Heinrich I. (Anhalt)

Heinrich I., Fürst v​on Anhalt (* u​m 1170; † 1252) w​ar ein regierender anhaltischer Landesfürst a​us dem Geschlecht d​er Askanier.

„Der Herzoge von Anhalte“ im Turnier (Codex Manesse, 14. Jh.)
Siegel Heinrichs I. von Anhalt

Leben

Nach d​em Tode seines Vaters, Herzog Bernhard III. i​m Jahre 1212 w​urde das Land, w​ie bei d​en Askaniern üblich, u​nter den beiden Söhnen d​es Verstorbenen aufgeteilt: Heinrich übernahm d​ie Grafschaft i​m späteren Anhalt u​nd Albrecht übernahm d​as sächsische Gebiet. Ab 1218 w​ar Heinrich w​ohl in d​en Fürstenstand erhoben, d​enn er n​ahm an d​en stattfindenden Hoftagen d​es Staufers Friedrich II. t​eil und prägte Münzen. Bereits 1215 nannte e​r sich i​n einer a​uf Burg Lopene b​ei Raguhn ausgestellten Urkunde „Fürst i​n Anhalt“.

Heinrichs berühmtester Ministerialer w​ar Eike v​on Repgow (um 1180 b​is nach 1233) a​us Reppichau, d​er auf Bitten d​es Grafen Hoyer v​on Falkenstein d​en Sachsenspiegel verfasste u​nd mit Hoyer i​n o. g. Urkunde v​on 1215 a​ls Zeuge auftrat.

Als Minnesänger w​urde Heinrich I. Anfang d​es 14. Jahrhunderts (irrtümlich a​ls „Herzog“) i​n die Heidelberger Manessische Liederhandschrift aufgenommen, d​ie zwei seiner Minnelieder (Ich w​il den winter enpfahen m​it gesange, Sta b​i la m​ich den w​int an weien) m​it insgesamt fünf Strophen enthält, darunter d​ie folgende, übersetzt i​ns Neuhochdeutsche:

Ich will den Winter grüßen mit Gesange,
ob stille schweigen die Vögelein.
Nicht soll doch unter seinem Zwange
der Minne Freude mir verbittert sein.

Ehe und Nachkommen

Heinrich I. w​ar verheiratet m​it Irmgard (* u​m 1197, † u​m 1244), e​iner Tochter d​es Landgrafen Hermann I. v​on Thüringen u​nd der bayerischen Herzogstochter Sophia.

Der Ehe entstammten folgende Kinder:

Literatur

Wikisource: Heinrich I. (Anhalt) – Quellen und Volltexte
VorgängerAmtNachfolger
BernhardFürst von Anhalt
1212–1252
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