St. Nicolai (Groß-Quern)
Die St. Nicolai-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche in Groß-Quern,[1] der Gemeinde Steinbergkirche. Sie liegt auf einem 58 Meter hohen Hügel und ist damit die höchstgelegene Kirche in Angeln.[2] Der Kirchenbau ist eines der Kulturdenkmale Groß-Querns. Teile der Kirchenausstattung sowie des umliegenden Kirchhofes wurden mit als Kulturdenkmal eingetragen.[3]
Geschichte
Die Nikolaus von Myra geweihte Kirche wurde um 1200 im romanischen Baustil errichtet.[2] Der ursprüngliche Bau, bestehend aus einem kurzen Schiff und einem kleinen Kastenchor, wurde mit Granitquadern begonnen, wohl aber aus Kostengründen nach Fertigstellung des Sockels mit unbehauenen Feldsteinen fortgesetzt. An der Nordwand sind noch die ursprünglichen kleinen Fenster und ein vermauertes Portal erhalten. Im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche nach Westen um eine neue Portalachse und zwei Fensterachsen in Feldsteinen verlängert. Aus dieser Zeit stammt auch das Südportal, das sich heute im 1909 erneuerten Vorhaus befindet. In der Spätgotik, im 14./15. Jahrhundert, entstand der Backsteinkirchturm. Der ursprünglich flachgedeckte Innenraum erhielt 1521 ein spätgotisches Gewölbe. Im Zuge einer Renovierung im Jahr 1958 malte der Flensburger Künstler Ernst Günter Hansing es aus.[1]
Die Kirche wurde aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen Gründen, und weil sie Kulturlandschaft prägend ist, unter Denkmalschutz gestellt. Zudem wurden die Kirchenausstattung, der Kirchhof mit der Kirchhofspforte, die Grabmale bis 1870, die Feldsteinmauer sowie die vorliegende Lindenallee und die vorliegende Lindenreihe unter Denkmalschutz gestellt.[3] Am 1. Oktober 2021 fusionierte die Kirchengemeinde Quern-Neukirchen mit den Kirchengemeinden Esgrus, Steinbergkirche, Sörup, und Sterup zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Nieharde innerhalb des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg.[4]
Ausstattung
Von der ursprünglichen Ausstattung zählt das Antemensale, die Frontplatte des Altartischs, mit Kupferreliefs von Christus und den Aposteln, zu den bedeutendsten Kunstwerken der Romanik. Nach dem Verkauf 1881 gelangte es in das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg.[1] Heute steht auf dem Altar ein Triumphkreuz von etwa 1500. Die Kanzel ist ein Werk der Heinrich-Ringerink-Werkstatt um 1620.
1993 erhielt die Kirche eine Statue ihres Patrons Nikolaus, welche in einem spätgotischen Stil geschnitzt wurde.[1]
Sage des schiefen Kirchturms
Einer Sage nach soll eine Riesendame, die der Zauberei mächtig war und die bei der Insel Alsen wohnte, einst einen Stein auf die Kirche von Quern geworfen haben, aber, da ihr Strumpfband riss, den Turm nicht voll getroffen haben, so dass der Turm nun heute schief steht.[5][6]
Weblinks
Einzelnachweise
- Kirchenkreis St. Nikolai in Quern, abgerufen am: 15. Juni 2020
- Steinbergkirche. Unsere Dörfer. Großquern, abgerufen am: 15. Juni 2020
- Liste der Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Steinbergkirche, abgerufen am: 10. März 2020
- Kirchengemeinde Nieharde.
- Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg , Nummer 424. Riesensteine in Schleswig, In alten Zeiten wohnte auf Alsen ...
- Vgl. Gesteine - Findlinge - im südlichen Dänemark; abgerufen am: 13. Dezember 2014. Vgl. auch mit der Sage vom Düppeler Stein in der Dybbøl Sogn