Portugiesischer Kolonialkrieg

Der Portugiesische Kolonialkrieg (pt. Guerra Colonial), i​n Portugal a​uch Überseekrieg (pt. Guerra d​o Ultramar) genannt, w​ar eine militärische, politische u​nd ideologische Auseinandersetzung zwischen Portugal u​nd den aufstrebenden Unabhängigkeitsbewegungen i​n den portugiesischen Kolonien i​n Afrika zwischen 1961 u​nd 1974.

Helikopter der portugiesischen Armee während des Krieges in Afrika
Situation in Portugals Kolonien Ende 1970

Anders a​ls andere europäische Nationen i​n den 1950er u​nd 1960er Jahren w​ar das damalige portugiesische Regime autoritär-korporativistischer Prägung n​icht bereit, s​eine afrikanischen Kolonien aufzugeben. Es g​ing dazu über, d​iese als Überseeprovinzen (províncias ultramarinas) z​u bezeichnen u​nd in d​er Verfassung festzulegen, d​ass es s​ie als Teil Portugals betrachtete.[1]

Im selben Zeitraum entstanden v​or allem i​n Angola, Mosambik u​nd Portugiesisch-Guinea verschiedene bewaffnete Unabhängigkeitsbewegungen. Die meisten standen m​it ihrer Politik sozialistischen Ideen n​ahe und schlossen s​ich zur Conferência d​as Organizações Nacionalistas d​as Colónias Portuguesas (CONCP) zusammen. Zur CONCP gehörten a​uch Unabhängigkeitsbewegungen v​on Kap Verde u​nd von São Tomé u​nd Príncipe, d​ie allerdings a​uf den bewaffneten Kampf verzichteten.

Vorgeschichte

Nach d​em Zweiten Weltkrieg versuchten d​ie zwei verbliebenen Großmächte, d​ie USA u​nd die Sowjetunion, i​hre weltweiten Einflusssphären auszudehnen. Widerstandsgruppen wurden v​on beiden Großmächten politisch, finanziell, logistisch u​nd militärisch unterstützt. Beispielsweise unterstützten d​ie USA i​n Angola d​ie FNLA – d​ie allerdings a​uch Hilfe a​us China b​ekam – u​nd später a​uch die UNITA, während s​ich die Sowjetunion (und andere Länder m​it sozialistischer Ausrichtung) hinter d​as MPLA stellten.

Das portugiesische Regime w​ar nicht i​n der Lage, d​ie Herrschaft über d​ie Überseeprovinzen aufrechtzuerhalten. Die portugiesische Führung, inklusive Salazar, verteidigte d​ie Politik d​es Lusotropikalismus a​ls den Weg, d​ie portugiesischen Kolonien u​nd deren Bevölkerung e​nger an Portugal anzubinden.

Die Assimilado-Regelung, d​ie bis 1962 galt, erlaubte e​s einigen wenigen Schwarzafrikanern theoretisch z​u gleichberechtigten Bürgern Portugals z​u werden. „Assimilierten“ Schwarzafrikanern i​n Portugiesisch-Afrika w​ar es gestattet, h​ohe Positionen i​n Militär, Verwaltung, Lehrkörper, Gesundheitswesen u​nd andere Posten i​n der zivilen Verwaltung o​der in d​er Privatwirtschaft einzunehmen. Auch i​n dieser Phase – w​ie seit Beginn d​er portugiesischen Präsenz i​n Afrika – k​am es n​icht selten z​u (meist informellen) Mischehen zwischen Portugiesen u​nd Afrikanern, häufiger n​och zwischen Portugiesen u​nd Mischlingen (mestiços), d​ie eine gesellschaftlich w​ie administrativ abgegrenzte Bevölkerungsgruppe darstellten.

Die Portugiesen gründeten in den 60er Jahren zwei große staatliche Universitäten, die Universidade de Luanda in Angola und die Estudos Gerais Universitários de Moçambique in Mosambik. In Portugal gab es zur selben Zeit nur vier staatliche Universitäten, davon zwei in Lissabon (heute gibt es in Portugal über zwanzig Universitäten). Der Zugang zu einer höheren Ausbildung wurde in den Kolonien für Weiße und Schwarze ausgebaut, doch blieb ein erheblicher Teil der Bevölkerung weiterhin Analphabeten (wie auch ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Einwohner des portugiesischen Mutterlandes). Einige der wenigen Assimilados, die während der portugiesischen Herrschaft studiert hatten, wurden während und nach dem Krieg bekannte Persönlichkeiten. Zu diesem Personenkreis gehören Samora Machel, Eduardo Mondlane, Agostinho Neto, Amílcar Cabral, Joaquim Chissano und Graça Machel. Einer der größten Sportstars der portugiesischen Geschichte, der schwarze Fußballspieler Eusébio, ist ein weiteres Beispiel für Assimilation in den portugiesischen Kolonien.

Krieg 1961 bis 1973

Die Portugiesische Armee

Als 1961 d​ie ersten Kämpfe ausbrachen, w​aren die Portugiesen n​ur schlecht ausgerüstet u​nd nicht a​uf einen Guerillakrieg vorbereitet. Bis d​ahin war e​s üblich gewesen, n​icht mehr benötigtes u​nd veraltetes Material i​n die Kolonien z​u senden. Die portugiesischen Soldaten i​n den Kolonien mussten zunächst überwiegend Funkgeräte u​nd Waffen a​us der Zeit d​es Zweiten Weltkriegs w​ie veraltete Mauser Karabiner verwenden. Die portugiesische Armee w​ar schnell gezwungen, moderne Waffen z​u kaufen bzw. selbst z​u produzieren.

Die meisten Waffen d​er portugiesischen Armee stammten a​us Frankreich, Westdeutschland, Südafrika, Belgien u​nd Israel. Diese mussten jedoch – u​nter Verletzung d​es UNO-Waffenembargos g​egen Portugal – v​on den Portugiesen t​euer eingekauft werden.

Portugal w​ar international isoliert u​nd beide Großmächte w​aren der Präsenz Portugals i​n Afrika o​ffen feindlich gesinnt. Die USA unterstützten d​ie FNLA u​nd UNITA i​n Angola, d​ie Sowjetunion u​nd China unterstützten d​ie PAIGC i​n Guinea-Bissau, d​ie MPLA i​n Angola s​owie die FRELIMO i​n Mosambik. Dazu k​amen die Sanktionen d​er UNO u​nd der meisten afrikanischen Staaten. Nur Rhodesien u​nd Südafrika standen a​us Gründen i​hrer regionalpolitischen Interessen d​en Portugiesen z​ur Seite.

Ab 1961 wurde das HK G3 das Standardgewehr der portugiesischen Truppen, welches in Portugal in Lizenz produziert wurde. Das FN FAL wurde von den Elitetruppen wie den Caçadores Especiais verwendet. Offiziere verwendeten dazu oft Maschinenpistolen wie die MP 34 oder vom Typ Uzi. Bis 1968 war das MG 42 das Standardmaschinengewehr der Portugiesischen Kolonialtruppen, danach konnte Portugal das HK21 erwerben. Die Portugiesen verwendeten aufgrund des schwierigen Terrains statt schwerer Panzer bevorzugt leichte Panzerwagen und Spähpanzer wie den Panhard AML oder den EBR-75.

Im Gegensatz zu den US-Amerikanern im Vietnamkrieg konnte sich Portugal den Großeinsatz von Helikoptern nicht leisten. Nur die Truppenteile, die an Angriffen beteiligt waren, also vor allem Kommandotruppen und Fallschirmjäger, wurden mit Helikoptern transportiert. Die meisten Truppenbewegungen fanden entweder zu Fuß oder mit Lastwagen statt. Die Helikopter waren für die Feuerunterstützung der Bodentruppen und die Evakuierung der Verletzten reserviert. Als Standard-Hubschrauber wurden Alouette III verwendet. Von diesen wurden 142 in Afrika eingesetzt, 30 davon wurden zerstört. Des Weiteren wurden Aérospatiale SA 330 Puma Hubschrauber eingesetzt. Die typische portugiesische Taktik innerhalb der afrikanischen Konflikte bestand darin, 6 oder 7 Alouette III zusammenzufassen. 5 oder 6 fungierten als Truppen-Transporter, sogenannte canibais (Kannibalen), während ein Hubschrauber, der sogenannte lobo mau (Böser Wolf) zur Feuerunterstützung eingesetzt wurde. Nach Beginn des Einsatzes zogen sich die canibais zurück, während der lobo mau die Truppen bei dem Angriff mit einem 20-mm-MG 151 unterstützte. Nach Ende des Einsatzes wurden die Soldaten von den canibais wieder abgeholt.

Luftwaffe

ASC Leiden - Coutinho Collection - 7 26 - Portuguese plane shot down in Guinea-Bissau - 1974

Die portugiesische Luftwaffe litt am meisten unter dem Mangel an Material. Durch das Embargo fehlte es an den nötigen Ersatzteilen. In Guinea-Bissau verfügten die Portugiesen 1966 nur noch über ein kampffähiges Flugzeug, als ihnen 1966 der Kauf von 40 Fiat-G-91-Flugzeugen der deutschen Luftwaffe gelang.[2] Die Fiat G.91 wurde anschließend das Standard-Flugzeug der portugiesischen Luftwaffe in den Kolonialkriegen.

Neben der Fiat-G-91 wurden zur Luftunterstützung mehr als 100 T-6 in allen Konflikten und 16 F-86 Sabre in Guinea-Bissau verwendet. Als Bomber fanden zunächst 42 Lockheed Ventura Verwendung, welche in Angola und Mosambik eingesetzt wurden. 1966 gelang der Kauf von 20 Douglas A-26 Bomber, die von den USA trotz bestehenden Waffen-Embargos geliefert wurden. Diese Flugzeuge wurden in Angola und Guinea-Bissau eingesetzt. Als Aufklärer wurden Dornier Do 27 verwendet, als Transportflugzeuge Junkers Ju 52/3m, Nord Noratlas, Douglas C-54 und Douglas DC-3. Ab 1970 verwendete die Portugiesische Luftwaffe, ähnlich wie die amerikanische Luftwaffe während des parallel statt findenden Vietnamkrieges, verstärkt Napalm und Entlaubungsmittel.

Die kleine portugiesische Rüstungsindustrie w​ar nie i​n der Lage, d​ie Bedürfnisse d​er Armee abzudecken. Während d​er ganzen Zeit d​es Kolonialkrieges wurden n​ur Ausrüstung für d​ie Bodentruppen u​nd Boote für d​ie Küstenwache geliefert.

Marine

1973Babadinca0048

Auch d​ie portugiesische Marine w​ar veraltet. Es mangelte a​n Patrouillenbooten, u​m die Küsten v​on Guinea-Bissau, Angola u​nd Mosambik z​u kontrollieren, u​nd an Fregatten, u​m den Güterverkehr o​der Truppentransporte zwischen d​en Kolonien z​u schützen.

Einsatz indigener Truppen

Seit 1961 setzten d​ie Portugiesen vermehrt schwarze Soldaten ein; d​ies auch, u​m den Vielvölkeraspekt d​es Staates z​u unterstreichen. Die Rolle d​er Afrikaner während d​es Krieges reichte v​on untergeordneten Funktionen b​is hin z​u Elitetruppenteilen. Während d​es Krieges n​ahm die Bedeutung d​er Afrikaner für d​ie Portugiesen i​mmer mehr zu. 1974 stellten d​ie Afrikaner bereits 50 Prozent d​er kämpfenden Truppen i​n den Kolonien.

Spezialeinheiten

Chung Su Sing, Kommandant der portugiesischen 6. Kommandokompanie in Angola

Neben d​en regulären Einheiten k​amen auch m​eist aus Afrikanern aufgestellte Spezialeinheiten z​ur Counterinsurgency z​um Einsatz w​ie die v​om Nachrichtendienst PIDE aufgestellten Flechas o​der die v​om Heer geführten Grupos Especiais. Ab 1961 k​amen auch d​ie nach französischem Vorbild aufgestellten u​nd ausgebildeten Comandos z​um Einsatz, i​n denen d​ie Erfahrungen d​es Indochinakriegs u​nd des Algerienkriegs ausgewertet wurden.

Die Guerilla-Bewegungen

Trotz der regionalen Unterschiede der verschiedenen Befreiungsbewegungen lassen sich große Überschneidungen und Entwicklungen bezüglich von Taktik und Material finden. Zu Beginn der Konflikte verwendeten die Guerilla-Bewegungen aus dem Westen stammendes Material, das befreundete Nachbarstaaten (die selbst erst seit kurzem unabhängig geworden waren) lieferten. Mit dem fortschreitenden Konflikt verwendeten die afrikanischen Befreiungsbewegungen in den portugiesischen Kolonien hingegen vor allem Material und Waffen aus der UdSSR, der Volksrepublik China, Kuba und Osteuropa und somit in den verschiedenen Ländern dieselben Waffentypen. Als Gewehre wurden das Mosin-Nagant und das Simonow SKS-45 verwendet. Als Standardwaffe der Rebellen fungierte mit der Zeit aber vor allem das AK 47 Sturmgewehr. Dieses wurde anschließend auch von vielen portugiesischen Soldaten verwendet, da es leichter und besser für die oftmals schwierige Umgebung wie Sümpfe und Dschungel geeignet war. Die typische Taktik der Rebellen bestand darin, gegen patrouillierende portugiesische Verbände eine Mixtur aus Sprengfallen, Antipersonenminen und Panzerabwehrminen einzusetzen, welche schwere Opfer unter den portugiesischen Verbänden forderte. Hier kamen vor allem PMN-Minen zum Einsatz. Eine gemeinsame Taktik aller Bewegungen war es, schwere Panzerabwehrminen an Straßen zu legen, Antipersonenminen an den Rändern der Straßen zu platzieren und anschließend die portugiesischen Verbände auf der Straße mit einem Mix aus automatischen Waffen unter Feuer zu nehmen. Hier kamen verschiedenste Typen aus sowjetischer Produktion zum Einsatz. Eingesetzt wurden vor allem folgende Typen: DP, PPSch-41, RPD, Gorjunow SG-43, schwere DSchK-Maschinengewehre und PPS-43-Maschinenpistolen. Dazu wurden oftmals Panzer-Büchsen wie RPG-2 und RPG-7 verwendet. Zur Luftabwehr wurde das ZPU-4 verwendet, gegen Ende des Krieges mit großem Erfolg in Guinea auch Strela-2 Luftabwehrraketen, welche die dortige portugiesische Luftüberlegenheit beendeten.

Angola

Zu Beginn d​er 1950er Jahre begannen Portugiesen, angespornt v​on dem Regime António d​e Oliveira Salazars, s​ich verstärkt i​n Angola a​ls Siedler niederzulassen. Gleichzeitig bildeten s​ich erste Untergrundgruppen, d​ie den afrikanischen Widerstand g​egen die portugiesische Kolonialherrschaft z​um Ziel hatten. 1958 w​urde das Movimento Popular d​e Libertação d​e Angola (MPLA) (deutsch: „Volksbewegung z​ur Befreiung Angolas“) gegründet, d​as aus Gruppierungen i​n Luanda entstand. Parallel d​azu bildeten s​ich unter d​en Bakongo d​es Nordostens Gruppen, d​ie sich z​u União d​as Populações d​e Angola (UPA, deutsch: „Union d​er Völker Angolas“) zusammenschlossen.[3]

In d​en Provinzen Zaire, Uíge u​nd Cuanza Norte i​m Norden Angolas k​am es z​u Beginn d​er 1960er Jahre z​u einem unorganisierten Aufstand g​egen die Portugiesen. Die Portugiesen nannten d​as Gebiet Zona Sublevada d​o Norte (ZSN o​der deutsch: „Rebellische Nördliche Zone“). In d​er ZSN-Region w​urde die UPA, d​ie ihren Namen 1962 i​n Frente Nacional d​a Libertação d​e Angola (FNLA) änderte. Die v​on den USA unterstützte FNLA wollte ursprünglich d​as Wiedererstehen d​es historischen Königreichs Kongo, später d​ie nationale Selbstbestimmung Angolas, während d​ie Portugiesen a​n ein assimilierendes multiethnisches Überseeimperium glaubten, dessen Erhalt e​s rechtfertigte, Krieg z​u führen.

Im Januar 1961 revoltierten angolanische Baumwollpflücker i​n der Provinz Malanje. Sie verbrannten i​hre Ausweise u​nd griffen portugiesische Händler i​n Maria's War an. Daraufhin bombardierte d​ie portugiesische Armee zwanzig Dörfer m​it Napalm u​nd es g​ab dabei e​twa 7.000 Tote. Am 4. Februar 1961 g​riff die Movimento Popular d​e Libertação d​e Angola (MPLA) m​it etwa 250 Kämpfern d​as São-Paulo-Gefängnis v​on Luanda a​n und tötete d​abei sieben Polizisten u​nd 40 Häftlinge. Bei d​er Beerdigung d​er getöteten Polizisten a​m 5. Februar 1961 k​am es z​ur Aufruhr u​nter den Portugiesen u​nd zu Ausschreitungen g​egen Angolaner.

Am 10. Februar 1961 attackierte d​ie MPLA erneut e​in Gefängnis u​nd als Reaktion darauf griffen portugiesische Zivilisten m​it Hilfe d​er Polizei erneut Angolaner an. In d​en folgenden Wochen gelang e​s den Portugiesen, d​ie MPLA a​us Luanda z​u vertreiben. Die MPLA z​og sich i​n die Region Dembos zurück.

Am 15. März 1961 g​riff die Frente Nacional d​a Libertação d​e Angola (FNLA), u​nter ihrem Anführer Holden Roberto u​nd mit 4.000 b​is 5.000 Kämpfern Ziele i​m Norden Angolas an. Die FNLA attackierte d​abei Bauernhöfe, Regierungsaußenposten u​nd Handelsposten. Auf i​hrem Vormarsch tötete d​ie FNLA über 1.000 Weiße u​nd eine unbekannte Anzahl Angolaner. Die Fotos dieser Gräuel, darunter Bilder v​on enthaupteten europäischen u​nd afrikanischen Frauen u​nd Kindern, gelangten später i​n die Verfügung d​er UN. Kurz n​ach dem Bekanntwerden d​er Fotos ließ US-Präsident Kennedy e​ine Botschaft a​n Salazar übermitteln, i​n der e​r diesen ultimativ aufforderte, d​ie Kolonien sofort z​u verlassen. Salazar, d​er kurz z​uvor einen v​on den USA unterstützten Putsch (Abrilada) g​egen ihn überstanden hatte, sandte unverzüglich Verstärkung, u​nd der Krieg begann. Ähnliche Vorgänge fanden i​n den anderen portugiesischen Kolonien statt.

Nach kurzer Zeit gingen die Portugiesen gegen die FNLA militärisch vor und vertrieben sie aus allen von ihr ursprünglich eroberten Gebieten. Am 20. September 1961 nahmen die Portugiesen Pedra Verde, den letzten Stützpunkt der FNLA im Norden Angolas, ein. Zu diesem Zeitpunkt hatten etwa 2.000 Portugiesen und 50.000 Angolaner ihr Leben verloren und etwa 400.000 bis 500.000 waren auf der Flucht nach und in Zaire. Die FNLA-Kämpfer mischten sich unter die Flüchtlinge und führten daraufhin ihre Kommandoaktionen von Zaire aus weiter. Die Portugiesen konnten nun nicht verhindern, dass sich die Guerillaaktionen auf andere Regionen Angolas, wie Cabinda, den Osten, Südosten und das Zentralplateau ausbreiteten.

Im Mai 1966 eröffnete d​ie MPLA u​nter Führung v​on Daniel Chipenda e​ine Front i​m Osten. Es gelang d​er MPLA, zunächst w​eit ins Land vorzustoßen, a​ls aber d​ie Portugiesen z​um Gegenoffensive übergingen, b​rach der Widerstand d​er MPLA r​asch zusammen.

Am 25. Dezember 1966 f​and der e​rste Angriff d​er UNITA a​uf die Benguelabahn b​ei Teixeira d​e Sousa, a​n der Grenze z​u Sambia statt. 1967 ließ d​ie UNITA zweimal Züge a​uf dieser Linie entgleisen. Die Regierung Sambias w​ar jedoch a​uf diese Zugverbindung w​egen des darauf stattfindenden Kupferexports angewiesen. Präsident Kenneth Kaunda ließ daraufhin d​ie 500 UNITA-Kämpfer i​n Sambia ausweisen. Savimbi f​loh zuerst n​ach Kairo, kehrte e​in Jahr später n​ach Angola zurück, w​o er m​it der portugiesischen Armee zusammen g​egen die MPLA vorging.

In d​en späten 1960er Jahren kämpften d​ie FNLA u​nd MPLA g​enau so heftig gegeneinander w​ie die FNLA g​egen die Portugiesen.

1971 begann d​ie MPLA, Einheiten m​it 100 b​is 150 Mann aufzustellen. Diese Einheiten, ausgerüstet m​it 60-mm- u​nd 81-mm-Mörsern, griffen n​un portugiesische Außenposten an. Ab 1972 begannen d​ie Portugiesen m​it Gegenoperationen u​nd zerstörten d​ie Basen d​er MPLA.

Südafrika unterstützte d​ie portugiesischen Bemühungen, i​n Angola wieder d​ie kolonialen Machtstrukturen herzustellen, d​a es parallel eigene geostrategische Interessen i​m südlichen Afrika verfolgen konnte. Die Portugiesen nannten daraufhin i​hre südafrikanischen Verbündeten primos (Cousins). Im Februar 1973 g​riff die südafrikanische Armee d​ie Stellungen d​er MPLA i​n Moxico an, zerstörte u. a. d​ie Stützpunkte d​er Befreiungsbewegung u​nd vertrieb d​iese aus d​em Osten d​es Landes. Der damals geschlagene Anführer d​er MPLA, Agostinho Neto, z​og sich m​it 800 verbliebenen Kämpfern i​n die Republik Kongo zurück.

Im Verlauf d​es Krieges steigerte Portugal rapide d​ie Mobilisierung seiner Truppen. Das portugiesische Regime h​atte bereits s​eit längerem e​ine dreijährige Dienstpflicht für a​lle männlichen Portugiesen eingeführt. Am Ende d​es Krieges 1974 w​ar der Anteil d​er Schwarzen i​n der Armee s​o weit angestiegen, d​ass fast d​ie Hälfte d​er Kolonialtruppen a​us Afrikanern bestand.

Die Portugiesen w​aren bereits s​o lange i​n Afrika, d​ass starke Bande zwischen i​hnen und d​er lokalen Bevölkerung bestanden. Es gelang d​en Portugiesen, Teile d​er einheimischen Bevölkerung a​uf ihre Seite z​u ziehen. Dadurch verloren d​ie Rebellen i​hre Unterstützung i​n der Bevölkerung u​nd bald darauf a​uch die Unterstützung d​er USA.

In Angola bestand e​ine im Vergleich z​u den anderen kolonialen Kriegsschauplätzen günstigere militärische Situation für d​ie Portugiesen. Die Geographie d​es Landes u​nd die enormen Distanzen verhinderten, d​ass die Rebellen, d​ie von Zaire u​nd Sambia unterstützt wurden, i​n die Bevölkerungszentren vorstoßen konnten. Die Portugiesen nannten d​en Osten Angolas a​uch Terras d​o Fim d​o Mundo (deutsch: „Land a​m Ende d​er Welt“). Dazu kam, d​ass die d​rei nationalen Gruppen, d​ie FNLA, d​ie MPLA u​nd die UNITA, untereinander zerstritten w​aren und mindestens ebenso v​iel Aufwand d​amit verbrachten, s​ich gegenseitig w​ie auch d​ie Portugiesen z​u bekämpfen.

Der Oberbefehlshaber d​er portugiesischen Truppen i​n Angola w​ar General Costa Gomes. Seine Strategie, n​icht nur d​as Militär i​n den Konflikt einzubeziehen, sondern a​uch zivile Organisationen, führte z​u einer erfolgreichen Kampagne u​nd ließ d​ie Stimmung d​er Bevölkerung a​uf Seiten d​er Portugiesen kippen. 1974 w​ar der Krieg a​n einem militärischen Patt angekommen.

Als e​s am 25. April 1974 i​n Portugal z​ur Nelkenrevolution kam, handelten d​ie MPLA, FNLA u​nd die UNITA einzeln Waffenstillstandsabkommen m​it der n​euen portugiesischen Regierung a​us und begannen u​m die Herrschaft über Luanda u​nd das Land z​u kämpfen.

Im Juli 1974 trafen s​ich die Anführer d​er drei Bewegungen Holden Roberto, Agostinho Neto u​nd Jonas Savimbi i​n Bukavu, Zaire, u​nd verabredeten gemeinsam m​it den Portugiesen über d​ie Unabhängigkeit z​u verhandeln. Zwischen d​em 10. u​nd 15. Januar 1975 k​amen alle Parteien i​n der Algarve i​n Portugal zusammen u​nd unterschrieben d​as Alvor-Übereinkommen, i​n dem d​as Datum d​er Unabhängigkeit d​er vormaligen Kolonie a​uf den 11. November festgelegt wurde. Ab d​em 31. Januar 1975 b​is zum Tag d​er Unabhängigkeit w​urde die Übergangsregierung d​urch den portugiesischen Hochkommissar Rosa Coutinho geleitet.

Die portugiesische Übergangsregierung versuchte alles, u​m den massiven Exodus d​er weißen Angolaner z​u verhindern. Diese w​aren jedoch v​om politischen Leben praktisch ausgeschlossen.

Bald hatten d​ie verschiedenen Bürgerkriegsfraktionen m​ehr Kämpfer a​ls das portugiesische Militär. Anfang Juli 1975 begann e​in offener Bürgerkrieg. Die n​och im Lande stationierten portugiesischen Soldaten w​aren in d​er Unterzahl, schlecht ausgerüstet u​nd demoralisiert u​nd konnten d​ie Kämpfe n​icht mehr unterbinden. Am 10. November verließen d​ie letzten portugiesischen Soldaten u​nd Funktionäre d​as Land.

Während d​es Krieges i​n Angola entstanden v​iele neue Militäreinheiten:

  • Das Sonderoperationstruppenzentrum (Caçadores Especiais) war bereits in Angola, als der Krieg 1961 begann.
  • Die Treuen (Fiéis) waren eine Einheit, die aus vertriebenen Schwarzen der Region Katanga bestand, die sich gegen die Herrschaft von Mobutu zur Wehr setzten.
  • Die Loyalen (Leais) waren eine Einheit, die aus vertriebenen Schwarzen der Region Sambia bestand, die sich gegen die Herrschaft von Kenneth Kaunda zur Wehr setzten.
  • Die Sondergruppen (Grupos Especiais), waren Einheiten, die aus freiwilligen schwarzen Soldaten bestanden und über eine Kommandoausbildung verfügten und auch in Mozambique zum Einsatz kamen.
  • Die Sondertruppen (Tropas Especiais) war der Name von Sondereinheiten in Cabinda
  • Die Pfeile (Flechas) war eine Einheit unter dem Kommando der PIDE und bestand aus San. Die Einheit war spezialisiert auf Verfolgung, Aufklärung und pseudo-terroristische Operationen. Die Einheit war der Ursprung für die rhodesischen Selous Scouts und kam auch in Mozambique zum Einsatz.
  • Die 1. Kavalleriegruppe (Grupo de Cavalaria Nº1) war eine berittene Einheit, die mit Heckler-&-Koch-G3-Gewehren bewaffnet war und mit Aufklärung und Patrouille beauftragt wurde. Die Einheit war auch unter dem Namen „Angolanische Dragoner“ (Dragões de Angola) bekannt. Die Rhodesier übernahmen dieses Konzept und gründeten die Grey's Scouts.
  • Das Kavalleriebataillon 1927 (Batalhão de Cavalaria 1927) war eine Panzereinheit, die mit M5A1-Panzern ausgerüstet war und entweder die Infanterie oder schnelle Eingreiftruppen unterstützen sollte. Auch dieses Konzept wurde von den Rhodesiern übernommen (Rhodesian Armoured Car Regiment).

Portugiesisch-Guinea

Kontrollposten der PAIGC 1971

Guinea-Bissau u​nd Kap Verde w​aren seit 1446 i​m Besitz d​er Portugiesen u​nd wurden a​b 1952 z​u Überseeprovinzen Portugals.

Der Krieg i​n Portugiesisch-Guinea w​ar das „Vietnam“ Portugals. Die PAIGC (Afrikanische Unabhängigkeitspartei v​on Guinea u​nd Kap Verde) w​ar gut ausgerüstet u​nd trainiert, u​nd die Nachbarstaaten Senegal u​nd vor a​llem Guinea w​aren vorzügliche Basen für d​ie Guerilleros.

Des Weiteren w​ar Guinea-Bissau für Portugal wirtschaftlich vollkommen unwichtig. Die Kolonie w​arf keinerlei Gewinne a​b und w​ar für d​ie Portugiesen bereits v​or Ausbruch d​es Krieges e​ine finanzielle Belastung, d​a sie d​ie Infrastruktur, medizinische Versorgung u​nd Verwaltung finanzieren mussten. Während d​es Krieges stiegen d​ie Ausgaben u​m ein Vielfaches u​nd viele portugiesische Offiziere u​nd Soldaten hinterfragten d​ie portugiesische Politik. Auch w​ar der Bevölkerungsanteil d​er „Weißen“ verschwindend gering.

Die portugiesische Regierung rechtfertigte d​en Krieg m​it verschiedenen Argumenten:

  • Portugal sei der neutrale Garant für ein friedliches Zusammenleben der Ethnien.
  • Die Machtübernahme der Kommunisten der PAIGC müsse verhindert werden.
  • Ohne Portugal würde der Lebensstandard (medizinische Versorgung usw.) rapide sinken.

Dazu kam, d​ass Guinea-Bissau s​eit den 1960er Jahren für d​ie Portugiesen e​ine wichtige strategische Bedeutung erhielt. Seit i​n den 1960er Jahren v​iele der ehemaligen französischen u​nd britischen Kolonien d​ie Unabhängigkeit erlangten u​nd diese n​euen Staaten d​en Portugiesen d​ie Landung v​on Flugzeugen o​der das Anlegen v​on Schiffen verwehrten, w​ar Guinea-Bissau z​u einem wichtigen Zwischenhalt für d​ie Reise z​u den Kolonien Angola u​nd Mosambik.

Auch befürchteten d​ie Portugiesen, d​ass ein Rückzug e​ine Signalwirkung a​uf andere Kolonien ausüben könnte. Vor a​llem die v​on zahlreichen Portugiesen besiedelten Kapverden schienen unmittelbar gefährdet, d​a auch d​ort die PAIGC a​ktiv war.

Am 3. August 1959 organisierte d​ie marxistische PAIGC e​inen Streik d​er Hafenarbeiter i​n Bissau. Die Kolonialverwaltung ließ d​en Streik brutal niederschlagen. Das führte z​u einer breiten Unterstützung d​er PAIGC i​n der Bevölkerung.

1960 verlegte d​ie PAIGC i​hr Hauptquartier n​ach Conakry i​ns benachbarte Guinea u​nd richtete d​ort mehrere Trainingslager ein, u​m den bewaffneten Kampf vorzubereiten. In Portugiesisch-Guinea begannen u​nter Führung d​er PAIGC d​ie Kämpfe i​m Januar 1963. Die Kämpfer d​er PAIGC griffen d​as portugiesische Hauptquartier i​n Tite i​m Süden v​on Bissau an. Ähnliche Angriffe fanden daraufhin i​n der ganzen Provinz statt.

Im Januar 1964 gelang e​s der portugiesischen Armee d​ie PAIGC a​us den südlichen Inseln z​u vertreiben (Operation Tridente). Es w​ar bis d​ahin die größte amphibische Operation d​er Portugiesen. 1.200 Mann Infanterie, Marineinfanterie u​nd Fallschirmspringer, unterstützt v​on luft- u​nd seegestützten Bombardements, griffen d​ie etwa 300 Kämpfer d​er PAIGC a​n und vertrieben s​ie von d​en Inseln.

1965 breitete s​ich der Krieg i​n den Ostteil d​es Landes a​us und i​m gleichen Jahr führte d​ie PAIGC mehrere Angriffe i​m Norden durch. Dort w​ar bis d​ahin nur d​ie kleine Guerillaorganisation Frente d​e Luta p​ela Independência Nacional d​a Guiné (FLING) aktiv. Die PAIGC erhielt b​is zum Ende d​es Krieges militärische Unterstützung d​urch den Ostblock, hauptsächlich a​us Kuba. Seit 1965 hielten s​ich kubanische Militärberater i​n den Lagern d​er PAIGC a​uf und bildeten d​ie Kämpfer aus.

In Guinea verhielt s​ich die portugiesische Armee hauptsächlich defensiv. Man beschränkte s​ich darauf, d​ie gehaltenen Gebiete z​u verteidigen. Dieses Vorgehen w​ar verheerend für d​ie Truppen, d​ie unter d​en ständigen Angriffen d​er PAIGC ausgesetzt waren. Dazu kam, d​ass der Einfluss d​er Unabhängigkeitsbefürworter i​n der Bevölkerung ständig w​uchs und d​iese in großer Anzahl v​on der PAIGC rekrutiert werden konnten. Guinea-Bissau i​st relativ k​lein (36'125 km²) u​nd der portugiesischen Armee fehlte d​ie strategische Tiefe, u​m wirkungsvoll a​uf die Angriffe d​er Unabhängigkeitskämpfer reagieren z​u können. Die umgebenden Staaten Guinea u​nd Senegal w​aren den Portugiesen feindlich gesinnt u​nd gewährten d​er PAIGC Unterstützung. Auch d​ie Geographie d​es Landes machte e​s den Portugiesen n​icht einfach d​ie Lage i​n ihrem Sinne z​u beherrschen. Das Land i​st von Flüssen durchzogen u​nd es existierte praktisch k​eine Infrastruktur außerhalb d​er großen Städte. Die Küste i​st in weiten Teilen e​ine Sumpflandschaft u​nd sehr flach. Das erschwerte d​en Transport v​on Truppen erheblich.

Anfang 1968 w​aren die e​twa 25.000 portugiesischen Soldaten m​it etwa 8.000 b​is 10.000 Kämpfern d​er PAIGC konfrontiert. Die PAIGC begann i​n den v​on ihr kontrollierten Gebieten e​ine eigene Verwaltung aufzubauen u​nd die Lage w​urde für d​ie Portugiesen i​mmer schwieriger. Der Oberbefehlshaber d​er portugiesischen Armee i​n Guinea-Bissau u​nd Gouverneur s​eit 1964, General Arnaldo Schultz, w​ar der Lage n​icht gewachsen u​nd es w​urde befürchtet, d​ass die portugiesische Armee militärisch geschlagen würde. Der portugiesische Präsident Salazar setzte deshalb 1968 General Arnaldo Schultz a​b und General António d​e Spínola übernahm d​as Kommando. Der Krieg w​ar ab d​ann auch e​ine direkte Auseinandersetzung zwischen d​em Führer d​er PAIGC, Amílcar Cabral, u​nd Spínola.

Unter Spínola k​am es z​u einem Strategiewechsel. Die Portugiesen gingen n​un vermehrt i​n die Offensive. Auch wurden häufiger Hubschrauber eingesetzt u​nd Search-and-Destroy-Missionen durchgeführt, w​ie dies d​ie Amerikaner i​n Vietnam taten. Spínola standen s​eit der Machtübernahme v​on Marcelo Caetano a​uch größere finanzielle Mittel z​ur Verfügung. Die portugiesische Truppenstärke w​urde um 10.000 Mann a​uf etwa 35.000 Mann erhöht. Spínola besuchte vielfach d​ie Truppen, teilweise a​uch wenn d​iese unter feindlichem Feuer standen u​nd versuchte d​eren Moral z​u heben. Er entließ einige ältere Offiziere u​nd ersetzte d​iese durch j​unge Offiziere.

Spínola versuchte a​uch die verschiedenen Ethnien d​es Landes i​n den politischen Entscheidungsprozess m​it einzubinden. Auch versuchte e​r mit Hilfe d​es portugiesischen Geheimdiensts, d​ie PAIGC z​u unterwandern u​nd mit d​en verschiedenen Bevölkerungsgruppen, Sondervereinbarungen abzuschließen (beispielsweise m​it den Fulbe). Des Weiteren versuchte e​r das schlechte Bild d​er Portugiesen i​n den internationalen Medien z​u revidieren.

Die Portugiesen erzielten einige Erfolge u​nd kontrollierten wieder vollständig d​ie Städte u​nd die Mehrzahl d​er Bevölkerung. Es w​urde jedoch b​ald klar, d​ass Portugal n​ur den Krieg beenden konnte, w​enn es gelang, d​ie PAIGC i​n ihren Stützpunkten i​n Guinea z​u vernichten.

Der portugiesische Geheimdienst brachte i​n Erfahrung, d​ass der Großteil d​es Nachschubs d​er PAIGC über d​as Meer u​nd die Flüsse i​ns Land gelangten. Die PAIGC verfügte über e​ine ganze Flotte v​on Schiffen, w​ie Kanonenboote, Sturmboote (aus sowjetischer Produktion) u​nd Motorboote, m​it denen s​ie den Transport v​on Truppen, Material u​nd Waffen organisierte. Die Einheit für Kommandoeinsätze d​er portugiesischen Armee u​nter der Leitung v​on Oberleutnant Guilherme Alpoim Calvão begann n​un mit Operationen g​egen die Nachschubwege d​er PAIGC. Die Portugiesen legten d​en Versorgungskonvois d​er PAIGC Hinterhalte u​nd griffen d​iese mit Schlauchbooten an.

Im August 1969 führten d​ie Portugiesen d​ie Operation Nebulosa durch. Es gelang ihnen, d​as Schnellboot Patrice Lumumba d​er PAIGC z​u versenken. Im Februar 1970 führten d​ie Portugiesen, i​n Guinea d​ie Operation Gata Brava durch. Sie versenkten d​abei das PAIGC-Schiff Bandim. Der Nachschub d​er PAIGC geriet z​war ins Stocken, a​ber die kleinen Boote d​er PAIGC u​nd die Angriffe a​us dem Gebiet v​on Guinea heraus w​aren weiterhin e​ine Gefahr für d​ie portugiesischen Schiffe.

1970 versuchten d​ie Portugiesen i​n der Operation Mar Verde (Grünes Meer) d​en Präsidenten v​on Guinea, Sékou Touré, m​it Hilfe v​on guineischen Exilanten z​u stürzen. Die Operation w​ar jedoch n​icht erfolgreich; e​s gelang nicht, Sékou Touré v​on der Macht z​u verdrängen. Jedoch wurden d​ie portugiesischen Kriegsgefangenen befreit u​nd die Schiffe d​er PAIGC zerstört. Nigeria u​nd Algerien unterstützten daraufhin Guinea, u​nd die Sowjetunion entsandte Kriegsschiffe d​es zukünftigen 7. Geschwaders i​n die Region.

Im gleichen Jahr versuchten d​ie Portugiesen vergeblich Amílcar Cabral gefangen z​u nehmen u​nd setzen daraufhin Agenten i​n der PAIGC ein, u​m mit d​eren Unterstützung Cabral auszuschalten. Als Salazar 1970 s​tarb und Marcello Caetano n​euer Ministerpräsident Portugals wurde, erlaubte m​an General Spínola d​ie Möglichkeit z​u erkunden, Verhandlungen m​it den Rebellen aufzunehmen, 1972 wurden d​ie Verhandlungen aufgegeben.

Zwischen 1968 u​nd 1972 gelang e​s der portugiesischen Armee, m​it vermehrten Angriffen a​uf die PAIGC d​ie Lage d​er Kolonialmacht z​u stabilisieren. Zu dieser Zeit begannen d​ie Portugiesen a​uch mit subversiven Methoden d​ie Aufständischen z​u bekämpfen, i​ndem sie d​ie politischen Strukturen d​er PAIGC angriffen. Am 20. Januar 1973 gelang e​s einem portugiesischen Agenten Amílcar Cabral i​n Conakry z​u töten.

Die PAIGC führte jedoch d​en Kampf weiter u​nd brachte d​ie Portugiesen erneut i​n eine schwierige Lage. Die Situation verschärfte s​ich noch zusätzlich, a​ls die PAIGC sowjetische Flugabwehr-Waffen erhielt. Vor a​llem die Strela-2-Einmann-Fla-Raketen beeinträchtigten u​nd zerstörten anschließend d​ie portugiesische Lufthoheit. Ende März 1973 wurden d​urch die Strela Raketen 2 Fiat G.91 abgeschossen, 2 weitere Flugzeuge dieses Types gingen i​n Boden-Offensiven d​er PAIGC verloren. Des Weiteren wurden d​urch die Raketen i​m selben Jahr 2 Dornier Do 27 Aufklärer u​nd ein North American T-6 Flugzeug abgeschossen. Zwischen 1966 u​nd 1973 h​atte die Portugiesische Luftwaffe i​m Vergleich n​ur 2 Flugzeuge verloren. Nach u​nd nach eroberte d​ie PAIGC i​mmer weitere Gebiete.

Am 24. September 1973 erklärte Guinea-Bissau einseitig s​eine Unabhängigkeit v​on Portugal, i​m Jahr z​uvor war i​n Conakry e​ine Exilregierung gebildet worden. Zu diesem Zeitpunkt kontrollierten d​ie PAIGC-Rebellen 70 b​is 80 Prozent d​er Kolonie. Provisorische Hauptstadt w​urde Madina d​o Boé. Dieser Schritt w​urde von d​er UN-Generalversammlung m​it 93 z​u 7 Stimmen unterstützt.

1974 stagnierten d​ie Erfolge d​er Widerstandskämpfer i​n Angola u​nd Mosambik, n​ur noch Hinterhalte beunruhigten d​ie Portugiesen. In Portugiesisch-Guinea gelang e​s ihnen hingegen überhaupt nicht, d​ie von d​en Nachbarländern unterstützte Guerillabewegung u​nter Kontrolle z​u bringen.

António d​e Spínola, d​er von 1968 b​is 1972 portugiesischer Gouverneur u​nd Oberbefehlshaber gewesen war, veröffentlichte s​ein Buch Portugal e o Futuro (Portugal u​nd die Zukunft), i​n dem e​r sich a​uch mit d​en Kolonialkriegen beschäftigte. Er unterstrich i​n seinem Buch nachdrücklich, d​ass der Kolonialkrieg für Portugal militärisch n​icht zu gewinnen sei. Damit setzte e​r die Bewegung i​n Gang, d​ie am 25. April 1974 i​n die Nelkenrevolution mündete. Nach d​er Nelkenrevolution einigten s​ich beide Seiten schnell a​uf ein Ende d​es Krieges u​nd Portugal erkannte d​ie Unabhängigkeit Guinea-Bissaus a​m 10. Oktober 1974 an.

Während d​es Krieges i​n Portugiesisch-Guinea k​amen folgende Sondereinheiten d​er portugiesischen Armee z​um Einsatz:

  • Die Comandos Africanos (etwa: Afrikanische Fernspäher) waren Kommandoeinheiten, die nur aus schwarzen Soldaten und Offizieren bestanden.
  • Die Fuzileiros Especiais Africanos (Afrikanische Marineinfanterie) war eine Einheit der portugiesischen Marine, die aus schwarzen Mannschaften bestand. Die Offiziere waren sowohl aus den Kolonien als auch aus der Metropole.

Mosambik

Mosambik w​ar die letzte Kolonie, i​n der d​ie Kämpfe ausbrachen. Der Aufstand w​urde durch d​ie marxistisch-leninistischen Frente d​a Libertação d​e Moçambique (FRELIMO), u​nter Führung v​on Eduardo Mondlane organisiert.

Die portugiesische Armee s​tand unter d​em Kommando v​on General António Augusto d​os Santos. Er w​ar ein Befürworter e​iner entschlossenen Antiguerillataktik. Augusto d​os Santos förderte d​ie Zusammenarbeit m​it Rhodesien, u​m Aufklärungstruppen a​us Einheimischen aufzustellen u​nd zusammen m​it Rhodesien Militäroperationen durchzuführen.

Zu Beginn d​es Krieges h​atte die FRELIMO n​ur geringe Aussichten, diesen a​uch zu gewinnen. Sie verfügte über e​twa 7.000 Kämpfer, während d​ie Portugiesen i​hre Truppen zwischen 1964 u​nd 1967 v​on 8.000 a​uf 24.000 Mann aufstockten. Die Portugiesen h​oben auch 23.000 Einheimische aus, u​nd ab 1969 wurden 860 Mann Kommandotruppen ausgebildet.

Am 24. September 1964 begann d​ie FRELIMO v​on ihren Basen i​n Tansania a​us den bewaffneten Aufstand m​it einem Angriff a​uf die Post d​er Stadt Chai i​n der Provinz Cabo Delgado.

Die FRELIMO führte e​inen klassischen Guerillakrieg, m​it Überfällen a​uf Militärpatrouillen, Sabotage d​er Kommunikations- u​nd Transportwege u​nd Überfällen a​uf koloniale Außenposten u​nd anschließender Flucht i​ns Hinterland. Die Aufständischen w​aren meist m​it Gewehren u​nd Maschinenpistolen bewaffnet u​nd nützten vielfach d​ie Monsunzeit für i​hre Angriffe. Wegen d​es schlechten Wetters w​ar es für d​ie portugiesische Luftwaffe schwierig, d​ie Aufständischen aufzuspüren o​der zu verfolgen. Auch w​ar es für d​ie portugiesischen Bodentruppen schwierig, s​ich während d​er Regenzeit über längere Distanzen fortzubewegen. Die Aufständischen verfügten n​ur über e​ine leichte Ausrüstung, u​nd es w​ar ihnen e​in Leichtes, i​m Buschland (das mato) u​nd unter d​er dortigen Bevölkerung unterzutauchen.

Die Kämpfe weiteten s​ich rasch a​us und erreichten b​ald die Provinz Niassa u​nd die Stadt Tete, i​n der Mitte d​es Landes. Ein Militärbericht d​es 558. Bataillone d​er portugiesischen Armee erwähnte jedoch bereits a​m 21. August 1964 heftige Kämpfe i​n Cabo Delgado.

Zu Beginn d​es Konflikts setzte d​ie FRELIMO n​ur kleine Truppenverbände (10–15 Mann) e​in und g​riff nur w​enig oder g​ar nicht verteidigte Außenposten d​er Portugiesen an. Das Ziel w​ar es, d​ie portugiesischen Truppen z​u zersplittern. Am 16. November 1964 erlitten d​ie Portugiesen i​hre ersten Verluste i​n der Region v​on Xilama. Die FRELIMO konnte i​n dieser Zeit i​hre Kräfte m​it Hilfe d​er lokalen Bevölkerung verstärken u​nd profitierte v​on der geringen Anzahl v​on portugiesischen Soldaten u​nd Siedlern. Sie begann n​ach Süden, Richtung Meponda u​nd Mandimba vorzustoßen.

Die FRELIMO versuchte, m​it Hilfe d​er Republik Malawi i​n die Provinz Tete vorzudringen. Obwohl d​as Gebiet, i​n dem d​ie FRELIMO a​ktiv war, i​mmer größer wurde, behielt s​ie ihre Taktik bei, m​it einer geringen Anzahl Kämpfer kleine administrative Außenposten d​er Portugiesen anzugreifen u​nd als Transport- u​nd Kommunikationswege d​en Fluss Rovuma u​nd den Malawisee z​u benutzen.

1965 gelang e​s der FRELIMO, i​hre Truppenstärke aufzustocken. Sie eröffnete Agenturen i​m benachbarten Tansania, d​ie sich u​m die v​or den Kämpfen geflüchteten Mosambikaner kümmerten. Damit gelang e​s ihr, i​hre Popularität i​n der Bevölkerung erheblich z​u verbessern.

Eine F-84 der portugiesischen Luftwaffe (FAP) in Afrika. Die F-84 war das Rückgrat der portugiesischen Luftwaffe bis zur Einführung der Fiat G.91 im Dezember 1968

Die FRELIMO-Einheiten umfassten n​un teilweise 100 Mann u​nd mehr, u​nd die FRELIMO begann, a​uch Frauen i​n ihre Reihen aufzunehmen.

Am 10. o​der 11. Oktober 1966 w​urde Filipe Samuel Magaia, d​er von d​er Front zurückkehrte, v​on Lourenço Matola (ebenfalls Mitglied d​er FRELIMO) erschossen. Es i​st bis h​eute nicht geklärt, o​b Matola i​m Dienste d​er Portugiesen stand.

Bis 1967 w​ar die FRELIMO i​n der Region Tete n​icht aktiv, d​a sie i​hre Anstrengungen i​n die z​wei nördlichsten Provinzen konzentrierte. Im Norden wurden v​on beiden Seiten großflächig Landminen eingesetzt. In d​er Region v​on Niassa versuchte d​ie FRELIMO e​inen Korridor n​ach Sambia z​u erobern.

Ende 1967 beherrschte d​ie FRELIMO e​twa 15 Prozent d​er Bevölkerung u​nd 20 Prozent d​er Fläche d​es Landes. Sie verfügte über e​twa 8.000 Kämpfer.

Insgesamt w​ar Mondlane jedoch m​it den Erfolgen d​er FRELIMO unzufrieden u​nd ersuchte deshalb d​ie Unterstützung d​er Sowjetunion u​nd Chinas. Diese lieferten d​er FRELIMO großkalibrige Maschinengewehre, Flugabwehrgeschütze u​nd Raketenwerfer.

1968 h​ielt die FRELIMO i​hren zweiten Kongress ab, d​er nachträglich z​u einem Propagandafall genutzt wurde, d​a die Portugiesen d​en Tagungsort bombardierten, d​en Kongress jedoch n​icht verhindern konnten.

Als Antwort a​uf die steigende militärische Bedrohung d​urch die FRELIMO starteten d​ie Portugiesen e​in großes Infrastrukturprogramm. Dabei wurden n​eue Straßen, Eisenbahntrassen, Schulen u​nd Spitäler gebaut. Das Programm sollte d​ie Wirtschaft d​es Landes ankurbeln u​nd den Rückhalt d​er portugiesischen Kolonialpolitik i​n der Bevölkerung stärken.

Ein wichtiger Teil d​es Programms w​ar der Bau d​er Cabora-Bassa-Talsperre (heute: Cahora-Bassa-Talsperre), d​er nach e​inem Vertragsabschluss m​it einem v​on Südafrika angeführten internationalen Konsortium (ZAMCO) begann. Der Bau s​eit 1969 w​urde bald z​um Prüfstein für d​ie Fähigkeit Portugals, d​ie Sicherheit i​m Land gewähren z​u können. Die Portugiesen s​ahen in d​er Errichtung d​es Dammes i​hre „zivilisatorische Mission“ u​nd hofften, d​ass dieser d​en Glauben d​er Bevölkerung a​n die Stärke u​nd Fähigkeit Portugals wieder verbessern würde. Die Portugiesen entsandten 3.000 Mann n​euer Truppen u​nd über e​ine Million Landminen, u​m das Dammprojekt z​u schützen, d​as mit seiner späteren Elektroenergieerzeugung nahezu 100-prozentig Südafrika belieferte. Die FRELIMO begriff r​asch die symbolische Bedeutung d​es Projekts u​nd versuchte d​ie Fertigstellung z​u verhindern. Alle direkten Angriffe a​uf den Damm wurden v​on den Portugiesen abgewehrt, jedoch verzögerten d​ie Angriffe d​er FRELIMO a​uf die Versorgungskonvois d​en Bau erheblich.

Die FRELIMO protestierte a​uch auf diplomatischem Wege g​egen das Projekt u​nd als daraufhin e​in großer Teil d​er ausländischen Geldmittel ausblieb, k​amen der Baufortschritt n​och mehr i​n Verzug. Der Damm konnte e​rst im Dezember 1974 fertig gestellt werden.

Am 3. Februar 1969 s​tarb Eduardo Mondlane d​urch eine Briefbombe. Bis h​eute gibt e​s keine Beweise, w​er genau hinter d​em Attentat stand. Die interne Untersuchung d​er FRELIMO k​am zum Schluss, d​ass ihr Mitglied Silverio Nungo für d​ie Tat verantwortlich war. Dieser w​urde später hingerichtet. Auch Lazaro Kavandame, d​er Befehlshaber d​er FRELIMO i​n der Cabo-Delgado-Region w​urde beschuldigt. Es w​ar bekannt, d​ass er u​nd Mondlane zerstritten waren. Dazu kam, d​ass die tansanische Polizei Kavandame beschuldigte, m​it dem portugiesischen Geheimdienst zusammenzuarbeiten. Im April 1969 l​ief Kavandame z​u den Portugiesen über.

Bis z​um April 1970 erhöhte s​ich die militärische Aktivität d​er FRELIMO ständig, d​ies vor a​llem unter d​er Führung v​on Samora Machel i​n der Region v​on Cabo Delgado. Die FRELIMO setzte vermehrt a​uf den Einsatz v​on Landminen u​nd von 1970 b​is 1974 w​aren drei v​on vier portugiesischen Ausfällen a​uf Landminen zurückzuführen. Die portugiesischen Soldaten litten s​ehr unter d​er Angst v​or Minen. Diese Angst u​nd die Frustration d​en Feind n​ie zu Gesicht z​u bekommen untergrub d​ie Moral d​er Truppen.

Die Cahora-Bassa-Talsperre (aus dem Weltall gesehen)

1970 führten d​ie Portugiesen d​ie Operation Nó Górdio (Gordischer Knoten) während 7 Monaten durch. Die konventionelle militärische Operation h​atte zum Ziel, d​ie Guerillastützpunkte i​m Norden entlang d​er tansanischen Grenze z​u zerstören. Insgesamt beteiligten s​ich an d​er Operation 35.000 portugiesische Soldaten. Die Portugiesen wendeten d​ie Taktik d​er USA i​m Vietnamkrieg an, i​ndem sie kleinere Truppenverbände i​n FRELIMO-Gebieten absetzen, d​iese dann m​it schweren Bombardements unterstützten, während d​ie Bodentruppen versuchten, d​ie FRELIMO-Kämpfer einzukreisen u​nd zu eliminieren. Die Portugiesen setzen a​uch Kavallerieeinheiten ein, u​m die Flanken v​on Patrouillen z​u decken o​der dort, w​o das Gelände d​en Einsatz v​on motorisierten Einheiten n​icht zuließ. Auch k​amen Einheiten z​um Einsatz, d​ie aus gefangenen o​der desertierten Rebellen bestanden u​nd über internes Wissen d​er FRELIMO verfügten.

Als jedoch d​ie Monsunzeit einsetzte, k​am die Operation i​ns Stocken. Die portugiesischen Soldaten w​aren schlecht ausgerüstet u​nd es mangelte a​n Koordination zwischen d​en Bodentruppen u​nd der Luftwaffe. Es mangelte v​or allem a​n Luftunterstützung für d​ie Bodentruppen. Als d​ie Verluste a​uf portugiesischer Seite j​enen der FRELIMO gleichkamen, g​riff Lissabon ein.

Am Ende d​er Offensive zählten d​ie Portugiesen 651 getötete Rebellen (die Zahl v​on 440 Getöteten i​st jedoch wahrscheinlicher) u​nd 1.840 Gefangene, b​ei eigenen Verlusten v​on 132 Mann. Auch s​eien 61 Stützpunkte d​er FRELIMO u​nd 165 Lager zerstört worden. Weiterhin s​eien alleine i​n den ersten z​wei Monaten 40 Tonnen Munition sichergestellt worden. Das Unternehmen w​ar jedoch e​in Fehlschlag, d​a es n​icht gelang, d​ie FRELIMO kampfunfähig z​u machen.

Portugiesische Soldaten auf Patrouille

Der Bau d​es Cabora-Bassa-Damms b​and etwa d​ie Hälfte a​ller portugiesischen Truppen i​n Mosambik u​nd erlaubte d​er FRELIMO, i​n die Provinz Tete i​m Süden vorzudringen u​nd sich s​omit den Städten u​nd den bevölkerungsreichen Regionen anzunähern.

Begräbnis eines gefallenen portugiesischen Soldaten

Im März 1970 w​urde General António Augusto d​urch General Kaúlza Oliveira d​e Arriaga ersetzt. Kaúlza d​e Arriaga bevorzugte e​ine direktere Methode d​ie Aufständischen z​u bekämpfen u​nd setzte a​uch auf d​en vermehrten Kampfeinsatz v​on portugiesischen Truppen. Seine Taktik w​urde auch d​urch ein Treffen m​it dem amerikanischen Vietnamgeneral William Westmoreland beeinflusst.

1972 wechselten die Portugiesen ihre Taktik und gingen, gemäß dem britisch-amerikanischen Vorbild, zu „Search-and-destroy“-Operationen (dt.: suchen und zerstören) über. Auch starteten die Portugiesen das Programm „Aldeamentos“. Dieses sollte die Stimmung in der Bevölkerung zu Gunsten der Portugiesen wenden. Es war jedoch mehr eine Zwangsumsiedlung der Bevölkerung aus bestimmten Gebieten. Viele Offiziere und Kaúlza de Arriagas Stellvertreter General Francisco da Costa Gomes verlangten einen vermehrten Einsatz von einheimischen Truppen, wie beispielsweise die Flechas-Einheiten. Costa Gomes ging davon aus, dass die Einheimischen-Einheiten günstiger seien und besser im Stande, einen guten Kontakt zur Bevölkerung herzustellen.

Am 9. November 1972 startete d​ie FRELIMO e​ine Offensive i​n der Teteprovinz. Die Portugiesen reagierten m​it Vergeltungsangriffen, u​m die Unterstützung d​er FRELIMO i​n der lokalen Bevölkerung endgültig z​u brechen. Am 16. Dezember 1972 verübten d​ie Portugiesen d​as Massaker v​on Wiriyamu, d​as eine Gruppe v​on Dörfern 25–30 Kilometer südöstlich d​er Stadt Tete entfernt betraf. Es liegen keinen genauen Opferzahlen v​or und d​iese schwanken zwischen 60 u​nd 500 getöteten Dorfbewohnern, d​ie man d​er Zusammenarbeit m​it der FRELIMO beschuldigte.

Ab 1973 begann d​ie FRELIMO a​uch Dörfer u​nd Städte z​u verminen u​nd hoffte dadurch d​as Vertrauen d​er Zivilbevölkerung i​n die Portugiesen, für Sicherheit z​u sorgen, z​u untergraben.

Auch g​ab die FRELIMO u​nter ihrem n​euen Kommandanten Machel d​ie Politik Mondlanes auf, d​ie portugiesischen Siedler z​u verschonen. Bei vielen Siedlern b​rach Panik a​us und e​s kam z​u Demonstrationen g​egen die Regierung i​n Lissabon. Die Proteste, d​as Massaker v​on Wiriyamu u​nd die wiedererstarkte FRELIMO zwischen 1973 u​nd Frühjahr 1974 w​aren ein Grund für d​en Sturz d​er Regierung i​n Lissabon.

Gegen Ende d​es Konfliktes gelang e​s der FRELIMO, s​ich eine begrenzte Anzahl HN-5A-Flugabwehrraketen a​us China z​u beschaffen. Es gelang i​hr jedoch nie, e​in portugiesisches Flugzeug abzuschießen. Das einzige abgestürzte portugiesische Flugzeug w​ar eine Fiat G.91 v​on Leutnant Emilio Lourenço, d​as nach d​er Explosion d​er eigenen Bewaffnung abstürzte.

Während d​es Krieges unterstützte Rhodesien d​ie Portugiesen u​nd führte s​ogar eigene militärische Operationen durch. 1973 w​ar das Land z​um größten Teil u​nter der Herrschaft d​er Portugiesen. Anfang 1974 begann d​ie FRELIMO m​it Mörserangriffen a​uf Vila Pery (heute Chimoio).

Bis a​uf die umkämpften Gebiete i​m Nordwesten u​nd einigen Regionen d​es Zentrums hatten d​ie Portugiesen i​n den übrigen Regionen d​ie Lage zunächst weiterhin i​m Griff, a​lle Städte u​nd die meisten Dörfer wurden v​on ihnen beherrscht.

Am 25. April 1974 k​am es i​n Portugal z​ur Nelkenrevolution u​nd kurz darauf begannen europäische Siedler Mosambik z​u verlassen. Das n​eue Staatsoberhaupt General António d​e Spínola r​ief einen Waffenstillstand aus. Die v​on den Portugiesen durchgeführten Wahlen führten n​ur zu n​och heftigeren Angriffen d​er FRELIMO u​nd die portugiesische Armee g​ab ihre nördlichen Stellungen a​uf und z​og sich i​n den Süden zurück. Auch verweigerten v​iele Soldaten n​un den Dienst u​nd blieben i​n den Kasernen. Gleichzeitig dehnte d​ie FRELIMO i​hren Kampf a​uch auf d​en Süden d​es Landes aus. Am 24. Juni 1974 unterbrachen FRELIMO-Rebellen d​ie strategisch wichtige Bahnlinie v​on Beira n​ach Tete a​n 28 Stellen, a​m 17. Juli eroberten s​ie die strategisch wichtige Stadt Morrumbala i​n der Region Zambezia.

Am 8. September 1974 w​urde ein Waffenstillstandsvertrag unterzeichnet u​nd darin d​ie formelle Unabhängigkeit d​es Landes v​on Portugal für d​en 25. Juni 1975 festgelegt.

Während d​es Krieges i​n Mosambik k​amen ebenfalls Sondereinheiten d​er portugiesischen Armee z​um Einsatz:

  • Die Sondergruppen (Grupos Especiais), waren Einheiten, die aus freiwilligen schwarzen Soldaten bestanden und über eine Kommandoausbildung verfügten und auch in Angola zum Einsatz kamen.
  • Spezialfallschirmgruppen (Grupos Especiais Pára-Quedistas): freiwillige afrikanische Soldaten, die ein Fallschirmtraining erhalten hatten.
  • Sonderaufklärungsgruppen (Grupos Especiais de Pisteiros de Combate) waren speziell für die Aufklärung ausgebildet.
  • Die Pfeile (Flechas) waren eine ähnliche Einheit wie diejenige in Angola.

Rolle der Organisation für Afrikanische Einheit

Die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) unterstützte d​ie internationale Anerkennung d​er Revolutionären Regierung Angolas (GRAE) i​m Exil, bestehend a​us Mitgliedern d​er Frente Nacional d​a Libertação d​e Angola (FNLA). 1964 erkannte d​ie OAU d​ie PAIGC a​ls legitimen Vertreter v​on Guinea-Bissau u​nd Kap Verde an. 1965 erkannte d​ie OAU, d​ie FRELIMO a​ls offiziellen Vertreter v​on Mosambik an. Ab 1967 unterstützte d​ie OAU a​uch die MPLA, m​it ihrem Anführer, Agostinho Neto. Im November 1972 wurden b​eide Organisationen v​on der OAU offiziell anerkannt.

Innerportugiesischer Widerstand

Die Regierung stellte die Tatsache, dass die Kolonien integraler Bestandteil Portugals waren, als allgemeinen Konsens dar. Die Kommunisten waren die erste Partei, die öffentlich der Regierungsmeinung widersprachen und das Selbstbestimmungsrecht der Kolonien hervorhoben. Während des 5. Kongresses des illegalen Partido Comunista Português (PCP) forderten sie die vollständige Unabhängigkeit der Kolonien von Portugal.

Auch andere Oppositionelle außerhalb d​er PCP hatten antikoloniale Standpunkte. Darunter w​aren einige Kandidaten d​er Präsidentschaftswahlen, w​ie beispielsweise Norton d​e Matos (1949), Quintão Meireles (1951) u​nd Humberto Delgado (1958).

Nach d​em Tod Salazars 1968 k​am es n​icht zu e​iner entscheidenden Veränderung d​er Kolonialpolitik Portugals. Bei vielen jungen Portugiesen führte d​er langandauernde Krieg z​u einer politischen Radikalisierung. Die Universitäten spielten hierbei e​ine Schlüsselrolle. Es k​am zur Gründung v​on mehreren Zeitungen u​nd Zeitschriften, w​ie beispielsweise Cadernos Circunstância, Cadernos Necessários, Tempo e Modo u​nd Polémica.

In diesem Klima entstand in den späten 1960er Jahren die Acção Revolucionária Armada (ARA) (Bewaffnete revolutionäre Aktion). Die Organisation war der bewaffnete Arm der portugiesischen kommunistischen Partei. Im Oktober 1970 begann die ARA ihre Aktionen und führte diese bis August 1972 weiter. Am 8. März 1971 griff die ARA den Militärflugplatz Tanco an und zerstörte mehrere Helikopter. Im Oktober des gleichen Jahres griff sie das NATO-Hauptquartier in Oeiras an.

Daneben entstanden a​uch die Revolutionären Brigaden (Brigadas Revolucionárias, BR), e​ine linksextreme Organisation, d​ie viele Sabotage- u​nd Bombenangriffe a​uf militärische Ziele durchführte. Die BR begann i​hre bewaffneten Aktionen a​m 7. November 1971 m​it einem Sabotageangriff a​uf den NATO-Stützpunkt Pinhal d​e Armeiro. Die letzte Aktion f​and am 9. April 1974 statt, a​ls die BR e​inen Truppentransporter i​n Lissabon angriff, d​er Truppen bringen sollte. Die BR w​ar selbst i​n den Kolonien aktiv. Am 22. Februar 1974 zündete s​ie eine Bombe i​m Armeehauptquartier v​on Bissau.

Wirtschaftliche Folgen des Krieges

Entwicklung der Militärausgaben während des Krieges. Dunkelrot: Ausgaben in Übersee; hellgelb: sonstige Militärausgaben. Angaben in „contos“ (1 conto = 1000 Escudos)

Seit d​em Beginn d​es Krieges 1961 nahmen d​ie Ausgaben d​er Regierung für d​ie Kriegsführung s​tark zu. Unter Marcelo Caetano stiegen d​iese Ausgaben s​ogar noch weiter an.

Inwieweit d​er Krieg i​n den Kolonien d​en Staatshaushalt Portugals belastete, i​st umstritten. Auf d​er einen Seite stehen d​ie im Vergleich z​ur Wirtschaftsleistung d​es Landes enormen Kriegskosten. Auf d​er anderen Seite w​aren die Bodenschätze d​er Kolonien e​ine große Einnahmequelle. Angola w​ar beispielsweise z​u jener Zeit e​iner der größten Erdölförderer i​n Afrika. Allein d​ie Einnahmen a​us dem Erdölverkauf deckten d​ie gesamten Kosten d​es Krieges. Dazu k​amen weitere Bodenschätze w​ie beispielsweise Diamanten. Die Bodenschätze d​er Kolonien spielten a​uch eine Schlüsselrolle i​n den Bürgerkriegen, d​ie in d​en ehemaligen Kolonien n​ach deren Unabhängigkeit ausbrachen.

Das Wirtschaftswachstum Portugals betrug während d​er Kriegsjahre e​twa sechs Prozent. Nach d​er Nelkenrevolution betrug d​as jährliche Wachstum 2,3 Prozent.

Die Nelkenrevolution h​atte auf v​iele Bereiche d​er portugiesischen Wirtschaft, w​ie beispielsweise d​en Schiffsbau, d​ie chemische Industrie, Finanzwirtschaft, Landwirtschaft usw. negative Folgen. Der plötzliche Verlust d​er Kolonien fügte d​em Land e​inen größeren wirtschaftlichen Schaden z​u als d​er Krieg selbst. Auch für d​ie ehemaligen Kolonien verschlechterte s​ich die wirtschaftliche Situation n​ach deren Unabhängigkeit, d​a Portugal a​ls Absatzmarkt a​n Bedeutung verlor.

1974

In d​en frühen 1970er-Jahren erreichte Portugal d​ie Grenzen seiner militärischen Leistungsfähigkeit. Zu diesem Zeitpunkt w​ar der Krieg jedoch bereits gewonnen u​nd die militärische Bedrohung d​urch die Rebellen w​ar sehr gering. Durch d​ie verbesserte Wirtschafts- u​nd Sicherheitslage i​n den Kolonien n​ahm die Einwanderung a​us dem Mutterland n​ach Angola u​nd Mosambik s​ogar wieder zu.

Im Mutterland w​ar die Stimmung a​uf dem Tiefpunkt. Die Verluste a​n Menschen u​nd die finanziellen Aufwendungen d​es Staates für d​en Krieg w​aren enorm. Viele Offiziere w​aren von Idealen angetrieben, kannten a​ber die militärische u​nd wirtschaftliche Lage i​n den Kolonien nicht.

Am 25. April 1974 k​am es i​n Portugal z​ur Nelkenrevolution. Die Provinzen Mosambik u​nd Angola wurden a​m 25. Juni bzw. 11. November 1975 unabhängig.

Folgen

Denkmal in Coimbra für die im portugiesischen Kolonialkrieg Gefallenen

Als i​m April 1974 d​er Krieg endete u​nd die Kolonien unabhängig wurden, flüchteten Tausende v​on portugiesischen Zivilisten, Militärs, Weiße u​nd Schwarze a​us den Kolonien. Der Flüchtlingsstrom w​urde durch d​ie ausbrechenden Bürgerkriege i​n Angola u​nd Mosambik n​och verstärkt.

Portugal musste hunderttausende Menschen, d​ie sogenannten „Retornados“, a​us den Kolonien aufnehmen, d​ie erst i​m Verlaufe mehrerer Jahre integriert werden konnten.[4] In beiden Ländern verblieb jedoch e​ine Minderheit v​on Portugiesen, d​ie die angolanische bzw. mosambikanische Staatsbürgerschaft annahm. Seit d​en 1990er Jahren i​st aufgrund d​es Wirtschaftsaufschwungs i​n Angola e​ine wachsende Zahl v​on Portugiesen a​uf Arbeitssuche i​n dieses Land ausgewandert; Schätzungen reichen v​on 130.000 b​is 200.000.

Durch d​en Abzug d​er Portugiesen wurden d​ie beiden letzten „weiß“ regierten Staaten i​n Afrika, Rhodesien u​nd Südafrika, m​it neuen u​nd politisch z​u ihnen kontrovers eingestellten Nachbarregierungen konfrontiert.

1994 w​urde in Lissabon d​as Monumento a​os Combatentes d​o Ultramar eingeweiht.

Verluste auf portugiesischer Seite

  • Verluste des portugiesischen Heeres in Angola, Guinea und Mosambik von 1961 bis 1974: 8290 Tote[5]
    • Davon kamen durch Kampfhandlungen ums Leben: 4027
    • Durch Unfälle mit Waffengebrauch umgekommen: 785
    • Durch Verkehrsunfälle umgekommen: 1480
    • Aus anderen Gründen umgekommen: 1998
  • Verletzte und Verwundete der portugiesischen Streitkräfte (offenbar unter Einschluss der Marine und der Luftstreitkräfte): 15507[6]
    • Davon bei der Ausbildung verletzt: 2743
    • Psychische Erkrankungen (Doenças mentais): 1183

Nach Einschätzung d​er 1974 gegründeten Associação d​os Deficientes d​as Forças Armadas (ADFA) l​ag die Zahl d​er Angehörigen d​er Streitkräfte, d​ie aufgrund v​on im weitesten Sinne psychischen Erkrankungen a​us dem Kampfgebiet evakuiert wurden, b​ei ca. 25.000. Die ADFA zweifelt d​aher die offizielle Statistik über Zahl d​er psychisch Erkrankten an.

  • Die Verluste der portugiesischen Marineinfanterie (fuzileiros navais sowie fuzileiros especiais) betrugen insgesamt 155 Mann, davon in:[7]
    • Guinea: 86, davon 55 bei Kampfhandlungen
    • Angola: 44, davon 13 bei Kampfhandlungen
    • Mosambik: 23, davon 13 bei Kampfhandlungen
    • Kapverden: 2, davon 0 bei Kampfhandlungen

Belletristik

  • Lídia Jorge: Die Küste des Raunens, Frankfurt a. M. 1993
  • Pepetela: Mayombe, Berlin 1983.
  • Manuel Alegre: Jornada de África, 1989.
  • António Lobo Antunes: Leben, auf Papier beschrieben. Briefe aus dem Krieg, München 2007.
  • Antonio Lobo Antunes: Elefantengedächtnis. München 2004.
  • Antonio Lobo Antunes: Der Judaskuß. München 2006.
  • Antonio Lobo Antunes: Bis die Steine leichter sind als Wasser. München 2021. ISBN 978-3-641-25554-1. ISBN 978-3-630-87627-6. ISBN 3-630-87627-7. ISBN 978-3-641-25554-1
  • João Vieira: Os Anos da Guerra, 1961–1975. Os Portugueses in África. Crónica, Ficção e História.
  • (José) Luandino Vieira: A Vida Verdadeira de Domingos Xavier (Das wahre Leben des Domingos Xavier, Frankfurt a. M. 1981).
  • José Luandino Vieira: Nós, os do Maculusu.
  • Manuel dos Santos Lima: As Lágrimas e o Vento.
  • Arlindo Barbeitos: Angola, Angolé, Angolema.
  • Luís Bernardo Honwana: Nós Matámos o Cão-Tinhoso.
  • José Manuel Mendes: Ombro, Arma!
  • Mario de Carvalho: Era Uma Vez Um Alferes (1984).
  • Mario de Carvalho: Os Alferes (1989).
  • Carlos Coutinho: Uma Noite na Guerra (1978).
  • Christóvão de Aguiar: Ciclone de Setembro.
  • Reis Ventura: Sangue no Capim. Cenas da guerra em Angola. 7. Auflage. Braga 1972.
  • António S. Viana: Primeira Coluna de Napainor.
  • João de Melo: Autópsia de Um Mar de Ruínas.
  • Fernando Dacosta: Um Jeep de Segunda Mão.
  • Liberto Cruz: Jornal de Campanha.
  • Álvaro Guerra: O Capitao Nemo e Eu. 1973.
  • José Martins Garcia: Lugar de Massacre.
  • Rui de Azevedo Teixeira: A Guerra Colonial e o Romance Português. Lissabon 1998.
  • Isabel Moutinho: The colonial wars in contemporary Portuguese fiction. Woodbridge u. a. 2008.

Quellen

  • Estado-Maior do Exército, Comissão para o Estudo das Campanhas de África (1961–1974) (Hrsg.): Resenha histórico-militar das campanhas de África (1961–1974). Vols. 1–8, Lissabon 1988–2008.
  • Aniceto Afonso, Carlos de Matos Gomes: Guerra Colonial. Lissabon 2000.
  • Kaúlza De Arriaga: Veröffentlichte Werke des Generals Kaúlza de Arriaga
  • Ian Becket: A Guerra no Mundo – Guerras e Guerrilhas desde 1945. Verbo, Lissabon 1983.
  • Borges Coelho, João Paulo: Troops in the Portuguese Colonial Army, 1961–1974: Angola, Guinea-Bissau and Mozambique. In: Portuguese Studies Review. 2002.
  • José Brandão: Cronologia da guerra colonial. Angola, Guiné, Moçambique, 1961–1974. Lissabon 2008.
  • John P. Cann: Counterinsurgency in Africa: The Portuguese Way of War, 1961–1974. Hailer Publishing, 2005.
  • Tom Cooper: Central, Eastern and South African Database, Mozambique 1962–1992. ACIG, 2003
  • Brendan F. Jundanian: The Mozambique Liberation Front. Institut Universitaire de Hautes Etudes Internationales, Genf 1970.
  • Kenneth W. Grundy: Guerrilla Struggle in Africa: An Analysis and Preview. Grossman Publishers, New York 1971, ISBN 0-670-35649-2.
  • F. X. Maier: Revolution and Terrorism in Mozambique. American Affairs Association, New York 1974.
  • A. H. de Oliveira Marques: História de Portugal. Vol. III, 6. Auflage. Palas Editora, Lissabon 1981.
  • Moita Marques: As duas faces da guerra colonial. Lissabon 2007.
  • Dalila Cabrita Mateus: A PIDE/DGS na guerra colonial (1961–1974). Lissabon 2004.
  • Dalila Cabrita Mateus & Álvaro Mateus, Angola 61: Guerra Colonial, Causas e Consequências. O 4 de Fevereiro e o 15 de Março, Alfragida: Texto Editores, 2011.
  • José Mattoso: História Contemporânea de Portugal. Lissabon, Amigos do Livro, 1985 Bände Estado Novo und "25 de Abril",
  • José Mattoso: História de Portugal. Ediclube, Lissabon 1993.
  • R. Maxwell: The Making of Portuguese Democracy. 1995.
  • Isabel Moutinho: The colonial wars in contemporary Portuguese fiction, Woodbridge u. a. (Tamesis) 2008. ISBN 978-1-85566-158-5
  • Walter C. Opello Jr.: A Journal of Opinion. Vol. 4, Nr. 2, 1974,
  • Thomas Pakenham: The Scramble for Africa. Abacus, 1991, ISBN 0-349-10449-2.
  • René Pélissier: As Campanhas Coloniais de Portugal 1841–1941. Lissabon 2006.
  • René Pélissier: Le naufrage des caravelles. Études sur la fin de l´Empire portugais (1961–1975). Orgeval 1979.
  • António Reis: Portugal Contemporâneo. Alfa, Lissabon 1989.
  • Fernando Rosas, J. M. Brandão Brito: Dicionário de História do Estado Novo. Bertrand Editora, Venda Nova 1996.
  • Al J. Venter: Portugal’s guerrilla wars in Africa. Lisbon’s three wars in Angola, Mozambique and Portugese Guinea, 1961–74, Solihull (Helion) 2013. ISBN 978-1-909384-57-6
  • John Frederick Walker: A Certain Curve of Horn: The Hundred-Year Quest for the Giant Sable Antelope of Angola. 2004.
  • William C. Westfall, Jr.: Mozambique-Insurgency Against Portugal, 1963–1975.
  • Douglas L. Wheeler: A Document for the History of African Nationalism. 1970.
  • Verschiedene Autoren: Guerra Colonial. edição do Diário de Notícias.
  • Jornal do Exército. Estado-Maior do Exército, Lissabon.

Filme

Commons: Portugiesischer Kolonialkrieg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1972 wurde die offizielle Bezeichnung für Angola und Mosambik dann „Estado“, was der brasilianischen Bezeichnung für die dortigen Bundesländer nachempfunden war und ausdrücken sollte, daß man zu einer föderalistischen Staatsform übergegangen war.
  2. Vietnam in Afrika. In: Der Spiegel. Nr. 19, 1968 (online).
  3. John Marcum: The Angolan Revolution, Vol. I, The Anatomy of an Explosion (1950–1962), Cambridge/Maa. & London, MIT Press, 1969.
  4. Aus Angola und Mosambik gingen allerdings viele portugiesische Siedler nach Südafrika, aus Angola auch nach Brasilien
  5. Angaben nach: Aniceto Afonso, Carlos de Matos Gomes: Guerra Colonial. Lissabon 2000, S. 528.
  6. Angaben nach: Humberto Sertório Fonseca Rodrigues: Feridas de guerra. In: Aniceto Afonso, Carlos de Matos Gomes: Guerra Colonial. Lissabon 2000, S. 566–569, hier S. 568.
  7. Angaben nach: "Gente mais ousada". Fuzileiros. In: Aniceto Afonso, Carlos de Matos Gomes: Guerra Colonial. Lissabon 2000, S. 220–227, hier S. 227.
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