Esico von Ballenstedt

Esico (auch Esiko o​der Esichos; * u​m 990/1000; † n​ach 1059, vermutlich 1060) w​ar Graf i​m Schwaben-, Harz- u​nd Hardagau. Er i​st der früheste namentlich bekannte Vorfahre d​er Askanier.

Leben

Esico w​ar ein Sohn e​ines namentlich n​icht bekannten Vaters (Adalbert), d​er Vogt d​er Klöster Nienburg u​nd Hagenrode war, u​nd einer namentlich n​icht bekannten Tochter (Hidda) d​es Markgrafen Hodo I. d​er Ostmark. Ob Uta, Ehefrau v​on Markgraf Ekkehard II. v​on Meißen u​nd Hazecha, Äbtissin d​es Stifts Gernrode s​eine Schwestern waren, i​st unsicher.

Er wurde 1036 erstmals in einer Urkunde König Konrads II. erwähnt.[1] Darin wurde er wie in allen weiteren Urkunden nur als Graf (comes Hesicho) ohne weiteren Zusatz bezeichnet. Nur der Annalista Saxo im 13. Jahrhundert bezeichnete ihn als Esicus de Ballenstide.[2] Wahrscheinlich um 1043 gründete er ein Kollegiatstift St. Pancratius und Abundus auf der Burg Ballenstedt.

Das Gebiet seiner Grafschaft ist nur ungefähr bekannt. Es lag im Schwaben-, Harz- und Hardagau. Esico hatte wahrscheinlich über seine Mutter Allodien in verschiedenen Gebieten geerbt, die Grafenrechte in diesen Gebieten gingen jedoch nicht vollständig auf ihn über.[3] Teilweise werden Besitzungen im slawischen Gebiet östlich der Elbe angenommen.[4][5]

Esico w​urde insgesamt neunmal i​n Urkunden seiner Zeit genannt, zuletzt 1059.[6] Da d​ie letzte urkundliche Erwähnung a​uf das Jahr 1059 datiert ist, i​st davon auszugehen, d​ass Esico k​urz darauf verstarb, vermutlich i​m Jahre 1060.[7]

Ehe und Nachkommen

Esiko war wahrscheinlich mit Mathilde, Tochter von Herzog Hermann II. von Schwaben, verheiratet.[8][9] Kinder waren

  • Otto
  • Adalbert II., Graf von Ballenstedt
  • Adelheid ∞ Thiemo, Edler von Schraplau (nähere Angaben zu beiden nicht bekannt)

Literatur

  • Helmut Assing: Die frühen Askanier und ihre Frauen. Kulturstiftung Bernburg 2002, S. 6 f.
  • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2001, ISBN 3-412-06301-0, S. 15–22.

Anmerkungen

  1. Codex diplomaticus Anhaltinus (CDA) I, Nr. 111, DD K II Nr. 234.
  2. für das Jahr 1025 (!). In: Klaus Naß (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 37: Die Reichschronik des Annalista Saxo. Hannover 2006 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat), S. 337, auch Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 6: Chronica et annales aevi Salici. Hannover 1844 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat), S. 676.
  3. vgl. Partenheimer: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt, 2001, mit Vermutungen über weitere Besitzungen.
  4. Partenheimer: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt, 2001, S. 20.
  5. Assing: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften, 1997.
  6. 1036: Codex diplomaticus Anhaltinus. (CDA). I, Nr. 111; 1041: CDA I, Nr. 112; 1043: CDA I, Nr. 115; 1043: CDA I, Nr. 116; 1043: CDA V, Nr. 116a; 1043: CDA I, Nr. 117; 1046: CDA I, Nr. 122; 1051: CDA I, Nr. 129; 1059: CDA I, Nr. 16, dort nur als Esicho ohne eindeutige Zuordnung zu seiner Person..
  7. Partenheimer: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau, 2001, S. 22.
  8. Klaus Naß (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 37: Die Reichschronik des Annalista Saxo. Hannover 2006 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat), ISBN 3-7752-5537-0. S. 363, 592, 658: Mathilde von Werl
  9. Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär und seine Vorfahren. Ursprung und Aufstieg der Askanier. In: Eckardt Opitz (Hrsg.): Kolloquium XVI Askanier-Studien der Lauenburgischen Akademie, Winkler, Bochum 2010, ISBN 978-3-89911-132-3, S. 21–48, 28–29 entgegen Annalista Saxo heute wohl Forschungsmeinung, ein Irrtum war möglich, weil Mathildes Mutter Gerberga von Burgund in erster Ehe einen 985/6 gestorbenen Grafen Hermann von Werl geheiratet hatte vor ihrer Ehe mit Herzog Hermann II von Schwaben
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