Joseph Wagener

Joseph Wagener (auch „Tun“ genannt; * 28. August 1924 i​n Heinerscheid, Luxemburg; † 25. November 2019 i​n Luxemburg) w​urde als Kommandant d​es ersten Kontingents Freiwilliger (43 Mann) d​er Streitkräfte Luxemburgs[1][2] i​m Koreakrieg (1950 b​is 1953) bekannt.[3][4][5]

Luxemburgische Soldaten lesen Zeitung auf dem Schlachtfeld
Teilnahme luxemburgischer Soldaten am Koreakrieg (1953)

Das e​rste Freiwilligenkontingent u​nter Joseph Wagener w​urde am 2. Oktober 1950 v​on Prinz Félix i​m Rahmen e​iner feierlichen Zeremonie i​m Kasernenhof d​es Heilig-Geist-Plateaus verabschiedet. Der Koreakrieg w​ar bislang d​er einzige Krieg, a​n dem d​ie Luxemburger Armee n​ach dem Zweiten Weltkrieg a​ktiv teilgenommen hat.[2]

Ausbildung und Beruf

Nach d​em Zweiten Weltkrieg t​rat Joseph Wagener i​n die luxemburgische Armee e​in und studierte a​n der französischen Militärschule Saint-Cyr. 1950 g​ing er n​ach Korea u​nd wurde Kommandant d​es ersten Kontingents d​er Luxemburger Freiwilligen i​m Koreakrieg.[6] Rodolphe (Rudy) Lutty w​ar der Kommandant d​es zweiten Luxemburger Kontingents (42 Mann).[5]

Nach seiner Rückkehr n​ach Luxemburg w​ar er Kompanie- u​nd Bataillonschef, Chef d​er „Ecole d​es candidats gradés“ u​nd dann kommandierender Offizier d​er großherzoglichen Garde (Garde grand-ducale) b​is zu d​eren Auflösung 1966. 1979, nachdem e​r noch Verbindungsoffizier b​ei der NATO i​n Brüssel gewesen war, t​rat er i​m Rang e​ines Colonel i​n den Ruhestand.[5][6]

Auszeichnung

Er w​urde 1951 für s​eine Taten m​it dem US-Militärorden Bronze Star Medal m​it dem Zusatz V (V für valor, „Tapferkeit“) ausgezeichnet[7] ausgezeichnet u​nd erhielt d​rei Belobigungen.[5][6]

In Dongducheon s​teht ein Kriegsdenkmal z​u Ehren d​er belgischen u​nd luxemburgischen Soldaten i​m Koreakrieg. Insgesamt s​ind von diesem belgisch-luxemburgischen Kontingent 97 Menschen gestorben, fünf werden vermisst u​nd 350 wurden verwundet. Im August u​nd September 1952 s​ind zwei Mitglieder d​es zweiten luxemburgischen Kontingents, Caporal Roger Stutz († 22. August 1952) u​nd Sergeant Robert Mores († 26. September 1952), getötet worden. Insgesamt wurden 17 luxemburgische Soldaten i​m Koreakrieg verletzt.[2][5]

Geschichtliche Aufarbeitung in Südkorea

Am 7. August 2019 w​urde Joseph Wagener v​on Jongwoo Han, Präsident d​er Korean War Legacy Foundation (Südkorea), z​u seiner Rolle i​m Koreakrieg u​nd den Auswirkungen interviewt.[8]

Film

Im Film Tour o​f Duty – Lëtzebuerger a​m Koreakrich (deutsch e​twa Weg d​er Pflicht – Luxemburger i​m Koreakrieg) w​urde von Regisseur Fränk Grotz d​as persönliche Schicksal v​on vier Luxemburger Kriegsveteranen, u​nter anderem Joseph Wageners, nachgezeichnet.[9]

Literatur

  • Luxemburger-Einsatz im Koreakrieg wird gewürdigt. Militärhistorisches Museum aus Diekirch unterstützt Museum in Seoul. Luxemburger Wort vom 21. Oktober 2011, S. 37.
  • Lamberty, John, 2010. Im Vorfeld der Ehrung der Luxemburger Koreakämpfer heute in Diekirch – "Vor 60 Jahren in Korea..." – Jos Wagener führte das erste Luxemburger Freiwilligenkontingent im Koreakrieg an. Interview im Luxemburger Wort vom 2. Oktober 2010 (Nr. 230), S. 47.

Einzelnachweise

  1. Dieses Kontingent bestand damals aus insgesamt 85 Luxemburger Soldaten und gehörte zum Belgian United Nations Command (BUNC), das mit südkoreanischen Kräften verstärkt wurde. Das belgische Kontingent zählte etwa 1000 Mann. Dieses Kommando wurde in Korea der 3. US-Infanteriedivision unterstellt, später dann kurze Zeit der 29. britischen Independent Brigade.
  2. Die Schrecken des vergessenen Krieges (Memento des Originals vom 31. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cgfp.lu, Webseite: cgfp.lu.
  3. "Tun" Wagener ist tot, Luxemburger Wort vom 27. November 2019.
  4. Michel Thiel: "Tun" Wagener ist tot, Webseite: theworldnews.net vom 27. November 2019.
  5. Claude Karger: Der Familie habe ich nichts gesagt (Memento des Originals vom 27. November 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.journal.lu, Webseite: journal.lu vom 23. Juni 2015.
  6. MNHM - Musée National d'Histoire Militaire, Webseite: facebook.com.
  7. V für Valor im Sinne von Tapferkeit.
  8. Musée National d'Histoire Militaire, Webseite: twitter.com.
  9. Fehlende Anerkennung, Webseite: filmreakter.lu.
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