten, verlief der Gewürzhandel von Indien direkt nach Portugal. Der portugiesische Seemann Diogo Dias setzte 1500 als erster Europäer seinen Fuß auf madegassischen Boden, als sein Schiff auf der Fahrt nach Indien vom Kurs geriet. In den folgenden zweihundert Jahren strebten Engländer und Franzosen erfolglos nach der Herrschaft über die Insel.
Fieber, Dysenterie, die feindliche madegassische Bevölkerung und das harte trockene Klima Südmadagaskars setzen 1646 der englischen Ansiedlung bei Toliary (Tuléar) ein baldiges Ende. Eine weitere Siedlung im Norden in Nosy Be wurde 1649 aufgegeben. Die seit 1643 im Inselsüden bestehende französische Kolonie bei Taolañaro (Fort Dauphin) hielt sich länger. Nach dreißigjähriger Existenz kam es Weihnachten 1672 zu Unruhen unter den ansässigen Antanosy. Sie waren offenbar aufgebracht, weil vierzehn französische Soldaten des Forts sich von ihren madegassischen Frauen hatten scheiden lassen, um vierzehn in die Kolonie entsandte französische Frauen zu heiraten, und massakrierten dreizehn der vierzehn Bräute. Die Antanosy belagerten achtzehn Monate lang die Palisaden von Taolañaro. Ein Schiff der französisch-ostindischen Kompanie evakuierte 1674 die überlebenden dreißig Männer und eine Witwe auf die Insel Réunion.
Die Franzosen besaßen bis 1736 noch einen Handelsposten in der Baie d’Antongil im Inselnorden, 1750 wichen sie auf die Insel Sainte Marie aus. Während der Herrschaft des französischen Königs Ludwig XV. 1766 nahmen sie erneut Fort Dauphin in Besitz, gaben es aber schon 1771 wieder auf. In französischen Diensten eroberte der Abenteurer Moritz Benjowski 1774 wieder die Atongil-Bucht und gründete Louisbourg. Ein von ihm gegründetes unabhängiges Königreich wurde jedoch schon 1776 von Franzosen aus Réunion vernichtet. Benjowski suchte nun Verbündete in Europa und bot 1783 sogar dem Kaiser Josef II. Madagaskar als österreichische Kolonie an, ohne jedoch finanzielle oder militärische Unterstützung zu erhalten. 1785 kehrte er nach Madagaskar zurück und versuchte, sein Königreich wiederaufzurichten, fiel aber 1786 im Kampf gegen französische Truppen und deren madegassische Verbündete.
Von 1807 bis 1811 befand sich in Toamasina ein französischer Handelsposten, der von den Briten zerstört wurde.
Piraten und Sklavenhändler
Zwischen 1680 und 1725 war Madagaskar ein Piratenstützpunkt. Bekannte Piraten wie Kapitän William Kidd, Henry Every, John Bowen und Thomas Tew machten die Antongil Bay und Sainte Marie (Nosy Boraha), eine kleine 15 km vor der Nordostküste Madagaskars gelegene Insel, zu ihrer Basis. Die Piraten plünderten Handelsschiffe im Indischen Ozean, im Roten Meer und im Persischen Golf. Sie raubten die für Europa beladenen Handelsschiffe mit ihrer Seiden-, Tuch-, Gewürz- und Juwelenfracht aus. Schiffe, die in umgekehrter Richtung nach Indien fuhren, überfiel man wegen ihrer Münzen, sowie Gold- und Silberschätze. Ziele der Piraten waren die zwischen den Häfen des Indischen Ozeans verkehrenden indischen Frachtschiffe sowie die von Frankreich, England und den Niederlanden beauftragten Handelsschiffe der Ostindien-Kompanien. Die zwischen Surat in Indien und Mokka an der Spitze der arabischen Halbinsel segelnde Pilgerflotte bildete ein Lieblingsziel der Piraten, weil die reichen muslimischen Pilger häufig Juwelen und andere Kleinodien mit sich nach Mekka führten.
Die indischen Kaufleute der unterschiedlichen Häfen von Afrika und Réunion waren wohl bemüht, den Raub der Waren durch die Piraten einzudämmen. Die niedrigbezahlten Mannschaften der Handelsschiffe im Indischen Ozean waren jedoch kaum zum Kämpfen zu bewegen und sahen wenig Grund, ihr Leben zu riskieren. Die Piraten rekrutierten häufig aus den Mannschaftsmitgliedern der geplünderten Schiffe weitere Bundesgenossen.
Vor der Ankunft der Europäer führten die madegassischen Fokos gelegentliche Kriege zum Sklavenfang. Die Sklaven wurden entweder an arabische Händler verkauft oder in Diensten gehalten. Mit der Ankunft der europäischen Sklavenhändler stieg der Wert der menschlichen Handelsware und damit die Zahl der Kriege der madegassischen Küstenfokos zum Sklavenfang. An Stelle von Spießen und Macheten setzten die Einheimischen Musketen, Pulver und Blei ein, das sie von Europäern erhielten. Die Kriegführung war grausam und brutal.
Wegen ihrer Beziehungen zu den Piraten auf Nosy Boraha verfügten die Betsimisaraka in Ostmadagaskar über mehr Feuerwaffen als alle anderen Fokos. Sie überwältigten die benachbarten Antakarana und Tsimihety und überfielen sogar die Komoren. Die Sakalava hatten an der Westküste die meisten Beziehungen zum Sklavenhandel, wodurch sie ebenfalls den Zugang zu Gewehren und Pulver erlangten. Sie besiegten die anderen Gruppen der Westküste. Häuptlinge, die keine Gefangenen für den Sklavenhandel gemacht hatten, verkauften zuweilen ihre eigenen Leute in die Sklaverei.
Im äußersten Norden Madagaskars unterhielt das Sultanat Sansibar einige Niederlassungen, vergeblich jedoch bemühte sich Sultan Said ibn Sultan um engere Kontakte zu Königin Ranavalona I., um mehr Einfluss auf die Insel zu gewinnen.
Piratenrepublik Libertalia
Im zweiten Band seiner General History of the Pyrates erzählt Charles Johnson 1728 die Geschichte eines gewissen Kapitäns Misson und seiner Freunde. Johnsons Erzählung zufolge hatten sie auf Madagaskar eine utopische Republik errichtet, die den Namen Libertalia bzw. Libertatia trug und auf den Idealen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gründen sollte. Die Piraten von Libertalia sollten wachsame Hüter der Rechte und Freiheiten der Völker sein, sowie eine Schutzmauer gegen die Reichen und Mächtigen ihrer Zeit. Indem sie um der Unterdrückten willen in den Krieg gegen die Unterdrücker zogen, wollten sie dafür sorgen, dass die Gerechtigkeit gleich verteilt wurde. In puncto Selbstverwaltung orientierten sich Missons Piraten angeblich an einer demokratischen Form, bei der das Volk selbst Urheber und Richter seiner eigenen Gesetze war. Die Monarchie, damals die vorherrschende Staatsform, lehnten sie ab. Verwundete Piraten wurden gepflegt, gefangene Sklaven wurden befreit, und es herrschte allgemeine Religionsfreiheit.
Möglicherweise hat die Geschichte von Libertalia keinen historischen Kern, sondern stellt nur ein, als Piratengeschichte getarntes, politisches Essay dar, wie der Historiker Christopher Hill meint. Das Piratenmuseum von Antananarivo geht hingegen von der tatsächlichen Existenz der Piratenrepublik aus.
Die Merina-Monarchie
Im zentralen Hochland von Madagaskar hatte das Königreich der Merina, ein Reisanbauervolk malaiischer Herkunft, in relativer Abgeschlossenheit vom Rest Madagaskars einige Jahrhunderte gelebt; 1824 eroberte Merina jedoch fast das gesamte Madagaskar dank der Führung zweier raffinierter Könige, Andrianampoinimerina (ca. 1745–1810) und sein Sohn Radama I. (1792–1828).
Andrianampoinimerina schuf das Reich der Merina durch Heiratspolitik oder durch die kriegerische Unterwerfung der anderen Gruppen. Er machte Antananarivo zur Hauptstadt Madagaskars und errichtete den Königspalast rova auf einem die Stadt überragenden Berggipfel. Der ehrgeizige König proklamierte Ny ranomasina no valapariako („das Meer ist die Grenze meines Reisfeldes“). Andrianampoinimerina zeichnete sich vor anderen ehrgeizigen Königen und Häuptlingen durch seine Verwaltungsfähigkeit aus. Der König erließ Gesetze und überwachte den Damm- und Grabenbau zur Urbarmachung weiteren Landes um Antananarivo. Er führte den Metallspaten ein und zwang die Reisbauern, ihn zu benutzen. König Andrianampoinimerina war ein mustergültiger Militärkommandant. Bis zu seinem Tod 1810 hatte er die Völker der Bara und des Betsileo-Hochlands erobert und bereitete sich vor, die Grenzen seines Königreiches bis an die Ufer der Insel zu erweitern.
Sein Sohn Radama I. (Radama der Große) übernahm die Regierung während eines wesentlichen Ereignisses in der europäischen Geschichte, das Rückwirkungen auf Madagaskar hatte. Mit der Niederlage Napoléons I. verschob sich das Gleichgewicht der europäischen Mächte und seiner Kolonien zu Gunsten Großbritanniens. Großbritannien suchte die Macht über die Handelswege im Indischen Ozean und besetzte Réunion und Mauritius. Mauritius blieb eine Basis für die Erweiterung des britischen Empires. Der Gouverneur von Mauritius bat die französische Regierung nachdrücklich, Radama I. als König von Madagaskar anzuerkennen, ein diplomatisches Manöver, mit dem er die Insel souverän machen und folglich aus allen Ansprüchen europäischer Mächte herausheben wollte.
Radama I. unterzeichnete Verträge mit Großbritannien zur Ächtung des Sklavenhandels und Zulassung protestantischer Missionare in Madagaskar. Im Gegenzug für die Ächtung des Sklavenhandels empfing Madagaskar die im Vertrag „Äquivalent“ genannte jährliche Summe von tausend Dollar in Gold, weitere tausend in Silber, eine festgelegte Menge Schießpulver, Flinten und Musketen, sowie 400 ausgesonderte britische Armeeuniformen. Der Gouverneur von Mauritius entsandte auch Militärberater, die zuweilen Merina-Soldaten gegen die Sakalava und Betsimisaraka in den Krieg führten. Nachdem er 1824 die Betsimisaraka besiegt hatte, erklärte Radama: „Heute gehört mir die gesamte Insel! Madagaskar hat einen Regenten!“ Der König starb 1828 als Anführer seiner Armee während einer Strafexpedition gegen die Betsimisaraka.
Die 33-jährige Herrschaft der Königin Ranavalona I. (Ranavalona die Grausame), der Witwe von Radama I., begann Unheil verheißend, als die Königin die Erben und Verwandten des toten Königs ermordete. Die Adeligen und die Medizinmänner, die ihren Einfluss unter dem liberalen Regime der vorhergehenden zwei Merina-Könige verloren hatten, kamen wieder an die Macht. Die Königin wies die von Radama mit Großbritannien geschlossenen Verträge zurück. Die Genesung von einer schweren Krankheit 1835 schrieb sie ihren zwölf Sampy-Talismanen zu, die mit übernatürlichen Mächten ausgestattet unter dem Palast hausten. Um diese Sampy zu beschwichtigen, verabschiedete sie einen Erlass, in dem sie die Ausübung des Christentums in Madagaskar verbot, die britischen Missionare von der Insel vertreiben ließ und zum Christentum Konvertierte verfolgte. Christliche Bräuche seien „nicht die Bräuche unserer Ahnen“, erklärte sie. Die Königin machte die gesetzlichen Reformen von König Andrianampoinimerina rückgängig, wozu sie das Gottesurteil in Anwendung brachte. Verdächtige Kriminelle – meist Anhänger des Christentums – mussten das Gift des Tangena-Baums trinken. Wenn sie das Gottesurteil überlebten, was selten geschah, galten sie als unschuldig. Madegassische Christen bezeichnen diese Periode als tany maizina „die Zeit, als das Land im Finstern lag.“ Schätzungsweise 150.000 Christen starben während der Herrschaft von Ranavalona der Grausamen. Die Insel geriet in Isolation, und der Handel mit anderen Nationen kam zum Stillstand.
Indessen wuchs der Sohn und Erbe der Königin, Kronprinz Radama II., insgeheim römisch-katholisch beeinflusst auf. Der Kontakt zu französischen Staatsangehörigen in Antananarivo bewog ihn, 1854 einen Brief an Napoléon III. zu senden und Frankreich zu einer Invasion in Madagaskar zu bewegen. Am 28. Juni 1855 unterzeichnete er die Lambert Charta. Dieses Dokument gab Joseph-François Lambert, einem unternehmungslustigen französischen Geschäftsmann, der in Madagaskar drei Wochen zuvor angekommen war, das ausschließliche Recht, alle Mineralien, Wälder und unbesetzten Ländereien in Madagaskar gegen eine 10-%-Abgabe an die Merina-Monarchie auszubeuten. In den folgenden Jahren dienten die Lambert-Charta und der Brief des Prinzen an Napoléon III den Franzosen zur Rechtfertigung der Franco-Hova Kriege und der Annexion von Madagaskar als französische Kolonie. 1857 deckte die Königin eine Verschwörung ihres Sohnes Radama II. und französischer Staatsbürger gegen sie in der Hauptstadt auf. Sie vertrieb sofort alle Ausländer aus Madagaskar. Ranavalona die Grausame starb 1861.
In seiner kurzen zweijährigen Regierungszeit begann König Radama II. wieder den Handel mit Mauritius und Réunion, lud die christlichen Missionare und die Ausländer ein, nach Madagaskar zurückzukehren und setzte die meisten Reformen Radamas I. wieder in Kraft. Seine liberale Politik veranlasste den verärgerten Adel jedoch zu einem von Premierminister Rainivoninahitriniony ausgeführten Staatsstreich. Ebenso listig wie sein Bruder Rainilaiarivony sicherte er sich den Einfluss auf die Regierungsgeschäfte Madagaskars für die restlichen 32 Jahre der Merina-Monarchie. Zunächst heiratete Rainivoninahitriniony, später sein Bruder, Königin Rasoaherina, die Witwe von Radama II. Rainilaiarivory heiratete auch die letzten beiden Königinnen Madagaskars, Ranavalona II. und Ranavalona III.
1869 wurde Königin Ranavalona II., die von der London Missionary Society erzogen worden war, anglikanisch getauft; diese Konfession wurde später Staatsreligion von Madagaskar. Die Königin ließ alle Sampy öffentlich verbrennen. Zahlreiche katholische und protestantische Missionare kamen, um Kirchen und Schulen zu bauen. Die Herrschaft der Königin Ranavalona II. war die Blütezeit des britischen Einflusses in Madagaskar. In Teilen der Insel ersetzte Englisch das Französische als Zweitsprache. Cup (Tasse), carpet (Teppich) und andere englische Wörter drangen in die madegassische Sprache ein. Britisches Militär gelangte über Südafrika auf die Insel.
Um die Lambert-Charta wieder in Kraft zu setzen und den konfiszierten Besitz französischer Bürger wieder zu erlangen, marschierte Frankreich 1883 im Franco-Hova Krieg (Hova war ein adeliger Merina) in Madagaskar ein. Am Ende des Krieges überließ Madagaskar Antsiranana (Diégo Suarez) an der Nordküste Frankreich und zahlte 560.000 Goldfranc an die Erben Joseph-François Lamberts. Indessen arbeiteten Diplomaten bei der Aufteilung Afrikas in Europa eine Vereinbarung aus, nach der Großbritannien für den Erhalt des Sultanates von Sansibar auf seinen Anspruch auf Helgoland zugunsten Deutschlands und auf alle Ansprüche auf Madagaskar zugunsten Frankreichs verzichtete. Diese Vereinbarung besiegelte Madagaskars Schicksal. Premierminister Rainilaiarivory hatte erfolgreich Großbritannien und Frankreich gegeneinander ausgespielt, aber jetzt konnte Frankreich sich ohne Furcht vor Repressalien vonseiten Großbritanniens einmischen. 1895 landete eine französische Kolonne in Mahajanga (Majunga) und marschierte über den Fluss Betsiboka zur Hauptstadt Antananarivo, die in einem Überraschungsangriff eingenommen wurde. Man hatte den Angriff von der viel näheren Ostküste erwartet. 20 französische Soldaten starben im Kampf und 6000 an der Malaria und anderen Krankheiten, bevor der Zweite Franco-Hova Krieg endete. 1896 stimmte das französische Parlament für eine Annexion Madagaskars. Nach 103 Jahren endete die Merina-Monarchie, und die königliche Familie emigrierte nach Algerien.
Die französische Herrschaft
Die Briten akzeptierten 1890 die Einrichtung eines französischen Protektorates im Gegenzug zu einer endgültigen Herrschaft über Sansibar (heute Teil von Tansania) und als Teil einer allgemeinen Festlegung der Einflusssphären im Gebiet.[4] Die absolute französische Herrschaft über Madagaskar wurde 1895–1896 durch militärische Gewalt errichtet und die Merina-Monarchie abgeschafft.
Madegassische Truppen kämpften während des Ersten Weltkriegs in Frankreich, Marokko und Syrien. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 unterstand Madagaskar zunächst der Vichy-Regierung, ab 1942 den Briten, deren Truppen die strategisch bedeutsame Insel in der Operation Ironclad besetzten, um ein Eindringen Japans zu verhindern. Die Freien Franzosen übernahmen 1943 die Insel von Großbritannien.
Entsprechend der Loi Lamine Guèye von 1946 hatten alle Bürgerinnen und Bürger bei Wahlen zum französischen Parlament und auch bei lokalen Wahlen ein Wahlrecht. Es handelte sich um ein Zweiklassenwahlrecht, das den französischstämmigen Bürgerinnen und Bürgern Vorteile verschaffte. Das passive Wahlrecht wurde in dem Gesetz nicht ausdrücklich erwähnt, war aber auch nicht ausgeschlossen.[5]
Unabhängigkeit
1947 fiel das französische Ansehen auf einen Tiefpunkt, ein nationaler Aufstand wurde nach einem Jahr bitteren Kämpfens niedergeschlagen, in dem 80.000 Madegassen getötet wurden[6]. Die Franzosen reformierten 1956 die Institutionen unter der loi-cadre Defferre, und Madagaskar schlug einen friedlichen Weg in die Unabhängigkeit ein. Mit der loi-cadre Defferre war das aktive und passive allgemeine Wahlrecht erreicht, also auch das Frauenwahlrecht.[7]
Die Republik Madagaskar wurde am 14. Oktober 1958 zum autonomen Staat innerhalb der französischen Gemeinschaft erklärt. Die provisorische Regierung endete 1959 mit der Annahme einer Verfassung; die vollständige Unabhängigkeit wurde am 26. Juni 1960 mit Philibert Tsiranana als Präsident erlangt.
Tsirananas Regierung stand in Kontinuität zur Politik der französischen Siedler (oder „Kolonisten“), die sich noch in Machtpositionen befanden und setzte, anders als viele ehemalige französische Kolonien, auf einen antikommunistischen Kurs.[8] 1972 flammten Proteste gegen diese Politik auf und Tsiranana wurde zum Rücktritt gezwungen. Er übergab die Macht an General Gabriel Ramanantsoa und seine provisorische Regierung. Diese änderten die Außenpolitik zugunsten engerer Verbindungen mit der Sowjetunion. 1975 wurde unter Richard Ratsimandrava und nach dessen Tod im selben Jahr und unter Gilles Andriamahazo die Rückkehr zur Demokratie versucht.[9]
Vergeblich, denn noch 1975 putschte sich der ehemalige Außenminister, Admiral Didier Ratsiraka, an die Macht. Am 30. Dezember 1975 wurde die Demokratische Republik Madagaskar proklamiert.[10] Ratsiraka wurde für sieben Jahre zum Präsidenten gewählt und agierte weiter in Richtung Sozialismus, nationalisierte große Teile der Wirtschaft und brach alle Beziehungen zu Frankreich ab.[9] Diese Politik beschleunigte den Niedergang der madegassischen Wirtschaft, da nach der Unabhängigkeit französische Einwanderer das Land verließen, womit ein Mangel an Fähigkeiten und Technologie entstand.[8] Ratsirakas siebenjährige Regierungszeit wurde ausgedehnt, nachdem seine Partei (Avantgarde de la Révolution Malgache AREMA) 1977 als einzige Partei zu den Wahlen zugelassen wurde.[8] Auf Grund der katastrophalen wirtschaftlichen Lage, verursacht durch sozialistische Misswirtschaft, näherte sich Madagaskar erneut Frankreich und änderte seine prokommunistische Politik in eine prokapitalistische.[11] Schließlich zwang ihn die madegassische Opposition und die internationale Öffentlichkeit, seine Position auch ideologisch zu revidieren, so dass 1992 eine neue bürgerliche Verfassung in einer Volksabstimmung verabschiedet wurde.[12]
1993 wurde Ratsiraka in den ersten Mehrparteienwahlen von Albert Zafy besiegt.[13] Zafy misslang die Einigung des geteilten Landes und er wurde 1996 angeklagt.[11] Die 1997 folgenden Wahlen mit einer Beteiligung von unter 50 % endeten überraschend mit der Wiederwahl von Didier Ratsiraka.[14] Er strebte weiter in Richtung Kapitalismus. Der Einfluss von IWF und Weltbank führte zu einer verbreiteten Privatisierung.
Die Opposition gegen Ratsiraka verstärkte sich wieder. Die Provinzwahlen 2000 wurden von den Oppositionsparteien boykottiert, und die Präsidentschaftswahl 2001 löste mehrere Kontroversen aus. Der Kandidat der Opposition Marc Ravalomanana behauptete seinen Sieg nach der ersten Runde (im Dezember), was aber vom Amtsinhaber angefochten wurde. Anfang 2002 lieferten sich die Unterstützer beider Seiten heftige Auseinandersetzungen auf der Straße. Ravalomanana konnte Beweise für Wahlbetrug vorlegen. Nach einer Nachzählung im April erklärte das Oberste Verfassungsgericht Ravalomanana zum Wahlsieger. Ratsiraka fuhr fort, das Ergebnis anzufechten, aber sein Gegner wurde international anerkannt. Ratsiraka flüchtete ins Exil nach Frankreich.[15]
Bei den Parlamentswahlen im Dezember 2002 erzielte Ravalomananas Partei I Love Madagascar einen überwältigenden Wahlerfolg. Er nutze sein Mandat, um in enger Verbindung mit IWF und Weltbank Wirtschaftsreformen durchzusetzen und die Korruption zu bekämpfen.[16] Ratsiraka wurde in Abwesenheit wegen Unterschlagung öffentlicher Gelder zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.[17]
Am 27. Januar 2009 kam es zu Protesten gegen die Regierung Ravalomanana. Die Ursache war eine Entscheidung der Regierung, den Fernsehkanal TV Viva zu schließen, der eine Rede von Didier Ratsiraka übertragen hatte. Der Anführer der Demonstration, Andry Rajoelina, bis dahin Bürgermeister der Hauptstadt und Besitzer des Fernsehkanals, rief eine demokratisch nicht legitimierte Gegenregierung aus. Verfassungsrechtler bewerten dies als Putschversuch. Als die Anhänger Rajaoelinas auf seine Aufforderung hin das Stadtpalais des Präsidenten stürmen wollten, wurden sie von den Ordnungskräften unter Einsatz von Schusswaffen daran gehindert. 30 Menschen kamen dabei ums Leben.
Nach seinem gescheiterten Putschversuch flüchtete Rajoelina 6. März 2009 in die französische Botschaft.[18]
Dank der internationalen Vermittlung unter Leitung der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) wurde am 17. September 2011 ein Fahrplan zur Beendigung der Krise erarbeitet, der von den meisten politischen Gruppierungen unterstützt wurde. Er benannte wichtige Schritte und Maßnahmen auf dem Weg zu Wahlen und der Rückkehr zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Von der internationalen Staatengemeinschaft überwachte Wahlen in Madagaskar wurden am 25. Oktober 2013 abgehalten.[19] Für die Wahl des Präsidenten war eine Stichwahl am 20. Dezember 2013 nötig, die der Finanzminister der Übergangsregierung Hery Rajaonarimampianina für sich entschieden hat und im Januar 2014 zum Staatspräsidenten vereidigt wurde.[20]
Als einer der wenigen offenen und damit kritischen Punkte der Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit bestand die Frage nach der Rolle des ehemaligen Präsidenten Ravalomanana. Dieser kehrte am 13. Oktober 2014 nach fünfjährigem Exil zurück und wurde kurz nach seiner Ankunft in Antananarivo „in Sicherheit gebracht“, da er indirekt zum Putsch aufrief.[21][22]
Literatur
- Matthew E. Hules u. a.: The Dual Origin of the Malagasy in Island Southeast Asia and East Africa: Evidence from Maternal and Paternal Lineages. In: American Journal of Human Genetics 76 (2005), S. 894–901.
- Philip M. Allen, Maureen Covell: Historical Dictionary of Madagascar 2. Auflage, Scarecrow Press, Lanham (Maryland) 2005, ISBN 0-8108-4636-5.
- Mervyn Brown: A History of Madagascar. Markus Wiener, Princeton 2000, ISBN 1-55876-292-2.
- Philip M. Allen: Madagascar: Conflicts of Authority in the Great Island. Westview Press, Boulder (Colorado) 1995, ISBN 0-8133-0258-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- James Hansford, Patricia C. Wright, Armand Rasoamiaramanana, Ventura R. Pérez, Laurie R. Godfrey, David Errickson, Tim Thompson, Samuel T. Turvey: Early Holocene human presence in Madagascar evidenced by exploitation of avian megafauna. Science Advances 4 (9), 2018, S. eaat6925, doi:10.1126/sciadv.aat6925.
- David A. Burney, Lida Pigott Burney, Laurie R. Godfrey, William L. Jungers, Steven M. Goodman, Henry T. Wright und A. J. Timothy Jull: A chronology for late prehistoric Madagascar. Journal of Human Evolution 47, 2004, S. 25–63, doi:10.1016/j.jhevol.2004.05.005.
- Steven M. Goodman und William L. Jungers: Extinct Madagascar. Picturing the island's past. University of Chicago Press, 2014, S. 1–206.
- Siehe Allen und Covell: Historical Dictionary of Madagascar. S. xxx-xxxi.
- Franz Ansprenger: Politik im Schwarzen Afrika. Die modernen politischen Bewegungen im Afrika französischer Prägung. Westdeutscher Verlag Köln und Opladen, 1961, S. 73.
- 1947 L'insurrection à Madagascar – Jean Fremigacci – Marianne
- June Hannam, Mitzi Auchterlonie, Katherine Holden: International Encyclopedia of Women’s Suffrage. ABC-Clio, Santa Barbara, Denver, Oxford 2000, ISBN 1-57607-064-6, S. 8.
- lonely Planet: Madagascar history (Memento des Originals vom 18. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- BBC: Madagaskar timeline
- Franz Nuscheler, Klaus Ziemer: Die Wahl der Parlamente und anderer Staatsorgane, Band 2 Afrika, Berlin, New York 1978, ISBN 3-11-004518-4, Seite 1182 Digitalisat
- Africa.com: Madagascar history and culture (über archive.org) (Memento vom 23. Januar 2008 im Internet Archive)
- BBC: Madagaskar timeline kam
- lonely Planet: Madagascar history (Memento des Originals vom 18. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. wurde
- BBC: Madagascar timeline
- Lonely Planet: Madagascar History (Memento des Originals vom 18. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Lonely Planet: Madagascar history (Memento des Originals vom 18. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- BBC News: Ratsiraka gets 10 years hard labor
- Rajoelina réfugié à l'ambassade de France, Le Figaro, (10. März 2009)
- Reisehinweise des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten mit Wahldaten, abgerufen am 22. September 2013.
- Maja Braun: Madagaskar hat wieder eine legale Regierung. In: Deutsche Welle. 4. Januar 2014, abgerufen am 4. Januar 2014.
- Madagaskars Ex-Präsident festgesetzt, dw.de vom 13. Oktober 2014, abgerufen am 19. Oktober 2018
- jeuneafrique.com