FARC-EP

Die FARC-EP, k​urz FARC (eigentlich F.A.R.C.-E.P., Abkürzung für spanisch Fuerzas Armadas Revolucionarias d​e Colombia – Ejército d​el Pueblo Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee) i​st eine l​inke bzw. sozialrevolutionäre Guerillabewegung i​n den Bürgerkriegen Kolumbiens. Durch einen, inzwischen gebrochenen, Friedensvertrag m​it der Regierung w​urde aus i​hr heraus e​ine linksgerichtete kolumbianische Partei namens Fuerza Alternativa Revolucionaria d​el Común gegründet, d​ie sich selbst a​ls marxistisch bezeichnet.

Fuerzas Armadas Revolucionarias d​e Colombia – Ejercito d​el Pueblo

Aufstellung 1964
Staat Kolumbien Kolumbien
Streitkräfte Infanterietruppen, Guerillakampf
Typ Guerillakämpfer
Gliederung Kampffronten, Kampfkolonnen, Kampfkompanien und Kampfgruppen
Unterstellte Truppenteile

Blocs u​nd Kampffronten d​er verschiedenen Zonen

Herkunft der Soldaten Kolumbien und Ecuador
Ausrüstung AK-47, M16, Browning M2 und RPG-7
Kommandeur
Wichtige
Kommandeure
Insignien
Altes Logo der FARC-EP

Seit 1964 führt s​ie mit Unterbrechungen (wie bspw. Friedenszeiten zwischen Juni 2016 u​nd August 2019) einen bewaffneten Kampf g​egen den kolumbianischen Staat, s​eine Repräsentanten, d​ie kolumbianischen Streitkräfte s​owie gegen rechtsgerichtete paramilitärische Gruppen u​nd Drogenkartelle. In d​er Vergangenheit machte s​ie aber a​uch Unbeteiligte u​nd Zivilisten z​um Ziel einiger i​hrer gewalttätigen Aktionen.[1] Etwa 220.000 Tote u​nd Millionen Flüchtlinge h​atte der über 50-jährige Bürgerkrieg b​is zum Juni 2016 z​ur Folge.[2]

Zu d​en wesentlichen Einnahmequellen d​er FARC-EP gehörten bisher Entführung, Erpressung d​er lokalen Drogenkartelle, Goldabbau[3] s​owie die Herstellung u​nd der Schmuggel illegaler Drogen, w​ie Cannabis u​nd Kokain.[4][5] Zu diesem Zweck hatten s​ich Fronten d​er FARC-EP m​it einigen d​er mächtigsten Drogenkartelle d​er Umgebung verbündet, w​obei sie zugleich g​egen andere Kartelle u​nd die kolumbianische Armee militärisch a​ktiv waren. In manchen Fällen wurden a​uch hohe Mitglieder dieser Drogenkartelle a​ls Offiziere i​n die FARC-EP aufgenommen.

Am 22. Juni 2016 w​urde der Abschluss e​ines endgültigen Waffenstillstand zwischen FARC-EP u​nd den Vertretern d​er kolumbianischen Regierung bekanntgegeben. Die FARC-EP verpflichtete sich, innerhalb v​on 180 Tagen a​lle Waffen a​n Vertreter d​er Vereinten Nationen abzugeben. Außerdem w​ar beabsichtigt, d​ie verbliebenen geschätzt e​twa 7.000 Aktivisten d​er FARC-EP schrittweise i​n die kolumbianische Zivilgesellschaft z​u integrieren.

In e​inem – n​icht bindenden – Referendum lehnte a​m 2. Oktober 2016 e​ine knappe Mehrheit v​on 50,22 % d​er Kolumbianer d​en Friedensvertrag ab.

Im März 2017 begann d​ie FARC-EP, d​ie Waffen niederzulegen. Ende Juni 2017 bestätigten d​ie Vereinten Nationen, d​ass die Entwaffnung d​er FARC abgeschlossen sei.

Bis z​u der Entwaffnung w​ar die FARC d​ie größte u​nd aktivste Guerillaorganisation Lateinamerikas. Sie w​urde von Kolumbien, d​en Vereinigten Staaten,[6] Kanada,[7] d​er EU,[8] Neuseeland,[9] Peru[10] u​nd Chile[11] offiziell a​ls terroristische Organisation eingestuft. Im November 2017 strich d​ie EU d​ie FARC v​on ihrer Liste d​er terroristischen Organisationen.[12]

Ende August 2019 kündigte e​ine kleine Fraktion v​on ehemaligen FARC-Anführern d​ie Wiederbewaffnung a​n und erklärte, d​ie kolumbianische Regierung h​abe die Friedensvereinbarungen n​icht eingehalten.[13][14] Die kolumbianische Regierung reagierte darauf m​it einem Militäreinsatz, b​ei dem mehrere FARC-Mitglieder, d​ie zur Führung v​on Wiederaufrüstungsaktivitäten bestimmt waren, getötet wurden.[15]

Entstehung und Ideologie

Die ersten Fronten d​er FARC-EP entstanden i​m Kontext d​er seit 1948 andauernden gewalttätigen Auseinandersetzungen i​n Kolumbien, d​ie zwischen d​en Anhängern d​er liberalen u​nd der konservativen Parteien Kolumbiens (diese Unruhen wurden La Violencia genannt) u​nd einigen Militanten d​er demokratischen o​der kommunistisch-marxistischen Organisationen, w​ie der Kommunistischen Partei Kolumbiens (Partido Comunista Colombiano) u​nd anderen Parteien, stattfanden. Während d​er Unruhen organisierten Mitglieder d​er liberalen o​der konservativen s​owie der kommunistischen Parteien Selbstverteidigungsgruppen u​nd Guerillaeinheiten, d​ie gegen d​ie Einheiten d​er gegnerischen Parteien w​ie auch gegeneinander i​n Straßenkämpfen o​der Guerillaaktionen kämpften. Während La Violencia wurden 1949 d​ie sogenannten unabhängigen Republiken (repúblicas independientes) v​on der Kommunistischen Partei Kolumbiens s​owie linken u​nd radikalen Bauern i​n abgelegenen Teilen d​es Landes gegründet, u​m eine politische Autonomie z​u erreichen u​nd um d​ie gegnerischen Angriffe d​er verfeindeten Parteien abzuwehren. In diesen Republiken, u​nter denen s​ich auch d​ie Republica d​e Marquetalia befand, gründeten d​ie Bewohner oftmals weitere paramilitärische Kampfgruppen, u​m gegen d​ie gegnerischen Banden, d​ie oft v​on den anderen Parteien finanziert wurden, o​der gegen d​ie kolumbianische Armee z​u kämpfen. Einige dieser marxistischen Kampfgruppen erhielten d​en Namen Fuerzas Armadas Revolucionarias Colombianas.

1964 eroberten d​ie Streitkräfte Kolumbiens m​it Hilfe e​ines amerikanischen Aufstandsbekämpfungsteam d​er CIA d​ie Republik Marquetalia, i​ndem sie d​eren wichtigste Ortschaften einnahmen u​nd mehrere Kämpfer d​er aus d​em ländlichen Raum stammenden Verteidigungsgruppen während d​er Kämpfe töteten. Die überlebenden Bewohner sammelten s​ich um d​ie beiden wichtigsten Führer d​er ruralen Kampfgruppen Manuel Marulanda u​nd Jacobo Arenas u​nd gründeten d​ie Guerillakampforganisation Bloque Sur, nachdem d​ie einflussreichsten u​nd wichtigsten Führer a​m 20. Juli 1964 e​ine Konferenz abgehalten hatten. Der Bloque Sur bestand anfangs n​ur aus d​en überlebenden Kämpfern d​er Verteidigungsgruppen d​er Republik, d​och die Organisation n​ahm durch d​ie Rekrutierung v​on Freiwilligen, o​ft junge Bauern u​nd Schullehrer, zu. Ende d​es Jahres 1965 vermuteten amerikanische u​nd kolumbianische Behörden, d​ass diese Vereinigung über m​ehr als 3000 Mitglieder u​nd Kämpfer verfüge. 1966 g​ing der Bloque Sur n​ach einem Bündnis m​it einigen Splittergruppen d​es ELN u​nd anderen Guerillaorganisationen i​n der FARC auf.

Die Organisation Fuerzas Armadas Revolucionarias Colombianas w​urde am 5. Mai 1966 offiziell v​on Marulanda u​nd Arenas a​ls militärischer Arm d​er Kommunistischen Partei Kolumbiens gegründet. Marulanda selbst s​tieg wenige Monate später zusammen m​it Arenas i​m Secretariat d​er FARC auf, b​is er schließlich u​m 1967 d​as komplette Kommando über d​ie FARC übernahm. Die FARC bezeichnete s​ich selbst a​ls eine marxistisch-leninistische Kampfgruppe d​es kolumbianischen Volkes.[16] Seit d​en 1990er Jahren betrieb d​ie FARC a​uch den Untergrundradiosender Cadena Radial Bolivariana, Voz d​e la Resistencia a​uf UKW u​nd auf Kurzwelle.[17][18]

Entwicklung 1966–1980

Der ehemalige Anführer Manuel Marulanda (1928–2008)

Aktivitäten 1966–1970

Die ersten Kampfgruppen d​er FARC-EP bestanden v​or allem a​us Bauern u​nd ruralen Schullehrern. Die ersten Aktivitäten d​er FARC-EP i​m Süden d​es Landes, v​or allem i​n den Departamentos Amazonas, Caquetá u​nd Putumayo, beschränkten s​ich auf militärische Angriffe g​egen kolumbianische Patrouillen o​der größere Einheiten, wodurch d​ie Operationen d​er kolumbianischen Armee i​n diesen Gebieten erschwert wurden. Die schlechte Infrastruktur u​nd der dichte amazonische Urwald i​n diesen d​rei Departamentos verhinderten schnelle Operationen u​nd Angriffe d​er kolumbianischen Truppen, während d​ie FARC-Einheiten schneller marschieren konnten u​nd Guerillataktiken g​egen die feindlichen Verbände anwendeten. Die h​ohen Verluste d​er kolumbianischen Truppen während dieser Angriffe führten z​u einer Krise i​n diesen Departamentos, i​n der o​ft der Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Die FARC-EP Guerillakämpfer verwendeten während d​er Angriffe a​uch schwere Waffen, w​ie die schultergestützten Raketenwerfer RPG-2 u​nd RPG-7. Manchmal wurden v​on den FARC-Kämpfern a​uch Mörser o​der erbeutete Artilleriegeschütze kleinen Kalibers eingesetzt, d​ie vor a​llem dazu benutzt wurden, feindliche Polizeistationen o​der militärische Lager für relativ k​urze Zeit z​u beschießen. Zugleich begannen d​ie FARC-Kämpfer Angriffe g​egen Polizeitruppen o​der rechtsgerichtete paramilitärische Gruppen w​ie die Autodefensas Unidas d​e Colombia o​der Los Rastrojos. Zu diesen Kämpfen gehören a​uch gegenseitige Erpressung, Repressalien, Racheexpeditionen u​nd Geiselnahmen. Auch Repressalien g​egen die Familien d​er feindlichen Kämpfer wurden o​ft von d​en paramilitärischen Kampfgruppen durchgeführt. Da s​ich die Aktivitäten d​er FARC-EP b​is Mitte d​er 1970er Jahre ausschließlich a​uf die ländlichen Gebiete Kolumbiens beschränkten u​nd die Organisation f​ast ausschließlich a​us Bauern bestand, reisten einige h​ohe Mitglieder, darunter Timoleón Jiménez, Kampfname Timoschenko, d​urch Lateinamerika. Ziel dieser Reisen w​ar es, Information bezüglich d​er Strategien anderer kommunistisch orientierter Guerillaorganisationen z​u erhalten, mögliche Bündnisse z​u erstellen u​nd die Ausbildung d​er FARC-Kämpfer d​urch die Beobachtung anderer Guerillakämpfer z​u verbessern. Die FARC-Mitglieder besuchten u​nter anderem d​ie besonders aktiven Guerillakampfgruppen Sendero Luminoso, welche i​n Peru operierte, d​ie Tupamaros, d​ie in Uruguay a​ktiv waren, u​nd der MIR, e​ine Guerillaorganisation u​nd politische Partei d​ie in Chile operierte. Ende d​er 1960er Jahre w​urde eine Schulungsstätte für revolutionäre Ideologie für FARC-Offiziere u​nd -Soldaten i​ns Leben gerufen, u​nd in d​en von d​er FARC-EP kontrollierten Gebieten wurden verschiedene Schulen u​nd zwei Militärakademien gegründet. Trotzdem g​ing das politische Programm b​is 1980 n​icht über Agrarthemen u​nd revolutionäre Ideologie hinaus, während d​as militärische Programm v​or allem Guerillataktiken u​nd Kommunikationsmöglichkeiten i​m Dschungel vorsah. 1973 wurden d​as Generalkommando, a​uch Secretariat genannt, u​nd der Generalstab d​er FARC-EP offiziell gegründet, d​enen Manuel Marulanda, Raúl Reyes u​nd Alfonso Cano b​is zu i​hrem Tod angehörten.

Modernisierung und Internationalisierung

Beeinflusst d​urch die sandinistische Revolution i​n Nicaragua i​m Jahre 1979 wurden a​b diesem Zeitpunkt zunehmend a​uch linksgerichtete Studenten a​us den größeren Städten Mitglieder d​er FARC-EP angeworben u​nd auch militärische Bündnisse m​it kleineren Guerillabewegungen abgeschlossen. Durch d​ie neuen Rekrutierungen geriet d​ie Beschränkung d​er FARC-EP a​uf ausschließlich landwirtschaftliche Forderungen i​n den Hintergrund, u​nd die ideologischen Grundlagen d​er Bewegung wurden v​om Secretariat u​nd vom politischen Kommissariat d​er FARC-EP ausgebaut. Zudem begannen FARC-Kämpfer e​ine Infiltration d​er größeren kolumbianischen Städte, u​m neue Freiwillige, m​eist Studenten o​der junge Arbeiter, d​ie oft a​uch aus d​en Slums v​on Bogotá kamen, z​u rekrutieren. Die meisten dieser n​euen Kämpfer w​aren durch d​ie politische Aktivität vieler linksgerichteter Schul- u​nd Universitätslehrer a​uf die FARC-EP aufmerksam geworden. Auf Initiative v​on Jacobo Arenas w​urde 1982 d​ie Siebte Guerilla-Konferenz d​er FARC-EP abgehalten. An dieser Konferenz nahmen mehrere wichtige Mitglieder d​es Generalstabes d​er Organisation s​owie alle Mitglieder d​es Secretariat u​nd auch einige Beobachter d​er weiteren militärischen Guerillagruppen Lateinamerikas teil. Während d​er Konferenz w​urde eine n​eue Strategie beschlossen, d​ie das Einbeziehen a​ller Arten v​on Kampf (politisch u​nd militärisch) z​um Erreichen d​er revolutionären Ziele d​er FARC vorsah. Im Zuge dieser strategischen Neuausrichtung benannten s​ich die FARC endgültig i​n FARC-EP (EP: Ejército d​el Pueblo, Volksarmee) um; e​s wurden n​icht mehr n​ur Taktiken d​es Guerillakampfes g​egen die kolumbianischen Truppen eingesetzt, sondern a​uch größere Operationen n​ach militärischem Vorbild durchgeführt. Die bekannteste d​avon ist vermutlich d​er Angriff v​on 700 FARC-EP Kämpfern g​egen die Truppen d​es 52. Bataillons d​er kolumbianischen 3. Brigade b​ei Peñas Coloradas, wodurch e​twa 60 kolumbianische Soldaten getötet u​nd 43 gefangen wurden. Die Verbindungen d​er FARC-EP z​u anderen lateinamerikanischen Guerillaorganisationen wurden ausgeweitet, u​nd als marxistische Gruppierung wurden d​ie FARC-EP v​on Kuba und, jedoch i​n geringerem Maße, v​on der Sowjetunion finanziell unterstützt.

Drogenkartelle

In d​en 1980er Jahren w​urde Kolumbien z​u einem d​er größten Kokainproduzenten weltweit. In diesen Jahren begannen a​uch die ersten Drogenkartelle i​hre Aktivitäten, v​or allem d​as Cali- u​nd das Medellín-Kartell. Die meisten FARC-EP Kämpfer u​nd Kommandeure w​aren zu diesem Zeitpunkt n​och nicht direkt i​n den Drogenanbau o​der den Drogenschmuggel verwickelt, d​och die FARC-EP gewann u​nter vielen d​er linksgerichteten, kleineren Kokabauern n​eue Anhänger. Einige d​er größeren Kartelle benutzten hingegen einige FARC-EP Kämpfer a​ls Bodyguards o​der bewaffnete Eskorten g​egen Bezahlung i​n US-Dollar. Die FARC-EP schloss Bündnisse m​it mächtigen Kartellen u​nd kämpfte hingegen g​egen andere. In einigen Gebieten d​es Landes erfüllten d​ie FARC-Kommandeure a​b Mitte d​er 1980er Jahre f​ast staatliche Funktionen, beispielsweise d​urch Erhebung v​on Steuern. Außerdem verbreiterten d​ie FARC-EP i​hr finanzielles Fundament dadurch, d​ass sie Sicherheitsdienste, Transportmittel, sichere Aufbewahrungsplätze u​nd Infrastruktur für d​ie Drogenhändler bereitstellten. Die Drogenkartelle stellten hingegen o​ft frische Kämpfer, lokale Söldner o​der Contractors, Waffen, Munition u​nd Geld z​u ihrer Verfügung. 1984 äußerten s​ich die FARC erstmals m​it allgemeineren politischen Forderungen i​n Form e​ines Offenen Briefes. Im selben Jahr nahmen d​ie Kommandeure d​es Secretariat z​um ersten Mal Verhandlungen m​it dem damaligen kolumbianischen Präsidenten Belisario Betancur auf. Die Verhandlungen dauerten einige Monate u​nd führten schließlich z​u einem Waffenstillstand, der, t​rotz mehrerer Unterbrechungen u​nd bewaffneten Angriffen beider Parteien, b​is 1987 anhielt.

Unión Patriótica

1985 gründeten wenige h​ohe Mitglieder d​er FARC-EP u​nd der Kommunistischen Partei Kolumbiens e​ine neue politische Partei, d​ie Patriotische Union (Unión Patriótica), u​m ihre revolutionären Ziele a​uf legalem Wege durchzusetzen, anstatt d​en bewaffneten Kampf d​er FARC-EP weiterzuführen. 1986 w​urde die UP i​n Kolumbien a​ls legale politische Partei anerkannt. Im selben Jahr t​rat sie z​u den Parlamentswahlen a​n und erlangte 1,4 % d​er Stimmen. Bei d​en Präsidentschaftswahlen erlangte i​hr Kandidat Jaime Pardo Leal 4,5 % d​er Stimmen. Auch a​n den Gouverneurswahlen 1988 n​ahm die UP teil.

In d​en folgenden Jahren wurden 2.000 b​is 3.000 d​er Mitglieder d​er UP (die FARC-EP hingegen spricht v​on bis z​u 5.000), insbesondere solche m​it öffentlichen o​der wichtigeren Funktionen, v​on den paramilitärischen Gruppierungen u​nd Todesschwadronen d​er AUC o​der anderer rechtsgerichteter Kampfgruppen systematisch ermordet o​der entführt. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat d​er UP Pardo Leal w​urde im Jahre 1987 v​on einem 14-jährigen Militanten d​er AUC getötet. Die NGO Amnesty International machte i​m April 1988 a​uf mögliche Beteiligungen einiger Einheiten d​es kolumbianischen Militärs a​n diesen Tötungsaktionen u​nd an d​en Entführungen aufmerksam. Die Regierung v​on Virgilio Barco Vargas hingegen stritt d​iese Behauptungen heftig ab. Die meisten Morde a​n politischen Funktionären d​er UP wurden jedoch n​ie offiziell v​on den kolumbianischen Behörden aufgeklärt. Nachdem jedoch a​m 22. März 1990 a​uch der n​eue Präsidentschaftskandidat d​er Unión Patriótica Bernardo Jaramillo Ossa d​urch Kampfgruppen d​er AUC ermordet wurde, t​rat die UP n​un stark geschwächt z​u den Wahlen 1991 an. Sie existierte n​och bis 2002 offiziell a​ls politische Partei Kolumbiens, w​ar allerdings spätestens s​eit Anfang d​er 1990er Jahre vollkommen bedeutungslos. Nach d​er Verabschiedung d​er neuen Verfassung i​m Jahre 1991 nahmen d​ie FARC-EP u​nd die kolumbianische Regierung u​nter venezolanischer u​nd mexikanischer Vermittlung d​ie Friedensverhandlungen wieder auf; d​ie Gespräche blieben allerdings ergebnislos. Am 4. September 1996 griffen d​ie FARC-EP i​n einer größeren, koordinierten Militäraktion e​inen Stützpunkt d​es kolumbianischen Militärs s​owie einiger lokaler Polizeistreitkräfte i​n Guaviare an. Bei d​en drei Wochen andauernden Kämpfen starben über 130 Menschen, d​ie meisten d​avon waren Zivilisten, d​och auch e​twa 50 kolumbianische Soldaten wurden i​m Laufe d​er Aktion getötet. Anfang d​er 1990er Jahre bestanden d​ie FARC-EP a​us schätzungsweise 8.000–18.000 bewaffneten Kämpfern u​nd zahlreichen Nichtkämpfern, oftmals jugendliche Guerillas, d​ie noch i​n der Ausbildung waren. Die FARC-EP w​ar in 7 Blocs unterteilt d​ie über 60 regionale Fronten u​nd hunderte Kompanien o​der Kolonnen organisiert waren.

Ziele

1993 stellten d​ie FARC-EP i​m Rahmen d​er Plattform für e​ine Regierung d​es Wiederaufbaus u​nd der nationalen Aussöhnung e​inen Zehnpunkte-Plan auf, d​er als Gesprächsgrundlage m​it der Regierung dienen sollte u​nd folgende Forderungen beinhaltete:

  1. Lösung des Konflikts mit politischen Mitteln;
  2. Das kolumbianische Militär darf keine innenpolitischen Funktionen wahrnehmen;
  3. Durchsetzung der Gewaltenteilung zwischen Judikative und Exekutive, Pressefreiheit und demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten auf allen Ebenen;
  4. Stärkung des Binnenkonsums, Schutz der einheimischen Industrien vor ausländischer Konkurrenz sowie staatliche Kontrolle über den Energiesektor;
  5. Verwendung von 50 % des Staatshaushaltes für Sozialausgaben und 10 % für die Förderung der Wissenschaften;
  6. Einführung eines progressiven Steuersystems;
  7. Entwicklungsprogramme für ländliche Regionen;
  8. Revision der Energiepolitik und Neuverhandlung der Verträge zum Abbau der Bodenschätze mit den multinationalen Unternehmen;
  9. Aufbau souveräner, auf dem Recht auf Selbstbestimmung basierender Beziehungen zu allen Ländern der Welt;
  10. Nicht-militärische Lösung des Drogenproblems.

Entwicklung 1998–2002

Unter Präsident Andrés Pastrana (1998–2002) k​am es erneut z​u Friedensverhandlungen zwischen d​er Regierung Kolumbiens u​nd der FARC-EP. Im Zuge dieser Verhandlungen w​urde den FARC-Guerillas e​in etwa 40.000 km² großes Gebiet i​n Kolumbien z​ur kompletten Verfügung gestellt, d​ie so genannte Zona d​e distensión, d​as die FARC-EP-Kämpfer vollkommen u​nter ihrer Kontrolle hatten. In diesem offiziell a​ls neutral deklarierten Gebiet sollten d​ie Verhandlungen stattfinden, u​nd das kolumbianische Parlament musste a​lle sechs Monate über d​ie Verlängerung d​er Aufrechterhaltung d​er Verhandlungszone abstimmen. In d​er Zona d​e distensión begannen d​ie FARC-EP n​ach Regierungsaussagen bereits s​eit dem Anfang d​er Friedensverhandlungen n​eue Kämpfer z​u rekrutieren, v​or allem b​ei den kleineren örtlichen Gemeinden, u​nd konnten zugleich a​uf dem Schwarzmarkt mehrere Tonnen Waffen erlangen. Weitere Waffen, v​or allem AK-47 u​nd M16, wurden d​urch kleine Drogenkartelle a​ls Bezahlung für d​ie Dienste einiger FARC-Kämpfer geliefert. Während d​er Verhandlungen intensivierte d​ie FARC-EP i​hre militärischen Offensiven g​egen das kolumbianische Militär i​m restlichen Teil d​es Landes. Außerdem entführten s​ie ein Passagierflugzeug u​nd mehrere wichtige kolumbianische Politiker.

Am 21. Februar 2002 erklärte d​ie Regierung Kolumbiens d​ie Friedensverhandlungen m​it der FARC-EP für gescheitert u​nd begann e​ine starke Militäroffensive i​n der Verhandlungszone. Die FARC-EP konnten mehrere kolumbianische Angriffe a​uf die Zona d​e distensión abwehren. Dabei k​amen mehr a​ls 150 kolumbianische Soldaten, zusammen m​it etwa 30 FARC-EP-Kämpfern, b​ei den Kämpfen u​ms Leben. Die FARC-EP kontrollierte jedoch n​ach wie v​or große Teile Kolumbiens, u​nter ihnen a​uch ein Teil d​er Zona d​e distensión. Kurz darauf w​urde die Präsidentschaftskandidatin Íngrid Betancourt v​on FARC-EP-Kämpfern während e​ines bewaffneten Angriffes entführt u​nd erst m​ehr als s​echs Jahre später, i​m Juli 2008, v​on Truppen d​es kolumbianischen Militärs n​ach einem Überfall a​uf ein FARC-Lager befreit.

Seit d​er Zerschlagung v​on zwei großen Drogenkartellen Ende d​er 1990er Jahre h​atte die FARC-EP i​hre Aktivitäten i​m Zusammenhang m​it der Kokainproduktion i​n den v​on ihren Kämpfern kontrollierten Zonen d​es Landes verstärkt. Anstatt lediglich Hilfs- u​nd Schutzleistungen für d​ie Drogenproduzenten anzubieten, h​atte die FARC-EP n​ach Regierungsaussagen selbst d​amit begonnen, u​nter Eigenregie Koka i​n einigen Teilen Kolumbiens anzubauen u​nd eigene Labore für d​ie Weiterverwertung z​u betreiben. Die FARC-EP dementierte d​iese Aussage u​nd der Generalstab d​er FARC-EP behauptete, d​ass sie n​ur die wirtschaftlichen Aktivitäten i​n ihren Regionen inkrementieren u​nd verbessern wollten. Die FARC-EP d​ulde den Koka-Anbau i​n ihren Zonen, u​m den lokalen Bauern n​icht die Lebensgrundlage z​u entziehen. Die Anbaufläche v​on Koka i​n Kolumbien h​atte sich während d​er 1990er Jahre a​uf rund 120.000 Hektar versechsfacht.

Laut e​inem in Spanien s​eit 2008 laufenden Ermittlungsverfahren fallen i​n diese Zeit a​uch mutmaßliche Kontakte zwischen d​er FARC-EP u​nd der baskischen Untergrundorganisation ETA, d​ie das Ziel verfolgen, kolumbianische politische Persönlichkeiten i​n Spanien d​urch gemeinsame Gewaltaktionen z​u ermorden, darunter a​uch Andrés Pastrana u​nd dessen Nachfolger Alvaro Uribe. In diesem Zusammenhang bezichtigte d​er spanische Richter Eloy Velazco d​ie venezolanische Regierung d​es Präsidenten Hugo Chávez d​ie Kontakte zwischen d​er ETA u​nd der FARC-EP teilweise gedeckt z​u haben. Venezuelas Botschafter i​n Spanien, Isaías Rodríguez, w​ies die Anschuldigungen g​egen die venezolanische Regierung jedoch umgehend zurück u​nd wies darauf hin, d​ass Richter Velazco s​eine Behauptungen a​uf Informationen d​er kolumbianischen Regierung stütze, w​obei diese Informationen, d​ie von e​inem Laptop d​es FARC-Kommandanten Raúl Reyes stammten, womöglich d​urch die kolumbianische Armee manipuliert s​ein könnten.[19][20][21][22]

Entwicklungen 2002–2004

Mit d​er Forderung, drastisch g​egen die FARC vorzugehen, gewann Pastranas Nachfolger Álvaro Uribe d​ie Wahlen 2002. Er g​ab somit d​en Verhandlungskurs a​uf und strebte e​ine militärische Lösung d​es Konflikts an.

Die FARC wurden b​is März 2008 v​on Manuel Marulanda, d​em zu diesem Zeitpunkt ältesten Guerillaführer Lateinamerikas, kommandiert. Sein Nachfolger i​st Leon Saenz Vargas a​lias Alfonso Cano. Ein weiteres Mitglied d​es Generalkommandos w​ar neben anderen José Briceño a​lias Mono Jojoy. Die Truppenstärke w​urde in d​en 90er Jahren a​uf ca. 20.000 Kämpfer geschätzt; einigen Schätzungen zufolge w​ar sie b​is Juni 2008 a​uf etwa 8000 Mann gesunken. In d​en sechs Jahren zwischen d​em Amtsantritt v​on Uribe 2002 u​nd Mitte 2008 g​ab es e​twa 9000 Deserteure, u​nd allein i​n der zweiten Hälfte dieses Zeitraums starben 3840 FARC-Kämpfer. Aus diesen Zahlen konnte m​an auf e​ine starke Fluktuation i​n den Rängen d​er Guerilla schließen.[23]

Die FARC kombinierten i​n ihrem Kampf g​egen den kolumbianischen Staat u​nd die paramilitärischen Autodefensas Unidas d​e Colombia, Guerillataktik m​it „konventionellem“ Kampf. Sie finanzierten s​ich hauptsächlich a​us Lösegeldzahlungen u​nd dem Drogenhandel. Die Einnahmen wurden a​uf jährlich über 300 Millionen US-Dollar geschätzt, andere Quellen g​ehen von b​is zu 980 Millionen US-Dollar aus. Im Jahr 2000 hatten d​ie FARC m​it ihrem „Gesetz 002“ festgelegt, d​ass jeder Kolumbianer m​it einem Vermögen v​on über e​iner Million Dollar e​ine „Revolutionssteuer“ v​on zehn Prozent zahlen müsse – w​obei der Prozentsatz v​om tatsächlichen (geschätzten) Vermögen abhing. Entführungen wurden d​abei als Druckmittel angesehen. Laut Presseagenturmeldungen befanden s​ich im Sommer 2008 zwischen 700 u​nd 1000 Geiseln i​n den Händen d​er FARC-Rebellen, für d​ie sie h​ohe Lösegelder forderten.[24][25] Die FARC selbst erklärten i​m März 2009, d​ass sich z​um Zeitpunkt n​eun Personen a​ls Geiseln a​us ökonomischen Gründen i​n ihrer Gewalt befänden. Gleichzeitig b​oten sie 20 Geiseln (Militärs u​nd Polizisten) a​ls Austausch g​egen die Freilassung v​on 500 i​n kolumbianischen Gefängnissen einsitzenden Gefangenen an.[26][27] Die v​on Kolumbiens Vizepräsident Francisco Santos gegründete Geiselhilfsorganisation País Libre (Freies Land) g​ing derweil v​on 472 Geiselhäftlingen aus.[28]

Entwicklungen seit 2004

Entwicklungen 2004–2007

  • Am 16. Juni 2004 töteten FARC-EP-Kämpfer während des Massaker von La Gabarra 35 Zivilisten und Polizisten nahe der Ortschaft La Gabarra, Tibú, Norte de Santander.
  • Am 13. Juli 2004 verurteilte der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR) wegen des von FARC-EP Kämpfern verübten Massakers die anhaltende Gewalt der FARC-EP in Kolumbien. Er wies darauf hin, dass die FARC-EP-Einheiten damit Artikel 17 des Zweiten Zusatzprotokolls der Genfer Konventionen verletzen.
  • Am 4. August tötete eine Bombe 9 Polizisten in der Ortschaft Andinapolis, Trujillo, Valle del Cauca.
  • Im Februar 2005 begannen die FARC-EP mit zwei kleineren militärischen Offensiven im Südwesten Kolumbiens, bei denen es etwa 40 Tote und Verletzte auf Seiten des kolumbianischen Heeres gab. Beobachter werteten diese beiden Angriffen als ein Zeichen dafür, dass die FARC-EP nun das Ende ihrer strategischen Rückzugsphase erreicht habe und wieder in die strategische Offensive im Süden Kolumbiens übergehen würde. Sie vermuteten, dass die FARC-EP mit dieser offensiven Taktik die Wiederwahl des Präsidenten Uribe 2006 verhindern wollte.
  • Am 20. Februar 2005 meldete die Zeitung El Tiempo, dass der Sprecher des Generalstabes der FARC-EP, Raúl Reyes, in einem Rundfunkinterview erklärt habe, dass die Zeit der Zurückhaltung und der militärischen Regeneration der FARC-EP-Einheiten vorbei sei und die Machtübernahme im Land angestrebt werde, wie auch die Angriffe auf militärische Ziele gezeigt hätten.
  • Am 6. April töteten FARC-EP-Kämpfer 17 kolumbianische Soldaten im Departamento Arauca.
  • Am 24. Juni töteten FARC-EP-Kämpfer 25 kolumbianische Soldaten nahe der Ortschaft Puerto Asís, Putumayo, und verwundeten weitere 20 Soldaten.
  • Anfang Oktober 2005 blockierten die FARC-EP den Verkehr im Departamento Arauca, dem Haupterdöllieferanten Kolumbiens. Im Departamento Putumayo nahe der Grenze zu Ecuador verursachten die FARC-EP in derselben Woche einen Stromausfall durch einen Bombenanschlag auf einen Hochspannungsmast.
  • Am 17. Dezember 2005 wurden 6 Polizisten durch FARC-EP-Kämpfer nahe der Ortschaft San Marino, Bagadó, Chocó getötet. Weitere 30 Polizisten wurden als Geiseln genommen, jedoch am 20. Dezember wieder freigelassen.
  • Am 28. Dezember 2005 wurden 28 kolumbianische Soldaten durch FARC-EP-Kämpfer nahe der Ortschaft Vista Hermosa, Meta, getötet.
  • Am 26. Februar 2006 wurden acht Zivilisten durch FARC-EP-Kämpfer nahe der Ortschaft Puerto Rico, Caquetá getötet.
  • Am 5. April 2006 wurde der deutsche Lothar Hintze nach fünf Jahren Geiselhaft in Kolumbien von der FARC-EP freigelassen.
  • Am 31. Juli 2006 wurden 15 Soldaten durch FARC-EP-Kämpfer nahe der Ortschaft Tibú, Norte de Santander, getötet. Die Soldaten wurden in einen Hinterhalt gelockt, indem ein anonymer Anrufer auf eine Autobombe in Tibú hinwies. Die Soldaten wurden durch Sprengsätze und einen darauf folgenden Schusswechsel getötet.
  • Am 31. Juli 2006 explodierte ein Mazda 626 in Bogotá und tötete einen 50 Jahre alten Mann. Es wurden weitere 21 Personen verletzt, unter anderem Kinder aus einer nahe liegenden Kindertagesstätte. Das verfehlte Ziel war ein Truppentransport mit 45 Soldaten.[29]
  • Seit dem 9. September 2006 läuft ein Verfahren gegen zwei Elite-Offiziere des kolumbianischen Heeres wegen deren Beteiligung an den Anschlägen in Bogotá. In einem Video erschienen die beiden Kommandeure mit Mitgliedern der FARC-EP.[30]
  • Am 19. Oktober 2006 wurden 18 Personen durch eine Autobombe vor der Militärakademie in Bogotá verletzt.
  • Am 1. November 2006 wurden 17 Polizisten und 2 Zivilisten in mehreren Hinterhalten von der 5., 18. und 58. Brigade der FARC-EP in Tierradentro, Montelíbano, Córdoba getötet. Es wird geschätzt, dass sich an den Angriffen insgesamt 450 Mitglieder der FARC-EP beteiligten. Dies war die stärkste Niederlage der Regierung in der zweiten Amtszeit von Uribe, da diese Anschläge mitten im ehemaligen Gebiet der aufgelösten paramilitärischen Gruppen der AUC stattfanden. Die Kämpfer hatten die Polizeistation mit Gaszylindern und Sturmgewehren beschossen und die 50 Polizisten, die als Verstärkung aus einer anderen Station kamen, in einen Hinterhalt gelockt. Dies war der zweite Vorfall in dieser Gegend, wo bereits im Jahr 2000 36 Soldaten starben, als sie aus ihren Hubschraubern ausstiegen.[31]
  • Am 6. Dezember 2006 erklärten die FARC-EP der ELN (Ejército de Liberación Nacional) den Krieg, nachdem die ELN mit der Regierung über einen Friedensschluss verhandelte und damit nach Aussagen der FARC-EP gemeinsame revolutionäre Ziele verriet. Hinter dem Konflikt wird ebenfalls eine Auseinandersetzung um ölreiche Gebiete, sowie Gebiete zum Drogenanbau und -handel angenommen. Die FARC-EP startete eine systematische militärische Kampagne in der über 500 Guerillas der ELN ums Leben kamen. Tausende Einwohner flohen vor dem Konflikt.[32]
  • Am 9. April 2007 wurde ein kolumbianischer Polizist durch eine Bombe in der Stadt Cali getötet. Weitere 34 Personen wurden dabei verletzt.
  • Am 9. Mai 2007 wurden 9 kolumbianische Polizisten durch eine Bombe im Departamento Santander getötet.
  • Am 10. Mai 2007 wurden 10 kolumbianische Soldaten durch eine Bombe im Departamento Valle del Cauca getötet.
  • Im August 2007 fand das kolumbianische Militär nach einem Angriff gegen ein FARC-EP-Lager das Tagebuch der Niederländerin Tanja Nijmeijer, die sich der Guerilla vermutlich angeschlossen hatte.[33] Neben ihr werden noch weitere Ausländer in den Reihen der FARC-EP vermutet.

Entwicklungen 2008

Raúl Reyes (1948–2008)
  • Am 10. Januar 2008 wurden Clara Rojas, die im Februar 2002 gemeinsam mit Íngrid Betancourt entführt worden war, und die am 10. September 2001 entführte damalige Kongressabgeordnete Consuelo González nach Vermittlungen durch den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez von den FARC freigelassen.[34]
  • Am 4. Februar 2008 kam es in Kolumbien zu landesweiten Protesten gegen die FARC. In Bogotá beteiligten sich nach Polizeiangaben mehr als 1 Million Menschen an der Protestaktion. Auch in anderen Städten in Kolumbien und im Ausland fanden Demonstrationen und Kundgebungen statt. In Madrid beteiligten sich mehr als 10.000 Menschen an der Veranstaltung. Die kolumbianische Regierung hatte zur Teilnahme an der mit Unterstützung der Behörden organisierten Aktion aufgerufen. Im Ausland waren die Demonstrationen von den kolumbianischen Botschaften organisiert worden.[35]
  • Am 27. Februar 2008 ließen die FARC, nach Vermittlungen durch den venezolanischen Staatspräsidenten Hugo Chávez und die oppositionelle kolumbianische Senatorin Piedad Córdoba, vier frühere kolumbianische Abgeordnete (Gloria Polanco, Luis Eladio Pérez, Orlando Beltrán und Jorge Eduardo Géchem), die sie mehr als sechs Jahre als Geiseln festgehalten hatten, ohne Gegenleistung frei. Die FARC begründeten diesen Schritt mit dem schlechten Gesundheitszustand der Entführten und wollten die Freilassung als eine positive Geste gegenüber den Vermittlern verstanden wissen, nachdem diesen der kolumbianische Präsident das Mandat zur Vermittlung entzogen hatte.[36] In einer Presseerklärung riefen die Freigelassenen zu einem Austausch der restlichen Geiseln mit inhaftierten Mitgliedern der FARC und einer nicht militärischen Lösung des Konflikts auf. Die FARC erklärten, keine weiteren Gefangenen ohne Gegenleistungen freizulassen.[37]
  • Am 1. März 2008 wurden bei einem Einsatz kolumbianischer Truppen auf ecuadorianischem Hoheitsgebiet der Sprecher des Oberkommandos der FARC, Raúl Reyes, sowie 23 weitere Menschen getötet; dies führte zu einer diplomatischen Krise zwischen Kolumbien einerseits und Venezuela und Ecuador andererseits.
    Siehe dazu: Regionalisierung des Konflikts
  • Wenige Tage später wurde bekannt, dass ein zweites Führungsmitglied der FARC, José Juvenal Velandia, bekannt unter dem Namen Ivan Rios durch einen seiner Mitkämpfer umgebracht worden war, um das von den Behörden ausgesetzte Kopfgeld zu erhalten.
  • Am 26. März 2008 starb der Gründer und bis dato Chef der FARC, bekannt unter seinen Kampfnamen Manuel Marulanda oder Tirofijo, im Alter von 78 Jahren, nach Angaben der FARC an den Folgen eines Herzinfarktes. Sein Nachfolger wurde Alfonso Cano.[38]
Alfonso Cano (1948–2011)
  • Ende März 2008 formulierte die kolumbianische Regierung ein durch die Regierungen Spaniens, Perus und Frankreichs unterstütztes Angebot, Íngrid Betancourt und andere Geiseln gegen inhaftierte FARC Mitglieder einzutauschen.[39]
  • Am 18. Mai 2008 stellte sich die hochrangige Guerillera Elda Neyis Mosquera, auch bekannt als Nelly Avila Moreno bzw. unter ihrem Kampfnamen Karina, den kolumbianischen Streitkräften. Sie führte die Frente 47 und wird unter anderem der Ermordung des Vaters von Präsident Álvaro Uribe beschuldigt.[40] Auch ihr Sicherheitschef soll sich laut Angaben von Verteidigungsminister Juan Manuel Santos gestellt haben. Präsident Álvaro Uribe habe für ihre Sicherheit garantiert. Die Aufgabe Karinas gilt als ein Indiz dafür, dass sich Teile der FARC-Führung nach dem Bombardement auf das FARC-Camp am 1. März, bei dem der Vize Raúl Reyes getötet wurde, und dem fast gleichzeitigen Verrat an Ivan Rios in Auflösung zu befinden scheinen.[41]
  • Am 2. Juli 2008 befreite kolumbianisches Militär Íngrid Betancourt, drei US-Bürger und elf kolumbianische Militärs aus den Händen der FARC.[42] Die Befreiungsaktion fand ca. 72 Kilometer von der Ortschaft San José del Guaviare im Südosten Kolumbiens statt. Zwei FARC-Rebellen wurden dabei festgenommen. Die im Jahre 2003 entführten US-Bürger arbeiteten zum Zeitpunkt ihrer Entführung für eine vom US-Verteidigungsministerium beauftragte Firma und waren von den FARC der Spionage für die CIA beschuldigt worden.[43]
  • Dokumente, die sich auf Computern und Datenträgern befanden, die nach der Bombardierung des Lagers von Raúl Reyes sichergestellt worden waren, von denen aber nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie danach verändert wurden,[44] dienten laut den kolumbianischen Behörden als Grundlage, ein Netz von Mittelsmännern und Geldgebern in Europa aufzudecken; so wurde am 26. Juli mit Hilfe der spanischen Polizei Maria Remedios Garcia Albert bei Madrid festgenommen, der vorgeworfen wird, die Unterstützung der FARC in Europa zu koordinieren.
  • Am 20. Juli 2008 demonstrierten über eine Million Menschen anlässlich des Unabhängigkeitstag Kolumbiens für die Freilassung der rund 700 Entführten.[45]
  • Nachdem die kolumbianischen Streitkräfte ein FARC-Lager im kolumbianischen Department Guaviare bombardierten, fanden sie nach eigenen Angaben in dem fluchtartig verlassenen Lager des Kommandanten der Frente 43, Gener García Molina (alias Jhon 40), eine Million US-Dollar. Außerdem sollen drei Laptops und zwölf USB-Sticks sichergestellt worden sein.[46]

Entwicklungen 2009

  • Anfang Februar 2009 wurden ohne erkennbare Gegenleistung zunächst vier Geiseln, darunter drei Polizisten und ein Soldat, von der FARC freigelassen. Sie waren 2007 entführt worden. Gleichzeitig entzog Präsident Uribe der so genannten Humanitären Begleitgruppe für die Freilassung der FARC-Geiseln das Mandat für weitere Aktionen, da die Freilassungen für Propagandazwecke seitens der FARC missbraucht würden.[47] Wenige Tage später ließen die FARC ankündigungsgemäß auch den 2001 entführten Ex-Gouverneur Alan Jara und den im April 2002 entführten Provinzabgeordneten Sigifredo Lopez frei. Alan Jara übte anschließend heftige Kritik an der Uribe-Regierung: Regelmäßig verhindere sie humanitäre Lösungen zur Geiselfreilassung. Auch sei nach seiner Einschätzung die FARC noch lange nicht geschlagen. Vor allem in den Bergen solle es noch viele, vor allem junge, Kämpfer geben.[48][49]
  • Anfang Februar 2009 meldeten indigene Organisationen die Ermordung von mindestens 27 Mitgliedern der Awá in den Gemeindebezirken Barbacoas und Ricaurte im Departamento Nariño. Sie seien vermutlich von FARC-Rebellen getötet worden. Da in diesem Gebiet neben den FARC auch die ELN und paramilitärische Gruppen einschließlich Drogenschmugglern operieren, konnte die Täterschaft nicht mit Sicherheit geklärt werden.[50] Am 11. Februar 2009 bekannten sich die FARC zur „Hinrichtung“ von acht Mitgliedern der Awá, die sie der Kollaboration mit der Armee bezichtigt hatten.[51]
  • Im Dezember 2009 gaben die FARC und die ELN in einer gemeinsamen Erklärung bekannt, dass sie die feindseligen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Organisationen beenden wollten. In der Erklärung wurden ihre Einheiten dazu aufgefordert, die „nicht kämpfende Bevölkerung, ihr Eigentum und Interessen und ihre sozialen Organisationen“ zu respektieren.[52]
  • Ende Dezember wurde der Gouverneur des Departement Caquetá, Luis Francisco Cuéllar entführt und Stunden später ermordet. Unmittelbar nach der Entführung beschuldigte Uribe die FARC dieser Gewalttat und ordnete die militärische Befreiung Cuéllars und aller Geiseln an, woraufhin das Rote Kreuz die schon mehrere Monate laufenden Verhandlungen zur Freilassung von Geiseln aussetzte. Die FARC bekannten sich zu der Tat.[53]

Entwicklungen 2010

Im März 2010 ließen d​ie FARC d​en knapp e​in Jahr z​uvor gefangengenommenen Soldat Josué Calvo u​nd den s​eit 12 Jahren i​n Gefangenschaft gehaltenen Unteroffizier Pablo Moncayo frei. Sie g​aben bekannt, d​ass es k​eine weiteren Freilassungen o​hne Gegenleistungen m​ehr geben werde. Für d​ie Freilassung d​er nun n​och 21 v​on ihnen festgehaltenen Polizisten u​nd Militärs verlangen s​ie einen Austausch g​egen Mitglieder i​hrer Organisation, d​ie in kolumbianischen Gefängnissen sitzen.[54]

Nachdem Juan Manuel Santos z​um neuen Präsidenten Kolumbiens gewählt wurde, v​on dem erwartet wurde, d​ass er d​as harte Vorgehen seines Amtsvorgängers Uribe g​egen die FARC fortsetzen würde, machte d​eren Anführer Alfonso Cano Ende Juli 2010 e​in Angebot z​u Gesprächen über e​in Ende d​es bewaffneten Kampfes. Santos n​ahm dieses Gesprächsangebot „grundsätzlich an“.[55]

Im Zuge d​er Streitkräfteoperation Sodom w​urde am 22. September 2010 d​er Militärchef d​er FARC-Rebellen Jorge Briceño, bekannt u​nter dem Namen Mono Jojoy getötet.[56] Sein Nachfolger w​urde Félix Muñoz. Im November 2010 w​urde nach unbestätigten Berichten d​as Mitglied d​es 30-köpfigen Führungsgremiums José Benito Cabrera b​ei einem Gefecht getötet.[57]

Entwicklungen 2011

Am 4. November 2011 w​urde der FARC-Anführer Alfonso Cano b​ei einer Operation g​egen die Rebellengruppe d​urch kolumbianische Soldaten getötet.[58] Im November 2011 w​urde Timoleón Jiménez a​lias Timoschenko z​um neuen Anführer d​er FARC ernannt.[59]

Entwicklungen 2012

Am 2. Februar 2012 deponierte d​ie FARC e​ine Motorradbombe i​n Tumaco, b​ei deren Explosion 11 Menschen starben u​nd anschließend 70 Verletzte i​n den Krankenhäusern behandelt wurden.[60] Am selben Tag wurden v​on einem Lieferwagen Gaszylinder v​or einer Polizeistation i​n Villa Rica i​n die Luft gesprengt. Es starben e​in Polizist, v​ier Erwachsene u​nd ein Kind.[61]

Im Februar 2012 kündigte d​ie FARC an, d​as Entführen zwecks Lösegeld einzustellen.[62] Am 3. April 2012 w​urde bekannt, d​ass die FARC d​ie letzten z​ehn gefangenen Polizisten u​nd Soldaten freiließ. Sie w​aren 1998 u​nd 1999 während Angriffen entführt worden. Durch d​ie Freilassung w​ar einer d​er wichtigsten Punkte i​n Richtung Friedensgesprächen erfüllt. Ein weiterer wichtiger Punkt war, d​ass auch a​lle weiteren zivilen Geiseln freikommen. Deren Zahl w​urde (Stand März 2012) a​uf über einhundert Personen geschätzt.[63]

Im Oktober 2012 begannen Friedensgespräche zwischen d​er kolumbianischen Regierung u​nd der FARC. Erste Verhandlungen fanden u​nter Ausschluss d​er Öffentlichkeit i​n Norwegen statt. Der Regierungsdelegation gehörten u. a. d​ie Unterhändler Humberto d​e La Calle, Sergio Jaramillo u​nd Frank Pearl s​owie Oscar Naranjo, früherer Chef d​er Nationalpolizei, Jorge Mora, ehemaliger Kommandant d​er Streitkräfte, u​nd der Unternehmer Luis Carlos Villegas an. Zur FARC-Delegation zählten u. a. Iván Márquez, d​er als zweitwichtigster Mann d​er Guerillabewegung gilt, u​nd Rodrigo Granda. Für d​en Beginn d​er Friedensgespräche h​atte Interpol a​uf Antrag d​er kolumbianischen Regierung internationale Haftbefehle g​egen mehrere FARC-Vertreter aufgehoben. Präsident Juan Manuel Santos h​atte für d​ie Friedensgespräche e​inen Zeitraum v​on einem Jahr eingeplant. Sie w​aren in fünf Themenkreise ländliche Entwicklung, Aufnahme v​on demobilisierten FARC-Mitgliedern i​n die Politik, Bedingungen für Waffenstillstand, Drogenhandel s​owie Entschädigung d​er Opfer eingeteilt.[64] Die Agenda w​ar in mehrmonatigen Treffen entstanden, d​ie heimlich i​n Havanna geführt worden waren.[65] Die Gespräche, d​ie unter d​er Schirmherrschaft v​on Norwegen u​nd Kuba standen s​owie von Chile u​nd Venezuela begleitet wurden, sollten a​m 15. November 2012 i​n Havanna fortgesetzt werden.[66] Am 19. November 2012 kündigte d​ie Farc an, e​ine bis z​um 20. Januar 2013 andauernde Waffenruhe z​u beginnen.[67] Den Angaben d​er kolumbianischen Regierung zufolge h​abe die FARC dennoch i​n der Silvesternacht e​ine Polizeiwache i​m Westen d​es Landes angegriffen.[68]

Entwicklungen 2013

Ende Mai 2013 einigten s​ich die kolumbianische Regierung u​nd die FARC a​uf eine Agrarreform, d​ie unter anderem vorsah, d​ass Opfer v​on Landraub u​nd Vertreibung entschädigt werden sollten. Die Landverteilung w​ar der e​rste der fünf Punkte d​er Friedensagenda. Die Gespräche sollten b​is Ende 2013 abgeschlossen werden.[69]

Im Juli 2013 töteten FARC-Rebellen 15 kolumbianische Soldaten, woraufhin Staatspräsident Juan Manuel Santos ankündigte, die Offensive gegen die FARC verstärken zu wollen.[70] Am 6. Oktober 2013 hob die Polizei in der Operación República 46 in Tumaco ein Drogenlabor aus, in dem monatlich bis zu einer halben Tonne Kokain hergestellt wurde.[71] Wenige Wochen später startete die FARC eine große Offensive. Mehrere Polizeistationen und Militärstützpunkte wurden angegriffen, das Departement Chocó wurde dabei vom restlichen Land weitgehend abgeschnitten.[72] Am 7. Dezember 2013 zündeten FARC-Rebellen am frühen Morgen eine Autobombe in der Ortsmitte von Inzá im Departamento Cauca. Durch die Explosion starben neun Menschen: fünf Angehörige des Militärs, ein Polizist und drei Bauern aus der Region, die zum Wochenmarkt gekommen waren. Mehr als vierzig weitere Personen wurden verletzt. Das Rathaus und die Polizeistation wurden durch die Explosion zerstört und zahlreiche weitere Gebäude beschädigt.[73]

Trotz d​er Waffenruhe erschoss d​ie kolumbianische Armee d​en FARC-Anführer Diego Tabares während e​ines Gefechts i​m Dezember.[74]

Entwicklungen 2014

Die FARC u​nd die kolumbianische Regierung einigten s​ich darauf, landwirtschaftlich nutzbare Flächen a​n arme Bauern abzugeben u​nd für benachteiligte Regionen zusätzliche Sitze i​m Parlament einzurichten. Die Präsidentschaftswahlen 2014 gewann Juan Manuel Santos, welcher i​m Wahlkampf m​it Friedensverhandlungen m​it der FARC geworben hatte.[75]

Am 16. November verschwand General Rubén Alzate, worauf d​ie Friedensgespräche gestoppt wurden u​nd Santos ankündigte, u​nter diesen Umständen keinen Unterhändler z​ur nächsten Verhandlungsrunde n​ach Havanna z​u schicken.[76] Die FARC gestanden d​ie Entführung u​nd boten d​er Regierung Gespräche über s​eine Freilassung an.[77] Die FARC entließ General Rubén Alzate s​owie vier weitere Gefangene.[78]

Entwicklungen 2015

Nach Umfrageergebnissen i​m Juni 2015 sprachen s​ich erstmals s​eit Beginn d​er Friedensverhandlungen m​ehr Kolumbianer für e​ine militärische Lösung anstelle e​iner Fortsetzung d​es Friedensdialogs a​us (46 % z​u 45 %).[79]

Im September 2015 trafen b​ei den Friedensgesprächen i​n Havanna erstmals Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos u​nd Timoleón Jiménez zusammen. Sie verkündeten e​inen Durchbruch b​ei den Friedensverhandlungen: d​ie Einigung a​uf einen juristischen Rahmen z​ur Aufarbeitung d​es Konflikts. Geplant w​ar die Schaffung e​ines eigenen Justizwesens, d​as die Verbrechen während d​es bewaffneten Konflikts aufklären solle. Für politische Straftaten s​olle es e​ine weitreichende Amnestie geben, während e​s für Kriegsverbrechen u​nd Verbrechen g​egen die Menschlichkeit keinen Straferlass gebe. Für d​ie Beteiligung a​n schweren Verbrechen s​ei eine Freiheitsstrafe v​on maximal a​cht Jahren vorgesehen. Die Friedensgespräche sollten l​aut Santos i​n sechs Monaten abgeschlossen sein. Der Text d​es Friedensvertrags sollte v​on der kolumbianischen Bevölkerung i​n einem Referendum bestätigt werden.[80]

Friedensvertrag, Entwaffnung und Demobilisierung

Am 22. Juni 2016 vereinbarten beide Seiten einen endgültigen Waffenstillstand. Beide Seiten hatten sich bereits auf eine Übergangsjustiz, landwirtschaftliche Entwicklungsprogramme in den Hochburgen der Rebellen sowie die künftige politische Beteiligung der Guerilla verständigt. Der Abschluss eines Friedensvertrages sollte bis zum kolumbianischen Unabhängigkeitstag am 20. Juli vollzogen werden.[81] Am 26. September 2016 unterschrieben die FARC und die Regierung den Friedensvertrag. Am selben Tag hatte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini angekündigt, dass die FARC aus der EU-Liste der terroristischen Organisationen gestrichen werde.[82] Am 2. Oktober 2016 fand ein (nicht bindendes) Referendum statt, bei dem eine knappe Mehrheit von 50,22 % den Friedensvertrag entgegen der Prognosen ablehnte. Kritisiert wurden vor allem die milde Bestrafung für die Rebellen, selbst schwere Kriegsverbrechen sollten mit maximal acht Jahren bestraft werden.[83] Entgegen vorheriger Ankündigungen ließen beide Seiten hoffen, am Waffenstillstand festzuhalten. Eine offene Frage blieb, wie lange die FARC überhaupt finanziell aufrechterhalten werden könne, ohne ihre kriminellen Aktivitäten wieder aufzunehmen.[84]

Am 24. November 2016 wurde ein neuer Entwurf des Friedensvertrages zwischen der FARC-Miliz und dem kolumbianischen Staat vorgestellt. Ein Teil des vorigen Vertragstextes wurde geändert; so sollten die Strafen für die Guerillakämpfer nun härter ausfallen und das Vermögen der FARC zur Entschädigung der Opfer herangezogen werden. Die FARC solle mindestens zehn Parlamentssitze erhalten und damit demokratisch eingebunden werden, allerdings dürften keine Kämpfer und Personen, die Menschenrechte verletzt haben, ins Parlament einziehen.[85] Der Vertrag wurde am 30. November 2016 von beiden Kammern des Kongresses ohne Gegenstimme gutgeheißen. Die Gegner hatten die Abstimmung boykottiert und die Vorlage sollte nicht mehr dem Volk vorgelegt werden.[86][87]

Die Entwaffnung d​er Rebellen w​ar bis Ende Mai 2017 geplant, d​ie Frist musste a​ber aufgrund v​on Verzögerungen b​eim Aufbau d​er Übergangs-Camps z​ur Demobilisierung u​m 20 Tage verlängert werden. Bis August 2017 sollten e​twa 6.800 Kämpfer i​ns Zivilleben wiedereingegliedert werden u​nd weitere geheime Waffenlager aufgelöst werden. Zirka 400 Kämpfer gelten a​ls Dissidenten, welche s​ich der Entwaffnung widersetzten.[88][89][90]

Ende Juni 2017 bestätigten d​ie Vereinten Nationen, d​ass die Entwaffnung d​er FARC abgeschlossen sei. Insgesamt s​eien 7132 Kampfmittel abgegeben u​nd registriert worden. Am 27. Juni f​and in e​inem Sammelpunkt für Kämpfer d​er FARC i​m Departement Meta e​in offizieller Festakt anlässlich d​es Ereignisses statt.[91] Rund 69 Tonnen Waffen wurden gemäß Mitteilung d​er UNO v​om 13. Oktober 2017 funktionsunfähig gemacht. Aus d​en eingeschmolzenen Waffen sollen Mahnmale für d​en Frieden entstehen i​n Kolumbien, b​eim Sitz d​er UNO i​n New York s​owie in Havanna, d​em Ort d​er Friedensgespräche.

Der Staat b​ekam auch mangels Infrastruktur n​icht alle Gebiete genügend u​nter Kontrolle. Im Machtvakuum dieser Randgebiete machten s​ich bewaffnete Gruppen breit, d​ie zum Teil a​uch aus dissidenten FARC-Guerilleros bestehen dürften.[92] Bei inoffiziellen Schätzungen Anfangs Mai 2018 w​urde deren Zahl zwischen 1.000 u​nd 2.000 angegeben.[93] Medien berichteten v​on mindestens 170 Morden a​n sozialen Führungspersönlichkeiten allein i​m Jahr 2017, d​ie bewaffneten Gruppen zuzuschreiben seien, welche a​uf diese Weise d​ie Kontrolle über d​as Land z​u gewinnen versuchen würden.[94]

Bildung einer Politischen Partei

Am Sonntag, 27. August 2017, eröffneten d​ie FARC e​inen Kongress m​it 1200 Delegierten, a​us dem b​is am 1. September 2017 e​ine politische Partei hervorgehen sollte. Die Partei s​olle nach d​em Willen d​er Delegierten Alternative Revolutionäre Kraft d​es Volkes heißen u​nd damit t​rotz geäussertem Unmut d​as Kürzel FARC behalten: Fuerza Alternativa Revolucionaria d​el Común.[95] Am 14. November 2017 löschte d​ie EU d​ie FARC i​n ihrer Liste d​er terroristischen Organisationen.[12]

Insgesamt 40 Mitglieder d​er Guerillaorganisation w​aren von d​er Entwaffnung i​m Herbst 2017 b​is im Februar 2018 getötet worden. Nach Übergriffen a​uf ihre Kandidaten stellte d​ie FARC a​m 9. Februar 2018 i​hren Wahlkampf vorübergehend ein, u​m von d​er Regierung d​ie Gewährleistung d​er Sicherheit für FARC-Politiker z​u verlangen.[96] Die Kandidaten w​aren mit Bodyguards u​nd Polizeischutz unterwegs, d​ie eigenen Erwartungen spiegelten s​ich in e​her kleinen Veranstaltungen.[97] Auch andere Parteien w​aren vom verhärteten politischen Klima betroffen.[92] Bei d​en Wahlen errang d​ie Partei weniger a​ls ein Prozent d​er Stimmen u​nd erhält d​amit nur d​ie im Friedensvertrag garantierten Parlamentssitze.[98]

Eine d​er für e​inen Parlamentssitz vorgesehenen Personen w​ar Jesús Santrich, d​er jedoch a​m 11. April 2018 verhaftet w​urde unter d​er Anschuldigung, a​n einem laufenden Export v​on 10 Tonnen Kokain i​n die USA beteiligt gewesen z​u sein.[93]

Entwicklungen 2019

Ende August 2019 kündigte e​ine kleine Fraktion, u​m die ehemaligen FARC-Kommandeure Iván Márquez u​nd Danilo Alvizu, d​ie Wiederbewaffnung a​n und erklärte, d​ie kolumbianische Regierung h​abe die Friedensvereinbarungen n​icht eingehalten.[13][14] Alvizu erklärte, d​ie Mehrheit d​er im Friedensvertrag vorgesehenen Gesetzesentwürfe u​nd Initiativen wurden, t​rotz Zusicherung, n​icht umgesetzt. So h​abe sich d​ie Armut i​m Land n​icht verringert u​nd ehemalige FARC-Angehörige, welche z​um Teil i​n die Politik gingen, s​eien weiter verfolgt u​nd ermordet worden.[99] Auf d​ie Aufkündigung d​er Wiederbewaffnung reagierte d​ie kolumbianische Regierung m​it einem Militäreinsatz, b​ei dem mehrere FARC-Mitglieder, d​ie zur Führung v​on Wiederaufrüstungsaktivitäten bestimmt waren, getötet wurden.[15][100][101]

Uniform und Waffen

Eine Kompanie der FARC-EP während der Friedensgespräche von Caguán, 2001.

Uniform

Alle FARC-EP Kämpfer trugen grüngetarnte Kampfanzüge u​nd Bergmützen, d​azu noch Feldjacken u​nd Ponchos i​n der Regenzeit. Die meisten d​er Guerillas w​aren ungeschützt, d​och einige d​er Kämpfer hatten beschusshemmende Westen erbeutet. Viele trugen e​ine besondere Armbinde, a​uf der d​ie Flagge d​er FARC-EP abgebildet war. Charakteristisches Merkmal d​er FARC-Kämpfer w​aren die m​eist olivgrünen o​der schwarzen Gummistiefel, d​ie sie z​u ihren Kampfanzügen trugen; d​amit unterschieden s​ie sich bereits a​us der Ferne v​on den m​it Schnürstiefeln ausgerüsteten Regierungssoldaten. FARC-Kämpfer besaßen z​udem eine Sommeruniform, welche a​us khaki- u​nd sandfarbenen Kampfanzügen bestand. Diese Uniform w​ar im Gegensatz z​ur Tarnuniform d​er FARC-EP n​icht wasserdicht u​nd wurde v​on den Kämpfern während i​hrer Freizeit, jedoch vermutlich n​icht während d​er Kampfhandlungen getragen.

Bewaffnung

Die Hauptkampfwaffen d​er FARC-EP w​aren Kalaschnikows, d​ie auf d​em internationalen Schwarzmarkt i​n großen Mengen verfügbar waren, m​eist als Kriegsbeute a​us den Jugoslawienkriegen. Auch Kuba u​nd die Sowjetunion unterstützten d​ie FARC-EP-Guerillas m​it diesen Waffen. Zusätzlich wurden d​er FARC-EP a​uch die AK-47-Weiterentwicklungen AKM u​nd AK-74 v​on Kuba geliefert. Hinzu k​amen vom Schwarzmarkt beschaffte o​der von verbündeten Drogenkartellen a​ls Bezahlung gelieferte Waffen, w​ie das NATO-Sturmgewehr M16 o​der dessen neuere Version, d​er Karabiner M4.

Die FARC-EP w​ar auch m​it verschiedenen Varianten d​er M60 ausgestattet, s​owie mit schweren PK Maschinengewehren s​owie dem älteren Browning M2. Einige Artilleriegeschütze kleinen Kalibers wurden d​urch die Kämpfer erbeutet, d​och da s​ie nicht über genügend Munition verfügten, mussten d​ie Geschütze wieder aufgegeben werden. Die FARC-EP benutzte hingegen e​twa 2000 schultergestützte Panzerabwehrmittel RPG-2 u​nd RPG-7 z​ur Panzer- u​nd Hubschrauberbekämpfung.[102] Im Jahr 2010 g​ab es i​n Venezuela Berichte, wonach für d​ie venezolanische Armee bestimmte Panzerabwehrwaffen d​es Typs FFV AT 4 e​ines schwedischen Waffenherstellers d​urch den Präsidenten Hugo Chávez d​en Kämpfern d​er FARC-EP übergeben worden seien. Schweden verlangte e​ine internationale Erklärung g​egen Venezuela für d​en Verstoß g​egen den Kaufvertrag. Venezuelas Innenminister bestätigte d​ie Übergabe d​er Raketenwerfer n​icht und bestritt z​udem eine offizielle Beteiligung d​er Regierung u​nd des Präsidenten.[103] Schon für d​ie Zeit v​on Januar 1998 b​is Juli 2000 h​atte die kolumbianische Armee angegeben, 470 Sturmgewehre v​om Typ FAL m​it Seriennummern d​es venezolanischen Militärs aufgegriffen z​u haben.[104]

Verstöße gegen Menschenrechte

Kindersoldaten

Anfang 2005 w​urde in e​inem Bericht v​on Human Rights Watch d​ie FARC-EP für Verstöße g​egen internationale Normen, w​as das Rekrutieren u​nd den Einsatz v​on Kindersoldaten angeht, verantwortlich gemacht. Die UN schätzt, d​ass 11.000 Kinder i​m bewaffneten Konflikt kämpfen, w​obei 80 % d​er Kinder a​uf Seiten d​er FARC u​nd ELN kämpfen. Die Mehrheit d​er Kindersoldaten s​ei unter d​em Kommando d​er FARC i​m Einsatz.[105][106] Zwangsrekrutierungen s​ind in Kolumbien a​uf allen beteiligten Seiten i​m Allgemeinen selten.[107]

„Innerer Terror“

Die Neue Zürcher Zeitung berichtete v​on Fällen „inneren Terrors“, m​it dem Kommandeure d​er FARC rangniedere Kämpfer gefügig machten, u​nd über d​ie Praxis, schwangere Kämpferinnen z​ur Abtreibung z​u zwingen o​der neugeborene Kinder g​ar zu töten, d​amit die Mütter d​er FARC uneingeschränkt z​ur Verfügung stehen würden.[108]

Andere Verstöße

2005 warf Amnesty International der FARC schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht vor.[109] 2008 wurde der FARC vorgeworfen, für das Verlegen von Landminen verantwortlich zu sein.[110][111]

Siehe auch

Literatur

  • Lange, Lemonia Anna (2020) Der kollektive Reinkorporationsprozess der ehemaligen FARC Kombattant*innen in Kolumbien: Eine empirische Analyse der Herausforderungen, Limitationen und Potentiale am Beispiel der Umsetzung in Guaviare Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung.
  • Dario N. Azzellini, Raul Zelik: Kolumbien – Große Geschäfte. Staatlicher Terror und Aufstandsbewegung (PDF; 1,5 MB). Neuer ISP-Verlag, Köln 1999, ISBN 3-929008-48-3.
  • Fischer, Thomas: 40 Jahre FARC in Kolumbien. Von der bäuerlichen Selbstverteidigung zum Terror. In: Sozial. Geschichte. Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts. NF 20, 1, 2005, ISSN 1660-2870, S. 77–97.
  • Thomas Fischer: Die Persistenz der FARC. In: David Graaff u. a. (Hrsg.): Kolumbien: Vom Failing State zum Rising Star? Ein Land zwischen Wirtschaftswunder und humanitärer Krise. Wissenschaftlicher Verlag Berlin, Berlin 2013, ISBN 978-3-86573-734-2, S. 49–70.
  • Édgar Téllez u. a.: Diario íntimo de un fracaso. Historia no contada del proceso de paz con las FARC. Editorial Planeta Colombiana, Bogotá 2002, ISBN 958-42-0349-5.
  • International Institute for Strategic Studies (IISS): The FARC files: Venezuela, Ecuador and the secret archive of Raul Reyes. London 2011, ISBN 978-0-86079-205-5.
  • Leech, Garry: The FARC. The longest insurgency. Zed Books, London 2011, ISBN 1-84813-492-4.
  • Wyler, Liana Sun Rollins, John (2010): International Terrorism and Transnational Crime: security Threats, U.S. Policy, and Considerations for Congress. Congressional Research Service.
  • Zelik, Raul (1999): Kolumbien. Große Geschäfte, staatlicher Terror und Aufstandsbewegung. Köln: ISP Verlag.
Friedens- und Konfliktforschung

Einzelnachweise

  1. Lateinamerika Nachrichten, Nummer 327/328 - Sept./Okt. 2001: Die Politik der verbrannten Erde
  2. Colombia Farc: Celebrations after ceasefire ends five decades of war. BBC News, 24. Juni 2016, abgerufen am 24. Juni 2016 (englisch).
  3. Simon Romero: In Colombia, New Gold Rush Fuels Old Conflict. In: The New York Times. 3. März 2011, abgerufen am 7. November 2011.
  4. Colombia's most powerful rebels. auf: BBC News. 19. September 2003.
  5. War and Drugs in Colombia International Crisis Group 27. Januar 2005.
  6. Foreign Terrorist Organizations U.S. Department of State, Bureau of Counterterrorism, abgerufen am 24. November 2017.
  7. Listed Terrorist entities: Currently listed entities Public Safety Canada, abgerufen am 24. November 2017.
  8. EU-Liste der Terrororganisationen vom 22. Dezember 2007, siehe S. 6, Nr. 38.
  9. Nueva Zelanda designa a las Farc y ETA como grupos terroristas semana.com, 12. Februar 2010.
  10. Perú califica a FARC como „grupo terrorista“ Meldung der AFP, 20. Februar 2010.
  11. Resolución de diputados de Chile declara a las Farc grupo terrorista eltiempo.com, 22. Dezember 2010.
  12. EU streicht Kolumbiens FARC von Terrorliste ORF, 13. November 2017, abgerufen am Tage darauf.
  13. Kolumbien: Früherer Farc-Anführer spricht von neuen bewaffneten Kämpfen. In: Spiegel Online. 29. August 2019 (spiegel.de [abgerufen am 11. September 2019]).
  14. Former Farc commanders say they are returning to war despite 2016 peace deal. Abgerufen am 11. September 2019 (englisch).
  15. Colombia: 9 FARC dissidents killed in bombing raid. Abgerufen am 11. September 2019.
  16. As FARC reafirmam a opção comunista Interview mit Ricardo González, einem hohen FARC-EP Offizier. avante.pt, 22. April 2004 (portugiesisch).
  17. Voz de la Resistencia le puso fin a 25 años de clandestinidad verdadabierta.com, 19. Mai 2017.
  18. Interview mit Jesús Santrich (Februar 2004): Cadena Radial Bolivariana, la Voz de las FARC-EP. (Nicht mehr online verfügbar.) Agencia Periodística de Información Alternativa (ApiaVirtual), 21. Mai 2006, archiviert vom Original am 1. Dezember 2017; abgerufen am 23. November 2017 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.apiavirtual.net
  19. Artikel in El Pais vom 1. März 2010
  20. Artikel in Le Monde vom 1. März 2010
  21. Artikel im Spiegel vom 1. März 2010
  22. Harald Neuber: Debatte um die Beziehungen zwischen der FARC-EP und der ETA. In: Amerika21. 5. März 2010, abgerufen am 6. März 2010.
  23. Carsten Wieland: Der Anfang vom Ende der FARC? Kolumbiens Guerilla steckt in der tiefsten Krise ihrer Geschichte Publikation der Konrad-Adenauer Stiftung, 5. Juni 2008.
  24. Der Standard: Hintergrund: Farc – Kampf seit mehr als vier Jahrzehnten vom 4. Juli 2008.
  25. Der Standard: FARC-Rebellen lassen weitere Geisel frei vom 5. Juli 2009.
  26. Secretariado del Estado Mayor Central, FARC-EP: Farc: estamos listos para el canje de prisioneros de guerra. In: ANNCOL. 29. März 2009, abgerufen am 1. April 2009 (spanisch).
  27. ultimahora.com/EFE: ultimahora.com vom 29. März 2009.
  28. Colombia Reports: FARC has 472 hostages in: País Libre vom 30. März 2009.
  29. Die FARC-EP wählen militärische Ziele zum überrennen der Regierung aus, 31. Juli 2006 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive)
  30. Zwei Offiziere der Eliteeinheit der kolumbianischen Armee zwischen falschen Attentätern in Bogotá.@1@2Vorlage:Toter Link/www.eltiempo.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  31. Artikel von El Tiempo, 2. November 2006 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive)
  32. Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK): KONFLIKTBAROMETER 2007 (Memento vom 1. April 2014 im Internet Archive) Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg, S. 37f.
  33. Eillens verlorene Illusionen FAZ vom 19. September 2007
  34. Kiraz Janicke: Colombian Hostages Released to Venezuela. venezuelanalysis.com, abgerufen am 18. Mai 2010.
  35. Tagesschau: Massenproteste gegen Farc-Rebellen in Kolumbien (tagesschau.de-Archiv) vom 5. Februar 2008.
  36. Die Welt: Befreiung von vier Geiseln vom 27. Februar 2008.
  37. Der Standard: Befreite Geisel: Betancourt „sehr krank“ vom 28. Februar 2008.
  38. teleSUR: FARC confirma muerte líder guerrillero Manuel Marulanda (Memento des Originals vom 29. Juni 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.telesurtv.net vom 25. Mai 2008.
  39. Artikel in El Pais vom 29. März 2008
  40. El País.com: Una destacada comandante de las FARC se entrega al Ejército colombiano vom 19. Mai 2008.
  41. Josef Oehrlein: Guerrilla in Auflösung auf faz.net vom 25. Mai 2008, abgerufen am 27. Januar 2015.
  42. Spiegel-Online Guerilla-Geisel Betancourt nach sechs Jahren frei vom 2. Juli 2008.
  43. elpais.com: Liberados Ingrid Betancourt y tres estadounidenses en poder de las FARC vom 2. Juli 2008.
  44. Zwischen dem Angriff auf das Rebellenlager und der Übergabe der Beweismittel an die kolumbianische Polizei durch die Armee seien mindestens 48 Stunden vergangen. In dieser Zeit sei auf alle Computer und Datenträger zugegriffen worden. USA bestätigen Verletzung des Luftraums – Regierung in Caracas unzufrieden
  45. Großdemonstrationen für die Freiheit von Farc-Geiseln SPIEGEL online
  46. elpais.com/EFE: Un jefe de las FARC se deja un millón de dólares al escapar a un bombardeo en Colombia vom 6. September 2008.
  47. taz.de: Uribe entlässt Vermittler vom 2. Februar 2009.
  48. taz.de: Exgeisel attackiert Präsident Uribe vom 4. Februar 2009.
  49. Der Standard: FARC-Rebellen lassen weitere Geisel frei, 5. Februar 2009.
  50. Colombianos por la Paz exigen justicia por masacre de indígenas. In: teleSUR. 12. Februar 2009, archiviert vom Original am 15. Februar 2009; abgerufen am 18. Februar 2009 (spanisch).
  51. Farc reconocen muerte de 8 indígenas awá en Barbacoas (Nariño). In: Eltiempo. 17. Februar 2009, abgerufen am 10. April 2019 (spanisch).
  52. Gouverneur von Caquetá aus seinem Haus entführt. In: Red Globe. 22. Dezember 2009, abgerufen am 24. Dezember 2009.
  53. Rebellen bekennen sich zu Mord an Gouverneur. In: FOCUS. Abgerufen am 6. Januar 2010.
  54. Farc-Geisel kommt nach mehr als zwölf Jahren frei. In: Spiegel Online. 31. März 2010, abgerufen am 4. April 2010.
  55. Kolumbiens FARC-Rebellen bieten Santos Gespräche an focus.de, vom 31. Juli 2010
  56. Militärchef der FARC-Rebellen getötet. In: OE24. 23. September 2010, abgerufen am 24. September 2010.
  57. Rebellen-Kommandant in Kolumbien getötet. In: Neue Zürcher Zeitung. 21. November 2010, abgerufen am 22. November 2010.
  58. Farc-Guerilla verliert ihren letzten politischen Anführer. In: Spiegel Online. 5. November 2011, abgerufen am 5. November 2011.
  59. Guerilla-Gruppe benennt Nachfolger von Alfonso Cano. Online Focus, 15. November 2011, abgerufen am 16. November 2011.
  60. Ofrecen $1.200 millones por 'Rambo', responsable de ataque en Tumaco. In: El Tiempo. 2. Februar 2012, abgerufen am 2. Februar 2011 (spanisch).
  61. Confirman seis muertes por cilindros bomba en Villa Rica (Cauca). In: El Tiempo. 2. Februar 2012, abgerufen am 2. Februar 2011 (spanisch).
  62. Colombia: FARC urged to end all kidnapping
  63. Geiselhaft in Kolumbien: Farc-Rebellen lassen Polizisten und Soldaten frei. In: Spiegel Online. 3. April 2012, abgerufen am 3. April 2012.
  64. Werner Marti: Erste Verhandlungsrunde in Oslo: Start der Gespräche mit den Farc bei nzz.ch, 17. Oktober 2012 (abgerufen am 17. Oktober 2012).
  65. Kolumbien: Regierung und FARC nur leicht optimistisch gestimmt bei abendblatt.de, 17. Oktober 2012 (abgerufen am 17. Oktober 2012).
  66. Nach 50 Jahren Bürgerkrieg in Kolumbien: Regierung und Farc beginnen Friedensprozess bei tagesschau.de, 18. Oktober 2012 (abgerufen am 18. Oktober 2012).
  67. wienerzeitung.at: Kolumbien: FARC-Rebellen legen die Waffen vorerst nieder (19.11.2012)
  68. APA: FARC brach laut Regierungsangaben Waffenruhe. In: Der Standard. 3. Januar 2013 (online [abgerufen am 5. Januar 2013]).
  69. Regierung und Farc einigen sich auf Landreform Zeit Online, 27. Mai 2013.
  70. FARC-Rebellen töten 15 kolumbianische Soldaten derStandard.at, 21. Juli 2013.
  71. El Espectador: Policía destruyó complejo cocalero de las Farc en Nariño vom 6. Oktober 2013.
  72. derstandard.at Der Standard Online, 15. Oktober 2013.
  73. Carro bomba en Inzá, Cauca, deja 9 personas muertas y más de 40 heridos elpais.com.co, 7. Dezember 2013.
  74. dw.de: Armee tötet FARC-Anführer (16.12.2013)
  75. Kolumbien: Präsident Santos gewinnt die Stichwahl. Zeit online, 16. Juni 2014, abgerufen am 20. November 2014.
  76. Kolumbien: Regierung stoppt Verhandlungen mit Farc. Spiegel Online, 17. November 2014, abgerufen am 20. November 2014.
  77. Kolumbien: Farc-Rebellen räumen Entführung von General ein. Spiegel Online, 18. November 2014, abgerufen am 19. November 2014.
  78. Farc in Kolumbien: General Rubén Alzate wird freigelassen. Spiegel Online, 20. November 2014, abgerufen am 20. November 2014.
  79. colombiapeace.org bei Colombia Peace, (abgerufen am 5. November 2015).
  80. Kolumbien: Regierung und Farc-Rebellen einigen sich auf Friedensvertrag bei Spiegel Online, 24. September 2015 (abgerufen am 25. September 2015).
  81. Kolumbien und Farc-Rebellen vereinbaren Waffenstillstand Der Standard, 22. Juni 2016, abgerufen am gleichen Tage
  82. EU streicht Guerillaorganisation Farc von der Terrorliste diepresse.com, 27. September 2016.
  83. Herbe Niederlage für den Frieden in Kolumbien. In: sueddeutsche.de. 3. Oktober 2016, abgerufen am 13. März 2018.
  84. Kolumbien sagt «No» zum Friedensabkommen, NZZ, 3. Oktober 2016
  85. Kolumbien schliesst neues Abkommen mit FARC-Guerilla, swissinfo.ch, 24. November 2016.
  86. Regierung und Farc vereinbaren neuen Friedensvertrag, FAZ, 13. November 2016.
  87. Friede mit schalem Nachgeschmack, NZZ, 1. Dezember 2016.
  88. NZZ, 2. Juni 2017, S. 4.
  89. NZZ, 31. Mai 2017, S. 2.
  90. NZZ, 17. Mai 2017, S. 2.
  91. Harald Neuber: Farc-Guerilla in Kolumbien ist entwaffnet. Telepolis, 28. Juni 2017, abgerufen am selben Tage.
  92. Der Frieden auf dem Prüfstand, NZZ, 9. März 2018
  93. Drogenskandale in der Führungsriege der Farc – Die Vorwürfe gegen einen Architekten von Kolumbiens Friedensprozess überschatten die Präsidentschaftswahlen, NZZ, 11. Mai 2018.
  94. Adriaan Alsema: Colombia’s community leader assassinations up 45 % in 2017. In: colombiareports.com. 7. Januar 2018, abgerufen am 9. Juni 2018 (englisch).
  95. NZZ, 2. September 2017, Seite 2
  96. NZZ, 10. Februar 2018, S. 2.
  97. Kolumbien: Worte statt Waffen – Die Wiedergeburt einer Guerilla – als politische Partei, SRF, 9. März 2018.
  98. Rechte Partei von Ex-Präsident Uribe wird stärkste Kraft, SRF, 12. März 2018.
  99. SPIEGEL ONLINE: Kolumbien ist wieder im Krieg: Unterwegs mit Dschungelkämpfern. Abgerufen am 2. Oktober 2019.
  100. Fällt das Land zurück in den Bürgerkrieg?, DER SPIEGEL 2019/37
  101. Kolumbien ist wieder im Krieg: Unterwegs mit Dschungelkämpfern, SPIEGEL Plus vom 7. September 2019
  102. France24 Reporters – Kolumbien: der endlose Marsch der FARC-EP
  103. Schwedische Raketenwerfer für die FARC-EP
  104. Hsg. Hanna S. Kassab, Jonathan D. Rosen: The Obama Doctrine in the Americas - Security in the Americas in the Twenty-First Century, Lexington Books, 2016, ISBN 978-1-4985-2400-1, S. 215
  105. Kolumbien: Bewaffnete Gruppen schicken Kinder in den Krieg. In: Human Rights Watch. 22. Februar 2005, abgerufen am 20. Juli 2012.
  106. Kolumbien: FARC zwangsrekrutiert minderjährige Indigene. In: latina press. 4. Juni 2011, abgerufen am 7. September 2012.
  107. Human Rights Watch.: "'You'll Learn Not to Cry: Child Combatants in Colombia." (PDF) September 2003, abgerufen am 4. Oktober 2016 (englisch).
  108. Nicoletta Wagner: Durch konstanten Aderlass geschwächt. Die steigende Zahl von Deserteuren und deren Berichte zeigen, dass der kolumbianischen Guerilla der innere Zusammenhalt fehlt. In: Neue Zürcher Zeitung (internationale Ausgabe), 5. November 2013, S. 7.
  109. Amnesty Report Kolumbien 2015
  110. Amnesty International: Das Konfliktverhalten der bewaffneten Oppositionsgruppen FARC und ELN zugegriffen am 30. März 2009.
  111. Amnesty International: Colombia – Amnesty International Report 2008
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